Autor Thema: Lanzarote im Herbst - Tanz auf dem Vulkan  (Gelesen 47355 mal)

serendipity

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Re: Lanzarote im Herbst - Tanz auf dem Vulkan
« Antwort #15 am: 26. Januar 2014, 16:50:55 »
Mir haben die Bau- bzw. Baukunstwerke von Manrique auch ausnehmend gut gefallen und in der Foundacion würde ich auch gerne wohnen  :D

Insgesamt hat mir die Bebauung Lanzarotes gut gefallen, auch wenn nun doch schon einige Bausünden dazu gekommen sein möchten. Die nicht hohen, kalkweißen Gebäude mit ihren überwiegend grünen, aber auch blauen Türen und Fenstern sind einfach toll anzusehen.

Allerdings habe ich an diesem Tag wirklich nur den Norden und Osten abgegrast  ;)- jedoch habe ich es geschafft, in den wenigen Tagen, tatsächlich fast 1300 km auf der kleinen Insel zu fahren.

Paula

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Re: Lanzarote im Herbst - Tanz auf dem Vulkan
« Antwort #16 am: 26. Januar 2014, 22:12:08 »
Äh da werden Erinneringen wach an meinen ersten Mietwagen: Flughafen Köln/Bonn vor 25 Jahren. Der Tank war fast leer also erst mal zur Tanke. Da mußte ich rückwärts rausfahren...nachdem mir der Tankeart beim suchen des Rückwärtsgangs geholfen und selbigen gefunden hatte  :-[

Der Kakteengarten ist super und auch sonst gefällt mir die Landschaft gut, ich hatte sie viel dunkler eher schwarz erwartet.
Viele Grüße Paula

Flicka

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Re: Lanzarote im Herbst - Tanz auf dem Vulkan
« Antwort #17 am: 28. Januar 2014, 08:32:03 »
Ich bin ganz begeistert. Schon was du am ersten Reisetag alles gesehen hast, spricht eindeutig für einen Besuch auf Lanzarote. Und nicht nur zum Sonnenbaden.

Sehr schöne Fotos!

Hatchcanyon

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Re: Lanzarote im Herbst - Tanz auf dem Vulkan
« Antwort #18 am: 28. Januar 2014, 11:21:45 »
Bei den vulkanischen Dingen und den Kakteen könnte man ins Schwärmen kommen.

Gute Photos!  :beifall:

Gruss

Rolf

Horst

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Re: Lanzarote im Herbst - Tanz auf dem Vulkan
« Antwort #19 am: 28. Januar 2014, 19:33:12 »
Tolle Aufnahmen - gefällt mir schon mal sehr gut was es an dem Tag zu sehen gab.  :D
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

serendipity

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Re: Lanzarote im Herbst - Tanz auf dem Vulkan
« Antwort #20 am: 29. Januar 2014, 16:56:33 »
Schön, wenn es gefällt, dann wollen wir heute mal weiter:

3. Tag: Dienstag, 15.10.2013 - Kreuz und quer


Wieder war ich gegen 6 Uhr wach und machte mir in meiner kleinen Küche erst einmal meine Kaffeemischung.  Zwar auch kein Kaffee-Hochgenuss aber besser als das ungenießbare Etwas im Hotelrestaurant. Es war noch stockdunkel draußen, aber die Temperaturen waren durchaus angenehm und so trödelte ich herum und studierte noch einmal meines Tagesplanung auf meiner Terrasse.

Gestern hatte ich die Cueva de Los Verdes ja zugunsten von Orzola ausgelassen und deshalb wollte ich heute Morgen mein Glück dort versuchen. Nach Dusche, Frühstück und dem täglichen Spiel "Ich packe meinen Rucksack" saß ich um 9.30 Uhr im Auto und fuhr wieder einmal Richtung Norden. Kurz vor 10 Uhr parkte ich mein Auto auf dem Parkplatz der Cueva. Es war noch bewölkt und ziemlich windig, also genau richtig um eine Höhle anzuschauen. Zu meinem Unglück fuhren genau, nach dem ich das Auto zugeschlossen hatte, drei Reisebusse auf den Parkplatz und spuckten ca. 150 Engländer aus ihren Bäuchen.

Urgs, jetzt mit 150 Leuten durch die Höhle geschleust zu werden, darauf hatte ich ja überhaupt  gar keine Lust! Also wieder umgeplant, den Rucksack ins Auto geschmissen und über Haria Richtung Monumento al Campensino gestartet.

