Autor Thema: Damals war's..... unterwegs in Mexiko und Guatemala - ein Bericht aus dem Jahr 1994  (Gelesen 27509 mal)

Silvia

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Schafft ihr einen weiteren Konservenbericht??  .... mit Susans Rückblende auf 1994 ist mir eingefallen, das ich von jenem Jahr bereits ein Fotobuch erstellt hatte und so kann wer Lust hat einen Abstecher ins Land der Mayas machen




Anreise:   München - Frankfurt - Mexiko


Es ist der 05. November 1994. Eigentlich wollte ich ja nach Indien, aber 4 Wochen vor Beginn der Reise wurden alle Indientouren abgesagt, da in einer Gegend die Pest ausgebrochen war. Mit dem Schreiben kam auch ne Liste der noch mögliche Alternativen und so wurden es statt drei Wochen Nordindien vier Wochen Mittelamerika. Der Chef gab auch sein okay und so ging es dann mit dem Airportexpress nach München.

Kurzer Flug nach Frankfurt und dann geht's mit knapp 1 Std. Verspätung los. Flugzeit beträgt etwas über 11 Std.

Durch Platztausch mit meinen Sitznachbarn gelangte ich sogar an einen Fensterplatz. Das Ehepaar war sehr nett, gab mir sogar ihre Adresse, falls was sein sollte.

Leider war in unserer Reihe die Audioanlage defekt, statt Musik oder Ton gab's nur Rauschen.


Draußen ist es schon dunkel als wir Mexiko City anfliegen. Als hätte jemand eine Decke mit lauter kleinen Lichtern unter uns ausgebreitet.

Nach der Landung durch Zoll- (mit Drucktaste - Zufallsgenerator... wer drückt und Rot hat muss den Koffer öffnen) und Paßkontrolle, dann entdecke ich beim Ausgang schon das erste Rotelschild. Über 100 Rotelreisende kommen an und werden auf verschiedene Busse aufgeteilt.

Beim Verlassen des Flughafens fällt als erstes auf wieviele unterschiedliche Huptöne es gibt und das unglaublich viele VW-Käfer unterwegs sind.

Reiseleiterin Elke und Fahrer Hugo bringen unsere Gruppe, bestehend aus 24 Leuten in ca. 1,5 Std. zum Campingplatz. Dort dann auch schnell ab in die Koje, es war ein langer Tag.

Silvia

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1. Tag   06.11. Mexiko City - Puebla - Cholula



Um 7 Uhr ist Frühstück und 8 Uhr Abfahrt Richtung Puebla. Das Programm wurde etwas umgestellt, wir machen Mexiko City erst zum Schluß.


Fotostop beim Iztaccíhuatl (Weisse Frau) ist einer der sogenannten Zwillingsvulkane am Rand des Hochlands und mit 5.286 m der dritthöchste Berg in Mexiko.













Es geht nach Puebla, die „Stadt der Engel“.













Besuch der Iglesia Santo Domingo mit der Rosenkranzkapelle. Betritt man den kleinen Raum fühlt man sich fast erschlagen von dem Gold.









Danach noch Freizeit in der Stadt. Zum Mittagessen Pollo en Mole (Huhn mit  dickflüssiger Schokoladensauce mit Chili und ist das Nationalgericht Mexikos.). Hier im Park ist ziemlich viel los – Sonntag. Luftballonverkäufer, Musikgruppen, Clowns, Eis- und Getränkeverkäufer.











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Weiter geht es.... Nächster Stop in Acatepec

Die um 1730 erbaute Kirche San Francisco in Acatepec hat eine wunderschöne Fassade. Die Frontseite besteht überwiegend aus blauen und gelben Kacheln, auf der rechten Seite erhebt sich ein zuckergussartiger Turm. Im Inneren wieder viel Gold und farbige Neonröhren  :o  !






Nächster Halt die Hauptkirche von Tonantzintla, Santa Maria. Sie wurde zwischen 1753 und 1799 erbaut. Im Innern ist alles über und über mit Engeln und anderen Figuren, Früchten und Maiskolben verziert. Sie sind aus Stuck gefertigt, bunt bemalt und mit Blattgold überzogen. Der Indianerbarock ist in dieser Pracht völlig einzigartig.








Die Pyramide von Cholula ist dem Volumen nach die größte bekannte Pyramide der Welt. Genau wie bei den meisten indianischen Tempeln auf dem amerikanischen Kontinent ist der ursprüngliche Name des Bauwerkes nicht mehr bekannt. Zu sehen ist von dem uralten Bauwerk, das eine Grundfläche von 450 x 450 Meter hat, allerdings nur wenig, denn es wird von einer dicken Erdschicht bedeckt incl. Kirche.





