Autor Thema: Mind the Gap - Im Sauseschritt durch London  (Gelesen 39894 mal)

Christina

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Re: Mind the Gap - Im Sauseschritt durch London
« Antwort #15 am: 12. November 2018, 19:36:56 »
Auch wenn ich die einzige hier bin, die ELO nicht kennt

Doch, kennst Du, ELO ist eine blöde Abkürzung, eigentlich heißen die "Electric Light Orchestra". Und deren mit Abstand größter Hit war wirklich ein totaler Klopper, der wird auch heute noch im Radio gespielt:

Kennst Du wirklich nicht?!

Äh - nein  :verlegen: Der Name Electric Light Orchestra sagt mir gaaanz dunkel etwas, aber ich kann keine Melodie oder Musik damit verbinden. 



LG Christina

Ilona

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Re: Mind the Gap - Im Sauseschritt durch London
« Antwort #16 am: 12. November 2018, 19:39:38 »
Hallo Christina,

Auch wenn ich die einzige hier bin, die ELO nicht kennt, komme ich gerne mit, da kann ich doch gleich eine Bildungslücke schließen  ;D

es ist überhaupt nicht schlimm, wenn du ELO nicht kennst. Hauptsache, du bist mit dabei  :adieu:.

Das Sandwich kam mir gleich bekannt vor, das gab es auch auf dem Lufthansa Flug nach Manchester - ja, es war trocken  ;D

 :totlach: Wahrscheinlich werden die Stullen einmal die Woche geschmiert. Unseres war garantiert 7 Tage alt. 

Das Hotel sieht ganz gut aus, Familienzimmer bedeutet, dass noch ein zweites Bett drinsteht? Wolltet ihr das oder ist das Zimmer größer?

Eigentlich waren es drei Betten. Ein Queensize-Bett und zwei zusammengeschobene Einzelbetten. Zu viert kommt man da locker unter.

London ist für seine kleinen Zimmer (manchmal nur 12 m²) bekannt. Obwohl wir dort nur schliefen, wollte ich nicht von der Türe ins Bett fallen.

Dazu kam, dass die Familienzimmer modernisiert waren und nur minimal teurer (dem Frühbucherrabatt sei Dank) als ein Standard.

Doch, kennst Du, ELO ist eine blöde Abkürzung, eigentlich heißen die "Electric Light Orchestra". Und deren mit Abstand größter Hit war wirklich ein totaler Klopper, der wird auch heute noch im Radio gespielt.


Am meisten gingen die Leute aber bei Roll Over Beethoven ab.



Wobei mich weder dieses noch Mr Blue Sky vom Hocker reißt  :verlegen:.

Die ein bisschen weniger rockigen Lieder (Last Train to London, Twilight, Turn to Stone, Hold on tight …) sind mir lieber. 

Aus seiner Feder kam auch die Hälfte der Songs vom Musical Xanadu mit Olivia Newton-John.



Er war als Produzent und Songschreiber für viele Stars tätig (George Harrison, Tom Petty, Roy Orbison, Bonnie Tyler, Agnetha Fältskog, Aerosmith … um nur einige zu nennen) und hielt sich da immer im Hintergrund.
Liebe Grüße

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"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Silvia

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Re: Mind the Gap - Im Sauseschritt durch London
« Antwort #17 am: 12. November 2018, 20:02:49 »
Also schaute ich spaßeshalber nach den Terminen in London und siehe da, Mitte Oktober gab es fünf Vorstellungen in der O2 Arena.
Ein Kurztrip nach London zum Konzert – das schenkte ich mir daraufhin nachträglich zum Geburtstag .

Wer kommt mit?

Bin dabei!!
  :frech:  Herrlich, wie schön das nicht nur ich verrückt bin....

