Autor Thema: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013  (Gelesen 160759 mal)

Andrea

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #210 am: 19. Februar 2014, 22:28:08 »
Die Cabin ist wirklich nett  :) :) :) Wobei fast alles nach der letzten Unterkunft nett wäre. Mich fasziniert das Hochland total, auch wenn es vermeintlich öde aussieht. Ich mag sowas!
Liebe Grüße, Andrea



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Isa

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #211 am: 19. Februar 2014, 22:36:50 »
Schade, dass das mit Hraftinnusker nicht geklappt hat, das würd mich auch mal sehr reizen!  :)

soenke

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #212 am: 19. Februar 2014, 22:49:15 »
Hallo Horst,

das Hochland ist wirklich toll. Viele Bilder sehen wie gemalt aus, einfach grandios die Farben, obwohl so ein Schiet Wetter war. :)
Aber die Stjöng Gegend hat mir auch super gefallen, herrliche Wasserfälle wie den Gluggafoss, der auch in meiner Planung ist.

Wirklich sehr schön!! Drücke die Daumen, dass morgen die Sonne mal zum Vorschein kommt ! ;)

LG Sönke

Ilona

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #213 am: 20. Februar 2014, 08:16:15 »
.... und Petra darf in schickem Waidmannsgrün mit konzentriertem Blick für meine Kamera durch den Fluss stiefeln.

Da war mal wieder Haute Couture auf dem isländ. Catwalk angesagt  :totlach:. Hattet ihr eigentlich zwei solcher Teile?
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


serendipity

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #214 am: 20. Februar 2014, 19:15:37 »
Herrliche Bilder von einer zauberhaften Landschaft  :beifall: - mir gefällt das Hochland ausnehmend gut und auch eure Unterkunft ist dieses Mal sehr einladend!

Petra kann eine Watthose mit ihrer Figur natürlich sehr gut tragen  :thumb:  Habe schon überlegt mir eine solche für den Kunstunterricht anzuschaffen, aber ich würde wohl eher einem grünem Flummi ähneln, da nehme ich doch weiter lieber diverse Farbflecken in Kauf.

Jetzt bin ich auf Heimaey gespannt ...

Horst

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #215 am: 23. Februar 2014, 13:33:20 »
17.Tag, 16.7.2013, Dienstag


Als wir uns gegen 6 Uhr an diesem Morgen aus dem Bett quälen ist der Blick aus dem Fenster erstmal ernüchternd. Der versprochene sonnige Tag lässt sich noch nicht erahnen. Die Fähre auf die Westmänner ist aber nun gebucht und das nicht nur für uns sondern auch für unser Auto – also Augen zu und durch auf Island darf man das Wetter sowieso nie als gegeben ansehen – da ist immer viel Luft in beide Richtungen möglich.
Unsere Koffer dürfen diesmal in der Cabin bleiben und auf uns warten – wir sind ja noch eine Nacht hier.






Auf dem Weg zur Fähre entlang der 261 und 250 zur Ringstraße zeigt sich kurz der Eyjafjallajökull (oder in unserem Sprachgebrauch kurz der Eierbär) mit seiner weißen Schneekappe. Dieser Vulkan hatte ja im Frühjahr 2010 die ganze Welt auf Island blicken lassen als seine Aschewolke den Flugverkehr für einige Tage außer Betrieb setzte.
Die Welt scheiterte aber nicht nur an der Natur Islands sondern auch an deren Aussprache.
Für den Eyjafjallajökull gab es viele sprachliche Varianten in allen Nachrichtensendungen rund um die Welt und richtige waren kaum dabei.
Eine Auswahl:









Auch der Gluggafoss von gestern Abend ist noch da – für mehr als einen Schnappschuss von der Straße haben wir aber heute Morgen keine Zeit.







Einen kleinen Stop müssen wir aber doch noch einlegen als einige Islandpferde beiderseits des Zauns den wir auf dem Weg zur Ringstraße passieren Motiv stehen. Eines der Pferde ist sogar so neugierig, daß wir aufpassen müssen, daß er uns nicht auf die Rückbank springt.














