Autor Thema: Asturien - das grüne Spanien  (Gelesen 13841 mal)

Horst

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Asturien - das grüne Spanien
« am: 18. Juli 2021, 21:04:14 »
Ich hätte hier einen kleinen Reisebericht einer Tour aus dem Mai diesen Jahres:








Einstieg:

Nach endlosen Monaten u.a. reisetechnischer Leidenszeit und kulturellem dahinsiechen, steht wieder eine Reise an. Fast nicht zu glauben.
Im Mai 2021 stehen nicht gerade viele Ziele "machbar" zur Verfügung. Spanien ist eines der ganz wenigen Ziele der Quarantäne-Freien Möglichkeiten - da greifen wir gerne zu.
Damit man dann auch wirklich darf, muss noch etwas gelitten werden.
Ein paar Highlights aus den „besonderen Reisevorbereitungen“.

Zunächst durchwälze ich mehrere Stunden das Internet danach was alles zu tun ist um nichts falsch zu machen oder zu vergessen.



Im Zeitalter von Corona muss man sich natürlich auch mit den jeweiligen Regeln befassen, die in diesem Fall für Spanien und zur Wiedereinreise nach Deutschland gelten.

Um nach Nordspanien im Mai 2021 einreisen zu dürfen benötigt man einen nicht älter als 72 Stunden alten PCR-Test, der eine ganze Latte von Angaben beinhaltet. Also buche ich einen Test an einem dafür bestimmten Testzentrum in Nürnberg. Die Seite spackt, ich rufe an – ich soll nochmal buchen. Natürlich wird mir der Betrag doppelt belastet – wieder ein Anruf – nach 4 Mails ist dieses Thema zumindest auf den richtigen Weg gebracht. Natürlich muss ich noch den Test absolvieren und auf ein rechtzeitiges Ergebnis warten.
Dann benötigt man eine Einreiseanmeldung auf einer Seite der spanischen Einreisebehörde – für mich und meine Freundin durchlaufe ich zweimal diesen Prozess mit Passdaten und allen Schikanen um dann zwei Ausdrucke mit QR-Code zu erzeugen.
Damit nicht genug. Für die Wiedereinreise nach Deutschland brauchen wir auch einen Corona-Test.
Diesmal reicht Antigen – der kann vor dem Flug am Airport gemacht werden (Ergebnis in einer Stunde). Auch diesen Test bestelle ich vor und erzeuge auch dafür 2 QR-Codes und eine Testuhrzeit die wir dann am Abreisetag benötigen.
Uff.
Immerhin waren wir vor 3 Jahren schon mal in der Region und kennen uns schon ein bisschen aus und ein von damals voller Reiseordner muss nur eingepackt und leicht modifiziert werden.

Es soll also nach Asturien gehen. Ein bisschen Kastillien, ein Hauch Kantabrien und ein Zipfel Galizien sind auch noch mit dabei.

Asturien... ja das in Nordspanien. Da wir vor 3 Jahren schon mal hier waren, lasse ich mich dazu hinreißen dies als eine der absolut schönsten Regionen Europas zu bezeichnen.






Asturien ist deshalb so reizvoll, weil es so unendlich viel zu entdecken gibt.
Großartige Natur – allen voran die spektakuläre Küste – aber auch tolle Gebiete in den Bergen  - die Picos de Europa die sich direkt hinter der Küste auftürmen und für viel Regen sorgen (sogar eine „göttliche Schlucht“ gibt es hier). Die „Costa Verde“ – die „grüne Küste“ ist wirklich überall und ganzjährig so grün zu bestaunen. Dazu kommen kleine, bunte, manchmal belebte, manchmal verträumte, bis hin zu verlassenen Orten am Meer oder in den Bergen, die man erleben kann.
Aber auch große Städte gibt es zu bestaunen – auch davon wird hier zu lesen und vor allem zu sehen sein aber auch wie es ist, in Spanien zu Corona-Zeiten zu reisen.





