Autor Thema: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.  (Gelesen 22926 mal)

Rainer

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***ACHTUNG***: Der nachfolgende Inhalt ist veraltet. Ich habe den Beitrag jetzt dann doch gelassen, weil andere interessante Beiträge dort auftauchen. Ist zwar BILD, was ich normalerweise nicht lese, aber das kann ja jeder selbst entscheiden. Der Schäuble Beitrag ist leider verschwunden.

Ausgerechnet Herr Schäuble, vom dem ich sonst oft ärgerliche Dinge höre. Aber dieses Interview (sorry, jetzt kommt ein BILD Link, aber der Inhalt ist dennoch diskussionswürdig) spricht mir aus tiefster Seele. Und ich bin auch überzeugt, dass es nicht mehr lange dauern wird, dann ist der Bogen überspannt und die Bevölkerung wird keine Maßnahmen mehr akzeptieren:

https://www.bild.de/news/inland/news-inland/coronavirus-news-ticker-konsum-in-deutschland-erster-shopping-samstag-69855062.bild.html

Manche von uns tun in den letzten Wochen geradezu so, als gäbe es nichts wichtigeres als ein einzelnes Menschenleben. Das ist skurril in Anbetracht dessen, wieviel Leid und Tod wir Menschen sowieso weltweit anrichten. Warum ausgerechnet eine Infektionskrankheit wie Covid-19 auf einmal so einen gigantischen Stellenwert einnimmt, das verstehe ich nicht. Aber darüber streite ich mich ja schon mit meinen Brüdern, die wiederum mich nicht verstehen können....

Aber ich kann es nicht begreifen, es sterben weder irrsinnig viele Menschen (die Zahlen sehen immer so erschreckend aus, aber es wird NIE genannt, wieviele Menschen ohnehin an Krankheiten und Co, sterben, das sind nämlich nochmal GANZ ANDERE Zahlen, man stellt es immer so dar, als gäbe es nur noch Corona), da ist Corona nur ein kleiner weiterer Teil. Nicht mehr und nicht weniger. Was wir dafür jetzt alles schon kaputt gemacht haben und noch machen werden, das steht für mich in überhaupt keinem Verhältnis zum Zweck. Tut mir Leid, aber kann es definitiv nicht verstehen und dabei bin ich selbst auch ein Hochrisikopatient.

Silke

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In dem Link finde ich nichts von Hr. Schäuble. Aber andere interessante Aussagen, z.B. dass es Schäden bei unseren Kindern verursachen wird, wenn es noch lange so unnötig weiter geht.

Rainer

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Ach Scheiße, die ändern die Inhalte andauernd. Das wusste ich nicht. Schade, vielleicht finde ich es woanders nochmal, ich hätte es zitieren müssen, aber damit habe ich nicht gerechnet. Ich ändere auch noch oben den Beitrag, damit nicht noch mehr Leute sinnlos den falschen Beitrag aufrufen.

Das mit den Kindern habe ich auch gerade noch gelesen. Das ist umso bekloppter, als dass sich mittlerweile auch zu bewahrheiten scheint, dass Kinder nicht ansteckend sind. Auch da wird es dringend Zeit, dass sie rausgelassen werden. Ich habe auch gerade eine Email einer verzweifelten Gehörlosen gelesen, wegen der Maskenpflicht kann sie nicht mehr kommunizieren, sie liest normalerweise von den Lippen ab. Wurde auch nicht dran gedacht.

Die WHO hat explizit nochmal darauf hingewiesen, dass es nur für Kranke sinnvoll ist, Masken zu tragen.

Und Asthmatiker und COPD Patienten bitten auch verzweifelt darum, von der Maskenpflicht befreit zu werden, sie kämpfen mit Erstickungsängsten. Und last not least meldet Rostock, dass es "Corono-Frei" ist - und das ohne Masken!

Silke

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Das mit den Masken finde ich gar nicht so falsch, weil man ja nicht weiss, ob man krank ist.
Für Gehörlose muss man dann aufschreiben, was man will. Ist ja nur in den Öffis und im Laden, ich denke, da kann man das hinbekommen.
Und Allen macht man es eh nicht recht.

Es soll wohl jetzt eine Studie beginnen mit 2000 Eltern Kind Paaren, deren Ergebnisse in 14 Tagen vorliegen sollen. Hoffentlich erkennt man dann, dass das mit Schulen und Kitas unnötig ist.

Rainer

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Mir persönlich sind die Masken egal, Sylvia geht für uns Einkaufen (bzw. wir haben ja mit PicNic und Flaschenpost je einen Lieferdienst für Lebensmittel und Getränke, die uns die Waren bis an die Türe liefern - superklasse!) und beim Spazierengehen ist ja keine Pflicht. Ich brauche also eigentlich keine Maske, aber Sylvia hat auch für mich zwei Masken (zum Wechseln) in der Apotheke gekauft (von "van Laack", das sind hochwertige Baumwollmasken).

