Autor Thema: Stan und Olli, die Anti Shutdown Tour - Südwesten USA Herbst 2013  (Gelesen 140669 mal)

Thomas

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11.10.2013 - 15.Tag Robbers Roost Cave
« Antwort #150 am: 06. Januar 2014, 10:49:40 »
Die Robbers Roost Cave ist auch so eine Zufallsentdeckung in Google Earth. Damals gab es ein Foto dort zu sehen und ich fragte mich, ob die Position stimmt, weil ich noch nie etwas über so eine geniale Location gesehen habe und das noch relativ nah an Sedona.
Von Honanki bis Robbers Roost sind es nur 3 Kilometer Luftlinie. Es gibt aber keinen vernünftigen Weg zwischen beiden Orten. Das was man in Google Earth sieht, kann man vergessen. Man muss tatsächlich bis zum Abzweig auf die sehr gut ausgebaute Forest Road 525C zurück fahren. Am Ende waren es von Honanki zu Robbers Roost 25 Kilometer Schotterpiste..


Robbers Roost, wie die kleine Butte heißt, sieht man schon viele Kilometer vorher. Die Forest Road 525C fuhr sich sehr gut. Sie war selbst für normale PKW kein Problem. Aber dann kam der Hammer. Zwei Kilometer vor dem Ziel ging es rechts ab, auf einen Jeep Trail. Ich sag mal so, wer fahren kann und ein Auto mit viel Bodenfreiheit hat, der kann hier weiter fahren, alle anderen sollten das Stück lieber laufen. Es ist ein Knüppeldamm der übelsten Art. Das Fahren machte einfach keinen Spaß mehr. Ich glaube auch nicht, dass man mit dem Auto viel schneller ist. Warum wir da gefahren sind? Hmmm...ich sollte für Alamo die Karre mal so richtig rannehmen. Ja wer blöd fragt, kriegt blöde Antwort.


Vom Parkplatz, ja da war wirklich einer, erkennt man sofort den Trail zur Robbers Roost Cave. Der Trail ist einfach zu beschreiben, erst Berg runter, dann Berg hoch und auf Robbers Roost links halten und dann nach rechts gehen. GPS ist unnötig. Daten gibt's aber wie immer bei mir als Download.


Geht ihr links um die Butte, landet ihr sehr schnell bei der Robbers Roost Cave. Vom Parkplatz aus sind es nur ca. 550 Meter (450 Luftlinie) zu gehen.


Jo wir also Mitten im Nichts, gehen zu einer Räuberhöhle und ahnen nix Böses. Plötzlich hören wir Gitarren Geklimper. Häää was hier los. Da sitzt ein Langhaariger barfuß am Abgrund und  trällert fröhlich ein Liedchen. Unsere erste Reaktion, wir haben uns in den Arsch gebissen, denn die Video Cam lag im Auto. Der Kerl konnte singen und Gitarre spielen. Ich könnt mich heute noch ärgern. Das Video mit seiner Musik und der genialen Landschaft...der Neid wäre mir sicher.
Foto - Blick aus der Hintersten Ecke der Robbers Roost Cave mit 10 mm Canon Weitwinkel.


Der Hippie, ja wie ein Räuber sah er nicht aus, machte dann ´ne Pause um uns zu begrüßen. Wir waren uns alle sofort einig, Robbers Roost Cave wäre ein 1A Wochenendhaus mit einer unbezahlbaren Aussicht.


Jo warum heißt das Ding Räuber Höhle? So richtig weiß das keiner. Angeblich sollen sich hier früher Räuber versteckt haben. Andere erzählen, dass eine Frau die das hier sah, darauf meinte, dass es eine idealer Räuber Schlafplatz wäre. Erinnert mich ein wenig an Gerüchteküche oder Stille Post. Jedem dem es passt, dichtet etwas dazu. Aber eines ist auf jeden Fall sicher, der Ort nennt sich ganz offiziell Robbers Roost.
So damit ich euch total verwirre, erzähle ich euch noch, dass diese Höhle auch Shaman’s Cave genannt wird. Sie soll ein besonders spiritueller Ort mit magischer Energie sein. Wenn ich ehrlich bin, halte ich das Ding eher für eine ehemalige Indianer Behausung und da macht Shaman’s Cave schob Sinn.
In Sedona laufen heut zu Tage Leute rum, die das spirituelle in allem und jedem suchen. Na jedenfalls ziehen diese Kollegen mit ihren Jüngern auch zu dieser Höhle um hier Energie aufzutanken. Also wenn ihr da hin geht, dann nehmt gleich mal alle leeren Akkus von Kamera, Handy usw. mit...
Foto - Links das South Window, rechts der Hippie Räuber mit seiner Klampfe.