Wer jetzt neugierig geworden ist auf ein Reiseziel das so viel bieten soll und nur 2 Flugstunden entfernt ist, den lade ich herzlich ein – wer weiß vielleicht reist ihr irgendwann auch hierher ...
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Susan

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Re: Asturien - das grüne Spanien
« Antwort #1 am: 18. Juli 2021, 21:42:24 »
Erste  :adieu:

Da bin ich doch gern dabei !
Liebe Grüße
Susan


Christina

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Re: Asturien - das grüne Spanien
« Antwort #2 am: 19. Juli 2021, 17:49:32 »
Zweite :adieu:

Da reise ich sehr gerne mit, Nordspanien steht auf meiner/unserer Reiseliste zusammen mit vielen anderen "nördlichen" Zielen ganz weit oben, mal sehen, wann es mal klappt.



LG Christina

Silv

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Re: Asturien - das grüne Spanien
« Antwort #3 am: 19. Juli 2021, 18:21:47 »
Natürlich nehme ich die Einladung an!  :)
Liebe Grüße
Silvia

Horst

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Re: Asturien - das grüne Spanien
« Antwort #4 am: 19. Juli 2021, 18:47:30 »
1.Tag, Montag 24.5.2021


Da es heute bereits um 8.30 Uhr mit Lufthansa (durchgeführt von Air Dolomiti) von München nach Madrid geht haben wir sogar mal in München übernachtet. Mein Freund und Forenkollege Rainer hat mir den Tipp gegeben, dass das Hilton ein gutes Paket mit eigener Parkgarage und Übernachtung schnürt und man von dort in 2 Minuten zu Fuß am Check-In Terminal gelangt.
Natürlich braucht man in diesem Frühsommer auch für das Hotel einen Corona-Test – anders als beim Fliegen mit 72 Stunden darf der aber nur 48 Stunden alt sein. Unsere Tests waren gestern beim Hotel-Check Inn schon 2 Stunden zu alt – man hat aber die Augen zugedrückt und wir mussten nicht noch mal am Airport testen gehen.
So haben wir gut geschlafen und treten halbwegs entspannt die Reise nach Madrid an die nach 2,5 Stunden Flugzeit auch schon wieder Geschichte ist.
In Madrid und somit in Kastilien angekommen holen wir unser Gepäck, zeigen die diversen Zettel mit Tests und Einreiseformularen vor die einfach nur 2 Millisekunden angeglotzt werden und uns dann wieder zurückgegeben werden (also Testlabor Disneyland hätte auch funktioniert).
Dann wollen wir den gebuchten Mietwagen abholen und jetzt folgt ein echter Leidensweg.
Ich war sogar noch so fleißig und hatte mir die Location am Airport mit Maps angesehen. Nur leider war hier weit und breit kein Mensch. Ein kleiner Zettel auf Spanisch verrät uns, dass die Autovermietungen zu Coronazeiten alle zu einem anderen Terminal gewechselt sind.
Nach einigem hin und her finden wir heraus, dass dorthin ein Bus fährt, mit dem wir dichtgedrängt wie die Ölsardinen etwa 15 Minuten zum anderen Terminal fahren. Dort angekommen folgt die nächste Odyssee. Keiner kann ein Wort Englisch und wir haben einige Mühe herauszufinden, dass die Autovermieter ganz im Keller und nochmal gute Laufdistanz entfernt zu finden sind.
Unser Vermieter Enterprise ist natürlich der hinterste in der Halle.
Leicht angeschwitzt erreichen wir das Büro und hier stellt sich heraus, dass man kein Auto für uns hat. Schuld bin ich selbst. Da ich sämtliche Buchungen dieser Reise, inklusive Testbestellungen, Einreiseformulare in wenigen Tagen/Stunden als Mammutprogramm absolviert habe ist mir nicht aufgefallen, dass beim Buchen des Wagens der Name Chamartin als Station angegeben wurde. Ich dachte der Airport in Madrid heißt so – aber unser Auto steht nun am Bahnhof in der Stadt und nicht hier außerhalb der City am Airport. Wir schnaufen tief durch, legen die gefühlten 3 Kilometer nach oben mit unserem Gepäck zum Taxistand zurück, fahren mit dem Taxi in die Stadt und bekommen da einen Hyundai Tucson und können nun endlich die Reise beginnen.




