Autor Thema: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden  (Gelesen 101848 mal)

Andrea

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #30 am: 27. Dezember 2013, 11:51:05 »
Eben habe ich die Zeitung aufgeschlagen und ein Bild von der Reisegruppe gesehen und sofort an dich gedacht. Nur brauche ich jetzt nicht mehr nach einem passenden Link zu suchen...  :) :) :)
Liebe Grüße, Andrea



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DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #31 am: 27. Dezember 2013, 20:52:41 »
12.11., der zweite Teil


Nach der Rückkehr von King George Island gab es erst mal ein ordentliches Frühstück. Die beiden englischen Köche waren schon richtig gut. Seegang hin oder her, kleine Kombüse hin oder her, jeden Tag gab es drei richtig leckere Mahlzeiten. Abgenommen habe ich während der 14 Tage auf jeden Fall nicht ;)

So sah in etwa der typische Tagesablauf aus. Immer mit viel 'schaun wir mal'. Besonders an den Weckzeiten morgens hatte Don ein diebisches Vergnügen.



Wie man lesen kann waren wir also auf dem Weg nach Half Moon Island. Unterwegs trafen sich plötzlich alle auf dem Deck und knipsten wie wild. Was war los?



Der erste Eisberg, na ja eher ein Eisbergchen.. War so etwa das gleiche, wie die Bisons im Yellowstone. Für so einen mickrigen Eisberg ist später niemand mehr raus aufs Deck ;)



Am Nachmittag haben wir dann Half Moon Island erreicht. Dort erwartete uns Schnee und eine Kolonie von Zügelpinguinen, die sich auf die wenigen annähernd schneefreien Anhöhen verteilte.



Sah schon sehr malerisch aus im Schneetreiben


Obwohl es sich die Pinguine wahrscheinlich eher wie ein Belagerungszustand aussah.


Ich habe eine ganze Weile einem Pinguin dabei zugesehen, kleine Steine für den Nestbau zu sammeln. Immer wieder rannte er unermüdlich hin und her und trug ein kleines Steinchen nach dem anderen zum Nest.




Anscheinend war das Weibchen der Meinung, er hätte seine Sache gut gemacht ;)


Gelegentlich musste man als Fotograf sehr darauf konzentrieren, den Einheimischen nicht die Vorfahrt zu nehmen. Während man uns eingebläut hatte, nicht näher als 5m an die Pinguine heran zu gehen, scherten die sich einen Dreck um solche Regeln.



Den größten Teil des Nachmittags habe ich damit verbracht, den Pinguinen zuzuschauen und mich über ihre fast menschlich aussehenden Bewegungen und Haltungen zu amüsieren. Deshalb gibt es jetzt einfach kommentarlos etwas Pinguin-Ballett.















Ein paar Eselspinguine waren ebenfalls auf der Insel und die wollten natürlich auch ihren Teil beitragen.


Auch hier gab es offensichtlich mal Walfänger, die sich in solchen Nuss-Schalen aufs Meer gewagt haben und damit sogar Wale erlegt haben.


Nach der Rückkehr aufs Schiff war natürlich erstmal Bilder sichten angesagt. Tim Cook würde dieses Bild sicher gerne sehen ;)


Am späteren Abend wurden die Laptops dann weniger und die Whisky-Gläser mehr ...

Paula

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #32 am: 27. Dezember 2013, 21:09:02 »
Die Bilder von den Zügelpinguinen sind ja klasse  :beifall:
Die Mimik und Gestik wirkt erstaunlich menschlich, da hätte ich auch gern zugeschaut!

Ist dem Koch noch irgendwas zum Thema Dinner eingefallen?  :)
Viele Grüße Paula

DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #33 am: 27. Dezember 2013, 21:22:20 »
Ist dem Koch noch irgendwas zum Thema Dinner eingefallen?  :)

Es gab welches ;)

Was habe ich vergessen aber lecker war es eigentlich immer.

Andrea

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #34 am: 27. Dezember 2013, 23:21:45 »
Mein Schatz hätte gerne fünf Pingus für die Terrasse... So langsam bin ich auch dafür!  :zwinker:
Liebe Grüße, Andrea



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DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #35 am: 28. Dezember 2013, 14:26:53 »
Mein Schatz hätte gerne fünf Pingus für die Terrasse... So langsam bin ich auch dafür!  :zwinker:

Das Problem ist, dass es entweder den Pinguinen viel zu warm oder Euch viel zu kalt sein wird ;)

DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #36 am: 28. Dezember 2013, 14:27:01 »
13.11.13

Zu ähnlich nachtschlafender Zeit wie gestern wurden wir aus den Federn geholt, um die Einfahrt in den fast kreisrunden, vulkanischen Atoll von Deception Island im schönsten Sonnenaufgangslicht zu erleben.

