Autor Thema: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?  (Gelesen 14132 mal)

Flicka

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Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« am: 10. Dezember 2014, 19:06:38 »
Das Thema, was man sich im Urlaub gönnt und früher vielleicht nicht gegönnt hat, ist mir in den letzten Tagen unabhängig voneinander öfter begegnet. Ich bin ins Grübeln gekommen und habe an den ersten Urlaub in London vor mittlerweile fast 20 Jahren gedacht: Unsere Unterkunft, die wir uns zu dritt geteilt haben, war eigentlich sehr schön und geräumig, aber in einem Vorort von London und ca. eine halbe Stunde Bahnfahrt von der Victoria Station entfernt. Wir haben außer McDonalds und Pizzaland, wo es All-you-can-eat-Buffets mit Pizza und Pasta gab, eigentlich kein "Restaurant" von innen gesehen. Abends sind wir meistens an der Themse entlang spaziert und als Höhepunkt am letzten Abend ins Hard-Rock-Café. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich für eine komplette Woche London knapp 1000 DM bezahlt habe.

Ich weiß noch, dass ich den Urlaub richtig genossen habe. Alles war aufregend, angefangen bei den Pommes frites bei McDonalds, die gar nicht Pommes Frites hießen, dabei hatte ich doch gedacht, das wäre weltweit ein universeller Begriff. Unser Standardspruch war damals und noch einige Jahre später, dass man ins Zimmer sowieso nur zum Schlafen kommt. Ein paar Jahre später in Rom habe ich das schon nicht mehr ganz so locker gesehen. Ich denke heute noch mit Grauen an den Duschvorhang im winzigen Badezimmer. Und heute möchte ich im Urlaub eigentlich nicht schlechter wohnen als zuhause.

Ein Freund, mit dem ich jahrelang unterwegs war, sieht das heute noch anders. Wir haben uns vor ein paar Tagen unterhalten, er hat berichtet, nach einer anstrengenden Rundreise in Asien noch drei Tage in einem luxuriösen Strandhotel gebucht zu haben und sich fast für diesen "Fauxpas" entschuldigt. Dafür hat er letztes Jahr fast begeistert von einem spontan gebuchten supergünstigen Zimmer in Florida berichtet, in dem so ziemlich alles kaputt gewesen sei.

Ich bin inzwischen bereit, deutlich mehr Geld für Unterkünfte auszugeben als früher. Vorgestern habe ich für den Kanada-Urlaub im nächsten Jahr eine Buchungsanfrage für drei Nächte in Telegraph Cove auf Vancouver Island abgeschickt, wo ich nach einigem Überlegen bereit bin, für ein Zimmer direkt am Hafen quasi über dem Wasser mit Panoramablick auf die Bucht 150 Euro / Nacht zu zahlen statt 80 Euro in einem als leicht schmuddelig beschriebenen Motel 20 km entfernt. Die Ausflüge zur Wal- und Bärenbeobachtung, die ich dort unternehmen will, sind preislich auch nicht gerade günstig, aber mit ein Grund, warum ich überhaupt dort hinfahren möchte.

Andererseits lege ich im Urlaub nach wie vor keinen Wert auf ein besonderes Auto. Wenn mein Gepäck halbwegs bequem hineinpasst, dann reicht es mir völlig. Beim Essen sieht es ähnlich aus. Im Island-Urlaub letztes Jahr habe ich mir öfters für den Tag Sandwichs vorbereitet und unterwegs gegessen, in Japan war ich oft mit günstigen Bento-Boxen zufrieden, und ich werde mich wohl auch im Kanada-Urlaub teilweise selbst versorgen. Für diese Dinge gebe ich also sicher nicht viel mehr Geld aus als noch vor ein paar Jahren, auch wenn die Extrem-Fast-Food-Zeiten sicher der Vergangenheit angehören.

Und ihr? Gebt ihr heute für bestimmte Dinge wie Unterkunft, Transport, Essen, Ausflüge, Sehenswürdigkeiten oder sogar für alles im Urlaub mehr Geld aus als früher, weil ihr euch mehr gönnen wollt? Reist ihr heute an Ziele, die ihr früher nicht angesteuert hättet, weil sie euch zu teuer gewesen wären? Oder bleibt euer Urlaubsstil immer auf dem gleichen Niveau und ihr müsst - wenn überhaupt - nur wegen Preissteigerungen mehr Geld ausgeben?