Räuber Toni hat schon mal das Fenster geputzt.


Wir verabschiedeten uns dann von dem einsamen Sänger und wünschten ihm noch einen schönen Tag.
Bei der Robbers Roost Cave hatte ich mal wieder den richtigen Riecher. Das Ding war echt genial. Keine Ahnung, warum das Ding noch nicht bekannter ist. Ich könnt mir vorstellen, da noch einmal mit Frauchen vorbei zu schauen. Ich glaube das letzte Stück darf ich mit ihr nicht fahren, weil sonst...
Foto - die Gegend sah auch nicht übel aus. Hier wachsen sehr viele Feigenkakteen.

Thomas

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11.10.2013 - 15.Tag Red Rock State Park
« Antwort #151 am: 06. Januar 2014, 10:50:57 »
Schon ewig juckte mich ein Foto in Google Earth. Zu sehen war eine Rote Butte, die sich im Wasser spiegelt. Das wollte ich selber sehen. Leider waren die Angaben in Google nicht eindeutig. Die Leute posteten diese Ansicht zu zwei unterschiedlichen Orten. Ich dachte mir, es mal im Red Rock State Park zu versuchen, da dort der Oak Crek durch plätschert und der Name "Red Rock" schon vielversprechend war.
Am Eingang knöpfte uns ein Onkel 5,-$ Eintritt pro Person ab und meinte, dass der Red Rock State Park ein Park zum wandern wäre. Hmmm....warum hat der das gesagt?


Wir stellten das Auto am Visitor Center ab und zogen los, denn wir wollten Wasser und Red Rocks sehen. Das Visitor Center war aus rotem Sandstein gebaut, aber uns interessierte das nicht. Wir wollen Natur pur.


Wir guckten welcher Trail zum Wasser führte und nahmen den. Kaum am Oak Creek begann die Verarsche, kein Wasser, kein Red Rock. Am Oak Creek standen Schilder, dass wir uns ja vom Wasser fernhalten sollen. Jo und schön sah das auch nicht aus. Der Kram erinnerte eher an einen Urwald, vom Wasser kaum was zu sehen. Na so pur muss die Natur nun auch nicht sein.


Ja was machen? Ich dachte mir, geh mal weiter, das kommen bald die Red Rocks und das Wasser. Äh wie weit ist eigentlich "bald"?


Wir liefen und liefen und liefen sogar schon an "bald" vorbei, aber da kam nix außer paar große Bäume. Irgendwann kam dann die nächste Brücke und wir standen wieder auf dem Parkplatz.


Klar wir haben Wasser gesehen und in einer Ecke lagen auch paar rote Steine und die Bewegung an der frischen Luft soll ja gesund sein. Dann war ja wohl der Park jeden Dollar Eintritt wert. Ganz ehrlich, klemmt euch das Ding.

Thomas

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11.10.2013 - 15.Tag Crescent Moon Ranch
« Antwort #152 am: 06. Januar 2014, 10:51:56 »
Da der Red Rock State Park eine Enttäuschung war, versuchten wir unser Glück an dem anderen Ort, wo ich der Meinung war, dass man dort die Butte im Wasser sehen kann. Wir kommen dahin sehen, dass es sich um einen öffentlichen Park, der Crescent Moon Ranch handelt, die unter Verwaltung des Forest Service steht. Jo und der Forest Service beging den Shutdown.


Wir beobachteten hier das erste Mal, während des Shutdown, zivilen Ungehorsam. Die Leute störten sich nicht an den Geschlossen-Schildern. Sie parkten draußen vorm Parkeingang. Och was andere tun, können wir auch. Wir haben die Karre an den Straßenrand gestellt und gingen auf die Crescent Moon Ranch.


Jaaaaaa genau das wollte ich sehen, der Cathedral Rock spiegelt sich im Oak Creek.


