Ich möchte euch zunächst für die lieben Worte danken - es war ja ein Abschied auf Raten und wir sind froh, dass die letzten Tage im Hospiz so menschlich, warm und liebevoll waren. Es kann nicht genug solcher Einrichtungen geben, die Sterbende und Angehörige in dieser passenden Weise begleiten. Wir hatten eine passende Trauerfeier mit ausgesuchter Musik, treffenden Worten und liebsten Menschen.
Nichtsdestotrotz hat mich der Tod meiner Schwiema so richtig durchgerüttelt und ich kämpfe noch mit den Nachwirkungen. Abgesehen davon, dass ich viel mehr Zeit mit Peter verbringe, um ihn in seiner schweren Zeit zu unterstützen, komm ich mit den Schlägen des letzten und diesen Jahres nur schwer klar. Ich schlafe kaum, träume wirr: meine verstorbenen Eltern, mein Bruder, meine Schwiema, selbst der geliebte Hund sind tägliche Traumbegleiter. Wahrscheinlich ist das Trauerarbeit, oft jedoch unerträglich und ich werde wach und kann nicht mehr schlafen - schwierig, wenn ich ab 7.30 Uhr gutgelaunt und voller Energie in einer Klasse stehen soll. Ich verliere täglich mehr Kraft und Nerven und sehne die Ferien entgegen.
Dennoch ist dies alles unwichtig und Pippikram, wenn ich an Andrea denke!
Die Nachricht ihrer Erkrankung hat mich absolut fassungslos gemacht.
Das Leben ist schon manchmal ein echtes Arschloch und trifft auch die Menschen, die eigentlich etwas völlig anderes verdient hätten!
Was bleibt? Liebe, Glaube, Hoffnung - der 1. Korinther 13 sollte mir die Antwort geben, doch dem Glauben bin ich nicht mehr sehr nah. Bleiben Liebe und Hoffnung und davon ganz viel für Andrea!
Du bist so stark, dass hast du immer wieder gezeigt, z.B. wie du deine Enttäuschungen für andere weggesteckt hast im letzten Urlaub. Du hast noch so viel vor, z.B. deinen geplanten Norwegen-Urlaub und hey, du bist die Seele von eumerika - du schaffst das! Ich denke an dich, ich bete für dich und Heiko, denn ihm muss es auch sehr schlecht gehen und ich hoffe auf baldige bessere Nachrichten!