Autor Thema: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal  (Gelesen 20732 mal)

Susan

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Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« am: 01. November 2019, 01:36:09 »
Sonne, Sand und mehr ....  Portugaltour 18.9. bis 15.10.2019

Wir haben es die letzten Jahre ausgesprochen genossen, vor den oft düsteren norddeutschen Herbsttagen nochmal  Sonne und Wärme zu tanken.  Es kann (leider) nicht immer Hawai’i sein und wozu auf die Kanaren fliegen, wenn ein WoMo vor der Tür steht.  Nach Andalusien letztes Jahr stand diesmal Portugal auf dem Plan. Und wir wollten nicht ganz so faul sein… :floet:

Doch es kam mal wieder etwas anders als geplant, so dass es nur für einen Kurzreisebericht reicht  ;)  Wenn ihr trotzdem Lust habt uns zu begleiten
 :welcome:
Zumindest reichlich Sonne kann ich garantieren  8)



Die Anreise zur Biskaya erfolgt diesmal über die Schweiz, da wir eh eine Vignette haben. Einen schönen Zwischenstopp zu finden fiel da allerdings etwas schwer, obwohl Christina mit ihrem Auvergne-Bericht einige Anregungen geliefert hat.  :gruebel: Nach einem ziemlich kalten Abend in Clermont-Ferrand fahren wir dann doch gleich weiter, wieder nach Bidart. Hier ist es deutlich wärmer als erwartet, noch um die 28 Grad.  :happy: Da lockt sogar das Meer zum Bade, besonders da sich auch die Brandung in Grenzen hält.

Biarritz 
kenne ich aus Romanen als als mondänes Seebad für die Reichen und Schönen oder als Surfer-Paradies. Das schauen wir uns doch mal an; mit dem Roller ein Katzensprung vom Campingplatz. Es ist bedeckter als gestern, aber immer noch schön warm. Wir landen am südlichen Strand; nix mit Surferwellen heute und allzu nobel schaut es hier auch nicht aus.



Wir folgen dem Fußweg die Küste entlang. Diese Villa entspricht schon mehr meinen Biarritz-Vorstellungen  ;)


Villa Belza
offenbar ein Hotel


Plage du Port Vieux
Schiffe gab es hier nicht, aber ein bemerkenswertes Schild (das ich leider nicht fotografiert habe): dies ist ein Nichtraucher-Strand! Ehrlich!


Schaut interessant aus, was das wohl ist?

Rocher de la Vierge, ist ein Felsenriff, auf dem eine Statue der Jungfrau Maria steht. Das Riff ist über eine Fußgängerbrücke zu erreichen. Angeblich soll  Eiffel die gebaut haben. Wirklich? Mittlerweile habe ich den Eindruck, das jede Brücke, die halbwegs so aussieht wie der besagte Turm, als Eiffelbrücke deklariert wird.  ::)

Von der Brücke aus sehen wir noch einen Sea-Arch und den nördlichen Teil von Biarritz samt Leuchtturm.






und als Panorama


Rocher de la Vierge von der anderen Seite



Wir folgen weiter dem Pfad um die Klippen herum. Es gäbe hier auch ein Aquarium zu besuchen, doch dazu haben wir heute keine Lust.


ein Felsfenster mit Aussicht

Wir kommen schließlich zum (ehemaligen) Fischerhafen und der Kirche Notre Dame de Rocher



sowie dem La Grande Plage


was für ein Gewimmel
die genießen wohl alle den vielleicht letzten warmen Samstagnachmittag.
So hübsch altmodisch elegant wie ich dachte, schaut es hier nicht aus. Wir suchen mal wieder eine Eisdiele, finden vorerst aber nur eine Art Markt -hauptsächlich eine Art Klamotten-Sommerschlussverkauf. In einer Crêperie beim "alten Hafen" gibt es dann zumindest drei Kugeln Eis im Becher.


