Autor Thema: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?  (Gelesen 23414 mal)

Horst

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Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« am: 16. Februar 2014, 11:51:27 »
Hallo zusammen,

eben einen Koffer im Web bestellt und wie üblich auch auf die Rezensionen geachtet.
Das kennt man ja auch nicht nur von Gegenständen sondern (tripadvisor & Co) auch noch direkter auf die Urlaubsorganisation bezogen.

Wie sehr achtet Ihr auf dieses Thema oder ist Euch das wurscht - frei nach dem Motto - ist eh manipuliert?

Für den Fall, daß Ihr die Meinungen lest - wie geht Ihr vor - lest Ihr nur die besten oder schlechtesten Bewertungen oder alle oder die mittleren?

Wie wichtig schätzt Ihr heutzutage Rezensionen/Meinungen im Web ein?

Edit: Ergänzung: Gibt es zu einem Produkt/Thema gar keine Rezensionen (zu neu / zu unbekannt) lasst Ihr dann ganz die Finger davon?
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #1 am: 16. Februar 2014, 12:27:41 »
Schwieriges Thema.

Von hinten nach vorne: insgesamt halte ich Renzensionen für einen sehr wichtigen Bestandteil des WWW, wobei das nicht automatisch bedeutet, dass es für jeden gleichwichtig ist. Aber sie sind nicht aus dem Internet wegzudenken.

Ich gehe uneinheitlich mit Rezensionen um, abhängig von der Thematik die Inhalt der Rezension ist. Für mich mit die nichtssagendendsten Rezensionen sind welche über die Qualität eines Essens (bzw. eines Restaurants). Wenn ich wirklich mal eine Rezension über ein Restaurant einhole, ist nachher häufig mein persönlicher Eindruck stark abweichend. Das ist ja auch nicht unbedingt überraschend, denn Essen ist zum einen Geschmackssache, zum anderen sicher auch Tagesform des Kochs und des Personals.

Bei Hotelrezensionen bin ich auch sehr vorsichtig und versuche zu erkennen, ob eine schlechte Kritik in der Sache für mich nachvollziehbar erscheint (und ich das gleiche Urteil abgegeben hätte), oder ob ich den gleichen Sachverhalt als "unwichtig" einstufen würde. Gerade bei Hotelrezensionen lese ich deswegen eher die schlechten zuerst (wenn überhaupt), denn auch wenn sie natürlich stark subjektiv sind, sie weisen zumindest auf einen theoretischen Mißstand hin. Aber auch dort ist die Gefahr sehr groß, dass die Rezension (selbst wenn sie zutrifft) nicht mehr zutrifft, weil der Mißstand inzwischen behoben ist.

Ohnehin lese ich solche Hotelrezensionen nahezu nur bei sehr hochpreisigen Unterkünften, denn dort erwartet man ja auch die besonders gute Leistung, ansonsten bin nämlich auch mit sehr bescheidenen Unterkünften zufrieden. Ich bin auch nicht der Typ, der wegen eines Haares im Waschbecken zur Rezeption laufen würde, das wird weggespült und fertig. Aber wenn bei einer sehr teuren Unterkunft sehr viele Stimmen enttäuscht sind, weil beispielsweise selbst die Nichtraucherzimmer nach Rauch riechen (was wiederum ein Knackpunkt bei uns ist), dann meide ich diese Unterkunft, denn das ist ein schwer zu behebender Mißstand. Insgesamt lese ich aber (speziell auf unseren US-Reisen) nur extrem selten Hotelrezensionen, was natürlich u.a. der Tatsache geschuldet ist, dass wir oft "Walk In" Gäste sind und uns vor Ort spontan irgendwo einchecken.

Sowohl bei Restaurant- wie auch Hotelbewertungen ist natürlich die Gefahr erwiesenermaßen sehr hoch, dass Rezensionen getürkt sind, das muss man versuchen am Stil zu erkennen. Oft sind diese Bewertungen merkwürdig pauschal, ohne zu tief ins Detail zu gehen.

