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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Horst am 31. Dezember 2013, 10:55:10

Titel: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 31. Dezember 2013, 10:55:10
Hallo zusammen,

gegenüber einigen Leuten habe ich mich dazu hinreißen lassen anzukündigen, daß die Geschichte dieser Reise noch dieses Jahr starten würde.
Beim Blick auf den Kalender wurde mir klar, daß es dafür nun nicht mehr soviele Möglichkeiten in diesem Jahr gibt.  :o

Als Einstimmung gibt es zur Abwechslung mal kein Foto sondern ein Video, morgen folgt dann der Prolog.

http://vimeo.com/82830138
Die Pfeile links neben dem vimeo-Logo liefern das Vollbild (720p)

Wir würden uns freuen wenn Ihr uns auf eine Reise zu den wildesten Regionen Europas begleitet!  :D



Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Susan am 31. Dezember 2013, 11:31:42
Hurra, endlich mal Erste  ;)  Das Intro hat mir schon mal sehr gut gefallen - also ich bin dabei

Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Michael am 31. Dezember 2013, 12:07:02
Wow! Ganz feine Aufnahmen im Trailer!
Bin schon gespannt, was Du/Ihr uns zu erzählen habt! :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Thomas am 31. Dezember 2013, 12:23:38
du wills mich verführen. Was krasse Landschaft und gar nicht so weit weg
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Paula am 31. Dezember 2013, 12:39:18
Horst da bin ich sehr gerne dabei. Das IPad zeigt das Video nicht an, ich schaue es mir morgen am PC an wenn wir wieder Zuhause sind!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 31. Dezember 2013, 13:23:21
Hi Paula,

kannst es auch mal mit dem Direktlink über Vimeo probieren:

http://vimeo.com/82830138
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Silv am 31. Dezember 2013, 13:55:15
Hallo Horst,

ich komme natürlich sehr gerne mit!

Einen guten Rutsch wünsche ich dir und Petra!  :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 31. Dezember 2013, 15:25:10
Hallo Horst,

den Trailer (was für ein Appetizer!!!) könntest du direkt dem isländ. Tourismusverband verkaufen  :beifall: :beifall: :beifall:.

Jetzt ziehe ich mir noch schnell eine extradicke Daunenjacke über und dann kann's losgehen :sabber:.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 31. Dezember 2013, 17:10:53
Hallo Petra, hallo Horst!

Ich bin schon ganz verzaubert -  ich bin sicher, das hält mindestens bis nächstes Jahr  ;) Und dann brauche ich Nachschub...
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 01. Januar 2014, 12:10:25
So, da hat sich ja schon eine feine Reisegesellschaft zusammengefunden - herzlich willkommen.  :)



Ihr müsst ein bisschen fliegen, etwas wandern, einige Kilometer im Auto, auch durch Flüsse bewältigen (Entwarnung - diesmal nicht im Lada  ;) ), solltet regenfeste Klamotten, Mückenschutz und viel Enthusiasmus für Natur dabei haben - dann passt das schon. 
Also macht Euch bereit – packt Eure Koffer (und nehmt Euch was Warmes mit ) - es geht auf in den Norden.   :)

Am Sonntag fliegen wir los und dann hoffe ich immer Mittwoch und Sonntag einen neuen Tag einstellen zu können.

Damit Ihr Euch geographisch schon mal einstimmen könnt:

(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/12/Greenland_on_the_globe_%28Greenland_centered%29.svg/598px-Greenland_on_the_globe_%28Greenland_centered%29.svg.png)
Rot, die mit einer Fläche von 2,17 Millionen Quadratkilometern größte Insel der Welt -  Grönland – und rechts unterhalb der kleine weiße Fleck – das ist Island.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/titeli4c2y.jpg)

Prolog



Es ist schon etwas Besonderes, während nur einer Reise eine Art „Coming Home“ und den Reiz des völlig Neuen zu erleben.
Das stand uns in diesem Sommer bevor und darauf freuten wir uns schon viele Monate.
Sehr akribisch hatten wir alles geplant. Am Beginn der Reise soll es ins Eisberge-Mekka Grönlands nach Ilulissat gehen und danach wollen wir endlich einige besondere Ziele in Island, vor allem im Hochland sehen, deren Pisten während unserer beiden tollen Reisen 2009 & 2010 nach Island jeweils im Frühsommer noch geschlossen waren.
Wir buchten bis auf die letzten zwei Tage in Island sämtliche Zimmer der Reise vor (was wir sonst nie machen) was uns für Island einen rekordverdächtigen Zimmerdurchschnitt von 50€ bescherte.

Allerdings - nahezu alle Zimmer reservierten wir als Schlafsackunterkunft mit Gemeinschaftsbad, dafür aber meist mit (Gemeinschafts-)Küche, die in Island bei Privatzimmern immer mal wieder angeboten wird und die wir (bzw. Petra, unsere Zimmer-Beauftragte) wenn möglich so aufgespürt hatte.
Wir besorgten uns Gummistiefel und eine Wathose und extra für die Reise auch die neue GoPro um Flußdurchfahrten & Co auf Datenträger zu bekommen.

Fast schon wie gewohnt, passiert bei uns dann doch immer irgendwas kurz vor der Reisebeginn, was die Abreise erschwert oder gar in Frage stellt. So auch diesmal.
Gut eine Woche vor Abreise stellte ich fest, daß mein Camcorder im Weitwinkelbereich nicht mehr richtig scharf stellt.
Also Camcorder zu Sony eingeschickt und täglich angerufen ob man die 7 Arbeitstage Durchlauf irgendwie beschleunigen kann (kann man nicht, ging zur Reparatur nach Frankreich) und wann die Kamera wieder bei mir ankommt.
Sonntag wollten wir fliegen, Samstag stellt Sony nicht zu. Also entweder das Teil kommt am Freitag oder eben eventuell am Montag einen Tag zu spät .....

Dann wurde noch eine unserer Katzen krank und wir wussten erst recht nicht ob wir fahren können.
Aber das Schicksal meinte es gut mit uns - die Medikamente für unsere Katze schlugen an und wir konnten wider Erwarten doch noch fahren und tatsächlich - am Freitag kam auch noch meine Kamera an.

So hatten wir am Samstag, nachdem wir die letzten Tage zwischen Hoffen und Bangen verbracht hatten nun doch alles zusammen gepackt und sind zwar gestresst aber trotzdem froh, daß wir doch noch fliegen können.
Wir sind gespannt, wie uns Grönland gefallen wird und ob wir unsere erhofften Ziele im isländischen Hochland auch erreichen können, was dort immer einem straßen- und wettertechnischen Glücksspiel gleichkommt.

Also auf in den Norden zur Mitternachtssonne, zu Eisbergen, Schlittenhunden, Vulkanen, Geysiren, grünen Bergen und wilden Flüssen - auf nach Grönland und Island !
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 01. Januar 2014, 16:25:43
Puuh  :girly: die Kamera zur Reparatur und die Katze krank - das war ein Nervenkitzel. Gut, dass die Kamera rechtzeitig eingetroffen ist und die Katze auf dem Weg der Besserung war  :thumb:. Da diesmal alles vorgebucht war ...

Schwamm drüber, hat ja alles geklappt  :adieu:.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 01. Januar 2014, 16:34:09
Hi Ilona,

jetzt hinterher wo wir wissen was das für eine geniale Reise war hätten wir uns doppelt geärgert.  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Michael am 01. Januar 2014, 22:07:26
Ach jeh, ein Streß so kurz vor Urlaubsbeginn, wie man ihn sicher nicht braucht. Wie hätte Dein "Plan B" mit der Videokamera ausgesehen?
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Shadra am 01. Januar 2014, 23:07:50
Hui - grad noch geschafft! (http://www.tower-of-fantasy.de/smilies/grins_bou.gif)
Und damit mein ich jetzt nicht deinen Start des RB (http://www.tower-of-fantasy.de/smilies/nail.gif)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 02. Januar 2014, 09:37:51
Ach jeh, ein Streß so kurz vor Urlaubsbeginn, wie man ihn sicher nicht braucht. Wie hätte Dein "Plan B" mit der Videokamera ausgesehen?
Dann hätte ich meine ältere HD Kamera mitnehmen müssen, hatte mich aber natürlich sehr gefreut mein neues Spielzeug zum Einsatz zu bringen, die vor allem in der Bedienung, im Ton aber auch im Bild klare Qualitätssprünge liefert.

@Shadra
ohne Dich wären wir natürlich nicht losgefahren  :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Paula am 02. Januar 2014, 09:38:53
Hi Paula,

kannst es auch mal mit dem Direktlink über Vimeo probieren:

http://vimeo.com/82830138

Danke Horst so funktioniert es! Der Film fängt ja genial an, wie gut dass die Kamera rechtzeitig repariert wurde, was für eine Aufregung so kurz vor der Abreise :girly:
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: soenke am 02. Januar 2014, 12:28:36
Hallo Horst,
du wolltest doch nicht etwa ohne mich losfahren. >:(

Das Video ist ja schon mal ein genialer Appetitmacher, was bei mir die Vorfreude auf Island und Grönland ins Unendliche steigert. So, habe alle Sachen gepackt und warte auf den Abflug !! Bin sehr gespannt !!

LG Sönke
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 02. Januar 2014, 17:10:49
Hallo Horst,
du wolltest doch nicht etwa ohne mich losfahren. >:(

Das Video ist ja schon mal ein genialer Appetitmacher, was bei mir die Vorfreude auf Island und Grönland ins Unendliche steigert. So, habe alle Sachen gepackt und warte auf den Abflug !! Bin sehr gespannt !!
Bin mal gespannt wie Dir Dein diesjähriges Urlaubsziel im Bericht gefällt.  :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 04. Januar 2014, 13:42:17
1.Tag 30.6.2013, Sonntag


Der erste Protagonist dieser Reise ist unser Wecker, der uns morgens um 7 Uhr aus einem unruhigen Schlaf weckt.
Die letzten Tage haben Körner gekostet und wir waren mehr mit dem Tierarzt beschäftigt als mit unseren Reisevorbereitungen.
Zum Glück sind unsere Katzen während unserer Abwesenheit bestens versorgt - das beruhigt doch einigermaßen.

Wir laden die Koffer ins Auto und starten um 9 Uhr Richtung Flughafen München, bzw. zum daneben befindlichen Shuttle- und Parkplatzbetreiber  Airparks, den wir 90 Minuten später erreichen.
Die kurze Shuttle-Fahrt zum Flughafen wird als die mit Abstand gefährlichste in die Geschichte dieser Reise eingehen.
Wie jemand als Berufsfahrer während der gesamten Fahrt völlig bekloppt auf seinem Smartphone rumtippen kann und dann einhändig in jedes Kürvchen brettert als wenn wir ein Dauer-Abo für Achterbahnfahrten gebucht hätten, wird uns auf ewig ein Rätsel bleiben. Hier hätte sich die Einnahme von Reisetabletten wie man sie vor einer üblen Schiffspassage auf rauer hoher See benötigt hätte, absolut gelohnt.
Nicht verwunderlich ist dann, daß wir auch noch bei C statt bei D am Terminal abgeladen werden - aber Hauptsache raus aus dem Bus, damit sich der Magen wieder beruhigen kann.

Der Check In bei Icelandair verläuft dagegen unproblematisch, nur den 3.Koffer den wir kostenpflichtig für 35€ dazu nehmen (und den wir dann in der Unterkunft in Reykjavik für die Tage die wir in Grönland sind deponieren wollen) verschafft uns noch mal eine kleine Wartezeit - die 35€ können nur bar bezahlt werden (!?) und dazu braucht man eine Kasse die die Dame von Icelandair scheinbar aus einer Bank in der Downtown von München holen gehen muss, denn wir warten eine geschlagene Viertelstunde bis sie mit dem eckigen Kästchen zurückkommt.
Nun, das ist kein Problem - wir sind diesmal mit genügend Zeit zum Flughafen gefahren.

Die zwei Stunden bis zum Abflug vertreiben wir uns mit unseren selbstgestrickten Broten und Getränken und schnaufen erst einmal durch, die erste Hürde ist geschafft, wir sind tatsächlich am Flughafen und immerhin auch schon unsere Koffer los.
Irgendwann wird es Zeit durch die Security zu gehen - immer wieder aufs Neue schön wie man zu Hause alles durchdacht, wohlüberlegt und säuberlich in seinen Rucksack packt um es dann dank eines Security Checks irgendeines Teils das im Rucksack ganz unten liegt völlig hektisch und chaotisch wieder zurück in denselben zu würgen.

Es hat inzwischen eine gewisse Tradition, daß wir uns im Duty Free Shop etwas Hochprozentiges für den Schlaftrunk mitnehmen - meist Gin, den man dann mit der Schweppes Tonic, die es in Island fast überall gibt zu einem netten GinTonic kombinieren kann.

Pünktlich heben wir um kurz nach 14 Uhr ab, sehen uns im Flugzeug einen isländischen Film an (der unerwartet richtig gut ist - eine schräge Komödie um eine Hochzeit), kaufen an Bord gleich eine Sim-Karte mit Telefon- und Internetguthaben und relativ schnell sind die 4 Stunden um und wir landen in Keflavik, dem Internationalen Flughafen Islands - etwa eine Stunde westlich der Hauptstadt Reykjavik.

Zurück in Island - was für ein Gefühl !  :D

Island - das ist für uns Zauber, Magie, Schönheit, unbändige Kraft und Abenteuer und - die Gewissheit - dass man nie weiß was dieses Land diesmal mit uns vorhat.

Zunächst können wir dieses wundervolle Land allerdings nur wenige Stunden genießen. Bereits morgen Mittag geht unser Flug weiter nach Grönland.
Wir hatten uns durchgerechnet, daß es kaum mehr kostet uns für diesen halben Tag einen kleinen Mietwagen zu nehmen und die Stunden zu nutzen als mit Taxi oder Bus nach Reykjavik zu fahren.
Das war eine sehr gute Idee, denn Island empfängt uns ungewöhnlicherweise mit strahlendem Sonnenschein.
Bei der Gepäckausgabe gibt es unterirdisch einen kleinen Supermarkt – der kennt uns schon – denn hier wurde auch bei unseren beiden vorangegangenen Ankünften in Keflavik die erste Notversorgung an Getränken sichergestellt.
In der Ankunftshalle wartet Arthur von ICR schon mit einem Namensschild auf uns. Wie schon beim letzten Mal vertrauen wir auch diesmal dem Mietwagenvermieter ICR und mit Arthur, den wir auch 2010 schon kennen- gelernt hatten, gab es sehr netten und völlig unkomplizierten Kontakt.
Arthur führt uns zu unserem Mietwagen, einem Suzuki Liana. Im Wagen werden schnell die Vertragspapiere ausgefüllt und die Kreditkarte gezückt. Von Arthur erfahren wir, daß der isländische Sommer bis auf eine Handvoll Tage bis jetzt ausgefallen ist. Dann hoffen wir mal, daß wir da mehr Glück haben.

Den Suzuki sollen wir morgen einfach am Airport in Reykjavik unverschlossen irgendwo abstellen und den Schlüssel ins Handschuhfach legen. Man würde den Wagen schon finden - und klauen ... das kommt hier nicht vor. Wir müssen uns erst wieder daran gewöhnen, daß wir in Island sind.  :D


Es ist inzwischen 17 Uhr Ortszeit (2 Stunden Zeitverschiebung zu uns - also 2 Stunden hinterher) als wir das Flughafengelände verlassen und auf die 425 entlang der Westküste der Halbinsel Reykjanes nach Süden unterwegs sind.
An der kleinen "Brücke über die Kontinente", die einen Graben, der die amerikanische und europäische Erdplatte trennt überspannt, fahren wir achtlos vorbei. Vor 4 Jahren hatten wir hier mal gehalten und das ganze für Nonsens befunden - was der Sache sicher auch ziemlich nahe kommt.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5359v5uwb.jpg)
Unser Ziel ist da schon wesentlich lohnender - die heißen Quellen und Fumarolen von Gunnuvher.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/019u2u9s.jpg)
So schön das Wetter auch ist - der Wind bläst in einer Orkanstärke wie wir es bisher in Island noch nicht oft erlebt haben - obwohl der Wind hier immer eine tragende Rolle spielt.
Definitv kein Wetter für Toupetträger.....




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/015f4uej.jpg)
Dementsprechend peitscht der Qualm der Quellen in ständig wechselnder Richtung waagerecht über die Wege und Filmen und Fotografieren wird zum Himmelfahrtskommando für unsere Kameras und Objektive.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_536872u7k.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/047viukv.jpg)
Wir fahren einen Feldweg zu einigen weiter entfernt liegenden Quellen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5378wpulu.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/055dpus5.jpg)
Ein tolles, farbenfrohes Gebiet, das uns viel Spaß macht ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5365epuzv.jpg)
... und der Aufstieg auf einen Hügel belohnt uns mit einem klasse Blick über einen See und das Kraftwerk, das neben dem Thermalgebiet die Erdwärme in Energie umwandelt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/0248euea.jpg)





Weiter führt unser Weg nach Osten. Sowas wie ein Geheimtipp ist das Brimketill - ein natürliches Felsenbecken in dem sich wie in einem Pool das Meerwasser sammelt.
Laut meiner Beschreibung habe ich von einem unscheinbaren Holzwegweiser gelesen der tatsächlich so unscheinbar ist, daß wir daran vorbeidonnern.
Erst im letzten Moment sehen wir das Hinweisschild, das auch gut auf einem Grab eines Goldsuchers im 19. Jahrhundert stehen könnte und dessen Buchstaben nur entziffern kann, wenn man auch weiß was drauf stehen soll.

Eine kurze Piste führt Richtung Meer und dann geht es weglos noch etwa 200 Meter über zerklüftete Lavafelsen. Wir erreichen die Lavaklippen und blicken hinab zum Meer und tatsächlich, ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/077qiugt.jpg)
... da liegt es, das Brimketill.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/073isulx.jpg)
Das Meer klatscht so aufbrausend gegen die Felsen, daß man selbst hier oberhalb aufpassen muss keine Dusche zu bekommen.
Was uns zumindest hier gelingt, auf dieses Thema kommen wir noch einmal zurück.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5389j6uaq.jpg)
Es wird Zeit sich auf den Weg nach Reykjavik zu machen. Einen kleinen Fotostop legen wir noch um die Blaue Lagune ein, Islands Vorzeige- (und einziges wirkliches Nepp-) Ziel.
Island steht ja eigentlich für kostenlose Natur und Parks - die Blaue Lagune ist da eine unrühmliche Ausnahme aber eben derart beliebt, daß auch die 35€ Eintritt die man inzwischen für einen Besuch berappen darf noch nicht genug abschrecken und auch nicht, daß man hygienisch dort inzwischen schon grenzwertige Erfahrungen machen darf.
Haare, Pflaster, Müll – wer hier auf den Knien auf Tauchgang geht kann sich seine ganz besonderen Souvenirs mit nach Hause nehmen.
Die sollen dann aber immerhin kostenlos sein.

Da es schon langsam auf 20 Uhr zugeht, legen wir gleich mal die neue Simkarte ins Handy und rufen bei unserer Unterkunft an, daß es noch etwas später wird.  Wenn wir vor 23 Uhr kämen – kein Problem.
Heute haben wir keine Kochgelegenheit beim Zimmer mit dabei (was im Stadtgebiet von Reykjavik auch nicht so leicht zu bekommen ist wie außerhalb) und wir erinnern uns an eine gute Pizzeria bei Hafnarfjördur das wir gerade passieren.
Petra weiß auch noch wo wir hinfahren müssen und so sitzen wir eine Viertelstunde später draußen in der Sonne, gönnen uns schon mal ein Tuborg Light dazu und genießen die ausgezeichnete Pizza und überhaupt, daß wir hier sitzen können. Vor ein paar Tagen sah das ja alles noch ganz anders aus. Übrigens, schon mal eine wirklich wesentliche Info: die Supermärkte und Tankstellen in Island dürfen nur Lightbier um die 2,5 % verkaufen – wer richtiges Bier haben will muss in eine Vinbudin, die es nur in den Städten und großen Orten gibt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/0851juhp.jpg)
Wir fahren weiter nach Reykjavik.
Reykjavik – das ist Islands absolute Monstermetropole – die Überstadt, der Moloch, das Kairo und Mexico City Islands.
Ok, etwas dick aufgetragen für ein Kaff mit gut 100.000 Einwohnern.
Aber – rechnet man zum Großraum Reykjavik noch die nur wenige Kilometer entfernten Hafnarfjördur und Kopavogur dazu leben fast zwei Drittel aller Isländer hier.
Also 200.000 von 300.00. Mehr sind es ja nun mal nicht.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_53923guax.jpg)
Wir navigieren durch die Stadt und erreichen das Palshus Guesthouse direkt hinter dem Domestic Airport Reykjaviks. Man könnte meinen, wir hätten uns mit der Auswahl dieser Unterkunft etwas gedacht.
Petra – bei jeder unserer Reisen „Zimmerbeauftragte“ hat hier für bezahlbares Geld eine Unterkunft mit guter Lage gefunden, die wir nach unserem Grönlandtrip und der abendlichen Rückkunft von dort noch einmal wahrnehmen werden.
Das hat den Vorteil, daß wir unseren dritten Koffer, der u.a. die Gummistiefel, die Wathose, unsere Schlafsäcke usw. beheimatet (und den wir bei je 1 erlaubten Gepäckstück auf dem Grönlandflug sowieso nicht mitnehmen können) hier bei der Gastgeberfamilie lassen dürfen, was Petra schon vorher per E-Mail abgeklärt hatte.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_539390u5l.jpg)
Das Zimmer ist wie üblich in Island sehr sauber aber extrem klein.
Wenn man sich einen Spucknapf mit Vorhängen vorstellt ….. getroffen.
Gut, daß sich im Zimmer gegenüber niemand eingemietet hat – so können wir die Koffer in den Mini-Gang stellen – sonst hätten wir nicht mal mehr ins Zimmer gepasst (was natürlich hauptsächlich an Petras Leibesfülle liegt).
Eigentlich sind wir todmüde aber jetzt so gegen 22 Uhr ist das Licht gerade so schön – und Reykjavik haben wir noch nie mit Sonne gesehen – also letzte Reserven mobilisieren und noch einmal los.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/0868au0g.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/0945buws.jpg)
Wir fahren zur Halgrimskirkja – dem absoluten Wahrzeichen Reykjaviks – eine Kirche deren Äußeres Lavabasaltsäulen nachempfunden ist – ein architektonisches Meisterwerk. Überhaupt, die Isländer sind ein recht kreatives Volk, das u.a. Kunst und Literatur sehr hoch hält.
Die Kirche und die Statue von Leif Eriksson dem ja vor rund 1000 Jahren die Entdeckung Amerikas nachgesagt wird, leuchten im Abendlicht – fantastisch.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/120z8uyr.jpg)
Ein letzter Stop am Wikingerschiff unten an der Hafenstraße und gegen 23 Uhr sinken wir erschlagen aufs Bett, ein letzter Schlummertrunk der uns fast aus den Händen gleitet und schon sind wir im Reich der Träume die uns schon nach Ilulissat Grönland geleiten – für uns ein absolutes Traumziel – also passt es ja auch, daß wir zumindest gedanklich bereits auf dem Weg dorthin sind.


Übernachtung: Palshus, Reykjavik


Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/00463ub7.jpg)
Gunnuvher - Islands Natur empfängt uns gebührend stürmisch. :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andreas am 04. Januar 2014, 16:47:16
An der kleinen "Brücke über die Kontinente", die einen Graben, der die amerikanische und europäische Erdplatte trennt überspannt, fahren wir achtlos vorbei. Vor 4 Jahren hatten wir hier mal gehalten und das ganze für Nonsens befunden - was der Sache sicher auch ziemlich nahe kommt.
Als Nonsens würde ich das nicht bezeichnen. Island liegt ja genau über dem Mittelatlantischen Rücken, also der Riftzone an der sich eurasische und nordamerikanische Platte jedes Jahr 2 cm voneinander entfernen.

(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/82/Iceland_Mid-Atlantic_Ridge_map.svg/376px-Iceland_Mid-Atlantic_Ridge_map.svg.png)  (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7c/North_Atlantic_crust_age_1996.gif)
http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelatlantischer_R%C3%BCcken

Riftzone bei Google Maps:
https://maps.google.com/maps?ll=63.868921,-22.671103&spn=0.017011,0.066047&t=h&z=15

Schon klar dass der Grabenbruch aus geologischer Sicht breiter ist (25-50 km), aber die Brücke liegt dennoch ziemlich genau dort.
Insofern ist die Schautafel (https://picasaweb.google.com/lh/photo/TNWab7efso_dMDSXZmdCbQ) (sogar auf deutsch?  8) ) dort doch ganz ok für Laien.

Mit solchem Island-Wetter verwirrt ihr mich jetzt übrigens.  ;D
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Michael am 04. Januar 2014, 17:21:44
Ein interessanter erster Tag war das doch schon mal!  :)

Finde ich übrigens klasse, dass die im Flieger SIM-Karten verkaufen. Das mit dem dritten Koffer in der Pension lassen ist natürlich clever. Ich denke, nach dem Kommentar zur Zimmergröße hat es bei Euch kurz geklatscht? ;)

Was die "Brücke über die Kontinente" angeht, kann ich dich gut verstehen. Mag es wissenschaftlich noch so korrekt sein, vor Ort denke ich mir bei so was immer "Aha! ::)".
Im Yellowstone findet man ja auch hin- und wieder ein Schild "Continental Divide" - für mich die zweit-langweiligste Sache im Park...

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 04. Januar 2014, 17:38:18
An der kleinen "Brücke über die Kontinente", die einen Graben, der die amerikanische und europäische Erdplatte trennt überspannt, fahren wir achtlos vorbei. Vor 4 Jahren hatten wir hier mal gehalten und das ganze für Nonsens befunden - was der Sache sicher auch ziemlich nahe kommt.
Als Nonsens würde ich das nicht bezeichnen.
Hi Andreas,
mit Nonsens ist natürlich nicht die Tatsache gemeint, daß die beiden Erdplatten sich dort sichtbar voneinander trennen sondern diese Brücke (http://www.gertenbach.info/images/Reise/reise_10_Island/2010_Island_0819_Bruecke_zwischen_den_Kontinente_28.08.JPG) die man dort errichtet hat.
Die ist wirklich Nonsens. Das ist so wie das 4 Corners Monument.

Wirklich viel besser sieht man das auseinanderdriften der Erdplatten im Thingvellir NP!

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_2895f5exz.jpg)
Hier hat sich ja eine richtige tiefe Schlucht gebildet die sehr anschaulich zeigt wie die Erdplatten auseinandergehen.




Mit solchem Island-Wetter verwirrt ihr mich jetzt übrigens.  ;D
Das kann man in Island auch durchgehend so erleben - ist aber jetzt nicht so wahrscheinlich. Zum Glück.
Erstens passt das Wetter gar nicht immer ideal zur Landschaft und zweitens würde Island dann noch mehr überrollt als es im Moment so schon der Fall ist. (http://www.eumerika.de/smf/index.php/topic,531.new.html#new)

Ich weiß jetzt nicht welche Vorstellung Du vom Wetter in Grönland hast.
Eventuell folgt da der nächste Schock.  :))  ;)



Das mit dem dritten Koffer in der Pension lassen ist natürlich clever.
Anders wäre es auch nicht gegangen. Wir hatten so viel Zeug speziell für Island dabei und auf dem Flug nach Grönland war die Gepäckbeschränkung ja noch ärger als bei Iceland Air und eben keine so preislich attraktive Möglichkeit einen dritten Koffer mitzunehmen.




Zitat
Im Yellowstone findet man ja auch hin- und wieder ein Schild "Continental Divide" - für mich die zweit-langweiligste Sache im Park...
Ja so ähnlich ist es da an der Brücke - die Themaik an sich ist hochinteressant aber die Location IMO nicht.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 05. Januar 2014, 11:10:26
... sonst hätten wir nicht mal mehr ins Zimmer gepasst (was natürlich hauptsächlich an Petras Leibesfülle liegt).

Hast du da nicht einen  ;)-Smiley vergessen  :floet:?

Doch nun zur Anreise, die außer dem Flughafenbus turbulenzfrei war  :toothy9: : Gibt's keine Lada's mehr auf Island  :gruebel:?

Der Eintritt in die blaue Lagune ist aber teuer  ::). Ich mag solche trüben Gewässer ohnehin und im Trüben fischen schon gar nicht. Wer bei dem stürmischen Wetter ein Toupet trägt, der sollte sich Powerstrips von zu Hause mitnehmen  :zwinker:, gebrauchte Pflaster halten das nicht  :floet:.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 05. Januar 2014, 11:59:35
... sonst hätten wir nicht mal mehr ins Zimmer gepasst (was natürlich hauptsächlich an Petras Leibesfülle liegt).

Hast du da nicht einen  ;)-Smiley vergessen  :floet:?
Wieso ?  :weissnicht: > :zwinker:

Doch nun zur Anreise, die außer dem Flughafenbus turbulenzfrei war  :toothy9: : Gibt's keine Lada's mehr auf Island  :gruebel:?
Doch doch, aber der Nissan war günstiger und besser - da fiel die Wahl leicht.  :)


Der Eintritt in die blaue Lagune ist aber teuer  ::). Ich mag solche trüben Gewässer ohnehin und im Trüben fischen schon gar nicht.
Es gibt rund um Island eine Menge Alternativen wenn man mal in ein geothermal erwärmtes Bad gehen möchte.
Wir nehmen es uns jedes Jahr vor und schaffen es dann doch nicht. ::)
Immerhin einen Hot Tub am Zimmer haben wir auf Snaefellsness schon mal hinbekommen. :)

Wer bei dem stürmischen Wetter ein Toupet trägt, der sollte sich Powerstrips von zu Hause mitnehmen  :zwinker:, gebrauchte Pflaster halten das nicht  :floet:.
An dem Tag hätten wohl auch Powerstrips kaum gehalten.

Auf einem Blog (http://blog.snaefell.de/2008/02/22/wind-in-island/) gibt es ein Bild mit einer im Wind waagerecht stehenden Eisenkette.
Darauf steht auf Isländisch folgende Angaben für Windstärken:

0° Messgerät ist offensichtlich kaputt. Rufen Sie das Wetterbüro an.
30° Schwach windig
45° Ein bisschen stärkerer Wind
60° Aufziehender Sturm
75° Achtung, fliegende LKWs
90° Willkommen in Island
 :)

In Island  sind Windgeschwindigkeiten von 50-60 m/s möglich (ab 32 m/s spricht man von einem Orkan).
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 05. Januar 2014, 13:31:48
Och, das bissi Wind....