2011 war ein Konzert in Portland der Auslöser für meine erste USA-Reise (ich hatte in dem Forum gechattet und bedauerte, das Portland leider so weit weg liegt - dann hab ich erst mal nachgeschaut wo das eigentlich liegt  :gruebel: und die Idee fing an sich festzusetzten. War dann 2 Wochen im Nordwesten unterwegs und wie ihr wisst wurde ich von USA-Virus infiziert.

2011 + 2012 war ich 2x über's WE in London - ebenfalls für ein Konzert. Wobei alle 3 Konzerte in Kneipen stattfanden!!!

Rainer

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Re: Mind the Gap - Im Sauseschritt durch London
« Antwort #18 am: 12. November 2018, 20:28:17 »
Am meisten gingen die Leute aber bei Roll Over Beethoven ab.

Naja, das ist aber nur eine Coverversion, das Stück ist eigentlich von Chuck Berry. Und außerdem ist dieses Cover ja noch urälter, da warst auch Du noch keine 10 Jahre alt (1972). Ich erinnere mich allerdings sehr gut an das Stück,  das war damals das Lieblingsstück meines älteren Bruders, aber ich konnte dem Titel auch nie etwas abgewinnen.

Subjektiv habe ich Mr. Blue Sky als deutlich erfolgreicher empfunden, insbesondere ist das auch durch und durch von ELO. Wie gesagt, so oder so spielt ELO in meiner Musiksammlung keine große Rolle.

P.S.: "Xanadu" ist für mich Massenschrott. Ich verbinde da allenfalls die Parodie "Die Wanne ist voll" mit dem Musical, wobei ich nicht einmal weiß, ob das stimmt. So etwas konnte ich überhaupt nicht ertragen.

P.P.S.: Habs nachgeschaut - ist natürlich prompt falsch. "Die Wanne ist voll" ist aus Grease. Aber Xanadu war das gleiche Zeug in grün.

Andrea

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Re: Mind the Gap - Im Sauseschritt durch London
« Antwort #19 am: 12. November 2018, 21:12:47 »
Und ich habe seit heute morgen diesen Ohrwurm  ;D

Liebe Grüße, Andrea



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Ilona

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Re: Mind the Gap - Im Sauseschritt durch London
« Antwort #20 am: 13. November 2018, 07:30:45 »
Bin dabei!!
  :frech:  Herrlich, wie schön das nicht nur ich verrückt bin....

2011 war ein Konzert in Portland der Auslöser für meine erste USA-Reise (ich hatte in dem Forum gechattet und bedauerte, das Portland leider so weit weg liegt - dann hab ich erst mal nachgeschaut wo das eigentlich liegt  :gruebel: und die Idee fing an sich festzusetzten. War dann 2 Wochen im Nordwesten unterwegs und wie ihr wisst wurde ich von USA-Virus infiziert.

2011 + 2012 war ich 2x über's WE in London - ebenfalls für ein Konzert. Wobei alle 3 Konzerte in Kneipen stattfanden!!!

Hallo Silvia,

ein bisschen "verrückt" sollte man ab und zu schon sein und das schadet nie  :zwinker:.

Schön, dass du dabei bist  :adieu:.

Und ich habe seit heute morgen diesen Ohrwurm  ;D

 :happy: Oh ja, Calling America :toothy9: ist schon ein Ohrwurm.

Als wir in London waren, ging mir Last train to London nicht mehr aus dem Kopf  :floet: .
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Mind the Gap - Im Sauseschritt durch London
« Antwort #21 am: 13. November 2018, 08:16:53 »
18.10.18 – Ab dem Nachmittag

Zurück an der East India Station stiegen wir in den nächsten führerlosen Zug und konnten ganz vorne sitzen.





Vorbei an der Canary Wharf stiegen wir acht Stationen weiter in Mudchute aus.

Mein Nachmittagsprogramm sah den Besuch der einzigen Cityfarm vor.



Mudchute Park and Farm ist eine Art Bauernhof und eine grüne Oase im Osten von London. Der Eintritt in den Park ist kostenlos.