Silvia

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #1 am: 10. Dezember 2014, 19:49:13 »
Bei mir ist die Antwort nicht ganz so einfach:

Ich gebe für den einzelnen Urlaub WENIGER Geld aus, allerdings fahre ich dafür jetzt statt 1x im Jahr bis zu 4x im Jahr weg, d.h. im Endeffekt gebe ich doch wesentlich MEHR Geld aus.  ::)

Ein Zimmer für 150,- € ist in meinem Budget einfach nicht drin  :weissnicht:  ... da würde dann nur 1x Urlaub im Jahr rausspringen.

Allerdings würde ich auch etliches blechen für Ausflüge zur Wal- bzw. Bärenbeobachten - wenn ich schon mal dort bin! Das wäre dann auch ja der Hauptgrund für die Ecke!

Flicka

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #2 am: 10. Dezember 2014, 20:08:33 »
Die 150 Euro tragen dazu bei, warum ich seit ein paar Tagen intensiver über das Thema nachdenke. Eigentlich hatte ich mir ja vorher ein Preislimit von 100 Euro gesetzt, aber die Saison auf Vancouver Island ist offenbar kurz und teuer.

Es geht mir aber gar nicht um die absoluten Kosten eines Urlaubs und um die Frage, ob 150 Euro oder nicht, sondern darum, ob ich es vor fünf Jahren erwogen hätte, diesen Preis zu zahlen. Und damals wäre ich mit ziemlicher Sicherheit für die Hälfte des Geldes im 20 km entfernten Motel abgestiegen.

Rainer

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #3 am: 10. Dezember 2014, 20:44:30 »
Das ist eine gute Frage und läßt sich auch nicht einem einzigen Satz beantworten, lediglich oberflächlich: ja, ich gebe sicherlich heute im Schnitt mehr Geld für Urlaub aus als vor dreißig Jahren. Sehr viel mehr Geld sogar.

Die erste triviale Ursache dafür sind die finanziellen Verhältnisse, als Student hätte ich beispielsweise nie und nimmer einen USA Urlaub bezahlen können. Die entsprechenden Berichte aus usa-reise.de und auch deren finanziellen Ansichten stoßen mir relativ sauer auf, weil da mit absoluter Sicherheit Geld ausgegeben wird, was Papa verdient. Ich habe als Student wirklich nicht schlecht (nebenher) verdient, aber Urlaub war endgültig Luxus und auf gar keinen Fall konnte ich mehrere Tausender ausgeben (egal ob damals DM oder heute Euro).

Von daher ist es natürlich klar, das ging ja früher gar nicht anders. Meine ersten Schritte in die urlaubsmäßige Selbständigkeit waren seinerzeit Campingurlaube in Südfrankreich und ab 1983 auf Korsika (da war ich dann so dermaßen begeistert, dass ich das viele Jahre weiter betrieben habe). Kostenpunkt: pi mal Daumen 200,-DM pro Woche (kein Scherz!). Mehr hatte ich auch gar nicht und es war trotzdem super.

Seit 1986 war ich dann Angestellter und habe relativ schnell ein vernünftiges Gehalt bekommen, dennoch blieb Korsika und Campingurlaub der Urlaub meiner Wahl. Erst 1996 ließ ich mich von meiner Frau dazu "überreden" (das muss ich ehrlich zugeben, im Vorfeld hatte ich keine große Lust darauf), doch auch mal nach Kalifornien zu fliegen. Schon am zweiten Tag habe ich nicht mehr verstanden, warum ich das eigentlich nicht wollte... Dieser Urlaub dauerte 24 Tage und im anschließenden Kassensturz ermittelte ich, dass wir insgesamt ca. 14.000,-DM ausgegeben hatten: eine für mich monströse Hausnummer! Soviel Geld hatte ich bis dato nicht annähernd ausgegeben und ich konnte mir auch nicht ernsthaft vorstellen, das noch öfter zu machen. Der teuerste Korsikaurlaub hatte bis zu diesem Zeitpunkt ca. 3.000,-DM (für zwei Personen!) gekostet. Da lagen also Universen dazwischen.

