Autor Thema: Hamburg und ein bisschen Ostsee im Sommer 2018  (Gelesen 35213 mal)

Christina

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Hamburg und ein bisschen Ostsee im Sommer 2018
« am: 16. November 2018, 18:34:05 »
Prolog

Es ist Mitte Juli, Hochsommer und Reisehochsaison und ich fahre nach Hamburg – Hilfe! Ja, diese Reisezeit ist eine absolute Ausnahme für mich – aber dieses Jahr lief alles ein wenig anders als sonst: Ermüdungsbruch am Fuß im Januar, wann dieser abgeheilt sein würde, war nicht vorhersehbar, mehrtägiger Besuch der seit vielen Jahren nicht mehr gesehenen Verwandtschaft aus Kanada Anfang Mai und Anfang Juni und schon war die für uns ideale Reisesaison vorbei.

Im Mai wurde dann für Ende September Wales gebucht, aber trotz Planung für Wales zogen sich die Sommerwochen dahin, Lissabon im Januar war schon ewig her. Ende Juni kündigt Peter an, dass er die letzten beiden Juliwochen geschäftlich unterwegs sein würde – na dann bin ich in dieser Zeit auch weg (aber privat, meine Urlaubstage wollen verbraucht werden)! Doch wohin, auf jeden Fall Richtung Norden, wo es schön kühl ist. Norwegen und Island fielen wegen der Preise raus, ebenso Kopenhagen als Städtetrip mit dem Zug (die Bahnanreise war recht günstig, aber die Hotels in Kopenhagen unfassbar teuer). An der deutschen Nord- und Ostseeküste gab es zwar durchaus noch Unterkünfte, die meinen Vorstellungen entsprachen, aber Strände, Deiche, Städtchen, Piere usw. mit Menschenmassen zu teilen – lieber nicht.

Aber da gibt es doch noch Hamburg, auch im Norden und als Großstadt auch mit vielen Menschen gut zu ertragen, wobei der Sommer nicht Städtetrip Hochsaison ist, was ein Blick in die Hotelportale sofort bestätigt. Also gut, Bahnticket war schnell gebucht, für einen geringen Aufpreis gab es sogar ein 1. Klasse Ticket. Die Hotelsuche war dann etwas langwieriger, ich wollte am liebsten ein Apartment und das sollte in einer netten Wohngegend liegen, mit Supermarkt und U- oder S-Bahnhaltestelle in der Nähe. Nach ungefähr vier verschiedenen Buchungen war dann meine «perfekte» Unterkunft tatsächlich gefunden, beim Preis musste ich (erstmal) mein eigentlich gesetztes Limit überschreiten, aber die tägliche Preisüberprüfung hat mir dann doch eine Ersparnis von EUR 190 geg. dem ursprünglichen Preis gebracht, so dass ich nur noch auf eine Klimaanlage verzichten musste -  aber im Vergleich zu den Temperaturen hier bei mir in Rheinhessen, wo ich schließlich auch keine Klimaanlage habe, wird mir Hamburg doch sicher angenehm vorkommen.


1. Tag – Dienstag, 17.07.

Peters Geschäftsreise hat sich verschoben bzw. verkürzt, so dass er erst morgen abreist. Schön für mich, so spare ich mir einmal umsteigen (und die Gefahr, wegen Verspätungen den Anschlusszug zu verpassen), Peter fährt mich nämlich mit dem Auto zum Wormser Bahnhof. Der Zug fährt hier pünktlich um 9.20 Uhr ab, eine kurze Fahrt später steige ich in Bensheim um in den ebenfalls pünktlich um 10.09 Uhr fahrenden IC nach Hamburg.

Die Fahrt im erste Klasse Abteil ist angenehm, deutlich mehr Platz und deutlich ruhiger als in der zweiten Klasse. Die Klimaanlage funktioniert bestens, was an diesem heißen Tag wichtig ist. Verschiedene Verzögerungen, die sich am Ende zu einer halben Stunde Verspätung summieren, stören mich nicht, ich muss ja nicht mehr umsteigen.

Entspannt komme ich daher gegen 16.00 Uhr in Hamburg an. Am Automaten kaufe ich ein U-Bahn Ticket und fahre dann mit der völlig überfüllten (Feierabendverkehr) und überhitzten U3 bis zur Station Mundsburg.