Nee was war das schön hier. Auf der anderen Seite machte eine Hochzeitsgesellschaft gerade paar Fotos am Wasser.


Blick auf den Cathedral Rock.


Der Toni war etwas unsicher und meinte, dass wir lieber gehen sollten. Ich sagte ihm, das skalpieren und hängen hier schon lange nicht mehr gemacht wird. Wir hauten dann ab, war eh schon spät. Aber ich werde auf jeden Fall mal wieder vorbei kommen, denn hier gibt es noch mehr zu sehen. Einen Besuch der Crescent Moon Ranch kann ich euch nur empfehlen.

Thomas

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11.10.2013 - 15.Tag Tlaquepaque Arts & Crafts Village
« Antwort #153 am: 06. Januar 2014, 10:53:18 »
Trotz Sonnenuntergang, wollte ich mir unbedingt noch etwas in Sedona anschauen. Den Tipp Tlaquepaque mal zu besuchen gab mir unsere Freundin Ilka, die wir im Web kennen gelernt haben.
Wir kommen da an und der Parkplatz war fast voll. Oha was ist denn hier los?


Tlaquepaque Arts & Crafts Village ist ein Shopping und Kneipen Viertel in Sedona.


Auf dem gesamten Gelände fanden wir diverse Skulpturen, die man zum Teil kaufen konnte. Unser Toni sammelt doch Buddhas, ich habe ihm gleich gesagt, dass er den hier vergessen kann.


Tlaquepaque entstand nach einer Idee von Abe Miller. Der Onkel liebte Mexiko, aber auch den Südwesten der USA. Sein Traum war es irgendwo im Südwesten, mal etwas im Stil des alten Mexikos zu bauen. Nach dem er Urlaub in Sedona gemacht hat, verliebte er sich in die Stadt.
Er suchte ein Stück Land und fand dieses mit einem Bestand an großen Platanen. Er engagierte einen Architekten und einen Generalunternehmer für den Bau. Sie tingelten durch Mexikos Dörfer um Fotos zu machen von deren Architektur. Abe Miller kaufte alte geschnitzte Türen, Keramik, schmiedeeiserne Bauteile und vieles mehr.
In den 70ern des letzten Jahrhunderts begannen sie mit dem Bau. Als Handwerker wählten sie mit Absicht nur Hobbyhandwerker. Die Leute sollte ihre Arbeit lieben und es nicht nur des Geldes wegen machen. Dann wollte man nicht perfekt sein, sondern alles sollte so aussehen wie in den Dörfern Mexikos, wo die Leute fast alles selbst machen. Sie bauten zuerst ein Haus zur Probe, weil man sehen wollte, wie alles läuft und auch der Charme mexikanischer Dörfer wirklich rüber kommt.
Der Architekt Bob McIntyre war richtig cool. Bauzeichnungen gab es so gut wie keine. Es wurde viel Pi mal Daumen und nach Augenmaß gearbeitet.
Die Arbeiter hatten jede Menge Freiheiten. Sie mussten sich nicht genau an die Maße halten. Sie durften eigene Ideen einbringen. Hat ihnen mal etwas nicht gefallen, wurde es abgerissen und neu gebaut.
Foto - einer der Innenhöfe.


Beim Thema Kunst darf Glas nicht fehlen. Die Glass Gallery hatte ein wirklich exquisites Angebot.


In der Glass Gallery.


Hier ein Laden für Native Kunst.


Als ich das hier sah, rief ich sofort Willi. Insider werden wissen, dass ich damit unser Glücksschweinchen Willi, einem Kumpel aus dem Web meine.


Na sieht das nicht genial aus?


Tlaquepaque ist wie ein Museum im Freien. An jeder Ecke gab es was zu sehen.


Tlaquepaque Arts & Crafts Village war der krönende Abschluss des Tages.


