Autor Thema: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022  (Gelesen 2452 mal)

Christina

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Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
« am: 10. März 2023, 20:13:07 »
Hallo ihr Lieben,

im Oktober letzten Jahres waren Peter und ich für eine knappe Woche zum Wandern in der Rhön, am ersten Tag gab es aber noch einen Abstecher zu meiner Schwiegermutter. Daher stelle ich heute das Vorwort und den kurzen Bericht des ersten Tages zusammen ein, nächste Woche geht es dann tatsächlich mit der Rhön weiter.

Vorwort

Die Rhön ist eines der Reiseziele, die schon seit «Ewigkeiten» auf unserer Wunschzielliste stehen. Seit 9 Jahren wohnen wir nun gerade mal 2 Fahrstunden entfernt und trotzdem haben wir es bisher nie geschafft. Doch dieses Jahr ist es soweit, es passt alles perfekt: Aktivität Wanderungen, Reisezeit Herbst, nur wenige Tage Reisedauer und es soll zunächst ein Besuch bei meiner Schwiegermutter erfolgen, die in Altenburg/Thüringen lebt, da liegt die Rhön genau in der Mitte zwischen Rheinhessen und Thüringen.

Mitte August sind endlich die Urlaubsdaten fix, ich kann anfangen zu buchen und zu planen. Für Altenburg ist ein Hotel schnell gefunden, fußläufig zur Schwiegermutter und zur Innenstadt gibt es sowieso nicht viel Auswahl.

Für die Rhön möchten wir eine Ferienwohnung, hier ist die Auswahl groß, in den Dörfern und kleinen Städtchen der Rhön sind die Preise auch sehr günstig. Da wir aber (eigentlich) gerne abends nochmal etwas bummeln gehen, vielleicht auch mal ins Restaurant zu Abendessen, entscheiden wir uns für eine Ferienwohnung in einem Wohngebiet von Fulda (bei Wohnungen in der Innenstadt scheitert’s am Parkplatz).

Für die Wanderungen kaufe ich den Rother Wanderführer, Reiseführer für Besichtigungen (nach den Wanderungen oder bei schlechtem Wetter) sind sehr dünn gesät bzw. nicht vorhanden. Ich finde immerhin einen recht aktuellen «Dumont Bildatlas Rhön», alles weitere suche und finde ich im Internet.

Das ist eine Reise, auf die ich mich seit längerem mal wieder uneingeschränkt freuen kann (soweit man das beim ständig in Gedanken präsenten Ukraine Krieg sagen kann), Corona Einschränkungen sind nicht in Sicht und aufgrund der Anreise mit dem Auto berühren uns überfüllte Flughäfen, Flugstreichungen, Kofferchaos, Zugausfälle und ähnlich Nettes überhaupt nicht.

Zu Corona: keine uns betreffenden Einschränkungen, Auflagen


1. Tag – Sonntag, 09.10.

Die längste Strecke des Urlaubs steht uns heute bevor, es sind ca. 430 km bis nach Altenburg, fast alles auf der Autobahn. Da es nachts Temperaturen um den Gefrierpunkt und als Folge eventuell Strassenglätte und vor allem Nebel vorhergesagt sind, entscheiden wir uns, erst gegen halb acht Uhr loszufahren.

Die Fahrt verläuft unspektakulär mit sehr wenig Verkehr, aber dem vorhergesagten Nebel können wir durch die späte Startzeit nicht entkommen, zwischen Bad Hersfeld und Gotha ist die Sicht sehr eingeschränkt, was das Fahren doch ziemlich anstrengend macht.

Wieder in der Sonne machen wir eine Pause mit Kaffee von McDonalds und unseren mitgebrachten belegten Brötchen und erreichen Altenburg gegen 11.30 Uhr.

Die zweite Tageshälfte ist der Schwiegermutter gewidmet, aber zwischendrin können wir immerhin bei einem Spaziergang die Sonne genießen und ich kann ein paar Fotos vom recht netten historischen Zentrum von Altenburg machen.










Die Übernachtung erfolgt im Hotel Mason, die Zimmer sind alle unterschiedlich eingerichtet, unseres hat das Thema Auto (Porsche?), ist groß, Kühlschrank und Kaffeemaschine sind vorhanden und eine Playstation. Allerdings ist die Einrichtung ein bisschen in die Jahre gekommen und eine Erneuerung an der ein oder anderen Stelle wäre nötig.