Bei technischen Gegenständen sehe ich das ganze etwas anders, da diese Gegenstände "so sind, wie sie sind", auch wenn es dort zwar "Montagsgeräte" gibt, aber das ist dann oft schon an der Rezension zu erkennen. Im Prinzip lese ich da fast ausschließlich die Kundenwertungen bei Amazon. Dort lese ich dann aber auch die guten Wertungen (anders als bei Hotels und Restaurants) und vergleiche sie mit den schlechten Wertungen. Aktuelles Beispiel: ich bin im Moment auf der Suche nach einem guten Kopfhörer für den Heimgebrauch, der aber auch mobil einsetzbar sein soll. Der darf also nicht "zu leise" sein, außerdem versuche ich an den Rezensionen zu erkennen, ob das charakteristische Klangbild des jeweiligen Hörers auch mir zusagen würde - schwierig, wie ich zugeben muss.

Summa summarum: wie ich einleitend schon schrieb, Rezensionen sind nicht mehr wegzudenken aus dem Internetalltag, aber es ist durchaus eine Kunst für sich, die für sich richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Ob sie wirklich dazu beitragen, dass man selbst weniger Fehlentscheidungen trifft (was ja der eigentliche Sinn ist), kann ich indes ehrlicherweise nicht beurteilen. Sicherlich steht da auch der Unterhaltungswert weit im Vordergrund, nicht nur der schiere Nutzen.

Ilona

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #2 am: 16. Februar 2014, 12:37:40 »
Bewertungen lese ich grundsätzlich. Natürlich wird einiges beschönigt, doch es gibt glücklicherweise viele Bewerter, die kein Blatt vor den Mund nehmen.

Wenn bei einer Hotelbewertungen einmal "Bedbugs" drin steht, dann werde ich dort bestimmt nie einchecken  :verpiss:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Birgit

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #3 am: 16. Februar 2014, 12:57:47 »
Man muss bei Rezensionen wirklich immer sehr genau hinschauen, wer sie geschrieben hat und warum. Letztlich ersetzen sie derzeit bei Deals im Internet oft die Beratung, die man früher im Laden von einem Verkäufer erhalten hat, bzw. den persönlichen Eindruck von einem Produkt.

Und wenn man dann von dem Koffer ohnehin nur ein Bild sieht, dann ist der persönliche Eindruck (Reißverschluss geht schwer, gut verarbeitet, empfindliches Material, sehr wenig Widerstand beim Rollen) wichtig. Allerdings kaufe ich solche Sachen selten im Internet. Da kaufe ich eigentlich fast nur Bücher oder beispielsweise ein Paar Schuhe, das ich im Laden an hatte, das ich eine halbe Nummer größer brauche und das es dort nicht mehr gab oder eben andere Produkte, die ich schon mal in natura gesehen habe.

Ich lese Rezensionen vorwiegend zu Hotels und habe auch früher zu Hotels immer eine geschrieben. Worauf achte ich dabei?

Persönliche Wut wegen eines singulären Ereignisses (habe Raucherzimmer bekommen, obwohl ich ein Nichtraucherzimmer wollte) übergehe ich. Shit happens, ist mir auch schon so ergangen. Das allein macht ein Hotel nicht schlecht.

Wenn Rezensionen herausstechen, sehe ich mir den Rezensienten genauer an:

Zerreißt jemand ein ansonsten gut bewertetes Hotel in Grund und Boden, weil er normalerweise "Besseres" gewohnt ist?

Kommt ein sehr schlichtes Hotel vielleicht nur deshalb sehr gut weg, weil der Betreffende sonst hart im Nehmen ist und nur die allerbilligsten Absteigen nimmt, die allgemein schlecht bewertet werden?

Findet jemand ein Hotel vielleicht deshalb unmöglich, weil er beispielsweise eine Generation älter oder jünger ist als das von ihm kritisierte Publikum? Und bin ich dann vom Alter her eher jemand der kritisierten Gäste oder der Kritisierer?

Ist ein Hotel tatsächlich ekelig oder hat da jemand eine persönliche Macke? So habe ich eine Bekannte, die offenbar eine "Stuhlmeise" hat: In jedem Hotel findet sie beim Frühsück Stühle, deren Bezüge zerschlissen und befleckt sind, auf die sie sich nicht setzen mag. Da bin ich offenbar generell nicht empfindlich.