Von hier sind es nur ein paar hundert Meter bis zu meiner Unterkunft, dem Apartmenthotel Apartment040 Averhoff Living im Stadtteil Uhlenhorst. Das Hotel ist erst wenige Jahre alt und wurde in einem ehemaligen Fernemeldeamt aus dem Jahr 1926, das unter Denkmalschutz steht, eingerichtet. Die Einrichtung der Apartments im Retrostil passt zum Gebäude, dazu noch die für mich perfekte Lage (siehe Prolog) mit dem I-Tüpfelchen in 10 Gehminuten an der Außenalster zu sein – ich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl. Außer: es gibt keine Klimaanlage und meine Einschätzung des Hamburger Wetters war völlig falsch – es war also durchgängig kuschelig warm im Zimmer, immerhin konnte ich das Fenster die gesamte Nacht durch offenlassen, da eine himmlische Ruhe herrschte und ich im oberen Stockwerk wohnte.



Nach einer kleinen Pause im Apartment mache ich mich auf den Weg zur Außenalster – und bin sofort begeistert. Der Blick über die Alster auf die Skyline der Hamburger Innenstadt bei wunderbarem Licht und die Stimmung im Park mit vielen Joggern, Spaziergängern, Sonnenbadenden, Picknickenden und den Stehpaddlern und Seglern auf dem Wasser – herrlich! Ich bummle gemütlich ein Stück in die eine Richtung, dann in die andere und gehe schließlich gegen 19.30 Uhr mit einem Zwischenstopp beim Edeka zurück ins Hotel.









Wetter: sonnig, ca. 30° C

9 Nächte Apartment040 Averhoff Living, Schrötteringksweg 16, Hamburg, inkl. Touristtax, ohne Frühstück: EUR 768,00
Bahn: EUR 137,80 (1. Klasse, inkl. Sitzplatzreservierung)




LG Christina

Silv

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Re: Hamburg und ein bisschen Ostsee im Sommer 2018
« Antwort #1 am: 16. November 2018, 20:11:58 »
Hitze und Großstadt - beides nichts für mich. Aber ich bin trotzdem dabei, weil es ja jetzt nicht mehr heiß ist und vorm PC auch schön ruhig und entspannt  ;D
Liebe Grüße
Silvia

Susan

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Re: Hamburg und ein bisschen Ostsee im Sommer 2018
« Antwort #2 am: 16. November 2018, 20:15:58 »
Hamburg liegt so nahe, dass ich das Gefühlhabe ständig dort zu sein  ;)  Bin trotzdem gern dabei; wer weiß, was du so alles entdeckst  8)
Mir ist schon mal völlig entgangen bisher, dass man die Elbphilharmonie von der Alster aus sehen kann

Die Unterkunft schaut nett aus!
Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Hamburg und ein bisschen Ostsee im Sommer 2018
« Antwort #3 am: 17. November 2018, 10:14:34 »
Ich war noch nie in Hamburg  :verlegen: und das ist wirklich eine Bildungslücke.

Aber da kann man U-Bahn Fahren  :happy: und das Appartement sieht auch gut aus :thumb:.

Nun hoffe ich nur, dass du nicht so viel schwitzen musstest. Der Norden hatte diesen Sommer auch ein Bombenwetter.
Liebe Grüße

Ilona

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Andrea

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Re: Hamburg und ein bisschen Ostsee im Sommer 2018
« Antwort #4 am: 17. November 2018, 10:28:03 »
Weswegen der Sönke ja auch zum Wandern im Regen in den Süden gefahren ist...  :totlach:

Eine Städtereise nach Hamburg habe ich auch auf dem Schirm. Daher sauge ich alles auf, was du so erlebt hast. die Lage deines Hotels scheint auf jeden Fall schon mal gut gewählt zu sein  :thumb:
Liebe Grüße, Andrea



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Silvia

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Re: Hamburg und ein bisschen Ostsee im Sommer 2018
« Antwort #5 am: 17. November 2018, 10:59:32 »
Hamburg kenne ich nur vom Umsteigen nach Schweden, der Reiseführer für diese Stadt dümpelt schon seit ein paar Jahren in meinem Regal. Wie schön das ich jetzt hier bei dir die Stadt endlich mal kennenlernen darf.   ;D