Meine Hoffnung, dass das Stadtzentrum zumindest für ein, zwei Stunden nach Einbruch der Dunkelheit beleuchtet wird, erfüllt sich leider nicht. Die Stadt muss/will wohl so sehr Energie sparen, dass nur die nötigsten Lampen an sind, Gebäude werden nicht beleuchtet. Einziger diesbezüglicher Lichtblick (im wahrsten Sinn des Wortes ;D) ist die Fassade unseres Hotels.


Wetter: sonnig, ca. 19 °C

Unterkunft: 1 Nacht Hotel Mason, Altenburg EUR 68,73 inkl. Frühstück, plus EUR 5 fürs Parken (gebucht über die Website des Hotels, da booking.com ständig abgestürzt ist und die Hotelwebsite war dann auch noch ein paar EUR günstiger)



LG Christina

Silv

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Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
« Antwort #1 am: 10. März 2023, 21:00:31 »
Spiderman an der Hotelwand?  ;)

Bin gespannt, was es in der Rhön alles zu sehen gibt  :)
Liebe Grüße
Silvia

Paula

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Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
« Antwort #2 am: 11. März 2023, 17:09:45 »
An der Rhön zum wandern waren wir auch schon mal hatten aber sehr schlechtes Wetter. Da bin ich gespannt was ihr gesehen habt.
Altenburg sieht wirklich hübsch aus und die Hotelpreise sind ja wie vor 20 Jahren, ich hätte nicht gedacht dass es das noch gibt, auch nicht in der Provinz. Da darf die Einrichtung dann auch etwas in die Jahre gekommen sein  :)
Viele Grüße Paula

Silvia

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Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
« Antwort #3 am: 12. März 2023, 10:39:08 »
Ich schließe mich auch noch an um die Rhön zu entdecken  :adieu:

Susan

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Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
« Antwort #4 am: 13. März 2023, 17:10:39 »
Hi,

wir sind bisher immer an der Rhön vorbei gefahren. Bin mal gespannt wie es da ausschaut.
Altenburg gehört zwar nicht dazu, ist aber ein netter Auftakt  8) Vor allem ein Prachtwetter!
Liebe Grüße
Susan


Christina

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Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
« Antwort #5 am: 13. März 2023, 19:45:10 »
Schön, dass einige mitreisen, herzlich willkommen, ja, der Titel ist nicht ganz vollständig ;D, ich hab erst überlegt die ersten beiden Tage wegzulassen, hab ich mich dann aber doch für Vollständigkeit entschieden.

2. Tag – Montag, 10.10.

Der Frühstücksraum hat das Thema Musik und ist genauso speziell eingerichtet wie die Zimmer, auf die auf zwei Fernsehern laufenden Musikvideos oder Konzertmitschnitte könnte ich allerdings verzichten. Das Buffet bietet die üblichen warmen und kalten Speisen, Gemüse vermisse ich ein bisschen, in Hotels esse ich gerne Rührei mit Gurke oder Paprika zum Frühstück.


Um 9 Uhr sind wir nochmal mit Peters Mutter verabredet, gegen 11 Uhr verabschieden wir uns und können in den «richtigen» Urlaub starten. Wir fahren erstmal ein Stück Richtung Westen und überlegen dann bei einer Mittagspause an einem Autohof bei Erfurt, was wir heute noch machen wollen.

Das Wetter ist immer noch herrlich sonnig und warm, für eine Wanderung reicht aber die Zeit nicht mehr bzw. sind wir auch hinsichtlich Kleidung, Proviant usw. nicht vorbereitet. Wir entscheiden, die heute am Montag stark befahrene A4 zu verlassen, auf die immer ruhige A71 zu wechseln, uns Meiningen in Thüringen zwischen Thüringer Wald und Rhön gelegen, anzuschauen und dann quer durch die Rhön zu unserem Übernachtungsort Fulda zu fahren.

Gegen 13.30 Uhr erreichen wir Meiningen und parken in einem Parkhaus am Rande der Innenstadt. Die 25.000 Einwohner Stadt war Residenz der Herzöge von Sachsen-Meiningen und ist auch als Theaterstadt bekannt, im 19. Jh. förderte Herzog Georg II von Sachsen-Meiningen die Entstehung einer damals neuen Art von Schauspiel, bei dem sich die Schauspieler in ihre Rolle einfühlten und diese wirklichkeitsnah darstellten – heute selbstverständlich für jedes Theaterstück und jeden Film.

