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Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024

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Christina:
2. Tag – Freitag, 01.03.

Wie vorhergesagt regnet es heute Morgen, ich lasse es daher gemütlich angehen und packe nach dem Frühstück meine Sachen aus. Gegen 9.30 Uhr ist alles erledigt, ich sage kurz an der Rezeption Bescheid, dass mein TV nur Radiosender „abspielt“, Fernsehen ist nicht zu empfangen (als ich am Abend ins Zimmer zurückkomme, funktioniert der TV wie er soll).

Mein Mietauto sehe ich nun zum ersten Mal bei Tageslicht und stelle fest, dass es sehr „abgerockt“ ist, meine Güte, unzählige Kratzer und Dellen an allen möglichen und unmöglichen Stellen, schon unglaublich, wie die Leute mit Mietautos umgehen. Auch im Inneren sind die Ledersitze schon ziemlich verschließen und weisen ein paar Flecken auf. Nur gut, dass ich eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbehalt habe, da brauche ich mir keine Sorgen machen, dass ich für einige der schon vorhandenen Schäden verantwortlich gemacht werde.

Zur richtigen Einstellung der merkwürdigen Automatik beim Parken konnte ich im Internet herausfinden, dass wohl „1“ am besten ist, bei „N“ könnte das Auto wegrollen, wenn die Handbremse nicht angezogen ist, aber völlige Einigkeit herrscht in dem Forum, in dem das diskutiert wird, nicht. Ich werde nun immer „1“ nehmen und trotzdem die Handbremse anziehen.

Laut Wettervorhersage soll es im Nordosten der Insel als erstes trocken und dann sonnig werden, daher ist mein erstes Ziel die Stadt Artà, eben im Nordosten. Letztes Jahr war Artà schon ein Ziel von mir, die Besichtigung ist aber an fehlenden Parkplätzen gescheitert. Nach diesen Erfahrungen habe ich mir einen großen Parkplatz ganz oben auf dem Hügel auf dem die Stadt liegt, direkt neben der Hauptattraktion der Stadt, dem Kastell samt Wallfahrtskirche Sant Salvator ausgesucht. Dieser müsste für die Einheimischen, die die meisten Parkplätze in den Städten belegen, zu abgelegen sein und der Vorteil heute ist, dass es Feiertag ist, da sind die Leute eh zu Hause oder auf Ausflügen in die Natur.

Und tatsächlich, als ich Artà gegen 10 Uhr erreiche gibt es genug freie Plätze auf dem großen, kostenlosen Parkplatz, um ihn zu erreichen muss man allerdings durch die extrem engen Altstadtgassen fahren, schon jetzt bin ich froh, dass ich dieses Mal tatsächlich das gebuchte Miniauto bekommen habe.

Bei Bewölkung und kaltem Wind spaziere ich vom Parkplatz ein Stück bergauf, bis ich das Kastell erreiche. Von der ursprünglich von den islamischen Herrschern über Mallorca errichteten Burg stehen nur noch Mauern und Türme, anstelle der Burggebäude wurde nach der christlichen Rückeroberung eine Kirche errichtet, die 1832 umgebaut wurde.

Ich klettere auf die Festungsmauer und gehe auf ihr entlang, dabei habe ich schöne Blicke auf das Umland, die Stadt und den Innenhof.




Dann schaue ich die Kirche von innen an, diese ist wie die meisten Kirchen auf Mallorca extrem düster und kaum beleuchtet, auf Fotos verzichte ich daher. Die Kirche kann ich auch von außen nicht fotografieren, man steht praktisch direkt davor und hat keinen Überblick.

Von der Festung führt ein Kreuzweg in die Stadt hinunter,



dort ist die Gemeindekirche mein nächster Stopp, von der Esglesia de la Transfiguració del Senhor kann ich einen Blick auf einen Teil der Festungsanlage erhaschen. Die Kirche ist geschlossen.