Weiter geht es Richtung Ringstraße und zum Seljalandsfoss den wir aufgrund des schlechten Wetters diesmal nicht ablichten wollen – aber seinen Nachbarn Gljúfrárfoss, der hinter einem Campingplatz etwas versteckt in einen Kessel fällt.
Hier ist der Sprühnebel des Wasserfalls so intensiv, daß es gar keine Rolle spielt ob es regnet oder nicht man wird so oder so patschnass.
Unter diesen Bedingungen geht es eher darum die Kamera nicht zu sehr unter Wasser zu setzen als ein sensationelles Bild zu machen.


So halten wir uns auch hier nicht lange auf, überqueren die Ringstraße und fahren eine kurze Straße zur Küste und zum Fährhafen von Landeyjahöfn. Dieser Fährhafen wurde erst Ende Juli 2010 eingeweiht.
Davor musste man vom nur wenige Kilometer entfernten Bakki fliegen oder die 3-stündige Fähre von der Halbinsel Reykjanes nehmen die nun obsolet geworden ist.
Heute dauert die Überfahrt nur etwa eine halbe Stunde, also recht angenehm, um auf die größte Insel der Westmänner – Heimaey – zu kommen.







Ein größeres Problem ist heute aber immer noch das Wetter.
Normalerweise bei klarer Sicht sind die Inseln der Westmänner klar und deutlich von hier – von der Küste aus zu erkennen.
Heute sieht man kaum 500 Meter weit so tief hängt die Regensuppe herunter.
Hat uns die Vorhersage von Belgingur ausgerechnet heute wo wir uns auch noch mit den Fährtickets festgelegt haben im Stich gelassen ?
Es regnet jedenfalls weiter und der Nebel hält die Küste fest umklammert.







Um 10 Uhr legt die erste Fähre des Tages in Richtung Heimaey ab und wir sind an Bord und harren der Dinge die da kommen sollen.
Viel zu sehen gibt es nach wie vor nicht.
Die Berge der Westmännerinseln sind wie von einem Riesen wegradiert.
Die Westmänner oder eigentlich Vestmannaeyjar sind eine Inselgruppe  vulkanischen Ursprungs 10 bis 30 Kilometer südlich der isländischen Küste, die aus 14 Inseln, 30 Schären und 30 Felsen bestehen.
Imposante 4086 Einwohnern verteilen sich auf diese Inseln (wobei fast alle auf Heimaey leben) – was immerhin einer für isländische Verhältnisse unfassbaren Bevölkerungsdichte von 240 Köpfen pro km² entspricht (Zum Vergleich: Deutschland hat eine Bevölkerungsdichte von 226 Einwohner pro km²)
Auf Islands Festland liegt die Bevölkerungsdichte dagegen nur bei mageren 3,1 pro km².
Während die Fähre der Hauptinsel Heimaey immer näher kommt (was wir mehr ahnen als sehen) können wir diese Zahlen noch nicht bestätigen. Wer weiß, ob sich bei diesem Sauwetter nicht sogar der Isländer lieber zu Hause verkriecht. Die Inseln sind bekanntermaßen niederschlagsreich, im Durchschnitt fallen 1.600 mm pro Jahr. Im Mittel gibt es an 240 Tagen pro Jahr Niederschlag. Stürme sind häufig.









Wir legen in der Nebelsuppe am Hafen von Heimaey an. Von den Bergen und Vulkanen ist nichts zu sehen. Nur die ersten paar Meter oberhalb des Wassers kann man ein paar grüne Felsen ausmachen, den Rest der Insel haben Jim Knopf und die wilde 13 aus der Puppenkiste entfernt.







Wir sind jedenfalls schon mal froh, daß wir das Auto dabei haben und uns nicht im Regen auf die Suche nach dem Besucherzentrum machen müssen.
Das ist dann auch schnell gefunden und da ein Cafe integriert ist – der perfekte Platz um ein bisschen im Giftshopbereich herumzustöbern, ein paar dumme Fragen zu stellen und sich bei einer heißen Tasse Kaffee aufzuwärmen (und das Mitte Juli).
Auf die Frage nach dem Wetter hören wir, daß es die letzten Wochen wohl generell sehr viel geregnet hätte und heute sähe es auch nicht gut aus.
Ja, den Eindruck könnte man haben.
Immerhin sieht der Kaffee gut aus und die warme braune Brühe weckt die Lebensgeister.