(http://www.smilies.4-user.de/include/Wetter/smilie_wet_081.gif) (http://www.smilies.4-user.de)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Susan am 05. Januar 2014, 13:36:36
Hi,

trotz der heftigen Luftgewegungen  :windig:  ;) war das mit den bunten Blubbertöpfen schon mal ein netter Empfang auf Island   :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: serendipity am 05. Januar 2014, 14:08:40
Ich reise auch noch gerne mit und ergötze mich an den schönen Bildern, denn nach Island zieht es mich (noch) nicht.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Thomas am 05. Januar 2014, 14:41:33
bin sehr erstaunt über so viel Sonne Island. gefällt mir. Dankeschön
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 05. Januar 2014, 17:38:09
bin sehr erstaunt über so viel Sonne Island.
Bezüglich Island hat das leider keinen Gewohnheitswert.  :))
Früher war das als schlecht bekannte Wetter Islands auch lange Jahre (neben den damals sehr hohen Preisen) für mich ein Grund obwohl mich die Landschaft auf Fotos schon da sehr faszineirt hatte andere Länder vorzuziehen.
Nachdem wir es dann 2009 doch gewagt hatten finde ich heute, das Wetter ist gar nicht so schlecht wie sein Ruf und vor allem - es ist einfach sauspannend was es sich als nächstes einfallen lässt.  ;)
Die Wetter- und Lichtstimmungen sind in Island "großes Kino", da wird man noch richtig überrascht und fasziniert.
Mit ein Grund warum wir das Land so mögen und ihm auch mal ein paar Regentropfen verzeihen.  :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Shadra am 05. Januar 2014, 21:39:53
Wow - da war unser Zimmer ja fast ein Palast! Zumindest haben 2 Erwachsene auf einmal reingepasst (von Koffern hab ich nichts gesagt!!)  ^-^
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 05. Januar 2014, 21:48:10
Die nächste Übernachtung wird sich ein wenig bezüglich der Größe und übergalaktisch im punkto Aussicht verbessern - versprochen.  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Rainer am 05. Januar 2014, 22:57:30
Oh -- diesen Reisebericht sehe ich jetzt erst. In Holland war ich wohl zu abgelenkt. Da bin ich natürlich auch dabei!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 06. Januar 2014, 13:13:49
Hi Rainer,

viel virtuellen Spaß auf Grönland und Island!

Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 06. Januar 2014, 13:19:52
Damit ich bis zu unserem Abflug am 27.2. mit dem Bericht durchkomme gibt es mal einen Tag außer der Reihe und der führt uns heute nach Grönland!


2.Tag, 1.7.2013, Montag



Heute morgen ist das Wetter islandtypischer als gestern – es ist bedeckt,  und über Nacht hat es wohl auch etwas geregnet.
Gegen 7.30 Uhr beginnt unser Tag. Zunächst gönnen wir uns eine Dusche. Bemerkenswert ist in Island der dezente Schwefelgeruch den das warme Duschwasser als Wiedererkennungseffekt besitzt.
Selbst wer die Hitze nicht spüren würde – er würde sie riechen.
In jedem Fall eine wirtschaftlich clevere Lösung die vorhandene Erdwärme so zu nutzen und uns stört dieser Geruch auch nicht.
Überhaupt mal ganz generell - die Trinkqualität des Leitungswassers hier kann man schwerlich irgendwo auf der Welt überbieten.
Bevor wir gegen 8.30 Uhr das Palshus verlassen halten wir noch ein kleines Schwätzchen mit unserer Zimmervermietern und ihrem armen Mann, der unseren schweren Koffer zur Aufbewahrung in den Keller wuchten darf.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5394peuba.jpg)
Wir laden unser Gepäck ein ....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5397mgu3l.jpg)
... und fahren nicht direkt zum Flughafen sondern nutzen die 2 Stunden die wir bis zum Check In noch ungefähr haben um uns kurz am Törnin – dem Stadtteich von Reykjavik umzusehen ....






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/131uiu1e.jpg)
... und ein paar Aufnahmen vom Perlan zu machen das oben auf einem Hügel über Reykjavik thront.
Das Perlan ist eigentlich ein Warmwasserspeicher, beinhaltet aber auch noch ein Sagamuseum und eine Aussichtsplattform von der man über die Stadt blicken kann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Perlan

Wir belassen es bei ein paar Außenaufnahmen, tanken unseren Suzuki mit Benzin und uns mit Kaffee voll und fahren zum Domestic Airport Reykjaviks.
Das Auto können wir fast direkt vor der Tür parken. Wie ausgemacht lassen wir den Wagen unverschlossen und legen den Schlüssel ins Handschuhfach.
Den Domestic Airport kann man sich von der Größe her vielleicht wie eine Landpostfiliale mit angedocktem Blumengeschäft vorstellen (zumindest ohne Landebahnen) viel größer ist das Minigebäude nicht.
Das Gepäckband hat in etwa die Größe einer Eckbank und der ganze Flughafen hat drei Schalter zum Einchecken, von denen gerade einer besetzt ist. Platzhirsch ist hier fast ausschließlich Air Iceland – die Domestic Airline – die, wie man schon ahnen kann, eine Tochtergesellschaft der Icelandair ist.
Die sonstige Kreativität der Isländer hat bei der Namensgebung dieser Airline irgendwie eine Auszeit genommen.
Im Gebäude integriert ist auch ein kleines Café in dem wir uns mit einem Latte Macchiato und einem Sandwich versehen.
Danach beginnt auch schon die Security.
Wer gerne mal sehen will wie das vor 20 Jahren abgelaufen sein könnte der ist hier genau richtig.
Ich frage mich gerade sowieso, ob arabische Terroristen & Co überhaupt von der Existenz unseres Zieles Grönland wissen.
Wahrscheinlich nicht.
Na ja, man hat halt Zeit wenn man in so einer Schlange steht.
Immerhin geht unser Handgepäck, das laut Vorgabe nur 6 kg haben dürfte und sicher 2-3 kg zu schwer ist anstandslos durch (bzw. es wird nicht gewogen).
In der Abflughalle (oder besser Abflugzimmer) in dem nicht mal alle Passagiere einen Sitzplatz bekommen gibt es noch einen Duty Free Shop in dem ich noch 2 Sixpack Bier für Grönland mitnehme.
Ein weise Entscheidung – Bier ist nun nicht unbedingt ein Schnäppchenartikel im Land der Gletscher und des ewigen Eises.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/181ajucy.jpg)
Dann ist es schließlich soweit. Bei inzwischen strömendem Regen laufen wir die 200 Meter über die Flight zu unserer Zweipropellermaschine, einer Dash 8-200 ( mit 36 Plätzen, die heute ausgebucht sind ), die um 11.30 Uhr in den grauen Himmel gen Grönland aufsteigt.
Die Handgepäckfächer sind hier so klein, dass wir unsere Rucksäcke fast mit Hammer und Meißel dort hineinklopfen müssen.





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4 Stunden dauert der Flug bis Ilulissat. Weiter als man denkt – aber wer sich das mal auf der Karte ansieht – man fliegt doch ein gutes Stück übers Meer und dann einmal quer über Grönland.
Unsere Hoffnung auf bessere Sicht erfüllt sich. Rechtzeitig nach einer Stunde Flugzeit und noch bevor wir wieder Land unter uns haben reißt die Wolkendecke auf. Unter uns glitzert das Meer und irgendwann können wir auch die ersten Eisstücke im Wasser erkennen – der erste Hinweis, daß Grönland nicht mehr weit ist.




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Die ersten Berge kommen in Sicht und schließlich Schnee und Eis – soweit das Auge reicht.






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Gegen 12.15 Uhr Ortszeit landet die Dash in Ilulissat, Grönland, das auf dänisch Jakobshavn heißt.







(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bildschirmfoto2013-12mvszj.png)
Grönland ist übrigens die größte Insel der Erde und wird geologisch zum arktischen Nordamerika gezählt. Aus politischer Sicht ist es ein autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemarks.
Zu Deutschland sind es nun 4 Stunden Zeitverschiebung und zu Island 2 Stunden – die wir also gerade gewonnen haben (wir dürfen sie aber leider nicht behalten).
Der Polarkreis verläuft übrigens etwas südlich der Ortschaft Sisimiut.

War der Domestic Airport in Reykjavik schon klein, mutet der Flughafen von Ilulissat eher wie ein geschrumpfter McDonalds an. Immerhin ist das hier die drittgrößte Stadt in Grönland mit 4600 Einwohnern.
Auch unsere Koffer sind gut in Grönland angekommen und so stehen wir wenige Minuten später schon vor dem Flughafen und halten nach einem Taxi Ausschau.
Da gerade keines da ist rufen wir auf Rückfrage 944-944 an. Das ist die „Taxizentrale“ hier und wenige Minuten später kurvt auch schon ein „Taxa“ vors Gebäude und wir können einsteigen.
Schnell bekommt man einen Eindruck, daß hier die Uhren doch noch ein wenig anders gehen als anderswo in unserer modernen und durchorganisierten Welt.
Englisch – sowas kennt der „Taxa-Fahrer“ nicht, das Taxa selbst mutet wie ein Wunder an. Ein Wunder, daß es noch fährt.
Wahrscheinlich ist es so alt wie alle 3 Insassen zusammen und die Windschutzscheibe bietet nicht mehr viele Stellen, die noch keinen sich weit verzweigenden Sprung aufweist.
Die 6km Fahrt vom Airport hinab in den Ort sind aber schon mal landschaftlich sehr reizvoll.
Wir kommen auch an einem alten Friedhof und schließlich am populären Hotel Arctic vorbei bevor es einmal komplett durch den Ort geht.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/215yyu41.jpg)
Zum Glück wissen wir, daß unser Apartment, das Petra schließlich für uns gefunden hat nahe dem Hotel Icefjord liegt.
Das vermitteln wir unserem Taxafahrer und schließlich kann er auch mit dem Namen Uffe etwas anfangen – so heißt unser Vermieter dort.
Wir bezahlen umgerechnet knapp 20 € in dänischen Kronen (der grönländischen Landeswährung) und steigen aus.
Über einen 50 Meter langen Holzsteg geht es über die Felsen hinab zu einem gelben Haus das Petra von Fotos die sie im Web gesehen hat wiedererkennt.
Dieses Apartment zu bekommen war auch keine ganz einfache Angelegenheit.
Viel Auswahl bietet der Ort ja nicht. Eigentlich nur 3 Hotels (alle sehr teuer, mit 250 Euro und mehr fürs Doppelzimmer) sowie die auch nicht gerade günstige Jugendherberge (auf die wir uns schon eingestellt hatten) und die Möglichkeit irgendwo privat unterzukommen – was von Deutschland aus praktisch kaum buchbar ist – ja und dann hat Petra noch Uffe und sein Apartment entdeckt.
Der Mailkontakt war nett aber es dauerte oft viele Tage bis eine Antwort kam und Uffe wollte eine Anzahlung als Auslandsüberweisung (nix Kreditkarte).
Wir überlegten ob wir das so machen wollten und entschieden uns für das kleine Risiko (plus den Kosten die so eine Nicht-EU-Überweisung dann auch noch verursacht).
Das war eine sehr sehr gute Entscheidung.





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Uffe hatte Petra geschrieben, daß das Apartment bei unserer Ankunft unverschlossen wäre und so öffnen wir die Tür und betreten unser neues kleines Reich, daß uns 4 Tage beheimaten soll.
Das Zimmer ist nicht wirklich groß hat aber alles was man braucht.
Bad mit WC & Dusche (wenn auch eng) eine Kochecke, eine Essecke und ein Bett.




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Dazu gibt es ein großes Fenster, das auf die Veranda blickt und da sind wir auch schon beim Highlight vielleicht der gesamten Reise.





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Diese Veranda und der Blick auf die Eisberge die hier direkt vor der Küste der Eisbergmetropole Grönlands treiben.
Unglaublich. Das ist echt der Wahnsinn!
Für dieses Apartment könnte man locker 300€ verlangen, es würde Leute geben, die das zahlen würden – für diesen genialen Blick.
Wir sind dagegen zahlungstechnisch nur wenige Euros oberhalb der hässlichen Jugendherberge im Ort angesiedelt – well done Petra!  :D





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Vom Anblick der Eisberge die sich aus dem Fjord hierher an die Küste vor Ilulissat geschwommen haben sind wir so begeistert, ....





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... daß wir erst mal einige Zeit auf dem Balkon mit unseren Kameras in Stellung gehen.





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Nur wenige Meter von unserem Apartment entfernt erreicht man das Ufer und könnte mal reindippen ... wenn es das Wasser nicht so "erfrischend" wäre. 





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Danach geht es wieder auf den Holzbohlenweg hinauf zur Straße ...






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... und auf eine erste Runde durch den Ort.





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Unser erster Eindruck: Powertourismus sieht anders aus.
Ein kleines Zentrum, ein Besucherzentrum das Touren anbietet, ein Shop der Touren anbietet und ein Tourenanbieter der Touren anbietet – das war`s auch schon zu dem Thema. Sehr angenehm.
Dazu eben die 3 Hotels von denen das Arctic sowieso sehr weit außerhalb liegt. Wir machen uns auf die Suche nach einem Supermarkt um fürs Abendessen einzukaufen. Neben dem Fußballplatz finden wir einen Spar und kaufen etwas Gemüse und Hühnchen und eine Thaisoße.
Nahezu alles hier wird aus Dänemark eingeflogen – einheimische Produkte gibt es praktisch zumindest hier nicht.





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Zufrieden mit unserer ersten Shoppingtour bleiben wir noch etwas am Fußballplatz stehen ....





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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/258gmuvq.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/260lwu06.jpg)
... und beobachten Einwohner und Kinder bei der schönsten Nebensache der Welt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/266ceurb.jpg)
Wir treffen auch auf einige Schlittenhunde die sozusagen im Moment „übersommern“, also darauf warten, daß es wieder Winter wird und die Schlitten neben den Flugzeugen das einzige Fortbewegungsmittel in Grönland sind. Auffallend sind auch die über der Erde verlaufenden Leitungen für Strom oder auch Abwasser.
Den Weg vom Abschluß der Verdauung bis zur Endlagerung sowohl akustisch als teilweise (am Ende des Rohres) auch optisch mitzuerleben – kein Problem.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5431jruqn.jpg)
Zurück im Apartment legen wir uns erst mal eine Stunde aufs Ohr und dann wird heute thailändisch gekocht.
Das nennt man Globalisierung, wenn eine Rheinländerin und ein Franke in Grönland thailändisch aus größtenteils dänischen Beständen kochen und dazu isländisches Bier trinken....





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Das kulinarische Ergebnis.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5435p5umi.jpg)
Nach dem Essen haben wir noch Lust auf einen ausgedehnten Spaziergang und laufen durch den Ort zum Kraftwerk nach Süden.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/289o6usl.jpg)
Am Ortsrand ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_54385wuq4.jpg)
... erklimmen wir eine Holztreppe und folgen einem gelb markierten Weg über Felsen und Gras ....





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5436bjuur.jpg)
... und blicken immer wieder hinab auf die Diskobucht ....




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/2984husi.jpg)
... deren Eisberge aus dem Kangia Eisfjord – seines Zeichens Unesco Welterbe – die Küste bei Ilulissat passieren.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/296ujui8.jpg)
Da das Thermometer heute nicht über 6°C geklommen ist und es jetzt abends doch merklich frisch wurde, freuen wir uns doch sehr über unsere dicken Jacken die wir hier sicher noch öfter brauchen werden.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/28852uth.jpg)
Das Wetter ist bedeckt ...




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... aber das ist ganz ok so, denn so erleben wir beeindruckende Himmelsfarben die sich in ein glühendes Orange steigern.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_54462luqz.jpg)
Ein erster Blick auf die Ausläufer des Eisfjords soll uns heute genügen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5463u9upv.jpg)
Es ist inzwischen schon fast 23 Uhr, Zeit sich auf den Rückweg zu machen.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/287sauhu.jpg)






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_54666wuas.jpg)
Als Tagesabschluß gibt es noch einen GinTonic und immer wieder verleitet eine neue Lichtstimmung dazu doch noch einmal schnell auf der Veranda die Kamera in Anschlag zu bringen.


Ein aufregender Tag und eine neue Welt die uns bis jetzt schon mal ausnehmend gut gefällt.
So darf es weitergehen …...


Übernachtung: Apartment Uffe Bang, Ilulissat



Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/280v2urg.jpg)
Eisberg in Ilulissat, Grönland
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 06. Januar 2014, 15:50:49
Ist in Ilulissat der einzige Flughafen von Grönland? Da liegt ja kurz vor Kanada und da wundern mich die 4 Flugstunden nicht. Apropos - wie fliegt es sich in so einer Dash? Mit meiner Flugangst würde ich mich in einem solchen Bus mit Propellern nicht gerade wohl fühlen  :verpiss:.

Aber der Ort liegt traumhaft, das Apt. ist ok, eine Portion von dem Thai-Essen hättet ihr für mich mitmachen können, die Schlittenhundis und erst die Eisberge vor Türe :beifall:. Ganz ehrlich - da sprang bei mir noch eher der Funke über, als in Island :adieu:.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Paula am 06. Januar 2014, 15:58:56
Ein Arch aus Eis wie genial ist das denn! Der Anblick ist super, aber ich muss gestehen dass 6 Grad Maximaltemperatur für mein Temperaturempfinden arktisch sind, da werde ich wohl so schnell nicht hinkommen. In eine warme Decke aufs Sofa gekuschelt macht das Mitreisen mit euch aber großen Spaß  :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Thomas am 06. Januar 2014, 19:53:05
wow was ist das schön. der Ort mit bunten Häuser vor dem Eis....großartig

die Fotos guck ich mir garantier noch öfter an

Dankeschön
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Michael am 06. Januar 2014, 19:56:14
Hallo Horst,

Petra und ich sitzen gerade mit offenen Mündern vor dem PC und sind uns jetzt schon sicher: Da wollen wir hin!!!
Das Appartment ist ja wohl weltklasse und das Licht ist einmalig. WOW!

Übrigens, dass der Taxifahrer kein englisch versteht, das kann Dir auch in New York passieren...  ;)

Darf man erfahren, was der Flug von Island aus kostet? Wie lange habt Ihr Euch noch angeschriehen, nach 4 Stunden Flug mit der Turboprop? ;)

Beindruckte Grüße aus der Pfalz,
Michael

p.s. Petra meint gerade, dass weitere Fragen zu Temperaturen, Sprache, Einkaufen und zu Petras Jacke folgen werden - es sei denn, Dein Bericht ist schneller.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Rainer am 06. Januar 2014, 20:08:20
Petra und ich sitzen gerade mit offenen Mündern vor dem PC

Geht mir genauso - mir fällt auch nichts ein. Einfach Hammer.

Ob ich meine Frau jemals davon überzeugen kann, in einem Land Urlaub zu machen, wo die Höchsttemperaturen im August bei schlappen 6 Grad liegen? Das ist ein anderes Thema. Ich war ja auch von Alaska restlos überzeugt, aber Sylvia will da nicht hin...

Naja, das ist natürlich mein Problem. Ich finde übrigens das Apartment total schnuckelig - das würde ich auch ohne die sensationelle Aussicht nehmen. Ich mag so kuschelige komplett eingerichtete Zimmerchen. Einzig die vielen Treppen wären ein erheblich Anspruch für mich.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 06. Januar 2014, 20:40:11
Uns wäre wohl das Bett zu klein, aber ich schlafe auch gerne ein paar Nächte auf dem Boden - bei dem Ausblick nehme ich so einiges in kauf.  :happy:
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Susan am 06. Januar 2014, 21:36:26
 :happy: Wow, das nenn ich mal einen Balkon mit Aussicht  :)

Die bisherigen Eindrücke begeistern mich schon sehr, wenn das so weiter geht....
...verlegen wir dann doch mal unseren Winterurlaub in Juli/August und holen einen warmen Sommer auf der Südhalbkugel nach  8)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 06. Januar 2014, 22:25:12
Hallo zusammen,

Ist in Ilulissat der einzige Flughafen von Grönland? Da liegt ja kurz vor Kanada und da wundern mich die 4 Flugstunden nicht. Apropos - wie fliegt es sich in so einer Dash?
Ilulissat ist nicht der einzige Flughafen. Nahezu alle Orte in Grönland haben einen Flughafen, da die Orte außerhalb des Sommers nur per Flugzeug oder mit den Schlittenhunden erreichbar sind.
Mit der Dash flog es sich ganz gut. Klar lautlos ist anders  ;) aber es war schon ganz ok.  :)


Ein Arch aus Eis wie genial ist das denn! Der Anblick ist super, aber ich muss gestehen dass 6 Grad Maximaltemperatur für mein Temperaturempfinden arktisch sind, da werde ich wohl so schnell nicht hinkommen.
Wenn man warm angezogen ist sind 6 Grad (immerhin plus) schon ganz ok.
Im Winter haben wir ja oft weniger.
Das sich das steigern lässt werden wir noch erleben.  ;)




wow was ist das schön. der Ort mit bunten Häuser vor dem Eis....großartig

die Fotos guck ich mir garantier noch öfter an

Dankeschön
Bitteschön - und die Gegend hat schon noch ein paar Pfeile im Köcher.  :)




Das Appartment ist ja wohl weltklasse und das Licht ist einmalig. WOW!
Das Apartment selbst ist natürlich gemütlich, hat alles was man braucht wäre ansonsten kaum sensationell wenn die Aussicht und die Veranda nicht wäre.
Die ist allerdings absolut unschlagbar.
Für mich ist das somit die beste Unterkunft die ich je hatte und da kommen einige zusammen.
Man könnte den Aufenthalt auch nur auf dieser Veranda verbringen wäre aber auch schade denn es lohnt sich auch die Gegend zu erkunden.


Übrigens, dass der Taxifahrer kein englisch versteht, das kann Dir auch in New York passieren...  ;)
Auf diese "Wildnis" muss man sich auch mental gesondert einstellen.  ;)


Darf man erfahren, was der Flug von Island aus kostet?
Ob Du das wirklich wissen willst?
Also wir hatten da sogar noch ein Schnäppchen ausbaldowert und zwar über Nordwindreisen noch ein paar Euros billiger als normal.
Das waren 844 € (und das nur für den Flug von Island nach Grönland ) - der bislang teuerste Flug unseres Lebens - aber bereut haben wir die Entscheidung für diese schon etwas irrwitzige Ausgabe für 4 Tage wirklich nicht. Manches (und das liegt im Auge des Betrachters) ist einfach sein Geld wert.  :)


p.s. Petra meint gerade, dass weitere Fragen zu Temperaturen, Sprache, Einkaufen und zu Petras Jacke folgen werden - es sei denn, Dein Bericht ist schneller.
Das eine oder andere wird sicher der Bericht beantworten.
Viel mit der einheimischen Bevölkerung in Kontakt kommt man in der kurzen Zeit eher nicht.
Somit kann ich nicht beurteilen ob die Inuit neben ihrer eigenen Sprache auch teilweise Englisch können.
Die Europäer oder Locals die in den überschaubaren touristischen Einrichtungen arbeiten können es jedenfalls.
Einkaufen ist kein Problem - es gibt ein paar recht ordentliche Supermärkte.
Temperaturen erwähne ich bei jedem Tag, da ich davon ausgehe daßdas von Interesse sein könnte.
Petras Jacke?
Normale Winterjacke - kein getackertes Eisbärenfell drunter. ;)
Halt wind- und regendicht und etwas Grundwärme gebend.
Die Jacken haben wir in D bisher auch schon recht gut brauchen können.


Ob ich meine Frau jemals davon überzeugen kann, in einem Land Urlaub zu machen, wo die Höchsttemperaturen im August bei schlappen 6 Grad liegen? Das ist ein anderes Thema. Ich war ja auch von Alaska restlos überzeugt, aber Sylvia will da nicht hin...
Grönland (Ilulissat) kann man auch sehr gut im Rahmen einer Kreuzfahrt machen - Alaska übrigens partiell auch.
Der Weg hinab zu unserem Apartment waren keine Treppen sondern eine Holzplankenweg mit gelegentlichen Rippen (als Gripp).
Sicher für Dich nicht angenehm.
Es gibt allerdings nebendran das Hotel Icefjord mit wahrscheinlich auch guter Sicht.
In wie weit das behindertengerecht weiß ich allerdings nicht.
Alaska wäre aus meiner Sicht für Euch aber wie gemalt.
Man kann das ja auch im Sommer machen und teilweise Temperaturen von an die 30 Grad im Landesinneren haben.
Vielleicht können wir Deine Sylvia beim eumerika-Treffen Ende März ja mal etwas begeistern.

Ich finde übrigens das Apartment total schnuckelig - das würde ich auch ohne die sensationelle Aussicht nehmen. Ich mag so kuschelige komplett eingerichtete Zimmerchen.
Genau diese Art von Unterkunft mag ich auch am liebsten - alles drin was man braucht um autark zu sein, gemütlich, Kühlschrank um bei der Rückkehr immer ein kaltes Bier anzutreffen - alles wunderbar.  :)


Uns wäre wohl das Bett zu klein, aber ich schlafe auch gerne ein paar Nächte auf dem Boden - bei dem Ausblick nehme ich so einiges in kauf.  :happy:
Also so schmächtig bin ich nun auch nicht - und wenn es etwas enger zugeht frischt das doch die Beziehung neu auf.  :))  ;)


:happy: Wow, das nenn ich mal einen Balkon mit Aussicht  :)

Die bisherigen Eindrücke begeistern mich schon sehr, wenn das so weiter geht....
...verlegen wir dann doch mal unseren Winterurlaub in Juli/August und holen einen warmen Sommer auf der Südhalbkugel nach  8)
Na dann ... wir waren von ersten Tag natürlich auch schon mal schwer begeistert - wussten ja auch nicht was noch kommt.  :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: DocHoliday am 06. Januar 2014, 22:36:45
Wow! Damit dürfte Eumerika das einzige Reiseforum sein, in dem gleichzeitig Reiseberichte aus der Arktis und der Antarktis laufen, Dann könne wir ja mal Eisberge vergleichen ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: soenke am 06. Januar 2014, 22:39:18
Hallo Horst,
ein fiebriger Virus Infekt hat mich die letzten 3 Tage dahingerafft. Jetzt schaue ich endlich rein und schon bin ich in Grönland. ;)  Die Kälte macht mir übrigens wegen meines Fiebers nichts aus, Abkühlung tut gut!! :(

Der erste Eindruck von Grönland ist schon mal der Hammer. Die Balkonaussicht ist echt der Hit, die Schlittenhunde finde ich sehr süß, auch vom Thai-Essen bin ich begeistert aber noch mehr von diesem hübschen Ort mit den bunten Häuschen. Und das Highlight natürlich die Eisberge. Ich liebe solche Landschaften, obwohl ich noch nie an so einem Ort war. (bei mir ists immer 30 Grad zu warm, auch wenn ich im Winter fahre ;D)
Wie immer ganz tolle Fotos von dir und witzig geschrieben!!

Freue mich ganz dolle auf mehr!!

Sönke
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Silv am 07. Januar 2014, 13:33:50
Das ist ja grandios - alles!

Bei der Aussicht von der Veranda darf es auch gerne ein kleines Zimmer sein. Und die vielen bunten Häuser find ich auch klasse!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: serendipity am 07. Januar 2014, 15:37:35
"hach" - die Bilder von eurer Terrasse der grönländischen Eisschollen sind ja sowas von schön!!! Da kann ich mir lebhaft vorstellen, wie es euch immer wieder nach draußen gezogen hat.

Auch die Eindrücke von Ilulissat gefallen mir sehr gut, euer kleines Appartement sieht gemütlich aus und die gebratenen Nudel würden mir auch schmecken. Ich bin schon sehr gespannt, was ihr uns noch von Grönland zeigt.

Du schreibst, dass es abends doch empfindlich frisch wurde, was kann man sich darunter vorstellen so Temperatur mäßig?
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Heiko am 07. Januar 2014, 16:11:33
Hallo Horst,

ich bin ab jetzt auch auf euerer Reise dabei!

Dein "Werbe"film ist wieder klasse gemacht :beifall: und macht wirklich Appetit auf diesen Bericht.

Die Landschaften, die du uns hier zeigst gefallen mir ausgesprochen gut :thumb:. Ich muss wieder feststellen, das die nördlichen Länder durchaus nach meinem Geschmack sind, nur das dort übliche Wetter leider nicht :frier:. Das ist einfach nichts für mich Frostbeule.

Und ich weiß ja jetzt auch, dass wenn Horst die Jackenfarbe von rot auf blau wechselt es wirklich kalt sein muss und ich mich schon hinter den warmen Ofen verzogen hätte :D.

Das Entsetzten packte mich aber schon wieder bei eurer Unterkunft in Island ;D. Das kennt man zwar schon von euch, aber irgendwie schockieren mich diese Betten in Besenkammern immer wieder :o.

Die Veranda eurer Grönländer Unterkunft hat wirklich eine tolle Lage, da könnte ich wohl den ganzen Tag sitzen und aufs Wasser und die Eisbergchen schauen.

Danke, dass du nur zwei Berichte pro Woche einstellst, so bleibt wenigstens Zeit das Gesehene zu verarbeiten ;).
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 07. Januar 2014, 17:53:35
Wow! Damit dürfte Eumerika das einzige Reiseforum sein, in dem gleichzeitig Reiseberichte aus der Arktis und der Antarktis laufen,
Noch beeindruckender finde ich, daß wir hier in nur einem halben Jahr hier über 40 (!) tolle Reiseberichte zusammen bekommen haben.
Das ist für ein noch so junges Forum wirklich sensationell.  :)


Ich liebe solche Landschaften, obwohl ich noch nie an so einem Ort war. (bei mir ists immer 30 Grad zu warm, auch wenn ich im Winter fahre ;D)
Na dann spricht ja nichts dagegen, sich das auch mal vor Ort anzusehen.  :)



Du schreibst, dass es abends doch empfindlich frisch wurde, was kann man sich darunter vorstellen so Temperatur mäßig?
Kommt darauf wie warm es tagsüber war aber so um die 5-6 Grad (an warmen Tagen dann eher noch mehr) hat es schon abgekühlt, dazu kam dann abends auch mal Wind auf während es tagsüber in Grönland relativ windstill war (zumindest im Vergleich zu Island).



Das Entsetzten packte mich aber schon wieder bei eurer Unterkunft in Island ;D. Das kennt man zwar schon von euch, aber irgendwie schockieren mich diese Betten in Besenkammern immer wieder :o.
Uns schon auch.  :)) Damit hatten wir dort auch nicht gerechnet und würden die Unterkunft beim nächsten mal trotz der sehr netten Gastgeber nicht noch einmal nehmen.
Ich schätze es generell sehr, wenn ich in einer Unterkunft Platz habe. Auf Luxus kann ich da eher verzichten als auf Platz.



Danke, dass du nur zwei Berichte pro Woche einstellst, so bleibt wenigstens Zeit das Gesehene zu verarbeiten ;).
Nur dieses mal und die Tage 6 &7 (da Tag 6 eher wenig zu bieten hat) werde ich davon abweichen und 3 Berichttage pro Woche liefern um dann damit fertig zu sein wenn wir Ende Februar nach Island gehen. Das geht sich dann nämlich genau aus.  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Shadra am 07. Januar 2014, 23:16:20
Mir fehlen mal wieder die Worte bei den tollen Eindrücken!! Es muß wirklich ein Erlebnis sein, dort zu stehen und zu staunen! Herrlich!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 08. Januar 2014, 10:00:37
... um dann damit fertig zu sein wenn wir Ende Februar nach Island gehen. Das geht sich dann nämlich genau aus.  ;)

Willst du dort endlich einen 2. Wohnsitz anmelden  :toothy9: ?
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 08. Januar 2014, 18:16:27
... um dann damit fertig zu sein wenn wir Ende Februar nach Island gehen. Das geht sich dann nämlich genau aus.  ;)

Willst du dort endlich einen 2. Wohnsitz anmelden  :toothy9: ?
Also wenn, dann dort.  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 08. Januar 2014, 18:22:48
3.Tag, 2.7.2013, Dienstag


Als wir heute das erste Mal noch vom Bett aus gegen 6 Uhr aus unserem Panorama-Fenster blicken ist der Himmel bedeckt.
Zwei Stunden später strahlt die Sonne über Ilulissat und den Eisbergen – es verspricht hier, 250 Kilometer nördlich des Polarkreises, ein schöner Tag zu werden.