Zum Baden fahren wir zurück an unseren Strand, der deutlich leerer ist. Und obwohl die Bewölkung deutlich zunimmt bleibt es warm und gewitterfrei.




Die Route soweit


Liebe Grüße
Susan


Horst

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #1 am: 01. November 2019, 09:44:53 »
Der Teil den ich dieses Jahr von Portugal gesehen habe (Mitte) hat mir sehr gut gefallen - bin mal gespannt wo Du unterwegs warst - vielleicht gibts ja weitere Anregungen für eine weitere Tour.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Silvia

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #2 am: 01. November 2019, 13:15:05 »
Oh ja Portugal, da bin ich natürlich dabei  :adieu:    Ein Wiedersehen ist nicht auszuschließen und Anregungen sind immer gern gesehen.

Rainer

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #3 am: 01. November 2019, 13:42:53 »
Wow - von Hannover bis zu diesem Campingplatz (ist das dann Biarritz?), mal eben 1.800km, das ist aber ein Stiefel! Wieviele Übernachtungen habt Ihr gemacht? Oder seid Ihr durchgefahren (das könnte ich nicht mehr, habe ich nie wirklich gerne gemacht, aber heute völlig illusorisch). Bis Portugal sind es aber auch noch ein paar Meter. Ich bin gespannt. Mein ältester Bruder ist totaler Portugal Fan, der wohnt aktuell in Luxemburg, ist seit ein paar Monaten Rentner und überlegt ernsthaft, nach Portugal zu ziehen. Ich glaube aber nicht, dass seine Frau mitmacht. Die bleiben in Luxemburg.

Fahrt Ihr bis an die Algarve? Wird noch nicht verraten....

Silv

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #4 am: 01. November 2019, 16:30:54 »
Bei WoMo-Touren bin ich immer gerne dabei!
Liebe Grüße
Silvia

Christina

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #5 am: 01. November 2019, 18:11:55 »
Ein bisschen Sonne jetzt im grauen November ist wunderbar!

Schade, dass das Wetter für die Auvergne nicht gepasst hat, wir waren beide Male auch Ende September/Anfang Oktober dort und hatten sehr gutes Wetter, aber ja, es war abends/nachts/morgens teilweise sehr kalt.

Von Biarritz bin ich jetzt etwas enttäuscht, ich hatte es mir auch eher wie am Plage Vieux Port vorgestellt, die vielen Hotel(?)klötze sind extrem hässlich. Gut zu wissen, dass ich da nicht unbedingt hin muss. Als wir vor drei Jahren in Lacanau waren, wäre ich so gerne mal für einen Tag nach Biarritz gefahren, aber es war doch zu weit weg und wir hatten eh genug anderes Programm - da habe ich also nicht viel verpasst.



LG Christina

Susan

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #6 am: 01. November 2019, 22:45:23 »
Schön, dass ihr dabei seid  :winkewinke:

Der Teil den ich dieses Jahr von Portugal gesehen habe (Mitte) hat mir sehr gut gefallen - bin mal gespannt wo Du unterwegs warst - vielleicht gibts ja weitere Anregungen für eine weitere Tour.

Passt ja   ;)  ein paar Tage im Norden und ein paar mehr Tage im Süden

Rainer, die Zeiten, solche Strecken in einem Rutsch zu fahren, sind auch bei uns vorbei. Fahrtage sind bei uns so um die sechs- bis siebenhundert km; was ja auch schon nicht ohne ist. Und spätestens nach drei solchen Tagen ist auch dringend eine Pause angesagt.  ::) Wir haben hier auf der Strecke zweimal übernachtet. Die Anreise ist lang und dememtsprechend dauern unsere Touren nach Südeuropa auch immer so um die 4 Wochen.

Christina, die Vulkane und diese gegend mit den roten Steinen hätte mich schon interessiert. Doch wenn man abends und in der Nacht heizen muss, drängt es den Gatten weiter nach Süden  ;) Ja, Biarritz ist enttäuschend; gut, dass ihr nicht den langen Weg von Lacanau dahin gemacht habt.