1997 sind wir dennoch erneut die USA geflogen - tja, ich hatte den USA Virus abbekommen. Das war aber leider auch das Jahr, wo mich meine Gesundheit endgültig im Stich ließ und ich im Sommer nach einem schweren Behandlungsfehler vor dem absoluten Nichts stand. Nichts war mehr so, wie es mal war und nichts würde wieder so werden, wie es mal war. Ich habe ein paar Jahre ziemlich mit dem Schicksal gehadert, aber nach dem es langsam gesundheitlich und auch finanziell wieder halbwegs bergauf ging, habe ich mir natürlich schon meine Gedanken gemacht, welche Form von Urlaub überhaupt noch adäquat ist. Damals sind wir dann auch relativ regelmäßig in gute Hotels auf die kanarischen Inseln geflogen, aber seit 2004 hatte ich endgültig auch wieder das Verlangen, ob denn nicht doch auch die USA mit Mietwagen machbar wäre. Und es war machbar. Und seit dem nimmt das Schicksal seinen Lauf, USA Urlaub nimmt einen erheblichen Anteil in unserer Urlaubsplanung ein und damit natürlich auch die Kosten, die das verursacht.

ABER: wenn ich jetzt im Rahmen dieser USA Urlaube bleibe, dann ist definitiv nicht zu erkennen, dass wir bereit sind, immer mehr Geld auszugeben, eher im Gegenteil. Wir fliegen zwar mittlerweise ausschließlich in Business, aber die Gesamturlaubskosten haben sich (insbesondere in den letzten Jahren) nicht mehr erhöht. Den Vogel abgeschossen haben wir mit dem 2013er Texasurlaub, da haben wir trotz Business Class und trotz VAN als Mietwagen insgesamt für 3 Wochen Urlaub nur 6.200,-€ ausgegeben und da hat uns definitiv nichts gefehlt. Das war natürlich nur möglich, weil wir sowohl beim Flug als auch beim Mietwagen ziemliches Glück bei der Buchung hatten. Und wir sind nicht (wie wir es in den Jahren zwischendurch dann doch auch öfter gemacht haben) in teurere Motels abgestiegen, wir sind konsequent in der Super8-Liga geblieben, wobei wir neuerdings die Econo Lodge bevorzugen, da haben wir einige wirklich gute Motels für sehr kleines Geld kennengelernt.

Dennoch hat auch der diesjährige USA Urlaub (im April) insgesamt erneut nur ca. 6.500,-€ gekostet, da war der Flug zwar etwas teurer, aber dafür war der Mietwagen super billig (wahrscheinlich ein Error Fare bei ALAMO).

Also, summa summarum (und die Kreuzfahrten usw. sind da noch gar nicht drin): generell gebe ich natürlich viel mehr aus, als ich es vor vielen Jahren getan habe. Aber wir haben NICHT das Bestreben, dass es immer besser und immer nobler sein muss, wir sind nach wie vor mit den einfachen Motels zufrieden, lediglich der teure BusinessClass Flug ist Voraussetzung geworden (was aber in einem hohen Maße meiner Schmerzsymptomatik geschuldet ist), aber da versuchen wir natürlich genau wie alle anderen, einen möglichst bezahlbaren Flug zu bekommen, auch wenn es von vorneherein eine andere Liga ist. Aber wenn man unsere Gesamtkosten sieht, dann ist es sicherlich nicht "grausam".

Und wenn wir dann (was ich wirklich genauso gerne mache wie einen USA Urlaub) im Kreis der Familie einen schönen Urlaub in unserem Ferienhaus in Holland machen, dann wird es natürlich super günstig, das kostet dann pro Woche und pro Person ca. 250,-€ (inkl. alles). Geht auch und ist auch toll.

Birgit

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #4 am: 10. Dezember 2014, 21:07:13 »
Ich bin da inzwischen wieder eher etwas preisbewusster geworden als früher.

Bei Polen war beispielsweise unter anderem ein Aspekt, dass ich mit dem eigenen Auto fahre und kein Geld für weite Flüge und Mietwagen ausgeben musste. Auch die Hotels dort waren recht günstig, Sprit, die Piroggen und das Bier übrigens auch.

In die Karibik war dann wieder nur der Flug günstig. Aber das eine oder andere Mal tat es dann auch ein Imbiss statt eines ausgedehnten Essens.

Bei Hotels hätte ich wohl auch eher das gute zentrale Hotel für 150 genommen als die weit entfernte Bruchbude für den halben Preis. Ansonsten fällt mir aber auch auf, dass ich bei Hotels wieder mehr auf den Preis achte, also eher das akzeptable Mittelklassehotel nehme statt des daneben liegenden Luxusschuppens. Klar, nur zum Schlafen dort, aber ekeln will ich mich nicht. Andererseits brauche ich keinen Luxusschuppen, in dem ich mich sowieso tendenziell eher unwohl fühle außer in Las Vegas.