Paula

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Re: Hamburg und ein bisschen Ostsee im Sommer 2018
« Antwort #6 am: 17. November 2018, 17:24:52 »
Hamburg kenne ich bisher nur im Winter und da habe ich mir jedesmal den A.... abgefroren  ;D
Hamburg steht bei uns auch ganz oben auf der Liste, es muss dann aber unbedingt auch ein Konzert in der Elbphilharmonie dabei sein...
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Hamburg und ein bisschen Ostsee im Sommer 2018
« Antwort #7 am: 19. November 2018, 17:27:14 »
Hamburg kenne ich bisher nur im Winter und da habe ich mir jedesmal den A.... abgefroren  ;D
Hamburg steht bei uns auch ganz oben auf der Liste, es muss dann aber unbedingt auch ein Konzert in der Elbphilharmonie dabei sein...

So ein Konzert (oder auch nur eine Führung durch die Innenräume) hätte ich auch gerne erlebt, beides ist aber immer weit im voraus ausgebucht und (ein Nachteil, wenn man im Sommer dort ist) es gibt eine Sommerpause. Das gilt auch für sonstige Theater. In der Nähe meines Hotels waren zwei Theater, aber beide hatten Sommerpause, das fand ich schon etwas schade.



LG Christina

Christina

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Re: Hamburg und ein bisschen Ostsee im Sommer 2018
« Antwort #8 am: 19. November 2018, 17:30:49 »
Hitze und Großstadt - beides nichts für mich. Aber ich bin trotzdem dabei, weil es ja jetzt nicht mehr heiß ist und vorm PC auch schön ruhig und entspannt  ;D

Hitze mag ich auch überhaupt nicht - aber wer konnte denn ahnen, dass es ausgerechnet in Hamburg so heiß sein würde  ;D



LG Christina

Christina

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Re: Hamburg und ein bisschen Ostsee im Sommer 2018
« Antwort #9 am: 19. November 2018, 17:49:39 »
Herzlich willkommen allen Mitreisenden :adieu:

2. Tag - Mittwoch, 18.07.

Mit der U3 fahre ich heute Morgen bis zur Station Landungsbrücken, nicht ohne vorher das wunderschöne Gebäude der U-Bahn Station Mundsburg anzuschauen und zu fotografieren. Die Bahn fährt hier als Hochbahn, und so geht man im Gebäude, in dem sich Fahrkartenautomaten, ein Bäcker und ein Kiosk befinden, eine Treppe nach oben zum Bahnsteig.


An der Station Landungsbrücken mache ich einen kurzen Abstecher über die Willi-Bartels-Treppe nach oben, von dort hat man einen schönen Blick über den Hafen und natürlich auch zur Elbphilharmonie.



Unten am Hafen



finde ich dann recht schnell den Eingang zum Alten Elbtunnel. Hier kann man tatsächlich zu Fuß, mit dem Fahrrad und sogar mit dem Auto die Elbe unterirdisch queren. Der Tunnel wurde von 1907 bis 1911 erbaut, Eingang und Inneres sind entsprechend im Jugendstil gestaltet. Die Nutzung ist kostenlos (Auto aber kostenpflichtig) und man gelangt entweder per Treppe oder per Aufzug nach unten und dann durch einen schmalen Tunnel unter der Elbe hindurch. Ich finde das faszinierend und der Tunnel gehört für mich zu den Highlights meines Hamburg Besuchs.




Natürlich hat man von der anderen Elbseite einen schönen Blick auf den Hafen.



Zu Fuß gehe ich dann durch das Industriegebiet der Elbinsel Steinwerder bis zu den beiden Musicalgebäuden für König der Löwen und Mary Poppins (einen Musicalbesuch habe ich nicht geplant, da ich zwar Musicals mag, mir das aber inzwischen ein zu großer Hype und irgendwie zu kommerziell ist).


Mit der Fähre geht es zurück zum anderen Elbufer.






Über die Großbaustelle Hafenpromenade gehe ich zur Elbphilharmonie. Ich hole mir ein kostenloses Ticket im Shop gegenüber (eine kostenpflichtige Online –Reservierung scheint nicht mehr nötig zu sein) und kann dann mit der Rolltreppe auf die Plaza fahren. Für mich ein weiteres Highlight meines Hamburg Besuchs!