Oberhalb des Windparks "Parque Eólico de Lanzarote" hielt ich kurz an, denn gestern war ich einfach vorbei gefahren.





Gegen 10.45 Uhr erreichte ich dann das Monumento al Campensino. Nur ein paar Autos standen auf dem Parkplatz. Das kleine Museum  beim Denkmal ist wirklich sehenswert und lohnt einen Besuch. Das Monumento al Campesino ist ein 15 Meter hohes Denkmal, das von Cesar Manrique zu Ehren der Bauern erschaffen wurde. Sehr außergewöhnlich sind die Materialien, die zum Bau verwendet wurden, denn das Denkmal besteht hauptsächlich aus miteinander verbundenen Wassertanks aus alten Fischerbooten.


















Im Restaurant des Museums bekam ich dann auch endlich meinen guten Kaffee und ein Wasser, denn mittlerweile hatten sich die morgendlichen Wolken schon längst verzogen und es wurde doch sehr warm :-)

Nun sollte es auf direktem Weg ins berühmte Weinanbaugebiet La Geria gehen, doch schon in Masdache änderte ich mal wieder meine Route und nahm ein schmale Straße Richtung La Vegueta, weil mir die Erdverwerfungen entlang der Straße so gut gefielen. Ich fuhr diese Straße einige Kilometer, bevor ich wendete und wieder Richtung La Geria fuhr.













In Masdache fotografierte ich dann noch die Kirche. Leider waren alle Kirchen bis auf die Eremita de Los Dolores verschlossen.



Aber noch sollte ich das berühmte Weinanbaugebiet nicht erreichen, denn ich sah ein Schild Richtung Mancha Blanca und La Santa.
Da es noch früh war, beschloss ich die Eremita de Los Doloros in Mancha Blanca und das Dorf La Santa anzuschauen.

Es war einfach herrlich durch die Vulkanlandschaft zu fahren, ich genoss jeden Meter und nutze immer wieder die seltenen Stellen um anzuhalten und zu fotografieren. Die Straßen auf Lanzarote sind eng, neben der Straße liegen die erkalteten Vulkanfelder, die oft aus sehr spitzen, reifenmordenden Steinen bestehen und so gibt es nur wenig Möglichkeiten anzuhalten.













In Mancha Blanca hielt ich dann an der Eremita de Los Dolores. Die Kirche ist ein Bau im Stil der klassischen kanarischen Architektur, im Einfluss des spanischen Kolonialismus. In ihr befindet sich eine Madonna mit der Anrufung Nuestra Señora de los Volcanes (‚Unsere Liebe Frau von den Vulkanen‘).

Die Legende besagt, dass die Madonnenfigur, getragen von den verzweifelten Einwohnern des Dorfes Mancha Blanca, während einer Bittprozession die Lavaströme anhielt und so das Land vor weiterer Zerstörung bewahrte. Sie ist am 15. September jeden Jahres (Maria Schmerzen, hier örtlich Fiesta de la Virgen de los Volcanes) das Ziel von Wallfahrten, die an die Errettung vor den Lavaströmen der Vulkanausbrüche in den Jahren 1730 bis 1736 und 1824 erinnern.

Leider parkte ein Auto direkt davor und so besuchte ich erst einmal das Innere der Kirche. Dort telefonierte eine ältere Dame ziemlich laut – für mich sehr befremdlich.  Also ging ich ziemlich schnell wieder hinaus - die Dame entpuppte sich dann auch als Beifahrerin des direkt vor dem Eingang geparkten Wagens. Ihr Telefonat dauerte wohl noch einige Zeit und ich wartete, denn ich wollte die Kirche ja gerne ohne Auto fotografieren.












Von Mancha Blanca aus ging meine Fahrt weiter nach La Santa. Nach den wenigen Informationen im Internet hatte ich mich fast auf eine Geisterstadt eingerichtet, aber dem war nicht so. La Santa war ein nettes kleines Örtchen am Meer und zumindest die Durchgangsstraße war sogar geteert ;-)



Da ich mittlerweile etwas Hunger verspürte, aß ich im Restaurant "Rio Azul" leckere Papas arrugadas con Mojo, gegrillte Garnelen und einen Salat - lecker! So sollte Urlaub sein!