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Wir frühstücken gemütlich und immer wieder geht der Blick hinaus aufs Wasser zu den weißen Kolossen und den sie wie eine Armee Fußsoldaten umgebenden Bruchstücken – so richtig haben wir das immer noch nicht auf der Reihe was uns hier geboten wird – vorgestern noch zu Hause im hektischen und engen Deutschland und nun (fast) nur wir und diese tollen Eisberge und - wir sitzen in der ersten Reihe.





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Gegen 10 Uhr brechen wir auf in den Ortskern, denn wir wollen für heute Abend eine Bootspartie buchen. Gerade die Mitternachtstour durch die Eisberge gehört zum Standardprogramm jedes Ilulissatbesuchers um die Szenerie auch einmal aus der Nähe vom Wasser aus zu erleben.




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Das wollen wir natürlich auch und so sehen wir uns in den beiden großen touristischen Einrichtungen (World of Greenland und dem Tourist Büro) um und buchen schließlich eine Mitternachtstour, die um 21.30 Uhr mit Abholung vor dem Büro beginnt und dann unten vom Hafen mit einem kleinen Schiff hinaus aufs Meer gehen soll.






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Während Petra die Tour bucht schlage ich im wahrsten Sinne des Wortes etwas die Zeit tot.
Da muss dann schon mal eine Mücke dran glauben ....

Mit der Mitternachtstour sind wir aber noch nicht vollends zufrieden, denn für morgen möchten wir auch noch eine Tagestour buchen die aber von den beiden großen Anbietern mangels Masse nachfragender Touristen im Moment nicht angeboten wird.
Gar nicht so einfach sein Geld loszuwerden. ???
Mit uns fragt auch noch ein weiteres deutsches Paar nach so einer Tour.
Zwei Häuser weiter gibt es noch einen kleineren dritten Anbieter der  Bootstouren vermittelt. Also schließen wir eine deutsche Allianz, marschieren zusammen die 10 Meter zur Konkurrenz und können dort tatsächlich die  gewünschte Tour buchen.  :)





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Soweit so gut – der kleine organisatorische Kraftakt ist abgehakt – das Wetter ist strahlend schön – also gehen wir auf eine Foto- und Filmrunde durch den Ort.





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Immer wieder bizarr die bunten Holzhäuser und dahinter die weißen Eisberge.





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Besonderer Hingucker ist dabei natürlich die Zionskirche, nur wenige Meter vom Ufer entfernt.




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Wir kaufen noch etwas für den Abend ein und kehren zum Apartment zurück.
Nach einer Kaffeepause auf der Veranda schmieren wir uns ein paar Brote und richten unsere Kameraausrüstung für einen weiteren Einsatz, denn jetzt wollen wir endlich zum Kangia Eisfjord wandern.




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Hinein in die wärmenden Winterjacken ...





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... und einmal quer durch den Ort geht es steil hinauf zum alten Helikopter-Landeplatz unter der Beachtung fremdartiger Verkehrsschilder.





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Neben zahlreichen nervigen Mücken, kann man entlang der Straße auch sehr viele Schlittenhunde beobachten – letztere stehen in unserer Gunst deutlich höher.
Ihr Heulen hört man überall im Ort – immerhin gibt es so viele Hunde wie Einwohner;  also um die 5000 in Ilulissat.





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Mit diesen Hunden – den „Grönländischen Schlittenhunden“ hat es eine besondere Bewandtnis. In Grönland müssen alle Schlittenhunde grönländische Schlittenhunde sein. War ein Hund einmal südlich des Polarkreises (der sogenannte Hundeäquator) darf er nicht wieder zurückkehren. 10-12 Hunde können einen Schlitten mit 300 kg von Nunatarsuaq im Norden nach Ilulissat in 4 Stunden ziehen. Das sind immerhin um die 180 km !




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Könnte man glatt mitnehmen.  ;)






Hinter dem Heliport ist eine Infotafel und informiert auch über die Wandermöglichkeiten die mit den Farben rot, blau und gelb markiert sind.
Bevor wir in dieses Farbenspiel eintauchen gehen wir noch auf Entdeckungstour.
Von unserem Apartment konnten wir beim Blick nach oben in die Berge über dem Ort immer wieder eine Felskuppe ausmachen die sich als guter Aussichtspunkt über Ilulissat eignen würden.
Einen Weg dorthin sehen wir nicht aber wir haben eine „Ahnung“ wohin wir unsere Schritte lenken sollten, die über Steine und Büsche schließlich tatsächlich auf diesen Felsen hoch über dem Ort führen und wir so ziemlich alles überblicken können was es zu überblicken gibt – dezent formuliert – der Hammer!




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So etwas bekommt man wahrlich nicht jeden Tag geboten.
Unzählige Eisstücke und Berge fungieren als perfekter Hintergrund für die bunten Holzhäuser Ilulissats.




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Ein Anblick den man erst mal verdauen muss – kein Problem – es hetzt uns ja niemand und apropos verdauen – ein geeigneter Moment die Brote auszupacken und sich auf den Felsen für ein Päuschen niederzulassen, ...





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... sehr zur Freude der Mücken die nun ihrerseits das Buffet eröffnen, denn anders als in Island stechen die Mistviecher hier auch.
Es ist relativ windstill und die mit 12 °C heute verhältnismäßig warmen Temperaturen locken eben auch die kleinen Quälgeister aus ihren Löchern.





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Auf dem Rückweg sehen wir unter einem Hügel den alten Friedhof mit seinen geschmückten Gräbern, den wir uns aus der Nähe ansehen.
Eine ganz eigentümliche Atmosphäre – die verwitterten alten Holzkreuze, die Blumen und dahinter das Eis aus dem Fjord.





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Wir starten auf den mit rot markierten Wanderweg über einige Bergkuppen, vorbei an Felsenblöcken





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... und über Wiesen ...






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... und erreichen doch recht unvermittelt den Eisfjord sowie einen Punkt namens Holme's Bakke. Jedes Jahr am 13.Januar 13 Minuten vor 13 Uhr erscheint hier die Sonne für einige Augenblicke nach Monaten voller Dunkelheit am Horizont. Die Einwohner Ilulissats wandern an diesem Tag hierher, begrüßen die Sonne und feiern ihre Rückkehr.





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Die Rückkehr der Sonne müssen wir nicht feiern – die ist für uns ja schon wieder seit Stunden treue Begleiterin – aber was wir innerlich feiern ist das, was uns an diesem Ort geboten wird.




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40 Kilometer lang und 7 Kilometer breit liegt uns der Fjord zu Füßen.




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Auch wenn das Nachmittagslicht keine sensationellen Aufnahmen zulässt – der Anblick ist für uns atemberaubend, und mit jedem Meter den wir dem Weg entlang dem Fjord folgen wird der Ausblick spektakulärer.

Gespeist vom Sermeq Kujalleq Gletscher, dem aktivsten Gletscher der nördlichen Hemisphäre bekommt der Fjord immer wieder Nachschub an neuem Eis.
Bedingt durch die rege Gletscheraktivität ist der Fjord vollständig mit Eis und Eisbergen gefüllt. Mit einer Fließgeschwindigkeit von 20 Meter pro Tag ergibt sich eine jährliche Menge von 70 Tonnen Eis im Fjord.  Beim Kalben des Gletschers lösen sich riesige Eisberge mit einer Größe von bis zu 1000 Metern von der Gletscherkante. Übrigens nur gut 10% der Größe eines Eisbrockens der im Wasser schwimmt ist über Wasser.
Was man sich in etwa so vorstellen kann: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Iceberg.jpg
Das musste auch die Titanic vor hundert Jahren schmerzlich erleben die gegen einen Eisberg von diesem Gletscher gestossen sein soll.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4375ruva.jpg)
Wir folgen dem Weg der inzwischen blau markiert ist oberhalb des Eisfjords weiter am Berghang entlang.
Immer wieder bieten sich herrliche Blicke hinab auf das Eis.
Das Ganze steigert sich an einem Aussichtspunkt der sogar mit einem Bänkchen versehen ist.







(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_80414yl64.jpg)
Der Weg führt nun vorbei an einer Schlucht, in die sich früher die Ältesten gestürzt haben um ihre Gemeinschaft nicht weiter zu belasten ...






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_55434lu1w.jpg)
....und zu einer Holztreppe die wiederum hinab zu einem Holzbohlenweg führt.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/452ueuo2.jpg)
Wir haben den Punkt erreicht wo der Eisfjord auf das Meer und die Diskobucht trifft.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5547l8utb.jpg)
Den Eisbergen ist das relativ egal – sie füllen auch hier einfach die Meerenge der Diskobucht in der sie „vor Anker liegen“ und im Tidenhub hin und her schwimmen bis sie eine nur 300 Meter tiefe Engstelle passieren und sich Richtung Süden zur amerikanischen Atlantikküste aufmachen.

Hier finden sich auch noch sehr spärliche Reste der einstmals mit 250 Einwohnern größten Inuit-Siedlung Sermermiut.
Seit 4000 Jahren ist diese Gebiet immer wieder besiedelt worden.
Die ersten Siedler waren die Inuit, die an der Küste des Eisfjordes ihre Torfhütten errichtet hatten.


Schließlich erreichen wir wieder den alten Heliport und gehen die letzte halbe Stunde hinab durch den Ort zu unserem Apartment zurück.
Wir sind schwer begeistert von dieser Tour – sicher eine der eindrucksvollsten Wanderungen die wir bisher erleben durften und um beim Thema Eisberge zu bleiben – einfach cool.  8)
Wir gönnen uns auf der Veranda eine Kaffeepause und bereiten dann das Abendessen vor.
Zur Stärkung des leiblichen Wohls gibt es heute Spaghetti.
Gegen 21 Uhr sind wir wieder abmarschbereit. Diesmal haben wir wirklich alles angezogen was wärmt inklusive langer Unterhose, Thermohemd, Mütze Handschuhe  & unseren „Grönlandjacken“ (dicke Winterjacken die wir uns im Winterschlußverkauf auch im Hinblick auf diese Reise zugelegt hatten).
Auf dem Boot wird man sich über jeden Stofffetzen den man am Körper trägt freuen. Neben den wärmenden Accessoires nehmen wir natürlich noch unsere Kameras mit und erreichen über die uns schon bekannten Hügel die „Downtown“ von Ilulissat.
Gegen 21.30 Uhr fährt dann auch ein Van vor das Touristikbüro in den abends völlig verwaisten Ortskern, der uns einlädt. Ein gewisser Thorben, den es für ein paar Monate von Südafrika nach Grönland verschlagen hat ist unser Tourguide, wie überhaupt auffällt, daß in den touristischen Einrichtungen hauptsächlich Ausländer federführend sind.
Wir holen noch die anderen Deutschen vom Hotel Arctic ab und fahren dann hinunter zum Hafen wo ein paar Minuten später ein Boot eintrifft, das uns für die Mitternachtstour zu den Eisbergen in der Diskobucht schippern soll.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/476yiu2n.jpg)
Schon tuckert der Kahn hinaus in die Bucht ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_55545tukv.jpg)
... und wir ziehen den Reißverschluss unserer Jacken hoch – es wird frisch, lässt sich so gut eingepackt aber gut aushalten.





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Überhaupt sind wir schnell fixiert und konzentriert auf die vielen tollen Motive die uns die Eisberge in der Bucht liefern.





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Durch das viele Eis das heute in der Bucht ist kommt das Boot allerdings teilweise nur langsam voran. Immer wieder werden die Eismassen auseinander geschoben und wir können wieder ein paar Meter vorangleiten.





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Von Minute zu Minute wird das Licht reizvoller, die Sonne bekommt orange Züge ...





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... und die Konturen der Eisberge heben sich noch prägnanter ab.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/551r6uy4.jpg)
Die Konkurrenz ist auch unterwegs.





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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/564souxo.jpg)
Filmen auf einem Boot ist immer eine große Herausforderung, bei der man die Bewegungen der Nußschale möglichst ausgleichen muss.
Da hat es die Knipsfraktion deutlich leichter.  ;)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/516hbu8v.jpg)








(https://www.eumerika.de/abload.de/img/5506uup5.jpg)
Selbstversuch - ja doch es ist kalt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/507phuol.jpg)
Bis zum Kangia Fjord kommen wir durch die dichte Eisdecke nicht – aber Eis ist Eis – auch hier in der Diskobucht gibt es genug davon zu sehen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5562niug4.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_556849u88.jpg)
Am schönsten wird das Licht um Mitternacht – aber da müssen wir leider zurückfahren.
Gut, daß wir noch eine Bootstour haben, so können wir uns nochmal auf weitere Begegnungen mit H2O im gefrorenen Zustand aus der Nahdistanz freuen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/576sgu3d.jpg)
Da wir heute schon ordentlich marschiert sind freuen wir uns, daß uns der Van anschließend zum Apartment fährt und wir nicht jetzt nach Mitternacht noch einmal die Füße in die Hand nehmen müssen.
Die Bettschwere haben wir auch so erreicht.

Übernachtung: Apartment von Uffe Bang, Ilulissat


Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_554965us0.jpg)
Ohne Worte  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 08. Januar 2014, 18:57:25
Da habe ich gerade noch einmal was zum Thema Hundeäquator (http://de.wikipedia.org/wiki/Hunde%C3%A4quator) gelesen. Interessant, plausibel und ein klein wenig bestürzend.

Aber die Aussichten des heutigen Tages sind wirklich fantastisch!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: DocHoliday am 08. Januar 2014, 20:08:12
Ein toller Tag!

Die Eisberge in der Mitternachtssonne sind der Hammer!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Susan am 08. Januar 2014, 20:15:27
Wow, was für ein Tag  :happy:

Strahlendes Wetter, bunte Häuschen, Eisberge, Mitternachtssonne und süße Hunde  :)  -Super!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 09. Januar 2014, 09:46:09
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/337ajuij.jpg)

Dieses Bild könnte doch glatt den Forums-Februar gestalten :beifall:.

Ansonsten bin ich wirklich geflashed  :adieu:. Störend sind nur die Stechmücken  ::), aber ich habe gesehen, dass ihr die grüne Kopfbedeckung mit dabei hattet.

Hattet ihr Proviant mit im Koffer oder euch vor Ort mit Spaghetti etc eingedeckt?
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: serendipity am 09. Januar 2014, 10:43:48
Wirkliche tolle Eindrücke aus Ilulissat, die ihr uns hier zeigt. Mir gefällt besonders der Blick von oben auf das Städtchen! Diese hübschen bunten Häuser vor dem Eis.

Aber auch die Bilder von eurer Mitternachtsfahrt sind traumhaft.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Silv am 09. Januar 2014, 12:58:06
Echt klasse!  :thumb:

Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass es bei diesen Temperaturen Stechmücken gibt...
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Paula am 09. Januar 2014, 13:42:06
Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass es bei diesen Temperaturen Stechmücken gibt...

das habe ich auch gerade gedacht. Das ist ja echt gemein! Man hat die Wetternachteile (saukalt) ohne die hier üblichen Vorteile (keine Mücken) und an mich geht ja jede Stechmücke  :(
was bin ich froh dass ich euch vom mückenfreien Arbeitsplatz aus begleiten kann  ;) denn auf die wunderschönen Bilder möchte ich nicht verzeichten. So eine Terrasse mit Ausblick hätte ich daheim auch gerne...
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Shadra am 09. Januar 2014, 14:27:08
Oh mann ... ihr macht es einem aber auch wirklich nicht leicht, sich irgendwie noch auf die Arbeit zu konzentrieren!

Ich hüpf hier von einem Polarkreis zum anderen und träume von wundervollen Orten und Eindrücken ... sooo toll ...
(http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/give_heart_girl.gif)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: soenke am 09. Januar 2014, 19:26:56
Hallo Horst,
das war ja mal wieder ein grandioser Tag ganz nach meinem Geschmack. :D mit dem tollen Abschluss dieser Mitternachtsbootstour!! Unglaublich schön!!
Also Illullissat oder wie auch immer es geschrieben wird ist ja ein phantastischer Ort und dann noch bei solch tollem Wetter. Bin ganz verzaubert von der Landschaft.

Lieber Horst, ich habe vor 3 Stunden meinen Flug nach Island im Mai gebucht und den Mietwagen. :D
Ich hoffe sehr, dass du noch paar unangenehme Seiten von Grönland zeigst wie z.B. die Stechmücken, aber noch viel schlimmer. Denn sonst bin ich gezwungen den Islandflug zu stornieren und werde nach Grönland ausweichen und du hast die Stornokosten zu übernehmen. ;)

Hmmm..... vielleicht auch dieses Jahr Island und dann bald nach Grönland, geht auch!!! ;D  ;D

Freue mich ganz dolle auf mehr!!

LG Sönke
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 09. Januar 2014, 21:25:52
Hi Ilona,
Dieses Bild könnte doch glatt den Forums-Februar gestalten :beifall:.
Das Format passt leider nicht und Grönland hatten wir ja im November schon.  ;)
Eigentlich wäre jetzt mal was aus Afrika/Asien/Ozeanien wieder nett.  :)




Ansonsten bin ich wirklich geflashed  :adieu:. Störend sind nur die Stechmücken  ::), aber ich habe gesehen, dass ihr die grüne Kopfbedeckung mit dabei hattet.
In den nördlichen Regionen (Island, Grönland, Alaska) lohnt es sich immer die Dinger dabei zu haben und wirklich schwer im Koffer wiegen sie ja nicht.  ;)

Hattet ihr Proviant mit im Koffer oder euch vor Ort mit Spaghetti etc eingedeckt?
Fränkisches Dinkel-Brot und Cous-Cous (deponiert in Reykjavik den wir dann in Island für einen Salat verwendet hatten) hatten den Weg nach Norden angetreten - den Rest haben wir vor Ort gekauft.
In Island kann man sowieso zu recht zivilen Preisen einkaufen, in Grönland war es logischerweise etwas teurer (Flasche popliger Durchschnittswein schon mal 30€).



Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass es bei diesen Temperaturen Stechmücken gibt...
Das war doch absolute Hitzewelle.  ;)





Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass es bei diesen Temperaturen Stechmücken gibt...

das habe ich auch gerade gedacht. Das ist ja echt gemein! Man hat die Wetternachteile (saukalt) ohne die hier üblichen Vorteile (keine Mücken) und an mich geht ja jede Stechmücke  :(
was bin ich froh dass ich euch vom mückenfreien Arbeitsplatz aus begleiten kann  ;) denn auf die wunderschönen Bilder möchte ich nicht verzeichten. So eine Terrasse mit Ausblick hätte ich daheim auch gerne...
Also die 12 Grad plus Sonne haben sich dort doch wirklich recht angenehm angefühlt und die Mücken waren jetzt nicht immer präsent - aber in Ilulissat/Grönland ist das mit den (stechenden) Mücken  etwas unangenehmer als in Island wo die Dinger zum einen eben nicht stechen und zum anderen deutlich weniger anzutreffen sind.




Lieber Horst, ich habe vor 3 Stunden meinen Flug nach Island im Mai gebucht und den Mietwagen. :D
Dazu gratuliere ich von ganzem Herzen! 
Ihr werdet viel Spaß im Land der Vulkane, Wasserfälle, Gletscher und Geysire haben.   :D



Ich hoffe sehr, dass du noch paar unangenehme Seiten von Grönland zeigst
Leider nicht - eher das Gegenteil ist der Fall.  ;)


Denn sonst bin ich gezwungen den Islandflug zu stornieren und werde nach Grönland ausweichen und du hast die Stornokosten zu übernehmen. ;)
Die Kosten ziehen ich dann gerne von meiner Beratergebühr ab, so daß wir dann quitt sind.   :))


Hmmm..... vielleicht auch dieses Jahr Island und dann bald nach Grönland, geht auch!!! ;D  ;D[
Oder mal wie wir beides zusammen.
Wenn ich mir Eure USA-Reisen ansehe wo Ihr eigentlich ausschließlich in der Natur unterwegs seid und dort auch viel zu Fuß und eher weniger stundenlang im Auto bewältigt glaube ich das Island gerade für Euch schon einen recht hohen Spaßfaktor liefern wird.
Wenn Ihr Euch mit den Gegebenheiten des Landes ähnlich wohlfühlt wie wir wird das auch nicht die letzte Reise gewesen sein und falls doch - Grönland kann man ja auch über Dänemark mit Air Greenland extra anfliegen.

Jedenfalls bin ich schon gespannt auf Eure Island-Tourpläne.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 11. Januar 2014, 22:05:17
4.Tag 3.7.2013, Mittwoch

Auch wenn es gestern spät ins Bett ging sind wir dann doch um 8 Uhr schon wieder unter der Dusche, denn es steht ja heute Mittag schon die nächste Bootstour an.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5573z6ucg.jpg)
Beim Frühstück und dem Blick aus dem Fenster staunen wir darüber, daß die Bucht, die gestern noch voller Eisstücke war heute fast wie leergefegt ist. Als ob ein Riese alles zusammengekehrt und die Eisstücke dann weggeworfen hätte.
Ob das für unsere Bootstour nun gut oder schlecht ist können wir noch nicht beurteilen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5612s5u7i.jpg)
Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen zusammen, ziehen uns wieder warm an, steigen den Holzsteg hinter unserem Apartment hinauf zur Straße und begeben uns erstmal zur Polizei.
Moment – keine Sorge – wir sind nicht über Nacht ausgeraubt worden oder ein Schlittenhund hat uns in den Fuß gebissen – nein, ganz harmlos – die Polizeiwache ist einfach nebendran und wir haben ausgemacht, uns dort vom Touranbieter abholen zu lassen.

Der Van fährt eine kleine Runde durch den Ort und sammelt noch ein russisches Paar auf, bei dem die Frau so derart in ein Parfümfaß gefallen ist, daß wir umgehend das Fenster runterkurbeln müssen um die Schnappatmung wieder in gesündere Bahnen zu lenken. Am Hotel Arctic  sammeln wir noch das deutsche Paar auf mit dem wir gestern die Tour gebucht hatten – so sind wir komplett.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_79046vukz.jpg)
Gegen 11 Uhr startet der kleine Motorsegler hinaus aufs Meer zu den Eisbergen und wie sich nun herausstellt ist die von den kleinen Eisstücken befreite Bucht ein Glücksfall – denn dadurch kommt das Boot so gut voran, daß wir anders als gestern bis zum Kangia Fjord vordringen können.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/59040ubb.jpg)
Diesmal sehen wir also noch größere Berge und kommen vor allem noch näher an sie heran.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5580vku9i.jpg)
Überhaupt gefällt uns diese Tour heute richtig gut. Die Fahrt ist noch abwechslungsreicher als die vom gestrigen Abend, ständig kommen neue große Eisberge in Sicht ....




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5581irusf.jpg)
 ... und der Kapitän lässt das Boot auch zweimal so nahe an einen kleinen Eisberg herantrudeln, daß wir Stücke vom Eis abbrechen und am Eis lecken können.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_7828vtul3.jpg)






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5595siu2s.jpg)
Das Wetter ist heute wieder traumhaft schön – heiße 14 °C sorgen für richtige Bräune – also wer will da schon nach Malle wenn er das auch in Grönland haben kann.  ;)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_7851mdu2c.jpg)
Angesichts dieser Eiswelten – heute natürlich schwer vorstellbar, dass Grönland – englisch „Greenland“ im Mittelalter ein tatsächlich grünes Land mit deutlich wärmerem Klima gewesen sein soll. Die sogenannte „kleine Eiszeit“ vom 15. bis zum 19. Jahrhundert sorgte allerdings dafür, daß die einige Zeit lang hier ansässigen Wikinger, die aus Island und Skandinavien hierher kamen wieder verschwanden und sich durch kalte Winter und niederschlagsreiche kühle Sommer viele Gletscher bilden und ausdehnen konnten.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_79144duuj.jpg)
Und so sahen diese wüsten Gesellen damals aus.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_78847tuou.jpg)
Eiswasserfall





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_7886psux2.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_789773ul0.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5604l3u1q.jpg)
Bevor wir uns wieder in unserem Apartment ausdehnen können, kaufen wir im Ort Kuchen und Getränke ein.


Am „gelben Haus nicht am Eaton sondern am Ice Place“  gibt es erstmal Kaffee und Kuchen auf unserer Veranda und danach gehen wir mal einen Stock höher um uns mal bei unserem Vermieter Uffe zu melden dem wir bisher noch gar nicht begegnet waren.
Uffe ist Däne und hat sich schon so weit assimiliert, daß er typisch grönländisch im Sommer zeitversetzt lebt – es ist nachmittags um 3 und wir haben ihn gerade aus dem Bett gehauen.
Wir plaudern mit ihm und erzählen, daß wir gestern zum Kangia Fjord gewandert sind und er gibt uns den Tipp, dass es von dort irgendwie eine Abkürzung, einen Shortcut zu dem Weg gibt den wir am ersten Abend entlang der Bucht gelaufen wären.
Beim Thema Laufen fallen mir unsere von gestern immer noch schweren Beine ein – man ist halt nicht mehr der (bzw. die ) Jüngste.





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Wir sitzen noch eine Stunde in der Sonne und genießen den Panoramablick auf die Eisberge danach geht es auf eine Runde durch den Ort.





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Wir kaufen für das Abendessen ein und beobachten grönländische Kinder beim Fußballspielen auf dem Sportplatz neben dem Supermarkt.




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88 % der Bevölkerung gelten als Grönländer, der Rest ist meist europäischen Ursprungs.
Grönland hat eine der höchsten Selbstmordraten der Welt, was nicht nur an den langen dunklen Wintern ohne Sonne sondern auch an dem anderen Stellenwert den Suizid in der Inuitgesellschaft hat, begründet liegt.
Auch Alkoholismus ist ein großes Problem - die meisten Straftaten wie Körperverletzung und Totschlag werden unter Einfluss von Alkohol begangen.
Auch wenn in Ilulissat dank Tourismus die Dinge besser liegen als anderswo sieht man auch hier Sozialwohnungsbaracken die erahnen lassen,
dass die grönländische Regierung noch viel Arbeit vor sich hat.
Immerhin  - auch wenn der Ort für uns angenehm untouristisch erscheint – es herrscht eine rege Bautätigkeit – die befürchten lässt – daß es mit dem Tourismus  aufwärts geht – gut für Ilulissat (oder wahrscheinlich wieder nur gut für die wenigen Ausländer die hauptsächlich daran verdienen) schlecht für Individualtouristen wie uns, die in 5 bis 10 Jahren sicher andere Verhältnisse  vorfinden werden als heute – mal immer vorausgesetzt, es ist dann noch Eis zum bestaunen da.




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Das ist grönländisch und heißt soviel wie "wir begrüßen die Mitglieder des Eumerika-Forums, dem Reiseforum für Europa, Amerika & mehr"
Sehr aufmerksam.  ;)



 


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Wieder zurück werfen wir den Küchenbetrieb an. Auf dem Tellerchen das zum Abendessen wieder in der Sonne Grönlands auf den Tisch auf die Veranda darf  landen heute Thunfischsteaks, dazu kredenzt die Küchenchefin Kartoffeln sowie einen Tomaten-Gurken-Salat.
Wohl bekomm's.
Das erste Bierchen des Tages darf jetzt um halb 8 auch endlich die Gurgel hinab rinnen.
Mehr als ein zweites Bier gibt es aber nicht – denn das soll es mit dem Tag noch nicht gewesen sein.
Wir wollen noch einmal zum Kangia Fjord.

Diesmal sparen wir uns aber den kraftraubenden Anstieg durch den ganzen Ort hinauf zum alten Heliport, rufen ein Taxi und lassen uns für eine Handvoll Euros (bzw dänische Kronen) hinaufschaukeln.
Ich hatte vorher extra am Telefon gefragt, ob wir mit Karte zahlen können.
Nun schiebt die Taxifahrerin meine Kreditkarte allerdings derart grob in das Kartenlesegerät als ob man durch größeren Kraftaufwand beim Hineinwuchten vielleicht mehr Geld erzielen könnte.
Ergebnis – das funktioniert nicht. Weder mehr Geld noch überhaupt Geld.
Die gute Frau wiederholt das Ganze in ähnlich geschmeidiger Form noch einige Male, bevor meine in Kunststoff gegossene Kreditwürdigkeit gänzlich zersplittert dann auch mal im Wechsel mit Petras Karte. Allerdings, wie zu vermuten war, auch diese wird auf dieselbe Art malträtiert was auch ihrem  Kärtchen scheinbar nicht ausreichend genug gefällt, um im Zusammenspiel mit dem Lesegerät, das wahrscheinlich irgendwann aus dem Nachlaß von Al Capone bei Ebay ersteigert wurde, um dann über Umwege (vielleicht als Treibgut) nach Ilulissat zu gelangen, seinen Dienst zu tun.
Zum Glück haben wir aber noch gerade soviel Bargeld dabei um die Fahrt bar  bezahlen zu können – sonst würden wir wohl heute noch in dem Taxi sitzen und der Dame dabei zusehen wie sie unsere Kreditkarten in einem Lesegerät schreddert.





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Vom Heliport gehen wir endlich den Holzbohlenweg ...





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... bis zu den Felsen ...





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... und steigen auf den Aussichtshügel über den Fjord auf.
Einfach ein wundervoller erhabener Anblick.





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Genau wie meine Jackenwahl, bei der ich stilsicher zu der Farbe der Trailmakierung gegriffen habe. 8)





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Vor 1000 Jahren sah das hier alles noch ganz anders aus.
Um 875 entdeckte der Norweger Gunnbjørn die Insel und nannte sie Gunnbjørnland. 982 musste Erik der Rote aus Island fliehen und landete schließlich im Südwesten Grönlands. Er gab der Insel ihren Namen Grænland (altnordisch für  „Grünland“), was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass aufgrund der mittelalterlichen Warmzeit im Küstengebiet eine üppigere Vegetation entstehen konnte.
Bei dem Anblick den wir hier und jetzt haben wäre er wohl gleich wieder weiter gezogen – so unterschiedlich motiviert waren die Grönlandbesucher hier über die Jahrhunderte.




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Wir sind zwar auch gut motiviert aber es ist inzwischen schon 23 Uhr, windig und kalt – Zeit sich von diesem Anblick zu lösen und den Heimweg anzutreten der uns ja mangels Bargeld noch einmal zu Fuß durch den Ort führen wird was wir aber sowieso so vorhatten.
Natürlich wird das Licht gegen Mitternacht erst perfekt aber jetzt hier in der Kälte noch so lange aushalten – das ist uns jetzt doch etwas too much.




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Wir gehen den Holzbohlenweg zurück.
Während Petra vom Weg noch eine Aufnahme macht und dabei etwas Zeit braucht entdecke ich einen Trampelpfad und mir fallen wieder Uffes Worte von einem Shortcut zum anderen Weg vom ersten Abend mit der gelben Markierung ein.
Ob dem tatsächlich so ist ?
Keine Ahnung, aber jetzt wo die Idee mal da ist ….
Petra hat nun die 200 Meter aufgeholt. Die deutliche Skepsis über meinen eigentlich völlig ins Blaue geschossenen Vorschlag kann ich Petra an der Nasenspitze ansehen – aber nach einigem guten Zureden stapft sie schließlich mit mir los.
Immerhin müsse man dann ja nicht wieder den gleichen Weg zurück durch den Ort und könne das schöne Licht an der Diskobucht genießen, waren dann doch gute Argumente. Weniger gut ist, daß sich der Trampelpfad schon bald im Nirgendwo verliert.