Für eine gute Lage zahle ich gerne, allein für den Aspekt, dass die Einrichtung perfekt ist, nicht so gerne. In Indien habe ich gemerkt, dass einfache Hotels, die ich mir wohl nicht unbedingt selbst herausgesucht hätte, mich nicht stören, dass ich die Mängel meistens mit Humor nehmen konnte.

Und um beim Londonbeispiel zu bleiben: Ich hatte vor 10 Jahren bei meinem ersten Besuch dort auch ein Hotel, das nicht sehr zentral war und außerdem alt und grottenschlecht. Als wir vor ein paar Jahren zu Silvester nochmals dort waren, haben wir in einem zentralen guten und auch teuren Hotel gewohnt.

Meine Reward Nächte bei hotels.com zeigen, dass ich wohl zunehmend eher günstiger buche als noch vor 3 Jahren, diese haben im Moment bei mir einen Wert von meistens ca. 70 Euro.

Ich glaube, das verschiebt sich bei mir einfach: Ich will im Urlaub vor allem keine Zeit und keine Nerven verschwenden. Bruchbuden am Ende der Welt nerven mich und kosten Zeit. Ausgedehnte Mittagessen in gepflegten Restaurants, wenn ich eigentlich schon wieder Hummeln im Hintern habe, kosten Zeit. Umständliche Flüge mit zweimal Umsteigen kosten Zeit und Nerven. Ansonsten finde ich es ab und zu mal cool mir Luxus zu gönnen wie das Cabrio in Florida, das Wynn in Vegas, 5 Sterne zentral in Mumbai im kommenden Frühjahr, mal eine teure Show, ausgedehntes Schlemmen in einem teureren Steakhaus, sauteure Mietwagen statt Öffis um mehr von der Karibik zu sehen oder einen zeitsparenden Inlandsflug statt auf eine ansonsten etwas abseits der Route liegende Stadt zu verzichten.

Gerade wenn man aber mitbekommt, was andere so ausgeben, weiß ich aber, dass ich im Vergleich zu vielen immer noch wohl eher sehr solide unterwegs bin, wenn ich mich so erinnere an zwei Mädels, die ich in Malaysia getroffen hatte, die sich über ihr pieksauberes Hostel mit Viererdorm für 10 Euro pro Nase freuten, während ich ganz stolz war, dass ich das unspektakuläre einfache Hotel für etwa 40 oder 50 Euro genommen habe und mir dabei schon supersparsam vorkam.

Horst

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #5 am: 10. Dezember 2014, 21:14:27 »
Hallo Flicka,

prinzipiell sind die Reisen teuerer geworden.
Das liegt zum einen an den gestiegenen Kosten (vor allem für Flüge) aber auch daran, daß man sich an bestimmten Zielen mal eine besondere Tour (Bearwatching, Sightseeing Flug usw.) gönnt.
Die Kosten sind aber auch stark abhängig vom Reiseland (Island Flug billig - Auto sündhaft teuer, USA umgekehrt, usw.)
Es gibt günstige Reiseländer und teure. Die ganz teueren würde ich aus Kostengründen meiden.
Luxus brauche ich nach wie vor nicht aber (mal abgesehen vom Dachzelt in Afrika) immer ein Dach über dem Kopf und das nicht in einer Massenunterkunft. Wie auch immer das dann ist.
Für eine strategisch gute Lage gebe ich auch das entsprechende Geld aus - nur um es nett zu haben eher nicht.
Mehr als die Dusche und das Bett bekommt man vom Zimmer ja sowieso kaum mit.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Rainer

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #6 am: 10. Dezember 2014, 21:34:08 »
Für eine strategisch gute Lage gebe ich auch das entsprechende Geld aus - nur um es nett zu haben eher nicht.

Das ist gar nicht schlecht gesagt und diese Frage hätte ich definitiv vor 8 Jahren noch anders beantwortet - da war mir Geld auf eine eigenartige Weise egal. Aber ich brauche auch keine Luxusmöbel und das 50qm Zimmer, im Gegenteil, ich stelle immer mehr fest, dass ich den ganz eigenen "Charme" der Mittelklasse Motels im Urlaub eher mit Urlaub verbinde, als ein in Mahagoni getauchtes Luxuszimmer.

Mehr als die Dusche und das Bett bekommt man vom Zimmer ja sowieso kaum mit.