Die Mudchute Association ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die sich für Nachhaltigkeit und den Umweltschutz einsetzt. Auf dem Gelände gibt es einige Tiere.









Darf ich vorstellen, das ist Herr Eber(t). Weil er kastriert ist, habe ich ihm das Anhängsel im Namen verpasst .



Er fühlt sich dort sauwohl.



Und das ist Frau Ebert.



Leider hatte der Kiosk schon geschlossen und wir ziemlich Durst. Auf dem Weg zur Island Garden Station gibt es einen kleinen Laden. Wir kauften einen 12er Pack stilles Wasser für 3,99 £. Ich hatte noch ca. 50 £ von der letzten Reise übrig und gab dem Herrn an der Kasse 5 £. Die nahm er nicht an, da es mittlerweile neue Geldscheine gibt. Ok, dann den Zehner. Auch hier schüttelte er den Kopf. Mit Blick in mein Portemonnaie meinte er, dass der Zwanziger aber ganz ok sei. Die anderen Scheine sollte ich in einer Bank tauschen.

Wir fuhren wieder nach East India zurück und auf dem Weg zum Hotel setzte sich Heiko noch kurz in diese Kugel .



Zurück im Hotel machten wir uns kurz frisch und dann schon wieder auf den Weg (zwei Stationen) zum Royal Victoria Dock. Von hier aus schwebten wir im Sonnenuntergang mit der Emirates Air Line Seilbahn



über die Themse



hinüber zur O2 Arena.



Direkt an der Seilbahnstation befindet sich die Emirates Aviation Experience. Für einen Besuch hatten wir leider keine Zeit. Es reichte nur für einen Größenvergleich mit dem A380 Triebwerk vor dem Gebäude.



Bis zum Eingang der O2 Arena ist es nicht mehr weit.



In der Arena befinden sich viele Restaurants und ein Outlet-Center. Nach dem Mini-Snack vom Mittag hatte ich schon etwas Hunger. Alle Restaurants waren nahezu voll und die Leute standen schon Schlange. Da entdeckte ich etwas weiter hinten Five Guys. Ob der Burgerladen hält, was er verspricht, das testeten wir aus. Wir bestellten uns zwei kleine Burger und zwei Softdrinks. Die Auflagen (egal wie viele) kann man sich aus einer Liste heraussuchen und die kosten nichts extra. Der Burger war sowas von lecker  :sabber: und wir bereit fürs Konzert.

18:30 Uhr war Einlass.



Was für eine steile Bestuhlung auf den oberen Rängen. Das ist nichts für Höhenängstliche .



Ab 19:30 Uhr trällerte Billy Lockett mit seinen zwei Kumpels als Vorgruppe seine Lieder.



Erst in dieser Zeit füllte sich die Arena mit Tausenden von Leuten.



Endlich war es soweit und das Electric Light Orchestra legte los. Jeff Lynne tritt nicht wie ein Weltstar auf, sondern wie ein unscheinbarer Vollblutmusiker mit dem Aussehen eines Wuschelkopf-Nerds. Mit seinen 71 Jahren gab er ohne Pause 1,5 Stunden Vollgas. Das Konzert war der Hammer!

Schätzungsweise 10.000 Leute verließen danach in Ruhe die Arena und eine lange Menschentraube führte zur U-Bahn-Station. Die U-Bahnen fuhren im Minutentakt und es staute sich kein einziges Mal.

Um 22.30 Uhr waren wir im Hotel und ein langer und ausgefüllter Tag ging zu Ende.
Liebe Grüße

Ilona

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Silv

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Re: Mind the Gap - Im Sauseschritt durch London
« Antwort #22 am: 13. November 2018, 12:55:26 »
Sind das alles Sitzplätze beim Konzert?? Im Innenraum sind doch meist Stehplätze. Ich zumindest kann bei einem Konzert nicht sitzen...  :)
Liebe Grüße
Silvia

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Re: Mind the Gap - Im Sauseschritt durch London
« Antwort #23 am: 13. November 2018, 13:05:33 »
Sind das alles Sitzplätze beim Konzert?? Im Innenraum sind doch meist Stehplätze. Ich zumindest kann bei einem Konzert nicht sitzen...  :)

Ja, das waren alles Sitzplätze.