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Ausblick auf den Holzbohlenweg nach dem ersten Aufstieg durch die Felsen.

Wo wir ungefähr hin müssten, also die grobe Richtung ist uns klar - aber es geht über Stock und Stein und auch ein paar kleine Klettereinlagen sind zu absolvieren und hmm.... Mist, absolut keine gelbe Markierung oder Weg in Sicht.
Lange können wir nicht mehr so weitergehen. Es geht auf Mitternacht zu, wir sind natürlich völlig alleine auf weiter Flur und überhaupt - viel Flur und ganz wenig (gar kein) Weg.
Im Telebereich meiner Kamera glaube ich etwas Gelbes in der Ferne ausmachen zu können. Ich rede es mir wenigstens ein und feure Petra damit noch einmal an.
Wieder geht es quer durch die Botanik und über diverse Steine und Geröll und tatsächlich – in 200 bis 300 Meter Entfernung kann ich eine gelbe Markierung auf einem Felsen erkennen – das muss der gesuchte Weg sein.
Ich winke freudestrahlend Petra hinter mir zu, daß ich etwas entdeckt habe und stürme voraus.
Ja – das ist der Weg. Mir fällt nicht nur ein Stein vom Herzen sondern ein ganzes Gebirge.
Das hätte übel werden können – dieses Querfeldeingehatsche wieder komplett zurück plus Weg zum Heliport plus einmal hinab und durch den Ort.
Aua. Aber jetzt ist ja alles gut.




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Daß das geklappt hat verleiht noch einmal  Flügel – ich stürme voran und erreiche die Abbruchkante der Felsen ...



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... die mich auf die Diskobucht und die Eisberge blicken lassen.
Ich muss mich zügeln um nicht einen 3 Meter Sprung in die Höhe zu machen.
Jede Anstrengung ist vergessen. Euphorie und dieses besondere Gefühl wenn man auf einer Reise etwas ganz Besonderes erlebt, an einem ganz besonderen Ort steht macht sich breit und schlägt seine Wellen über mich.






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Inzwischen ist auch Petra herangelaufen und wir blicken gemeinsam hinab auf die in gelbes Licht getauchten Eisberge und die roten Boote die durch die Bucht gleiten.




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Das Eis schimmert als ob es aus Gold wäre und die Sonne tut so, als ob sie im Meer versinken würde – was natürlich nicht passiert. Zwei Monate, von Mitte Mai bis Mitte Juli geht die Sonne hier nicht mehr wirklich unter.






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Jetzt laufen wir beide noch einmal zu Höchstform auf – wir wollen unsere Erinnerungen auch in digitaler Form festhalten.





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Jetzt wo wir auf dem offiziellen Weg gelandet sind ist er auch wieder angenehm zu gehen und so genießen wir trotz Müdigkeit und später Stunde (es ist schon gut nach Mitternacht)  jeden Meter, ...




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... bis irgendwann wieder der Ortsrand und das Kraftwerk erreicht ist.
Das Kraftwerk könnten wir jetzt auch für uns gebrauchen denn unsere Kräfte sind nun doch ziemlich erlahmt.




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Aber wir sind einfach richtig glücklich über den Tag und vor allem diesen Abend, daß wir zurück am Apartment nicht gleich ins Bett können und selbst hier noch einmal zur Kamera greifen.




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Wir setzen  uns mit unseren Jacken auf die Veranda und gönnen uns einen GinTonic auf diese letzten Stunden – die uns obwohl strahlend schön auf Wolke Sieben hinauf katapultiert hat.
Wir blicken noch eine halbe Stunde auf die nur wenigen Eisberge und Stücke die heute in der Bucht verblieben sind und fallen irgendwann nach 2 Uhr schließlich in unser Bett – was für ein Tag.


Übernachtung: Apartment von Uffe Bang


Bild des Tages:

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Kommt Euch vielleicht bekannt vor  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: DocHoliday am 12. Januar 2014, 00:29:28
Wow, einfach Wow!

Der Sonnenuntergang ohne Sonneuntergang  - geil! Super Bilder!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 12. Januar 2014, 08:11:57
Ich kann mir gut vorstellen, wie gefährlich es ist, wenn die Sonne (fast) nicht untergeht: Bei der schönen Landschaft und der Nachtstimmung dazu vergisst man einfach das Schlafengehen. Kein Wunder also, dass Uffe um 3 noch im Bett liegt...  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 12. Januar 2014, 10:48:25
Die gute Frau wiederholt das Ganze in ähnlich geschmeidiger Form noch einige Male, bevor meine in Kunststoff gegossene Kreditwürdigkeit gänzlich zersplittert dann auch mal im Wechsel mit Petras Karte. Allerdings, wie zu vermuten war, auch diese wird auf dieselbe Art malträtiert was auch ihrem  Kärtchen scheinbar nicht ausreichend genug gefällt, um im Zusammenspiel mit dem Lesegerät, das wahrscheinlich irgendwann aus dem Nachlaß von Al Capone bei Ebay ersteigert wurde, um dann über Umwege (vielleicht als Treibgut) nach Ilulissat zu gelangen, seinen Dienst zu tun.
Zum Glück haben wir aber noch gerade soviel Bargeld dabei um die Fahrt bar  bezahlen zu können – sonst würden wir wohl heute noch in dem Taxi sitzen und der Dame dabei zusehen wie sie unsere Kreditkarten in einem Lesegerät schreddert.

 :totlach: Schon mal mit Komödien schreiben versucht  :beifall: ?
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 12. Januar 2014, 12:35:44
Hi Ilona,

das Leben ist doch oft die beste Comedy.  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: soenke am 12. Januar 2014, 12:36:51
Ach, das war auch wieder ein wunderschöner Tag. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es Mitternacht noch so hell ist, um solch atemberaubende Fotos zu machen.
Das muss man wirklich vor Ort erleben.
Ich würde wahrscheinlich die ganzen Nächte durchmachen und mich am Ende wundern, dass ich nur einen Tag auf Island (statt 9Tage) verbracht habe, weil der Rückflug plötzlich ansteht und ich nie geschlafen habe. ;D

Wunderbare Reise!!!!! :D

Mein Lieblingsbild:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_789773ul0.jpg)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Silv am 12. Januar 2014, 15:32:39
Das Bild, das Soenke zu seinem Lieblingsbild erklärt hat, find ich auch toll. Als würde das eine Stück gleich abbrechen.

Aber das Foto davor gefällt mir auch. Die Eiswand sieht aus wie aus Kunststoff.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Heiko am 14. Januar 2014, 16:38:00
Die 2 Tage haben mir sehr gut gefallen. :thumb:

Die Landschaft hat wirklich ihren ganz speziellen Reiz und vor allem natürlich an den Eisbergchen kann man sich gar nicht sattsehen.  :happy2:

Wenn vielleicht meine Kälteempfindlichkeit mit dem weiteren Alter mal zurückgeht ;D, würde ich dann gerne diese Reise auch so erleben.

Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 14. Januar 2014, 22:53:09
Ich würde wahrscheinlich die ganzen Nächte durchmachen und mich am Ende wundern, dass ich nur einen Tag auf Island (statt 9Tage) verbracht habe, weil der Rückflug plötzlich ansteht und ich nie geschlafen habe. ;D
Wir hatten uns ja zumindest für Island vorgenommen lieber abends bei schönem Licht länger unterwegs zu sein (also wie in Grönland) und dafür morgens auch mal länger liegen zu bleiben.
Dummerweise war dann abends fast immer das Wetter so schlecht daß das keinen Sinn gemacht hat noch nach 22 Uhr in der Botanik herumzuspringen dafür war es dann morgens immer gut.  ::)



Wenn vielleicht meine Kälteempfindlichkeit mit dem weiteren Alter mal zurückgeht ;D, würde ich dann gerne diese Reise auch so erleben.
Na ja wirklich kalt ist ja auch etwas anderes - es waren ja immer Plusgrade, teilweise zweistellig.
Wenn man dann vor Ort ist, ist man sowieso so beschäftigt einzuordnen was man da geboten bekommt, da spielen 10 Grad mehr oder weniger überhaupt keine Rolle.  :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 15. Januar 2014, 19:43:42
5.Tag, 4.7.2013, Donnerstag

Dem tollen aber späten Wanderausflug von gestern Abend zollen wir doch ein wenig Tribut und müssen unseren müden Häuptern heute morgen eine längere Verweildauer in der Horizontalen gönnen.
Aber irgendwann ist auch diese Nacht vorbei – auch wenn es ja gar nicht dunkel wurde.





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Der morgendliche Blick aus dem Fenster auf die Bucht liefert wieder etwas Neues.
Zum einen ist es erst mal bewölkt und zum anderen ist das Meer, das hier gestern fast leergefegt war, übersät mit großen, kleinen und riesigen Eisstücken.
Absolut faszinierend – das Programm das wir hier geboten bekommen ist wirklich jeden Tag anders – und das alles ohne lästige Werbeeinblendungen.
Das Einzige, das hier schon lästig werden kann sind die Mücken.
Nur wenn ein ordentlicher Windgang ist hat man vor den tückischen Viechern seine Ruhe.  So haben alleine auf unserer Veranda schon ganze Heerscharen dieser anhänglichen Spezies ihre versuchte Kontaktaufnahme  mit einer unfreiwilligen Änderung ihrer Körperform (hin zu einer eher flacheren Bauform) bezahlt.

Schon während des Frühstücks reißt der bewölkte Himmel von Minute zu Minute auf und es verspricht auch heute wieder ein strahlend schöner Tag zu werden.




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Ein kleiner Abstecher zum Wasser ...





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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8183bgfwz.jpg)
... und dann gehen wir den schon bestens bekannten Weg in den Ort.





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Egal welche Straße man wählt an Schlittenhunden die ja im Sommer sozusagen frei haben kommt man überall vorbei.
An manchen kommt man allerdings auch wieder nicht vorbei – jedenfalls nicht ohne anzuhalten und sich die Beine umwuseln zu lassen.
Zum Klauen, diese Haarknäuel auf 4 Pfoten.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_56641cl6f.jpg)
Zudem sehr neugierig ....




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... und mit dem unbekümmerten Forscherdrang der Jugend.  ;)




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Heute stoppen wir auch bei dem kleinen Museum gegenüber der Zionskirche.






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Das Museum beheimatet Ausstellungen und viele Fotografien zur grönländischen Geschichte – allen voran zum Thema Knud Rasmussen.
Wenn er auch (zumindest größtenteils) Däne war gilt er bis heute als Grönlands Nationalheld.




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In diesem Haus, dem heutigen Museum des Ortes wurde Knud Rasmussen 1879 als Sohn eines dänischen Pastors geboren. Immerhin, seine Großmutter war Grönländerin, und er war schon als Kind sehr gut in die grönländische Gesellschaft integriert so daß er ohne Mühe Grönländisch lernte.
Rasmussen führte zwischen 1912 und 1933 sieben Expeditionen (die sogenannten „Thule-Expeditionen“) nach Nordgrönland und in die arktischen Gebiete Kanadas und Alaskas durch. Ziel war neben der geographischen Forschung vor allem auch die Erforschung und Konservierung der Inuit-Kultur, der Inuit-Sprache, der Inuit-Sagen und -Geschichten. Von besonderer Bedeutung war die 5. Thule-Expedition von 1921 bis 1924, die dem Ziel diente, die Herkunft der Inuit aufzuklären. Die Expedition schlug ihr Lager zunächst auf einer Insel im östlichen arktischen Kanada auf und besuchte die Inuit-Siedlungen im größeren Umkreis. Im Frühjahr 1923 begann Rasmussen in Begleitung zweier Inuit die längste Hundeschlittenreise in der Geschichte der Arktisforschung, die ihn an der Nordküste des nordamerikanischen Festlands innerhalb von sechzehn Monaten bis nach Nome in Alaska führte.
1925 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Kopenhagen.
Rasmussen war ein hervorragender Völkerkundler der sich zeitlebens dafür einsetzte, daß die Inuit beim Modernisierungsprozess Grönlands nicht auf der Strecke blieben.
Nicht zuletzt durch die Bemühungen Rasmussens erlangte Grönland am 1. Mai 1979 schließlich seine Selbstverwaltung sowie die innere Autonomie mit eigenem Parlament und eigener Regierung.  Seitdem besteht Grönland als „Nation“  innerhalb des Königreichs Dänemark.
Grönland ist innenpolitisch vollständig unabhängig, wird in allen außenpolitischen Angelegenheiten jedoch von Dänemark vertreten.





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Weiter geht es einmal mehr in den überschaubaren Ortskern.
Es ist mit 6°C zwar frisch – aber die Sonne so intensiv – daß es trotzdem angenehm warm ist.
Interessant ist ein Rundgang im Hafen, wo immer wieder Fischer ihren Fang vom Meer zurück bringen.
Auf dem Heimweg folgt der schon gewohnte Einkaufsschwung, denn heute Abend soll es Thai-Huhn mit Nudeln geben.





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Den Nachmittag verbringen wir mit einem kleinen Nickerchen (dezenter Schlafmangel ist spürbar) ...





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... und natürlich einer ausgedehnten Kaffeepause mit Blick auf die unendlichen Eisstücke in der Diskobucht die auch aus nächster Nähe lohnende Motive abgeben.




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Auch das Abendessen können wir bei dem schönen Wetter wieder auf der Veranda einnehmen. Das scheint sich bei den Mücken inzwischen herumgesprochen zu haben – wir können uns über mangelnde Gesellschaft nicht beklagen.
Nach einer kleinen Säuberungsaktion und 50 delinquierte Mücken später können wir unser Essen dann aber doch noch halbwegs in Ruhe genießen.



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Zum Thaihuhn gibt es Gemüse bestehend aus Zuckerschoten und Maiskölbchen und wie man sieht Thai-Nudeln. Echt lecker !




Gegen 22 Uhr verlassen wir unseren Platz an der Sonne, stiefeln wieder hinauf zur Polizeiwache wo uns ein telefonisch bestelltes Taxi abholt und uns durch den Ort und hinauf zum Hotel Arctic fährt.
Den Rückweg wollen wir dann selbst erledigen aber der Weg ist nicht nur über eine halbe Stunde lang was ja jetzt nicht so ein Problem wäre sondern jetzt mit vollem Magen den Berg erklimmen – ooch neee …..





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Das Hotel Arctic ist sozusagen das erste Haus am Platze. Wobei wir ja inzwischen vom dem deutschen Paar, das mit uns die Bootstour gemacht hat wissen, dass die Zimmer dort klein und teilweise nicht mal mit Blick auf die Bucht ausgestattet sind und das für um die 270 Euronen die Nacht.
Tapfer, tapfer.




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Schön ist der Blick hier oben hinab auf die Bucht schon – aber man ist weit weg vom Wasser und den Eisbergen und hat jedesmal einen guten Marsch in den Ort vor sich um zum Supermarkt oder zum Ausgangspunkt der Wanderungen zu kommen. Für unseren Geschmack als Basislager nicht ideal. Da wäre selbst das etwa gleichwertige Hotel Icefjord aus unserer Sicht besser gelegen.




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Gut gelegen kommt uns (vor allem mir) prinzipiell immer, wenn ein Hund unseren Weg kreuzt der zudem aufgeschlossen für ein paar Streicheleinheiten ist.
Davon gibt es hier oben beim Hotel Arctic jede Menge und sehr aufgeschlossen für Streicheleinheiten sind sie zudem auch.





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Vor allem die kleinen Grönländer-Welpen machen uns mal wieder viel Freude.



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Mutti ist ganz gelassen - also alles ok.




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Ein Hingucker sind aber nicht nur die Hunde sondern natürlich neben dem Blick hinab in die Bucht - 5 wie Iglus konzipierte Übernachtungsmöglichkeiten die zum Hotel gehören.
Optisch reizvoll, allerdings haben wir gehört, daß sich darin an sonnigen Tagen derart die Wärme staut, daß man die auch als Hotelsauna betreiben könnte.




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Wir gehen an den Rand der Felsen und beobachten das Geschehen unten auf dem Wasser. Immer wieder starten Boote hinaus aufs Meer oder kommen von dort  in den Hafen zurück.




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Das Licht ist bereits sehr reizvoll es ist ja inzwischen auch schon wieder nach 23 Uhr.
Irgendwann haben wir genug Aufnahmen im Kasten, ...




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... streicheln noch ein paar Hunde ...




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... und machen uns dann auf den Nachhauseweg den Berg hinab durch Ilulissat bis zu unserem Apartment.




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Bis 1 Uhr sitzen wir noch bei einem GinTonic auf unserer Veranda und genießen den letzten Abend hier – morgen geht es mittags wieder nach Island zurück wo der Hauptteil unserer Reise – 12 Tage durch Island mit einigen spannenden Hochlandzielen startet.



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Sanft wabert etwas Nebel in die Bucht und das goldene Licht jetzt nach Mitternacht liefert wunderschöne letzte Eindrücke von „unserem Veranda-Blick“.




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Irgendwann finden wir dann doch den Weg ins Bett und beenden diesen Tag.
Fast.
Dieses „fast“ ist schon sehr bescheiden ausgedrückt – denn was jetzt noch kommen sollte – tja – da muss ich nach vielen Jahren auf Reisen an vielen Orten der Welt schon ein ganz besonderes Ausrufezeichen setzen > !

Kurz vor 3 Uhr vermeldet der GinTonic, daß er auf eine ganz besondere Reise geschickt werden möchte – ein Drängen dem ich dann um diese Uhrzeit nachgebe und mich aus dem Bett quäle.
Als ich mich gerade wieder hinlegen will fällt mein Blick durchs Fenster.



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Eine unglaubliche Szenerie – die Bucht ist völlig in rosaoranges Licht getaucht und die Eisberge umgeben nun deutlich wabernde Nebelschwaden.
Avalon meets Ilulissat.
Ich zögere nicht und ziehe mir Hose und dicke Jacke über den Schlafanzug, packe mein Stativ und Kamera und ziehe los.
Petra schläft so selig, daß ich sie nicht aufwecken will.




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Es ist ja auch wieder eine etwas spontane Geschichte jetzt noch mal halb im Schlafanzug und ebenso im Halbschlaf loszuwanken aber – schon 15 Minuten später nachdem ich einen kleinen Hügel erklommen habe der mir gute Sicht auf die niedrig stehende Sonne ermöglicht weiß ich – ja, das hat sich gelohnt!




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Die Bilder die ich vor Augen bekomme sind wie ein Rausch.
Die Natur schafft Dinge vor denen man einfach niederknien müsste – wenn man nicht damit beschäftigt wäre etwas davon mit der Kamera festzuhalten.





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Um dem Ganzen noch eins drauf zu setzen fahren auch noch malerisch bunte Boote durch den Nebel und erzeugen Bugwellen in denen sich die tiefe Sonne bricht. So richtig werde ich das was ich da im Halbschalf aufnehme erst später einordnen können aber das sind Aufnahmen – die kann man so wirklich nicht jeden Tag machen und neben den Filmaufnahmen entstehen diese Bilder mit der kleinen Digiknipse die ich mir noch in die Jacke gesteckt hatte.



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Nach 40 Minuten habe ich genug – es ist auch spürbar kalt.
Ich gehe die 500 Meter zurück zum Apartment, lege mich wieder neben die tief schlummernde Petra  und schlafe zufrieden ein.
Mein letzter Gedanke ist ein Dank und der geht an den GinTonic.
Danke Kumpel, daß Du mich geweckt hast.
 

Übernachtung: Apartment von Uffe Bang


Bild des Tages:

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Nebulös und trotzdem eine Szenerie die sich ins Gehirn meißelt
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Rainer am 15. Januar 2014, 21:38:01
Wahnsinn.

Ich bin mir sicher, dass diese wenigen Tage eine ewigen Platz in Euren Erinnerungen einnehmen werden. Ich kann und will gar nicht jedes Foto kommentieren (obwohl ja auch die Hunde so "schnuffelig" sind), aber da stimmt ja wirklich einfach alles. Eine selten schöne Umgebung ohne wenn und aber.

Wobei: ein kleines "wenn und aber" gibt es doch. Es ist nämlich sicherlich schwierig, bei diesem Licht die notwendige Nachtruhe zu bekommen. Man verliert ja total die Kontrolle über Tag und Nacht - aber der Körper und der Geist verliert es nicht, mit anderen Worten: irgendwann siegt dann die Müdigkeit.

Es gibt da einen schönen Film mit Al Pacino und Robin Williams in den Hauptrollen - Insomnia ("Schlaflosigkeit"). Zur guten Handlung gehört auch dort die Erkenntnis, dass das ewige Licht der Nacht (in diesem Fall Alaska) den Hauptdasteller an die Grenzen seiner Möglichkeiten bringt. So erkäre ich mir übrigens auch den Tagesrhythmus Eures Vermieters "Uffe"- wenn es keine Nacht gibt, macht man sich selbst die Zeiten.

Ganz faszinierende Welt. Toll.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 15. Januar 2014, 22:03:20
Hi Rainer,

den Film Insomnia kenne ich natürlich - sehr empfehlenswert.  :)

Wir "Normaleuropäer" stellen unseren Rhythmus nicht so schnell um - da verschiebt sich natürlich mal was für ein paar Stunden aber für die kurze Dauer einer Reise ist die Kontrolle noch halbwegs da.
Bei den Leuten die da leben gibt es schon einen gewissen Rhythmus. Nur eben zeitversetzt. Man kann das vergleichen mit Leuten die Schicht arbeiten.
Im Winter ist Tagesschicht und im Sommer haben einige Nachtschicht.
Es gab keine Uhrzeit egal wann in der Nacht das war, wo wir keine Boote draußen auf dem Meer gesehen haben.
Das finden wir ja auch an Islands Sommer faszinierend - das man einfach wenn es die Wetterbedingungen hergeben die Nacht zum Tag machen kann und das tatsächlich so funktioniert.
Hat man dann noch eine Unterkunft mit Küche kocht man sich nachts um 1 oder 2 Uhr noch einen Topf Nudeln wenn es vorher nichts gab.

Das ist eine besondere Art des Reisens und der freien Selbstbestimmung die mir ausnehmend gut gefällt.  :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 15. Januar 2014, 22:25:11
Was für ein Abschiedsgeschenk! Und ich fluche immer, wenn ich nachts auf´s Klo muss...  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: DocHoliday am 16. Januar 2014, 06:39:38
Traumhaft!

Wenn ich jemals nach Grönland komme, werde ich daran denken, auf jeden Fall mal nachts aufs Klo zu gehen ;)

Die Nebelbilder sind einfach wunderbar. Überhaupt gibt die Mitternachtssonne ein ganz besonderes Licht auf Euren Bildern.
Wieder ein Ziel mehr auf der Wunschliste!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Shadra am 16. Januar 2014, 08:32:03
.. ich weiß gar nicht was ich sagen soll .... es schaut aus, wie aus einem Traum. Einfach nur herrlich!

Hat Petra nicht doch ein bisschen geschimpft, als sie die Bilder gesehen hat, dass du sie nicht doch geweckt hast?
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Heiko am 16. Januar 2014, 09:42:31
Unglaublich schöne Bilder.  :beifall:

Da fällt einem der Abschied sicherlich unheimlich schwer.

Die kleinen Fellknäuel sind ja allerliebst, da würde ich auch gerne einen einpacken. :herz:

Und endlich war das nächtliche Aufstehenmüssen auch mal für was gut. :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 16. Januar 2014, 09:45:15
Dass ein Ort so fesselnd sein kann  :beifall:. Der Grönland-Abstecher hat sich auf jeden Fall gelohnt  :beifall:.

Es hatte sich aber so zufällig kein Schlittenhundwelpe  :herz: ins Handgepäck verirrt  :cool2: ? Gab's im örtlichen Tante-Emma-Laden keine Citronella-Kerze gegen die Mückenplage?
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Petra am 16. Januar 2014, 10:12:39
Hallo Ihr alle,

dann melde ich mich doch auch mal zu Wort...


Hat Petra nicht doch ein bisschen geschimpft, als sie die Bilder gesehen hat, dass du sie nicht doch geweckt hast?

Geschimpft habe ich nicht, aber ein bißchen traurig war ich schon, daß er mich hat schlafen lassen zumal wir ja höchstens eine Stunde im Bett lagen. Aber immerhin hat Horst daran gedacht seine kleine Knipse mitzunehmen und ist nicht nur mit Filmaufnahmen (die im übrigen die Fotos noch toppen!) nach Hause gekommen. Dann hätte es wohl doch Ärger gegeben  ;).


Gab's im örtlichen Tante-Emma-Laden keine Citronella-Kerze gegen die Mückenplage?

Nee, sowas gibt's dort nicht und ehrlich gesagt glaube ich die grönländischen Mücken hätten sich totgelacht über den kläglichen Versuch sie mit Citronella fernzuhalten. Es war eh so, daß Horst weitestgehend verschont geblieben ist und mein süßes Blut heißbegehrt war und ich habe es nach dem ersten Tag gehalten wie ein "echter Grönlander": Ich habe die Dinger einfach ignoriert. Ok, die Beulen im Gesicht waren nicht schön  ;) aber dank Fenistil das ich gottseidank dabei hatte nach einem Tag wieder verschwunden.

Unglaublich schöne Bilder.  :beifall:
Danke  :)


Zitat von: Heiko
Da fällt einem der Abschied sicherlich unheimlich schwer.

Dass ein Ort so fesselnd sein kann  :beifall:. Der Grönland-Abstecher hat sich auf jeden Fall gelohnt  :beifall:.

Wieder ein Ziel mehr auf der Wunschliste!

Die Tage in Grönland waren wie ein Rausch, kann man nicht anders sagen. Natürlich hatten wir uns einiges von diesem Trip erwartet aber die Erwartungen sind tausendfach übertroffen worden!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Paula am 16. Januar 2014, 10:34:46
ich weiß gar nicht was ich zu diesen Bildern sagen soll SENSATIONELL!!!
Ihr habt aber auch ein unglaubliches Glück mit dem Wetter gehabt (und das habt ihr natürlich verdient!). bei Nebel und Schnee oder Regen macht das dort oben bestimmt weniger Spaß.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Silv am 16. Januar 2014, 12:56:48
Ich muss jetzt auch mal was zu eurem Essen sagen: das sieht sehr, sehr lecker aus!  :sabber:
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 16. Januar 2014, 17:03:58
ich weiß gar nicht was ich zu diesen Bildern sagen soll SENSATIONELL!!!
Ihr habt aber auch ein unglaubliches Glück mit dem Wetter gehabt (und das habt ihr natürlich verdient!). bei Nebel und Schnee oder Regen macht das dort oben bestimmt weniger Spaß.
Hi Paula,
da hast Du vollkommen recht.
Am folgenden Abreisetag haben wir gesehen wie es auch hätte sein können.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: soenke am 18. Januar 2014, 08:57:27
Hallo Horst und Petra,

mir fallen auch keine Worte mehr ein. Einfach der Wahnsinn!!  :D

Sag mal, eine dumme Frage vielleicht :(. Hätte man von eurem Ort aus eigentlich auch mit einem Auto die Gegend erkunden können oder kommt dann nichts mehr? Gibt es an der Küste ne Strasse hoch oder runer? Bei Google Maps sieht es nicht so aus?

So, nun freue ich mich auf Island, wobei ich nicht ins Hochland komme, weil zu früh im Mai!!  Das wird bestimmt auch ganz toll und farbenfroh bei euch! ;)

LG Sönke
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 18. Januar 2014, 10:16:04
Hi Sönke,
Sag mal, eine dumme Frage vielleicht :(. Hätte man von eurem Ort aus eigentlich auch mit einem Auto die Gegend erkunden können oder kommt dann nichts mehr? Gibt es an der Küste ne Strasse hoch oder runer? Bei Google Maps sieht es nicht so aus?
In ganz Ilulissat umfasst das komplette "Straßennetz" eine Länge von 16 km.
Abgesehen von den Straßen im Ort gibt es eigentlich nur die Straße zum Flughafen und die hinauf zum alten Heliport. Das war's.
An der Küste längs ist es so bergig - da könnte man nie eine Straße errichten - und das würde sich auch nicht lohnen dort.
Im Sommer wird mit dem Boot und im Winter mit dem Schlitten gefahren.
Im übrigen - es gibt keinen Mietwagenvermieter in Ilulissat.  ;)
Man kann von Ilulissat übrigens noch eine Menge Touren machen.
Beliebt ist der Ausflug nach Rodebay (altes hübsches Dorf) oder zum Eqi Gletscher (Tagestour), nach Qeqertarsuaq (Tagestour) oder eine Walbeobachtungstour bzw. mit dem Heli über die Landschaft fliegen.
Also wer sein Sparschwein mitgebracht hat, kann es hier loswerden.  ;)


So, nun freue ich mich auf Island, wobei ich nicht ins Hochland komme, weil zu früh im Mai!!  Das wird bestimmt auch ganz toll und farbenfroh bei euch! ;)
Im Islandabschnitt unserer Reise war wirklich alles drin was die Insel zu bieten hat - jedes vorstellbare Wetter (zum Glück war es vom Wind her ok).
Wir hatten uns ein paar Ziele vorgenommen die wir die letzten Jahre nicht geschafft hatten - im Hochland Askja und die Sprengisandur für die man im Frühsommer (und dazu gehört Anfang Juli bezogen auf diese Strecken dann noch) ein Kerzlein anzünden muss damit man sie überhaupt bezwingen kann, wobei wir sowieso großen Respekt vor den Furten auf der Sprenigsandur hatten, wir hofften, im südlichen Hochland den Langisjor See zu erreichen und wir wollten u.a. endlich mal auf die Westmänner Inseln - und natürlich noch vieles mehr - was uns davon gelungen ist gibt es - natürlich in Farbe  ;) - demnächst hier.  :)

Da der nächste Tag mehr oder weniger nur der Reisetag zwischen Grönland und Island ist gibt es dann diesmal an dem Wochenende eine "Doppelfolge". ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Thomas am 18. Januar 2014, 11:54:44
mir gehts heut besser, hab weiter geguckt. Ganz ehrlich, das ein Traum. Würd ich gerne selbst mal erleben. Da ist wirklich alles was herz begehrt.
Ich bin echt dankbar, dass du uns zeigst.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 18. Januar 2014, 13:17:47
Hallo Thomas,

was kann man sich als Berichteschreiber mehr wünschen als so ein Posting von Dir.
Herzlichen Dank dafür.  :D
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 18. Januar 2014, 19:52:59
6.Tag, 5.7.2013, Freitag

Nach Duschen und Frühstück steht heute das Packen unserer beiden Koffer an. Wie gewohnt ist meine Aufgabe dabei möglichst wenig im Weg herumzustehen.
Dieser Aufgabe gebe ich mich völlig hin und erfülle sie gut. 8)




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Der Blick aus dem Fenster erleichtert uns den Abschied – nach 4 tollen Tagen ist die Nebelsuppe heute morgen so dicht, daß man kaum etwas erkennen kann.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_831266swf.jpg)
Sonne ?
Fehlanzeige.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5754e2svc.jpg)
Mit unseren prall gefüllten Koffern wanken wir den Holzsteg hinauf zur Polizeiwache. Schon wieder zur Polizeiwache – seit den Zeiten wo ich als Kind Kasperletheater gesehen habe gab es nicht mehr so oft das Thema Polizeiwache. Das Kasperletheater allerdings schon. :))
Wir rufen ein Taxi und fahren ein letztes Mal durch Ilulissat vorbei am Hotel Arctic und hinauf zum Flughafen.