Ich bummle noch weiter durch den Ort, durch enge Gassen vorbei am Rathaus (noch relativ neu, nämlich von 1941, die Symbole der Franco Herrschaft wurden nach deren Ende entfernt) und dem Altersheim, einem ehemaligen Palast aus dem 17. Jh.




Noch einmal gehe ich zum Kastell hinauf,



dort gibt es nämlich Toiletten. Dann geht’s zum Parkplatz zurück.

Nächstes Ziel ist der Hafenort Cala Rajada, noch ein Stück weiter nach Osten. Die Fahrt durch das Gassengewirr zur Hauptstraße hat es nun wirklich in sich, zum Teil muss ich zum Abbiegen zurücksetzen, weil der Winkel so eng ist, oft passt mein kleines Auto gerade noch so zwischen einem parkenden Auto auf der einen und der Hausmauer auf der anderen Seite der Straße durch. Irgendwann ist es dann endlich geschafft, ohne Navi würde ich wohl heute noch durch das Gassengewirr von Artà irren.

In Cala Rajada parke ich an der Straße in der Nähe des Strandes Cala Agulla, am nördlichen Ende des Orts. In Cala Rajada war ich letztes Jahr schon, damals war ich am Leuchtturm und der Fußgängerpromenade und von dort auch an der Cala Agulla. Von hier startet eine Wanderung, die ich letztes Jahr wegen Überflutung des Wegs und auch wegen Zeitmangels nicht machen konnte, das will ich heute nachholen.

Schon letztes Jahr war ich von den hohen Wellen in dieser Bucht, Ergebnis des schweren Unwetters an meinem Ankunftstag und den Tagen davor, beeindruckt, heute sind die Wellen sogar noch höher (ganz ohne Unwetter an den vergangenen Tagen, jetzt durch starken Wind).




Am Strand mache ich Mittagspause mit einem belegten Brötchen aus meinem Vorrat und genieße dabei den Anblick des Meeres, schön anzusehen sind auch die Reiter, die vergeblich versuchen ihre Pferde ins Wasser zu lenken, diese scheuen vor den hohen Wellen immer wieder zurück.



Gegen viertel nach zwölf starte ich dann mit der Wanderung (Rother Wanderführer 67) von der Cala Agulla in den Nachbarort Cala Mesquida, auf dem Hinweg über den ehemaligen Wachturm Talaia de Son Jaumell auf dem Puig (=Gipfel) des Telègraf.

Zunächst führt ein steiniger, breiter Weg leicht ansteigend durch den Wald, dann zweigt ein schmaler Wanderpfad ab, der recht steil in Serpentinen nach oben führt, hin und wieder sind größere Felsbrocken zu übersteigen.



Nach ungefähr einer halben Stunde gibt es erste Blicke aufs blaue Meer.


Bald führt der Pfad dann aus dem Wald heraus und nur noch leicht ansteigend geht es an der Ostflanke des Bergs entlang bis ich den Wachturm ungefähr eine Stunde nach Start der Wanderung erreiche.


Ach sind das herrliche Ausblicke: auf der einen Seite auf die Cala Mesquida und der Formentor Halbinsel ganz in der Ferne, auf der anderen, leider nun im Gegenlicht, auf Cala Rajada.



Eine halbe Stunde mache ich mit einem zweiten Brötchen hier oben Pause, dann mache ich mich an den Abstieg auf der anderen Bergseite.

Dieser wird als sehr steil und geröllig beschrieben, ich bin im Zweifel, ob ich mich das traue. Ich entdecke ein Pärchen, das zeitgleich mit mir von Cala Rajada aufgestiegen ist, schon ein gutes Stück unterhalb und beschließe, es ihnen gleichzutun. Und tatsächlich, mit Hilfe meiner Wanderstöcke ist der Weg kein größeres Problem (keine Fotos, die Kamera habe ich in den Rucksack gepackt), eher schon die Wegfindung, diese ist zwischendrin ziemlich unklar, aber ich kann mich am Pfad in Küstennähe, den ich später erreichen muss und von weit oben sehe, orientieren und komme tatsächlich nach vierzig Minuten steilen Abstiegs auf den nun moderat abfallenden, gut sichtbaren Pfad, nun kann ich auch meine Kamera wieder auspacken. 