Wir fuhren dann zurück nach Flagstaff. Unterwegs meldete sich wieder der Reifen, der vor paar Tagen schon etwas schwach auf der Brust war. In Flagstaff gab es erst mal lecker Essen beim Chinamann.
An der Tanke wollten wir den Reifen aufpusten. Au so eine Scheiße, der war fast platt. Wir fuhren zu Walmart, wo wir eh noch hinwollten, in der Hoffnung, dass die ´ne Reifenbude haben. Tja in jedem Kaff haben die Walmarts einen Reifen Service nur hier nicht.
Da der Reifen beschissen aussah, war es besser das Ersatzrad zu montieren. Da kam plötzlich einer der Gesandten des Sherifs zu Hilfe. Er meinte, dass wir erst morgen früh den Reifen flicken lassen können. Mit seiner Taschenlampe machte er uns Licht an den Hacken und stand uns mit Rat und Tat zur Seite.
Klar wollte er alles über uns wissen. Als wir Germany sagten, legte er los. Er hat sein erstes Bier in seinem Leben auf dem Oktoberfest in München getrunken. Nee was haben wir mit dem gekichert. Er war noch sehr jung und hatte seine Freundin im Auto dabei. Freundin, Auto....hmmm, sicherlich hat er ihr seinen Gummiknüppel gezeigt und er hat bei ihr Mund zu Mund Beatmung und Herzdruckmassage geübt.
Nach paar Minuten war das Ersatzrad drauf. Der Officer fand im kaputten Reifen eine Sechskantschraube mit Holzgewinde. Der Kopf war schon mächtig abgefahren. Ich könnte wetten, dass die Schraube schon in Los Angeles drin war. Solche Schrauben halten erst einmal den Reifen dicht und lassen nur sehr sehr wenig Luft raus. Unsere Fahrt heute zur Räuberhöhle, auf dem bösen Knüppeldamm, gab dem Ganzen wohl den Rest.
Wir dankten dem Sherif und fuhren ins Hotel, wo wir nur noch in die Federn wollten. Gute Nacht.

Horst

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Re: Stan und Olli, die Anti Shutdown Tour - Südwesten USA Herbst 2013
« Antwort #154 am: 06. Januar 2014, 11:15:18 »
Hi Thomas,

die Räuberhöhle ist ja wirklich klasse!  :)
Ansonsten habe ich zu Sedona immer ein wenig zwiespältiges Verhältnis.
Die Landschaft finde ich ganz nett - das Kaff selber mit seinem Vortex-Käse mag ich nicht so.
Wart Ihr auch am Watson Lake ?
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Thomas

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Re: Stan und Olli, die Anti Shutdown Tour - Südwesten USA Herbst 2013
« Antwort #155 am: 06. Januar 2014, 11:19:04 »

Wart Ihr auch am Watson Lake ?

nöö dieses Mal nicht. War schon dreimal dort, das reicht.

Horst

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Re: Stan und Olli, die Anti Shutdown Tour - Südwesten USA Herbst 2013
« Antwort #156 am: 06. Januar 2014, 11:52:31 »

Wart Ihr auch am Watson Lake ?

nöö dieses Mal nicht. War schon dreimal dort, das reicht.
Ok verstehe.  ;)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Ilona

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Re: Stan und Olli, die Anti Shutdown Tour - Südwesten USA Herbst 2013
« Antwort #157 am: 06. Januar 2014, 16:04:56 »
Bin ich froh, dass du den Wolf aus deinen Alpträumen  :totlach: nicht platt machen musstest  :toothy9:.

Sedona ist nicht so mein Ding, auch wenn man da gevortext wird  :zwinker:. Mir sind da einfach zu viele Leute unterwegs.

Im Tlaquepaque erfuhr ich am 11.09.2001 von den Anschlägen und da hatte man kein Auge mehr für die Kunst bzw. die Läden blieben geschlossen. 
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Susan

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Re: Stan und Olli, die Anti Shutdown Tour - Südwesten USA Herbst 2013
« Antwort #158 am: 06. Januar 2014, 21:57:47 »
Danke für die Eindrücke von Tlaquepaque - als wir 2011 mal da waren, war es leider schon stockenduster. Die Räuberhöhle sieht auf jeden fall auch sehr interessant aus. Und da bin ich ja froh, dass wir mit Auslassen des Red Rock State Parks absolut nicht verpasst haben  8)
Liebe Grüße
Susan