Nach dem Essen fuhr ich auf die kleine Insel bei La Santa und schließlich über Soo, Tigua und Mancha Blanca endlich nach La Geria. Nicht aber ohne unterwegs noch einige Fotos zu machen:













La Geria bezeichnet ein 5.255 Hektar großes Gebiet im geographischen Zentrum Lanzarotes, auf dem sich auf eine spezielle Art bestellte Kulturflächen befinden. Es erstreckt sich etwa zwischen Yaiza und San Bartolomé am Rande des Timanfaya-Nationalparks. Überwiegend für den Weinanbau genutzt, bildet das Naturschutzgebiet La Geria das größte Weinanbaugebiet der Kanarischen Inseln.
In den 1960er Jahren erklärte das Museum of Modern Art in New York City dieses Weinanbaugebiet zum Gesamtkunstwerk.

Um wieder an fruchtbaren Boden zu gelangen, wurden trichterförmige Vertiefungen in die Lapillischicht gegraben und an ihren Grund jeweils eine einzelne Pflanze gesetzt. Die grobporige Schicht lässt die mit 100 bis 200 mm pro Jahr sehr geringen, fast ausschließlich im Winter fallenden Niederschläge schnell in den durchwurzelten Boden versickern. Gleichzeitig verringert sie - neben einem seitlichen Abfließen des Wassers und der damit verbundenen Erosion - durch ihre geringe Kapillarwirkung und Wärmeleitfähigkeit die Verdunstungsverluste. Zusätzlich zu der Vertiefung schützen oft noch halbkreisförmige Mauern aus basaltischen Lavabrocken die einzeln wachsenden Reben vor den teils kräftigen Winden.













Im Gebiet von La Geria gibt es natürlich viele Bodegas, die ihren Wein anpreisen und so hielt ich an der Bodega La Geria, kaufte dort zwei Flaschen des berühmten Weins aus Malvasiatrauben,  wobei eine Flasche den Urlaub nicht überlebt hat, die trank ich nämlich nun abendlich auf meiner Terrasse :-). Die zweite Flasche steht noch im Keller und wartet auf ein "kanarisches Abendessen" mit meiner Familie, für das ich ebenfalls Gewürzmischungen für die bekannten Mojos gekauft habe.

Schließlich kam ich in Uga an, von oben sah das Örtchen sehr nett aus und auch die Kirche war wie immer von außen wunderschön.







Gerne wollte ich mir auch Yaiza genauer anschauen, denn dieses Dorf erhielt mehrfach die  Auszeichnung "Schönste Gemeinde Lanzarotes". Leider fand ich aber trotz mehrmaligem Durchfahren keinen Parkplatz und so musste ich mit zwei Bildern, die ich aus dem Auto schoss, Vorlieb nehmen.





Da es mittlerweile fast halb sechs war, machte ich mich auf den Heimweg Richtung Costa Teguise. Unterwegs hielt ich noch an einem Supermarkt und konnte dort auch für Peter eine Flasche Kaktus-Likör erstehen, der in den Souvenierläden doch immer ziemlich teuer war. Außerdem kaufte ich Gewürzmischungen für Mojo rojo und Mojo verde – ich mag es zuhause gewisse Rezepte nachzukochen.

Rund um Arrecife, der Inselhauptstadt, ist immer sehr viel Verkehr, zudem wird an alle Umgehungsstraßen gebaut ohne Ende – scheußlich!

Nach einer Dusche im Hotel ging ich zum Essen, wobei ich mich auf Grund des großen Mittagsessens auf Salat und Obst beschränkte und verbrachte den Abend mit einem Glas Wein, Lesen und dem Strickzeug auf der Terrasse meines Zimmers.

Andrea

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Re: Lanzarote im Herbst - Tanz auf dem Vulkan
« Antwort #21 am: 29. Januar 2014, 17:32:50 »
Wie vom anderen Stern! Zumindest teilweise... Schöne Reise!
Liebe Grüße, Andrea



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Ilona

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Re: Lanzarote im Herbst - Tanz auf dem Vulkan
« Antwort #22 am: 30. Januar 2014, 09:51:26 »
Das hat aber lange gedauert, bis du endlich im Weinbaugebiet eingetroffen bist  :cool2:. Der Wein läuft runter wie Öl, doch ich bin gespannt, ob du auch so enttäuscht sein wirst, wenn du die Flasche endlich aus dem Keller holst. Zu Hause hat mir der Wein nämlich überhaupt nicht geschmeckt  :weissnicht:.