Du musst bedenken, dass da Leute anwesend waren, die altersmäßig nicht mehr lange stehen können :floet:.
Liebe Grüße

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Christina

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Re: Mind the Gap - Im Sauseschritt durch London
« Antwort #24 am: 13. November 2018, 18:19:08 »
Da fliegst du in eine Großstadt und besichtigst einen Bauernhof  :totlach:

Abgesehen davon wart ihr ziemlich futuristisch unterwegs mit führerloser Bahn, (Picknick?) Kugel und Seilbahn (die fuhr in der Nacht nach dem Konzert wohl nicht mehr?) Und die Konzertarena ist auch ziemlich beeindruckend riesig. Schön, dass euch das Konzert gefallen hat.

Ich frage mich, was es mit den dauernden neuen Geldscheinen und Münzen bei den Briten auf sich hat? Das ist doch total nervig. Horst hatte mich bei seinen Tipps für Wales auf etwaige Probleme mit alten Münzen hingewiesen, zum Glück waren wir aber nicht betroffen.



LG Christina

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Re: Mind the Gap - Im Sauseschritt durch London
« Antwort #25 am: 14. November 2018, 08:11:59 »
Hallo Christina,

Da fliegst du in eine Großstadt und besichtigst einen Bauernhof  :totlach:

die Kronjuwelen im Tower kann doch jeder  :zwinker: und zudem haben wir die schon gesehen.

Wir fuhren an dem Tag um 5:30 Uhr nach Frankfurt. Wegen der langen Sitzerei im Auto, im Flughafen, im Flieger, in den Bahnen und später im Konzert, war das Naherholungsgebiet am Rande der City hervorragend geeignet, um sich die Beine zu vertreten. Dazu ist es nicht allzu weit vom Hotel und der O2 Arena entfernt. Greenwich kannten wir auch schon und da reichen 3 h nicht aus.

Abgesehen davon wart ihr ziemlich futuristisch unterwegs mit führerloser Bahn, (Picknick?) Kugel und Seilbahn (die fuhr in der Nacht nach dem Konzert wohl nicht mehr?) Und die Konzertarena ist auch ziemlich beeindruckend riesig. Schön, dass euch das Konzert gefallen hat.

Wir mögen die Docklands Light Railway, weil man in der Hochbahn einfach mehr sieht und sie viel moderner ist. Die Kugeln sahen aus, als ob das mal Kabinen eines Riesenrades gewesen wären. Die gehörten zu zwei Imbissen in der Nähe vom Hotel. Abends werden  die Planen und die Sitze entfernt, damit sich keine Obdachlosen einnisten.

Die Seilbahn fährt nur bis 21:00 Uhr. Ich gehe davon aus, dass sie normalerweise nicht so stark frequentiert ist. Die Emirates Air Line wurde 2012 zu den Olympischen Spielen eröffnet, damit die O2 Arena schneller erreichbar ist.

Dass das Konzert gut sein würde, daran hatte ich keinen Zweifel. Da bringt das Electric Light Orchestra viel Erfahrung mit.

Ich frage mich, was es mit den dauernden neuen Geldscheinen und Münzen bei den Briten auf sich hat? Das ist doch total nervig. Horst hatte mich bei seinen Tipps für Wales auf etwaige Probleme mit alten Münzen hingewiesen, zum Glück waren wir aber nicht betroffen.

Die Briten stellten auf neue fälschungssichere, wasserfeste und unzerreißbare Plastikscheine um. Wir hatten das gar nicht mitgekriegt :weissnicht:.