Am schwierigsten finde ich die Notlage der Seniorenheime - zum einen sollen speziell die Alten ja geschützt werden (dabei sind zwischen 35% und 50% aller Verstorbenen aus Seniorenheimen, das ist natürlich ein Desaster), zum anderen wollen die natürlich nicht eingesperrt werden. Da gibt es Demenzkranke, denen kannst Du gar nicht erzählen, wieso die nicht den gewohnten Besuch am Mittag bekommen, verstehen die nicht. Also das ist wirklich eine ganz schwere Aufgabe und aus diesem Kreis hört man auch oft die Aussage, dass sie keine Angst vor der Infektion haben, aber viel mehr Angst, alleine zu sein. Mein Vater hat auch extrem unter der Einsamkeit gelitten, dabei hatte der noch wirklich RICHTIG viel Besuch, von seinen 4 Söhnen, von seinen zwei Schwestern usw. - da gibt es auch ganz andere Fälle, wo Leute überhaupt niemanden mehr haben. Trotzdem hat mein Vater sehr unter der empfundenen Einsamkeit gelitten.

Rainer

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Bei GMX ist Schäubles Kommentar auch veröffentlicht, hoffentlich statisch und nicht wieder "dynamisch": https://www.gmx.net/magazine/politik/schaeuble-schutz-lebens-coronakrise-unterordnen-34648188

Horst

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War heute auch bei B5 im Radio.
Besonders bemerkenswert, wenn ein "Mahner" wie Schäuble solche Töne anschlägt.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Silke

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Na, hoffentlich tut er seine Meinung auch in der Regierung kund.

Susan

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Hatte die Meldung bei Tagesschau.de gesehen und war auch etwas erstaunt - tatsächlich eine Stimme der Vernunft  ::)

Zitat
Manche von uns tun in den letzten Wochen geradezu so, als gäbe es nichts wichtigeres als ein einzelnes Menschenleben. Das ist skurril in Anbetracht dessen, wieviel Leid und Tod wir Menschen sowieso weltweit anrichten. Warum ausgerechnet eine Infektionskrankheit wie Covid-19 auf einmal so einen gigantischen Stellenwert einnimmt, das verstehe ich nicht.

Da sind wir schon Zwei -oder Vier, wenn wir Gatte und Junior dazu rechnen. Ich habe beobachtet, dass gerade manche der sogenannten Hochrisiko-Kandidaten da sehr viel entspannter dran angehen als etliche andere. Meine Eltern, Onkel, Tanten und viele andere der 1930er Generation zum Beispiel. Die haben den 2. Weltkrieg mit Flucht und Bombardement überstanden, die schreckt Covid-19 kaum. O-Ton "Sterben müssen wir eh bald" Oder meine Kusine mit schwerer Diabetes, die allein in Rom hockt, die traurig ist ihre Enkelin nicht sehen zu dürfen und sich eher sorgt, dass ihr Geld bald ausgegeben ist, als krank zu werden.

Und dann gibt es andere (1980er Geborene), die sehen es schon als Verbrechen an, wenn du ohne Mundschutz deinen Müll rausstellst. Und eine der Mütter aus Kerlies Krabbelgruppe damals, die schon in Normalzeiten ständig Desinfektionsspray mit sich rumgeschleppt und benutzt hat, dreht jetzt wahrscheinlich völlig am Rad.  ::)

Zum Teil erscheint mir das als einen Ausdruck der heutigen "Optimierungs"-Gesellschaft. Wir müssen schön, gesund, schlank, klug und erfolgreich sein  und so alt werden wie es nur irgend geht. Zudem natürlich so eine Krise besser im Griff haben als alle anderen.

Hat denn keiner wirklich an die wirtschaftlichen Auswirkungen gedacht? Mir wird schwindelig, wenn ich so lese, wer denn alles Unterstützung haben möchte oder kriegen sollte. Hallo Leute, irgendwo muss das Geld auch herkommen.  Besorgnis erregender als den Virus finde ich außerdem, dass scheinbar viele Firmen eine längere Durststrecke kaum überbrücken können.  Okay, es ist 20 Jahre her, dass ich in der Finazierungsbranche gearbeitet habe, doch da hätten wir jedem mit so einem Businessplan geraten sich schleunigst wieder eine Stelle zu suchen.

Liebe Grüße
Susan


Horst

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Hat denn keiner wirklich an die wirtschaftlichen Auswirkungen gedacht? Mir wird schwindelig, wenn ich so lese, wer denn alles Unterstützung haben möchte oder kriegen sollte. Hallo Leute, irgendwo muss das Geld auch herkommen.  Besorgnis erregender als den Virus finde ich außerdem, dass scheinbar viele Firmen eine längere Durststrecke kaum überbrücken können. 
Vielleicht nicht 100% passend aber trotzdem eine Facette dieser Thematik - die Lufthansa - die vielen Urlaubern (wegen ausgefallenen Flügen) tausende von Euros schuldet und sie nicht bezahlt, vom Staat Milliarden einfordert, aber dafür nichts geben möchte. Andererseits wird mit einer selbstverwalteten Schutzschirm-Insolvenz-Verfahren gedroht. Da fragt man sich schon, haben die das ganze Geld schon verjuxt, das Ihnen der Passagier als Pfand zu treuen Händen geben hat?
Will man sich auf Kosten des Steuerzahlers gesundstoßen - und das ohne jede geringste Gegenleistung?
Unverschämt.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Susan

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Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
« Antwort #10 am: 29. April 2020, 00:16:29 »
Yep, ebenso krass Addidas: Miete für Geschäftsräume nicht bezahlen wollen, Hilfe beantragen, aber Milliarden bezahlen, damit bestimmte Fußballvereine ihre Ausrüstung kaufen  >:(
Liebe Grüße
Susan


Rainer

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Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
« Antwort #11 am: 29. April 2020, 12:11:35 »
Will man sich auf Kosten des Steuerzahlers gesundstoßen - und das ohne jede geringste Gegenleistung?
Unverschämt.