Und ich sehe mir die anderen Rezensionen an:

Wird sich grundsätzlich über Straßenlärm beschwert?
Ist der Pool offenbar öfter dreckig und verwahrlost oder auch in der Saison immer wieder geschlossen?
Werden immer wieder die hygienischen Verhältnisse beim Frühstück bemängelt?
Haben mehrfach Gäste den Eindruck, die Bettwäsche ist nicht gewechselt worden?
Und was bitte ist eine "gute Lage"? Für mich bedeutet gute Lage beispielsweise, dass ein Hotel nah an dem ist, was ich mir ansehen will. Jemand anders hat es vielleicht grundsätzlich gerne ruhig und nimmt dafür ein paar Minuten Fahrt mehr in Kauf.

Und bei so etwas wiederum schaue ich dann, ob es mir wichtig ist. Der verwahrloste Pool wäre mir bei einer Zwischenstation irgendwo im Nirgendwo egal, wenn ich spät abends ankomme und früh wieder fahre. Die möglicherweise schon benutzte Bettwäsche hingegen würde mir grundsätzliche Sorgen bereiten.

Letztlich ist es eine Frage der Konkretheit. Mit "Lage toll, Frühstück super, genialer Ausblick" kann ich ebenso wenig anfangen wie mit "unfreundlicher Empfang, überfülltes Hotel". Wenn jemand beschreibt, was ihm aufgefallen ist, warum er es gut oder schlecht fand, wenn er beispielsweise beschreibt, warum er das Frühstück als "ausreichend, wenn auch wenig Auswahl" empfindet, also beispielsweise aufzählt, was es gab, kann ich damit eine Menge anfangen.

Das ist mir selbst auch immer wichtig, schon rein beruflich muss ich ja Beobachtung und persönlichen Eindruck trennen und begründen, weshalb ich etwas genau so bewerte, wie ich es mache und nicht anders. Und obwohl ich mich immer bemüht habe, meine Hotelbewertungen bei Tripadvisor und Holidaycheck konkret zu beschreiben, ist es trotzdem bei Letzterem immer wierder passiert, dass die Bewertung als "nicht hilfreich" abqualifiziert wurde. Ich vermute, das lag dann daran, dass jemand anders zu dem Hotel eine andere Meinung hatte.


Hatchcanyon

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #4 am: 16. Februar 2014, 13:26:58 »
Rezensionen halte ich für weitgehend überflüssig, wenig hilfreich.

Meinungen können sich zum gleichen Sujet stark unterscheiden, weil die Menschen unterschiedliche Erwartungen, Erfahrungen, Bildungsgrad, Kostengesichtspunkte, etc. haben. Da ich den jeweiligen Rezensenten nicht persönlich kenne, ist eine Einordnung nicht zuverlässig möglich.

Auch die Menge positiver oder negativer Stimmen sagt wenig. Wie heisstes doch: "50 Millionen Fliegen können nicht irren!" Genau das was der Mehrheit gefällt kann für uns eher zu den Katastrophen zählen.

Leider habe ich im vergangenen Jahr einmal auf Meinungen aus dem Internet vertraut. Der Reinfall war gewaltig, obwohl sich geschätzte 85% positiv zum Produkt äusserten. Da hat im Nachhinein gesehen offenbar die falsche Klientel Meinungen abgegeben oder andersherum, das Produkt war für den Einsatz, den wir vorhatten, wenig geeignet.

Wem will man da jetzt den Vorwurf machen? Uns natürlich. Wir hätten beim Händler genauer hinsehen sollen, genauer auf die Bedingungen, die uns wichtig waren, achten müssen. Aus Bequemlichkeit(?) haben wir auf die Aussagen im Internet vertraut. Es wird mir eine Lehre sein.

Gruss

Rolf


Rainer

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #5 am: 16. Februar 2014, 13:29:06 »
Wenn bei einer Hotelbewertungen einmal "Bedbugs" drin steht, dann werde ich dort bestimmt nie einchecken  :verpiss:.