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Wer das Flugzeug verpasst kann es dann auch mit diesem Riesenschlitten probieren.




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Wir checken unsere Koffer ein, haben freie Wahl bei der Sitzplatzwahl (und nehmen zwei Sitze hintereinander, damit jeder von uns Aufnahmen aus dem Flieger machen kann und setzen uns noch etwas nach draußen an die heute feuchtkalte aber wie immer klare Luft.
Vom Kiosk im Flughafen der eigentlich auch als Bauchladen durchgehen würde hole ich noch zwei Kaffee die entgegen ihrem Aussehen sogar halbwegs trinkbar sind wenn man sich nicht daran verbrüht und dann sitzen wir einfach da und warten auf unseren Abflug.
Nach einigen Minuten kommt auch das deutsche Paar an mit denen wir die Bootstour gemacht hatten und wir unterhalten uns noch ein wenig.
Gesprächsstoff liefern die Mücken hier und die Frau zeigt uns ihre Füße die wundrot sind –  nur Stiche in den Füßen und Fesseln – da allerdings sage und schreibe 70 (!)   alles schön aufgekratzt und außer Sandalen passt kein Schuh mehr.
Das tut schon beim Hinsehen weh.
Tja, die Mistviecher stechen auch einfach glatt durch Socken durch – das durften wir selbst erleben – aber so schlimm hat es uns zum Glück nicht erwischt.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8320m6s7g.jpg)
Abschied also auch von den Mücken.

Schließlich kommt doch noch gelegentlich die Sonne heraus – aber ein schöner Tag wird das heute nicht mehr so viel ist abzusehen.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_831929saa.jpg)
Wir machen noch einen kurzen Spaziergang Richtung des alten Friedhofs und schon ist auch das Boarding für unseren Flug aufgerufen.
Die Handgepäckfächer sind seit dem Hinflug nicht größer geworden und muten immer noch wie ein Handschuhfach eines geschrumpften VW Polo an.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8337bps6a.jpg)
Gegen 13.45 Uhr hebt die Zweipropellermaschine ab und steigt in die dichte Wolkendecke auf.
Nach einigen Minuten lichten sich die Wolken und wir können auf die Eis- und Berglandschaft und den Fjord unter uns blicken.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8352iss3i.jpg)
Unser Flug führt uns nach Süden an der grönländischen Küste entlang die uns den einen oder anderen tollen Überblick gewährt.








(https://www.eumerika.de/abload.de/img/169uhsqc.jpg)





Nach gut einer halben Stunde Flugzeit landen wir auch schon wieder.
Leider ist noch nicht unser Ziel Reykjavik sondern die Mega-Super-Duper-Weltmetropole Kangerlussaq erreicht, die im Jahre 2012 laut Wikipedia eine Bevölkerungsschar von 513 Einwohnern zählen konnte, Vororte wenn es sie gäbe mitgezählt.
Die ausführliche Geschichte dieses Ortes, die sicher 2-3 Halbsätze hätte füllen können überspringen wir einfach etwas respektlos und starten nach diesem zwanzigminütigen Tankstop wieder in die Lüfte.




(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/cd/Map_of_Iceland.svg/739px-Map_of_Iceland.svg.png)
Und da geht's hin - zu unserer Lieblingsinsel



Kurz vor 20 Uhr kommen wir bei strömendem Regen in Island an und der Weg über das Flugfeld nässt uns ordentlich ein.
Auch der Domestic Airport in Reykjavik ist in den letzten 5 Tagen nicht größer geworden – macht nichts, so können wir den Mitarbeiter von ICR der schon auf uns wartet schwerlich übersehen.
Auch dieser junge Mann ist außerordentlich freundlich und hat auch kein Problem damit zu warten bis wir beide erst mal die Waschräume aufsuchen und dann am Geldautomaten Bargeld ziehen – denn bei Barzahlung gewährt ICR noch einmal einen kleinen Rabatt den wir natürlich gerne mitnehmen und der sich trotz der Abbuchungsgebühren der EC Karte doch noch in 50-60 € positiv für uns niederschlägt.
Da das Geld abheben etwa 2 Minuten dauert ist das schnell verdientes Geld.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5760f7sop.jpg)
Draußen vor dem Flughafengebäude wartet schon unser neuer fahrbarer Untersatz für die nächsten 12 Tage - ein Nissan Terrano.
Eine Erklärung brauchen wir für das Auto nicht – denn das gleiche Modell hatten wir schon vor 3 Jahren.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5759oosyq.jpg)
Zum Palshus ist es nur einmal um die Ecke um den Flughafen herum.
Dort laden wir unsere Koffer ab und bekommen wieder die kleine Sardinenbüchse als Zimmer wie vor ein paar Tagen, na ja, kennen wir ja schon und ist letztendlich ok, weil auch dieses Mal kein anderer mit uns dort ist.
Wir unterhalten uns noch kurz mit unserer Zimmervermieterin und bedanken uns bei ihrem Mann, der wieder unseren Monsterkoffer aus dem Keller hoch wuchten darf. Ein Teil eines zukünftigen LWS-Problems dürfte unserem Koffer geschuldet sein.
Dann nehmen wir noch einmal Fahrt auf - unser Ziel ist aber nicht weit entfernt – wir brauchen ja noch ein paar Körner für den nächsten Tag und der Magen knurrt deutlich vernehmbar – also heute keine Experimente mehr – wir fahren einfach wieder zum Nachbarort Hafnarfjördur und gehen zur Castello Pizza wo wir schon vor ein paar Tagen am ersten Abend waren.
Die Pizza ist auch wieder super lecker.
In der Nähe ist auch noch ein Supermarkt der 24 Stunden geöffnet hat und wir decken uns mit einigen Sachen ein, die wir für die morgen beginnende Island Tour brauchen können.
Gegen 23 Uhr (Island Zeit) sind wir dann wieder auf dem Zimmer, trinken noch ein Bier und gönnen uns noch einen GinTonic und sind gespannt auf unsere Islandtour und ob unsere Hochlandwünsche in Erfüllung gehen – noch sind bei weitem nicht alle Pisten geöffnet wie über die täglich aktualisierte Seite von vegagerdin.is (http://www.vegagerdin.is/english/road-conditions-and-weather/the-entire-country/island1e.html/) abzurufen ist.


Egal wie es auch kommt und was es auch wird – Island wird uns wie immer begeistern – da sind wir uns sicher.  :)


Übernachtung: Palshus Reykjavik

Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8354l5s0a.jpg)
Keine Nahaufnahme unseres Teppichs zu Hause sondern ewiges Eis in Grönland.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 18. Januar 2014, 22:41:21
Konnte eure Maschine nicht genug Sprit in Ilulissat aufnehmen oder warum die Zwischenlandung? Oder wird da wie im Bus noch zu- und ausgestiegen?

Auf jeden Fall machen die letzten Fotos von Grönland noch mal klar, dass man auch weniger Glück mit dem Wetter haben kann. Gut, dass bei euch Top-Wetter war und ihr uns so allerschönste Eindrücke mitgebracht habt!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 18. Januar 2014, 22:49:07
Hi Andrea,
Konnte eure Maschine nicht genug Sprit in Ilulissat aufnehmen oder warum die Zwischenlandung? Oder wird da wie im Bus noch zu- und ausgestiegen?
doch Sprit hatte die sicher genug (hat ja auf dem Hinflug auch gereicht) aber das war halt ein Lumpensammlerflug der noch Leute aus- und einsteigen ließ.
Das Flugzeug hat in Grönland vergleichbar die Funktion wie bei uns der Bus - man kommt damit zum nächsten Ort .....

Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 19. Januar 2014, 10:16:35
Das ist wohl ein fliegender Trolley  :toothy9:. Da könnte man sich die Eisberge des anderen Ortes noch anschauen ...  :sabber:.

Grönland hat mich wirklich geflashed (außer den Mücken und dem Abschiedsnebel)  :beifall:. Jetzt strengt euch an, dass der isländische Funke auch endlich bei mir überspringt  :cool2:.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 19. Januar 2014, 10:50:16
Jetzt strengt euch an, dass der isländische Funke auch endlich bei mir überspringt  :cool2:.
Ob der Funke dann springt oder nicht - na schaun wir mal.  ;)
Wir haben in den nur 12 Tagen natürlich nur einen kleinen Teil besuchen können aber ich denke die Tour ist ein ganz guter Mix aus Ringstraße und Hochland um einen Eindruck zu vermitteln - auch über das Wetter.  8)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: soenke am 19. Januar 2014, 15:44:45
Hallo Horst,
schade, dass wir Grönland verlassen haben. Durch den Nebel ist der Abschied dann aber doch zu verkraften gewesen. Es war super super schön dort ! :D

So, jetzt bin ich mal gespannt, was ihr so alles in Island gesehen und erlebt habt. Freue mich!! Das Auto ist ja schon mal gross genug!! :D

Lg Sönke
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Michael am 19. Januar 2014, 15:47:52
So, wir haben extra bis zum WE gewartet, um gemeinsam weiter zu lesen. Das ist ja einfach nur g**l, was ihr da an Licht und Landschaft erlebt habt!

... und der Kapitän lässt das Boot auch zweimal so nahe an einen kleinen Eisberg herantrudeln, daß wir Stücke vom Eis abbrechen und am Eis lecken können.
Ich hoffe ja mal schwer, dass der immer an ne andere Stelle zum lecken fährt?  :lach:

Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_80961uul3.jpg)
Kommt Euch vielleicht bekannt vor  ;)

Na klar!  ;)

Eine unglaubliche Szenerie – die Bucht ist völlig in rosaoranges Licht getaucht und die Eisberge umgeben nun deutlich wabernde Nebelschwaden.
Avalon meets Ilulissat.
Ich zögere nicht und ziehe mir Hose und dicke Jacke über den Schlafanzug, packe mein Stativ und Kamera und ziehe los.
Petra schläft so selig, daß ich sie nicht aufwecken will.

Wahnsinn! Da hätten mich keine zehn Pferde mehr in der Stube gehalten.
Lass mich raten, Du hast Petra am nächsten Morgen die Bilder gezeigt und statt des Rüffels wenn Du sie aufgeweckt hättest, gabs einen weil Du es nicht getan hast?  ;D

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 19. Januar 2014, 17:46:45
Ich hoffe ja mal schwer, dass der immer an ne andere Stelle zum lecken fährt?  :lach:
:gruebel: hmmm.... das erklärt diesen Knoblauchgeschmack am Eis.  :))



Lass mich raten, Du hast Petra am nächsten Morgen die Bilder gezeigt und statt des Rüffels wenn Du sie aufgeweckt hättest, gabs einen weil Du es nicht getan hast?  ;D
Gut erfasst.  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 19. Januar 2014, 18:42:09
So wie versprochen Teil 2 der Doppelfolge:

7.Tag 6.7.2013, Samstag

Für 7.30 Uhr ist unser Wecker terminiert und er legt sich so ins Zeug das man aus dem Bett muss wenn man keinen Tinnitus riskieren will.
Allerdings gleichzeitig aufstehen ist in dem engen Zimmer keine gute Idee - außer einer von uns würde sich wie Spiderman an die Decke kleben während sich der andere für den Gang zur Dusche vorbereitet.
Wir trinken noch einen Kaffee den wir uns auf die Schnelle mit unserem Wasserkocher vorbereiten und dann wird das Auto vollgeladen – unsere Islandtour möge beginnen.
Das Wetter ist bedeckt und der kleine Wetterfreund aus dem Internet namens belgingur.is macht für heute auch nicht allzu viel Hoffnung dass es ein sonniger Tag werden könnte – na ja, wer Sonnengarantie haben will sollte sowieso nicht nach Island reisen – hier ist die Sonne oft das i-Tüpfelchen auf ein Landschaftserlebnis und wenn, dann so genial wie es anderswo nie sein könnte. Sonnenpflicht besteht hier für mich nicht. Die Insel bietet selbst bei Regen oder schlechtem Wetter immer noch schlichtweg grandiose Naturerlebnisse.


Wir verlassen Reykjavik und fahren zunächst auf der 1 – der Ringstraße nach Südosten.
Mir fällt ein, daß ich gestern vergessen hatte das Reifenwechselequipment auf Herz und Nieren zu überprüfen.
Wir fahren an einer Tankstelle ab, besorgen uns erst mal einen Kaffee und dann geht es auf die Suche nach dem Werkzeug.
Den Wagenheber entdecken wir in einem Seitenfach des Kofferraums der nach kurzer OP auch aus den Niederungen des Nissan Terrano befreit werden kann. Unter den Rückbanksitzen ist zusammensteckbares Gestänge zum Kurbeln sowie ein Stab mit Nuß für die Schrauben.
Was wir allerdings nicht finden ist eine Möglichkeit den Wagenheber über das Gestänge hochzudrehen. Erst nach einem Rückruf bei ICR bekommen wir den Hinweis, daß da noch ein Stab aufzustecken ist der dann mit einem Vierkant versehen ist, das  in den Wagenheber passt. Tatsächlich – den hatte ich übersehen – ok, alles gut und wieder freundlich und kompetent geholfen von ICR, so muss das sein.
Wer meine Reifenhistorie nicht kennt wird solche Überprüfungsmaßnahmen „vielleicht“ übertrieben finden (wer sie kennt würde eher vermuten, daß wir immer selber ein paar Reifen in den Urlaub mitbringen) – aber im Hochland zu stehen und festzustellen, daß ein Werkzeugteil fehlt oder nicht in Ordnung ist kann Unannehmlichkeiten mit sich führen auf die ich gerne verzichte. Die Wahrscheinlichkeit daß mir sowas passiert ist in etwa so hoch wie bei anderen in einem Fischfilet eine Gräte zu finden. Kann also schon vorkommen.

Genug von Wagenhebern, Reifen und ungenießbaren Nüssen, jetzt kann es aber endgültig losgehen.
Wir verlassen die 1 auf die 435 nach Nordosten.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8380r3ssk.jpg)
Auch wenn sich der Himmel düster zeigt und es gelegentlich ein paar Tröpfchen gibt – die Strecke gefällt uns ausnehmend gut.
Ein Hauch von Laki (wer das nicht kennt – eine der bizarrsten Landschaften Islands übersät mit bemoosten Vulkankratern).





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5761tcsma.jpg)
Nur, daß es hier immer wieder  aus der Erde dampft und überirdische Pipelines von der Energieversorgung Islands durch die Geothermalkraft künden.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5770q5sro.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8381dpswl.jpg)
Am Kraftwerk von Nesjavellir am Südende des Thingvallavatn stellen wir unseren Terrano auf einen kleinen Parkplatz neben der Straße und steigen aus.
Der Wind ist so heftig, daß er uns fast wieder ins Auto zurückweht.
Dazu hat ein Regenguß scheinbar gerade auf dankbare (oder auch undankbare) Opfer wie uns gewartet.
Wir verziehen uns schnell wieder ins Auto und holen unser Frühstück nach.
20 Minuten später ist auch der Regenguß vorbei.
Der Wind ist allerdings immer noch so stark, daß wir beim Öffnen der Wagentüren aufpassen müssen, die Tür nicht aus der Hand gerissen zu bekommen.
Der isländische Wind. Ein Thema für sich – von dem wir bereits einige Kapitel kennenlernen durften.
Wind, bei dem sich bei uns die Touristen vor Schreck flach auf den Boden werfen wird hier wahrscheinlich von den Einheimischen noch nicht einmal wahrgenommen. Erst Wind der Kategorie „weht die isländischen Hühner von der Stange“ ist der Aufmerksamkeit wert.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8365wqsdl.jpg)
Wir packen unsere Kameraausrüstung und spazieren eine Piste hinab zu einigen heißen Quellen in ein kleines Tal. Hier unten ist der Wind auch deutlich gemäßigter und ja was ist das denn?
Sogar die Sonne kommt für ein paar Minuten hervor.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_83731cs6s.jpg)
Die farbigen heißen Quellen und Solfataren gefallen uns sehr gut ...



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_57727bsrf.jpg)
... und der Blick auf den Thingvallavatn – den größten See Islands ist von hier absolut sehenswert. Diesen Blick hat man immerhin schon seit 12.000 Jahren als dieses Gewässer am Ende der letzten Eiszeit entstand.
Weiter geht die landschaftlich reizvolle Fahrt auf der 435 nach Osten immer wieder am Thingvallavatn entlang.
Vatn beutet übrigens nicht nicht "wat'n-das-denn" sondern vatn heißt wie sich mancher geschickt kombinierende Leser denken mag schlicht und ergreifend „See“.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_83823xsk7.jpg)
Die Straße geht in die 360 über, der Thingvallavatn verabschiedet sich und wir passieren den kleineren Ulfljotsvatn an dessen Südende ein Kirchlein malerisch Position über dem See bezogen hat.
Über die 365 gelangen wir nach Laugarvatn wo sich mal wieder die Sonne zeigt (man darf in Island die Hoffnung eben nie aufgeben).
Wir kaufen ein paar Kleinigkeiten in einem Supermarkt ein und gönnen uns noch ein Eis – denn wie sangen schon die „Weisen Jungs“ - „Jetzt ist Sommer egal ob man schwitzt oder friert – Sommer ist was in Deinem Kopf passiert“. (http://www.eumerika.de/watch?v=jQbqzMc11Og)
Was es hier in Laugarvatn mit seinen 200 Seelen wieder mal nicht käuflich zu erwerben gibt ist echtes Bier. Das gibt es in Island ja nur in der Vinbudin und die findet man nur in richtig großen Orten mit höherer vierstelliger Einwohnerzahl.
Selbst dort ist dann der Einkauf für den Touristen ein planerisches Gesamtkunstwerk, denn die Vinbudin hat täglich nur von 16 bis 18 Uhr geöffnet!
In den Wintermonaten sogar nur eine Stunde von 17 bis 18 Uhr.
Man mag sich vorstellen welche Schlangen von durstigen Isländern dann vor dem Laden stehen um sich die dunklen Monate ohne Sonne erträglich zu gestalten.
So greifen wir zu Light Bier Marke Tuborg und Egilstadir, mit jeweils um die 2,5%.
Schon mal vorneweg – da ich ja weiß dass dieses Thema das vielleicht wichtigste für Islandinteressierte Leser ist  ;) – das Tuborg kann man unfallfrei trinken, das Egilstadir – eine Art Pils – erinnert bei der Bewertung an den schönen Spruch „Nomen est Omen“ den der Geschmack geht doch eher deutlich gegen eklig als mundend.
Dumm, dass wir davon gleich einen ganzen 0,5er Sixpack gekauft haben ….  ::)
Schlichtweg verspekuliert. :P

Nun ja, von den wirklich wichtigen Themen nun wieder zur schnöden Landschaftsbesichtigung.
Ein alter Bekannter den wir in den beiden ersten Reisen immer wieder verpasst  hatten befindet sich an der 37 einige Kilometer nach Osten – der Bruarfoss.
Wobei man eigentlich sagen müsste, daß er sich nicht da befindet sondern da versteckt – denn diesen Wasserall zu erreichen – da haben sich schon einige Islanderoberer die Zähne ausgebissen.
Inzwischen gibt es Beschreibungen dazu im Web aber selbst damit ist es nicht wirklich profan zu diesem kleinen aber feinen Wasserfall vorzudringen.
Wir kramen unsere Ausdrucke hervor und fahren in die Siedlung an der die Bruara westlich vorbeifließt.
Schließlich kommen wir an eine Stelle an der der Fluß zwar zu erkennen ist  aber wir sind dummerweise durch einen Zaun davon getrennt.
Eine Parallelstraße für die wir wieder bis zur 37 zurück müssen, führt uns schließlich auf die andere Seite des Zaunes.
Wir parken unseren Wagen, gehen über eine Brücke über einen kleinen Fluß und machen uns auf die Suche nach dem Bruarfoss.




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Es muss hier zuletzt sehr viel geregnet haben – der Weg für den wir uns schließlich entscheiden gleicht eher einer Seenplatte als einem Wanderweg.
Um nicht zu tief im „See“ einzusinken, versuchen wir am Rand durch das Buschwerk voranzukommen was zum einen mühselig ist und zum anderen immer wieder ein einsinken in den moorartigen Untergrund zur Folge hat.
Nach einigen hundert Metern sind wir unsicher ob wir überhaupt richtig sind.
Wir gehen noch ein paar Minuten weiter und müssen den „Hauptweg“ Richtung Büsche verlassen, da der Weg völlig weggespült ist.
Es scheint äußerst fragwürdig, daß wir hier generell richtig sind.
Diese Expedition hat schon einen Hauch von Kolumbus – zumal wir ja fast mehr im Wasser laufen als an Land und sollten wir jetzt auch noch auf Indianer treffen würden wir uns nicht wundern.
Wir kämpfen uns durch das Buschwerk, die eine oder andere Schramme gibt es unentgeltlich mit dazu. Vielleicht hätten wir vorher bei Ebay noch günstig eine Machete ersteigern sollen … na ja. jetzt ist es dafür zu spät.

Als wir schon umkehren wollen bilde ich mir ein, ein Rauschen zu hören.
Also entweder rauscht mir schon der Kopf von dem schmatzenden Geräusch das wir beim Laufen auf dem wässrigen Untergrund verursachen oder  ….... es keimt wieder Hoffnung auf.
Wir wanken noch etwas weiter, verlassen die Büsche auf den nun trockenen Hauptweg und kommen an eine Brücke unter der die Bruara gen Süden fließt und ....




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.... da ist er dann endlich - der Bruarfoss.
War bis eben noch Sonnenschein angesagt verdichten sich die Wolken immer mehr und werden dramatisch dunkel – da kommt bald wieder was von oben was nicht zur Kategorie „alles Gute“ gehört.
Als Motiv ist es aber klasse – der türkisblaue Wasserfall und dahinter die dunkle Wand des herandrohenden Gewitters.
Typisch Island.




Als wir fast wieder das Auto erreicht haben gibt es auch schon die ersten Tröpfchen – na ja, jetzt ja kein Problem.
Weiter geht es auf der 37 nach Osten bis zum vielleicht bekanntesten Ort Islands. Wobei mit Ort kein Ort mit vielen Häusern gemeint ist, sondern eben der Ort wo man den Geysir findet der allen anderen Geysiren auf der Welt ihren Namen gegeben hat. Mutter & Vater aller Springquellen.
Der große Geysir in Haukadalur.
Heute ist er allerdings mehr als nur in die Jahre gekommen und schont sich für ganz wenige Auftritte im Jahr.


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Die Show stiehlt ihm nebenan sein kleiner Kollege Strokkur (das „Butterfass“) der sich etwa alle zehn Minuten mit einem Blubb, der jeder Spinatwerbung zur Ehre gereichen würde, aus seinem Pool in Form einer Halbkugel nach oben wölbt und dann in einer schneeweißen Wassersäule gen Himmel schießt.
Gerade diese giftgrüne Wölbung mit der Strokkur seine Fans mit jedem Ausbruch verzückt, macht die Faszination dieses Geysirs aus.
Strokkur macht süchtig.


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Immer noch einen Ausbruch und noch einen möchte man sehen und aufnehmen – man könnte mehrere Tage so verbringen.
Schwer zu sagen wie viele Stunden auf Island wir schon vor Strokkur verbracht haben – na, eigentlich weiß ich es genau – zu wenige .....






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Es ist jetzt gegen 16 Uhr und das Gelände von Haukadalur ist rappelvoll – vor allem um seinen Star scharen sich die Massen.
Knapp zwei Stunden verbringen wir hier, die meist so schnell vergehen wie anderswo 10 Minuten.
Wind und nun einsetzender Regen machen es uns leichter uns loszureißen und die 20 Minuten weiter zu unserer Unterkunft zu fahren.




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In der Gegend um Haukadalur bezahlbar etwas Nettes zu finden ist schon eine organisatorische Meisterleistung. Die ist Petra mal wieder gelungen. Das Husid Guesthouse ist in jeder Beziehung ein Volltreffer.




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Ein schönes Zimmer mit Waschbecken unweit der Topattraktion Geysir für "nur" gut 50€, im ganzen Haus WiFi, eine große Anzahl von Badezimmern im Flur gleich nebenan, eine modern eingerichtete großzügige Küche, dauerhaft Kaffee und Gebäck das zur Verfügung steht, vor der Tür sogar ein Hot Tub, und eine Gastgeberin die uns überaus freundlich begrüßt und mit der wir gleich ins Gespräch kommen.
Während wir uns unterhalten und wieder bestätigt bekommen, daß der isländische Sommer bisher ein Totalausfall war geht draußen die Welt unter – ein Gewitter regnet sich ab. Gut, daß wir jetzt nicht auf einer Wanderung sind.
Wir nutzen die Zeit und checken online das Wetter.
Kollege Belgingur behauptet, daß es morgen Vormittag bis Mittag hier sonnig sein soll und danach das schlechte Wetter vom Süden auch hierher im Anmarsch ist. Die zweite Tageshälfte kann man dann wohl ziemlich den Hasen geben.
Wir nehmen uns vor morgen früh aufzustehen und den schönen Vormittag auszunutzen – insofern er auch wirklich schön wird.




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Das Wetter hat sich beruhigt, es ist wieder trocken und auch ein paar Sonnenstrahlen kann man gelegentlich entdecken – also packen wir unsere Kameras und ziehen noch einmal los.
Zunächst fahren wir unweit unseres Guesthouses für eine Aufnahme nach Skaholt, einer kleinen Siedlung mit Schule, Farmgebäude und einer acht Jahrhunderte alten Kirche.





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Danach probieren wir noch einmal unser Glück in Haukadalur.
Jetzt am frühen Abend sind weniger Leute da und Strokkur bekommt für seine Ausbrüche einen dramatischen Himmel als Hintergrund.
Den eiskalten Wind sieht man auf den Bildern ja nicht …..





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Gegen 21 Uhr haben wir Hunger und fahren zurück zum Guesthouse.




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Auf dem Weg bricht noch einmal die Sonne durch die dunkle Wolkenwand.
Wir halten auf einer Weide mit Islandponies.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8511n5jrz.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8506f5jky.jpg)
Offiziell heißen diese zähen Tiere die immer so aussehen als ob der letzte Friseurtermin verpasst wurde „Islandpferd“.
Merke: Islandpferde gehören zu den Gangpferden, da die meisten von ihnen nicht nur über die Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp verfügen, sondern zusätzlich über die genetisch fixierten Gangarten Tölt oder Pass. Als „Islandpferd“ anerkannt werden nur reingezogene Tiere, ohne Fremdbluteinkreuzung, deren Abstammung lückenlos bis nach Island zurückzuverfolgen ist. In Island ist die Einfuhr von Pferden verboten. Deshalb können Pferde, die in Island geboren wurden und einmal die Insel verlassen haben, nicht wieder nach Island eingeführt werden.
Das alles sollte man sich bewusst machen falls man hier mal in einen Pferdeapfel steigt ….. mit etwas Hintergrundinformation einfach ein viel bewussteres Erlebnis.




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Am Husid Guesthouse wird gleich ein Topf Wasser auf den Herd gestellt und Wasser gekocht – heute gibt es Pesto-Nudeln mit grünem Salat – also das Motto heute passend zur Insel – grün.
Morgen soll das dann eher ins orange gehen wenn wir das Kerlingarfjöll erreichen.
Hoffentlich spielt das Wetter mit – das Kerlingarfjöll ist für mich eines der absolut reizvollsten Gebiete auf der Vulkaninsel.


Übernachtung: Husid Guesthouse


Bild des Tages:

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Back at the "Blubb"  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 19. Januar 2014, 19:40:15
Dank deines letzten Berichts habe ich den Strokkur gleich wieder erkannt  :) :) :) Macht nur alle so weiter, dann erkenne ich Islands Highlights bald auf einen Blick wie den Bryce Canyon oder das Collosseum  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 20. Januar 2014, 08:15:45
Schön, dass der "Blubb" wieder mit dabei ist  :beifall:.

Ist das die Küche der Gastgeber oder gehörte die zu eurem Zimmer? Das Zimmer ist echt geräumig  :zwinker:.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Shadra am 20. Januar 2014, 08:51:35
Das Zimmer ist echt geräumig  :zwinker:.
DAS war auch mein erster Gedanke  ^-^

Und beim "Blubb" ... dieses waaaahnsinns Blau, bevor  er ausbricht ... ich habs nie erwischt. OK - wir hatten auch höchstens 3 oder 4 Versuche dazu ...
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Paula am 20. Januar 2014, 10:27:47
Der Stokkur alleine ist schon eine Islandreise wert, ich kann mich an diesen Bildern gar nicht satt sehen!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: DocHoliday am 20. Januar 2014, 12:51:46
Was es hier in Laugarvatn mit seinen 200 Seelen wieder mal nicht käuflich zu erwerben gibt ist echtes Bier. Das gibt es in Island ja nur in der Vinbudin und die findet man nur in richtig großen Orten mit höherer vierstelliger Einwohnerzahl.
Selbst dort ist dann der Einkauf für den Touristen ein planerisches Gesamtkunstwerk, denn die Vinbudin hat täglich nur von 16 bis 18 Uhr geöffnet!
In den Wintermonaten sogar nur eine Stunde von 17 bis 18 Uhr.

 :o :o

Nur von 17:00 bis 18:00h?? Da muss ich ja meine komplette Planung noch mal überdenken und an diesem zentralen Termin neu ausrichten!
Oder ich trinke halt doppelt so viel Tuborg light ;)

Der Blubb ist klasse!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Susan am 20. Januar 2014, 13:24:19
Schade, dass wir Grönland schon verlassen - auch wenn der nebelige Morgen den Abschied leichter gemacht hat.

Dafür gibts jetzt wieder Blubs vom Butterfass und mehr  :toothy9:
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Rainer am 20. Januar 2014, 13:38:11
Zitat
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_57833dssb.jpg)

Ist das eigentlich von langer Hand eingeübt, oder eine logistische Meisterleistung vor Ort, dass stets als erste Amtshandlung das Bett mit wenigen Handgriffen in eine unbenutzbare Messieablage verwandelt wird?  :totlach:
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 20. Januar 2014, 13:52:51
Na, wie denn sonst? In der anderen Ecke steht doch der Besen in der Kammer  :zwinker:
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 20. Januar 2014, 17:02:23
Ist das eigentlich von langer Hand eingeübt, oder eine logistische Meisterleistung vor Ort, dass stets als erste Amtshandlung das Bett mit wenigen Handgriffen in eine unbenutzbare Messieablage verwandelt wird?  :totlach:

Also ich finde, dass auf dem Bett alles geordnet abgelegt wurde  :thumb:. Messies hätten da viel mehr Tüten verteilt :toothy9:.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 20. Januar 2014, 20:03:02
Ist das eigentlich von langer Hand eingeübt, oder eine logistische Meisterleistung vor Ort, dass stets als erste Amtshandlung das Bett mit wenigen Handgriffen in eine unbenutzbare Messieablage verwandelt wird?  :totlach:

Also ich finde, dass auf dem Bett alles geordnet abgelegt wurde  :thumb:. Messies hätten da viel mehr Tüten verteilt :toothy9:.
Na ja wir sind halt auch dadurch gebremst, daß wir im Urlaub ja nur das Zeug aus den Koffern verteilen können - der Rest ist ja zu Hause.   ;)
Jedenfalls wenn wir es vergessen beim Betreten des Zimmers ein Foto zu machen sieht das innerhalb vom Millisekunden so aus.  ::)
Zum Glück hat man ja am nächsten Tag ein neues Zimmer. :))  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 20. Januar 2014, 21:29:56
Schön, dass der "Blubb" wieder mit dabei ist  :beifall:.