Blick auf den Eingang der Tunnel, die zur Pryramide gegraben wurden.





Eingang zur Kirche, die über die Pyramide gebaut wurde










Gefahren: 218 km

Christina

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Von den ägyptischen Pyramiden zu den mexikanischen ;D - da bin ich gerne dabei, allerdings auch hier wieder lieber virtuell, Mittelamerika ist nicht unbedingt mein Wunschziel (das habe ich vermutlich schon bei deinem letzten Mexiko Bericht geschrieben ;D).

Die vielen VW Käfer vermutlich, weil er in Mexiko gebaut wurde?


LG Christina

Ilona

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Liebe Silvia,

eigentlich habe ich momentan keine Zeit für Reiseberichte, doch als Mexiko-Fan (ja, sowas gibt's :toothy9:) wollte ich mich kurz zu Wort melden.

VW und Audi haben im Bundesstaat Puebla ihre Werke und somit ist es nicht verwunderlich, ...

Die vielen VW Käfer vermutlich, weil er in Mexiko gebaut wurde?

dass dort so viele herumfuhren.

Von der Kirche auf der Pyramide habe ich schon gelesen. Es ist wie überall in den mittel- und südamerikanischen Ländern, dass die Katholiken den Ureinwohnern durch solche Aktionen mit Gewalt ihren Glauben aufzwängen wollten.

Bin gespannt, wie es weitergeht und mitlesen werde ich auf jeden Fall  :adieu:.

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Silvia

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... na dann geht's gleich weiter ... allerdings mit einem Fahrtag



02. Tag  07.11.  Cholula - Veracruz





Es geht auf der Autobahn Richtung Orizaba. Die Straße ist schnurgerade. Nach der Farbenfreude in den Städten herrschen hier die Farben braun und grün.



Links von uns taucht der Pico de Orizaba auf, mit einer Höhe von 5636 m der höchste Vulkan Nordamerikas sowie der höchste Berg Mexikos.









Die Azteken nannten den Orizaba ehrfürchtig „Citlaltépetl“, was so viel wie „Sternberg“ bedeutet.

Zu einem schweren Ausbruch kam es im Jahre 1566. Weitere Ausbrüche ereigneten sich 1537, 1569, 1613 und 1630. Die jüngste bekannte Eruption datiert aus dem Jahre 1846.







Es geht über den Paß von Orizaba. Auf der einen Seite karge Landschaft mit Kakteen, dann bergauf in den Nebel, über den 3.000 m hohen Pass. Auf der anderen Seite raus aus dem Nebel in eine grün-üppige Landschaft mit Palmen, Zuckerrohr und Stauden.












Mittags kommen wir nach Veracruz. Mit Paul und Rudi zum Essen, leckere Enchilladas



















Weiter zum Campingplatz am Meer. Am frühen Nachmittag kommen wir an und ich nutze die freie Zeit um in den Pool zu springen. Danach relaxen auf dem Liegestuhl unter Kokospalmen mit Blick auf das Meer.


Nach dem Abendessen mit Paul und Rudi an die Strandpromenade.



Gefahren: 294 km

Silvia

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... dafür gibt's gleich einen weiteren Fahrtag im Anschluss ...





03. Tag   08.11.  Veracruz - Palenque




Heute morgen geht es schon um 7 Uhr los, ein langer Fahrtag liegt vor uns. Anfangs geht es am Meer entlang, vorbei an Ananasfeldern.


Kurzer Schauer während einer Pause, wow, das rauscht ganz schön runter.











Fahrt durch landschaftlich schöne Gegend. Grün, tropische Bergwelt, Ananas-, Zuckerrohr- und Tabakfelder säumen die Straßen.





Bei einer Pause habe ich mir als Verpflegung 2 große Bananen gekauft - leider stellte sich heraus, das es Kochbananen waren - kannte ich nicht.























Blick auf Santiago Tuxtla













Mittagspause am Catemaco-See ...






















.... und Fotostop an der Brücke bei Coatzacoalcos



















Bei der Fahrt durch Villahermosa werden wir von der Polizei aufgehalten für eine Führerscheinkontrolle, wobei die Polizisten nur neugierig waren. Zu neugierig waren auch ein paar Autofahrer, die neben uns einen Auffahrunfall verursachten.  ;D



Weiter bis Palenque.


Gefahren: 600 km

Christina

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Die Berge dort in Mexiko (oder allgemein in Mittelamerika?) sind scheinbar deutlich höher als weiter nördlich, mal eben so ein paar 5000er... erstaunlich.