Wir wollen den Fernseher nicht vergessen, ich bin ehrlich, der spielt durchaus eine zentrale Rolle, wobei auch dort weniger die Qualität zählt, als allein der Umstand, dass er vorhanden ist. Aber ein Zimmer ohne Fernseher würde ich ablehnen, das ist so ziemlich der erste Handgriff, wenn wir ein Motelzimmer beziehen.... (und auch morgens beim Aufstehen, das Einschalten und Suchen des Weather Channels - ja, weiß ich, das ist bekloppt, aber so ist es eben).

Andrea

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #7 am: 10. Dezember 2014, 21:39:38 »
Nachdem ich in 2 USA-Urlauben sehr viel Geld ausgegeben habe (einmal Heikos Autowunsch erfüllt, einmal die Nähe zu den Highlights), würde ich das so nicht wieder machen. Für die USA würde ich wieder einen Midsize SUV buchen, denn dann kann man auch mal Gravel Roads fahren. Außerdem finde ich es sehr angenehm den höheren Einstieg zu haben. Und da XL-Tours eben XL sind, käme ein Kleinwagen nicht infrage, da das nur Quälerei wäre. Aber bei den Motels waren wir 2011 auch mit preiswerten Motels sehr zufrieden. Nur manchmal waren sie einfach zu weit weg.

Wenn es nur nach mir ginge, würde ich sehr viel mehr zelten. Das ist zumindest in den USA sehr günstig. Allerdings kann ich Heiko dazu kaum noch bewegen. So schaue ich doch tatsächlich für einen eventuellen Schottlandurlaub nach den Preisen für ein Cottage auf Skye. Die sind nicht ganz billig, aber immerhin kann man sich da auch selbst versorgen, was ja wieder Geld gegenüber B&Bs bzw Hotels einspart. Und wenn wir dann noch Freunde von der Aktion überzeugen können, dann wird´s noch günstiger.

Ja, ich schaue auf den Preis. Hauptsache ich kann weg. Da denke ich wie Silvia.

Für nächsten Sommer hätte ich gerne wieder ein Angebot für Edinburgh gehabt, wie vor 3 Monaten, nämlich 40€ für den Flug. Als Unterkunft käme nicht nur ein Campingplatz in der Nähe infrage sondern auch ein Studentenwohnheim, was in der vorlesungsfreien Zeit an Touristen vermietet wird, inkl. Frühstück (dann brauch ich das Zelt etc. nicht schleppen) . Auto bräuchte ich nicht, da fahren Öffis sehr regelmäßig. Dazu noch einen Explorerpass, der einem den Eintritt in diverse Sehenswürdigkeiten spart (ähnlich wie der NP-Pass in den USA). Dann könnte ich für 500€ 4 Tage Edinburgh möglich machen. Klingt doch klasse, oder? Aber leider hapert es an den Flügen. Vielleicht kommt da noch was.

Aber manche Dinge kosten eben viel Geld. Da kann man dann auch kaum sparen, wenn man was erleben will. Sei es die Seilbahnfahrt auf die Zugspitze oder Whalewatching. Da muss man dann durch...
Liebe Grüße, Andrea



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Flicka

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #8 am: 10. Dezember 2014, 22:33:23 »
Wenn ich so überlege, dann ist es bei Hotels bei mir so, dass es einen bestimmten Standard eigentlich nicht überschreiten muss, wobei der Standard schon ein wenig davon abhängt, ob es ein Hotel für eine kurze Zwischenübernachtung ist, in der man abends ins Bett fällt und am nächsten Tag weiterfährt, oder eine Unterkunft für mehrere Tage, in der man sich mit seinem Kram zwangsläufig ein wenig ausbreitet. Goldene Wasserhähne müssen es definitiv nicht sein, sondern das Zimmer soll bequem sein, so dass man sich nicht ständig an Koffer und Mobiliar vorbeikämpfen muss, und es muss ein ordentliches, sauberes Badezimmer haben, in dem man sich nicht wünschen muss, bloß nichts zu berühren. Allerdings war es früher durchaus so, dass wir auch mal unter diesem Standard geblieben sind, hauptsache, es war billig. Ich kann mich an ein Zimmer erinnern, da war das Bad quasi im Schrank, und bei einem Urlaub in Griechenland war das Zimmer so klein, dass ich mir zwei Wochen lang jeden Tag neue blaue Flecke geholt habe, wenn ich an den Bettpfosten gestoßen bin. Damals fand ich das aber irgendwie völlig normal.