Zum Mittagessen gehe ich ins Kaiser’s am Kaiserkai, gleich unterhalb der Elbphilharmonie und genieße den Pannfisch mit Bratkartoffeln und den Blick aufs Wasser.




Nach dem Essen steht zunächst die historische Speicherstadt auf dem Programm, dann, als Kontrast, die unmittelbar angrenzende moderne Hafencity, sowie das Überseequartier, das noch nicht fertiggestellt ist.





Auch wenn es erst halb vier Uhr ist, ist meine Aufnahmekapazität irgendwie erschöpft, was im wörtlichen Sinn auch für meine Füße gilt, so dass ich eine Pause in meinem Apartment einlege.

Das Wetter ist allerdings so schön, dass ich es dort nicht für den Rest des Tages aushalte, sondern gegen 18 Uhr nochmal losziehe und zwar, wie gestern Abend, zur Außenalster. Und wieder bin ich verzaubert von der Stimmung dort und dem wunderbaren Abendlicht. Heute drehe ich eine größere Runde, komme an der «Blauen Moschee an der Alster» (Imam-Ali-Moschee) vorbei und schlendere an den Kanälen entlang durch den Stadtteil Winterhude.







Gegen 20 Uhr bin ich dann für heute endgültig zurück in meiner Unterkunft.


Wetter: zunächst bewölkt, im Tagesverlauf immer sonniger, ca. 25° C



LG Christina

Andrea

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Re: Hamburg und ein bisschen Ostsee im Sommer 2018
« Antwort #10 am: 19. November 2018, 22:11:10 »
Bei so einer Städtetour läuft man so einige Kilometer, das sollte man nicht unterschätzen. Aber da man so viele sehr unterschiedliche Dinge zu sehen bekommt, merkt man das erstmal gar nicht. Und dieser Tag war wirklich sehr abwechslungsreich.

Bei meinem letzten Hamburg-Besuch vor über 25 Jahren habe ich im Schauspielhaus die Westside-Story gesehen. Ich hatte damals eine Freundin, die in Hamburg Schauspiel studierte und im Schauspielhaus gejobbt hat. So konnte ich "für lau" beim Beleuchter hinten sitzen, das war mal eine ganz andere Musicalerfahrung  :) :) :) Und viele der Darsteller habe ich auch kennengelernt. Ein wirklich tolles Erlebnis.
Liebe Grüße, Andrea



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Re: Hamburg und ein bisschen Ostsee im Sommer 2018
« Antwort #11 am: 20. November 2018, 07:37:04 »
So stelle ich mir den perfekten Tag in Hamburg vor.

Der Elbtunnel ist wirklich faszinierend und man darf beim Durchgehen gar nicht an die Wassermassen oberhalb denken :cool2:.

Wegen den Musicals würde ich nicht nach HH reisen. Die meisten interessieren mich nicht  :verlegen: und in deutscher Sprache schon gar nicht.

Nun legen wir aber kurz die Beine hoch  :zwinker:, bevor es weiter geht  :sabber:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Paula

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Re: Hamburg und ein bisschen Ostsee im Sommer 2018
« Antwort #12 am: 20. November 2018, 13:16:41 »
Dass man kostenlos auf die Plaza der Elbphilharmonie kommt finde ich klasse, hoffentlich bleibt das so!
Am besten gefällt mir aber das abendliche Bild mit dem Stand-up Paddler, das würde ich sehr gern lernen. Dieses Jahr hat es zeiltlich nicht geklappt, ich hoffe ich schaffe es nächsten Sommer am Starnberger See.

Der Hinweis mit der Sommerpause in der Philharmonie ist gut. Wahrscheinlich bucht man am besten erst ein Konzertticket und bastelt dann eine Reise drumherum.
Viele Grüße Paula

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Re: Hamburg und ein bisschen Ostsee im Sommer 2018
« Antwort #13 am: 20. November 2018, 18:34:14 »
Bei meinem letzten Hamburg-Besuch vor über 25 Jahren habe ich im Schauspielhaus die Westside-Story gesehen. Ich hatte damals eine Freundin, die in Hamburg Schauspiel studierte und im Schauspielhaus gejobbt hat. So konnte ich "für lau" beim Beleuchter hinten sitzen, das war mal eine ganz andere Musicalerfahrung  :) :) :) Und viele der Darsteller habe ich auch kennengelernt. Ein wirklich tolles Erlebnis.