Heute werden wir noch nicht ganz bis Asturien fahren – das ist uns zu weit. Auch wollen wir heute bereits etwas unternehmen und nicht nur fahren und haben uns dafür die Stadt Segovia, (die sich in Kastillien & Leon befindet) ausgeguckt – die wie sich herausstellen sollte, alle Mühe die wir im Vorfeld und bis eben investieren mussten ganz schnell vergessen lässt – eine richtig tolle Stadt!






Im Internet sieht man von Segovia oft den berühmten Alcazar – der auch uns bewog, die Stadt auf dem Weg „mitzunehmen“.




So fahren wir zum Mirador del Alcazar de los Valles und bewundern von einem Hügel, den wir nach kurzem Spaziergang erklimmen, die Festung der Stadt, die wie eine spanische Märchenburg aussieht.
Eigentlich dachten wir, ok superschön, noch schnell in die Innenstadt geguckt und weiter.

Da Spanien und somit diese Tour ganz kurzfristig mit heißer Nadel gestrickt und organisiert wurde, haben wir wenig Ahnung was die Stadt noch so bietet – nur, dass es wohl ein Aquädukt geben muss.



Wir parken unseren Wagen an einer Kirche, werfen Geld in die Parkuhr für 2 Stunden (sollte ja locker reichen) und laufen los.



Schnell sieht man der 50.000-Einwohner Stadt ihre 3000jährige (!) wechselvolle Geschichte an.




Gegründet von einem Ägypter wechselten sich hier Kelten, Römer, Westgoten, Mauren und schließlich Spanier ab und prägten das Bild dieser prachtvollen Stadt.













Unsere Augen werden immer größer beim Bewundern der herrlich angelegten Plätze mit den von uns so ersehnten Straßencafes, den bunten Häuserfassaden...




... und dem Blick über die Dächer der Stadt.





Beim Anblick des Aquädukts wird man sprachlos.





Nach dem Alcazar ein zweites gigantisches Bauwerk – mit Seltenheitswert.




Imposante 28 m hoch und 728 m lang, hat er 118 Bögen und stammt aus dem 1./2. Jahrhundert n. Chr.




Bis1974 wurde Segovia mit Wasser aus dem über 18 km weit entfernten Fluss Río Frío über das Aquädukt versorgt.




Schon bei der unfreiwilligen Fahrt durch Madrid viel uns auf, das hier alle im Freien in der Stadt mit Maske herumlaufen. Nur für Rauchen und Essen wird sie abgenommen. Dafür hat die Innengastronomie schon seit langem auf. Andere Länder ...


Natürlich trinken wir noch einen Cafe und die zwei Stunden für die wir die Parkuhr gefüllt hatten sind längst vorbei. Zurück am Mietwagen prangt auch ein Strafzettel an der Windschutzscheibe – na klasse geht ja schon wieder gut los – in bisher jeder Spanienreise der letzten Jahre haben wir das irgendwie hinbekommen.
Der Zettel liefert viele kryptische Zahlen und spanische Fachbegriffe – irgendwo steht was von 60 Euro.
Wir fahren aus der Innenstadt und an eine Tankstelle. Ich erkundige mich beim Tankwart wo ich das zahlen könnte. Der freundliche Mann recherchiert mir eine Adresse in der Nähe – ich füttere Google Maps und laufe los. 10 Minuten später stehe ich an einem unscheinbaren Büro, zeige meinen Zettel und warte. Auf spanisch erklärt man mir das ich das jetzt zahlen könnte.
6 Euro. Klingt wie ein guter Deal und ich willige sofort ein.
Allerdings müsste das an einem Parkautomaten bezahlt werden.
Also laufe ich mit dem Mann zum nächsten Parkautomaten – dann fordert er mich auf 4 Ein-Eurostücke und ein Zwei-Eurostück einzuwerfen und meint dann das wäre jetzt erledigt.
Ich frage nochmal nach und er bestätigt.
Na gut – unkonventionell, ungewöhnlich aber der Mann wirkt vertrauenswürdig – also Haken drunter.
Danach geht es auf die Autobahn noch 2 Stunden nach Norden an Valladolid vorbei …