Zum Abschluss der Reise gönne ich mir für die letzten zwei, drei Nächte aber auch mal ein wenig Luxus, wobei ich den Luxus eher im Platz sehe als in teurer Keramik im Badezimmer. Ich verteile meine Sachen nämlich gerne im Zimmer und finde es immer blöd, wenn ich zu wenig Ablagemöglichkeiten habe.

Der andere Aspekt, und darauf habe ich definitiv früher keinen Wert gelegt, ist das Urlaubsgefühl, das schon mit der Wahl der Unterkunft aufkommt. Das ist mir speziell in Japan aufgefallen. Da hatte ich mehrere Übernachtungen in eher motelartigen Zimmern, die überall auf der Welt hätten sein können und ein paar Übernachtungen in Ryokans und anderen typisch japanischen Unterkünften. Die motelartigen Zimmer in großen Hotels waren als "Massenware" im Schnitt merklich günstiger als die japanischen Unterkünfte mit weniger Zimmern. Eine der einfachsten Unterkünfte war gleichzeitig auch eine der teuersten, trotzdem war sie für mich ihr Geld absolut wert.

Auch bei der Unterkunft in Telegraph Cove gehts es um das Urlaubsgefühl, nicht um die Zimmerausstattung. Die wird wohl meine allgemeinen Standardanforderungen erfüllen, aber es wird sicher keine Luxusherberge sein.


Wir wollen den Fernseher nicht vergessen, ich bin ehrlich, der spielt durchaus eine zentrale Rolle, wobei auch dort weniger die Qualität zählt, als allein der Umstand, dass er vorhanden ist. Aber ein Zimmer ohne Fernseher würde ich ablehnen, das ist so ziemlich der erste Handgriff, wenn wir ein Motelzimmer beziehen.... (und auch morgens beim Aufstehen, das Einschalten und Suchen des Weather Channels - ja, weiß ich, das ist bekloppt, aber so ist es eben).

Ich muss zugeben, dass es mir ähnlich geht. Den Fernseher habe ich fast immer an, wenn ich im Zimmer bin, und den Weather Channel schaue mir besonders gerne an.  :)
Vor Jahren hat mal einige Kollegin berichtet, die mit einer Freundin in Urlaub war, wie sehr es sie genervt hat, dass die Freundin im Hotelzimmer immer sofort den Fernseher angemacht hatte und ich dachte mir, wieso, das ist doch normal.  ???

Birgit

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #9 am: 10. Dezember 2014, 22:36:47 »
Ich stelle mich mit in die Reihe der Fernsehseher, zumindest in den USA. Das gehört einfach dazu!

Susan

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #10 am: 11. Dezember 2014, 00:22:17 »
Hi,

wir geben momentan mehr aus als früher, weil wir immer in den Ferien fahren müssen  ::)
(bzw. wollen, da wir Kerlie noch gern dabei haben)
Hauptsächlich sind wir ja mit dem Wohnmobil unterwegs, aber selbst da gibt es recht unterschiedliche Preise für Stellplätze. Letztes Jahr bin ich hinten übergekippt, als wir an die Costa Brava wollten: 60 Euro die Nacht war da die Norm!!!! Und dafür gibt es nicht mal einen Platz direkt am Strand.

Ansonsten schaue ich schon auf Angebote, damit der ein oder andere USA-Trip mal drin ist. Mit extra Touren oder auch mal einer Unterkunft direkt im NP

Zitat
Ja, ich schaue auf den Preis. Hauptsache ich kann weg. Da denke ich wie Silvia.
Da schließe ich mich an  ;D Lieber viermal im Jahr Campingurlaub als einen im noblen Hotel
Liebe Grüße
Susan


Flicka

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #11 am: 11. Dezember 2014, 00:37:31 »

Wenn es nur nach mir ginge, würde ich sehr viel mehr zelten. Das ist zumindest in den USA sehr günstig. Allerdings kann ich Heiko dazu kaum noch bewegen. So schaue ich doch tatsächlich für einen eventuellen Schottlandurlaub nach den Preisen für ein Cottage auf Skye. Die sind nicht ganz billig, aber immerhin kann man sich da auch selbst versorgen, was ja wieder Geld gegenüber B&Bs bzw Hotels einspart. Und wenn wir dann noch Freunde von der Aktion überzeugen können, dann wird´s noch günstiger.