Gut, dass man überwiegend mit KK bezahlen kann. Aber für so Kleinbeträge oder Trinkgeld der Zimmermädchen braucht man schon etwas Bargeld.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Mind the Gap - Im Sauseschritt durch London
« Antwort #26 am: 14. November 2018, 09:12:29 »
19.10.18 – Der Vormittag

Das Frühstück hatte ich gleich dazu gebucht, doch das hätten wir nicht machen sollen. So liest es sich zwar richtig gut,

Unlimited food – our all you can eat breakfast is bigger and better than ever
Choose as much as you like from our cooked selection, including prime back bacon, Cumberland pork sausages, free range scrambled eggs, crispy hash browns, Linda McCartney vegetarian sausages, fresh mushrooms, tomatoes and Heinz baked beans alongside anything you like from our lighter breakfast selection including fruit salad, Yeo Valley organic yoghurts, all butter croissants and more
(Quelle Travelodge)


aber die Hälfte davon mögen wir schon mal nicht. Die Hash Browns waren ebenso, wie Linda McCartneys vegetarische Würstchen nicht nur very crispy, sondern knochentrocken. Die Croissants waren extrem fettig und die Eier hätten sich nie gewünscht, mal so vermanscht unterm Rotlicht zu enden. Aber wenigstens der Obstsalat war in Ordnung.

Wir checkten früh aus und machten uns mittels DLR und der Tube auf den Weg.

Die Durchsage "mind the gap between the train and the platform"
 


begleitete wieder jeden Stop.

Als erstes fuhren wir in Richtung Stadtmitte zum Covent Garden. Dort hatte ich die nächste Übernachtung in einem Travelodge gebucht. Das Hotel befindet sich zwischen der Station Covent Garden und Holborn. Dummerweise stiegen wir am Covent Garden aus und standen vor zwei Aufzügen. Beide Lifts (über)füllten sich schnell mit den Leuten aus der U-Bahn und das wollte ich mir (falls das Ding steckenbleibt :cool2:) nicht antun.

So nahmen wir die Wendeltreppe mit 193 Stufen und je einem 5 kg Trolley in der Hand in Angriff. Nach 100 Stufen (die Anzahl ist ab und zu an der Wand vermerkt) machte ich schlapp und konnte mich auch dahingehend nicht mehr motivieren, dass Treppensteigen gesund ist und einen Knacka…. macht. Heiko erbarmte sich und schnappte sich meinen Trolley. Boooaah, war ich nach 193 Stufen außer Puste . Von da an, haben wir diese Station gemieden und sind in Holborn zu- oder ausgestiegen.

So früh am Tag kann man natürlich noch nicht einchecken, aber das Hotel hat ein Kofferdepot. Wir hatten nun freie Hand und machten uns auf den Weg zur Holborn Station. Unterwegs kamen wir an einer Bank vorbei und tauschten erst einmal problemlos die ungültigen Geldscheine um.

In London gibt es viele Märkte.



Unser erstes Tagesziel war Camden, aber nicht wegen dem Markt



oder den flippigen Häusern



der ehemaligen Punker-Hochburg,



sondern wir wollten mit diesem Kanalboot fahren, das gerade anlegte.



Wir mussten schnell einsteigen und je 10 £ einfache Fahrt in bar bezahlen (gut, dass ich die Scheine zuvor tauschen konnte) und waren die einzigen Passagiere an Bord.
 


Die Dame war der Maat.



War das idyllisch.





Früher waren das Lastenschiffe, die in der Gegend vor allem Kohle transportierten. Die wurden so weit wie möglich an Seilen von Pferden gezogen.

Es ging durch Tunnel







Hier kamen die Pferde nicht durch und die Schiffsleute mussten sich mit den Beinen gegen die Mauern stemmen, um das Boot da durchzuschleusen.