Liebe Grüße
Susan


Rainer

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #7 am: 01. November 2019, 23:00:01 »
Rainer, die Zeiten, solche Strecken in einem Rutsch zu fahren, sind auch bei uns vorbei. Fahrtage sind bei uns so um die sechs- bis siebenhundert km; was ja auch schon nicht ohne ist.

Das beruhigt mich aber - so sechshundert Kilometer (oder auch ein paar mehr) sind auch unsere Schmerzgrenze. Wir hätten also auch ganz sicher zwei Übernachtungen eingelegt.

Susan

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #8 am: 02. November 2019, 00:55:24 »
Weiter Richtung Portugal

So schön warm es in Bidart auch ist, die Fahrt geht weiter;  die übliche Strecke über Vitoria Gasteiz und Burgos in den Nordwesten Spaniens. Sehr erfreulich: die Strecke zwischen Vitoria und Burgos kostet keine Maut mehr.  ;D Wahrscheinlich wollen sie den Lastverkehr von der Bundestraße runter haben.

Kurzer Schreck - unser üblicher Übernachtungs-Campingplatz hat schon am 15. September geschlossen.  ??? Dank mobilen Hotspot finde ich aber noch eine Alternative in Puebla de Sanabria mit dem Camping Isla de Puebla. Dort ist nicht viel los, die Saison wohl vorüber.  Nachts und am Morgen merken wir auch wieso, es wird ziemlich kalt.  :frier: Wahrscheinlich weil Puebla immerhin auf 900 m Höhe liegt. Ansonsten scheint der Ort, soweit beim Durchfahren zu sehen, durchaus interessant. Es gibt Flüsse mit Wehren, eine Burg und altmodische Gassen.

Wir tanken nochmal voll, weit und breit ist Diesel in Spanien am billigsten. Kleine Irrfahrt inbegriffen, denn an der Autovia A52 hat nicht jede Ausfahrt auch eine Auffahrt in die gleiche Richtung.

Wir erreichen Portugal bei Chaves und registrieren uns neu  für die electronic toll. Weiter geht’s über bergige Landstraßen gen Westen. Wir streifen den Peneda-Geres Nationalpark für einen kurzen Füße-vertreten-Stopp an einem Stausee.  Der Nationalpark umfasst die Serras Peneda und do Geres mit Berggipfeln von bis zu 1500 m. Etliche Flüsse durchkreuzen ihn und es gibt einige Talsperren.  Der Park ist ein beliebtes Wandergebiet.  Neben der Natur gibt es noch Dolmen und Teile der alten römischen Heerstraße zu sehen. Anfangs hatte ich geplant, hier ein, zwei Tage zu verbringen, nun zieht es uns doch eher ans Meer.  8)








kleine Kaskade am Weg
es soll im Park auch einige Wasserfälle geben.

Wir brummen also weiter Richtung Atlantikküste,  genauer gesagt nach



Das Städtchen liegt an der Mündung des Rio Lima. Es gibt jede Menge Dünenstrand mit grad genug Brandung für die Surfer. Die Wassertemperatur von um die 15 Grad dagegen lockt nicht grad zum Baden. :P  Wir quartieren uns für vier Tage auf dem Orbitur Campingplatz ein. Obwohl es schon einige Jährchen her ist, dass wir das letzte Mal hier waren, finden sie uns auch noch im Computer. Es gibt jetzt mehr Hütten als früher, da wurden einige Stellplätze bebaut. Geblieben sind zum Glück die Kiefern und Eukalyptusbäume, die zusammen mit der Meeresbrise ein nettes Aroma liefern. Der im Sommer so begehrte Schatten hätte jetzt etwas weniger sein dürfen  :floet:





Gegen Abend konnten wir gut die Pullover gebrauchen, heizen mussten wir aber nicht mehr.