Zelturlaub haben wir früher immer gemacht, als ich noch ein Kind war. Da fuhren wir jedes Jahr nach Frankreich auf einen Zeltplatz am Meer. Als Kind fand ich es toll, aber im Teenie-Alter wurde es echt ätzend. Heute stelle ich es mir einerseits wunderschön vor, bei einem Reiseziel, bei dem es auch viel um das Naturerlebnis geht, abends im Zelt zu liegen und die Brandung des Meeres zu hören. Aber der Gedanke an böse Bären, böse Pumas und böse andere Camper und das Verlangen nach einem eigenen Badezimmer stehen der Idee dann doch im Wege.  ;)

Aber zumindest teilweise Selbstversorgung ist durchaus auch eingeplant.



Hauptsächlich sind wir ja mit dem Wohnmobil unterwegs, aber selbst da gibt es recht unterschiedliche Preise für Stellplätze. Letztes Jahr bin ich hinten übergekippt, als wir an die Costa Brava wollten: 60 Euro die Nacht war da die Norm!!!! Und dafür gibt es nicht mal einen Platz direkt am Strand.


Ein Wohnmobil zu mieten hatte ich für diesen Urlaub auch überlegt, bis ich die Preise für die Stellplätze gesehen habe. Über 60 Euro bin ich zwar nicht gestolpert, aber Plätze für umgerechnet 50 Euro gibt es durchaus.



Ansonsten schaue ich schon auf Angebote, damit der ein oder andere USA-Trip mal drin ist. Mit extra Touren oder auch mal einer Unterkunft direkt im NP


Ich bin nach wie vor eine leidenschaftliche Schnäppchenjägerin. Ich glaube, ich würde nie, nicht mal nach einem Millionengewinn, einfach ein teures Hotel buchen, ohne die Preise zu vergleichen und zu schauen, ob es nicht zumindest noch einen AAA-Rabatt gibt. Aber manchmal gibts halt nix zum Schnappen.  ;)

nordlicht

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #12 am: 11. Dezember 2014, 07:09:39 »
Ich gebe heute auch mehr aus als früher, weil ich es mir heute leisten kann.
Meine ersten Urlaube sahen denen von Rainer ziemlich ähnlich. Bei mir waren es Radtouren mit Zelt aber einen Tagesschnitt von 15,- DM hatte ich auch manchmal und viel Spaß sowieso.
Generell würde ich sagen früher hatte ich mehr Zeit und dafür weniger Geld, was zu einer ganz anderen Art Urlaub zu machen geführt hat als heute, wo ich mehr Geld aber dafür weniger Zeit habe.



Paula

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #13 am: 11. Dezember 2014, 09:38:21 »
Ich gebe heute auch mehr aus als früher, weil ich es mir heute leisten kann.
Meine ersten Urlaube sahen denen von Rainer ziemlich ähnlich. Bei mir waren es Radtouren mit Zelt aber einen Tagesschnitt von 15,- DM hatte ich auch manchmal und viel Spaß sowieso.
Generell würde ich sagen früher hatte ich mehr Zeit und dafür weniger Geld, was zu einer ganz anderen Art Urlaub zu machen geführt hat als heute, wo ich mehr Geld aber dafür weniger Zeit habe.

das kann ich genau so unterschreiben.
Meine ersten Urlaube sahen so aus, dass wir in Frankreich über Landstrassen zum Campingplatz gefahren sind weil wir uns die Autobahngebühren nicht leisten konnten. Und auf die Idee in ein Hotel zu gehen wäre ich gar nicht gekommen weil das in meinem studentischen Budget überhaupt nicht drin war. Für mich war der Pool am Campingplatz schon Luxus :-)
bei 2 oder 3 Monaten Semesterferien ist es auch egal wenn die Anreise länger braucht.