Ist das die Küche der Gastgeber oder gehörte die zu eurem Zimmer? Das Zimmer ist echt geräumig  :zwinker:.
Das ist die Gemeinschaftsküche die jeder nutzen kann.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Thomas am 22. Januar 2014, 07:56:05
bin wieder baff. Die fotos tun gut am Morgen.

ch hab gesehen Nissan Terrano, so einen hatte ich viele Jahre. Ein feines Fahrzeug, ideal für Island. Sind das noch alte Fahrzeuge oder gibts den da noch? nIch hab die Karre geliebt und war traurig, als unserer wegging. Hab dann X-Trail gekauft. Das kein Vergleich, eher ein Weichei.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Heiko am 22. Januar 2014, 13:49:56
Das war jetzt aber wirklich ein sehr schöner Ausflug nach Grönland :beifall:, von dem ihr uns tolle Bilder mitgebracht habt :thumb:.

Die Eisbrocken in der Bucht und die Ausflüge zu den Eisbergen haben mir gut gefallen. Klasse, dass ich mit euch solche Touren machen kann :D, danke dafür. Für manche Gegenden reichen mir eben auch Bilder und Beschreibungen, ich muss nicht überall selbst gewesen sein. Dazu fehlt mir wohl der ganz große Reisevirus ;D.

Und jetzt freue ich mich auf die weitere Reise mit euch durch Island.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 22. Januar 2014, 18:11:56
bin wieder baff. Die fotos tun gut am Morgen.

ch hab gesehen Nissan Terrano, so einen hatte ich viele Jahre. Ein feines Fahrzeug, ideal für Island. Sind das noch alte Fahrzeuge oder gibts den da noch? nIch hab die Karre geliebt und war traurig, als unserer wegging. Hab dann X-Trail gekauft. Das kein Vergleich, eher ein Weichei.
Hi Thomas,
das sind alte Fahrzeuge.
Neuerdings wird der Nissan Terrano (http://de.wikipedia.org/wiki/Nissan_Terrano_II) nur noch in Asien für Asien gebaut.
Auch wir waren mit dem Auto zweimal sehr zufrieden - sehr robust und zuverlässig.  :)


@Heiko
ich sehe das wie Du - ich freue mich auch über Berichte z.B. aus Asutralien und Neuseeland obwohl ich dort wegen der Flugdauer und so vielen Stunden in der Economy nicht hinfliegen werde.
Man muss nicht überall gewesen sein und kann trotzdem virtuell etwas von der Welt sehen.  :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 22. Januar 2014, 19:55:48
8.Tag, 7.7.2013, Sonntag


5.20 Uhr aufstehen und das soll Urlaub sein ?
Wenn man seine Karten auf die Wettervorhersage von Belgingur setzt dann muss das eben so sein.
20 Minuten später sitzen wir bereits im vollgepackten Auto und brausen los. Den Kaffee gibt es während der Fahrt aus der Thermoskanne.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_57882rstc.jpg)
Um 6 Uhr ist das Geysirgebiet Haukadalur erreicht und da gerade die Sonne durch die Wolken spitzt lassen wir uns noch einmal zu einem kurzen Besuch verleiten.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8518d7sff.jpg)
Immerhin – außer uns nur ein Besucher schon so früh unterwegs – so ist das doch deutlich angenehmer.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8532a0ssi.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8543h6skb.jpg)
Nach 45min brechen wir ab und fahren weiter auf der 35 nach Norden und halten wieder am Gullfoss.
Für die Morgensonne ist der Gullfoss keine geeignete Location – da wäre der Nachmittag besser – aber darum schert sich das Wetter heute wohl leider nicht, denn es soll es ja schlechter werden wenn wir auf dem Rückweg hier wieder vorbeikommen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_57977wsn1.jpg)
Also nehmen wir uns eine halbe Stunde und machen ein paar schnelle Aufnahmen.
Heute sitzt uns natürlich die Zeit und die vom Süden herannahende Regenfront im Nacken.






Wir folgen der 35 nach Norden ins Hochland.
Die 35, die „Kjölur“ ist (neben der Sprengisandur) eine der beiden großen Hochlanddurchquerungen Islands.
Früher hatte die 35 noch ein „F“ und es waren auch mal diverse Flußdurchquerungen im Programm. Inzwischen sind alle Flüsse überbrückt oder unterrohrt und die 35 ist selbst für PKW's machbar, auch wenn das aufgrund mancher Rüttelkilometer nicht durchgehend von Spaß gekrönt sein dürfte und man seine dritten Zähne vor Fahrtantritt dann besser in ein Köfferchen einpackt.
Der Asphalt verabschiedet sich und die Piste hinein ins Hochland beginnt.

Wikipedia verrät zum isländischen Hochland:
Es ist sehr trocken und starken Winden ausgesetzt. In ihm finden sich verschiedene Landschaftsformen wie Moränenlandschaften Stein- und Sandwüsten, Vulkane aller Art, Lavafelder, Süßwasserseen, Gletscher und oft in tiefe Schluchten eingegrabene Flüsse. Dort wo Wasser sich etwas ausbreiten kann, finden sich sumpfige „Oasen". In geschützteren Lagen mit genügend Wasser wachsen allerlei Moor- und Hochlandpflanzen.  Ansonsten ist das Hochland im Wesentlichen pflanzenlos. Es handelt sich in diesen Landesteilen um eine durch das vulkanische Gesteinsmaterial der Insel meist grau-schwarz gefärbte edapische Inlandswüste, in der zwar Niederschläge niedergehen, diese jedoch meist spurlos im Boden versickern.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5799uqs7a.jpg)
Mit jedem Kilometer nach Norden weicht die Vegetation zurück und innerhalb weniger Minuten sind wir von einer dunklen Ödnis umgeben –  eine Aschewüste oder wie wir eben gelernt haben eine edapische Wüste.
So abstoßend sie erscheinen mag so faszinierend ist sie auch.
Weniger faszinierend ist die Nebelwand auf die wir gerade zufahren.
Das sieht nach Weltuntergang aus.
Die tief hängenden Wolken und der Nebel verschlucken uns völlig.
Sichtweite nur eine Handvoll Meter.
Ob es Sinn macht noch weiter zu fahren ?
Wir holpern noch einmal 15 Minuten weiter aber der Nebel wird eher dichter.
Wir halten an. Ich schalte das Smartphone ein und bekomme sogar Internetempfang. Dank Google finde ich die Nummer des Hüttenwarts im Kerlingarfjöll und rufe ihn an.
Auf meine Frage nach dem Wetter vor Ort antwortet er, es wäre strahlend blauer Himmel.
Ich denke erst, daß er mich auf den Arm nehmen will und frage noch einmal nach. Ja wirklich, es wäre im Moment sehr schön dort.
Ok, we're coming.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5800l3smc.jpg)
Das schon Richtung Rückfahrt gedrehte Auto wird wieder gewendet und wir fahren doch noch weiter nach Norden.
20 Minuten später geschieht das Wunder – der Nebel lichtet sich plötzlich ganz unvermittelt und wir erkennen Bruchstücke von Bergen – ja sogar die Sonne blinzelt durch. Unglaublich.
Wir hätten das nicht für möglich gehalten so düster wie eben noch alles um uns herum war.
Nach etwa einer guten Stunde vom Gullfoss ist die Abzweigung zum Kerlingarfjöll erreicht und hier ist der Himmel tatsächlich blau und die Sonne lacht auf uns herab.





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Die letzte Strecke vorbei an der Hütte hinauf in die Berge lässt sich problemlos bewältigen und gegen 9.30 Uhr ist der Wanderparkplatz am Kerligarfjöll erreicht.
Etwas erschreckend, daß hier um diese Uhrzeit schon einige Autos stehen.
Island 2013 im Juli – da kommen zwei Dinge zusammen:
Absolute Hochsaison und eine deutlich wahrnehmbar gesteigerte Beliebtheit der Vulkaninsel – der Besucherstrom hat stark zugenommen.
Dass nun auch noch ein Bus dazu mit meinen „geliebten“ Franzosen heranfährt hätte es allerdings nicht gebraucht.
Na ja, das Gebiet ist ja nicht klein – das wird sich schon verteilen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8572sosj1.jpg)
Kerlingarfjöll ist ein vulkanischer Gebirgszug mit bis zu 1500 Metern Höhe und umfasst ein Vulkansystem von 100 Quadratkilometern. Vor allem aber ist das Kerlingarfjöll eines: Gummistiefelgebiet.




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Der weiche lehmartige Untergrund scheint die Nässe besonders gut zu speichern und man sinkt schon gerne ein oder legt auf den teilweise steilen Wegen eine Rutschpartie hin. Dazu gibt es einige Passagen im Tal wo man  in den warmen Flüssen entlanglaufen oder sie durchwaten will ohne sich nasse Füsse zu holen.




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Den interessantesten Teil des Kerlingarfjölls, das Hochtemperaturgebiet Hveradalir, kann man von diesem Parkplatz auf einem steilen Weg hinab ins Tal der heißen Quellen, Schlammtöpfen, Fumarolen und heißen Bächen erreichen.





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Im Tal kann man auf verschiedenen Wegen wieder hinauf in die Berge oder in einige Seitencanyons vorstoßen – ein absolut überragendes Gebiet – nicht einfach zu erwandern aber ungemein lohnend.





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Diese Landschaft mit ihren orangen Bergen, den bis weit in den Sommer hineinreichenden Schneeresten auf den Bergen, den rauchenden Quellen und dampfenden Flüssen ist Faszination pur.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_58212hs1z.jpg)
Eine Landschaft, die es nur auf Island geben kann.





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Auf dem Rückweg halten wir noch einmal am Gullfoss. Das regnerische Wetter lockt uns genausowenig wie die Menschenmassen die den Parkplatz bevölkern – nein – hier am Rande des Hochlandes ist die erste Gelegenheit einen Kaffee abzugreifen und die wollen wir nutzen, da wir vom frühen Aufstehen beide gerade doch recht müde in den Seilen hängen, was vielleicht aber auch einfach dem trüben Wetter geschuldet ist.
Der Milchkaffee hier ist auch wirklich gut und lässt die zu 1 Millimeter flachen Schlitzen herabgesunkenen Augenlieder wieder etwas nach oben steigen.
In Fludir machen wir noch einen kleinen Einkauf im Supermarkt.
Ich denke gerade darüber nach ob es schon erschreckend ist, daß wir bei der Einfahrt in diesen Ort schon wissen wo der Supermarkt ist, wo die Tanke ist und wo man umsonst sein Auto abwaschen kann und komme zu dem Schluß – so ist das halt wenn man hier immer wieder durchkommt.  :)

Der Weg zur Küste und zur 1 über die 30 ist mal abgesehen vom miesen Wetter recht unspektakulär. Am spektakulärsten wäre noch die Vinbudin in Selfoss gewesen aber wir biegen vorher auf die Ringstraße nach Osten ab.
Schade.
Der Arbaerfoss den wir als Abstecher von der Ringstraße anfahren bietet immerhin mal wieder die Möglichkeit das Auto trotz des gerade herrschenden Katastrophenwetters zu verlassen.
Petra ist vom Wetter etwas genervt und muss ihre „Island-Einstellung“ erst wieder aufpolieren (Wasser dazu wäre ja genug vorhanden) und sieht das kleine Wasserfällchen nicht dazu angetan sich hinaus in den Regen zu schleppen – ok ein Must-See ist das natürlich nicht.
Da ich den Wasserfall aber im Vorfeld so schön recherchiert hatte quäle ich mich tapfer hinaus in den waagerechten Regen der heute mal als Sprühwasser oder auch einfach nur prasselnd auf uns herunterkommt.
Immerhin kann meine Kamera ja Regen ab und was einen nicht umbringt härtet ja bekanntlich ab. Die Hard – Die Harder – Island.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5853iks0s.jpg)
Auch den nächsten Abstecher von der Ringstraße den Aegissufoss, der nach wenigen Kilometern auf der 25 schnell erreicht ist verbringt Petra im Auto und ist auch schon am Dösen ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5847a4s0c.jpg)
... während ich das Minimum an Einsatz durchziehe (aus dem Auto springen – zum Aussichtspunkt laufen – Aufnahme mit der Kamera – eine mit dem Foto und ganz schnell wieder zurück).
Der weitere Weg auf der 1 nach Osten ist so ziemlich das düsterste Wetter an das ich mich in Island erinnern kann.
Am Seljalandsfoss prasselt der Regen derart dicht, daß wir ohne anzuhalten an diesem Naturschmuckstück vorbeifahren was Petra gar nicht mitbekommt da sie neben mir eingeschlafen ist.
Die Strecke vom Seljalandsfoss nach Vik – eine der schönsten ganz Islands kann man heute kaum wahrnehmen so tief hängen die Wolken und schüttet der Regen.
Wir sind sie schon öfter gefahren und kennen sie auch im Zauberlicht – davon sind wir heute weit entfernt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5849ojsdh.jpg)
Ohne anzuhalten gelangen wir zu unserer Unterkunft für heute und morgen – Eystri Solheimar (http://www.eystri-solheimar.is/index.php?lang=de) – das Gästehaus von Sigrun.
Sigrun kann sich sogar noch  an uns erinnern und das ohne, dass wir selbst darauf zu sprechen kommen. Ist ja immerhin schon 3 Jahre her.
Sollte uns das zu denken geben ?  :gruebel:

Die pfiffige sympathische ältere Dame verbringt ihre Winter in Berlin und betreibt im Sommer in Island dieses Gästehaus, das ihr Elternhaus ist.
Wir bringen unsere Sachen aufs Zimmer und unterhalten uns mit Sigrun.
Danach bereiten wir schon mal das Essen für später vor und ziehen trotz des Wetters noch einmal los.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5851ygsof.jpg)
Nicht die drei von der Tankstelle sondern Sigrun's Hof-Security





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5854trsfd.jpg)
Im blöd schauen fast unschlagbar  :))





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5852b6sux.jpg)
Bis Dyrholaey, bekannt für seine Papageientaucherkolonien, ist es von Sigrun nur ein Katzensprung.
Am unteren Parkplatz (den oberen schenken wir uns) sind zwar überraschend viele Autos für das miese Wetter aber Lundis sehen wir keine.
Wir fahren weiter bis Vik und kaufen im Supermarkt ein, wobei der Name schon ein Witz ist denn super ist an dem Markt wenig. Kaum Auswahl und ein Delikatessenladen wird das hier auch nicht mehr.

An der Tankstelle gibt es Nachschub für unseren Nissan – wobei es derart schüttet, daß ich mir schon Sorgen um die EC Karte mache die hier im Zahlautomat fast geflutet wird. Tja, wenn irgendwo etwas wetterfest sein muss dann hier.
Wir scouten noch den Heidarvatn den ich auf der Karte nördlich der Ringstraße entdecke – Fazit – lohnt sich auch bei schönem Wetter nicht.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5855wxs7f.jpg)
Gegen 20 Uhr sind wir zurück am Zimmer. Zur Verbesserung des leiblichen Wohls gibt aus der Gemeinschaftsküche Frikadellen und Couscous-Salat.
Beides sehr lecker bzw. super.
Das Wetter soll laut Herrn oder Frau Belgingur erst morgen Nachmittag besser (trocken) werden – also können wir mal lange ausschlafen.
Das hat ja was für sich und irgendwas erlebt man in Island immer egal wie das Wetter ist und wohin man sein Auto oder seine Schritte lenkt.
Das wird sich bestätigen ….
 
Übernachtung: Eystri Solheimar, bei Vik



Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5839y4sqv.jpg)
In der bunten Hexenküche Kerlingarfjöll
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Susan am 22. Januar 2014, 20:08:42
Faszinierende Gegend dieser Kerlingafjöll  :happy:
Hätte ich auch kaum geglaubt, dass es nach der "Suppenküche" noch so herrliches Wetter gibt. Da hat sich die Rüttelfahrt ja gelohnt.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 22. Januar 2014, 20:08:58
Ah, jetzt weiß ich endlich, wofür ich ein Smartphone brauchen könnte... Ein Glück, dass ihr noch zum Kerlingarfjöll gefahren seid - eine wahnsinnig tolle Gegend! Ich will da auch mal hin!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andreas am 23. Januar 2014, 00:05:22
Hm, das Hochland ist schon sensationell, das muss man sagen.

Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 23. Januar 2014, 07:33:39
Die Hexenküche begeistert mich von den Farben und auch die Dampfschwaden machen das Gebiet mystisch  :beifall:.

Übrigens: Das Autokennzeichen OK-111 ist KLASSE  :thumb:.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Paula am 23. Januar 2014, 08:41:38
Dieses Kerlingarfjöll sieht ja irre aus!  :beifall:
Wandert man da echt in Gummistiefeln? Sowas besitze ich gar nicht, muss man sich das für einen Islandurlaub zulegen? Kann man in Gummistiefeln überhaupt wandern? Richtige Wege scheint es da ja kaum zu geben, man läuft wohl viel querfeldein oder?
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: soenke am 23. Januar 2014, 15:18:50
Hallo Horst,

ich muss mich neidlos unseren Mitfahrern anschliessen.
Das/die der Kerlingarfjöll ist ja echt der Hammer. Sieht aus wie gemalt und teilweise unecht. Was für eine grandiose Landschaft. :D
Habe gerade mal gegoogelt, laut Maps sind es vom Gullfoss 70 km mit 2:14h Fahrzeit. Kommt das ungefähr hin ?
Frage nur mal für meinen zweiten Island Urlaub!!  ;D   Da hast du mich mit diesem Ort schon überzeugt. Einfach toll!!

LG Sönke
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 23. Januar 2014, 17:26:22
Dieses Kerlingarfjöll sieht ja irre aus!  :beifall:
Wandert man da echt in Gummistiefeln? Sowas besitze ich gar nicht, muss man sich das für einen Islandurlaub zulegen? Kann man in Gummistiefeln überhaupt wandern? Richtige Wege scheint es da ja kaum zu geben, man läuft wohl viel querfeldein oder?
Normalerweise sind wir auch auf Island schon mit den Wanderschuhen unterwegs aber es lohnt sich definitiv Gummistiefel mit im Auto zu haben. Es gibt doch manche Wege (vor allem in der Nähe von Thermalquellen) die gerne recht matschig sind und da saut man sich die Wanderschuhe gnadenlos ein.
Im Kerlingarfjöll und im Sogin auf Reykjarnes sind wir sogar im Fluß gelaufen und ein paar mal auch für ein Foto/bzw. eine nette Perspektive  mal in den Fluß gegangen.
Also schadet nicht wenn man die hat - wir nehmen sie jetzt immer mit - außer wir wissen das bestimmte Gebiete in einer Tour nicht drin sind.
Ganz so angenehm wie in Wanderschuhen läuft man in Gummistiefeln nicht aber für maximal 3-4 Stunden ist ok - länger wird es unangenehm.
Querfeldein laufen wir eigentlich in jedem Urlaub aber meist um eine Abkürzung zu gehen die dann meist in einem knapp verhinderten Chaos endet.  ;)
In Island muss man normalerweise nicht querfeldein gehen - es gibt jede Menge Wanderwege.


Das/die der Kerlingarfjöll ist ja echt der Hammer. Sieht aus wie gemalt und teilweise unecht. Was für eine grandiose Landschaft. :D
Habe gerade mal gegoogelt, laut Maps sind es vom Gullfoss 70 km mit 2:14h Fahrzeit. Kommt das ungefähr hin ?
Frage nur mal für meinen zweiten Island Urlaub!!  ;D   Da hast du mich mit diesem Ort schon überzeugt. Einfach toll!!
Das Kerlingarfjöll ist auch für mich eine meiner Lieblingsgebiete auf Island - bisher haben wir das nur angekratzt - da geht noch was.  ;)
Überhaupt - das Hochland hat eine ganze Menge zu bieten (auch das Fjallaback hat uns auf dieser Reise einmal mehr restlos begeistert) - einfach eben noch mehr tolle Landschaft als das was es außenrum entlang der Ringstraße schon gibt.
Von Gullfoss ist man in 2 Stunden beim Kerlingarfjöll - das kommt schon hin.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Thomas am 23. Januar 2014, 18:53:27
Die Lanschaft ist echt der Hammer und wirklich tolle Fotos (http://www.galenbeck.de/board/smilie/slides/daumen.gif)

Dankeschön
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: DocHoliday am 23. Januar 2014, 19:17:56
Kerlingarfjöll ist der Hammer!
Diese Farben sind einfach unglaublich. Dafür werde ich wohl irgend wann noch mal im Sommer nach Island müssen. Ich gehe davon aus, dass ich da in 2 Wochen nicht nur aus Zeitgründen nicht hinkommen werde.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 23. Januar 2014, 20:50:52
Kerlingarfjöll ist der Hammer!
Diese Farben sind einfach unglaublich. Dafür werde ich wohl irgend wann noch mal im Sommer nach Island müssen. Ich gehe davon aus, dass ich da in 2 Wochen nicht nur aus Zeitgründen nicht hinkommen werde.
Auch Anfang März wenn wir für 10 Tage in Island sind wird es nicht möglich sein das Kerlingarfjöll zu erreichen.
Das geht tatsächlich erst im Sommer genau wie viele andere Gebiete aus dem Hochland oder die Laki Krater die auch absolut sensationell sind.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andreas am 23. Januar 2014, 23:57:01
Auch Anfang März wenn wir für 10 Tage in Island sind wird es nicht möglich sein das Kerlingarfjöll zu erreichen.

(http://greatnorthernmercer.com/assets/images/snowmobile-sign-45.png)

 :gruebel:
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Heiko am 24. Januar 2014, 15:21:46
Außergewöhnliche Bilder aus der Hexenküche Kerlingarfjöll.  :thumb:

Irgendwie fast schon etwas unwirklich, aber dennoch interessant.

Wegen eines Wasserfalls wäre ich bei dem Wetter wohl auch nicht mehr ausgestiegen ;D.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Silv am 24. Januar 2014, 15:31:57
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_5854trsfd.jpg)
Im blöd schauen fast unschlagbar  :))

100%ige Zustimmung von mir!  :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 24. Januar 2014, 17:27:09
Auch Anfang März wenn wir für 10 Tage in Island sind wird es nicht möglich sein das Kerlingarfjöll zu erreichen.

(http://greatnorthernmercer.com/assets/images/snowmobile-sign-45.png)

 :gruebel:
Ja so unter Umständen schon,  ;) oder im Superjeep - beides per geführter Tour aber nicht auf eigene Faust.  :(
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: DocHoliday am 24. Januar 2014, 18:08:07
Auch Anfang März wenn wir für 10 Tage in Island sind wird es nicht möglich sein das Kerlingarfjöll zu erreichen.

(http://greatnorthernmercer.com/assets/images/snowmobile-sign-45.png)

 :gruebel:
Ja so unter Umständen schon,  ;) oder im Superjeep - beides per geführter Tour aber nicht auf eigene Faust.  :(

Wobei ich mich schon frage, was das bringen sollte. Wenn die bunten Felsen unter Schnee verborgen sind, ist doch die Hautattraktion weg.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 24. Januar 2014, 18:27:01
Auch Anfang März wenn wir für 10 Tage in Island sind wird es nicht möglich sein das Kerlingarfjöll zu erreichen.

(http://greatnorthernmercer.com/assets/images/snowmobile-sign-45.png)

 :gruebel:
Ja so unter Umständen schon,  ;) oder im Superjeep - beides per geführter Tour aber nicht auf eigene Faust.  :(

Wobei ich mich schon frage, was das bringen sollte. Wenn die bunten Felsen unter Schnee verborgen sind, ist doch die Hautattraktion weg.
So bunt wie im Sommer ist es sicher nicht aber durch die heißen Flüsse schmilzt schon einiges an Schnee weg und je nach Winter kann es da durchaus interessant sein.
Weiß aber gar nicht ob Touren im Winter mit dem Superjeep angeboten werden (mit den Snow Coaches sicher nicht - das ist zu weit und wenn es nicht mehr durchgängig Schnee hat -> Problem.
Was z.B. im Winter angeboten wird ist eine Tour mit dem Superjeep nach Landmannalaugar oder zu diversen Gletschern.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 25. Januar 2014, 19:25:31
9.Tag, 8.7.2013, Montag

Schon beim Aufstehen fühlt sich das heute wie ein merkwürdiger Tag an.
Es ist immerhin schon 10 Uhr.
Gut, gegen 8.30 Uhr haben wir bereits einmal kurz aus dem Fenster gesehen und sind fluchtartig ins Bett zurück. Das Wetter war so schlecht, daß es sogar durch die Scheibe einen Fluchtreflex ausgelöst hat.
Nach Duschen und gemütlichem Frühstück lassen wir es weiterhin gemütlich angehen. Unser Wettergott Belgingur verspricht ab Nachmittag trockenere Phasen – na ja, klingt nicht wirklich toll aber mehr ist heute halt nicht drin.
Ich trage meine Notizen nach, sichere meine Fotos auf das Netbook, Petra liest ein paar Seiten und schließlich schaut auch Sigrun vorbei und wir halten ein kleines Schwätzchen.
Wie sie uns erzählt ist ihre Bude proppenvoll. Nach 20 Uhr musste sie gestern noch für Gäste kochen die direkt vom Flughafen hungrig hierherkamen und deren Koffer dann nachts um 2 Uhr nachgereicht wurden.
So ein Leben als Zimmervermieterin ist auch kein Zuckerschlecken.
25 Jahre pendelt sie schon zwischen Berlin im Winter und ihrem Gästehaus bei Vík í Mýrdal, kurz Vik, im Sommer.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8813was71.jpg)
Das ist übrigens kein Blick in einen isländischen Knast sondern unser Zimmer. ;)
Wir finden es dort eigentlich ganz gemütlich und schätzen die Größe des Raumes.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8583fps2i.jpg)
Gegen Mittag brechen wir dann doch auf und fahren zur Küste bei den Reynisdrangar, den berühmten Vulkanfelsen im Meer, die so etwas wie das Wahrzeichen von Vik sind.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8591rvsim.jpg)
Selbst bei diesem miesen Wetter sind erschreckend viele Leute hier.
Ja ich weiß – man ist selbst Tourist und auch einer der Masse – aber der Zuwachs an Leuten ist schon ein bisschen erschreckend.
Ich schmunzle als ich Leute sehe, die vor den Ausläufern der Brandung davonrennen. Anfänger. 8)
In meinen kleinen Canon Foto habe ich am Parkplatz noch eine neue Karte eingelegt – die alte hatte ich ja eben noch auf dem Zimmer übertragen. Ein glücklicher Umstand – immerhin. Denn gleich ist es mit dem Glück für heute vorbei.
Ich überlege mir gerade wie ich eine Szene mit der Filmkamera umsetzen könnte und stehe mit dem Rücken zum Meer als sich hinter mir eine Monsterwelle aufbaut deren Ausläufer bis an die obersten Bereiche des schwarzen Lavasandstrandes hochbraust.
Im letzten Moment bekomme ich das mit und springe reflexartig in die Luft um trockene Schuhe und Hose zu bewahren – aber beim Landen auf dem Boden sinke ich doch in das zurückfließende Wasser ein.
Anfänger.  ::)
Nasse Hose und Schuhe - nicht so schlimm. Schlimm ist allerdings als uns wenige Sekunden später Leute fragen ob uns diese Kamera gehört die da am Boden liegt.
Sch... die hatte ich mir vorhin in die Brusttasche des Hemdes gesteckt und bei meinem dilettantischen Hopser muss die herausgesprungen und zu Boden und ins Wasser gefallen sein. Na klasse. :(
Einschalten lässt sie sich schon mal nicht.
Wir fahren zurück aufs Zimmer ich wechsle Hose Schuhe und Strümpfe, nehme Akku und Karte aus dem Foto und hoffe auf ein Trocknungswunder.
Immerhin – alle Bilder die ich bis dahin gemacht hatte waren ja auf der ersten Karte und die ist auch noch gesichert. Glück im Unglück. Wäre das anders gewesen hätte es mir wirklich die Laune verhagelt.
So nehme ich das sportlich. Sollte es der Foto nicht mehr tun – lasse ich mir immer wieder mal Petras DSLR geben, damit wir auch ein paar Bilder von ihr haben. Schade ist es allerdings schon, da meine unkonventionellen Dokubilder für den Bericht schon den einen oder anderen peinlichen Beleg erbracht haben, daß man auch mit unqualifizierten Bildern Leuten eine Freude machen kann.



Nachdem ich wieder trocken gelegt bin ziehen wir wieder los. Unser Ziel ist das mystische Flugzeugwrack am Strand von Solheimar.
Vor 3 Jahren waren wir dort im zweiten Anlauf, nachdem wir die Furt dann doch überwinden konnten.
Inzwischen kennt man im Web auch eine Anfahrt die ohne Furt auskommt und die wollen wir heute mal probieren.
Der Einstieg ist dank GPS schnell gefunden und schon brausen wir über den pechschwarzen Lavasand in die Nebelbank hinein.
Spuren gibt es hier so ziemlich in jede Himmelsrichtung und das GPS zeigt ja nur das Ziel und nicht den besten Weg dorthin.
Bei den miserablen Sichtverhältnissen ist auch kaum zu hoffen, daß wir das Wrack aus größerer Entfernung sichten können.
Einmal landen wir in einer Sackgasse und müssen umdrehen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8662r7sd5.jpg)
Der zweite Anlauf führt uns nach einigen Minuten schließlich auf einen Hügel und plötzlich unvermittelt liegt es vor uns – wie aus einem Horrorfilm ...