Thomas

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12.10.2013 - 16.Tag Sunset Crater Volcano National Monument
« Antwort #159 am: 08. Januar 2014, 13:35:12 »
Wir machten heute etwas ruhiger, denn Big O Tires in Flagstaff, wo wir unseren Reifen flicken lassen wollten, machte erst um 8.00Uhr auf. Punkt Acht waren wir dann auch dran. Der Monteur war nach einer viertel Stunde fertig mit dem platten Ding. Er ließ sich ohne Problem flicken. Was anderes hatte ich auch nicht erwartet.
Er wechselte gleich wieder das Notrad gegen das Originalrad und wollte das Notrad unters Auto basteln. Als er unseren Kofferraum sah, war er verzweifelt. Wir durften ihm dann helfen das Gepäck aus- und wieder einzuladen.
Das Flicken hat am Samstag 20,-$ gekostet und der Monteur bekam noch 5,-$ extra in die Hand gedrückt.
Foto - Lavafeld im Sunset Crater Volcano National Monument


Für den heutigen Tag hatten wir einen groben Plan. Während der Fahrt entschieden wir uns zu zivilem Ungehorsam. Jo ich kannte das Sunset Crater Volcano National Monument schon vom Februar mit Martina und wusste, dass die Straße dadurch eine öffentliche Straße ist und die wegen dem Shutdown nicht gesperrt werden kann. Mir war klar, dass die Ranger sicherlich einige Schikanen eingebaut haben, um uns das Halten und Parken im National Monument zu erschweren, aber das war mir Wurst...Bockwurst, Knacker egal.
Mal ehrlich würdet ihr so eine Sperre, wie auf dem Foto unten ernst nehmen? Die kleinen Dingens waren so lieblos aufgestellt, nicht mal richtig in Reih und Glied. Ich bin da durch gefahren und hab erst mal die Gegend angeguckt.
Mein Toni hatte wieder Manschetten und fragte ob das gut ist, was ich da mache. In dem Moment kam böses Rangerauto. Die Tante im Auto winkte uns grinsend zu und wir auf allen Backen strahlend zurück. Da war der Jung dann ruhig.


Die Farben fand ich toll.


Im Februar mit Martina, konnten wir wegen Schnee nicht alles im Sunset Crater Volcano National Monument sehen. Heute war das trotz Shutdown anders, die ganze Road war offen.


Als ich dass hier sah, erinnerte es mich ein weinig an das Lavafeld im Snow Canyon bei St.George. Gott sei Dank haben wir uns zum zivilen Ungehorsam entschlossen. War toll hier.

Thomas

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12.10.2013 - 16.Tag Wupatki National Monument
« Antwort #160 am: 08. Januar 2014, 13:36:20 »
Wenn man durch das Sunset Crater Volcano National Monument nach Norden fährt, landet man automatisch im Wupatki National Monument. Na prima, da war ich noch nicht. Schauen wir uns das auch gleich mit an.
Hier waren die Brüder gerissener. Zwei Pueblos waren unerreichbar. Aber bei den Citadel Ruins sah es wieder sehr gut aus. Wir waren inzwischen auch zwei Fahrzeuge, die dem Shutdown trotzten. Eine Familie ließ wie wir, ihr Auto einfach an der Straße stehen und guckte sich alles an.


Wir liefen den Trail bis hoch zur Citadel Ruin über die man nichts näheres weiß. Der Bau hatte etwa 30 Zimmer.


Die ganze Gegend hier war von ca. 675 bis 1250 unserer Zeitrechnung von den Anasazi und Sinagua Indianer besiedelt. Sie betrieben Ackerbau und jagten Wild. Im Jahr 1064/5 brach der nahe Sunset Crater aus und saute die Gegend mit Asche voll. Die Archäologen fanden heraus, das nach den Ausbruch, sich immer mehr Menschen hier ansiedelten. Es wird vermutet, dass dieses mit der Vulkanasche zusammenhängt, die den Boden fruchtbarer machte. Zwischen 1050 und 1150 regnete es mehr als normal. Die Durchschnittstemperatur war angestiegen. Das Resultat war eine längere Vegetationszeit und wegen dem Wasser auch bessere Erträge. Nach 1150 normalisierte sich das Wetter und die Leute begannen langsam in andere Gegenden zu ziehen.


Blick in die Citadel Ruin.