Nach knapp einer Stunde wagen wir uns wieder zum Auto hinaus und siehe da – der Regen hört auf.
Wir entdecken einen originellen Lundi-Wegweiser und holen die Kameras aus dem Auto. Die Westmänner sind ja Lundi-Region – wäre schön, wenn wir  kurz vor dem Ende der Reise noch einmal Lundis sehen könnten.








Während wir unsere Aufnahmen machen kommt Bewegung in die Wolkenstruktur die vorher nicht mal als solche erkennbar war. Plötzlich sind auch Berge und Häuser zu erkennen – der Nebel hat sich verzogen und war das nicht eben ein Sonnenstrahl ?
Einfach immer wieder unglaublich wie schnell sich das Wetter hier ändern kann.








Wir fahren ans Südende der Insel nach Stórhöfdi.
Hier soll man die beste Möglichkeit haben Lundis zu entdecken.
Es gibt einen Unterstand von dem aus man die Vögel beobachten kann und es ist auch Kundschaft da und zwar jede Menge. Der ganze Grashügel ist mit Lundis bevölkert.



















Lange können wir uns an ihnen allerdings nicht erfreuen. Die Sonne bricht durch und eine Gruppe Fotografen nähert sich relativ geräuschvoll – zwei Umstände die dazu führen, daß sich die Papgeitaucher lieber auf den Weg zum Wasser machen.






Nur die Schafe bleiben uns erhalten, die egal ob Sonnen oder Wolken in etwa gleich intelligent gucken.






Zeit, sich die Insel noch näher anzusehen.
Die Sonne hat sich inzwischen dauerhaft durch die Wolken gekämpft und es wird spürbar wärmer. Wir können von hier auch weitere grüne Inseln im Meer ablichten.


















Wir fahren ins Zentrum von Heimaey, gönnen uns einen Snack in der Sonne (wer hätte das heute Morgen gedacht), ....






... und sehen uns weiter am Stadtrand von Heimaey um ...







...  wo schwarze Lava das Bild beherrscht – die gerade mal 40 Jahre alt ist.

Wikipedia schreibt dazu:
Ende Januar 1973 brach ein neuer Vulkan, der Eldfell, in direkter Nähe der Stadt aus. Zum Glück befand sich wegen eines Sturmes am Vortag die gesamte Fischereiflotte der Insel im Hafen, so dass die Insel schnell evakuiert werden konnte und niemand zu Schaden kam. Im Laufe der nächsten Monate kämpften die zurückgebliebenen Helfer um die Stadt auf Heimaey.
Etwa 100 Gebäude wurden von austretender Lava überwalzt. Große Teile des Ortes wurden teilweise bis zu 8 m unter schwarzer Asche verschüttet. Die meisten Gebäude wurden in den Monaten danach wieder mit Hilfe vieler Bewohner und Freiwilligen ausgegraben. Ein Teil des Lavastromes floss in Richtung der Hafeneinfahrt und drohte diese zu blockieren, was ein großes Problem für den auf Fischfang basierenden Lebensunterhalt der Menschen geworden wäre. Es wurden Wasserkanonen aufgebaut und der Lavastrom mit Meerwasser bespritzt, um ihn zum Stoppen zu bringen. Tatsächlich stoppte der Lavastrom, so dass die Hafeneinfahrt jetzt zwar enger geworden, der Hafen gleichzeitig aber vor der Meeresbrandung besser geschützt ist.







Der Ausbruch dauerte bis  Ende Juni - also etwas mehr als fünf Monate. Nach diesem verheerendsten Vulkanausbruch in der Geschichte Islands waren mehr als 400 Häuser zerstört. Heimaey hat seitdem auch den Spitznamen „Pompeji des Nordens" abbekommen.






Ganz nebenbei wurden bei dem Ausbruch 2 km² neue Landmasse geschaffen.






Wir folgen einem Weg durch das Lavagestein und bestaunen die Grenze wo der Lavastrom vor den Häusern gestoppt wurde.














Der Verursacher dieses Lavastromes, der Eldfell Krater ist unser nächstes Ziel.









Das Wetter ist inzwischen konstant trocken und meist sonnig und wir leisten Belgingur innerlich Abbitte für unsere Zweifel an seiner Prognose.







Der Aufstieg auf den Rand des Vulkanes ist kurz aber knackig.







Oben bläst fast orkanartiger Wind ...