Die weitere Strecke






Der nächste Morgen beschert uns Wolken und Nebelschwaden. Ein ähnliches Phänomen kennen wir ja aus dem nördlichen Kalifornien. Wir lassen uns aber nicht verdrießen und gehen wandern. Schließlich verläuft grad hinterm Campingplatz am Fuß der Düne der Ecovia Litoral Norte. Der Küstenpfad soll, wenn er komplett fertig gestellt ist, von der spanischen Grenze bei Caminha bis nach Porto führen. Wir folgem ihm zunächst südwärts auf einem Plankenweg durch den Dünenwald bis zu einem Strandparkplatz. Dann gehts die Düne hinauf und am Wasserrand zurück bis zur Lima Mündung.


Wäldchen (aufgenommen bei besserem Wetter)


Blick nach Süden - Strand soweit das Auge reicht


Blick nach Norden













Es war übrigens wärmer als es hier auf den Bildern aussieht. Nach dem Rundgang haben wir uns einen Kaffee in der Strandbar verdient, nun lockert auch die Bewölkung weiter auf. Wieso habe ich da eigentlich keine Fotos mehr gemacht?  :gruebel:
Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #9 am: 02. November 2019, 09:57:28 »
Halt, ich komme auch noch mit  :adieu:.

Ich sehe schon, Ruheständer müsste man sein  :toothy9:. Geht ihr euch eigentlich so beengt nach einer gewissen Zeit nicht aufn Keks? Zu Hause kann man sich doch mal aus dem Weg gehen  :cool2:.

War das Küstennebel oder hattet ihr schlechtes Wetter?
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #10 am: 04. November 2019, 19:56:53 »
Ein toller Strand! Und so eine Wanderung durch die Dünen und dann zurück am Strand entlang mag ich auch.



LG Christina

Susan

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #11 am: 04. November 2019, 23:44:25 »
Willkommen, Ilona  :winkewinke:   Wir waren uns auch nicht ganz sicher; erst schien es nur Küstennebel zu sein, dann mit Regenwolken verbunden eher schlecht Wetter, dann wieder nur Nebel; entscheidend jedoch: letztlich kam die Sonne raus  8)  Hihi, jetzt weißt du, warum wir lieber in den sonnigen Süden fahren  ;) Da kann man den Platz dann ausdehnen, zur Not bis an den Strand...



Viana do Castelo 

Die nächsten beiden Tage löst sich der Nebel sehr viel schneller auf, wir genießen blauen Himmel und Sonnenschein.  Zeit sich mal wieder auf den Roller zu schwingen. 
Wir kurven hinauf zum 280 m hohen Stadthügel, dort steht die Kirche Templo Monumento Santa Luzia. Sie ist relativ neu, wurde 1959 nach 50jähriger Bauzeit fertiggestellt.  Von der Altstadt aus kommt man auch über Treppen oder bequemer mit einer Standseilbahn hinauf.

 

Vom Vorplatz aus haben wir schöne Panoramablicke auf die Küste und Viana. 





Bis auf Deckenbemalung, Rosettenfenster und Kronleuchter ist das Innere relativ schlicht.





Hinter der Kirche gibt es einen kleinen Park mit Picknickplätzen, zur Zeit leider trockenen Brunnen und der Statue eines namenslosen Priesters.



Ich weiß nicht, was das mal für ein Gebäude war, jetzt ist es jedenfalls ein Hotel.



In der Nähe befindet sich noch die Ausgrabung einer alten keltischen Siedlung, die auch noch von den Römern genutzt wurde. Im Frühsommer in Griechenland haben wir  genug alte Mauern gesehen, daher verzichten wir hier.  ::)

Wir rollern wieder hinunter in die Altstadt. Zentraler Punkt ist dort die Praça da República mit einem oft kopierten Renaissancebrunnen, dem alten Rathaus und der Igreja da Misericordia.







