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Entschädigung Flugverspätung

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Christina:
Hallo Ihr Lieben,

vor ein paar Stunden sind wir von einem wunderbaren Urlaub auf Sao Miguel zurückgekommen. Neben Reisebericht-Schreiben und Foto anschauen/bearbeiten/aussortieren gibt es diesmal noch eine weitere Nacharbeit für mich: beim Hinflug sind wir 27 Stunden verspätet am Ziel angekommen >:( Die erste Nacht haben wir statt auf Sao Miguel im InterCity Hotel in FRA verbracht - herrlich >:(

Hinsichtlich der Geltendmachung der Entschädigung von EUR 400 wollte ich mal nach eurem Wissen oder eurer Erfahrung fragen: per Mail oder per Post? Auf Deutsch oder auf Englisch? (Fluggesellschaft war Azores Airlines).

Rainer:
In jedem Fall schriftlich, per Einschreiben und ich würde auch ein vorgefertigtes Musterschreiben bemühen (Deutsch):

https://www.finanztip.de/fileadmin/images/Fluggastrechte/pdf/Finanztip.de_Ergebnis_und_Musterbrief_V3.pdf

Je nach Fluggesellschaft werden sie sowieso überhaupt nicht reagieren, dann hast Du zwei Optionen:

1) Selbst einen Anwalt beautragen, wenn Du Deiner Sache sicher bist, der Weg mit dem besseren Ertrag.

2) Ein Portal a la flightrights.de bemühen, das kostet Dich ca. 30% Deiner Entschädigung, aber dafür hast Du keinen Ärger und nichts, vorausgesetzt die erkennen eine Schuld bei der Airline. Aber letzteres ist sowieso Voraussetzung für eine Entschädigung.

Die 400,-€ sind übrigens pro Person, also wenn Ihr zu zweit wart, dann ist der Anspruch 800,-€.

Christina:
Danke Rainer, ich hatte mir ein Musterschreiben vom ADAC gespeichert.  Ich gehe auch davon aus, dass Azores Airlines gar nicht reagieren wird, obwohl sie aber immerhin jedem Fluggast ein Schreiben mit der Bestätigung der Verspätung ausgehändigt haben, allerdings ohne Angabe eines Grundes. Da aber weder schlechtes Wetter war, noch irgendein Streik, liegt die Schuld für die Verspätung wohl ziemlich sicher bei der Fluggesellschaft.

Rainer:

--- Zitat von: Christina am 17. Juni 2019, 18:00:40 ---obwohl sie aber immerhin jedem Fluggast ein Schreiben mit der Bestätigung der Verspätung ausgehändigt haben, allerdings ohne Angabe eines Grundes.

--- Ende Zitat ---

Dazu sind sie gesetzlich verpflichtet, machen sie das nicht, verschlechtern sie nur noch ihre Lage. Also wird das getan, was aus deren Sicht "leider unvermeidbar" ist.


--- Zitat von: Christina am 17. Juni 2019, 18:00:40 ---Da aber weder schlechtes Wetter war, noch irgendein Streik, liegt die Schuld für die Verspätung wohl ziemlich sicher bei der Fluggesellschaft.
--- Ende Zitat ---

Das ist auch das typische Arschlochverhalten von Airlines (Du merkst, ich bin da ganz schlecht drauf zu sprechen). Es gibt keine Branche, die sich so unverschämt herausnimmt, vorab eine Leistung sich bezahlen zu lassen, die sie nachher nicht erbringen. Das ist in allen anderen Bereichen vollkommen unvorstellbar, kaufst Du Dir einen Fernseher, bekommst Du erst die Ware.

Ich habe schon einmal mit einem Juristen darüber gesprochen, aber unsere Regierungen sind ja leider auch von Volldeppen unterwandert, es gäbe eine GANZ EINFACHE Lösung, dieses Ärgernis (ohne ungerecht zu sein) für die Kunden zu verbessern: man müßte die Airlines lediglich zwingen, schon bei Absage/Verspätung des Flugs die VERBINDLICHE URSACHE anzugeben. EIne Ursache, die sie letztendlich auch nachweisen müssen. Das ist mein Verständnis von Recht. Dass das nicht der Fall ist, ist eigentlich unfassbar. Da wird also ein Kunde einfach hingehalten und die Airline nimmt sich dann Monate Zeit, um sich irgendeinen bescheuerten Grund auszudenken, warum sie ihrer Verpflichtung nicht nachgekommen ist. Dabei steht der Grund bei Absage definitiv fest - wieso verdonnert man die Airlines nicht dazu, den Grund verbindlich mitzuteilen? Und jeder, der keinen Grund mitteilt, erklärt damit automatisch, dass er die Schuld übernimmt. Und dass der Kunde beweisen soll, dass die Airline Schuld ist, das ist vollkommen wirr. Der Kunde muss lediglich nachweisen, dass die Airline dem Vertrag nicht nachgekommen ist, ein denkbar einfacher Nachweis. Aber WARUM das nicht passiert, das liegt vollkommen im Ermessen und natürlich in der Beweispflicht der Airline. Alles andere ist wild.

Ein super einfaches Konstrukt, in keinster Weise eine Bevorzugung irgendeiner Partei, aber zu solch einfachen Vorgaben ist unsere Regierung (oder die EU) nicht in der Lage. Keine Ahnung, warum da nur Deppen herumlaufen.

Christina:
Ich finde auch, dass die Airline verpflichtet sein sollte, den Grund für die Verspätung anzugeben, einfach weil es für den Fluggast sehr schwer ist, das nachträglich herauszufinden, während es der Fluggesellschaft ja sowieso bekannt ist. Allerdings bliebe immer noch das Problem, dass die Airline eventuell nicht die Wahrheit sagt, sondern einen Grund vorschiebt, für den sie nicht verantwortlich ist.

Insgesamt denke ich aber, dass die EU die Verbraucherrechte voran gebracht hat, auch wenn es natürlich noch viel Verbesserungspotenzial gibt.

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