D.h., wenn ich jetzt also boshaft bin und für das "South Point"(?) in Las Vegas eine Wertung mit "Bedbugs" reinsetze, dann würdest Du das canceln? Gerade mit Bedbugs kann man ziemlichen Rufmord betreiben.

Ich bin selbst auch schon von Bedbugs zerstochen worden, aber finde (bis heute) keine entsprechende Wertung beim Tripadvisor (konkret: Ramada Limited in Bishop, CA).

Birgit

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #6 am: 16. Februar 2014, 13:52:21 »
Zitat
Leider habe ich im vergangenen Jahr einmal auf Meinungen aus dem Internet vertraut. Der Reinfall war gewaltig, obwohl sich geschätzte 85% positiv zum Produkt äusserten. Da hat im Nachhinein gesehen offenbar die falsche Klientel Meinungen abgegeben oder andersherum, das Produkt war für den Einsatz, den wir vorhatten, wenig geeignet.

Wem will man da jetzt den Vorwurf machen? Uns natürlich. Wir hätten beim Händler genauer hinsehen sollen, genauer auf die Bedingungen, die uns wichtig waren, achten müssen. Aus Bequemlichkeit(?) haben wir auf die Aussagen im Internet vertraut. Es wird mir eine Lehre sein.

Na ja, deshalb ist es doch trotzdem nicht verkehrt Rezensionen zu lesen. Ohne zu wissen, um welche Art Produkt es geht: Hättet ihr genau hingeschaut, wären euch vielleicht genau die 3 Bewertungen der 15 % Negativ-Bewertungen aufgefallen, die alle das bemängeln, was ihr dann schließlich auch zu bemängeln hattet.

Oder umgekehrt: Wären nur 15 % der Bewertungen positiv gewesen, wären vielleicht genau die drei Bewertungen dabei gewesen, die auch eure Bedürfnisse widergespiegelt hätten und ihr hättet das Produkt trotzdem genommen.

Ist doch eigentlich nicht viel anders, als wenn man in einem Forum über ein Produkt diskutiert oder von Angesicht zu Angesicht. Wie oft ist es beispielsweise so, dass man um seine Meinung zu seinem Handy, Auto, Fernseher gebeten wird. Wie oft wechselt man dann Sätze in Richtung: "Also, für mich ist das ideal, weil ich Wert lege auf X. Bei dir wäre das vielleicht anders, denn du brauchst ja auch noch Y."

Horst

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #7 am: 16. Februar 2014, 14:19:26 »
Ich habe meine Fragen im Startposting noch um einen Punkt ergänzt:

Ergänzung: Gibt es zu einem Produkt/Thema gar keine Rezensionen (zu neu / zu unbekannt) lasst Ihr dann ganz die Finger davon?
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #8 am: 16. Februar 2014, 14:24:40 »
Einfache Antwort (für mich): Nein. Natürlich kaufe / buche ich auch Dinge / Leistungen, die noch niemand bewertet hat.

Michael

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #9 am: 16. Februar 2014, 14:30:58 »
Wenn bei einer Hotelbewertungen einmal "Bedbugs" drin steht, dann werde ich dort bestimmt nie einchecken  :verpiss:.

D.h., wenn ich jetzt also boshaft bin und für das "South Point"(?) in Las Vegas eine Wertung mit "Bedbugs" reinsetze, dann würdest Du das canceln? Gerade mit Bedbugs kann man ziemlichen Rufmord betreiben.

Für das "South Point" in Las Vegas gibt es so eine Bewertung bereits...  :verpiss:
...nach der Reise ist vor der Reise...

Birgit

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #10 am: 16. Februar 2014, 14:35:08 »
Ich habe meine Fragen im Startposting noch um einen Punkt ergänzt:

Ergänzung: Gibt es zu einem Produkt/Thema gar keine Rezensionen (zu neu / zu unbekannt) lasst Ihr dann ganz die Finger davon?

Echt? Gibt es heute noch Produkte, zu denen es keine Rezensionen gibt?