Die Nalakihu Ruin befindet sich nahe der Citadel Ruin. Dieses Pueblo wurde ein wenig stabilisiert und wieder aufgebaut, so dass wir einen realen Eindruck von den damaligen Eigentumswohnungen bekamen. Der Name Nalakihu, bedeutet "außerhalb des Ortes". Mit "Ort" ist das Citadel Pueblo gemeint.
Klar weiß ich, dass wir nicht die größten Ruinen vom Wupatki National Monument gesehen haben, aber da wir hier eh lang mussten, haben wir uns tierisch gefreut. Wir fanden es interessant und es schreit nach einem zweiten Besuch meinerseits.

Thomas

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12.10.2013 - 16.Tag Cameron Trading Post
« Antwort #161 am: 08. Januar 2014, 13:37:42 »
Bei der Cameron Trading Post machten wir eine Pause.


In der Cameron Trading Post gibt es echte traditionelle Handwerkskunst, wie auch Made in China Kram. Der Laden ist nicht ganz billig, aber das echte Zeug ist wirklich gut. Wir haben ein bisschen Kleinkram für die Lieben daheim gekauft und zogen wieder weiter.


Direkt an der Cameron Trading Post, befindet sich die Swayback Bridge. Sie wurde 1911 gebaut, ist heute aber nicht mehr in Betrieb. Wer hier lang kommt und zu den Grand Falls of the Little Colorado River will und gerne wüsste, wie es dort zur Zeit mit dem Wasser ausschaut, der sollte einen Blick in den Canyon unter der Brücke werfen, denn das ist der Little Colorado River. Wenn es hier richtig fließt, habt ihr eine gute Chance die Wasserfälle zu sehen. Jo und ein Permit gibt es hier auch gleich.

Thomas

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12.10.2013 - 16.Tag Lower Coal Mine Canyon
« Antwort #162 am: 08. Januar 2014, 13:38:39 »
Mit dem Lower Coal Mine Canyon hat es im Februar mit Frauchen, wegen dem Wetter nicht geklappt. Heute war er fällig. Foto - Blue Point


Die Anfahrt war easy, die Piste in einem sehr guten Zustand. Sie war etwas weich, halt normal bei dem Material.


Nach Knapp drei Kilometer abseits des Teers, erreichten wir den Coal Mine Canyon. Direkt am Rim sah das alles nicht sehr vertrauenserweckend aus. Der Boden gab beim Gehen immer etwas nach. Von der Seite sahen wir, dass das Rim teilweise unterhöhlt war. Auch von oben konnten wir manchmal durch Löcher im Boden nach unten in den Canyon schauen.
Ihr seid alle alt genug, aber trotzdem ein Rat, fahrt nicht zu dicht ran und guckt genau hin, wo ihr lang geht.


Hier war der Canyon noch recht eng.


Wir fuhren dann immer weiter direkt am Rim entlang. Wege gab es hier keine. Ab und an sahen wir Fahrspuren, die wir auch nutzten. Wow hier war der Canyon viel weiter.


Der Lower Coal Mine Canyon sieht wirklich anders aus, als der Upper. Er ist nicht so filigran und auch nicht so bunt, aber dafür ist er offener. Auf Deutsch, der Besuch lohnt sich.

Thomas

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12.10.2013 - 16.Tag Upper Coal Mine Canyon
« Antwort #163 am: 08. Januar 2014, 13:39:41 »
Natürlich zeigte ich Toni auch noch den Upper Coal Mine Canyon. Der ist so einfach zu erreichen. Einfach vorbei fahren könnt ich nicht.


Wir schauten uns erst den üblichen Bereich an und machten Fotos.


Auch hier gingen wir wie auf Eiern. Ich bemerkte dass einige Formationen sich seit unserem Besuch im Sommer 2008 mächtig verändert haben. Im Februar mit Martina habe ich das nicht gesehen, weil schon viel Schatten im Canyon lag und ich mich wegen dem Winter nicht überall hin traute. Die obere weiche Schicht ist definitiv mächtig am Arbeiten.