... aber die Aussicht ist das alles wert.
Die ganze Insel liegt dem Wanderer hier oben zu Füssen.








Einfach phantastisch.









Weitere Vulkankegel sind von hier oben zu entdecken.








An der Nordwestküste suchen wir noch einmal nach Lundis aber für die scheint das inzwischen vorherrschende T-Shirt Wetter nun definitiv zu warm.
Die Küstenlinie bietet aber auch hier einige nette Ansichten von grün bewachsenen Lavabergen – ein schöner Abschluß für einen wieder einmal tollen Tag der letztendlich alles gehalten hat, was wir erhofft hatten.







Gegen 20.30 Uhr nehmen wir die Fähre zurück nach  Landeyjahöfn und sind gegen halb 10 zurück in Hellisholar wo es dann doch wieder regnet. In unseren Topf mit Pestonudeln regnet es aber nicht hinein – also alles gut.

Ü: Cabin bei Hellisholar


Bild des Tages:


In doppelten Sinne Höhepunkt eines nicht mehr für möglich gehaltenen phantastischen Tages - oben auf dem Eldfell Krater.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Horst

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #216 am: 23. Februar 2014, 13:36:34 »
Da ich nächste Woche kaum Online komme gleich den letzten Tag mit hintendrauf!

18.Tag 17.7.2013, Mittwoch


Wird es heute ein letzter schöner Tag einer tollen Reise?
Nun, der erste Blick morgens um 7 Uhr aus dem Fenster verheißt (mal wieder) nichts Gutes.
Wie wir wissen muss man dem in Island aber auch nicht zuviel Bedeutung beimessen – auch heute ist „noch alles drin“.
Wir frühstücken erstmal gemütlich und packen unsere Sachen zusammen.
Sollten wir mal wieder in diese Gegend kommen haben wir uns einen Knick ins Ohr gemacht – hierher kehren wir gerne zurück.

Wir hatten gestern noch überlegt wie wir den letzten Tag gestalten sollten und uns für das Sogin-Gebiet auf der Halbinsel Reykjanes entschieden (von wo ja auch morgen unser Rückflug von Keflavik startet).
Eine Landschaft, die viele Facetten bieten soll – Vulkane, Seen, und bunte Berge – klingt gut und eine tolle Wanderung soll es dort auch geben.
Entgegen 99% der sonstigen Island-Reisenden sind wir inzwischen richtige Reykjanes-Fans geworden und können den auf den ersten Blick kargen Landschaften doch sehr viel abgewinnen. Man muss sich dort nur ein bisschen auf die Suche machen.
Mit dem von vielen Islandjüngern dagegen gehypten Snaefelsness konnten wir uns bisher nicht anfreunden – kann ja aber noch kommen.
Gegen 10 Uhr haben wir schnell den Großraum Reykjavik erreicht.





Am Straßenrand zeugen zwei dekorative Unfallwracks für einen Aha-Effekt.
Es gibt also auch Verkehrsunfälle in Island.
Trotzdem ist es wahrscheinlicher, daß man beim Laufen ein Schaf rammt.

An einer Tanke gibt es noch einen Kaffee und wir rufen bei ICR an ob wir das Auto statt am Flughafen auch beim vorgebuchten B&B in Keflavik abgeben können – kein Problem – wir machen eine Uhrzeit aus und dann soll der Wagen dort von ICR abgeholt werden, ohne uns Kosten dafür zu berechnen.
So gewinnt man Stammkunden.

Auf einer Aufnahme aus dem Internet waren in der Nähe von Hafnarfjördur grün bemooste Steine am Ufer einer Lavaküste abgelichtet, die Petra gerne noch vor die Linse bekommen würde. Also das Runde muss ins Eckige (nur mal andere Baustelle).
Laut unseren Informationen könnten die Steine in der Nähe eines Golfplatzes sein.
Etwas komisch kommen wir uns zwar schon vor, als wir statt mit Eisen Siebzehn mit unseren Stativen am Abschlag aus dem Clubhaus vorbeimarschieren.
Ein geteerter Weg führt entlang des angelegten Grüns, das auf der Meerseite den bemerkenswerten Kontrast der Lavafelsen bietet.






Ein paar Blümchen gibt's auch - und es war Sommer ...