Am Strand angekommen mache ich Pause mit Müsliriegeln und Nüssen, ob sich im Ort auf der anderen Strandseite ein geöffnetes Café befindet, weiß ich nicht, da ich keines sehe, spare ich mir den langen Weg über den Strand (oberhalb des Strands von Cala Mesquida liegt ein schönes, auf Mallorca heute sehr seltenes Dünengebiet, das auf einem Holzsteg durchquert werden kann, leider ist dieser Steg abgesperrt, damit wäre man bequem, ohne durch den Sand stapfen zu müssen in den Ort gelangt).

Auch hier sind die Wellen sehr hoch, während meiner Pause taucht die Reitergruppe von der Cala Agulla auf, nun gelingt es einem der Reiter zumindest einige Meter durch die Wellen zu reiten.



Um zwanzig nach drei mache ich mich auf den letzten Wegabschnitt zurück nach Cala Agulla. Dieser ist sehr einfach und angenehm zu gehen, ein recht breiter Weg führt zunächst leicht ansteigend, dann abfallend durch lichten Wald, gegen Ende komme ich am Abzweig zum Aufstieg zum Talaia de Son Jaumell vorbei, ab hier geht es auf dem bekannten Weg vollends zurück nach Cala Rajada, das ich nach einer knappen Stunde ab Cala Mesquida erreiche.

Ich setze mich noch eine Weile an den Strand, gegen 16.30 Uhr fahre ich zurück ins Hotel, wo ich gegen 17.30 Uhr ankomme.

Nun ist Zeit und passendes Wetter für den Balkon: wow - was für ein genialer Blick vom Meer über Berge bis zur Lagune (Fotos habe ich ja schon zum gestrigen Tag gezeigt).

Wetter: morgens Regen, ab 9.30 Uhr trocken, bewölkt, ab 12.00 Uhr sonnig, sehr windig, ca. 11-17°C
Wanderung (leider hat meine Garmin Uhr während des gesamten Urlaubs GPS Probleme und daher keine korrekten Aufzeichnungen erstellt, die hier genannten Daten übernehme ich daher aus dem Rother Wanderführer): Wanderung 67, 7,9 km, 360 Höhenmeter

Ilona:
Eine schöne Wanderung hast du da gemacht und gut, dass vor dir das Ehepaar die Strecke gegangen ist.

Ich ziehe übrigens meistens die Handbremse an, wenn es ein bissl abschüssig ist. Sicher ist sicher :thumb:.


--- Zitat ---schön anzusehen sind auch die Reiter, die vergeblich versuchen ihre Pferde ins Wasser zu lenken, diese scheuen vor den hohen Wellen immer wieder zurück.
--- Ende Zitat ---

Für mich ist das Verhalten der Reiter unverständlich. Bei den Pferden funktioniert der Instinkt noch.

Christina:

--- Zitat von: Ilona am 01. Juni 2024, 11:16:54 ---
Ich ziehe übrigens meistens die Handbremse an, wenn es ein bissl abschüssig ist. Sicher ist sicher :thumb:.


--- Zitat ---schön anzusehen sind auch die Reiter, die vergeblich versuchen ihre Pferde ins Wasser zu lenken, diese scheuen vor den hohen Wellen immer wieder zurück.
--- Ende Zitat ---

Für mich ist das Verhalten der Reiter unverständlich. Bei den Pferden funktioniert der Instinkt noch.

--- Ende Zitat ---

Stimmt schon, ist ja auch kein Aufwand, aber da ich auch zu Hause schon seit vielen Jahren nur Automatik fahre, bin ich es gewöhnt, nur bei wirklich sehr steilen Stellen die Handbremse anzuziehen. Wenn ich  das Auto aus der Werkstatt abhole, ist aber tatsächlich auch immer die Handbremse angezogen.

Warum die Reiter die Pferde so in die Wellen gedrängt haben, weiß ich auch nicht. Ist ja wirklich nicht nötig.