Schon kurz bevor wir die Insel erreichten, gab es ein paar Motive wie diese eindrucksvolle Wolkenformation










Als wir ankerten schien noch die Sonne von einem ruhigen Himmel. Dann haben wir uns winterfest angezogen, sind mit dem Zodiac in der Whalers Bay gelandet und 30 Minuten später sah das Wetter so aus:


Aber auch bei horizontalem Schneefall hat es Spaß gemacht die Bucht zu erforschen. Hier gab es Menge altes Gerümpel mit den Hinterlassenschaften der ehemaligen Wohnhäuser der Walfänger, der Anlage, in der der Waltran verarbeitet wurde, einen Friedhof, einen alten Bootshangar, ein paar Walfängerboote, etc., etc. Ich habe es gar nicht geschafft, alles zu sehen.

Hier wurde wohl das Walfett verarbeitet und gelagert.






Rost kann auch schön sein:


Etwas "luftige" Behausung.










Diese Häuser haben mich sehr an Kolmanskop erinnert, die Diamantenstadt in der Namib-Wüste. Dort war es halt Sand in den Häusern statt Schnee.

Ein paar Möwen reizen mich zu High-Key-Spielereien.




Den Hangar und den Flughafen habe ich ausgelassen. Es gab einfach zu viel zu sehen und zu knipsen.

Auf dem Weg zu ein paar Walfangbooten habe ich diese Irren gesehen.


Don sagte, sie wären ein halbes Jahr unterwegs durch die Antarktis auf diesem Bötchen. Wow!
Die Bötchen lagen sehr malerisch am schwarzen Lavastrand.





Spannend fand ich besonders die Einblicke ins Innenleben




Schon heftig, sich vorzustellen, dass mit diesen Nuss-Schalen damals tonnenschwere Wale gefangen wurden. Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschenleben und wie viele Gliedmaßen das gekostet hat. Moby Dick lässt grüßen.
Zum Abschied von der Insel grüßen dann auch die einzigen Pinguine des Tages (die einzigen, die ich fotografiert habe).



Einerseits hätte ich mich noch deutlich länger auf der Insel herumtreiben können, andererseits begann der kalte Wind und der Schnee  nach einer Weile doch so langsam auch durch die wärmste Kleidung zu dringen und außerdem meldete mein Magen dringenden Frühstücksbedarf an. So war ich nicht ganz unglücklich, als zum Aufbruch zurück aufs Schiff gerufen wurde. Außerdem bestand die Chance, dass wir auf dem Rückweg noch einmal hier vorbei kommen würden.
Zurück auf dem Schiff gab es erst mal heißen Kaffee, leckere Eier, Obst und für die ganz harten auch Porredge (*schüttel*). ABer schon bald waren wir alle wieder draußen auf deck. Diesmal gab es einen "richtigen" Eisberg zu sehen, nicht so ein kleines Ding wie gestern. Wirkte auf mich wie eine mittelalterliche Burg, komplett mit Tor und Zinnen.







Nachmittags erreichten wir dann eine Bucht, die komplett voll mit Eisbergen war. Meine nicht vorhandenen Reisenotizen helfen mir da nicht wirklich weiter. Ich glaube, es müsste Cierva Cove sein, wo wir wieder die Zodiacs ins Wasser ließen und zu unserer ersten Iceberg Cruise aufbrachen.



Hier gab es Eisberge in allen Größen, Farben (na ja, sagen wir allen Blautönen) und Formen.



Manche wirkten eher wie moderne Kunst


Bei anderen konnte man sehen, wie viel vom Eisberg unter Wasser liegt (85%).


Je später es wurde, desto schöner wurde das Licht








Faszinierend fand ich, zu sehen, wie sehr sich die Farben des Eises verändern, wenn das Licht aus einem etwas anderen Winkel kommt.





Das Gebiet war so groß mit so vielen Eisbergen, dass wir kaum einmal einen anderen Zodiac gesehen haben. Aber manchmal braucht man einfach einen Größenvergleich, um einschätzen zu können was man da sieht.


Der krönende Abschluss:


Meine ersten echten Eisberge und ich war überrascht, wie viel eindrucksvoller sie aussehen, wenn man sie von einem schwankenden Schlauchboot oder selbst vom Deck des Schiffes sieht, als wenn man nur Fotos anschaut. Außerdem habe ich gelernt, dass für Eisbergfotos bedeckter Himmel ideal ist und man auch bei heftigem Schneetreiben viel Spaß beim Sightseeing haben kann.

Der Abend verging wieder ziemlich rasch mit Bilder sortieren, essen, quatschen und dem einen oder anderen schottischen Betthupferl.

DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #37 am: 28. Dezember 2013, 14:38:07 »
Kleiner Vergleich

Deception Island





Kolmanskop




Silv

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #38 am: 28. Dezember 2013, 14:53:58 »
Klasse Bilder! Die mit den Holzbooten find ich besonders toll!  :)

Wie kalt war es denn bei den Pinguinen? Im ergleich zum Yellowstone im Winter?
Liebe Grüße
Silvia

Andrea

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #39 am: 28. Dezember 2013, 22:21:40 »
Lustig, an Kolmanskoop hatte ich auch sofort gedacht!

Beeindruckende Berge hast du da fotografiert -  besonders irre: das Blue Castle.
Liebe Grüße, Andrea



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DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #40 am: 29. Dezember 2013, 01:50:49 »
Wie kalt war es denn bei den Pinguinen? Im ergleich zum Yellowstone im Winter?