Wenn du die Mojo Sauce zubereitest, dann koche dazu die kleinen Kartoffeln in Meersalzwasser. So ein kanarisches Essen könnte ich mir jetzt auch vorstellen ...  :toothy9:.

Ich mag die weiß/grünen Häuser inmitten der schwarzen Lava-Landschaft  :herz:. Herrlich :beifall:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Heiko

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Re: Lanzarote im Herbst - Tanz auf dem Vulkan
« Antwort #23 am: 30. Januar 2014, 11:08:27 »
Boah, was für ein Aufwand für jede Rebe. Erst einen Trichter graben und dann auch noch eine Mauer drum herum bauen. Da hat eine Flasche Wein bestimmt auch einen stolzen Preis.

Ich war noch nie auf den Kanaren und will ja unbedingt mal nach Teneriffa zum Wandern :weissnicht:. Aber Lanzarote gefällt mir bisher auch ganz gut und so ein paar Tage Relaxing-Urlaub könnte ich mir dort jetzt auch vorstellen :). Aber bei der Planung für die nächsten Jahre sind die Kanaren inzwischen ganz weit nach hinten gerutscht ;D.
Gruß
Heiko

Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen. (Johann Wolfgang von Goethe, 1749 - 1832)

Günter

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Re: Lanzarote im Herbst - Tanz auf dem Vulkan
« Antwort #24 am: 30. Januar 2014, 11:58:31 »
Aber bei der Planung für die nächsten Jahre sind die Kanaren inzwischen ganz weit nach hinten gerutscht ;D.

Sicher muß man Prioritäten setzen - schade isses trotzdem...

Weil wir schon seit Jahren die Kanaren "entdeckt" haben als Wanderwunderland!!!
Besonders die Inseln Gran Canaria, La Palma und Teneriffa.

Einfach schön und traumhaft!

Gruß Günter

Rainer

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Re: Lanzarote im Herbst - Tanz auf dem Vulkan
« Antwort #25 am: 30. Januar 2014, 13:08:29 »
Der Wein läuft runter wie Öl, doch ich bin gespannt, ob du auch so enttäuscht sein wirst, wenn du die Flasche endlich aus dem Keller holst. Zu Hause hat mir der Wein nämlich überhaupt nicht geschmeckt  :weissnicht:.

Kommt mir sehr bekannt vor.... Ich habe damals auch jeden(!) Abend eine ganze Flasche zum Abendessen runtergekippt - köstlich. Und zu Hause war die Enttäuschung groß. Ich glaube, das ist aber der Normalfall. Im Urlaub schmeckt es immer anders. Vielleicht liegt es an der Stimmung, vielleicht am anderen Wetter, vielleicht auch an den Speisen, aber mir ging es ganz genauso. Aber wenn ich mal wieder auf Lanzarote sein werde, dann gibt es den Wein natürlich auch wieder.

So ein kanarisches Essen könnte ich mir jetzt auch vorstellen ...  :toothy9:.

Ich auch...

Vor allem das auf dem Foto, da kannst Du mich nachts für aus dem Bett holen. Und es ist einer der Klassiker schlechthin, die kleinen Kartoffeln, der Tomatensalat und natürlich die gegrillten Scampi, die sind alleine eine Urlaubsreise wert. Nur der Kaffee neben dem Bier, das ist eine komische Mischung...  ???

serendipity

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Re: Lanzarote im Herbst - Tanz auf dem Vulkan
« Antwort #26 am: 30. Januar 2014, 18:55:16 »
Das hat aber lange gedauert, bis du endlich im Weinbaugebiet eingetroffen bist  :cool2:. Der Wein läuft runter wie Öl, doch ich bin gespannt, ob du auch so enttäuscht sein wirst, wenn du die Flasche endlich aus dem Keller holst. Zu Hause hat mir der Wein nämlich überhaupt nicht geschmeckt  :weissnicht:.

Wenn du die Mojo Sauce zubereitest, dann koche dazu die kleinen Kartoffeln in Meersalzwasser. So ein kanarisches Essen könnte ich mir jetzt auch vorstellen ...  :toothy9:.

Ich mag die weiß/grünen Häuser inmitten der schwarzen Lava-Landschaft  :herz:. Herrlich :beifall:.