Christina:
3. Tag – Samstag, 02.03.

Letztes Jahr war die Straße auf der Formentor Halbinsel den gesamten Urlaub über komplett gesperrt, heute starte ich einen neuen Versuch. Ich wollte zwar eigentlich nicht am Wochenende da hin, da dann auch immer die Einheimischen zahlreich unterwegs sind und es dann zusammen mit den Touristen sicher sehr voll wird, aber da auch auf Mallorca das Wetter alles andere als beständig und vorhersehbar ist, möchte ich vorsichtshalber gleich diese erste Schönwetter Gelegenheit nutzen, wer weiß was noch kommt, auch eine (teilweise) Sperrung der Strecke ist ja leider nie auszuschließen.

Gespannt starte ich gegen 9 Uhr am Hotel, nach kurzer Fahrt biege ich in den Kreisverkehr mit der Ausfahrt nach Formentor ein – die Spannung steigt – juhu, heute kann ich endlich die Ausfahrt zur Formentor Halbinsel nehmen!

Ich habe mich entschieden, zunächst die komplette Straße bis zu ihrem Ende am Leuchtturm ohne Stopps durchzufahren und erst auf dem Rückweg an der ein oder anderen Stelle zu halten.

Die kurvige Strecke führt durch schöne Landschaft und ist (das war mir nach meinen letztjährigen Erfahrungen eh klar) entgegen dem was in vielen Reiseführern, Reiseberichten und Blogs zu lesen ist, nicht weiter schwierig, gefährlich oder anspruchsvoll. Man muss nur auf die Ziegen achten, die öfter mal auf der Straße stehen und wegen ihrer dunklen Farbe nur schlecht zu sehen sind. Insgesamt ist es um diese Uhrzeit noch ruhig, Fahrradfahrer sind aber schon einige unterwegs, bei wenig Autoverkehr wie jetzt kann ich diese aber meist recht schnell überholen.

Als ich die letzten Kurven vor dem Leuchtturm erreiche, liegt dieser mit der kurvigen Straße im Vordergrund wunderschön vor mir da, leider gibt es keine Parkplätze an dieser Stelle, will man diesen Blick länger genießen oder fotografisch festhalten, muss man etwas weiter entfernt parken und über die Felsen klettern, da verzichte ich darauf, obwohl ich es eigentlich geplant hatte, aber die Mini – Parklücke sieht nicht sehr vertrauenserweckend aus (nun nachträglich betrachtet, ärgert mich, dass ich das ausgelassen habe).

Am Leuchtturm selbst hat man einen schönen Blick auf einen kleinen Teil der Straße und die Felsen im Hintergrund, den Leuchtturm selbst sieht man von hier nicht richtig, da man direkt davor/darunter steht. Daher fällt mein Stopp hier, am nördlichsten Punkt von Mallorca, auch sehr kurz aus, ein erstaunlicherweise geöffnetes Café samt Toilette gibt es hier, aber 45 Minuten nach dem Start am Hotel brauche ich keines von beiden.




Ich fahre wieder ein Stück die Straße zurück und zwar zu einem sehr kleinen Parkplatz (wo ich neben schon vier oder fünf parkenden Autos gerade noch Platz für meinen kleinen Fiat finde), der Ausgangspunkt für (mindestens) zwei Wanderungen ist, außerdem kann man von hier den Leuchtturm schön am Ende der Halbinsel auf den Felsen thronen sehen, leider in recht schlechtem Licht.



Ich möchte hier nicht nur den Leuchtturm sehen, sondern starte mit der Wanderung 54 aus dem Rother Wanderführer, die mich auf den Berg Fumat und anschließend an die Bucht Cala Murta führen soll. Leider muss man zunächst ein ganzes Stück die Straße entlang gehen, in den Kurven ist das teilweise recht gefährlich, da es keinerlei Möglichkeit gibt neben der Straße zu gehen und für zwei Autos plus einen Fußgänger ist die Straße nicht breit genug.