Die Altstadt wurde vor einigen Jahren aufwändig renoviert, sie ist auch heute noch von mittelalterlichen Wassergräben umschlossen. Unter wunderbar herbstlich gefärbten Bäumen erreichen wir entlang dieses Wassergrabens den Markt mit der Stadtkirche St. Marien. Diese ist über 1000 Jahre alt, wurde in den verschiedenen Epochen und damit Baustilen immer wieder umgebaut.





Wir schlendern durch die Fußgängerzone mit ihren bunten klassizistischen Gebäuden bis zum Henneberger Haus, einem schönen Fachwerkgebäude am Rande der Altstadt. Von hier ist es nicht weit bis zum Theater, das lassen wir aber aus, Peter hat nicht so richtig Lust und ich bin mir auch nicht sicher, wie weit genau es noch bis dahin ist (wären natürlich nur ein paar Minuten Fußweg gewesen und ärgert mich nachträglich ein bisschen). Wir gehen aber noch zum Schloss Elisabethenburg und von dort zurück in die Fußgängerzone. Hier gibt es auf der Terrasse des «Café Neumann» Cappuccino und Kuchen (EUR 17,00).







Nach der Pause schauen wir uns noch einige Fachwerkhäuser in der Altstadt an und spazieren schließlich entlang der Wassergräben zurück zum Auto.




Gegen 15 Uhr brechen wir auf, zunächst leitet uns das Navi noch ein Stück auf der A71 in Richtung Süden, dann auf Bundes- und Landstraßen quer durch die hügelige Rhön. Wir haben wohl einen idealen Zeitpunkt erwischt, die Bäume sind alle wunderbar bunt gefärbt, da freue ich mich schon auf die Wanderung morgen.

Gegen 16.30 Uhr erreichen wir unsere Ferienwohnung im Fuldaer Stadtteil Galerie. Die Wohnung liegt im Haus «Apartment Modern One». Wie alle Häuser in diesem Viertel ist es erst wenige Jahre alt. Alle drei Wohnungen im Haus werden an Touristen vermietet, sie sind alle ziemlich groß und modern eingerichtet (habe ich mir im Internet angeschaut). Wir bekommen die Wohnung in der Mitte mit drei Schlafzimmern, die alle ihr eigenes Bad und einen eigenen Fernseher haben (da wir nur zu zweit sind, ist das dritte Schlafzimmer abgeschlossen – wir hätten natürlich nur ein Schlafzimmer gebraucht), dazu ein «Gäste-WC», Flur, offene Küche mit angrenzendem Ess- und Wohnzimmer und Balkon. Wir sind sehr zufrieden, zumal es auch noch super sauber ist und direkt gegenüber ein Edeka für den fußläufigen Einkauf liegt.

Einziger Minuspunkt – die Größe der Wohnungen lädt große Familien oder Freundesgruppen zum Buchen ein, dementsprechend hoch ist möglicherweise der Lärmpegel abends/nachts. In den ersten beiden Nächten ist nur die Wohnung unter uns belegt, abends ist es etwas lauter, wird aber zum Glück ab 22/22.30 Uhr ruhig. In Nacht 3 und 4 sind wir alleine im Haus, in Nacht 5 ist nur die Wohnung über uns belegt und es ist bis nach Mitternacht immer wieder mal richtig laut.

Die Vermieter treffen wir nicht, wir haben einen Pin Code bekommen mit dem man die Haus- und Wohnungstüren öffnet. Ganz praktisch, so braucht man nicht auf den Schlüssel aufzupassen, allerdings brauchen wir einige Zeit, bis wir den Mechanismus verstehen und die Tür offen ist.

Wir bringen das Gepäck nach oben und gehen dann zum Edeka, für die kommenden Tage fürs Frühstück und für den Wanderproviant einkaufen und fürs heutige Abendessen.



Da wir heute noch nicht viel Bewegung hatten, machen wir am Abend noch einen Spaziergang durch das Wohngebiet, alles sehr schön angelegt mit vielen kleinen Grünflächen, Spielplätzen und Spazierwegen. Wir gehen Richtung Fulda Innenstadt, das ist aber entgegen meiner Einschätzung (bzw. Google Maps, das 3 km = 20 Minuten anzeigt) zumindest gefühlt zu weit, zumal der Weg hinter dem Wohngebiet auf Feldwegen weitergeht. Schade, mal sehen wie wir das die nächsten Tage machen, denn eigentlich haben wir ja extra diese Wohnung genommen (anstelle einer «inmitten» der Rhön), damit wir abends noch nach Fulda können und so auch keinen extra Tag für die Stadtbesichtigung brauchen.