Also über den Wein mache ich mir jetzt noch keine Gedanken, wenn er hier nicht schmeckt, gibts eben einen badischen  :)

Ich habe ja mehrere Gewürzmischungen eingekauft und es gab schon an Weihnachten Mojo rojo mit Papas arrugadas zum Tischgrill-Fleisch - alle fanden es sehr lecker und ich habe meiner Schwester, die gerade auf Lanzarote ihr Winter-Aus nimmt, den Auftrag gegeben mir neue Gewürzmischungen mitzubringen.

Bei den Häusern geht es mir genauso - ich liebe die besondere Architektur in der besonderen Landschaft dieser Insel!

serendipity

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Re: Lanzarote im Herbst - Tanz auf dem Vulkan
« Antwort #27 am: 30. Januar 2014, 19:04:02 »
Vor allem das auf dem Foto, da kannst Du mich nachts für aus dem Bett holen. Und es ist einer der Klassiker schlechthin, die kleinen Kartoffeln, der Tomatensalat und natürlich die gegrillten Scampi, die sind alleine eine Urlaubsreise wert. Nur der Kaffee neben dem Bier, das ist eine komische Mischung...  ???

Lieber Rainer, das ist die Mojo rojo, die da neben dem Bier steht. Aber irgendwie bist du meiner Zeit voraus, denn es gibt am nächsten Tag auch ein Bild mit Kaffee und Bier  ::)
Aber ich kann das fast wissenschaftlich erklären: Einen guten Kaffee mag ich immer trinken, im Urlaub bekomme ich ihn nicht zu oft, deshalb probiere ich es immer und überall. Das Bier ist zum Durst löschen und vor allem zur Aufnahme von rausgeschwitzten Mineralstoffen. Ich höre da also einfach auf meinen Körper  ;)

serendipity

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Re: Lanzarote im Herbst - Tanz auf dem Vulkan
« Antwort #28 am: 30. Januar 2014, 19:22:10 »
Und hier ist auch der nächste Tag:

4. Tag: Mittwoch, 16.10.2013 - Der Süden

Nachdem ich wieder ziemlich schlecht geschlafen hatte - manche persönliche Situationen lassen sich halt auch trotz Ortswechsel nicht abschütteln - ging ich heute erst nach 8 Uhr zum Frühstück. Da ich so langsam die Eier und Baked Beans nicht mehr sehen konnte, gab es heute nur 2 Toasts und einige Scheiben Wassermelone. Zurück auf dem Zimmer machte ich mir noch einen Cappuccino und sah mir die Planung und Landkarte für heute an, das dauert nicht lange, denn Lanzarote ist ja nicht so groß und das Straßennetz überschaubar. Heute sollte es in den Süden in die Orte Puerto del Carmen und Playa Blanca gehen und später die Küste entlang nach El Golfo.

Kurz vor 10 Uhr saß ich dann auch im Auto, welches ich heute Abend ja wieder abgeben würde, denn zu meiner Pauschalreise gehörte u.a. eine Inselrundfahrt, die morgen stattfinden sollte.

Rund um Arrecife, der Hauptstadt Lanzarotes war wieder sehr viel Verkehr - überhaupt nicht zu vergleichen mit dem Rest der Insel, wo ich doch manchmal ganz allein unterwegs gewesen war.

Nach ca. 45 Minuten erreichte ich dann Puerto del Carmen - oh Gott, was hier viel los! Ein typischer Touristenort eben, ein Geschäft mit Wassertieren, Luftmatratzen und Klamotten neben dem anderen. Nein, das gefiel mir nicht und ich beschloss gar nicht erst anzuhalten, sondern direkt nach Puerto Calero weiterzufahren. Dort parkte ich an der Marina und machte einen kleinen Spaziergang durch Puerto Calero und trank einen Kaffee am Hafen. Puerto Calero ist ein wenig mondän, alle Nobelmarken sind in der kleinen Ladengalerie vertreten, ansonsten wirkt Puerto Calero auch ein wenig verschlafen.











Mir hat es dort ganz gut gefallen und in der Sonne sitzend einen guten Kaffee zu trinken, fand ich wunderbar.

Den nächsten Abstecher auf meinem Weg Richtung Playa Blanca machte ich nach Playa Quemada. Der kleine Küstenort gefiel mir gut und ich war ganz alleine am kleinen Strand und streckte genüsslich die Füße in den Atlantik.











Wenn ich weiter so trödeln würde, würde ich vielleicht nie El Golfo erreichen, aber es war einfach zu schön, um gleich wieder weiterzufahren. Außerdem machte sich mittlerweile ein Plan in mir breit - sollte ich nicht auf den Busausflug morgen pfeifen und lieber noch einen Tag länger mit dem Auto unterwegs sein?