Ich blicke da auch nicht so ganz durch, ich kenne die Konditionen nicht. Also wenn Lufthansa Geld "geschenkt" haben will, dann kann das ja nur durch Übernahme von Seiten des Staats gehen. Aber dass der Staat Geld in solchen Mengen verschenkt, kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen.

Ansonsten bleiben doch die sonst üblichen Optionen:

a) Kapitalerhöhung (Aktienausgabe). Das wäre eigentlich das adäquate Mittel, aber es bleibt die Frage, ob man damit wirklich 10 Milliarden einspielt. Glaube ich eigentlich nicht. Aber insgesamt ist das der Königsweg, dann betrifft es auch die Richtigen (die Aktionäre).

b) Auflegen von Lufthansa Bonds, also Publikumsanleihen zu einem bestimmten Zinssatz. Das dürfte aber auch schwierig sein, das ist ein Hochrisikopapier und müsste entsprechend verzinst werden. Nach wie vor erscheinen 10 Milliarden als sehr hoch, wohl kaum zu erreichen.

c) der Staat resp. die KfW gewährt einen 10 Milliarden Kredit, natürlich mit einem adäquaten Zinssatz zum Risikoausgleich (sagen wir 8% p.a.) und im Falle einer Insolvenz ist der Kredit erstrangig zu bedienen. Das könnte ich mir durchaus vorstellen, dann aber hat der Staat kein Mitspracherecht und die Lufthansa kann mit dem Geld machen, was sie wollen. Zurückzahlbar in einem angemessenen Zeitrahmen, da habe ich leider keinerlei Vorstellungen, was da realistisch ist. Warum wird dieser Weg nicht eingeschlagen?

d) die Lufthansa geht in den Schutzschirm, versaubeutelt die bereits eingenommen Kundengelder (die eigentlich dem Erwerb von gültigen Tickets dienten), macht damit sicherlich ein paar Euro Gewinn, verliert aber sicherlich jedes Kundenvertrauen. Ich glaube nicht, dass sie im Anschluss daran "saniert" sind. Eher im Gegenteil, danach wird das Insolvenzverfahren eröffnet, weil natürlich niemand so doof ist und zweimal den selben Fehler macht und bei Lufthansa ein Ticket kauft. Das erscheint mir sehr blauäugig, man mag damit drohen, aber das wird ein Boomerang. Und ob damit 10 Milliarden Euro zusammenkommen, das bezweifle ich sowieso.

Eigentlich doch relativ klar, ich würde definitiv c) vorschlagen. Last not least wäre auch die Kapitalerhöhung vorstellbar, nur mit der Einschränkung, dass die Aktien zu einem vordefinierten Kurs ausschließlich an den Staat gehen, ähnlich wie einst bei der Commerzbank. Ist aber gerade dort nicht sonderlich gut gegangen. Der Staat wäre dann Großaktionär bei der Lufthansa und hätte die üblichen Mitspracherechte über die Aktionärsversammlung.

Horst

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Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
« Antwort #12 am: 29. April 2020, 13:55:26 »
Hallo Rainer,
wann sollen die die 10 Mrd reingeholt haben und zurückzahlen können?
So wie die Lufthansa wirtschaftet, müsste der Kredit wohl mindestens hundert Jahre laufen...zumal vielleicht erst ab 2022 wieder Normalzustand herrscht für die Möglichkeiten einer Airline.
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Ilona

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Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Rainer

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Re: Endlich spricht ein Politiker mal das aus, was ich schon lange denke.
« Antwort #14 am: 29. April 2020, 16:17:22 »
Hallo Rainer,
wann sollen die die 10 Mrd reingeholt haben und zurückzahlen können?

Keine Ahnung, aber so schlecht haben die nicht gewirtschaftet, angeblich sitzen sie auf einem Cash-Berg von 4 bis 5 Milliarden(!). Nicht schlecht, Herr Specht?! Und Dividenden haben sie ja auch ausgeschüttet, also ein paar Gewinne kommen da schon noch herein.

Allerdings befürchtet Herr Spohr wahrscheinlich zu Recht, dass sein (um Faktor 100 zu hohes) Gehalt in Abrede gestellt wird, aber da regt sich nicht eine Träne bei mir...

@Ilona: den Artikel kenne ich auch. Es ist ist leider wirklich sehr unwissenschaftlich gearbeitet worden.