05.11.2017 Wien - Toronto – Havanna
Noch etwas Text, bevor es mit den Bildern los geht.
Mit Austrian ging es zu erst nach Toronto. Auch wenn in Kanada nur umgestiegen wird, muss über das Internet ein Visum beantragt werden. Mit der Billigairline von Air Canada ging es am Abend weiter nach Havanna. Mit im Flieger waren auch schon Kollegen aus Japan.
Wir folgen die hell beleuchtete Küste Floridas entlang. Auch die Florida Keys, auf denen wenige Wochen zuvor Hurrikan Irma schwere Schäden verursacht hatte. Beim Blick Richtung Kuba tauchte eine schwach dunkel-gelblich leuchtende Insel auf. Auch als wir näherkamen, wurde die Beleuchtung nicht besser. Es blieb bei einem matten düsteren gelb, wie früher im Ostblock.
Als wir gelandet waren, verließen wir das Flugzeug über eine fast finstere Gangway und tappten im dunkeln Richtung Flughafengebäude. Der Vorteil, wenn mit Air Canada geflogen wird ist, dass das Touristenvisum auf dem Flug ausgeteilt wird. Ansonsten muss es bei der Botschaft oder über Agenturen im Internet gekauft werden. Ich war der einzige Teilnehmer, der mit einem Touristenvisum eingereist war. Alle anderen haten ein Businessvisum beantragt. Das ist wie Roulette. Zwei deutschen Kollegen wurde es ohne Angabe von Gründen nicht erteilt, obwohl sie einen Vortrag hatten.
Die Einreise ging ohne Probleme von statten. Da es nur ein Kofferband gab, war es auch nicht schwer die Tasche zu finden. Touristen haben einen eignen Ausgang und können fast unbehelligt das Gelände verlassen. Die Einheimischen werden bis auf das kleinste Detail gefilzt. Sie brauchen oft Stunden bis sie das Gebäude verlasen können. Die Steuersätze für Importe sind extrem hoch. Für Elektrogeräte können sie mehrere 100% auf den Kaufpreis betragen, wenn sie nicht überhaupt beschlagnahmt werden. Auch der Import von Autos ist teuer. Auf einen VW werden 400%(!) aufgeschlagen.
Nach dem Zoll wechselte ich zuerst Geld bei einem Automaten. Ein freundlicher Kubaner half. In Kuba gibt es zwei Währungen. Eine Währung angelehnt an den Dollar für Touristen, den CUC. Offiziell Peso Cubano Convertible genannt. Er ist für die Touristen, die wesentlich höhere Preise zu bezahlen haben als Kubaner. Die wertlose Währung der Einheimischen ist Peso Cubano oder CUP. Also immer genau auf das Wechselgeld achten, damit keine CUP herausgegeben werden. Ein anderes Problem ist, dass abseits der Touristenströme oft nur mit CUP bezahlt werden kann. Auf CUC kann da niemand herausgeben.
Mit dem offiziellen Taxi führ ich zu meiner Unterkunft direkt am Malecon, der „Pracht“-Promenade von Havanna, neben dem Tagungshotel dem Hotel Meliã Cohiba. Die Übernachtung im besten Hotel von Kuba wäre sehr teuer gewesen. Mehr als 200€/Nacht. In diesem Hotel übernachtet Barack Obama, bei seinem Kubabesuch. Im Internet entdeckte ich die CASA Isabel, neben dem Hotel in einem Hochhaus. In Kuba hat ein wenig die Markwirtschaft eingezogen. Private können nun Zimmer vermieten. Diese Zimmer heißen Casas Particulares und sind meist von sehr guter Qualität und wesentlich billiger, als die Hotels.
Die CASA Isabel war überhaupt ein Glücksfall. Sie wird von Hans, einem Deutschen, der nach Kuba geheiratet hat mit seiner Frau Isabel betrieben. Er hat uns auch alle weiteren Unterkünfte organisiert und wir hatten ein Rückfallebene, falls etwas schief gehen sollte. Die Nacht kostete hier mit reichlich Frühstück 65€ pro Zimmer, egal ob zweier oder einer Belegung. Der Betrag wird auf sein deutsches Konto überwiesen.
Die ersten beiden Nächte verbrachte ich aber bei einem anderen Vermieter im Hochhaus. Gefrühstückt habe ich bei Hans. Er und Isabel sorgten wirklich rührend um mich.