Die Westside-Story mag ich auch sehr, das habe ich auch schon mal live gesehen, aber so eine persönliche Erfahrung wie du sie hattest, ist nochmal was ganz anderes.


Der Elbtunnel ist wirklich faszinierend und man darf beim Durchgehen gar nicht an die Wassermassen oberhalb denken :cool2:.

Wegen den Musicals würde ich nicht nach HH reisen. Die meisten interessieren mich nicht  :verlegen: und in deutscher Sprache schon gar nicht.

Ja, das ist schon ein komischen Gefühl im Elbtunnel, wenn man an die Wassermassen oben denkt.

Die alten Musicals wie z.B. Westside Story finde ich toll, aber diese neuen, bei denen hat man das Gefühl, sie wurden nur geschaffen, damit man ein Gebäude dafür bauen und Leuten Pauschalreisen in Großstädte verkaufen kann, da ist irgendwie furchtbar.

Dass man kostenlos auf die Plaza der Elbphilharmonie kommt finde ich klasse, hoffentlich bleibt das so!
Am besten gefällt mir aber das abendliche Bild mit dem Stand-up Paddler, das würde ich sehr gern lernen. Dieses Jahr hat es zeiltlich nicht geklappt, ich hoffe ich schaffe es nächsten Sommer am Starnberger See.

Der Hinweis mit der Sommerpause in der Philharmonie ist gut. Wahrscheinlich bucht man am besten erst ein Konzertticket und bastelt dann eine Reise drumherum.

Es ist wohl im Gespräch, eine Eintrittsgebühr für die Plaza einzuführen. 

Das Stand-up Paddeln würde ich auch so gerne lernen, aber ich könnte es dann immer nur im Urlaub machen, da hier weit und breit kein geeignetes Gewässer ist, daher lasse ich es wohl.

Auf jeden Fall erst ein Konzert buchen und dann alles andere. Wobei es mit der Zeit sicher einfacher wird, noch Plätze zu bekommen, das war ja auf der Plaza jetzt auch so. Unmittelbar nach der Neueröffnung musst man auch schon vorher ein Zeitfenster dafür buchen, spontan war das gar nicht möglich.



LG Christina

Christina

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Re: Hamburg und ein bisschen Ostsee im Sommer 2018
« Antwort #14 am: 21. November 2018, 17:49:54 »
3. Tag – Donnerstag, 19.07.


Von der U-Bahn Station Baumwall gehe ich am Gruner + Jahr Gebäude vorbei


zu meinem ersten Besichtigungspunkt, der St. Michaelis-Kirche.



Es ist viertel nach neuen und da die Kirche erst um neun Uhr öffnet, habe ich sie fast für mich alleine. Und das genieße ich ausgiebig. Erst schaue im mich im Inneren um und bin beeindruckt. Dieser Kirchenraum gefällt mir ausgesprochen gut, das viele Weiß im Kontrast mit Dunkelbraun und vor allem auch die abgerundeten bzw. geschwungenen Formen.




Dann geht es ganz bequem mit dem Aufzug auf den Turm des Michel – eine herrliche Aussicht. Der Michel ist ein weiteres Highlight meines Hamburg Besuchs.








Nebenan sind die Krameramtsstuben (eine der wenigen in Hamburg erhaltenen Fachwerkhäuser, die arbeitsunfähigen Krämern und deren Witwen als kostenlose Unterkunft dienten) leider schon von Touristen überschwemmt und überhaupt sehr touristisch aufgemacht - schade, da gehe ich schnell weiter.

In der Peterstraße (Komponistenquartier) ist es dafür umso ruhiger, diese Fachwerkhäuser sind (bis auf eines) nachgebaut (schöner, als die Wirklichkeit war) und beherbergen heute mehrere Komponisten-Museen (die ich aufgrund des schönen Wetters nicht von innen besichtige).


Weiter geht es mit einem Abstecher zum Hamburgmuseum (nur von außen), dann zum Hummel-Brunnen (in Erinnerung an einen Wasserträger aus dem 19. Jh., der wegen einer Behinderung von den Nachbarskindern verspottet wurde), vorbei an einem portugiesischen Laden (der leider nicht geöffnet hat) bis zum Johannes-Brahms-Platz mit der Laeiszhalle (Konzerthaus), davor der Brahms-Würfel (Brahms auf jeder Seite des Würfels in unterschiedlichen Lebensaltern).