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8642emsmk.jpg)
... der psychopathische Mörder mit der Axt schleicht noch irgendwo herum und die Crew liegt aufgeschlitzt unter der Erde verscharrt.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8597j8std.jpg)
Wobei, als wir näher kommen – so ganz verschwunden ist die Crew noch nicht.
Einer ist noch da – nur das kleine Auto passt nicht in die Geschichte von dem Flugzeugmörder. Was generell überhaupt nicht passt ist die Tatsache daß sich dieser Spezialist mit seiner Karre direkt neben das Wrack gestellt hat.
Wir rollen neben sein geparktes Auto und sprechen ihn schließlich an (Grande Nation - Franzose – auch das noch!) ob er sein Auto für unsere Aufnahmen etwas zur Seite fahren könnte. Das bringt uns ein zwar zustimmendes aber absolut wirres Gefasel ein. Überhaupt wirkt der Typ wie nicht von dieser Erde und scheint ein ganz besonderer Fall. Als Outfit stilsicher einen knallgelben Overall mit der Aufschrift „Air France“ und in der Hand ein Gull Bier. Sein Atem und seine wacklige Körperhaltung lassen ahnen, daß das Bier wahrlich nicht sein erstes heute ist, und wir haben erst frühen Nachmittag.
Und so einen Vollpfosten trifft man hier in der Einöde am Flugzeugwrack. Vor drei Jahren noch undenkbar.
Dann kommen auch noch ein paar deutsche Touris herangefahren, springen um das Wrack herum und stellen ebenfalls ihr Auto daneben.
Es wirkt gerade fast wie auf einem Rummel.
Wir legen erstmal eine kleine Magenversorgung im Auto ein und 10 Minuten später sind die vier Deutschen wieder verschwunden nur unser Franzmann hält sich tapfer an seinem Bier fest und lallt irgendetwas undefinierbares in unsere Richtung.
Solange er nicht kollabiert lassen wir ihn einfach stehen und machen unsere Aufnahmen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8604-2c0s4o.jpg)
An sich ja ein tolles Motiv – aber irgendwie hatten wir heute und hier nicht mit sowas gerechnet – sonst wären wir wohl gar nicht hergefahren.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8605ucs7s.jpg)
Größenvergleich mit unserem Auto




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8613bms6a.jpg)






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8611rksb7.jpg)






Wir kehren wieder auf die 1 zurück und folgen Islands Hauptverbindungsstraße etwas nach Westen. Bis zur kurzen Piste die zum Solheimarjökull führt.
In unserem ersten Islandjahr waren wir die Strecke am Anfang und am Ende gefahren – allerdings aus Versehen. Der Aha-Effekt traf uns erst am Parkplatz als uns doch manches bekannt vorkam.
Das ist heute anders, denn in 4 Jahren hat sich so einiges verändert.
Am Parkplatz gibt es neuerdings einen Container der einen Coffee-Shop beherbergt und der Gletscher selbst hat sich dramatisch weit zurückgezogen so daß man eine kleine Wanderung zu ihm unternehmen muss.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8669cqszb.jpg)
Wir legen aber erstmal eine Kaffeepause ein um unser Erlebnis vom Flugzeugwrack zu verdauen und hoffen, daß der Rückzug des Gletschers nicht am schlechten Kaffee hier liegt.
Entwarnung – der Kaffee ist ok aber ihn zu bekommen dauert fast länger als die Geburt des Gletschers der da draußen vor sich hinfriert.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_86744as1e.jpg)
Irgendwann haben wir doch ein paar Schlucke Koffein erwischt und laufen los Richtung Gletscherzunge, die nach 15 Minuten erreicht ist. Hier werden ständig Gletscherbegehungen mit Touristen veranstaltet – auch jetzt kommt gerade eine große Gruppe Eiswanderer zurück.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8677ais55.jpg)
Der Himmel scheint sein Wasser für den Moment ausgekippt zu haben – der Wetterbericht hatte recht – es ist trocken.





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Weiter geht es zu einem der sicher schönsten und beeindruckendsten Wasserfälle Islands – dem Skogafoss.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8693uesns.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_87051is00.jpg)
Immer wieder ein herrlicher Anblick wie seine Wassermassen 60 Meter donnernd in die Tiefe stürzen.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8713tusmo.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_86906wsgz.jpg)
In Skogar gibt es nicht nur den großen Skogafoss sondern auch ein Heimatmuseum mit Grassodenhäusern.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8747a1sw5.jpg)
Da wir auf dem Weg nach Dyrholaey am Zimmer vorbeikommen entscheiden wir uns für einen kurzen Abstecher dorthin um etwas Essen für den Abend vorzubereiten.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8750tls58.jpg)
Endlich gibt's auch mal ein Bild unserer todschicken Kühltasche die wir für eine paar isländische Kronen in einem Supermarkt in der Nähe von Reykjavik erstanden haben.
Hat uns auch niemand geklaut.  :))






Das mit der Vorbereitung für das Abendessen ist eine ziemlich schlechte Idee – denn eine kanadisch-schwedische Großfamilie hat sich in der Küche ausgebreitet und so ziemlich alles beschlagnahmt was an Gerätschaften und Herdplatten vorhanden ist.
Die Kinder turnen durch die Gänge, das Klo ist dauerbesetzt – und eine Stunde lang warten wir darauf in der Küche Hand anzulegen – es scheint heute einfach nicht unser Tag.
Da Sigrun wie die meisten isländischen Übernachtungsmöglichkeiten WiFI anbieten kann, buchen wir für übermorgen noch die Lundi Tour bei Ingolfhöfdi vor, da die Touren an dem Tag schon fast ausgebucht sind.
Dann bin ich neugierig ob sich der Fotoapparat wieder zum Leben zu erwecken lässt. An einem Tag wo es so läuft wie an diesem ja eigentlich keine gute Idee.
Ein frischer nicht getaufter Akku eingelegt und den Einschaltknopf gedrückt liefert ein zischendes Geräusch und ein paar Funken die aus dem Foto aufsteigen als wenn er sich in eine Wunderkerze verwandelt hätte.
Ok ok ok – der hat es hinter sich. :(
Wir aber noch nicht, denn nach dem Essen (durch die Warterei ist es schon so spät daß wir gleich essen können) unseres Couscous-Salats, zu dem es Wiener Würstchen gibt ziehen wir noch ein letztes Mal los und fahren noch einmal nach Dyrholaey. Es ist etwa 22 Uhr als wir den unteren Parkplatz erreichen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8758q9sc6.jpg)
Der spätere Abend ist oft eine gute Zeit um Lundis zu sehen und tatsächlich – eine Handvoll unserer gefiederten Lieblinge läßt sich im Gras der Klippe blicken.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_876669sbc.jpg)
Na also – ein versöhnlicher Tagesabschluß der mit dem Blick auf die Reynisdrangar ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8760m9sq0.jpg)
... in der Ferne aber noch nicht ganz endet.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8812unsgq.jpg)
Wir fahren auch noch die kurze Strecke noch einmal zum schwarzen Strand an den Reynisdrangar ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8807eeskv.jpg)
... und machen jetzt wo wir dort alleine sind in Ruhe noch ein paar Aufnahmen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8781d4sxj.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8803s1sxl.jpg)
Morgen hoffen wir auf deutlich besseres Wetter und einen irgendwie gelungeneren Tag.
Wie es tatsächlich wird weiß man in Island nie.
Ganz egal - wir lieben dieses Land.
 
Übernachtung: Eystri Solheimar, bei Vik


Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_871062saf.jpg)
Ein Stop am Skogafoss gehört bei jeder Islandreise dazu.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 26. Januar 2014, 10:51:27
Das kommt mir nun irgendwie bekannt vor: Wart ihr auf eurer letzten hier vorgestellten Reise auch am Skogafoss und bei den Grassodenhäusern? Oder habe ich da etwa "fremdgelesen"...  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Susan am 26. Januar 2014, 11:24:33
Nun standet ihr einem geheimnisvollen psychotischen Mörder mit samt seiner Beute (air france Overall) gegenüber  >:D und der hatte zuviel Bier intus, hicks - da habt ihr aber Schwein gehabt zu entkommen ;)

Das Wetter begeisterte mich ja nicht gerade, aber wenigstens gab es noch ein paar Lundis  :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 26. Januar 2014, 12:14:05
Das kommt mir nun irgendwie bekannt vor: Wart ihr auf eurer letzten hier vorgestellten Reise auch am Skogafoss und bei den Grassodenhäusern? Oder habe ich da etwa "fremdgelesen"...  ;)
Nein nein, an Skogar mit dem Wasserfall und den Grassodenhäusern kommt man auf dem Weg nach Vik ja zwangsläufig vorbei (ist direkt neben der Ringstraße) - also ein Stop obligatorisch.
Nach Vik zu fahren ist für uns sowieso Pflicht.
Jetzt haben wir den Wasserfall in 3 Reisen schon an 5 Tagen angefahren - aber in strahlendem Sonnenschein mit Regenbogen haben wir ihn noch nicht gesehen - vielleicht beim nächsten mal.  :)


Nun standet ihr einem geheimnisvollen psychotischen Mörder mit samt seiner Beute (air france Overall) gegenüber  >:D und der hatte zuviel Bier intus, hicks - da habt ihr aber Schwein gehabt zu entkommen ;)

Das Wetter begeisterte mich ja nicht gerade, aber wenigstens gab es noch ein paar Lundis  :)
Das launische Wetter gehört halt einfach mit dazu. Umso mehr freut man sich wenn es dann mal tolles Licht gibt.
In Afrika langweilig selbstverständlich, daß die Sonne scheint - in Island immer ein Spektakel.  :D
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Thomas am 26. Januar 2014, 12:17:45
Thema Foto Zimmer - für mich voll in ordung. Keine ahnung was Leute abends im Hotel machen, wir fallen immer müde in die Betten.
Hmmm mir gefallen die Fotos, trotz oder gerade wegen dem Wetter. Scheint also nicht so schlimm zu sein, wenn da mal die sonne nich scheint.

Ich danke dir
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 26. Januar 2014, 12:28:26
Thema Foto Zimmer - für mich voll in ordung. Keine ahnung was Leute abends im Hotel machen, wir fallen immer müde in die Betten.
Genau so geht's uns auch. Ich habe am ehesten ein Problem mit kleinen, engen Zimmern - aber auch das geht mal für eine Nacht.
Jetzt für die Wintertour dieses Jahr Ende Februar/Anfang März "mussten" wir relativ teure (dafür natürlich deutlich luxuriösere) Zimmer nehmen, da viele der günstigen Farmen im Winter nicht geöffnet sind.



Hmmm mir gefallen die Fotos, trotz oder gerade wegen dem Wetter. Scheint also nicht so schlimm zu sein, wenn da mal die sonne nich scheint.
Ja, finde ich auch nicht wirklich schlimm und mir gefallen viele der Fotos bei wenig bis gar keiner Sonne manchmal auch am besten.
Gerade zum Flugzeugwrack würde ich an einem strahlend schönen Tag gar nicht fahren - da kommt ja gar keine Stimmung auf.
Trotzdem freut man sich natürlich über Sonne und davon gibt's am nächsten Reisetag einen ganzen Sack voll.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 26. Januar 2014, 15:17:14
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8813was71.jpg)
Das ist übrigens kein Blick in einen isländischen Knast sondern unser Zimmer. ;)

Und ich dachte schon, die haben die Zimmer in Yuma remodelled  :totlach:.

(http://www.imgbox.de/users/Saguaro/comp_IMG_1653.jpg)

Übrigens: Das Flugzeugwrack im Nebel ist wirklich unheimlich :schreck:  :verpiss:.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: serendipity am 26. Januar 2014, 16:25:34
Ich habe endlich alles nachgelesen. Bei Grönland ging es mir wie Ilona, wirklich wunderschön!

Aber auch Island gefällt mir ausnehmend gut. Mich fasziniert immer dieses besondere "grün": gelbgrün und irgendwie leuchtend.

Und die Nebelbilder sind fantastisch, mystisch, irreal. Auch das Ponyporträt ist toll - die schicke Frisur gut getroffen.

Nun das Zimmer erinnert zwar ein wenig an Jugendherberge, was ich aber nicht negativ finde. Mich würde allerdings die Gemeinschaftstoilette stören, da bin ich etwas eigen  :o.

Zum Wetter: Regen ist natürlich doof, aber ansonsten gibt es für mich kein schlechtes Wetter - was euere Nebelfotos eindrücklich beweisen!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: soenke am 27. Januar 2014, 09:03:29
Hallo,

trotz des bescheidenen Wetters ein schöner und vor allem abwechslungsreicher Tag.
Der Skogafoss ist wirklich sehr beeindruckend. Auf den freue ich mich auch sehr !

Jetzt wünsche ich mir aber mal einen regen- und nebelfreien Tag !! ;)

Lg Sönke
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Isa am 28. Januar 2014, 10:48:03
WOW, da hat sich während meiner langen (Forums)Abwesenheit ja urviel getan hier. Komme mit dem Lesen kaum mehr nach.
Was für eine fantastische Stimmung bei den Eisbergen in Grönland!!  :herz:
Jetzt muss ich mir Eure Island-Abenteuer noch in Ruhe durchlesen... und melde mich nachher nochmal! :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Isa am 28. Januar 2014, 11:12:22
Dass wir uns knapp verpassen auf der Insel, das wussten wir ja, aber dass es so knapp sein würde...
Habe gerade in meinen Unterlagen nachgeschaut: Im Husid Guesthouse haben wir am 2.7. übernachtet, nur 4 Tage vor Euch!  :)
Und schön zu sehen, dass Ihr von der "Suppe" in Kerlingarfjöll verschont geblieben seid. Wir hatten bei unseren zwei Anläufen ja nichts außer Schnee und Nebel und Wind und eisige Kälte und nochmal Schnee... Dort habt Ihr irgendwie immer Glück! Ich glaube, da müssma nächstes Mal am selben Tag hin...  ;)
Superschöne Fotos jedenfalls und ich freue mich auf weitere Tagesberichte!  :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Hatchcanyon am 28. Januar 2014, 11:28:11
Kerlingarfjöll gefällt mir ausgesprochen gut - ist hat auch mal wieder was Vulkanisches.  8)

Vor der Farbe gibts Ähnlichkeiten mit so manchem Geysir, z.B. den Crystal Geysir bzw. den Ablagerungen drumrum. Ist das hier auch durch Sinter geprägt oder hat die Farbe der Hügel einen anderen mineralischen Grund?

Gruss

Rolf
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Isa am 28. Januar 2014, 11:40:55
Die Farbe wird vom Schwefel oder Eisen kommen, schätze ich mal (die Erde ist mancherorts in Island genauso knallrot wie in Utah!).

Die Konsistenz ist beim Crystal Geysir ganz eine andere, Sinter ist ja fest. Das hat man in Island auch rund um den Geysir z.B.
Aber die Berge von Kerlingarfjöll sind lehmartig. Die fühlen sich beim Gehen in etwa so an wie die Badlands im Capitol Reef oder in den Bistis, eventuell sogar noch eine Spur weicher (da ja meist feucht).
In Island handelt es sich aber um Rhyolith-Gestein, deutlich jünger als im Südwesten: http://de.wikipedia.org/wiki/Rhyolith

(korrigiert mich bitte, falls ich gerade Blödsinn schreibe...  ;) )
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Hatchcanyon am 28. Januar 2014, 11:44:08
Danke für die Anmerkungen!

Rhyolit macht Sinn!

Und peinlich, peinlich - wir haben hier Luftlinie keine 500 Meter entfernt einen alten Rhyolit-Steinbruch.


Gruss

Rolf
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Rainer am 28. Januar 2014, 12:00:05
In Island handelt es sich aber um Rhyolith-Gestein, deutlich jünger als im Südwesten: http://de.wikipedia.org/wiki/Rhyolith

Ist dieses "Rhyolith" der Namensgeber von "Rhyolite" (Ghosttown Death Valley)? Oder ist das purer Zufall?
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Isa am 28. Januar 2014, 12:11:55
Nein, kein Zufall: http://www.nps.gov/deva/historyculture/rhyolite-ghost-town.htm
Zitat "given the name Rhyolite from the silica-rich volcanic rock in the area"

Aber der ist dort eher grau und unscheinbar oder habe ich das falsch in Erinnerung?

Auch in der Mojave National Preserve oder bei den Tent Rocks gibt es Rhyolith, aber ebenfalls nur in der grauen Variante.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Rainer am 28. Januar 2014, 12:17:52
Aber der ist dort eher grau und unscheinbar oder habe ich das falsch in Erinnerung?

Kann gut sein, ich bin sowieso nicht der große Rhyolite Fan. Ich erinnere mich auch halbwegs an einen Steinbruch oder irgendetwas in der Art. Und irgendwie "kalkig". Keine Ahnung, ob das hinkommt.

Ich stolperte jetzt nur über den Namen, der ist ja nicht alltäglich und die Parallele ist ja nicht übersehen.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Hatchcanyon am 28. Januar 2014, 12:28:10
Nein, kein Zufall: http://www.nps.gov/deva/historyculture/rhyolite-ghost-town.htm
Zitat "given the name Rhyolite from the silica-rich volcanic rock in the area"

Aber der ist dort eher grau und unscheinbar oder habe ich das falsch in Erinnerung?

Auch in der Mojave National Preserve oder bei den Tent Rocks gibt es Rhyolith, aber ebenfalls nur in der grauen Variante.

Es gibt das Gestein auch in Grau oder ins Grau tendierenden blassen Farben. Der bei uns hier vor Ort hat eine fast ziegelrote Farbe.
Manchmal werden auch generell porphyrische Gesteine als Rhyolit bezeichnet.

Gruss

Rolf
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: DocHoliday am 28. Januar 2014, 14:04:56
Schöner Tag. Das Flugzeugwrack wirkt klasse mit dieser Nebelstimmung.
Kannst Du mir einen Link geben, wo ich die Wegbeschreibung ohne Flussquerung finde. Google war da noch nicht mein Freund.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Isa am 28. Januar 2014, 15:27:38
Hallo Dirk, die Beschreibung ist eigentlich recht kurz und simpel:
-> 1. Abzweig nach Süden westlich der Brücke über die Hólsá hier (https://maps.google.de/maps?q=63%C2%B029%2728.17%22N,+19%C2%B021%2748.76%22W&ie=UTF8&ll=63.490974,-19.364047&spn=0.01155,0.042272&hnear=0x48d7398c515df721:0xda3137faf203d552,63%C2%B029%2728.17%22N,+19%C2%B021%2748.76%22W&gl=de&t=h&z=15)
und dann nach wenigen 100 m links halten (nicht rechts zum Zaun) und danach immer gerade aus den Spuren zum Meer folgend bis hierher (https://maps.google.de/maps?q=63%C2%B027%2732.8%22N,+19%C2%B021%2753.8%22W&hl=de&ie=UTF8&ll=63.459101,-19.364948&spn=0.001445,0.005284&sll=63.459111,-19.364722&sspn=0.092505,0.338173&t=h&z=18)

PS: Jetzt muss ich mir dann a.s.a.p. auch noch Deinen Ausflug in die Kälte komplett durchlesen! :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: DocHoliday am 28. Januar 2014, 15:37:23
Danke! Ist gespeichert. Das Flugzeugwrack mit Polarlicht obendrüber stelle ich mir recht nett vor. ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Isa am 28. Januar 2014, 15:46:56
Gibts alles schon!  ;)
Marsel van Oosten hat ein nettes Foto davon zB!
Soll ich Horst mal bissi ärgern und einen Facebook-Link posten...?  ^-^  ^-^
schau mal hier -> http://www.facebook.com/marselvanoosten/photos_all
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: DocHoliday am 28. Januar 2014, 16:34:09
Marsel van Oosten hat ein nettes Foto davon zB!

Ja, so in der Art hatte ich mir das vorgestellt. Nur das bitte nicht workshopmäßig 20 Leute mit Stativen um mich herum stehen.

Ich bin ja so bescheiden ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 28. Januar 2014, 18:19:55
Muss ich mich bei FB anmelden, um das Bild zu sehen?
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 28. Januar 2014, 18:28:57
Dass wir uns knapp verpassen auf der Insel, das wussten wir ja, aber dass es so knapp sein würde...
Habe gerade in meinen Unterlagen nachgeschaut: Im Husid Guesthouse haben wir am 2.7. übernachtet, nur 4 Tage vor Euch!  :)
Und schön zu sehen, dass Ihr von der "Suppe" in Kerlingarfjöll verschont geblieben seid. Wir hatten bei unseren zwei Anläufen ja nichts außer Schnee und Nebel und Wind und eisige Kälte und nochmal Schnee... Dort habt Ihr irgendwie immer Glück!
Und auch die richtige Wetterinfo.
Wären wir 2 Stunden später aufgestanden hätte sich das Wetter bereits während des Kerlingarfjöllbesuchs zugezogen.

Deine Links von den maps funktionieren nicht und bei meinem "geliebten" Facebook  >:D  kann ich auch nichts sehen.
Das üben wir noch.  :))  ;)

Übrigens Koordinaten Flugzeugwrack: N 63° 27' 32,8" W 019° 21' 53,8"
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: DocHoliday am 28. Januar 2014, 18:42:15
Übrigens Koordinaten Flugzeugwrack: N 63° 27' 32,8" W 019° 21' 53,8"

Hm laut Isas nicht funktionierendem Link sind es 63°29'28.17"N, 19°21'48.76"W

Watt denn nu?  :D
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Isa am 28. Januar 2014, 18:56:55
Das war der Abzweig, Dirk. :)
Hatte die Links eigentlich gecheckt, da funktionierten die Links noch...? Nun habe ich die "" im Code entfernt und jetzt werden wieder - was ich nicht wollte - nur die Google-Bilder hier im Forum angezeigt. So sieht man die Koordinaten nicht, außer man drückt unten links auf den Google-Schriftzug...  :'(


Muss ich mich bei FB anmelden, um das Bild zu sehen?

Gar nicht so leicht das Bild außerhalb von FB zu finden auf den seiner Seite... überall in den Galerien Fehlanzeige... :(
Hier das sollte aber jetzt funktionieren: http://www.squivernews.blogspot.de/2013/03/back-from-iceland.html
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: DocHoliday am 28. Januar 2014, 19:03:57
Ah, jetzt habe ich es verstanden. Muss einem dummen Menschen doch erklärt werden ;)

Ich hab's nicht so mit dem GPS-Kram. :weissnicht:

Danke nochmal, auch an Horst!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 29. Januar 2014, 18:35:49
10.Tag, 9.7.2013, Dienstag

Für heute hat uns Belgingur besseres Wetter versprochen.
Um das auch ausnutzen zu können und weil dieser Tag und die Strecke von Vik zum Jökulsarlon unendlich viel Natur auf höchstem Niveau anbietet stehen wir schon um kurz nach 6 Uhr auf, es wird nur schnell geduscht, ein Kaffee getrunken und das Auto eingeladen.
Gegen 7 Uhr lassen wir einige von diesem frühen Aktionismus verwirrten Schafe hinter uns und fahren vom Hof. Auf irgendwann ein nächstes Mal – wir werden sicher wieder mal bei Sigrun aufschlagen – denn Vik – das ist einfach eine Herzensangelegenheit und die schlichte Unterkunft bei der immer liebenswerten Sigrun möchten wir gar nicht gegen etwas Luxuriöseres eintauschen.

Schon oft sind wir diese Strecke von Sigrun nach Vik gefahren und noch nie sind uns an einem markanten Berg direkt bei der Straße dessen urige Felsnadeln aufgefallen.
Bemerkenswerterweise fallen sie uns heute zeitgleich auf und die gefühlt 20 Mal an denen wir schon hier vorbeigefahren sind keinem von uns.
Möglicherweise liegt es an dem fehlenden Fernblick. Die schönen Berge die hier normalerweise Spalier stehen sind wie von einem Fotoprogramm wegretuschiert. Also ob das Wetter heute besser ist als gestern können wir im Moment noch nicht beurteilen denn wir fahren durch eine dichte Nebelsuppe auf der Ringstraße, der 1 nach Osten.
Die ganze Etappe vom Seljalandsfoss bis nach Höfn, gut 300 Kilometer sind einfach grandios – unglaublich abwechslungsreich und bieten unfassbar schöne Landschaft die den Naturbewunderer kaum voran kommen lässt. Sicher mit die schönste (wenn nicht überhaupt die stärkste) Strecke der Welt, gutes Wetter vorausgesetzt.
Wir hoffen sehr, daß wir davon noch mehr zu sehen bekommen als im Moment.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8816bnjk5.jpg)
Kurz vor Vik lockert der Nebel etwas auf und wir erleben wie die Sonne durch die Nebelfetzen bricht, und die Schwaden wie ein Schal die Berghänge umgeben.





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In Vik selbst angekommen fahren wir den Hügel hinauf zur Kirche. Von hier oben hat man normalerweise einen prächtigen Blick auf den Ort, den Hausberg Reynisfjall und natürlich die berühmten Reynisdrangar, die Felszacken im Meer zu Fuße des Reynisfjall.
Von den Reynisdrangar sind gerade nur die obersten Spitzen zu sehen -  und immer wenn wir denken – gleich gibt der Nebel auch den Rest frei – hüllen sich sich doch wieder ganz ein und der gewünschte Blick bleibt uns versagt.
Wir fahren hinab zum Strand.





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Es ist trotz Sonne noch kühl und das dicke Thermohemd kommt einmal mehr zum Einsatz.
Das Nebelspiel wiederholt sich hier – ganz frei wollen die Felszacken sich einfach nicht zeigen – immer wieder sind wir schon umgekehrt, verharren dann doch wieder bis wir schließlich doch aufgeben.

Immerhin, die Zapfsäule der Tankstelle im Ort liegt nicht im Nebel.
Der leere Tank will gefüllt werden und bekommt seinen Diesel und damit wir nicht leer ausgehen, wir auch einen Kaffee.
Und schon locken wieder die Felsnadeln. Wir fahren noch einmal einige hundert Meter darauf zu – aber wieder umsonst.
Es ist wie das Rennen mit dem Hasen und dem Igel.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8836upkhe.jpg)
Obwohl es mit den Reynisdrangar nicht klappen will - der Nebel-Sonne-Mix ist jedenfalls schon außergewöhnlich spektakulär und ein würdiger Abschied von unserem geliebten Vik.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9000nqkjq.jpg)
Immerhin die Lupinen strahlen schon mal in der Sonne.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_38254sk6f.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/010qikun.jpg)
Nur ein paar Autominuten die Ringstraße weiter nach Osten halten wir an zwei der vielen namenlosen Wasserfälle die von den Bergen herabstürzen. Wir machen einige Aufnahmen freuen uns an diesem schönen Fleckchen Natur und natürlich über die nun strahlend herabbrennende Sonne, die das Thermohemd bis auf Weiteres auf die Rückbank verdrängt.
Ich filme gerade eine Blume die sich im Wind biegt und nehme im Hintergrund wahr, wie die Reynisdrangar nun doch endlich vom Nebel befreit scheinen.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/vlcsnap-00003dba92.jpg)
Ok – also noch einmal zurück in den Ort und ja – jetzt bekommen wir endlich hüllenlose Felsnadeln.
Zufrieden geht es nun endlich weiter.
3 (!) Stunden hat uns Vik wie ein Permanentmagnet festgehalten. Wenn man einen Ort so schätzt wie wir diesen greift man doch jeden Anlass, länger zu bleiben, gerne auf.
Aber jetzt wird es höchste Zeit weiterzuziehen. Es gibt einfach zu viel zu sehen und vieles müssen wir sowieso links oder rechts liegen lassen – diese Strecke nötigt einem eben jedesmal die Qual der Wahl ab – aber so lässt man sich doch gerne quälen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8895ldk6c.jpg)
Auf unserem Plan steht ein Abstecher auf der F232 zum Leira Foss.
Eine tolle Gegend empfängt uns auf dieser Piste – ringsum ist alles mit gelbgrünem Moos bewachsen, in der Ferne dominiert ein Gletscher das Panorama und neben der Piste rauscht deutlich vernehmbar ein temperamentvoller Fluß vorbei.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/008r4j2e.jpg)
An einer wie als Landmarke für orientierungssuchende Naturfreunde aufgestellten Lavafelsnadel stellen wir den Terrano an den Rand der Piste ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8897ctj04.jpg)
... und laufen über das Moos dorthin wo wir den Wasserfall vermuten und werden auch fündig.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8920t5j60.jpg)
Eine schöne Kaskade mit Basaltfelsen ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8826n0kne.jpg)
... und interessantem Uferbewuchs aus vorwiegend Engelwurz – der Abstecher hat sich gelohnt.

Zurück auf der Ringstraße geht es weiter nach Osten.
Natürlich genießen wir die Sonne. Es gibt zwar auch Leute die in Island  zwei Wochen lang nur Sonnenschein hatten aber es gibt auch Leute die den Yeti gesehen haben wollen. ;)






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9032gqjgw.jpg)
Bei so schönem Wetter macht es auf jeden Fall mehr Spaß die GoPro auf die Motorhaube zu montieren als wenn es aus Eimern kübelt.
Achtung, was in Normalgröße links neben meinem Kopf wie ein Dreckpunkt zum wegstempeln aussieht ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9032-2udk89.jpg)
... entpuppt sich in der Nahbetrachtung als Mini-Helikopter aber zum Glück hier in Island ja ohne Bordgeschütze.  ;)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8943stkx3.jpg)
Aufgenommen werden soll übrigens die Landschaft der Eldhraun.
Die Eldhraun entstand beim Ausbruch der Lakikrater in den Jahren 1783 und 1784. Sie gilt als eine der größten in historischer Zeit dokumentierten Vulkaneruptionen, die einen erheblichen Teil des südlichen Islands verwüstete und natürlich Auswirkungen auf Island, aber auch auf das gesamte globale Klima hatte. Wegen des dadurch hervorgerufenen vulkanischen Winters kam es weltweit zu Missernten und Massensterben.
Eine der direkt an der Ringstraße zu bewundernden Hinterlassenschaften dieser Ausbruchserie sind die heute vom dichten Moss überwucherten Lavalandschaften der Eldhraun. Wie ein endloser Flickenteppich ist die Lava unter dem Moos abgetaucht.
Wir fahren einen ca. 10 km Abstecher von der Ringstraße hinein in die Eldhraun bis Botnar und wieder zurück. Ein eindrucksvolles Gebiet, das man besser mit dem Auge als der Kamera erfassen kann.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/009y5r88.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_89555yjk7.jpg)
Es folgt ein Ausflug zu Islands Canyon mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Der Schwierigkeitsgrad kommt aber nicht von heiklen Klettereinlagen oder gefährlicher Wegstrecke – sondern schlicht und ergreifend von seinem Namen: Fjaðrárgljúfur
Eigentlich doch ganz einfach ;).
Die Schlucht kann man oben am Rand auf einem Weg begehen oder, was wir zuerst machen wollen, per Gummistiefel von unten – vom Wasser aus erleben.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8948c0jwu.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8953ekkvl.jpg)
Schuhwechsel ist also angesagt und nur wenige Augenblicke später stehen wir schon in unseren schwarzen Gummipuschen am Fluß.
Dummerweise hat es ja diesen Sommer sehr viel geregnet – der Fluß sieht doch recht tief aus.
Aber da ich nun extra die Stiefel angezogen habe lassen mich weise Ratschläge von Petra das lieber sein zu lassen völlig kalt – ich will den Fluß durchqueren.
Bevor Petra das endgültig für bescheuert erklären kann, bin ich schon im Wasser und wate zuversichtlich dem anderen Ufer entgegen.
Das geht dreiviertel der Strecke auch erstaunlich gut aber dann sinke ich unvermittelt an einer tieferen Stelle bis an die Knie ein - die „Decks laufen voll“ und eine Havarie scheint unvermeidlich.
Unter schallendem Gelächter einer einzelnen Dame erreiche ich todesmutig und mit viel Wasserverdrängung und noch mehr Gespritze hektisch die andere Flußseite. Täusche ich mich oder wirkt der Fluß nun gleich viel seichter ?





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8966a2kjl.jpg)
Liegt vielleicht daran, daß ich an die 500 Hektoliter in meinen beiden Schuhen aus dem Fluß unfreiwillig habe mitgehen lassen.
Die Stiefelentleerung könnte kurzzeitig als wasserreichster Wasserfall Islands in die Nachrichten kommen und ich habe immerhin Glück dass es heute so ein warmer Tag ist – Hose und Stiefel sind schnell wieder trocken.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_89608ojuc.jpg)
So schnell gebe ich auch nicht auf – von den Wassergewalten im Schuhwerk  befreit wate ich schon wieder los – noch ein Stück hinein in den Canyon um eine Aufnahme zu machen.
Damit gebe ich mich dann allerdings wohl oder übel zufrieden – der Wasserstand ist einfach zu hoch um weiter zu gehen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8981esjs4.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8983qqk8n.jpg)
Wir gehen den Canyon noch einen Kilometer am oberen Rand entlang der langsam immer höher steigt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_8995kdkki.jpg)
Bei mehr Zeit oder nicht so viel anderen Programmpunkten auf unserem gedanklichen Zettel für heute könnten wir auch noch eine Zeitlang dem Canyon weiter folgen aber wir lassen es gut sein und kehren um.