Von hier aus kommen wir dann in die Fußgängerzone-Gassen. Auch wenn wir sonst unterwegs relativ viele schicke Autos und Häuser sehen, sind hier doch Anzeichen der wirtschaftlichen Probleme Portugals zu sehen. Es gibt mehr Ladenleerstände als bei unserem letzten Besuch. In einer kleinen Pastelaria gönnen wir uns eine Pause mit Cappuccino und leckeren portugiesischen Vanilletörtchen.




Regenschirme braucht man hier selten -
daher werden sie aufgehängt

Kirchen und Kapellen gibt es natürlich auch etliche im Stadtbild; die Hauptkirche, die Marienkathedrale, haben wir aber wohl verpasst.


Capela das Almas
war bis zum Bau der Kathedrale im 15. Jahrhundert die Mutterkirche der Stadt.


Capela das Malheiras

Zwar sehen wir einige der in Portugal üblichen gekachelten Fassaden, aber wenig der Motiv-Kachelbilder. Mir ist nur dies eine aufgefallen  ;)





Wir kommen zum Ufer der(?) Lima. Hier wurde Viana 1289 neu gegründet. Durch die Lage an der geschützten Flussmündung wurde es eine sehr reiche Hafenstadt, besonders zu den Blütezeiten der portugiesischen Seefahrermacht. Die Estátua de Viana die weibliche Symbolgestalt der Stadt soll an diese glorreichen Zeiten erinnern.


die Königin der Meere
mit einer Burg gekrönt, ursprünglich mit Karavelle und Zepter (das ihr wohl abhanden kekommen ist) in den Händen

Zur Fußball EM 2004 wurde hier eine nette Uferpromenade angelegt; mit Jachthafen, Baumallee und bunten Rabatten. Leider war nach dem ersten Bild der Kameraakku leer.



Auch hier gibt es natürlich eine Eiffel-Brücke  :floet:  Obwohl ich meine, sie sah früher anders aus  :gruebel: Auf jeden Fall ist sie restauriert; beim letzten Besuch hatte ich Angst mit dem Fahrrad durch die Rostlöcher zu purzeln.

Viana do Castelo bietet jetzt nicht so viele Highlights wie andere Städte in Portugal, dafür ist es hier gemütlich.
Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #12 am: 05. November 2019, 01:12:51 »
Die Geburtsstätte des portugiesischen Hahns - Barcelos

Eine weitere Rollertour führt uns ins 30 km entfernte Städtchen Barcelos. Praktischerweise an einem Donnerstag, denn dann ist dort Markttag und zwar der größte Wochenmarkt  Portugals. Tatsächlich haben wir bisher keinen größeren gesehen. Wir parken irgendwo in einer Nebenstraße und versuchen den Campo da República zu finden. Am besten schlägt man die Richtung ein, aus der Leuten mit Einkaufstüten kommen.  8)

Dort findet alles Mögliche, unter anderem: Großpakete Tennissocken, Kükennachwuchs, Weinpressen, bunt glasierte Römertöpfe, Spitzen und Stoffe, Korkwaren (eine solche Handtasche wandert in meinem Besitz), T-Shirts und Jeans in Massen,  preiswerte Schuhe und Gürtel (da staubt der Gatte ab),  Kitschandenken insbesondere besagten Hahn, (dubiose) CDs und DVDs, leckere Backwaren, Käse, Schinken und Wurst. Blumen, Obst und Gemüse Auswahl ist einfach nur zum Schwärmen. Leider hab ich mich nicht getraut Fotos zu machen.

