7. Tag – Montag, 23.07.
Auch heute spielt das Wasser die Hauptrolle – es geht ans Meer! Schon bei der Planung habe ich mich nach Ausflugsmöglichkeiten von Hamburg aus umgeschaut, da mir klar war, dass ich bei 10 Tagen Hamburg auch mal in die Natur möchte. Nord- oder Ostsee – beim Standort Hamburg hat man die Qual der Wahl. Da ich erst einmal an der Ostsee war (und das ist schon Jahrzehnte her), war die Entscheidung schnell getroffen.
Gegen 8 Uhr verlasse ich das Hotel und fahre ich mit der U3 zum Hauptbahnhof. Hier kaufe ich am Automaten ein Schleswig-Holstein Ticket (mit EUR 29,00 die günstigste Variante, gilt auch für Fahrten in bzw. ab Hamburg, auch wenn das nicht in Schleswig-Holstein liegt) und nehme dann den Zug um 9.04 Uhr (das Ticket gilt erst ab 9 Uhr morgens) nach Lübeck. Dort steige ich um und komme um 10.25 Uhr am Bahnhof Timmendorfer Strand an.
Da ich die letzten Tage gefühlt unendlich viele Kilometer zu Fuß zurückgelegt habe, brauche ich davon einfach mal eine Pause und entscheide mich spontan, ein Fahrrad zu mieten. Das habe ich noch nie gemacht, da man auf Mieträdern nie so gut fahren kann, wie auf dem eigenen und ich im Urlaub lieber zu Fuß gehe, da sieht man mehr und kann jederzeit fotografieren. Aber wie gesagt, meine Füße wollen nicht mehr, außerdem ist es noch heißer geworden, da kühlt der Fahrtwind wenigstens ein bisschen und man hat einen größeren Aktionsradius mit dem Fahrrad als zu Fuß.
Leider gibt es am Bahnhof direkt keinen Fahrradvermieter, so muss ich doch wieder ein paar wenige Kilometer zu Fuß bis zum Zentrum und Strand des Ortes zurücklegen.
An der Strandpromenade finde ich recht schnell einen Fahrradvermieter, der zum Glück auch noch ein freies Fahrrad hat. Nach Zahlung von EUR 9,00 für den ganzen Tag und Angabe von Namen und Adresse, fahre ich mit einem einigermaßen bequemen Rad vom Hof.
Timmendorfer Strand hat eine schöne Strandpromenade, sehr breit und unter locker gepflanzten Kiefern, am Rand stehen viele mehr oder weniger luxuriöse Villen. Fotos gibt es heute leider weniger, da ich die Kamera für jedes Foto erstmal auspacken muss, da verzichte ich dann öfter mal auf ein Bild. Natürlich ist bei diesem perfekten Sommerwetter mitten in der Hauptsaison sehr viel los, dennoch kommt man mit dem Rad gut voran.
Erster Stopp ist der Pier des Ortes, dann fahre ich mehr oder weniger direkt am Wasser entlang durch die zusammengebauten Orte Scharbeutz, Haffkrug und Sierksdorf.
Von der Ostsee bin ich allerdings etwas enttäuscht, man kann hier gar nicht am Strand entlang spazieren, wie ich es von der Nordsee her kenne. Der Sandstrand grenzt unmittelbar ans Wasser, d.h. einen festen Sanduntergrund direkt am Wasser auf dem man gut gehen kann, ohne im Tiefsand zu versinken, gibt es gar nicht. Außerdem ist der Strand sehr schmal. Schade – damit ist die Ostsee auf meiner Reiseliste von einem der vorderen Plätze sehr weit nach hinten gerutscht.
Zu Mittag gibt es an einem Imbiss ein leckeres Fischbrötchen und kurz darauf zum Abkühlen noch zwei Kugeln Eis.
Hinter Sierksdorf beginnt eine Steilküste und der Radweg führt einige Kilometer von der Küste entfernt durchs Hinterland. Eigentlich möchte ich bis Neustadt fahren, es geht aber ziemlich steil bergab, was ich auf dem Rückweg wieder hochfahren müsste, mit einem 6 Gang Rad und bei Hitze. Nein danke, da schaue ich doch lieber mal, wie es an der Steilküste in der anderen Richtung ausschaut. Ich fahre also wieder zurück nach Timmendorfer Strand und dann weiter nach Niendorf.
Und dann endlich komme ich doch noch zu einem schönen Ostseeerlebnis. Hinter Niendorf führt der Weg auf der Klippe am Brodtener Steilufer entlang mit schönen Weitblicken und das Beste – es gibt Treppen nach unten an den schmalen Kiesstrand. Dort bin ich fast alleine, leichte Wellen plätschern ans Ufer und es gibt hübsche Steine in allen Größen, alte Baustämme,… Hier setzte ich mich auf einen Felsen und genieße eine ganze Zeit lang die Ruhe, die Natur, den schönen Blick. Und beschließe dabei, dass ich es morgen doch noch mal mit einem anderen Abschnitt der Ostsee versuchen möchte, auch wieder mit einem Mietrad.
[/img][/img][/img][/img][/img][/img]
Schweren Herzens reiße ich mich dann wieder los und fahre zurück nach Timmendorfer Strand. An der Strandpromenade mache ich in einem Café Pause mit Kaffee und Kuchen, dann gebe ich das Fahrrad ab und gehe zu Fuß zum Bahnhof, wo ich den Zug um 17.41 Uhr zurück nach Hamburg nehme.
Mein Kühlschrank ist ziemlich leer, zum Einkaufen habe ich aber keine Lust mehr, deshalb nehme ich beim Burger King in der Nähe meines Hotels einen Burger mit, den ich dann im Apartment, das ich gegen 19.20 Uhr erreiche, esse.
Wetter: sonnig, ca. 30 °C