Immerhin kommt man an einer Stelle mit herrlichem Blick auf die Cala Figuera vorbei, jetzt liegt sie leider noch teilweise im Schatten, dennoch schön die Blautöne des Wassers.


Nach ungefähr 10 Minuten an der Straße entlang kann ich diese endlich verlassen und nehme einen Pfad, der im Hang parallel zur Straße leicht bergauf führt. Leider muss ich nun feststellen, dass der bisher schwache Wind stark zunimmt, ob ich da überhaupt den Berg vor mir besteigen kann? Zunächst gehe ich mal weiter, hinter mir kommen zwei junge Männer, mal sehen, wohin die wandern.



Ich erreiche die Stelle an der der tatsächliche Bergaufstieg beginnt und der Wind hat nun in Böen Sturmstärke, ich muss immer wieder meine Brille festhalten (!) und dazu besteht die Gefahr vom schmalen Weg geweht zu werden. Das wird je weiter ich nach oben komme nicht besser werden. Die zwei Männer nehmen nicht den Weg den Berg hinauf, sondern den Weg hinunter zur Bucht, in die mich die Wanderung nach der Bergbesteigung auch führen würde. Hm, soll ich auch nur den Abstieg machen? Ist der Wind weiter unten schwächer? Ich kann mich nicht so recht entscheiden, beschließe dann aber, komplett abzubrechen, das ist mir zu gefährlich und macht vor allem auch keinen Spaß. Ach wie ärgerlich :(.



Also wandere ich zurück zum Auto, eine Stunde war ich nun dennoch schon zu Fuß unterwegs.

Und nun? Soll ich die recht kurze aber steile Wanderung hinunter zur Cala Figuera machen (von einem anderen Parkplatz aus)? Aber irgendwie habe ich die Lust verloren und fahre nun ein gutes Stück zurück und zwar bis zum Strand Platja de Formentor. Der riesige Parkplatz ist gebührenpflichtig und ziemlich leer, weiter vorne stehen aber zwei große Busse von Tui, die Leute sind zum Glück schon wieder am Einsteigen. Ich gehe an den Strand und dieser gefällt mir sehr gut, der Sand ist fast weiß und das Wasser türkis, dazu die Pinien im Hintergrund. Aber – auch hier weht ein heftiger Wind. Am Pier liegt ein Glasbodenboot, auch hier sind die Passagiere schon wieder an Bord (bei diesen Wellen wird man durch den Glasboden nicht viel sehen können), so kann ich fast alleine am Strand entlang schlendern. Es gibt ein paar Restaurants hier, aber alles ist geschlossen, leider auch die Toiletten. Das finde ich schon ziemlich unverschämt, für den Parkplatz muss man bezahlen, Infrastruktur wird dann aber nicht bereitgestellt. Ich ziehe mich dann in eine Ecke mit Gebüsch zurück, ich kann nicht den ganzen Tag ohne Toilette verbringen.




Es ist Mittagszeit und ich setzte mich an den nun leeren Pier, um meine Brötchen zu essen. Allerdings wird der Wind so stark, dass es Piniennadeln regnet und der Sand quer über den Strand und mir ins Gesicht geweht wird. Oh man, da habe ich mir ja einen tollen Tag für Formentor ausgesucht >:(.

Gegen halb eins verlasse ich die Platja de Formentor, für 45 Minuten Parken zahle ich EUR 2,60. Ich fahre die Straße noch ein weiteres Stück zurück und halte dann am Aussichtspunkt d‘es Colomer (auch Mirador de Mal Pas genannt). Und hier ist es nun tatsächlich sehr voll, ich finde aber noch ein Plätzchen für mein Autochen, bleibe erstmal sitzen und esse noch mein zweites Brötchen, beobachte dabei die Leute und genieße die Sonne ohne Wind durch die Scheiben.

