Fazit:
Kurzfassung: ich habe bereits für März 2024 wieder gebucht
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Langfassung:
Die Reise habe ich mit eher niedrigen Erwartungen angetreten. Ich erinnere mich noch gut an meine erste Mittelmeerinsel, Malta, wo ich von der kargen und eher flachen Landschaft, der dichten Besiedelung und den vielen Autos nicht so begeistert war. Meine Vermutung war, dass vieles davon auch auf Mallorca zutrifft, dazu kommen dort noch die vielen Deutschen, die dort nicht nur Urlaub machen, sondern auch dauerhaft wohnen, Hotels und Restaurants betreiben.
Schon an meinem zweiten Tag, als Wolken und Regen abgezogen sind und ich erstmals die Landschaft um mich herum richtig sehen kann, ist klar – Mallorca ist mit Malta nicht zu vergleichen und dieser Eindruck bestätigt sich an den nachfolgenden Tagen. Ich bin begeistert von der vielfältigen Landschaft, hohe Berge, niedrigere Hügel, Ebenen, lange Sandstrände, Steilküsten, kleine Buchten mit Wasser, das in den herrlichsten Blautönen je nach Lichteinfall leuchtet, tolle Wanderwege, die ausgeschildert sind, auf denen ich nicht alleine bin, für die man keine Wanderstöcke benötigt, weil sie ganz unerwartet (nach meiner diesbezüglich negativen Erfahrungen in der Provence bei gleichem Gesteinstyp) nicht übermässig viel Geröll aufweisen, traumhafte Fernblicke, viel Grün durch Kiefernwald und Palmen.
Nicht mal annähernd so dicht besiedelt wie Malta und vor allem, nicht mal annähernd so viele Autos und Staus wie auf Malta. Während auf Malta jede einzelne Busfahrt ein halsbrecherisches Abenteuer war wegen der verrückten Fahrweise der Busfahrer wird auf Mallorca «ganz normal» gefahren, das gilt für Busfahrer und für Autofahrer.
Die vielen Deutschen haben mich nicht oder kaum gestört, die vielen deutschen Restaurants in Cala Rajada waren weniger toll, andernorts gab es aber genug einheimische Restaurants und die deutschen Urlauber fand ich sehr angenehm, ein paar junge Paare mit kleinen Kindern, überwiegend aber Paare über 50, alle sehr ruhig. Wenn es mal irgendwo etwas lauter wurde, waren es immer Spanier. Gefühlt stammten 85% der Touristen aus Deutschland, von den Engländern und Skandinaviern, von denen man ja auch immer im Zusammenhang mit Mallorca hört, war praktisch niemand zu sehen. Gäbe es die deutschen Touristen nicht, könnte Mallorca während der Wintermonate komplett schließen (also alles was den Tourismus betrifft), so zumindest mein Eindruck. Mit dem gewählten Reisezeitraum ist es mir zum Glück auch bei diesem mit Massentourismus kämpfenden Ziel gelungen, diesem auszuweichen, überall war es angenehm leer, fast erschreckend fand ich die vielen zu dieser Zeit geschlossenen Hotels und Geschäfte.
Was mir überhaupt nicht gefallen hat, sind die Essenszeiten der Mallorquiner (hier ist Malta mit den englischen Gewohnheiten ganz klar im Vorteil). Das war mir aber von vorneherein klar. Mit eigener Küche im Apartment war das aber kein Problem, nur auf die typisch spanischen und mallorquinischen Gerichte musste ich eben leider verzichten.
Mit dem großen Auto habe ich mich nach ein paar Tagen ausgesöhnt, ich hatte weder beim Parken noch beim Fahren irgendwelche Probleme mit der Größe.
Nun hoffe ich, dass meine zweite Mallorca Reise nächstes Frühjahr genauso toll wird wie diese erste, ich bin ja hinsichtlich zweimal Urlaub in der gleichen Gegend immer etwas in Sorge, dass die zweite Reise gegenüber der ersten abfällt.