Die Einkäufe sind erledigt, nun können wir uns ein wenig das Städtchen anschauen. Gesiedelt wurde hier schon seit der Altsteinzeit, auch die Römer waren da. Seit 1140 ist Barcelos sowas wie eine Kreisstadt. Bekannt ist sie vor allem für ihre Legende vom Hahn:

In Barcelos gab es ein Gasthaus am Jakobsweg nach Santiago de Compostela, das berühmt war für eine schöne Wirtsfrau. Einst machte ein schneidiger, junger Pilger dort Rast und die Wirtsfrau verliebte sich auf der Stelle in ihn. Sie machte ihm leidenschaftliche Angebote, doch da der junge Mann auf Pilgerreise war, wies er sie ab. Gekränkt versteckte sie zur Rache einen kostbaren Kelch in seinem Gepäck. Morgens meldete sie den Diebstahl und tatsächlich wurde der Silberbecher gefunden, der Pilger gefangen genommen und dem Richter vorgeführt. Dort beschwor der Pilger seine Unschuld, doch die Indizien sprachen gegen ihn und der Richter verurteilte ihn zum Tod am Galgen. Inspiriert von dem großen gebratenen Hähnchen, das der Richter zum Mittag verzehren wollte, sprach der Verurteilte: "Ich bin unschuldig und zum Beweis wird dieser Hahn anfangen zu singen" Exakt in dem Augenblick, als die Schlinge um den Hals des Verurteilten gelegt wurde, stand der Hahn vom Teller auf und begann zu krähen.  Der Richter eilte daraufhin zum Galgen, um die Hinrichtung zu stoppen. Zwar hing der Pilger am Strick, doch wundersamerweise hatte der heilige Jakob selbst ihn errettet, indem er ihn an den Füßen stützte.

In Barcelos stoßen wir immer wieder auf Denkmäler zu der Legende, wie verschiedene Hahnstatuen, eine Szenendarstellung und ein Kreuz mit einem Bild zur Geschichte.


der berühmte portugiesische Hahn
allgegenwärtig in den Souvenirläden




Crucero de Senhor do Galo

Ein paar Kachelfassaden gibt es auch hier, sowie eine kleine Fußgängerzone, Brunnen und Kirchen satt.






Bär als Türsteher  8)






Igreja Matriz de Santa Maria Maior
auch dort ein Hahn




Blick zum Fluss Cavado


Ruinen des Paço dos Condes de Barcelos
Burganlage aus dem 15. Jahrhundert
drinnen ein paar Kachelbilder der Burg im Laufe der Zeiten





Außerdem soll die Stadt bekannt sein für den Bau von Musikinstrumenten, auch da finden wir Hinweise in Form von Statuen  ;)



Am späten Nachmittag genießen wir nochmal den Strand bei Sonnenschein.


sieht doch gleich viel freundlicher aus  ;D


zum Baden ist es aber immer noch zu kalt




St. Luzia vom Strand aus

Das Niedrigwasser bringt denn auch die "Bepflanzung" der Felsen an den Tag




Liebe Grüße
Susan


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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #13 am: 05. November 2019, 07:49:47 »
Die Templo Kirche sieht von außen wirklich gigantisch aus und es ist erstaunlich, dass sie innen so schlicht ist. Den Prunk findet man dafür in Südamerika.

So einen "auferstandenen" Hahn habe ich mal als Souvenir geschenkt bekommen und jetzt kenne ich auch die Geschichte dahinter :beifall:. Man lernt doch immer wieder etwas aus den Reiseberichten.

Jetzt lege ich mich ein bisschen an den Strand und warte, wie es weiter geht  :adieu:.
Liebe Grüße

Ilona

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Christina

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Re: Kurzbericht - WoMo-Tour Herbst 2019 Portugal
« Antwort #14 am: 05. November 2019, 20:26:01 »
Zwei nette Städtchen, es müssen nicht immer die "großen" Sehenswürdigkeiten sein, vor allem nicht, wenn man schon so oft in Portugal war wie ihr. 

Die Legende vom Hahn kannte ich auch noch nicht.

Der Strand gefällt mir wieder sehr gut, schön, wenn man zum Abschluss des Tages dort ein bisschen relaxen kann.



LG Christina