Ich würde auch heute noch so Urlaub machen wenn meine Urlaubskasse nicht mehr hergeben würde, aber die ist im Moment immer gut gefüllt.
Ich gebe Geld aus für das was mir/uns wichtig ist. Und da ist mir in den letzten Jahren -wie bei Flicka- die Lage der Unterkunft immer wichtiger geworden. Wenn es ein Hotel direkt vor Ort gibt (z.B. im Nationalpark) dann nehme ich das auch wenn es mehr kostet. Könnte ich mir das nicht leisten würde ich auch eine längere Anfahrt in Kauf nehmen. Auch die sonstige Lage (billig direkt an der Hauptstrassse oder schön im Garten in einer ruhigen Gegend) ist mir immer wichtiger. Und es ist mir auch nicht egal ob ich wenn ich aus dem Zimmer schaue auf den Strand oder den Parkplatz schaue. Da nehme ich dann im Zweifelsfall auch den schöneren Blick und ich muss sagen: das genieße ich, das ist mir in Florida wieder sehr aufgefallen. Unser teuerstes Zimmer war dieses Jahr knapp 200 $, billiger war am Wochenende am Strand nix zu bekommen (jedenfalls nicht an dem Ort) und das war dann halt so. Soviel habe ich bisher auch noch nicht bezahlt. Ich habe schon den Eindruck, dass die Hotels in USA teurer geworden sind.
In Spanien haben wir z.B. in einem Burghotel übernachtet, das war wirklich Luxus pur und das haben wir sehr genossen, also dafür bin ich wirklich bereit Geld auszugeben. Dadurch dass wir in letzter Zeit öfter in sehr schönen Hotels  waren sind unsere Ansprüche aber auch gestiegen. Man vergleicht halt automatisch das Zimmer mit denen aus der Erinnerung...
Beim Auto ist mir das auch egal, wir buchen in USA einen Midsize SUV weil man halt doch mal über Schotterpisten fährt, in Europa ist es ein Renault Clio oder ähnliches, das reicht uns vollkommen. Beim Essen sparen wir auch nicht weil meinem Freund ein "richtiges" Abendessen wichtig ist. Wenn ich allein fahre lege ich da weniger Wert drauf, da tun es dann auch die Chicken Wings aus dem Walmart.
Was Eintrittskarten angeht hat man ja eigentlich keine Wahl. wenn ich nach USA fahre und einen Statepark besuche dann bezahle ich halt die 12  Eintritt oder was immer es kostet, schließlich bin ich ja genau dafür nach USA gereist.


Viele Grüße Paula

Silke

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Re: Gebt ihr heute mehr Geld für euren Urlaub aus als früher?
« Antwort #14 am: 11. Dezember 2014, 09:44:28 »
Wir geben auch heute mehr Geld für den Urlaub aus als früher.

Als die Kinder klein waren, sind wir mit dem Auto nach Italien gefahren, haben gezeltet oder eine Ferienwohnung genommen. Mehr Geld war gar nicht zur Verfügung.

Ab 2001 machen wir Fernreisen. Auch da haben wir heute andere Ansprüche als in den ersten Jahren.
2003 sind wir das erste Mal nach Thailand gefahren, da haben wir etwas über 700 € inkl. Flug für 2,5 Wochen ausgegeben. Das hieß aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren und in Bangkok ein 3 €-Zimmer ohne Fenster und mit Bad auf dem Flur. Damals war ich froh, überhaupt so weit reisen zu können, und es war mir wichtiger, 2 Reisen im Jahr zu machen als eine mit viel Komfort. Mehr Geld war einfach nicht da bzw. hätte ich dann an anderer Stelle sparen müssen, die mir auch wichtig war.

Mit den Jahren sind aber unsere Ansprüche gestiegen.
Wir reisen nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wenn es anders geht, sondern nehmen einen Mietwagen, wenn man uns lässt.
Beim Hotel ist mir die Ausstattung der Zimmer nicht so wichtig, Fernseher ist nett, aber wäre kein Kriterium, wonach ich ein Zimmer aussuchen würde. Sauberkeit ist relativ wichtig, aber wir sind auch nicht so pingelig, gucken nicht unters Bett, ob da noch Staub liegt, oder der Teppich Flecken hat.
Für mich ist ein wichtiges Kriterium ein Pool, je nach Wetter draußen oder drinnen. Früh schon vor dem Frühstück oder abends nach einen anstrengenden Tag ein paar Runden schwimmen ist für mich Urlaub, dafür gebe ich auch mal ein paar Euro mehr aus.
Die Lage ist mir dagegen nicht so viel Geld wert, ich fahre lieber ein Stück, wenn ich dafür sparen kann. Muss aber natürlich in einem vernünftigen Verhältnis stehen.

Nur beim Essen haben wir uns in den Jahren nicht verändert. In den USA gibt es meist Fast Food, jeden Tag essen gehen ist mir da zu teuer, das machen wir nur hin und wieder. In Asien ist es günstiger, da gehen wir seit Anfang an oft essen. Aber nach wie vor gibt es auch oft etwas am Straßenstand, weil wir das einfach mögen.