… bis Medina de Rioseco. Am Hotel angekommen gestaltet sich die fahrt zur Parkgarage etwas kompliziert (es wird mal wieder kein Fitzelchen Englisch gesprochen, weshalb der liebenswerte Hotelangestellte kurzerhand zu mir in den Tucson steigt und mich zur Garage dirigiert.
So geht ein gar nicht mal so langweiliger erster Anreisetag zu Ende.
Morgen fahren wir dann nach Asturien an die Küste worauf wir uns schon riesig freuen.



Übernachtung:
Hospedium Hotel Vittoria Colonna, Medina De Rioseco – unspektakulär aber absolut ok
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Silv

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Re: Asturien - das grüne Spanien
« Antwort #5 am: 19. Juli 2021, 19:31:18 »
Ich glaube, da hätte ich auf Stadtbesichtigung so gar keine Lust mehr gehabt. Aber Segovia sieht wirklich gut aus.

Da hat noch einer eine rote Jacke an...
Liebe Grüße
Silvia

Susan

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Re: Asturien - das grüne Spanien
« Antwort #6 am: 19. Juli 2021, 21:50:36 »
Puh, das war ja wirklich anstrengend den Mietwagen zu bekommen

Segovia sieht ja toll aus, die Stadt muss unbedingt auf die nächste Spanien-Liste  8)
Liebe Grüße
Susan


Rainer

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Re: Asturien - das grüne Spanien
« Antwort #7 am: 20. Juli 2021, 11:08:47 »
Bin auch dabei. Ich bin für eine Woche in Holland (zusammen mit Sylvia und meinem ältesten Bruder Dirk), wir haben kurzentschlossen die letzte freie Woche unseres Ferienhauses belegt und freuen uns aktuell über das sehr gute Wetter.

@Horst: da ich nachweislich weiß, dass Ihr beide über sehr gute Smartphones verfügt (grins), installiere Dir doch unbedingt den Google Übersetzer: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.google.android.apps.translate

Der ist als einwandfreier Dolmetscher für über 100 Sprachen zu gebrauchen, der kann gesprochenes Wort, geschriebenes Wort (Scans) und das alles unfassbar gut. Hat mir vor 3 Jahren ein Taxifahrer in Cadiz (ganz im Süden Spaniens) gezeigt, der sonst auch kein Wort außer Spanisch konnte... Diese App ist der Kracher!

Christina

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Re: Asturien - das grüne Spanien
« Antwort #8 am: 20. Juli 2021, 17:57:47 »
Da habt ihr euch den Urlaub mit dieser Anreise schwer erarbeitet, aber wie sich an Segovia zeigt, hat es sich ja schon gelohnt, sieht absolut toll aus (und so wunderbar leer, das ist vermutlich in "normalen" Zeiten nicht so).

Das Aquädukt mitten in der Stadt erinnert mich an Morlaix in der Bretagne (siehe meinen Reisebericht dazu aus 2014), das ist allerdings etwas kleiner, dafür fährt oben die Bahn drüber und in der Mitte kann man als Fußgänger entlang gehen.



LG Christina

Horst

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Re: Asturien - das grüne Spanien
« Antwort #9 am: 20. Juli 2021, 21:06:27 »
Hallo Rainer,

bei der nächsten Spanien Reise mit mehr Handy Speicher wird sicher sowas am Start sein.  ;)

@ Christina
Die Busse fehlen in diesem Jahr, die sicher das Segovia mit im Programm haben. Im Norden Spaniens gibt es auch in normalen Jahren praktisch keine Ausflugsbusse - habe jedenfalls im August vor drei Jahren nichts davon gesehen.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Horst

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Re: Asturien - das grüne Spanien
« Antwort #10 am: 21. Juli 2021, 21:26:48 »
2.Tag, Dienstag 25.5.2021



Nach einem Kaffee in der Lobby der Unterkunft treten wir den Weg nach Norden auf der Autobahn an. Der Weg führt vorbei an im Norden bedeutenden Städten wie Leon und Oviedo schließlich in die Provinz Astruien ...