Meinen nächsten Halt machte ich in  Femés. Hach, die Kirche und der Blick aufs Meer - einfach unbezahlbar!











Bei Playa Blanca wollte ich mir vor allem die bekannten Papagayo Strände anschauen. Wenn man eine Gebühr von 3 € entrichtet hat, gelangt man auf einer unbefestigten, staubigen Straße zu den Stränden.

Hier entschloss ich mich eine Cola zu trinken, die mit 2,20 € für die eine Dose doch preislich etwas happig war, zu dem waren die Besitzerin bzw. der Kellner dermaßen unfreundlich, das ich dort nicht mehr trinken oder essen würde.

Ein paar Bilder habe ich aber doch gemacht:















Die sieben 100 bis 400 Meter langen weißen Strandabschnitte sind durch natürliche Lavafelsen getrennt und zum Baden geeignet. Die Strände heißen von West nach Ost: Playa de Afe, Playa de Mujeres, Playa Pozo, Playa de la Cera, Playa de Papagayo, Playa Caleta del Congrio und Playa de Puerto Muelas. Man erreicht sie entweder zu Fuß oder per Auto über sandige Pisten. Seit 1998 steht zu Beginn dieser Pisten eine Schranke, an der man heute pro PKW eine Gebühr entrichten muss. Wo man vorher quer durchs Gelände fahren konnte, ist jetzt jede Piste aus Umweltschutzgründen durch große Felsbrocken begrenzt. Von den Stränden aus kann man zu den Nachbarinseln Fuerteventura und Lobos sehen.

Anschließend fuhr ich noch durch Playa Blanca, aber auch hier hatte ich keine Lust auszusteigen, deshalb führte mich meine Fahrt direkt zu den Salinas de Janubio.
Die Salinas de Janubio bilden die größte Salzgewinnungsanlage der Kanarischen Inseln. In dem Gebiet der heutigen Salinen wurde einst Landwirtschaft betrieben. In der durch vulkanische Aktivitäten entstandenen, im Mittel drei Meter tiefen Lagune, durch eine Landzunge vom Atlantik getrennt, wurde 1895 mit dem Bau der Salzgewinnungsanlage als Familienbetrieb begonnen, da es hier bereits zuvor natürliche Salzablagerungen gab. Die Salinen erstrecken sich auch heute noch über ein etwa 45 Hektar großes Gebiet. Bis in die 1970er Jahre wurden hier bis zu 10.000 Tonnen Meersalz pro Jahr mit zeitweise mehr als einhundert Arbeitskräften gewonnen. Dieses Salz wurde hauptsächlich von einheimischen und spanischen Fischfangflotten zur Konservierung von Fisch genutzt. Als jedoch die Fangquoten zurückgingen, sich neue Kühltechniken durchsetzten und ausländische Konkurrenzprodukte auf den Markt kamen, musste die Salzgewinnung drastisch zurückgefahren werden.
Noch heute kann man aber Salz direkt vor Ort erwerben, was ich natürlich auch tat, denn ich liebe grobes Meersalz auf Fisch, Steak oder Tomaten.











Von den Salinen ging es weiter zur Playa de Janubio. Mein Alfa war das einzige Auto auf dem riesigen Parkplatz. Direkt vor den Salinen liegt ein kleiner schwarzer Strand, der vor allem von Einheimischen frequentiert wird. Meist herrschen hier ein heftiger Wind und ein gehöriger Seegang. Gegen den Wind findet man einige Steinwälle und ein paar kleine Steinhütten. Baden ist hier nicht ganz ungefährlich.
Ich beließ es heute mit einem Blick von oben auf den menschenleeren Strand und wandte mich dann nach links, denn die schroffen schwarzen Felsen und die spritzende Gischt hatte es mir mehr angetan.

















Das war allerdings nur ein kleiner Vorgeschmack auf mein nächstes Ziel, denn nun ging es nach Los Hervideros. Los Hervideros ist die wilde Lavaküste zwischen El Golfo und den Salinas de Janubio. Dem Besucher bietet sich hier ein bizarres Schauspiel, in dem die Wellen des Meeres mit Urgewalt gegen die schroffen Felsen knallen. Die Wellen erzeugen eine kochende Gischt, die einen wunderschönen Kontrast zum schwarzen Lavagestein bilden. Teilweise spritzen die Wasserfontänen turmhoch. Das Wasser hat mit seiner Kraft Löcher und Schneisen in die Felsen geschlagen, und die Lava an dieser Küste grottenartig ausgehöhlt. Hier kann man sich stundenlang aufhalten und diesem Naturschauspiel zuschauen.