Wetter: sonnig, ca. 19°C
Unterkunft: 5 Nächte Apartment Modern One, Fulda, EUR 436,00 inkl. Handtücher, Bettwäsche und Endreinigung (gebucht über booking.com)



LG Christina

Christina

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Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
« Antwort #6 am: 15. März 2023, 18:23:06 »
3. Tag – Dienstag, 11.10.

Schon vom frühen Morgen an scheint die Sonne, so dass wir uns bestens gelaunt nach dem Frühstück gegen 8.15 Uhr auf den Weg zu unserer ersten Wanderung aufmachen. Die Stadt lassen wir schnell hinter uns und fahren dann über kurvige Straßen durch die grünen und herbstlich bunten Hügel der Rhön.

Am Parkplatz „Schornhecke“ in der Nähe des Örtchens Wüstensachsen an der bayrisch-hessischen Landesgrenze macht sich gerade eine Wandergruppe fertig, die mit einem Kleinbus hergebracht wurde, der dann wieder wegfährt. Sie gehen dann aber einen anderen Weg als wir, als wir gegen Viertel nach Neun aufbrechen, ist der Parkplatz außer unserem Auto leer. Trotz Sonnenschein ist es um diese Uhrzeit noch richtig kalt, es sind nur wenige Grad über Null, da hilft nur zügiges Wandern zum warmwerden.

Zuerst geht es ein kurzes Stück an Viehweiden vorbei, wir überqueren die Straße auf der wir hergefahren sind, dann folgt ein Waldstück. Zum Glück ist es nur kurz, zu dieser Jahreszeit freut man sich über die Sonne.


Über eine Wiese geht es am Waldrand weiter, danach führt ein Pfad zwischen zwei Viehweiden durch. Es ist einfach herrlich, die bunten Bäume, der blaue Himmel, die frische Luft, inzwischen angenehm temperiert und wir sind so gut wie alleine unterwegs.






Bis auf zwei kurze Anstiege gehen wir hauptsächlich auf ebenen Wegen oder gar bergab, da werden wir wohl irgendwann eine längeres, steiles Wegstück überwinden müssen, damit die im Wanderführer angegebenen Höhenmeter erreicht werden.

Zwischendrin sehen wir in der Ferne die Radarkuppel Radom auf dem höchsten Berg der Rhön, der Wasserkuppe (950 m).




Gegen 11 Uhr machen wir eine erste längere Pause auf einer Bank und essen ein paar Nüsse. Nun geht es tatsächlich recht steil durch ein weiteres Waldstück bergauf, allerdings nur kurz, dann erreichen wir eine Hochebene mit einer weiteren Kuhweide.



Wieder geht es bergab durch eine idyllischen Landschaft mit einem Gehöft in Sichtweite.




Schließlich sind wir am tiefsten Punkt der Wanderung angelangt, der Kaskadenschlucht. Erst leicht bergab, dann aber (wie erwartet nach dem vielen bergab) lange und steil bergauf wandern wir neben einem Bach, dessen Wasser über viele kleinere und größere Felsen fließt (daher Kaskaden). Ich hatte im Vorfeld bei der Planung befürchtet, dass nach dem trockenen Sommer kein Wasser in der Schlucht zu sehen wäre, aber in den letzten Wochen hat es dann ja doch noch ausgiebig geregnet, sogar so viel, dass der Weg teilweise sehr matschig ist, ich bin froh, dass wir hier bergauf gehen, abwärts ist die Rutschgefahr doch größer. Die Kaskadenschlucht ist ziemlich bekannt, weshalb hier auch einige Leute mehr unterwegs sind, als auf unserem bisherigen Weg.





Mit dem Ende der Kaskadenschlucht endet auch (zunächst) der Wald, es ist Mittagszeit, mangels Bank setzen wir uns auf gefällten Baumstämmen in die Sonne und machen Mittagspause mit unserem mitgebrachten Proviant.