... und an die Küste.





Wir parken unseren Wagen und atmen die salzhaltige frische Luft des atlantischen Ozeans.
Endlich mal Aerosole über die man sich keine Gedanken machen muss.




Wir blicken auf die  Playa de Silencio ...




... wo ein Mirrador (so heißen in Spanien die Aussichtspunkte), wie ein Balkon über der Küste thront.









Playa de Silencio - Strand der Stille - woher der Name für diesen Küstenabschnitt kommt ist mir nicht bekannt aber wohl Jeder, der die paar hundert Meter von der Straße zu diesem Aussichtspunkt hinab geht und auf die schäumenden Wellen und die Felsen im Wasser blickt, wird ganz still werden, vielleicht sogar kurz den Atem anhalten.
Die Szenerie ist bezaubernd.
Einige Treppen führen noch weiter hinunter zum Strand. An dieser Küste an der es so viel zu sehen gibt sollte man auch die Gezeiten etwas im Blick haben. Hier hilft das Internet mit punktgenauen Langzeitvorhersagen weiter.






So sind wir bei Ebbe hier und können bunte Felsrippen am Strand bewundern.






So laufen wir den Strand ab, genießen das schöne Wetter, die Sonne auf der Haut und den angenehmen Wind und die guten Aerosole und gehen auf Entdeckungstour nach Motiven für Augen und Kameras. Vor allem Felsrippen in den leuchtendsten Farben kann man an dieser Playa bei Ebbe entdecken.






Da hatte die Natur ordentlich Buntstifte am Start.











Nach einem Picknick am Strand wollen wir eigentlich schon zu unserem Mietwagen zurückkehren, entdecken aber noch einen anfangs etwas zugewachsenen Pfad der etwas östlicher zur Küste führt.




Belohnt wird der kurze Abstecher mit einem kleinen Sea Arch und weiteren schönen Eindrücken der Costa Verde Asturiens.




Wir sind in der Nähe unserer Unterkunft aber zum Einchecken ist es noch eine Stunde zu früh – also besuchen wir einen Steinwurf entfernt noch den Cabo Vivido und erleben ein Blumen- und Blütenmeer – und das sicher nicht zum letzten Mal. Gerade jetzt im Frühsommer explodiert hier förmlich die Natur und selbst jemand (wie meine Wenigkeit) der normalerweise völlig unverdächtig ist einen grünen Daumen zu haben muss von der Exotik, Vielfalt und den bunten Farbteppichen begeistert sein.






Danach checken wir in unserem Apartment ein und hier kommt ein weiteres pro für Asturien und seine Küste. Wenn man nicht gerade in der Osterwoche oder den spanischen Sommerferien (Juli/August) hier ist – darf man zu Preisen die anderswo in Europa für Standard bezahlt werden hier einen Luxustempel erwarten oder kommt eben deutlich günstiger weg. In dem Apartment kann man es durchaus aushalten.
Hatte ich schon den geheizten Meerwasser Indoorpool erwähnt?





Trotzdem reißen wir uns heute noch einmal von unserem schönen Domizil los, also Gesichtslappen eingepackt und los geht die Fahrt am späten Nachmittag einige Kilometer nach Osten ins hübsche Cudillero.











Wie ein Piratennest wirkt der Fischerort mit seinen verwinkelten Gassen und winzigen Häusern, den vielen Balkonen und kleinen Plätzen, steilen schmalen Gassen und urigen Tavernen.






Die knapp 6000 Bewohner  sprechen einen eigenen Dialekt, den pixueto. Daher nennen sie ihren Ort zumeist auch nicht Cudillero, sondern Cuideiru.