Kochbanane sagt mir auch nichts, die kann man also nur gekocht essen?

Im Reisebus kann man ja zum Glück so einer Polizeikontrolle gelassen entgegensehen.


LG Christina

Susan

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Zu den Mayas komme ich natürlich auch gern mit  8) Habe ich doch drad erst einen Roman aus der Zeit gelesen.

Kochbananen kenne ich auch erst seit der Hawaiireise. Zum Glück hat uns einer gewarnt, dass die erst ungekocht genießbar sind, wenn die Schale ganz braun ist.
Liebe Grüße
Susan


Silvia

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Zu den Mayas komme ich natürlich auch gern mit  8) Habe ich doch drad erst einen Roman aus der Zeit gelesen.
Willkommen an Bord



Die Berge dort in Mexiko (oder allgemein in Mittelamerika?) sind scheinbar deutlich höher als weiter nördlich, mal eben so ein paar 5000er... erstaunlich.
Die höchsten Berge in Mexiko sind alles Vulkane





04. Tag   09.11.  Palenque



Die Maya-Ruinenstadt Palenque liegt traumhaft im Regenwald an einem Berghang.

Nach einer einführenden Erklärung von Elke der erste Aufstieg auf den Tempel der Inschriften, eine etwa 21 Meter hohe Pyramide, die 690 n. Chr. fertig gestellt wurde.






Oben angelangt geht es gleich wieder 26 m nach unten - in die Krypta. Hier wurden neben Skeletten, Tongefäßen und Stuckköpfen ein Sarkophag mit dem Gebeinen von K'inich Janaab Pakals I. gefunden. Dieser trug eine Maske aus Jade (jetzt im Nationalmuseum) und die Grabplatte wird von einem riesigen Relief geschmückt, welches den König auf seinem Weg ins Totenreich zeigt.





Die Treppen wieder hoch und in Ruhe die Aussicht genießen  ... Blick auf den Palast








 :read2:   Auf einer Fläche von 100 mal 80 Metern erhebt sich der größte architektonische Komplex von ganz Palenque: der Palast. Er besteht aus Gebäuden mit einer rechteckigen Basis und zahlreichen Türen, die auf künstlichen Plattformen gebaut sind.

Der Palast wurde vermutlich in mehreren Phasen mit einer Bauzeit von insgesamt rund 120 Jahren errichtet. Aus dem Inneren des Komplexes ragt ein vierstöckiger Turm, der möglicherweise als Observatorium oder als Wachturm genutzt wurde. Mehrere Innenhöfe dienten als Lichtquelle für die umliegenden Räume.
















Südöstlich des Palastes liegen drei Tempel, die einen offenen Platz begrenzen und zusammen als Kreuzgruppe bezeichnet werden. Hier kommen wir als nächstes hin.  Alle drei Bauten, der „Sonnentempel“, der „Blätterkreuztempel“ und der „Kreuztempel“, sind nach demselben Schema aufgebaut. Sie besitzen in ihrem Inneren einen überwölbten Raum, an dessen Rückwand sich ein dreiteiliges Relief befindet.













Blick auf den Tempel der Inschriften und den Palast

































Überall sind Reliefs zu finden














Die Anlage ist nur zu 5 % ausgegraben






















Nach einer kurzen Pause geht es einen Pfad durch den Regenwald, vorbei an einem schönen Wasserfall zurück zum Bus.


































Kurze Fahrt und Mittagspause in einem kleinen Dorf mit genügend Zeit zum Rumstreunen.....








































Weiter geht es, bei Champoton kurze Pause am Meer. Ich sitze auf einer Mauer mit Blick aufs Wasser und als ich nach unten schaue sehe ich eine große Muschel. Sie ist zwar leicht kaputt, aber trotzdem nehm ich sie mit (hab sie immer noch!)





Ankunft in Campeche und nur 25 m weiter unten ist das Meer.
























Frische Kokosnüsse werden zum Nachtisch geknackt.


Gefahren: 344 km

Christina

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Also diese Pyramiden inmitten des Dschungels gefallen mir auf jeden Fall, gerade auch die, die schon bzw. noch überwuchert sind.


LG Christina

Silvia

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05. Tag  10.11. Kabah - Uxmal - Merida


Vorbei an Orangenplantagen geht es nach Kabah, eine Tochterstadt von Uxmal. Beide Orte waren früher durch eine Zeremonialstraße »sacbé - heilige Straße« miteinander verbunden. Die bisher ausgegrabenen Gebäude sind im traditionellen Puuc-Stil errichtet, das eindrucksvollste Bauwerk ist der Palast der Masken, der auch Codz Poop »aufgerollte Matte« genannt wird.