Von hier ist es nicht mehr weit bis zu einem weiteren Highlight der Wanderung, dem Roten Moor. Ein Holzbohlenweg führt hindurch, es gibt einen Aussichtsturm und am Ende einen Moorsee – einfach wunderschön!






Am Ende (bzw. Beginn) des Moors ist ein riesiger Parkplatz und ein Besucherzentrum mit Museum und Restaurant. Das Zentrum ist aber geschlossen (entweder schon in der Winterpause oder gar seit Corona nicht mehr geöffnet), der Parkplatz ziemlich leer.

Noch mal ungefähr eine Stunde führt die Wanderung über Heideflächen und einem Aussichtspunkt (dem höchsten Punkt der Wanderung, dem Heidelstein, 926 m) bis wir wieder gegen 15 Uhr zurück am Parkplatz sind.



Nun hätten wir gerne Kaffee und Kuchen. Peter hat keine Lust auf eines der Dörfer oder Städtchen, die ich als sehenswert herausgesucht habe, (nicht nur für Kaffee, sondern für einen kurzen Bummel) daher fahren wir auf die Wasserkuppe, deren Gipfel wir schon auf der Wanderung gesehen haben. Hier gibt es einen bekannten Segelflugplatz (die Wasserkuppe gilt sogar als die „Wiege“ des Segelflugs in Deutschland) und drumherum Cafés, Restaurants, Souvenirgeschäfte, man kann (so wie wir jetzt) mit dem Auto hochfahren oder natürlich auch Wandern.

Die Anzahl der Parkplätze lässt auf einen großen Andrang zur Hauptsaison und/oder Wochenende schließen, heute ist es ziemlich ruhig, und wir finden problemlos einen freien Parkplatz ganz oben (EUR 2 Parkgebühr für den ganzen Tag). Wir setzen uns in das Café mit großer Fensterfront direkt an der Landebahn. Kuchen und Kaffee sind lecker, leider gibt es keine Starts oder Landungen zu beobachten, da werden die Wetterbedingungen wohl nicht stimmen.

Für einen Rundgang über das Gelände z.B. zur Radarkuppel Radom kann ich Peter nicht begeistern (mal sehen, ob wir das an einem der folgenden Tage nachholen), auch nicht für weitere Ausflüge, weshalb wir in unsere Ferienwohnung in Fulda zurückfahren, beim Edeka was fürs Abendessen und für die morgige Wanderung einkaufen und dann einen ruhigen Abend genießen.

Wetter: sonnig, ca. 15°C
Wanderung: Rother Wanderführer Rhön Nr. 34; 18,76 km, 478 Höhenmeter (eigene Messungen)



LG Christina

Silv

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Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
« Antwort #7 am: 15. März 2023, 18:52:13 »
Das war eine Wanderung nach meinem Geschmack. Tolle Farben hast du da eingefangen.

Bei knapp 19 km würde allerdings Andy streiken und würde wahrscheinlich im Cafe auf mich warten.  ::)

Liebe Grüße
Silvia

Paula

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Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
« Antwort #8 am: 15. März 2023, 19:56:31 »
unglaublich wieviele schöne kleine Städte es in Deutschland gibt, von Meiningen habe ich noch nie gehört!
Mit der Wandererung habt ihr ja wirklich Glück gehabt, was für eine herrliche Laubfärbung. Und für eine perfekte Wanderung in Deutschland gehören für mich einfach Kühe dazu!
Ich weiß dass wir damals in der Rhön auch eine Moorwanderung gemacht haben auf Holzbohlen, es muss aber woanders gewesen sein, denn wir standen am Schluß auf einem Aussichtsturm. Und 19 km sind wir garantiert nicht gegangen, das ist mir einfach zuviel  ::)
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
« Antwort #9 am: 16. März 2023, 17:56:39 »
Mit den Herbstfarben hatten wir großes Glück, dass wir zur passenden Zeit dort waren, das lässt sich ja schwer planen.

Paula, es gibt zwei Moore in der Rhön, beide haben einen Aussichtsturm (auch hier im Roten Moor war ich auf dem Turm) und bei beiden gibt es einen Parkplatz mehr oder weniger direkt am Beginn/Ende des Bohlenwegs.

Es gibt natürlich auch viele kürzere Wandermöglichkeiten, gerade bei dieser Wanderung gab es viele verschiedene Kombinationsmöglichkeiten einzelner Wege. Aber - ich glaube, ihr stellt euch 19 km viel schlimmer vor, als es ist, man hat den ganzen Tag Zeit, macht viele Pausen, kann auch langsam gehen, wenn man das möchte, die Temperaturen waren angenehm.



