Autor Thema: Herbst im Nordwesten der USA  (Gelesen 105425 mal)

Beate

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #105 am: 20. Dezember 2018, 20:44:32 »
17. Tag: nach Süden zum Crater Lake

Unsere Fahrt geht wiedermal durch die Berge. Wir fahren Hwy. 26. Bei Prineville gehts in die Prärie. In Redwood überlegen wir uns, einen kleinen Abstecher zum Smith Rock State Park zu machen. Das ist ein Kletterparadies:







Dann gehts über Hwy 97, vorbei an Bend, nach Süden. Hier ist wiedermal ein Wahnsinns-Verkehr und es wird in einem deutschen Tempo gefahren. Sowas macht mich fürchterlich nervös. Ich bin froh, als wir auf den Hwy. 138 zum Crater Lake abbiegen können.

Jetzt ist es allerdings erst 14.00 h und so entscheiden wir, heute noch in den Nationalpark zu fahren. Wir fahren hoch zum Crater Lake. Dies ist mit 600 - 800 Meter der tiefste See der USA. Wir fahren über den West Rim Drive und den East Rim Drive soweit offen fast um den See. An jedem Viewpoint müssen wir natürlich aussteigen und diese atemberaubende Landschaft geniessen:








Dieses "kleine" Inselchen, genannt Phantom Ship, ist immer hin 150 m lang:




Dann fahren wir auf der Südseite wieder nach unten. Nachdem der Campingplatz im Nationalpark schon geschlossen ist, fragen wir an der Visitor-Info, wo wir übernachten könnten. Wir haben nämlich keine Lust, erst noch weit zu fahren. Und wir bekommen wieder einen tollen Tip: direkt ausserhalb der Nationalpark-Grenze ist ein Platz, der im Winter als Parkplatz für die Snow-Mobiles genutzt wird. Und im Sommer ist das ein kostenloser Campingplatz. Es ist zwar nicht viel mehr als ein grosser geteerter Parkplatz, aber nachdem wir erst um 18.00 h ankommen, brauchen wir auch nichts weiter. Und vor allem: wir haben Platz, es sind nur noch 3 weitere Wohnmobile auf diesem riesigen Platz.



Und es gibt sogar eine Wärmehüttte. Also wenn wir wollten, könnten wir uns dort einheizen und den Abend dort verbringen:




Beate




Paula

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #106 am: 21. Dezember 2018, 15:12:26 »
ach war für herrliche Bilder, das macht so richtig Lust auf nächstes Jahr  :sabber:
eine Wanderung im Smith Rock State Park haben wir fest eingeplant. Beim Crater Lake bin ich noch sehr am Grübeln. Ich habe 3 Übernachtungen in Sisters eingeplant, für die Fahrt von da bis zum Crater Lake muss man schon gut 2 Stunden einplanen und den gleichen Weg wieder zurück. Weißt du noch wie lange ihr für die Tour einmal um den See gebraucht habt? Wandern würden wir da ja nicht nur an den Viewpoints anhalten so wie ihr auch.
Viele Grüße Paula

Beate

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #107 am: 21. Dezember 2018, 15:44:17 »
Weißt du noch wie lange ihr für die Tour einmal um den See gebraucht habt? Wandern würden wir da ja nicht nur an den Viewpoints anhalten so wie ihr auch.

Hallo Paula,

wir waren vom Parkeingang auf der Nordseite, bis zum Parkausgang auf der Südseite, ziemlich genau 4 Stunden unterwegs. Und wir haben schon so ein paar kleine, 10-Minuten-Wanderungen, gemacht. Dazu kommt, dass man mit dem Womo immer nur schlechtere Parkplätze bekommt, also weiter entfernt von den guten Punkten. Du bist also mit dem PKW viel schneller.

Allerdings ist Sisters ein schlechter Ausgangspunkt für den Crater Lake. Du musst ja immer erst durch den Grossraum Bend fahren, und da gehts zu wie auf den dichtesten deutschen Autobahnen.

Wo ist denn nach Sisters Euer nächstes Ziel? Vielleicht könnt Ihr den Crater Lake "auf dem Weg" einbauen.? Es lohnt sich auf jeden Fall.