Auch heutzutage werden noch wenige Güter mit den Booten transportiert, aber die meisten (über 20000) wurden als komfortable Hausboote umgebaut und sind bewohnt. Der weibliche Maat erzählte uns dies alles und zeigte auch Bilder aus längst vergangener Zeit. Wir hatten sozusagen das Glück einer Privattour.





An der Anlegestelle in der Nähe der Paddington Station stiegen wir aus und einige Leute in Richtung Camden zu.



Hier ein Transportkahn



und hier noch ein schön bepflanztes Hausboot.



Am Bahnhof Paddington stiegen wir in die Underground und fuhren in die entgegengesetzte Richtung nach Aldgate East.

Während einem London Aufenthalt muss einmal indisch essen sein. Die Gegend um die Brick Lane





wird auch als Little Bangladesh bezeichnet. Hier soll man gut und günstig indisch/bengalisch essen können. Das Restaurant The Monsoon ist bei Tripadvisor als gut bewertet.



Wir bestellten uns Chicken in verschiedenen Spezialsaucen mit Naan-Brot.



Ich hatte meine Bedenken, da wir die einzigen Gäste in dem Lokal waren, aber das Essen war ausgezeichnet, wenn auch teuer. Der Koch kam irgendwann an unseren Tisch und freute sich riesig übers Lob.

Nachdem auch dieser Punkt abgehakt war, gingen wir zum Spitalfields Market weiter.



Das schön drapierte Gebäck in der Fressmeile reizte uns nach dem bengalischen Lunch nicht.



Gegenüber vom Markt befindet sich der The Ten Bells Pub.



Ende des 19. Jahrhunderts erlangte die Kneipe seine Bekanntheit im  Zusammenhang mit den Morden von Jack the Ripper. Hier waren die beiden Opfer Annie Chapman und Mary Jane Kelly regelmäßig zu Gast.

Fortsetzung folgt …
 
Liebe Grüße

Ilona

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Andrea

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Re: Mind the Gap - Im Sauseschritt durch London
« Antwort #27 am: 14. November 2018, 10:08:27 »
Da habt ihr es wieder geschafft das grüne London zu zeigen  ;D Die Bootstour sieht wirklich idyllisch aus und scheint viel angenehmer zu sein als die Fahrt mit der U-Bahn oder einem Bus von A nach B.
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Paula

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Re: Mind the Gap - Im Sauseschritt durch London
« Antwort #28 am: 14. November 2018, 10:20:45 »
die Bootstour hätte mir auch gefallen  :thumb: erstaunlich dass ihr da alleine wart, das Wetter war doch prima, wo waren denn die anderen Touris alle?  :)
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Mind the Gap - Im Sauseschritt durch London
« Antwort #29 am: 14. November 2018, 10:39:16 »
Da habt ihr es wieder geschafft das grüne London zu zeigen  ;D Die Bootstour sieht wirklich idyllisch aus und scheint viel angenehmer zu sein als die Fahrt mit der U-Bahn oder einem Bus von A nach B.

Wir hatten wirklich sowas von Glück, zu dem Zeitpunkt die einzigen Passagiere auf dem Boot zu sein. Im vollen Boot hätten wir bestimmt nicht so viele Infos bekommen bzw. über den Lautsprecher verstanden. So saß die Dame mit dem Fotoalbum neben uns und erklärte alles.

Wir lieben es aber auch, mit der Tube zu fahren  :toothy9:. Heiko hat da irgendwie das Streckennetz-Gen. Vor allem kommt man doch recht schnell von A nach B.

die Bootstour hätte mir auch gefallen  :thumb: erstaunlich dass ihr da alleine wart, das Wetter war doch prima, wo waren denn die anderen Touris alle?  :)


Die meisten scheinen die Strecke umgekehrt zu fahren, weil sie zum Camden-Market wollen. Wobei so eine Kanalfahrt doch mehr ein Geheimtipp zu sein scheint.

Wir waren jedenfalls froh darum, dass wir die einzigen im Boot waren. 
Liebe Grüße

Ilona

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