Toni fand diese Urnen Marke. Tja dann wurde wohl mindestens einmal die Asche eines Verstorbenen dem Coal Mine Canyon übergeben. Ganz ehrlich, es gibt definitiv hässlichere Orte. Bei uns in Deutschland ist ja alles von der Geburt bis nach dem Tod geregelt. Warum dürfen meine Nachfahren meine Asche nicht einfach an einem schönen Ort der Natur wieder geben?
Die Urnen Marke haben wir weit in den Canyon geworfen, so dass auch sie ihre Ruhe hat. (Nummer aus Respekt verfremdet)


Außer uns war hier noch eine Gruppe junger Leute. Dank denen bemerkten wir, dass der Upper Coal Mine Canyon im Bereich des Picknick Areas noch lange nicht zu Ende ist. Ja klar weiß ich das der zig Kilometer lang ist, aber ich dachte immer, dass man hier nicht weiter am Rim gehen darf. Alles Blödsinn. Keine Ahnung wie ich auf den Quatsch gekommen bin.


Man geht vom Parkplatz einfach links am Rim ca. 600 Meter weiter, dann steht man auf einer schmalen Land Zunge, die etwa 300 Meter in den Canyon rein  reicht. Ich war so begeistert von unserer Entdeckung, dass ich das gleich Martina beim nächsten Telefonat erzählt habe. Vorteil, hier hinten kann man in fast jede Himmelsrichtung fotografieren. Also sollte das Licht für Euch am Parkplatz des Upper Coal Mine Canyon ungünstig sein, versucht es dort mal.


Wir standen dicht an der Kante. Ich zum Bengel: "komm sag was du an mir nicht leiden kannst". Der traute sich nicht, hatte Schiss, dass der Olle ihn schubst. Bin ich blöd? Der hatte doch die teure Knipse um den Hals.


Heute am frühen Nachmittag hatten wir wirklich tolles Licht im Coal Mine Canyon. Wir gingen dann zurück zum Auto und aßen erst einmal Mittag und schauten dabei weiter in den Canyon.
Na auf den Geschmack gekommen? Ja, na dann hin da.

Thomas

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12.10.2013 - 16.Tag Blue Canyon
« Antwort #164 am: 08. Januar 2014, 13:40:49 »
Auf unserem weg kamen wir durch Tuba City. Oha da war Indianer Party angesagt. Wir konnten das Festgelände von der Straße aus sehen. Da liefen doch tatsächlich Indianer mit bunten Federn und was weiß ich rum und ich hatte von nix ´ne Ahnung. Wir hielten an und grübelten, haben uns dann aber gegen die Festivitäten entschieden. Einmal waren wir schon bei einem Powwow , dann wollten wir noch zum Blue Canyon und am Ende hatten wir ein Zimmer in Blanding reserviert.
Ich war 2008 das letzte Mal beim Blue Canyon, konnte mich aber trotzdem noch an den Weg dahin erinnern. Unser Navi kannte auch den Weg und führte uns die Abkürzung über den Slickrock. Die Fahrt darüber sieht abenteuerlicher aus, als sie dann wirklich war. Schon 2008 fragten mich die Leute, was ich da für einen eigenartigen Weg gefahren bin.
Die teils sandige Piste zum Blue Canyon war in einem sehr guten Zustand. Nur die Fahrt durch den Seitenarm des Moenkopi Wash hatte es in sich. Die war am Ende so steil, dass wir mit der Frontschürze des Autos etwas am Boden geschrammt haben. Ja auch hier muss es in den letzten Tage gegossen haben und das Wasser einen Teil der Furt durch den Wash weggespült haben.


Nun werden sich wieder einige fragen, warum der Dussel vom Coal Mine Canyon nicht gleich vom Westen her zum Blue Canyon gefahren ist. Das kann ich euch sagen, mein Respekt vor dem hier (Foto). 2008 wollten wir vom Blue Cayon zum Coal Mine Canyon fahren und scheiterten am Moenkopi Wash, weil der total verschlammt und voller Wasser war. Ich sagte Toni, dass ich keinen Bock habe groß Experimente zu machen und fahre lieber gleich hinten rum, was ich auch immer wieder empfehlen kann.
Der Moenkopi führte tatsächlich Wasser. Wir wollten uns eigentlich noch die Furt durch den Wash anschauen, haben uns das dann aber geklemmt.
Foto - wir trauten uns nicht dichter an den Abgrund ran, der wir konnten unten sehen, dass dort frisches Erdreich lag, was hier abgebrochen war. So langsam sollten die auch darüber Nachdenken, diesen Teil der Road etwas weiter weg zu verlegen, denn richtig gesund sah das alles nicht mehr aus.