Beate


Silvia

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #108 am: 21. Dezember 2018, 17:48:25 »

Der Crater Lake  :toothy9:   


Weißt du noch wie lange ihr für die Tour einmal um den See gebraucht habt? Wandern würden wir da ja nicht nur an den Viewpoints anhalten so wie ihr auch.
Wenn man drum herum fahren kann ... ist nicht jedes Jahr möglich  ;D  ... zu welcher Jahreszeit seid ihr dort?


Bei uns sah es 2011 am 16. JUNI   so aus:








Es war nur die Zufahrt zum Visitor-Center offen, mit meterhohen Schneewänden an den Seiten  ;D

Beate

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #109 am: 21. Dezember 2018, 18:18:30 »

Der Crater Lake  :toothy9:   



Hahaha  :totlach:

Paula dachte doch daran, den Crater Lake als Tagestour von Sisters aus zu machen.

Beate

Paula

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #110 am: 21. Dezember 2018, 18:45:30 »
Also wir sind Mitte Juli in der Gegend, Schnee würde ich nicht erwarten. Aber es wäre halt ein Abstecher weit in den Süden. Das nächste Ziel ist aber im Westen, andere südliche Ziele haben wir nicht, bei unserer Route geht es also nicht anders als hin und zurück. Wahrscheinlich werden wir das erst vor Ort entscheiden, genügend Ausweichziele gibt es ja z.B. der Paulina Lake, auch ein Kratersee und viel näher gelegen.
Viele Grüße Paula

Rainer

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #111 am: 21. Dezember 2018, 18:46:55 »
Ich habe 3 Übernachtungen in Sisters eingeplant, für die Fahrt von da bis zum Crater Lake muss man schon gut 2 Stunden einplanen und den gleichen Weg wieder zurück.

Ne, Paula, mach das nicht, das kannst Du knicken! Ich habe mir das jetzt mal angeschaut, wir haben ja 2012 nahezu die gleiche Tour wie jetzt Beate gemacht, aber von Sisters(??) als Tagestour zum Crater Lake - das geht ÜBERHAUPT nicht. Das sind pro Richtung 150(!) Meilen (mal eben 500km(!) An/Abreise), das kann man unmöglich in 2 Stunden fahren. Selbst wenn Du alleine auf der Straße bist, was Du aber sowieso nicht bist. Also rechnen wir ernsthaft 3 Stunden pro Richtung. Da ist der Tag schon fast rum, 6 Stunden nur für Hin- und Rückfahrt?

Mache das nicht, da wirst Du nicht glücklich. Ich kann auf Wunsch mal nachschauen, wo wir damals übernachtet haben, ich weiß es nicht auswendig, ich glaube aber, dass wir Klamath Falls ausgesucht hatten. Aber sicher bin ich mir jetzt nicht.

P.S.: Ihr habt doch auch noch sooooo viel Zeit bis dahin, ich helfe Dir sehr gerne dabei, die Tour zu planen. Wir sind (wie schon gesagt) zuletzt 2012 in der Gegend gewesen und haben sicherlich eine Tour gemacht, von der ihr viel abkupfern könnt. Wir überlegen ja selbst auch, nächstes Jahr auch nochmal dahin zu fahren. Ich würde Crater Lake nicht auslassen, das bekommt Ihr sicherlich untergebracht, aber eben nicht so, das ist Zeitverschwendung, als Unterkunft in 150 Meilen Entfernung zu wohnen. Für EINE Richtung kann man das machen, das ist für uns mehr oder minder normal, aber nicht vorher und nachher, das ist zu viel des Guten.

Beate

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #112 am: 21. Dezember 2018, 19:50:34 »
18.Tag, 11.10: weiter gehts zum Lassen Volcanic NP

Heute Nacht war es nur 0 Grad. Es wird Winter.
Wir sind wie immer sehr früh wach und fahren nach Sonnenaufgang bei herrlichsten Sonnenschein weiter. Es geht nach Süden über Hwy. 97, dann Hwy. 39. Dann biegen wir ab in den Volcanic Legacy scenic byway.  Wir kommen westlich des Tule Lake Nat. Wildlife Refuge vorbei. Und wundern uns, soweit im Norden und so spät im Jahr auf dem See Pelikane zu sehen:



Wir fahren weiter zum Lava Beds NM. Dort können wir wieder etwas laufen und ein paar Lava-Höhlen erkunden:








Auf der Weiterfahrt sehen wir immer wieder im Süden eine Vulkan. Aber wir wissen nicht, ob das der Lassen ist oder ein anderer der vielen Vulkane dort:




Wir fahren Hwy. 89 bis kurz vor der Abzwg. Hwy. 44. Da natürlich alle Campingplätze im NP schon closed for saison sind, ist es für heute zu spät, in den NP zu fahren. Aber wir finden kurz vor der Abzw. einen Platz, der anscheinend früher mal ein Campingplatz war. Man sieht noch die einzelnen Stellplätze, auch die Stelle wo die Toiletten waren kann man noch finden. Hier ist es wieder wunderschön und wir geniessen die Ruhe einen Platz für uns ganz alleine zu haben:




Ich kann es nicht lassen, ich muss noch ein Bild der herrlichen Pflanzen dort einstellen:




Beate

Christina

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #113 am: 21. Dezember 2018, 20:04:14 »
Beim Smith Rock State Park sieht man richtig, dass es Herbst war bei euch Beate - alles ganz braun, bei uns im Juni war alles (bis auf die Felsen natürlich) grün. Gefällt mir aber beides gut.

Silvia, wir waren offensichtlich 2011 im Juni nicht weit voneinander entfernt im Nordwesten unterwegs. Den Crater Lake hatte ich allerdings schon bei der Planung gestrichen, da fast schon klar war, dass es so aussehen würde, wie nun deine Bilder zeigen und natürlich hatten wir eh genug anderes Programm. Wobei der Winter 2010/11 wohl sehr extrem war, es liegt nicht jeden Juni noch so viel Schnee. Die meterhohen Schneewände hatten wir auch im Mt. Rainer NP und an der Hurricane Ridge im Olympic NP.

In und um Bend war damals nicht viel Verkehr, alles sehr ruhig und ländlich. Aber scheinbar hat sich auch das in nur 7 Jahren stark geändert.


LG Christina

Paula

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #114 am: 22. Dezember 2018, 12:17:19 »
Ich habe 3 Übernachtungen in Sisters eingeplant, für die Fahrt von da bis zum Crater Lake muss man schon gut 2 Stunden einplanen und den gleichen Weg wieder zurück.

Ne, Paula, mach das nicht, das kannst Du knicken! Ich habe mir das jetzt mal angeschaut, wir haben ja 2012 nahezu die gleiche Tour wie jetzt Beate gemacht, aber von Sisters(??) als Tagestour zum Crater Lake - das geht ÜBERHAUPT nicht. Das sind pro Richtung 150(!) Meilen (mal eben 500km(!) An/Abreise), das kann man unmöglich in 2 Stunden fahren. Selbst wenn Du alleine auf der Straße bist, was Du aber sowieso nicht bist. Also rechnen wir ernsthaft 3 Stunden pro Richtung. Da ist der Tag schon fast rum, 6 Stunden nur für Hin- und Rückfahrt?

Mache das nicht, da wirst Du nicht glücklich.

Du hast mich überzeugt, ich lasse den Ausflug weg. Die Route ist ansonsten fix geplant und alle Unterkünfte gebucht, da ändere ich nichts mehr. Und um Sisters gibt es mehr als genug Programm für 3 Tage.
Viele Grüße Paula

Beate

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #115 am: 22. Dezember 2018, 19:50:32 »
19.Tag, 12.10.: Lassen Volcanic NP


Es ist kalt!! Früh hat es gerade mal Null Grad. Wir fahren in den Lassen Volcanic NP.
Dieser NP stand schon ein paar mal auf unserem Plan, nur waren wir immer zu früh oder zu spät im Jahr, und der grösste Teil war gesperrt, sodass es sich nicht lohnte, extra hinzufahren. Aber diesmal haben wir Glück.
Wir machen erst mal gleich hinter dem Eingang eine kleine Wanderung zum Reflection Lake:




Auf der weiteren Fahrt hoch zum Gipfel haben wir immer wieder die schönsten Aussichten:






Am höchsten Punkt der Strasse, auf 2700 m Höhe sieht es dann so aus. Das ist kein Schnee, sondern Sand und Steine. Man kann von diesem Parkplatz aus auch noch hoch zum Gipfel laufen. Wir haben drauf verzichtet  :-[




Dann gehts langsam wieder abwärts, mit immer wieder tollen Ausblicken:






Und überall gibts diese putzigen Hörnchen:






Wir finden wiedermal absolut keinen Campingplatz. Also bleiben wir auf dem RV-Park in Red Bluff. Wir lieben solche RV-Parks ja gar nicht, obwohl sie jeden Komfort bieten. Aber man steht halt sehr nahe beieinander, ohne Privatheit. So suchen wir uns einen Stellplatz ganz am Rande, um wenigstens etwas privacy zu haben:




Ganz lustig finden wir das Schild am Eingang:




Und dann haben wir ein Beispiel von praktischer Physik. So was macht der Höhenunterschied mit einer leeren Wasserflasche:




Beate

Rainer

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #116 am: 23. Dezember 2018, 11:06:19 »
Die eingedellte Wasserflasche kommt von der kalten Temperatur, nicht von der Höhe. Wenn es die Höhe wäre, müsste sie aufgebläht sein, weil der Aussendruck geringer ist als der Innendruck. Beim campen hat man häufig morgens, nach einer kalten Nacht, so eingedellte Flaschen, bzw. auch im USA Urlaub sehen die Flaschen oft morgens so aus, wenn die Nacht kalt war und die Flaschen im Auto lagen. Das passiert uns eigentlich auch regelmässig.

Beate

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #117 am: 23. Dezember 2018, 11:28:30 »
Rainer, da muss ich aber widersprechen 8)

Erstens war die Flasche im Wohnmobil, also immer so ungefähr 20 Grad warm.
Und dann ist der Luftdruck in fast 3000 m Höhe wesentlich niedriger als in 500 m Höhe . Also ist klar, dass eine leere Flasche sich bei der Abfahrt so verdellt.
Das Gegenteil ist der Fall, wenn man in die Höhe HOCHFÄHRT. Das hatten wir auch einmal nicht bedacht: sind zum Sonnenaufgang auf den Haleakala hochgefahren, wollten dort im Auto Brotzeit machen, haben einen Plastikbehälter mit Senf geöffnet!!!!  ::)
Kannst Dir vorrstellen, wie die Autoscheiben innen ausggesehen hat??? :lach:

Beate



Rainer

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #118 am: 23. Dezember 2018, 12:43:06 »
Also ist klar, dass eine leere Flasche sich bei der Abfahrt so verdellt.

Das habe ich überlesen, dann ist natürlich durch die Abfahrt. Ich hatte nur die hohe Lage vom Park gelesen und dass es so kalt war. Wir haben so verdellte Flaschen nämlich (wie schon geschrieben) auch regelmäßig im USA Urlaub, wenn das Auto nachts abkühlt und wir morgens einsteigen, dann sind unsere Proviantflaschen in der Türe immer so verdellt.

Ich frage mich aber schon, ob diese Höhendifferenz wirklich so viel bewirkt, das müßte ja beim Fliegen auch auffallen? Die meisten modernen Flugzeuge reduzieren den Innendruck auf das Niveau von ungefähr 2000m Höhe. Wenn sie landen, wird der Druck auf Normal Null reguliert. Da müßten ja alle leeren Plastikflaschen auch so verdellen? Ist mir ehrlich gesagt noch nie aufgefallen, aber ich habe immer eine oder sogar zwei leere Plastikwasserflaschen bei mir. Ich versuche mal darauf zu achten.

Ich weiß wohl, dass wegen des geringeren Innendrucks bei den Stewardessen irgendeine Diät Cola oder die Cola Light so unbeliebt ist, weil die bei geringerem Druck noch mehr schäumt, als sie es ohnehin tut, die kann man kaum eingießen ohne dass es überschäumt. Aber das ist nicht der gleiche Effekt. Verdellte Flaschen habe ich im Flieger bewusst noch nie gesehen.

Beate

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Re: Herbst im Nordwesten der USA
« Antwort #119 am: 23. Dezember 2018, 12:57:50 »
Verdellte Flaschen habe ich im Flieger bewusst noch nie gesehen.

ich auch nicht! Aber vielleicht wirkt sich das erst bei über 2000 m aus??? Keine Ahnung.
Wenn wir irgendwo bergab fahren, dann knacken die leeren oder halbleeren Wasserflaschen ab und zu, und wir sagen dann immer:
Hör mal, unser Höhenmesser meldet sich!!

Beate