Nee, natürlich mache ich einen Kauf davon nicht abhängig. Mit einer Ausnahme: Bei Apps nehme ich lieber Bewährtes, da bin ich schon zu oft mit etwas auf die Nase geflogen, das keinen Sinn ergibt, das offenbar noch niemand erprobt bzw. beachtet hat.

Rainer

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #11 am: 16. Februar 2014, 14:47:30 »
Für das "South Point" in Las Vegas gibt es so eine Bewertung bereits...  :verpiss:

Hihi - dann sind wir jetzt ja mal gespannt....  :o

P.S.: Kann auch "Gold Coast" gewesen sein?! Irgendeines von diesen Off-Strip Hotels. Aber irgendeiner hat mit Sicherheit von Bedbugs erzählt...

P.P.S.: http://bedbugregistry.com/hotel/NV/Las-Vegas/Gold-Coast  :floet:

Andrea

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #12 am: 16. Februar 2014, 14:59:04 »
Lese ich Rezensionen? Ja. Halte ich mich an die Mehrheit und greife zu bzw. lasse ich es bei schlechtem Abschneiden sein? Nein, nicht immer.

Beispiel Hotels: Da schaue ich bei solchen Portalen erst mal nach, was es überhaupt in der Gegend gibt. Dann schaue ich auf den Preis. Dann auf die Lage (günstig für das, wo ich hin will). Und die paar, die dann übrig bleiben schaue ich mir genauer an. Da lese ich die Kommentare und versuche dabei herauszufiltern, ob jemand vielleicht empfindlicher als ich auf gewisse Dinge reagiert oder umgekehrt vielleicht Dinge eher als praktisch empfindet, was mich eher stören würde (Bar gegenüber, sehr jugendliches Publikum...). Viele sind vom Frühstück enttäuscht, mir wäre es vielleicht egal. Insofern nutze ich die Bewertungen wohl so, wie von Birgit beschrieben. Es gibt sicher einige Leute, die ein Raucherzimmer nicht stören würde. Im Gegenteil: Einige sind vielleicht froh nicht wegen jeder Kippe vor die Tür zu müssen. Mich würde es stören.
Auf jeden Fall schaue ich mir die Hotelwebseite an und - wenn möglich -  auch die Gegend auf Google.

Beispiel Technik: Da ist bei uns eher Heiko für zuständig. Da sind uns aber am liebsten Beratungen von Freunden (zum Beispiel Michael für alles was mit Fotografie zu tun hat). Gibt es da niemanden für ein Gerät, dann werden auch die Bewertungen gelesen und natürlich beachtet, auf was wir Wert legen. Nicht, dass es uns am Ende so geht wie Rolf. Grundsätzlich machen wir uns vor dem Kauf Gedanken dazu, was wir möchten. So auch vor wenigen Wochen beim Thema Kühlschrank. Wäre schon ein Zufall, wenn einer unserer Freunde erst kürzlich mit dem Thema befasst hätte, denn so ein Teil kauft man ja nicht jedes Jahr. Die letzte Beratung fand im Fachhandel statt und wir kauften dort ein Gerät, was nicht vorrätig und auch nicht in der Ausstellung war. Aber wir waren insgesamt so gut informiert, dass wir "glücklich" mit dem Gerät sind.

Ein Beispiel noch zum Thema Outdoor: Ich wollte unbedingt Trekkingsandalen haben. Eine der bekanntesten Marken sollte es sein. Dann habe ich bei einem großen Versender/Geschäft die Bewertungen gelesen. Die Leute waren begeistert von den Sandalen, so dass sie sich gerade wieder mal ein Paar gekauft haben. Aber dann die Enttäuschung: Ihre letzten Sandalen hatten viele Jahre und viele Touren überstanden und die neuen waren schlechter verarbeitet, so dass sie schneller kaputt gingen und auch unangenehm rochen. Da habe ich einen guten Freund gefragt, der auch ein "steinaltes" Paar besaß und regelmäßig trug. Auch er meinte, dass er im Bekanntenkreis schon mitbekommen hat, dass die neuen nichts taugen würden und er hoffe, dass er seine noch lange tragen könne. Also bin ich in einen Outdoorladen gegangen und habe mich dort noch einmal beraten lassen. Es sind Schuhe einer anderen Firma geworden, da mir der Verkäufer nicht nur die schlechte Qualität der ursprünglich angedachten Marke bestätigte, sondern die waren mir auch zu schmal geschnitten. Jetzt habe ich seit 3 Jahren Trekkingsandalen einer anderen bekannten Marke (die ich bis dahin nicht kannte (!)) und die müssen so einiges ertragen und sind noch weitestgehend in Ordnung. Und das bei meinem Übergewicht!