Dann wird es wieder historisch, im Bäckerbreitergang stehen noch Überreste des alten Gängeviertels.


Nicht weit entfernt dann eine Art „neues Gängeviertel“, durch den Einsatz Hamburger Bürger und Künstler wurden eine Reihe von (nun denkmalgeschützten) Häusern vor dem Abriss bewahrt.




Von hier ist nicht mehr weit bis zum Jungfernstieg und den umgebenden Einkaufsstrassen.


Leider existiert das im Reiseführer genannte Restaurant Wirtschaftskantine im Gebäude der „Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften“ nicht mehr, was aber erst und nur direkt an der Türe der Kantine auf einem kleinen Schild steht und mir einiges an Sucherei eingebracht hat.

Nun bin ich ziemlich hungrig und außerdem brauchen meine Füße unbedingt eine Pause. In unmittelbarer Nähe hier am Jungfernstieg werden im Reiseführer keine Restaurants mehr empfohlen und ich habe auch keine Lust auf eines der vielen Kettenrestaurants à la Vapiano, die mir hier aufgefallen sind. Also geht es mit der U2 und U3 vom Jungfernstieg zurück zum Baumwall und von dort mit letzter Kraft zum Café Johanna am Venusberg. Die Plätze draußen sind alles schon von den Angestellten der umliegenden Büros besetzt, aber drinnen finde ich noch einen freien Tisch. Das Café ist mit alten Schultischen und –stühlen möbliert, als Tischtüchern dienen Geschirrtücher und mein überbackenes Brot mit Apfelscheiben und Ziegenkäse, sowie einem Salat besteht (überwiegend) aus Bioprodukten und ist extrem lecker. Zusammen mit einer großen Maracujasaftschorle bezahle ich EUR 15,00.


Dann steht mir der Sinn nach ein bisschen Erholung vom Stadttrubel und ich nehme die Fähre von den Landungsbrücken nach Teufelsbrück. Die Fähre ist leider sehr voll, da wohl nicht nur in meinem Reiseführer die Hafenfähren als Alternative zu einer teuren (und wohl z.T. recht albern kommentierten) Hafenrundfahrt genannt werden (einer der wenigen Punkte während meines Hamburg-Besuchs, wo es für meinen Geschmack zu viele Touristen hatte).

Die Fahrt geht auch an einem AIDA Kreuzfahrtschiff vorbei, an dem zu meinem großen Erstaunen trotz des herrlichen Wetters etliche Passagiere scheinbar an Bord geblieben sind.



Von der Fähranlegestelle Teufelsbrück spaziere ich durch den großen Jenischpark zu dessen anderem Ende, wo sich das Ernst-Barlach-Haus befindet. Dort werden einige Barlach Skulpturen gezeigt und in einer Sonderausstellung Bilder des Malers Josef Scharl (1896-1954, bedeutender Maler der Weimarer Republik, zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit), die mir gut gefallen.


Nach dem sehr angenehmen Museumsbesuch kommt das kleine Café nebenan mit Tischen und Stühlen auf der Parkwiese für eine Pause mit Cappuccino und Kuchen gerade richtig.

Dann geht es mit der Fähre zurück nach Finkenwerder, wo ich umsteigen muss. Da die nächste Fähre zum Hamburger Hafen wieder richtig voll ist, mache ich noch einen Spaziergang durch das beschauliche Finkenwerder.


Leider ist dann auch die übernächste Fähre immer noch voll, aber ich ergattere noch einen Stehplatz an der Reling, so dass ich Fotos machen kann, ohne dass mir Köpfe im Weg sind.






Gegen 18 Uhr bin ich wieder am Hafen, wo ich mir ein Fischbrötchen zum Abendessen kaufe und auf der Treppe der neuen Promenade mit Blick auf die Elbphilharmonie esse.
Das abendliche Licht ist mal wieder wunderschön und da ich gerade da bin, gehe ich einfach nochmal auf die Plaza der Elbphilharmonie. Wieder kein Problem eines der kostenlosen Tickets am Schalter zu holen.




Gegen 19.15 Uhr beende ich dann das Besichtigungsprogramm für diesen Tag endgültig und fahre mit der U3 ins Hotel zurück.


Wetter: sonnig, ca. 27°C



LG Christina