Wir finden tatsächlich die Stelle die wir gesucht haben – nur die Ebbe die wir aus unserem Geldbeutel kennen, ist noch nicht so weit im Gange wie wir es für unsere Aufnahmen bräuchten.
Da wir schon mal hier sind machen wir trotzdem das Beste draus, klettern ein wenig in den Steinen und mühen uns ein paar Bilder ab.
Das eigentliche Highlight des Tages soll ja dann die Wanderung durch das Sogin-Gebiet werden – das Wetter ist inzwischen auf deutlich freundlichere Temperaturen mit diversen Sonnenstrahlen umgeschwenkt. Der morgendliche Regen ist schon wieder Geschichte.







Nur ein paar Autominuten westlich von Hafnarfjördur führt eine Piste nach Süden in ein landschaftlich bizarres aber hochinteressantes Gebiet.
Bemooste Lava soweit das Auge reicht ...







... mit Kratern ...







... und Vulkanbergen als Sahnehäubchen.








Einer dieser Vulkane, der markanteste der Region ist Keilir.
Durch seine vorgeschobene Stellung hebt er sich so deutlich durch seine Höhe von den umgebenden flachen Schildvulkanen und Lavafeldern ab, dass er geradezu als Wahrzeichen der Halbinsel gelten kann. Man erkennt ihn von Weitem an schönen Tagen selbst von der Südküste der Halbinsel Snaefelsness aus.






Nach etwa einer halben Stunde Fahrt nach Süden haben wir einen kleinen Parkplatz  erreicht, ziehen unsere Gummistiefel an, starten das GPS und wandern los.






Die Idee mit den Gummistiefeln erweist sich nur wenige Minuten später als goldrichtig als wir durch einen Canyon und einen seichten Fluß marschieren.







Das Gelände ist durch vorangegangene Regenfälle sehr weich, schlammig und matschig – normale Wanderschuhe könnte man sich hier schnell ruinieren.






Die Schlucht von Sogin wird jeden begeistern der die isländischen Farben mag.





Blau, grau, orange-rot, braun, türkis und obendrauf ein grüner Überzug wie eine Kuchengussmasse.














Wir wandern weiter und erreichen den Djupavatn, einen herrlich gelegenen See.























Wir folgen etwas oberhalb des Ufers einem Schafspfad dem See entlang.






Einen wirklichen Weg gibt es schon lange nicht mehr und dieser Weg verliert sich auch schnell in den Felsen.
Ein Weitergehen würde eine ziemliche Kletterpartie bedeuten worauf wir heute an unserem letzten Tag keine Lust haben.







Wir kehren also wieder um und gehen den Weg vom Parkplatz einfach in die andere Richtung.










Als Ziel ist der Spakonuvatn ausgegeben, ein weiterer See der höher am Berg zu finden sein soll.
Nach einem Aufstieg von einer knappen Stunde erreichen wir schließlich den See.
Wahrlich ein toller Anblick über halb Reykjanes – auch der markante Vulkan Keilir ist in der Ferne deutlich zu entdecken und außer ein paar Schafen genau wie schon vorher auf dem Weg zum  Djupavatn – weit und breit kein Mensch zu sehen und das nur eine halbe Stunde von der Mega-Super-Duper-Metropole Reykjavik entfernt.














Überhaupt die ganze Gegend mit bemoosten Lavafeldern, Vulkankegeln und Kratern, dazu die bunten Liparitberge von Sogin auf die wir von hier oben hinab blicken, gefällt uns sehr sehr gut.














Nach 3 ½ Stunden Wandern haben wir mit diesem See einen tollen Abschluß unseres letzten Islandtages erlebt.







So ganz war es das aber noch nicht.








Da es noch früh am Abend ist, machen wir noch einen kurzen Abstecher vorbei an einigen Trockenfischgestellen ...






... zum Kleivarvatn, ...






... lassen es dort aber mit ein paar Aufnahmen bewenden.


Mit Arthur von ICR haben wir für den Abend die Wagenabgabe vereinbart und etwas zu Essen  brauchen wir ja auch noch.
Letzteres absolvieren wir noch einmal „altbewährt“ auf dem Weg bei Castello Pizza in Hafnarfjördur.