LG Christina

Christina

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Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
« Antwort #10 am: 17. März 2023, 18:12:52 »
4. Tag – Mittwoch, 12.10.

Fulda liegt heute Morgen im Nebel. Aber gleich hinter dem letzten Gewerbegebiet der Stadt lichtet sich der Nebel und ein paar Höhenmeter weiter haben wir wieder strahlenden Sonnenschein. Wir stoppen kurz an einem Parkplatz neben der Straße mit erster schöner Hügelsicht.


Wir wollen zum gleichen Wanderparkplatz wie gestern, dort startet eine weitere interessante Wanderung. Aber als wir dort einbiegen, liegt der hintere Teil doch tatsächlich im Nebel. Wir überlegen hin und her, ob wir trotzdem die geplante Wanderung machen sollen, vermutlich wird sich der Nebel auch hier bald verziehen. Aber wenn nicht, wäre das ziemlich blöd. Am Ende entscheiden wir uns umzuplanen. Die Wasserkuppe ist nebelfrei, das haben wir auf der Fahrt gesehen, also machen wir die Tour rund um die Wasserkuppe.

Wir parken heute auf einem der etwas weiter unten liegenden Parkplätze (zum Kaffeetrinken gestern haben wir ja ganz oben geparkt), zahlen wieder 2 EUR und starten gegen viertel vor zehn Uhr unsere Wanderung. Vom Parkplatz können wir sehen wie Nebel und Wolken über die Berge ziehen.


Zunächst führt der Weg nach oben, vorbei am Café von gestern und weiteren Parkplätzen, dann geht es eben durch ein Stück Wald, dann wieder leicht bergab mit herrlicher Fernsicht und wieder vielen bunten Bäumen.



Der Wanderführer schlägt zwei Abstecher von der eigentlichen Bergumrundung vor, die wir natürlich mitnehmen. Die erste zweigt bereits hier noch ziemlich am Anfang der Wanderung ab, es geht auf den Schafstein, der umgeben ist vom größten Basaltblockmeer der Rhön. Der Aufstieg führt steil und steinig durch Wald, oben kann man auf einem Rundweg die Ausblicke über die Basaltblöcke und die Berge der Rhön genießen.




Wieder zurück am Abzweig setzen wir die Wasserkuppenumrundung fort. Heute scheint gutes Fliegerwetter zu sein, wir können zahlreiche Segelflugzeuge und die Motorflugzeuge, die sie nach oben ziehen, beobachten.

Bei weiterhin schönen Ausblicken führt uns der Weg zunächst noch bergab, bevor dann der zunächst gemächliche Aufstieg beginnt.



Wir machen Mittagspause mit mitgebrachten belegten Brötchen und Salat, leider im Stehen bzw. ich auf dem Boden sitzend, weil mal wieder überall Bänke oder Felsen oder Baumstämme verteilt sind, nur nicht auf dem Wegabschnitt, an dem wir Pause machen wollen >:D (ich bekomme sehr schnell Migräne, wenn ich meine Essenszeit zu lange überschreite, daher war es keine Option so lange zu laufen, bis endlich mal wieder eine Sitzgelegenheit auftaucht).

Leider zieht sich der Himmel nach und nach zu, lässt aber zum Glück immer wieder mal die Sonne durch. Nach einem ersten steilen Stück bergauf,


kommen wir zum zweiten Abstecher, hinauf auf den Pferdskopf. Und auch dieser Abstecher lohnt sich definitiv, die Ausblicke sind herrlich. Das ist so ein Platz an dem ich ewig stehen bzw. sitzen könnte und ich nehme mir auch ganz viel Zeit und genieße den Blick.  :herz:







Zurück am Abzweig steht nun der letzte Aufstieg auf die Wasserkuppe an. Puh, obwohl es nicht wirklich steil aussieht, zieht sich das doch sehr. Da sind ein paar Verschnaufpausen nötig.


Wir kommen am Fliegerdenkmal vorbei, einem Felsen aus Basaltblöcken mit einer Adlerskulptur.