Generell finde ich Bewertungen gut und nichts ist leichter, als sie über das Internet zu bekommen. Aber man sollte dabei eben auch zwischen den Zeilen lesen und genau filtern. Was ich nur bedenklich finde, ist die Macht, die die Bewertungsportale haben. Es wird genug Leute geben, die nur auf die vergebenen Sterne, Punkte, Bälle etc achten und entsprechend kaufen/buchen. Da kann ein Restaurantbesitzer dem anderen schnell mal das Leben schwer machen...
Liebe Grüße, Andrea



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DocHoliday

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #13 am: 16. Februar 2014, 15:12:02 »
Klar lese ich Rezensionen, sowohl bei Hotels und Restaurants als auch bei technischen Produkten, Literatur, Musik, Filmen, etc., etc.

Natürlich kaufe oder buche ich dann nicht unbedingt 1:1 das best-bewertete Produkt aber eine Entscheidungshilfe geben die Rezensionen auf jeden Fall. Bei Hotelbewertungen lese ich in der Regel erstmal die schlechtesten. Wenn die dann überwiegend beklagen, dass der Concierge oder der Bellboy nicht nett genug gelächelt oder sich nicht tief genug verbeugt haben, ist das schon mal ein gutes Zeichen.

Besonders bei freien Hotels finde ich die Rezensionen bei Tripadvisor und den Buchungsportalen eine ganz gute Hilfe.  Wenn es um Ketten geht, weiß ich ja in der Regel, was mich erwartet. Aber auch da kann es natürlich Ausreißer geben.

Bei technischen Produkten finde ich Rezensionen oft auch hilfreich, um genau das zu verhindern, was Rolf passiert ist. Wenn man die diversen Rezensionen bei Amazon, etc. genau liest, gelingt es weitaus häufiger das Produkt zu finden, dass den eigenen Anforderungen entspricht als wenn man sich auf Herstellerangaben oder (oft nicht schlimmer) "Fach"-Verkäufer verlässt. Was mir in Verkaufsgesprächen im Fachhandel schon alles an Falschaussagen verkauft worden ist, ...

Da ich sie selber lese und Infos daraus beziehe, schreibe ich auch ab und an welche aber eigentlich nur bei Hotels und Restaurants, die mir besonders gefallen haben oder die ganz besonders schlecht waren.

Also: Lesen oft, schreiben manchmal, alleiniges Kaufkriterium nie.

serendipity

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Re: Wie geht Ihr eigentlich mit Rezensionen um?
« Antwort #14 am: 16. Februar 2014, 16:55:12 »
Ich lese sie auch und lasse mich auch dadurch leiten, wobei mir gerade bei Hotels und Restaurants oft Angaben bzw. Hotelbeschreibungen aus Foren wichtiger sind ... aber die gibt es ja nicht unbedingt immer zu allen Reisezielen.

Auch bei Fotokram lese ich lieber in Foren oder Blogs, da dort auch oft noch Beispielbilder gepostet sind, aber für einen ersten Eindruck reicht mir auch amazon.

Bei der Buchung meiner Kappadokien-Woche habe ich vorher nichts gelesen, sehr wohl aber vor der Reise und dies hätte beinahe dazu geführt, dass ich diese nicht angetreten hätte, denn die Berichte im Netz waren haarsträubend, was z.B. die Qualität der Busse anging. Ich bin trotzdem gefahren und bereue keine Minute, denn es war trotz geführter Reise eine tolle Woche und nichts von dem, was ich vorher las, trat auf - es wäre also wirklich schade gewesen, die Reise auf Grud von einigen Berichten zu stornieren.