Von mehreren Aussichtspunkten hat man einen wunderbaren Blick auf den Ort, der an einem steilen Hang gebaut ist. Seine bunten Fischerhäuser und Kirchen passen bestens zu den Fischrestaurants, in denen es die ganze Vielfalt der Atlantikfische gibt. Davon wollen wir uns gerne überzeugen und dinieren in einem der kleinen Fischrestaurants und gönnen uns grätenfreien Seehecht – frisch aus dem Meer hier von der Küste – sehr gut.

Morgen wollen wir einen „sakralen“ Abschnitt an der Küste besuchen – wie er auf der Welt sicher Seltenheitswert hat.


Übernachtung:
Apartementos Las Riberas
Ovinana – herausragend – Lage mit Blick aufs Meer und Indoorpool
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Susan

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Re: Asturien - das grüne Spanien
« Antwort #11 am: 21. Juli 2021, 23:01:40 »
Wow!
Traumhaftes Wetter, traumhafte Aussichten, traumhafter Strand! Dazu eine tolle Ferienwohnung und ein idyllisches Piratennest. Das fängt ja gut an.
Liebe Grüße
Susan


Horst

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Re: Asturien - das grüne Spanien
« Antwort #12 am: 23. Juli 2021, 15:34:11 »
3.Tag, Mittwoch 26.5.2021


Heute besuchen wir einen ganz besonderen Ort der nicht nur an Spaniens Küste außergewöhnlich ist. Dabei gibt es einige Kathedralen zu bestaunen für die man allerdings nicht religiös sein muss.
Ebbe ist allerdings Pflicht so timen wir unseren Besuch auf den Höhepunkt der Ebbe die heute bei Minus 1,5 Meter liegt (was recht gut ist) und fahren nach Westen an Ribadeo vorbei und sogar ein kurzes Stück hinüber nach Galizien. 2018 bei unserem letzten Besuch hier im spanischen Ferien-Sommer brauchten wir ein Permit – das ist heute nicht nötig – es sind natürlich Leute da – dafür ist die Gegend zu spektakulär aber bei weitem nicht so viele wie damals im August.

Kurzer Corona Infoblock:
Auch hier haben die meisten Spanier eine Maske auf (zumindest dann wenn andere ihnen halbwegs nahe kommen können – manche sogar durchgehend). Die offizielle Regelung ist wohl eine weitgehende Pflicht auch im Freien mit einigen Ausnahmen. Definitiv getragen werden muss sie, wenn andere Leute in der Nähe sind und in Städten überall und immer – so ziehen die Spanier auch auf Wanderwegen und Stränden oder wenn sie in Gruppen unterwegs sind reflexartig und schneller als Wyatt Earp früher den Revolver ziehen konnte, ihre Maske auf.
So genug vom Thema Corona – nur das sich niemand wundert warum auf Fotos im Freien die Leute oft ihren (wahrscheinlich wie bei uns tage-, wochen-, monatelang im Einsatz befindlichen) Gesichtslappen präsentieren.




Westlich von Ribadeo ändert sich der Küstenverlauf abrupt.
Von dem Küstenplateau bricht die Uferkante steil in die Tiefe. Kleine und große Felsenbuchten wechseln sich ab. Davor erheben sich im Meer Felstürme, umspielt von Wellen und Strömungen. Zwischen den dunklen Schieferfelsen leuchtet der helle feine Sand.











Eine kurze Treppe führt vom Parkplatz hinab zur Praia de Catedrais – dem Kathedralenstrand.




Ursprünglich hieß des Strand Playa de Aguas Santas (Strand der heiligen Wasser). Doch die Bezeichnung „Strand der Kathedralen“ für das Nationalmonument, hat sicher was mit dem Tourismus zu tun der in Spanien ja nicht ganz unwichtig ist.
Die Brandungswellen haben tiefen Höhlen in den Felsen geschlagen. Deren Dimensionen sind tatsächlich einem Kirchenschiff nicht unähnlich.