Mehrere kleine Wege führen durch das Gebiet und man hat immer wieder tiefe Blicke zum Meer. Traumhaft!



























Von Los Hervideros führte mich mein Weg durch die Lavafelder immer am Meer entlang nach El Golfo.





El Golfo ist ein kleiner Küstenort im Südwesten von Lanzarote. Er gehört zur Gemeinde Yaiza, hat 172 Einwohner  und ist vor allem durch seine grüne Lagune und seine Fischrestaurants bekannt. Es muss ein Traum sein, hier auf einer Restaurantterrasse zu sitzen, Fisch oder andere Meeresfrüchte zu genießen und den Sonnenuntergang zu genießen – allein deshalb will ich mindestens noch einmal nach Lanzarote.

Die berühmte grüne Lagune ist der teilweise im Meer versunkene Krater des Vulkans Montaña de Golfo, in dem sich die Lagune gebildet hat, die etwa 50 Meter von der Küste entfernt liegt. Die markante grüne Farbe der Lagune entsteht durch einzellige Algen, die sich dem hohen Salzgehalt des Sees angepasst haben. Durch unterirdische Verbindungen zum Meer strömt Meerwasser in die Lagune nach und sorgt für ständigen Ausgleich. Dieses Gleichgewicht der Natur ist seit einigen Jahren aus unbekannten Gründen gestört. Die inzwischen abgesperrte grüne Lagune verdunstet immer mehr und besitzt heute nur noch einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Größe. Der Name des Kratersees, Charco de los Clicos, stammt von einer essbaren Art Meeresfrüchten, den Clicos, die früher gehäuft an diesem Ort vorkamen.

Ich parkte das Auto also gleich auf dem ersten Parkplatz des Ortes und machte mich auf den kurzen Weg. Von hier aus hatte man herrliche Blicke auf den kleinen Strand von El Golfo, die Lagune und auch die Felsformationen waren einen Blick wert:

















El Golfo selbst ist ein netter kleiner Ort mit einigen Restaurants direkt am Meer. In ein solches setzte ich mich dann anschließend, trank einen Kaffee und ein Bier und telefonierte mit Cabrera Medina, denn ich hatte mich wirklich entschlossen, das Auto noch einen Tag zu behalten. Was auch kein Problem darstellte, nur sollte ich zwischen 16 und 18 Uhr im Büro in Costa Teguise sein, um meinen Vertrag zu ändern bzw. einen neuen abzuschließen.













Das nächste Bild ist speziell für Rainer, denn Koffein und Mineralstoffe müssen sein – dafür habe ich ja aufs Mittagsessen verzichtet!



Nach Kaffee und der Aufnahme von Mineralstoffen machte ich noch einen kleinen Spaziergang durch El Golfo. Da es mittlerweile aber schon 16.30 Uhr war, beschloss ich direkt nach Costa Teguise zu fahren, um das Auto für den nächsten Tag klar zu machen.

Um 17.30 Uhr erreichte ich dann auch das Büro von Cabrera Medina, zahlte den weiteren Tag und unterschrieb eine neuen Vertrag – juchuuu, ich freute mich ob meiner Entscheidung!

Abschließend fuhr ich gleich noch zur Playa del Jabilo, denn von Costa Teguise hatte ich ja bisher noch gar nichts gesehen, kaufte Wasser im Supermarkt und fuhr dann ins Hotel.

Nach Dusche und einem schnellen Essen im Restaurant genoss ich den Sonnenuntergang auf der Terrasse mit einem Glas Weißwein, meinem Strickzeug und dem Tolino, später telefonierte ich noch mit Peter, der ein wenig neidisch ob meiner perfekten Wetterlage war.



Andrea

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Re: Lanzarote im Herbst - Tanz auf dem Vulkan
« Antwort #29 am: 30. Januar 2014, 19:56:26 »
Herrlich, diese schönen kleinen Buchten... Und Glückwunsch zu deiner Entscheidung das Auto länger zu behalten! Du hättest wohl kaum was wirklich Neues auf der Busrundreise entdeckt, oder?
Liebe Grüße, Andrea



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