 :read2:  Das 45 m lange Gebäude ist auf einer künstlich aufgeschütteten quadratischen Plattform mit ungefähr 80 m Seitenlänge erbaut. Faszinierend ist die 6 Meter hohe Fassade, die Seiten des Baues werden von 260 (die Anzahl der Tage eines heiligen Jahres) in den Stein gemeißelten Masken des Regengottes Chac Mol vollständig verziert. Chac - Gott des Regens und des Ackerbaus, die Chac-Masken stellen stilisierte Gesichter mit einem Rüssel dar. Kein anderes Maya Bauwerk auf der Halbinsel Yucatán  ist so vielzälig mit Masken verziert.






















Es ist sehr schwül heute, nach kurzer Zeit geht es weiter nach Uxmal, das 1996 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wurde.


 :read2:  Wie andere Orte der Puuc-Region war die Hochphase von Uxmal zwischen 600 und 1.000 n. Chr., wobei die bedeutendsten Gebäude zwischen 700 und 1.000 n. Chr. entstanden. Damals lebten hier etwa 25.000 Menschen. Der Name Uxmal bedeutet in der lokalen Maya-Sprache „dreimal erbaut“ und bezieht sich auf die vielen Schichten bei der Konstruktion der wichtigsten Bauten.



Außergewöhnlich in Uxmal ist die Pyramide des Wahrsagers »Piramide del Adivino«, ca. 36 Meter hoch, mit ovalen Grundriss, zwei Stockwerken und fünf ineinander verschachtelten Tempeln.














Das Nonnenviereck - »Cuadrángulo de las Monjas« ist von allen seinen vier Seiten von Palästen umgeben, wobei die Ecken jeweils offen gelassen wurden. Die Spanier glaubten wegen der zahlreichen Räume wohl das es sich um eine Klosteranlage handelt.























Bei einer Steigung von 60% und schwüler Hitze habe ich verzichtet auf die Pyramide des Wahrsagers zu klettern und bin statt dessen auf die große Pyramide. Ein toller Blick über das Areal, hier auf das sog. Taubenhaus.












Mehr als 150 Elemente stehen zwischen den Pyramiden und kolossale Anlagen.
















Am frühen Nachmittag geht es weiter nach Merida.

In Merida über den Markt und das rege Treiben genießen, besorge mir einen Hut und etwas zu essen. In den Gassen geht es zu wie in einem Hexenkessel, aber alle sehr freundlich. Später weiter bis Chichen Itza.

Nach dem Abendessen noch in den Pool, schwimmen unterm Sternenhimmel. 

Gefahren:  399 km

Ilona

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Die Pyramiden sind schon toll  :beifall:, aber mit dem Dschungel und damit verbundener Luftfeuchte kann ich mich nicht anfreunden.

Mir ist das staubtrockene Mexiko einfach lieber.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Auf die Wahrsager Pyramide wäre ich auch, unabhängig von der Luftfeuchtigkeit, nicht rauf. Da hätte ich wirklich Angst beim Runtergehen runterzufallen, das ist ja wahnsinnig steil. Sind die Maya damals regelmäßig auf ihre steilen Pyramiden gestiegen oder war das eher den Priestern oder sonstigen Höhergestellten vorbehalten? (Weiß man vermutlich nicht, nehme ich an.)


LG Christina

Silvia

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Die Pyramiden sind schon toll  :beifall:, aber mit dem Dschungel und damit verbundener Luftfeuchte kann ich mich nicht anfreunden.
Mir ist das staubtrockene Mexiko einfach lieber.
In das trockene Mexiko kommen wir erst wieder auf dem Rückweg


Auf die Wahrsager Pyramide wäre ich auch, unabhängig von der Luftfeuchtigkeit, nicht rauf. Da hätte ich wirklich Angst beim Runtergehen runterzufallen, das ist ja wahnsinnig steil.
Es ist inzw. auch nicht mehr erlaubt ... auch in Palenque darf man z.B. nicht mehr in die Krypta

Sind die Maya damals regelmäßig auf ihre steilen Pyramiden gestiegen oder war das eher den Priestern oder sonstigen Höhergestellten vorbehalten? (Weiß man vermutlich nicht, nehme ich an.)
:weissnicht:  es wird vermutet, das das nur einem sehr kleinen Kreis gestattet war, man weiß es aber nicht.   