Nicht weit davon steht das Radom auf 950 m. Radom setzt sich aus Radar und Dome zusammen (auf engl. also radome), es handelt sich also um eine Radarkuppel, die von den Amerikanern gebaut und genutzt wurde (ab 1945 wurde der gesamte obere Teil der Wasserkuppe militärisches Sperrgebiet und von den Amerikanern besetzt), später übernahm die Bundeswehr und seit 1998 ist die Wasserkuppe wieder (weitgehend) frei zugänglich. Das Radom wird heute nur noch touristisch genutzt, als Aussichtsplattform, für Ausstellungen im Inneren, für Veranstaltungen und man kann dort auch heiraten.

Wir zahlen EUR 4 pro Person und können uns zunächst im Inneren eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Kuppel anschauen und dann den Außenbereich, eine Art Rundum – Balkon betreten, wobei sich der Blick nicht wesentlich von dem vom Pferdskopf unterscheidet. An der Wand außen sind auch noch großformatige Fotografien verschiedener Wetterphänomene zu sehen.


Vom Radom gehen wir vorbei an ehemaligen Kasernen bis wir das Café erreichen, in dem wir gestern waren. Auch heute gibt es hier Kaffee und Kuchen für uns. Es ist jetzt erst 15 Uhr und ich schlage vor, in die Ferienwohnung zurück zu fahren, uns frisch zu machen und dann nach Fulda zu fahren/gehen, uns dort ein bisschen umschauen und zu Abend zu essen. Dazu hat Peter keine Lust, wir einigen uns dann darauf noch zum Schwarzen Moor (neben dem Roten Moor, durch das wir gestern gewandert sind, das zweite Moor der Rhön) zu fahren und den dortigen Rundweg zu gehen.

Gegen 16 Uhr sind wir dort, am Eingang zum Moor gibt es wie beim Roten Moor einen großen Parkplatz und ein Besucherzentrum, dieses hat geöffnet, es gibt Toiletten, ein kleines Café und einen großen Spielplatz. Auf der anderen Straßenseite ist der Zugang zum Moor, auch hier führt ein Bohlenweg hindurch, praktischerweise hier als Rundweg. Das Moor unterscheidet sich deutlich vom Roten Moor, es gibt weniger Wald, dafür mehr freie Fläche, viele Infotafeln sind aufgestellt. Schade nur, dass es nun so trüb ist, andererseits vermittelt das eine zum Moor passende leicht unheimliche Stimmung. Am Ende des Rundwegs kann man sich das Ganze von einem Aussichtsturm von oben anschauen.








Nun sind wir für heute genug gelaufen und fahren nach Fulda in die Ferienwohnung zurück, wo wir gegen 17.45 Uhr ankommen, zu Abend essen, den morgigen Tag planen und den üblichen Abendbeschäftigungen nachgehen.

Wetter: Nebel, Sonne, Wolken, ca. 15 °C
Wanderung: Rother Wanderführer Rhön Nr. 30, 15,52 km, 447 Höhenmeter; Rundgang Schwarzes Moor, 3,36 km, 18 Höhenmeter (eigene Messungen)



LG Christina

Paula

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Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
« Antwort #11 am: 17. März 2023, 20:25:50 »
Ah das kommt mir bekannt vor, diesen Basaltblockhang haben wir auch besucht, das ist wirklich beeindruckend. Und es kann sein dass wir auch am schwarzen Moor waren, aber so bunt haben wir es leider nicht gesehen.
Viele Grüße Paula

Silvia

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Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
« Antwort #12 am: 19. März 2023, 09:48:19 »
  :beifall:  Was für 2 tolle Wandertage.... so herrliche Herbstfarben, selbst bei dem trüberen Wetter im Moor ist es bunt  :)

Silv

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Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
« Antwort #13 am: 19. März 2023, 14:05:18 »
Die Farben sind echt toll. Vor allem in Verbindung mit den schönen Holzstegen, das mag ich sehr gern!
Liebe Grüße
Silvia

Susan

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Re: Herbstwandern in der Rhön - Oktober 2022
« Antwort #14 am: 20. März 2023, 13:48:46 »
Hallo Christine,

da habt ihr ja herrliche Herbstfarben erwischt, selbst das Moor sieht bunt aus. Zudem gibt es noch herrliche Ausblicke, das sind Wanderungen ganz nach meinem Geschmack. Sie klingen recht lang -zumindest für mich- doch glaube ich auch, dass es durchaus nicht so anstrengend sein muss wie es klingt.
Liebe Grüße
Susan