Danach geht es auf die letzten Kilometer nach Keflavik zu Bernhards Bed & Breakfast.
Ein sehr komfortables Zimmer und überhaupt ein sehr geschmackvolles B&B mit wunderbaren Gastgebern.
Per Handy gebe ich Arthur Bescheid, daß er das Auto abholen kann und eine halbe Stunde später sind wir unseren treuen Japaner los.
Ich hoffe, man sieht sich …..






Auf dem Zimmer packt Petra unsere Koffer für morgen früh und ich überwache das mit dem ersten Feierabend-Bier.
Bei mir macht sich schon gedrückte Stimmung breit.
Island zu verlassen fällt mir jedes Mal schwerer.
Mit Arthur von Iceland Car Rental hatte ich eben noch ein nettes Gespräch.

Duschen, ein letztes Viking – Island Du wirst uns fehlen...

Ü: Bernhards Bed & Breakfast



Abreise


Wir müssen am nächsten Morgen so früh los, daß es für ein Frühstück nicht reicht. Unsere Gastgeber haben uns aber freundlicherweise ein Lunchpaket geschnürt mit allem drum und dran und wir haben das beste „Sandwich des Hauses“ für den Heimweg nach Franken im Gepäck – da kann ja nichts schiefgehen.
Ein Taxifahrer ist bereits bestellt der uns mit etwas schräger Musik zum Airport fährt und schon irgendwie unfassbar per Handschlag verabschiedet.
Auch das ist Island.
Am Airport gibt es unerwartet lange Schlangen beim Check In, da anscheinend alle Passagiere die sonst hier pro Woche aufschlagen gleichzeitig heute Morgen einchecken wollen.
Als Petra dann auf dem Damenklo etwas Wasser für das Schlucken einer Tablette holen will dies auch gegenüber der üblichen Schlange auf dem Damenklo erwähnt erntet sie den Spruch einer Landsfrau „das würde sie ja selbst nicht glauben“.
Tja, die Heimat ruft.




Fazit:

Für uns ist Island inzwischen weit mehr als ein Reiseland.
Es ist für uns eine Herzensangelegenheit, so ein ganz besonderes Gefühl wenn wir nach monatelangem Entzug wieder hier sein dürfen.

Mehr kann man sich von einem Reiseland nicht wünschen. Mehr geht nicht.

Noch ein Spruch über Island den wir im Boardmagazin von Iceland Air lesen:
„Das Besondere an Island ist nicht nur die wunderbare Natur sondern auch daß der Premierminister im Telefonbuch steht“.


Danke für's mitlesen!  :D


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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #217 am: 23. Februar 2014, 16:31:49 »
Hallo Horst und Petra,

das Ende der Reise kam jetzt doch sehr schnell. Ich konnte die Bilder und Eindrücke stets im Warmen genießen und bin sehr froh darüber :toothy9:.

Die Lundis  :herz: und Grönland flashten mich am meisten. Stürme, Kälte  :frier:, Nebelbänke, Matsch und enge Unterkünfte  :verpiss: muss ich im Urlaub nicht unbedingt haben.

Aber ein großes :danke: für den Reisebericht :beifall:. Man spürt aus den Zeilen regelrecht eure Begeisterung und die Liebe zu Island.
 
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #218 am: 23. Februar 2014, 17:22:41 »
Wieder grandiose Eindrücke! Mein Herz wurde ja blitzschnell von den schottischen Highlands erorbert und ich kann mir vorstellen, dass auch Island bei mir leichtes Spiel hätte  ;)

Ganz lieben Dank für den schönen Reisebericht!
Liebe Grüße, Andrea



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Rainer

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #219 am: 23. Februar 2014, 18:52:01 »
Ich bin (wie immer) total begeistert. Ob das nun Texas, Alaska, Island oder was auch immer ist - die Reiseberichte von Horst und Petra sind immer absolute Höhepunkte und machen wirklich Lust auf "kennenlernen".

Ich habe schon seit vielen Jahren eine gewisse Abstandshaltung mir selbst gegenüber, um mich selbst nicht allzu sehr unter Druck zu setzen, ob ich das alles auch so könnte oder nicht, aber es macht eine Riesenfreude, diese quirligen Reiseberichte zu lesen.