Das letzte Stück Weg zu den roten Zipfelmützen, war seid damals mächtig zugewachsen. Irgendwie hatte ich hier auch den Eindruck, dass kaum noch jemand her fährt. Scheint der Hype um die Dinger endlich vorbei zu sein.


Eine Ecke sah besonders eigenartig aus. Da war ein Gatter, ein Grill und auch sonst sah es so aus, als wenn hier regelmäßig Vieh eingepfercht wurde.


An den Zipfelmützen selbst, nagte mächtig der Zahn der Zeit. Ich zeigte Toni die 5 Padres, von denen einige ohne Hut da standen. Tja da haben die geheimen Fotografen, die dieses ehemalige Secret, vor uns bösen Besucher schützen wollten, die Rechnung ohne Wind und Wetter gemacht. Ich ermahnte Toni, er solle die Augen zukneifen, oder noch besser aus den Augenwinkeln die Formationen betrachten, nicht das da bei seinem stechenden Blick noch die nächste Mütze runter fällt. Jo und bohrende Fragen und scharfe Fotos sind hier auch verboten. Ja ich liebe das Thema Secrets.


Oha damals konnten wir hier Quer durchfahren, das war jetzt nicht möglich, denn hier muss vor kurzem noch ein "See" gewesen sein. Die trockene Narbe täuscht, darunter war Pampe. Toni wollte da zu Fuß durch und hat das schnell aufgegeben. Wir nahmen dann den Weg an der Canyon Wand entlang.


Also der hier sieht noch genauso aus wie früher...als wäre er aus Stein.


Im Blue Canyon sehen die Formationen in jeder Ecke anders aus. Am Hauptweg sind sie weiß mit roten Köpfen, weiter hinten sind eher rot und mal mehr und mal weniger marmoriert.


Wir ließen uns hier richtig Zeit um uns alles anzuschauen. Angst vor irgendwelchen bösen Indianern, die in Geschichten von einem französischen Geheim Fotografen vorkommen, hatten wir nicht. Ja zu viel Rotwein ist auch nicht gesund.
Für die Unwissenden: Da behauptete mal jemand, dass er hier von Indianern mit Waffen vertrieben wurde. In Wirklichkeit, wollte er uns Sterbliche nur von einem Besuch abhalten.
Wisst ihr, früher habe ich mich über diese Heinis immer aufgeregt, heute liebe ich deren Storys, ist Comedy pur.


Na ist das was? Jo mir gefällt's.


Hier der Beweis, wir sehen zwar scharf aus, haben die Zipfelmützen aber vorsichtig angeguckt.
Wenn ich unseren Urlaub mit nur einem Bild beschreiben sollte, wäre dieses Gif meine 1. Wahl. Fragt nicht, was wir uns gegenseitig die Taschen voll gehauen haben.


Was für Kontraste. Wir schnüffelten in den Ecken, immer auf der Suche nach neuen aufregenden Farben und Formen. Ja stimmt, ich bin total begeistert vom Blue Canyon. Auch Toni hatte hier absolut keine Langeweile.


Hier noch eine andere Art der Farben im Stein. Direkt über dem Boden, erinnerte das an Schriftzeichen.


All diese Muster im Stein sind natürlichen Ursprungs.


Ach war das wieder schön hier. Für uns wurde es dann Zeit. Auf der Rückfahrt nahmen wir nicht dem Weg über den Slickrock, sondern die normale Sandpiste. Ganz ehrlich, die Abkürzung über den Slickrock bringt nix. Da fährt man langsamer und muss aufpassen, im Sand ist man viel entspannter und fährt schneller.
Nach Sonnenuntergang kamen wir in Blanding an. Wir pennten wieder im Super8 Blanding, für 60,08€ die Nacht. Abendbrot gab es Pizza, die wir in der Tanke kauften.
Ihr werdet euch sicherlich fragen, warum wir jetzt wieder nach Norden fahren. Ganz einfach, wir wollen paar Tage im Raum Escalante verbringen, denn da gibt es noch so viel, was ich nicht kenne und wo uns der Shutdown weiterhin nicht stört. Problem war nur die Übernachtung in Escalante, denn das Circle D, ist nach meiner Meinung ein Drecksloch und da will ich nicht pennen. Aber um das Problem kümmern wir uns Morgen. Jetzt sag ich erst mal gute Nacht.