Gegen 13 Uhr steige ich dann aus und gehe zum Endpunkt des schön angelegten Aussichtspunkts (das ist ein kleiner Spaziergang bis dahin). Von hier hat man einen schönen Blick auf die vor mir liegende Formentor Halbinsel,


dieser kann aber noch besser werden und zwar vom ehemaligen Wachturm Talaia d’Albercruix. Dorthin führt vom Parkplatz hier eine schmale Straße, die auch mit dem Auto befahren werden kann/darf, ich gehe aber zu Fuß, da kann man auch auf dem Weg die verschiedenen Aussichten genießen. Obwohl der Weg hinauf vom Parkplatz aus als Wanderweg ausgeschildert ist (und auch in allen Reiseführern, Blogs usw. erwähnt wird), bin ich bei dieser kleinen Wanderung ziemlich alleine, hauptsächlich einige Einheimische wandern oder fahren hinauf.

Der Wind weht hier etwas schwächer und bei der Breite des Wegs besteht sowieso auch keinerlei Gefahr. Schon fast von Beginn an hat man schöne Ausblicke. Zunächst auf die Bucht von Pollença und den gleichnamigen Hafenort (den ich mir letztes Jahr angeschaut habe) und auf der anderen Seite auf den Wachtturm hoch oben.



Später blickt man dann auf die Bucht von Alcúdia und die sich dahinter aufreihenden Gebirgszüge.



Fast schon ganz oben sieht man dann die Platja de Formentor, an der ich gerade noch war, das riesige Hotel, das gerade renoviert wird, kann man auch gut erkennen (ein Luxushotel von 1929, Gäste waren Winston Churchill, Charlie Chaplin, dt. Bundeskanzler, Könige, usw).



Die Straße endet etwas unterhalb des Wachturms, hier gibt es einige lost places, wohl ehemalige Häuser des Militärs? Oder gar Wohnhäuser? Einerseits schade um die schöne Natur, andererseits eine coole Location mit den bunten Graffiti.





Eigentlicher Höhepunkt ist aber der Blick auf die komplette Formentor Halbinsel – herrlich (da hätte es sich gelohnt, mein Weitwinkelobjektiv aus dem Rucksack zu holen, daran habe ich leider in dem Moment aber nicht gedacht).


Ich klettre noch die letzten Meter hinauf bis zum Turm, die Aussicht ändert sich aber nicht mehr. Für den Weg vom Parkplatz bis zum Turm habe ich mit vielen Fotopausen ca. eine halbe Stunde gebraucht, ca. 2 km.

Nach einer Pause mit einem Müsliriegel mache ich mich auf den Rückweg. Das hat mich nun mit dem Tag nach der abgebrochenen Wanderung und dem schnellen Rückzug vom Strand doch noch versöhnt.

Nun könnte ich mir nochmal Port de Pollença anschauen, aber ich brauche eine Toilette, der Wind nervt mich, ich habe leichte Kopfschmerzen und der Himmel hat sich mit Schleierwolken überzogen, daher fahre ich zum Hotel zurück, dort komme ich gegen 15.30 Uhr an. Ich mache eine kurze Pause und fahre dann zum Supermarkt und anschließend zum Tanken, morgen ist Sonntag, da haben „mein“ Supermarkt und „meine“ Tankstelle geschlossen. Beim Tanken schaffe ich es peinlicherweise  :verlegen:nicht, den Tankdeckel zu öffnen, die Klappe kann einfach so geöffnet werden, der Deckel muss aufgeschlossen werden, das funktioniert leider nicht, der Schlüssel dreht sich samt Schloss im Kreis. Ich bitte die Tankwartin mir zu helfen, sie zeigt mir, wie zum Öffnen vorzugehen ist, hm, ob ich das das nächste Mal tatsächlich kann?

Schließlich mache ich noch einen Strandspaziergang vom Hotel aus, Fotos gibt es keine, da habe ich letztes Jahr schon viele schöne gemacht.

Wetter: sonnig bis ca. 14.30 Uhr, dann zunehmend bewölkt, sehr starker Wind, ca. 11° - 18°C

Horst:
Als ausgewiesener Spanien-Fan, der aber noch nie auf Mallorca war, bin ich gespannt welche Seiten der Insel es bei Dir zu sehen gibt.

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