Immer wieder gehe ich dann auch an meinen Globus (ich liebe solche Dinge, Globus und Landkarten sind etwas tolles), der auf meiner rechten Box (Lautsprecher) steht und lote dort in Ruhe Lagen und Entfernungen aus. In diesem Fall zeigt mir der Globus dass

a) Island eigentlich gar nicht so irrsinnig weit weg ist von uns. Sowieso viel näher als die USA, aber auch schon näher als kanarische Inseln beispielsweise. Nicht viel, aber immerhin deutlich sichtbar. Wer hätte das gedacht (ich jedenfalls nicht!)?

b) Island eine durchaus (sehr) große Insel ist. Der erneute Vergleich mit den Kanaren mutet fast schon schräg an, soviel ist Island größer als Teneriffa oder Gran Canaria.

c) Island enorm weit im Norden liegt (der nördlichste Zipfel streift den Polarkreis - das heißt im Sommer "ewiges Licht"). Fasziniert mich auch grundsätzlich sehr und war auch wichtiger Bestandteil der fantastischen Eindrücke Grönlands, da ja dann wirklich innerhalb des Polars/Polarkreises entstanden sind.

d) Island ebenso enorm weit westlich liegt. Jenseits des europäischen Festlands.

Vielleicht für andere langweilige Fakten, aber so Dinge interessieren mich immer auch. Auch hier ist es Horst wieder gelungen, ein Bedürfnis zu wecken - und selbst wenn ich es nicht erfüllen kann (das kann ich heute nicht sagen), danke ich dafür, wenigstens auf diese Weise daran teilnehmen zu dürfen.

Shadra

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #220 am: 23. Februar 2014, 23:48:06 »
Auch von mir vielen Dank für diesen tollen Bericht, die wundervollen Fotos und die grandiosen Eindrücke dieser Insel!

Es hat mich nur weiter in meinem Plan bestärkt, diese Insel ein weiteres mal zu besuchen!  :beifall:

Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!

soenke

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #221 am: 24. Februar 2014, 10:02:15 »
Hallo Horst,
oh wie schade dass dieses wunderbare reise schon zu Ende ist.
Das waren wieder zwei Tage ganz nach meinem Geschmack. Toller Ausflug auf Heimaey und die Schlucht von Sogin hat mir auch besonders gefallen.
Kommt man da eigentlich mit normalem PKW hin? Sonst würde ich da nämlich auch einen Abstecher hin wagen!!

Meine Vorfreude auf Island steigt durch deinen Bericht ins Unermessliche und ich freue mich ganz dolle!! Aber Grönland fand ich auch absolute Spitzenklasse!

Hoffentlich kann mich Island genauso begeistern wie euch!! Aber die Chancen stehen nicht schlecht!! ;)

Also recht vielen Dank für wieder mal einen famosen Reisebericht und ich freue mich auf den Nächsten!!

LG Sönke

Andy

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #222 am: 24. Februar 2014, 11:16:14 »
Hallo Horst,

auch ein Danke von mir für diesen tollen Bericht.
Fantastische Fotos und natürlich eine fantastische Landschaft.  :)

Susan

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #223 am: 24. Februar 2014, 11:24:42 »
Hallo,

leider hatte ich zu viel um die Ohren, um jeden Tag zu kommentieren, bin aber interessiert weiter mitgefahren. Und das hat mal wieder großen Spaß gemacht  :) besonders, da schließe ich mich Ilona an, die Eindrücke virtuell im warmen Zimmer zu geniessen  ;)

Auf jeden Fall ein dickes Dankeschön für den interessanten und unterhaltsamen Bericht, sowie die tollen Bilder
 :danke:
Liebe Grüße
Susan


Paula

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Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
« Antwort #224 am: 24. Februar 2014, 12:08:35 »
Hallo Horst,

das war ja nun Island für Fortgschrittene  :)
für mich wäre wahrscheinlich schon der Standard Urlaub auf Island ein Abenteuer, ich bin es zum Beispiel gar nicht gewohnt auf ungeteerten Straßen zu fahren. Umso faszinierender war es für mich all diese tollen Orte zu erleben, ich ich selber so schnell nicht sehen werde. Die Fotos sind gigantisch  ^-^
und es freut mich natürlich für euch beide dass es euch in Island so gut gefällt und dass es so ein schöner Urlaub für euch war.

Danke dass ihr uns daran habt teilnehmen lassen!  :danke:
Viele Grüße Paula