Im Vergleich zum Yellowstone im Januar warm! So etwa -5 bis +5°C.

Susan

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #41 am: 29. Dezember 2013, 11:31:32 »
Wie kalt war es denn bei den Pinguinen? Im ergleich zum Yellowstone im Winter?

Im Vergleich zum Yellowstone im Januar warm! So etwa -5 bis +5°C.

Und ich wollt schon fragen, ob ihr Spezialkleidung bekommen habt  :verlegen: Aber die Temperaturen sind ja auszuhalten.

Tolle Aufnahmen von den Eisbergen und den Pinguinen könnt ich wohl auch lange zusehen
Liebe Grüße
Susan


DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #42 am: 30. Dezember 2013, 23:07:15 »
Vorgestern gab's Pinguine, gestern gab's Eisberge, heute gibt es beides.

14.11.13

Auch heute klang wieder viel zu früh Dons zartes Stimmchen durch die Sprechanlage: "Good morning, good people!"
Mag ja sein, dass der gut ist aber muss der immer so früh gut sein?

Also gut - es war ja eine Landung angekündigt und das Wetter sah gut aus. Ab unter die Dusche zum wach werden. Immerhin gab es heute Frühstück bevor die Tour los ging. Um kurz mach 7 waren wir in den Zodiacs und bald erreichten wir die Hydrurga Rocks mit - Ihr ahnt es - Pinguin-Kolonien.

Die Landung war diesmal etwas rumpeliger, weil es keinen flachen Strand sondern nur ein paar Felsen gab, an denen man landen konnte.



Aber wir sind alle heil an Land gekommen und  konnten bald ein paar Eisberge in der Bucht und dann die ersten Esels-Pinguine bewundern.







Bei schönstem Sonnenschein postierten diverse Pinguine für uns.



Und wenn man lange genug ruhig saß, kamen sie bald so nahe, dass man statt des Tele-Objektivs eher das Weitwinkel brauchte.







Stören ließen sie sich von uns auf jeden Fall überhaupt nicht und ich habe auch nie einen Pinguin gesehen, der nachgemessen hat, ob wir auch nicht näher als 5 m kommen.



Das schöne Sonnenwetter lud natürlich auch zu Landschaftsaufnahmen ein.




Im Hintergrund Two Hummock Island

Der eine wartet bis die Pinguine zu ihm kommen, der andere klettert lieber.

Eirik der norwegische Biologe und Profi-Fotograf.

Auch mein neues Lieblingsthema bekam ein paar neue Kapitel. Landschaft mit Pinguin oder Pinguin mit Landschaft.







Außer Pinguinen gab es an diesem Tag auch noch andere Tiere zu sehen. Zum Beispiel diese Weddell-Robbe, ein Ausbund an Energie und Te,mperament. Kaum habe ich sie eine halbne Stunde beobachtet, hat sie tatsächlich den Kopf bewegt und zumindest ein bisschen die Augen aufgemacht.



Ganz schwindlig von so viel hektischer Aktivität habe ich nach weiteren Tierchen geschaut und diesen Weißgesicht-Scheidenschnabel gefunden.



Der heißt wohl so wegen seines rosa Gesichts.
Auch die Möwe Jonathan flog vorbei.



Auf einem der höheren Felsen gab es eine Grupe Kormorane, die immer wieder mit Tang zum Nestbau im Schnabel vorbei flogen. Nach ein paar Versuchen habe ich sie auch erwischt.






Na so toll war die Landung jetzt auch nicht!

Ich hätte noch Stunden bleiben können aber schließlich mussten wir weiter.
Dafür gab es den Rest des Tages ein paar hübsche Eisberge zu sehen. Und für die mussten wir nicht mal das Schiff verlassen sondern konnten sie in aller Ruhe vom Deck aus knipsen.









Am späteren Nachmittag schoss eine Gruppe Pinguine in ziemlichem Speed am Schiff vorbei.



Bald danach sahen wir auch den Grund für die Eile. Aus der gleichen Richtung tauchte ganz gemächlich eine Orca-Familie auf. Leider drehten sie etwas zu früh ab, so dass nur ein paar Aufnahmen mit dem Tele aus größerer Entfernung möglich waren-. Aber immerhin haben wir sie gesehen!





Wir sind dann am Abend eine ganze Weile am Festland entlang gefahren und haben das Abendlicht und den Sonneuntergang genossen.










Diesen Anblick fand ich besonders faszinierend weil überhaupt nicht mehr erkennbar ist, was ist Schnee, was sind Wolken.

An einem Pano habe ich mich auch versucht.



Am nächsten Tag bzw. eher ein paar Stunden sollte es dann durch den Lemaire-Kanal gehen. Ich war gespannt!

DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #43 am: 30. Dezember 2013, 23:07:56 »

Andrea

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #44 am: 30. Dezember 2013, 23:23:54 »
Bärenstark! Äh, Pinguinstark? Robbenstark? Naja, du weißt, was ich meine...  ;D
Liebe Grüße, Andrea



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