Felsenbögen überspannen weite Strandabschnitte. Während der Flut liegt der Strand fast vollständig unter Wasser. Bei Ebbe dagegen, kann der Strand betreten werden, am besten gleich mit kurzen Hosen und barfuß, denn immer wieder sind Priele zu überqueren – der ideale Ort um meine neuen Trekkingsandalen einzuweihen, was beim laufen über Steine (gerade in den kleinen Grotten) dann doch etwas angenehmer ist als barfuß.




.
Hingucker sind natürlich die Sea Arches – die Seebögen, die der Brandung trotzen ...




... aber auch die zu dieser Jahreszeit so herrlich grün bemoosten Steinbrocken.








.
Hier muss man erst mal den Durchblick behalten...




.












Ein magischer wundervoller Ort, an der sich die größte aller Religionen – die Natur – im wahrsten Sinne des Wortes ihre eigene Kirche geschaffen hat.




Es lohnt sich auch oberhalb der Küste einen Blick auf den Strand zu werfen der so wieder ganz andere Perspektiven (inzwischen bei Flut) liefert.






Übrigens: Zum Baden sind diese Strände eher nicht zu empfehlen. Dafür sind die Strömungen zu stark. Aber wenige Kilometer westlich beginnt eine Folge von Badebuchten an denen das besser möglich ist.







Kontrastprogramm – man sagt in Ribadeo wird der goldene Schlüssel aufbewahrt der das Tor nach Galizien öffnet. Zwischen Galicien und Asturien liegt die Ría de Ribadeo, ein schmaler, etwa 10 km langer Meeresarm (wie ein Fjord ohne die in skandinavien üblichen Berge).





Ribadeo, ist eine Kleinstadt (10.000 Einwohner) mit herrschaftlichen Gebäuden, in deren Straßen, Geschäften und Restaurants noch heute die Spuren einer vornehmen Vergangenheit zu sehen sind, als sie der wichtigste Hafen des Kantabrischen Meeres war.




Auf jeden Fall bestens geeignet für einen kleinen Stadtbummel, einen Kaffee oder einen Imbiß, den wir uns in einem der Straßenrestaurants gönnen.





Danach fahren wir zum Faro de Illa Pancha -  dem Leuchtturm am Ende der Ria und genießen den Blick auf die felsige Küste.
Danach beenden wir den Tag – den wir wollen heute noch den Indoorpool unseres Apartments testen.
Dafür haben wir uns in Ribadeo noch schnell Badeklamotten besorgt, da wir gar nichts dabei hatten. Im Juni ist der atlantische Ozean zum Meeresbaden doch noch etwas frisch und von dem Pool haben wir bei Buchung gar nichts mitbekommen – kein Wunder – da wurde im einige Tage im Minutentakt irgendwas gebucht oder organisiert.

So freuen wir uns morgen noch einmal auf eine Kombination aus fotogener Küste bei Ebbe und Stadt und testen die Küche in unserem Apartment.


Übernachtung:
Apartementos Las Riberas
Ovinana – herausragend – Lage mit Blick aufs Meer und Indoorpool
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Christina

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Re: Asturien - das grüne Spanien
« Antwort #13 am: 23. Juli 2021, 19:49:28 »
Einfach traumhaft die zwei letzten Tage, die Küste und auch die Städtchen. Und ihr habt genau den richtigen Zeitpunkt erwischt mit all den Blumen.

Das Apartment sieht auch sehr gut aus.



LG Christina

Paula

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Re: Asturien - das grüne Spanien
« Antwort #14 am: 24. Juli 2021, 22:37:06 »
Hallo Horst,
Ich bin gerade von unserem diesjährigen Corona-Deutschland-Urlaub zurück gekommen und fahre gern mit nach Spanien- mit oder ohne Gesichtsmaske, das ist mir mittlerweile egal. Wir haben uns für nächstes Jahr Korea fest vorgenommen- falls sie uns reinlassen, falls nicht steht Nordspanien ganz weit oben auf der Liste der Ersatzziele, wir haben da ja selbst mal reingeschnuppert und waren begeistert. Und deine Bilder bisher sind hinreißend!
Viele Grüße Paula