Silvia

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06. Tag    11.11.  Chichen Itzá


Ich bin früh auf und springe vor dem Frühstück noch in den Pool - herrlich. Um 8 Uhr geht's los nach Chichen Itzá, das größte politische und Handelszentrum der Mayas und dem Gott Kukulcan geweiht, der als Schöpfer der Erde und Menschen verehrt wurde. Die Stadt ist etwa 440 gegründet worden und bereits nach 250 Jahren wieder verlassen. Der Namen Chichen Itza bedeutet "Mund des Brunnen des Volkes", der auf die große Cenote in der Stadt zurück geht.

Das wohl bekannteste Bauwerk Chichén Itzá's ist El Castillo - die 24 Meter hohe Pyramide von Kukulkán.






Zweimal im Jahr, zur Sonnenwende am 21. März und am 21. September: gegen späten Nachmittag erscheint der Schatten einer Schlange an der Pyramide von Kukulkán, die den Treppenaufgang herunterzukriechen scheint und ihren riesigen Kopf auf die unterste Stufe der Pyramide legt. Dieses Spektakel ist von den einstigen Baumeistern genau errechnet worden.






Aufstieg auf den sog. Kriegertempel

Blick vom Kriegertempel zum El Castillo







Auf der freien Fläche vor dem eigentlichen Tempel steht eine der als Chak Mo’ol bekannten Figuren in der charakteristischen halb liegenden Haltung.









An der Rückwand befindet sich ein niedriger Tisch aus Steinplatten, den mehrere zwergenhafte Atlantenfiguren auf ihren Köpfen und Armen halten.








Blick über die Gruppe der 1.000 Säulen...







Säulen des Kriegertempels








Die unteren Wände der Pyramide sowie einige Säulen werden von Maskenreliefs geschmückt, die Krieger und Adler darstellen, wie sie Menschenherzen fressen.





Am bedeutendsten und auffälligsten ist der Tempel der Jaguare.

Der untere Tempel des Jaguartempels besteht aus einem rechteckigen Raum. Der Eingang wird von zwei Pfeilern gebildet und hat deshalb drei Öffnungen. Im mittleren Eingang steht ein Jaguarthron.













Zu dem Tempel führt nur eine schmale seitliche Treppe hinauf. Der Zugang zum Inneren des Tempels erfolgt durch einen breiten, von zwei überaus dicken Schlangenpfeilern getragenen Eingang. Die Zungen der Schlangen ragen weit aus den Mäulern heraus. Der senkrecht stehende Schlangenleib ist zweifach nach vorne und dann nach oben geknickt und umfängt mit der Schlangenrassel den Türbalken.







Tzompantli - Dieses Wort bezeichnet Plattformen, auf denen ein Holzgerüst errichtet war, an dem die Schädel geopferter Personen befestigt wurden.






Entdecke Leguane auf dem Gelände










Dann steige ich auf die Pyramide des Kukulkan.... Blick Richtung Kriegertempel











Caracol. Der Name Caracol (Schnecke) rührt von der spiralförmigen Treppe, die zum oberen Bereich des Gebäudes führt.






Dieses Gebäude ist auch als Observatorium bekannt und zwar wegen seiner Form und wegen einiger möglichen astralen Assoziationen. Astronomische Gegebenheiten in Bezug auf den Planet Venus sowie in Bezug auf den Sonnenuntergang während der Tag-und-Nacht-Gleiche haben eine eindeutige Verbindung zu den drei Fenstern im oberen Bereich des Observatoriums. 






Zuletzt geht es noch zum Cenote Sagrado – Der heilige „Brunnen“

Etwa vierhundert Meter geradewegs nördlich der Pyramide des Kukulcán liegt der beeindruckende Cenote Sagrado mit beinahe kreisförmiger Gestalt und senkrechten Wänden. Von ihm hat Chichén Itza seinen Namen, nämlich Brunnen der Itzá. Unterwasseruntersuchungen brachten viele tausend Fundstücke zutage. Auf seinem Grund fand man große Mengen von Gegenständen, unter anderem Schmuckstücke, Jade, Gold und verschiedene Keramiken. Zudem barg man über fünfzig Skelette. Diese werden nach dem unter dem Namen des Bischofs von Yucatán Diego de Landa bekannten Bericht aus dem 16. Jahrhundert als Menschenopfer interpretiert, wofür auch die gesamte Fundkonstellation spricht. Am Rand der Doline liegt ein kleiner Tempelbau.

















Mittagessen in Valladolid und nachmittags Fahrt bis zum Meer. Standplatz liegt direkt am Strand unter Palmen, nur wenige Meter vom Meer entfernt.

Gefahren: 231 km