Das Wetter schlägt heute alle unsere bisherigen Rekorde: 21 °C hatten wir auf Island noch nicht – es ist strahlend schön – für die heutige Strecke natürlich wie ein Sechser im Lotto.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_90102gj65.jpg)
Wir erreichen den nächsten Zungenbrecher nur wenige Kilometer weiter nach Osten – Kirkjubaerklaustur (kurz Kirkju). Wir haben uns einen Wasserfall ins Visier genommen der vom Ortsrand auf einem kurzen Weg schnell erreicht ist.
Der Stjornafoss ist ein wirklich sehenswerter Wasserfall der uns aber dazu noch einen unerwarteten Spannungsbogen liefert.
Einige isländische „Halbstarke“ turnen im Wasserfall umher, klettern die glitschige Wand hinauf zur Abbruchkante der Fälle um von dort hinab etwa 10 Meter ins Wasser zu springen.
Ein Jugendlicher scheint noch unentschlossen ob er den Sprung vorbei an einigen Felsnasen wagen soll.
Wir richten unsere Kameras auf ihn und warten.
Eine Ewigkeit vergeht. Immer wieder zuckt er vor – wir machen die Kameras scharf und dann steckt er doch wieder zurück.
Zwei andere Jungs klettern schließlich zu ihm und spornen ihn an.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9005n0jte.jpg)
Irgendwann springt er doch und die  anderen Jungs hinterher.
Ein kleines Schauspiel – vielen Dank!
Immerhin bei den Isländern ist die Welt noch in Ordnung, wenn sich Jungs noch solche Freizeitaktivitäten suchen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9022b9j4b.jpg)
Die Besonderheit Kirkjubaerklausturs ist der sogenannte Kirchenboden, der Kirkjugolf. Basaltsäulen sind hier oberhalb so abgeschliffen, daß sie wie ein Parkettmuster oder ein Waben-Legespiel aus dem Gras herausragen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9029vmkn0.jpg)
Mit etwas Kreide könnte man hier nette Hüpfspiele veranstalten.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9036nzk0e.jpg)
Weiter geht die Fahrt bei anhaltend sommerlicher Wärme auf der Ringstraße nach Nordosten.
Weit kommen wir allerdings wieder nicht, Stromschnellen direkt neben der 1 halten uns die gedankliche Stopkelle vor und so hopsen wir schon wieder aus dem Wagen und lassen die Kameras nicht zur Ruhe kommen.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9040zqjod.jpg)
Zunächst prägen weite schwarze Sanderflächen und einsame teils verlassene Höfe den letzten Streckenabschnitt ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9041suko5.jpg)
... aber umso weiter wir nach Nordosten kommen sind es die Gletscher der Region Skaftafell, die immer näher rücken und auf die die Teerstraße schließlich direkt zusteuert.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9047cfkye.jpg)
Wir halten noch einmal an einem Parkplatz.
Eigentlich nicht wegen des durchaus sehenswerten „Gletscherlooks“ der Umgebung und auch nicht unbedingt wegen dem Monument für die Brückenzerstörung hier vor 3 Jahren in Folge des Vulkanausbruchs des Eyjafjallajökull – wir sind schlicht und ergreifend müde.
Die ungewohnte Wärme und der lange Tag bisher ohne Pause drückt auf die Augenlieder.
Wir geben dem für einige Minuten nach – dann geht es auf die Zielettappe zur Unterkunft - nur noch eine halbe Stunde entfernt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9057fykds.jpg)
Das Svinafell Guesthouse (links das hellblaue am Berghang) ist schon deutlich trubeliger als wir es zuletzt bei Sigrun hatten.
Der große Monsterkühlschrank der für alle Gäste fungiert ist so voll, daß er kaum mehr kühlt.
Vor allem viele junge Backpacker tummeln sich im Aufenthaltsraum - wir heben den Altersdurchschnitt mit Sicherheit um mehr als 10 Jahre. So begeben sich die beiden Auslaufmodelle erst einmal aufs Zimmer und beratschlagen was sie mit dem noch jungen Abend anfangen.
Es müsste noch getankt werden und was zu Essen wäre auch nicht völlig verkehrt. Dann könnten wir ja noch mal ausschwärmen.
Ich übernehme die Fahrt in den kleinen Zweihäuser Mini-Ort am Skaftafell um den Wagen aufzutanken und Petra kocht eine Packung Nudeln und bereitet Nudelsalat vor.
Kurz vor 19 Uhr ist der Wagen und die Kühlbox mit dem Abendessen gefüllt und es kann noch einmal losgehen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_38363ujsp.jpg)
Wir fahren noch weiter nach Nordosten etwa 40 Minuten bis zum Fjallsarlon, einem der größeren Gletscherseen die man auf dem Weg nach Höfn bewundern kann.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_38350rkh4.jpg)
Der Fjallsarlon ist sicher eines der schönsten Exemplare seiner Art aber das Licht kommt hier abends von der falschen Seite – so daß wir ein richtiges „Shooting“ auf den nächsten Tag verlegen und erstmal einen Happen essen.
Außerdem lockt uns jetzt natürlich der Jökulsarlon – eines der bekanntermaßen ganz großen Highlights Islands.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9090hak7u.jpg)
Auch wenn sich das Wetter etwas eingetrübt hat liefern die Bedingungen an Island Vorzeigegletscherlagune Nummer 1 mehr als reizvolle Motive.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9085dikuc.jpg)
Der Jökulsarlon ist für uns einer der magischen Orte Islands.
Am schönsten ist es hier so frühmorgens bevor die Touristenmassen das Ufer bevölkern – oder wie jetzt abends wenn sie schon wieder weg sind.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9129biz7t.jpg)
Die unzähligen Eisstücke in allen erdenklichen Formen und Größen, die Gletscherzungen, Ausläufer des riesigen Vatnajökull im Hintergrund, der Jökulsá á Breiðamerkursandi , der kürzeste Fluß Islands der das Eis auf nur wenigen hundert Metern zum schwarzen Lavastrand befördert, das ist einfach einmalig, immer wieder anders und immer wieder faszinierend.
Auch die Farbschattierungen der bis zu 15 Meter hohen Eistürme bieten einige Varianten. Das Blau liefern bestimmte Kristalle und deren Reflexion; das Schwarz stammt von vulkanischer Asche.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9093f9xbl.jpg)






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9105voxx8.jpg)
Mit jeder Minute wird das tiefstehende Licht reizvoller.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9150t5lb1.jpg)
Eine Stimmung ergreift diesen Ort die man kaum durch Aufnahmen einfangen kann. Die Natur scheint den Atem anzuhalten – auch die wenigen Besucher die um diese Uhrzeit noch am See stehen sind verstummt.
Der gelbrote Ball der Sonne senkt sich auf die Spitzen der Eistürme.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9116j8lp4.jpg)
Jeden Moment wartet man darauf, daß der Sonnenball zischend im Eis zu Staub zerfällt aber der Sonne bleibt dieses Schicksal erspart. Sie hält ihre Position und wird in wenigen Stunden schon wieder am Horizont nach oben klettern.
Es ist 23 Uhr. Einmal mehr war es ein langer Tag für uns der aber wieder einmal wahnsinnig viel Spaß gemacht hat.
Island, das ist schlicht und ergreifend Natur auf höchstem Niveau. Bei so vielen gigantischen Naturwundern fällt es manchmal gar nicht leicht auf die vielen kleinen schönen Details zu achten – na ja, vielleicht bei der vierten Reise die sicher irgendwann kommt.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/004bok38.jpg)
Jetzt kommt zuerst die Rückfahrt zum Guesthouse, noch ein Bier auf den Tag und die Vorfreude auf den nächsten  – wo wir auf viele Lundis bei der Tour von Einar nach Ingolfhöfdi hoffen.


Übernachtung: Svinafell Guesthouse, Skaftafell


Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9096r8bxe.jpg)
Abendstimmung am Jökulsarlon
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 29. Januar 2014, 18:57:48
Bei der Schönheit der Landschaft stockt einem nicht nur der Atem -  das Herz setzt aus und die Welt bleibt scheinbar stehen. Wahnsinn!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Thomas am 29. Januar 2014, 19:06:53
es ist schwer mich füretwas zu begeistern. Du hast es geschafft, ich bin immer noch dabei genieße wirkich jeden Tag und bin nicht gelangweilt. Dankeschön
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: DocHoliday am 29. Januar 2014, 20:07:12
Schööööööööön!

Ich fliege ja erst übermorgen dann erste mal hin aber Du hast es jetzt schon geschafft, dass ich auf jeden Fall noch einmal im Sommer wiederkommen will.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 30. Januar 2014, 09:42:25
Achtung, was in Normalgröße links neben meinem Kopf wie ein Dreckpunkt zum wegstempeln aussieht ...
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_9032-2udk89.jpg)
... entpuppt sich in der Nahbetrachtung als Mini-Helikopter aber zum Glück hier in Island ja ohne Bordgeschütze.  ;)

Und ich dachte schon, da wurden die lästigen Fliegen dokumentiert  :zwinker:. Bis jetzt habe ich euch aber noch nicht grün verhüllt gesehen. Waren die Plagegeister zu der Zeit gar nicht aktiv?
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Shadra am 30. Januar 2014, 10:35:51
Einfach nur: *seufz*
Ansonsten fehlen die Worte ... (http://www.smilies.4-user.de/include/Girls/smilie_girl_028.gif)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Heiko am 30. Januar 2014, 10:52:57
Und Horst gibt mal wieder alles für seinen Film und stürzt sich ins zu tiefe Wasser ;D.

Wenn der Minihelikopter keine Bordgeschütze hatte, so handelt es sich vielleicht aber um eine Überwachungsdrohne? Die NSA von Island will ja auch wissen, ob es sich bei jemanden wie euch, der immer wieder ins Land kommt vielleicht nur um Pseudotouristen handelt und ihr zum Beispiel ein Stück der Landschaft entwenden oder andere schlimme Dinge tun wollt ;).

Die Bilder des heutigen Tages sind wieder traumhaft :thumb:, danke Petra.

Die Landschaft ist wirklich einmalig schön. Und bei dem Wetter des Tages hätte es mir dort bestimmt auch gefallen :D.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Silv am 30. Januar 2014, 11:28:53
Toll!

Das tolle Grün, den Canyon fand ich total klasse und dann zum Abschluss dieser Jökulsarlon. Und wie du die Stimmung dort beschreibst - man meint, man ist mit dabei! Traumhaft.

Und der Mini-Helikopter ist sehr süß!  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andy am 30. Januar 2014, 13:47:59
Hallo Horst,

danke dass Du mich auf den super schönen Bericht hier geschupst hast. Ist ja echt der Wahnsinn, was Ihr da in Grönland gesehen habt, das hätte ich nicht erwartet.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: serendipity am 30. Januar 2014, 19:12:10
Soooo tolle Eindrücke! (da müsst ihr euch über den nächsten Island-Hype ja nicht wundern!)

Besonders haben mir die Eindrücke vom (copy&paste)  Fjaðrárgljúfur gefallen - tolle Aufnahmen, liebe Petra  :beifall:
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 31. Januar 2014, 14:18:39
Hallo zusammen,
einfach mal ein "Dankeschön" in die Runde für Eure begeisterten Kommentare!  :D

Verdient hat die zum größten Teil ja eigentlich gar nicht wir sondern Islands Natur - die ist halt einfach großartig.  :)


Bis jetzt habe ich euch aber noch nicht grün verhüllt gesehen. Waren die Plagegeister zu der Zeit gar nicht aktiv?
In Island war es dieses mal relativ unproblematisch - kann mich kaum an eine nennenswerte Mückenansammlung erinnern.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 02. Februar 2014, 11:14:04
11.Tag, 10.7.2013, Mittwoch

Heute frohlockt der Wecker um 7.30 Uhr und kündet von einem neuen Tag für die zwei nach wie vor erlebnishungrigen Reisefreaks.
Eine heiße Dusche und einen Kaffee später stehen wir auch schon am Auto und laden ein. Heute morgen haben wir ja mal ganz unindividuell eine Tour in der „Horde“ gebucht  - die allerdings einfach alternativlos ist.
Die Termine der exklusiveren Fotografentour konnten wir nicht wahrnehmen – da blieb nur der Almauftrieb mit allen anderen auf den grasbewachsenen Vogelfelsen von Ingolfhöfdi.
Wir fahren die wenigen Kilometer bis zu einer Farm und biegen Richtung Küste ab. Nach ca. 2 Kilometern erreichen wir schon den Parkplatz und eine kleine Holzhütte.
Zweimal dumm schauen und ein paar Minuten später fährt auch schon Einar vor. Einar ist nicht nur der Macher dieser Foto-Touren nach Ingolfhöfdi, er „macht“ so ziemlich alles womit man mit den meist ausländischen Touristen Geld verdienen kann. Eishöhlenbesichtigungen im Winter, Gletscherbegehungen im Sommer und vieles mehr.
Mit Einar haben wir auch vor 3 Jahren schon diese Tour unternommen – er ist sich noch immer nicht zu schade das selbst durchzuführen obwohl man sich angesichts dessen, wie dick er im Geschäft ist vorstellen kann, daß er das finanziell auch weiter delegieren könnte.
Als Ingolfhöfdi 1978 zum Schutzgebiet erklärt wurde behielt seine Familie das Recht den Felsen zu betreten, dort Papageitaucher zu fangen und irgendwann haben dann diese Touren begonnen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/31357uiz.jpg)
Punkt 9 Uhr startet der vollbeladene Trecker mit Einar als Fahrer und seinen beiden Anhängern im Schlepptau über die Lagune zum Vogelfelsen.
Schon nach 10 Metern und der ersten Wasserdurchquerung wäre für jeden normalen Allrad hier Schluß. Über einen Meter ist die Lagune an dieser Stelle tief – den großen Rädern und dem Trecker selbst scheint das aber keine Probleme zu bereiten.




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An tief im Wasser steckenden Holzpfählen entlang tuckern wir gut 30 Minuten über die Lagune bis wir unterhalb des Felsens auf schwarzem Lavasand ankommen.
Das Wetter ist eher durchwachsen aber wie Einar uns erklärt perfekt, denn bei Sonne sind die Papageitaucher, die Lundis lieber im Wasser. Bedeckter Himmel oder gar Regen wären sehr gute Bedingungen um möglichst viele Lundis oben um die Brutplätze, die Nisthöhlen der Lundis beobachten zu können.
Dass sonniges Wetter in Island nicht immer der Idealfall sein muss, haben wir in diesem Land, das so anders ist als alles was man von anderswo kennt schon öfter festgestellt und das sollte sich auch auf dieser Reise wieder bestätigen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/007q7u8q.jpg)
Im Gänsemarsch geht es die Lavasanddüne hinauf auf den 76 m hohen Berg.





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Blick zurück auf unser "Taxi"und den schwarzen Lavastrand




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/011m5u4o.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/0200kuwr.jpg)
Oben angekommen erzählt Einar die Geschichte von Islands erstem Siedler Ingolfur Arnarson der sich der Legende nach im Jahre 874 in dieser Gegend eine Zeitlang niedergelassen haben soll.
Moderne Bewohner sind neben den Lundis die Skuas, Raubmöwen vor denen Einar eindringlich warnt. Die Gruppe soll zusammen gehen und niemand zurückbleiben.
Einar schreitet voran und hebt eine Hand, auf die als höchsten Punkt gelegentlich ein Skua herabstürzt und einen Scheinangriff fliegt.
Einar macht das schon so viele Jahre und man hat den Eindruck - „man kennt sich“.
Die Möwen fahren ihre Angriffe auf Einar genauso halbherzig wie er den Arm hebt. Wenn er noch dazu gähnen würde, würde man sich nicht wundern.
Auch irgendwie eine skurrile Nummer.
200 Meter weiter sind die Skuas dann schon deutlich aktiver, hektisch umschwirren sie einen Platz an der Klippe und schimpfen laut vernehmbar auf die Eindringlinge aus Deutschland, Holland, Italien, Frankreich oder USA.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/034iwu23.jpg)
Einar zeigt uns den Grund – hier gibt es ein Skuanest ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/0245vuo9.jpg)
... wo sich ein kleiner doch etwas verschreckter Jungskua ängstlich auf den Boden drückt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/3037ou6e.jpg)
Äußerst argwöhnisch beäugen uns Mama und Papa Skua.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/0372hus7.jpg)
Wir gehen weiter. Bisher war noch kein Lundi, kein Papageitaucher zu entdecken aber das ändert sich schlagartig als wir auf eine meerseitig zugewandte Klippe zugehen.
Ganze Hundertschaften unserer geliebten Lundis bevölkern den Grashang.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/1667aujn.jpg)
Ein fast chaotischer Flugverkehr herrscht über der Grasnarbe, der trotz fehlender Fluglotsen irgendwie funktioniert.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/182j1ul5.jpg)
Ständig kommen einige dieser Clowns der Meere bei ihren Höhlen an oder heben zum Flug hinaus auf den Ozean von der Klippe ab.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/159k1uoh.jpg)
Bei diesem Gewimmel ist es nicht leicht sich überhaupt ein Motiv auszuwählen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/236mpusr.jpg)
Andererseits – irgendwas trifft man immer.  ;)






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/093b2uki.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/158oou9d.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/255icujt.jpg)
Allzuviel Zeit bekommen wir leider auch nicht an dieser Stelle – wir werden ja noch den restlichen Felsen ablaufen bevor wir dann zum Traktor zurückkehren.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/0926burx.jpg)






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/129lzuy1.jpg)
Die Stunde hier oben wird also so schnell vergehen, daß man sich nicht zu viel Zeit beim Fotografieren und Filmen lassen darf.
Wir knien im Gras und sorgen dafür, daß dem Auslöser nicht kalt wird.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/28012ulz.jpg)
An drei weiteren Stellen mit Lundis halten wir wieder für einige Minuten aber die Zeit hätte zehnmal so lang sein dürfen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/278rnu55.jpg)
"Lambis" - also Schafe gibt es überall auf ganz Island - also natürlich auch hier oben auf Ingolfhöfdi.

Auch wenn das unbefriedigend ist  – die Tour ist eben (mit Ausnahme der intensiveren Fotografentour) das beste was man in Island machen kann wenn man garantiert viele Lundis sehen will. Dreimal am Tag gibt es im Hochsaisonmonat Juli diesen Trip nach Ingolfhöfdi und sie ist fast immer ausgebucht.
Vor drei Jahren gab es nur eine Tour am Tag – ein weiteres Indiz wie sich der touristische Zustrom zur Vulkaninsel inzwischen entwickelt hat.







(https://www.eumerika.de/abload.de/img/306npuji.jpg)
Abstieg vom Berg und gegen Mittag ist der Trecker und wir wieder über die Lagune zurückgekehrt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/317doumm.jpg)
Wir fahren ein kurzes Stück auf der 1 bis zu einem der vielen namenlosen Wasserfälle etwas abseits der Ringstraße, zu dem eine Piste führt und lassen uns für ein Picknick nieder.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/320pcu4w.jpg)
Danach geht es wie gestern wieder in die Gletscher- und Eiswelt und zunächst zum Fjallsarlon.
Heute ist nicht nur das Licht besser – leider sind heute auch Massen von Touristen hier. Vor ein paar Jahren noch sowas wie ein Geheimtipp und jetzt bricht der nicht kleine Parkplatz oberhalb der Lagune fast aus allen Nähten.





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Nun gut, ist man mal ein paar Schritte hinab zum Gletschersee gelaufen wird es deutlich ruhiger und das etwas irritierend hektische Gewusel von oben ist fast schon vergessen.





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Während ich begeistert mit der Kamera hin- und herspringe legt sich Petra nach einigen Aufnahmen ins Gras und nutzt die Sonne für ein paar Minuten Augenpflege.
Aber heute bei inzwischen so schönem Wetter Licht und Zeit verschwenden – puuuh – nachdem ich meine Aufnahmen im Kasten habe will ich weiter zum Jökulsarlon und das Licht nutzen und nicht hier „Urlaub machen“ dafür bin ich gerade viel zu motiviert. Ich springe also so lange um Petra herum wie Rumpelstilzchen in seinen besten Zeiten bis Petra die Themengebiete „Ruhe, Erholung, es sich gut gehen lassen“ - wieder eintütet und wir weiter zum Jökulsarlon fahren.
Ich weiß ich bin schlimm aber für ein Sonnenbad ist mir das Wetter zu schön.
Würde es jetzt wie aus Eimern kübeln – ja dann wäre das natürlich ok.  ;)





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Beim Jökulsarlon steuern wir diesmal zunächst den sogenannten Eisstrand an, wo die Eisstücke auf ihrem kurzen Weg von der Lagune über die Jökulsá  zum Meer finden und einige von ihnen von der Brandung an den schwarzen Lavastrand gespült werden bis sie sich in Luft auflösen, na ja eigentlich ja in Wasser.




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Wir bleiben gut eine Stunde hier – Kameras und Stative leisten Schwerstarbeit.



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Schon mal was Besonderes etwas aufzunehmen das in wenigen Stunden schon gar nicht mehr existent ist.






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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/427y2u3n.jpg)
Wir wechseln hinüber zur Lagune, allerdings dort zunächst mal in das kleine Cafe.
Wir sitzen auf der Terrasse und trinken Kaffee und ja jetzt gibt es tatsächlich mal eine Pause – der Kaffee heiligt die Mittel.




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Danach gibt es natürlich noch eine kleine Runde an der Lagune entlang.
Der Jökulsarlon ist mit 250 Metern der tiefste See Islands.
Abhängig von den Gezeiten ist die Strömung der Jökulsá unterschiedlich stark. Sie kann sich auch umkehren, so dass Salzwasser vom Meer in den See strömt, was dessen Zufrieren verhindert. Bei meerwärts gerichteter Strömung werden Eisberge aus dem See ins Meer gespült und teilweise am angrenzenden schwarzen Basaltstrand abgelagert.
Der Gletschersee kam auch schon zu einigem Filmruhm Jahre bevor ich zum  ersten mal hier mein Stativ aufgestellt hatte. Filmproduktionen wie James Bond – Stirb an einem anderen Tag, James Bond 007 – Im Angesicht des Todes, Tomb Raider, Beowulf & Grendel und Batman Begins wurden hier gedreht. Damit Fahrzeuge auf dem See fahren können, wurde für den James-Bond-Film der Zugang zum Meer verschlossen, was innerhalb von 24 Stunden zu einer geschlossenen Eisdecke führte.




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Noch ein letztes Foto und wir verabschieden uns vom Jökulsarlon – bis auf irgendwann mal wieder – ganz bestimmt.






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Die Gegend um den Jökulsarlon ist nicht gerade dicht besiedelt. Selbst kleine Farmen sind nicht so häufig wie an der Südküste bei Vik.





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Auf etwa halber Strecke vom Jökulsarlon nach Höfn liegt unsere reservierte Übernachtung – eine Hütte der Lambhus Cottages & Camping Site.
Eine wirklich tolle Unterkunft – da gibt es nichts zu meckern.




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Schon gar nicht über einen Skyr für den kleinen Hunger zwischendurch - eine von Islands Spezialitäten, denen wir sehr aufgeschlossen gegenüber stehen.
So eine Art Mischung aus Jogurt und Quark.





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Auch mit einem Nachbarn schließen wir gleich Freundschaft, der sich über eines unserer Brötchen freut.  :)





Da es gerade 17 Uhr ist und es in Höfn eine Vinbudin gibt halten wir uns erstmal nicht lange auf und fahren in die Metropole des Ostens nach Höfn.
Immerhin 1635 Einwohner hat dieser Ort und ich wette fast – wenn die Vinbudin im Winter nur eine Stunde auf hat stehen die 1635 Leute bei Ladenöffnung auch alle davor.
Wir legen hier einen echten Großeinkauf hin – ach herrlich promillemäßig einmal aus dem Vollen schöpfen zu können bis die Kreditkarte kracht.
Andere Einkaufserlebnisse gibt es bei uns notorischen Shoppingverweigerern ja meist nicht.





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Wir steuern noch einen Netto-Supermarkt an und versorgen uns für den Abend an dem es heute eine Tex-Mex-Reispfanne mit Hackfleisch gibt.
Natürlich trägt auch der Einkauf in der Vinbudin entsprechend zum entspannten und gelungenen Abend in unserer gemütlichen Holzhütte bei.




Übernachtung: Lambhus Cottage und Camping Site


Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/261w1uk9.jpg)
Lundis auf Ingolfhöfdi
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 02. Februar 2014, 11:34:58
Eure Unterkunft hatte ja ein Stockbett  ;D. Musstet ihr ausknobeln, wer oben schläft  :toothy9: ?

Also wegen den Lundis und dem Blubb könnte ich mich so langsam auch für Island  :frier: "erwärmen".
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 02. Februar 2014, 11:52:25
Genial! Ich könnte nicht mal ein Foto des Tages wählen...  :thumb:
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Paula am 02. Februar 2014, 17:08:25
Also mir gefällt heute das Bild mit dem Eiskristall am Strand am besten, das ist doch wirklich mal was Besonderes!
Die Lundis im Landeanflug sehen aber auch heiß aus, erinnert mich irgendwie an einen Hubschrauber, echt witzig.
Island reizt mich mit jedem Tag den ihr schildert mehr, ich bin mal gespannt wann ich es selbst dorthin schaffe.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: soenke am 02. Februar 2014, 18:34:59
Ach herrlich, nach einem anstrengenden Dienst 2 Tage Urlaub auf Island verbracht! ;)

Das waren wieder 2 tolle Tage, wobei mir der Jökursalon natürlich am Besten gefallen hat. Einfach nur wow!! und diese Eiskristalle!! Darauf freue ich mich glaube ich am Meisten !

Die Schlucht mit dem Zungenbrechernamen gefällt mir auch sehr und vo allem dieses Grün.!

Die Vogelfelsentour habe ich auch gespeichert, bei Zeit werde ich das wohl mit in meine Planung nehmen!!

Tja, und vielleicht springe ich statt den 3 Jungs mal vom Stjornafoss!! Mal sehen, habe ja noch Zeit mir das zu überlegen!! 8) ;D

Wunderschönes Island, ich freu mir auf mehr!!

LG Sönke
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Michael am 02. Februar 2014, 20:15:07
Hallo Horst,
an der Stelle einfach mal zwischendrin "Vielen Dank" für die tollen Eindrücke, die Du hier mit uns teilst.  :thumb:

Der Jökulsarlon ist für uns einer der magischen Orte Islands.
Das glaube ich Dir auf Anhieb, erst recht wenn ich die Bilder dazu sehe. Gefällt mir ebenfalls sehr gut!

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Silv am 03. Februar 2014, 17:11:35
Also ich finde die fliegenden Lundis putzig. Und die Fotos mit den Eisstücken am Strand sind klasse.

Wie viele Fotos macht ihr denn in so einem Urlaub?
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 03. Februar 2014, 19:49:20
Wie viele Fotos macht ihr denn in so einem Urlaub?
Ist nicht immer gleich. In Afrika mit den Tieren wo man auch mal Serie schießt sind es gerne 1000 mehr aber im Schnitt vielleicht 4000-5000 bei unseren meist 2,5 Wochen.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: serendipity am 04. Februar 2014, 07:20:44
Mir habe es vor allem die Bilder vom Landeanflug - oder ist es der Start? - der Lundis angetan.

Aber der Eisstrand sieht auch toll aus und die Fotos davon sind fantastisch  :thumb:
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 05. Februar 2014, 22:06:59
12.Tag, 11.7.2013, Donnerstag


Wenn ein Tag hier erst um 8.30 Uhr für uns beginnt darf man davon ausgehen, daß das Wetter mal wieder nicht mit der Großartigkeit der Natur mithalten kann.

Nach einem heute also in epischer Breite zelebrierten gemütlichen Frühstück sehen wir uns auf vegagerdin.is den Zustand der Pisten rund um die Askja an, zu der wir ja eigentlich morgen fahren wollen.
Die Hauptpiste, die F910 ist frei aber die Piste die von der Rangerhütte bei der Askja zur Caldera führt (F894) ist noch mit Rot als gesperrt angegeben.
Schöner Mist.
Wir rufen beim Ranger der Askja an. Die F894 wäre im letzten Drittel noch unter Schnee begraben. Die erste Hälfte der Strecke kann laut Auskunft des Rangers mit dem Allrad bewältigt werden aber die letzten 5 Kilometer bis zum Wanderparkplatz an der Caldera – da heißt es durch tiefen Schnee stapfen und dann noch mal etwa 3 Kilometer zum eigentlichen Ziel, dem Öskjuvatn ebenfalls durch Schnee zu wandern.
Klingt ja verlockend.
Seit ich mich das erste Mal in den 90ern für Island interessierte wollte ich schon immer mal zur Askja. Deswegen hatten wir extra die Reise diesmal in die kostspieligere Hauptsaison gelegt.
Also was soll's  – wir werden das einfach probieren.
Das Wetter muss natürlich auch noch mitspielen. Wie immer.
Bei den vielen Islandkrimis die es gibt (was ein Treppenwitz ist, da es in Island praktisch keine Kriminalität gibt) wäre der einzige Dauerbösebube das Wetter.
Andererseits – das Wetter liefert hier so viele Facetten von denen eine Menge auch ganz großes Kino sind.

Ein weiteres fast noch größeres Damoklesschwert als die Askja haben wir mit Petras Herzenswunsch der Sprengisandur über dem Haupthaar schweben - aber dazu später mehr.
Jetzt wird erst einmal der Nissan beladen und dann geht es los – weiter auf der Ringstraße und weiter nach Nordosten.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/457u9swm.jpg)
An einer Farmruine lagert eine Gruppe Islandpferde.








(https://www.eumerika.de/abload.de/img/475nasd9.jpg)
Wir stellen den Nissan an den Rand der Hauptverkehrsstraße Islands ab und bewundern die schönen Tiere.
Ja, sowas geht hier ohne Probleme. Tatsächlich – niemand hupt deswegen, niemand zeigt einen Vogel oder Mittelfinger, niemand hält an, kurbelt das Fenster herunter und belehrt einen oder pöbelt uns an und es kommt schon gar keine Polizei und will Papiere, Warndreieck oder Verbandskasten kontrollieren – was für ein wundervolles Land.  :)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/460g0scy.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/46255s19.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/473gcscd.jpg)
Man beäugt sich gegenseitig.  ;)





Etwas weiter östlich bei Hoffell soll es ein Flugzeugwrack geben – also biegen wir auf die Piste nach Norden ab.
Außer mir ist weit und breit kein Wrack in Sicht. :P
Trotz des doch sehr düsteren trüben Wetters entscheiden wir uns die Piste zum Hoffelljökull (jökull=-Gletscher) zu fahren.
Nach gut der Hälfte der 6 Kilometer macht sich vor uns eine Nebelwand breit.
Vom Gletscher ist nichts zu sehen und Petra fragt mich ob es Sinn macht noch weiter zu fahren.
Nein, macht es natürlich nicht. Wir holpern, warum auch immer, trotzdem weiter über die Piste auf den Nebel zu.
Vom kleinen Parkplatz führt ein Weg hinauf auf einen Hügel.
Sollen wir überhaupt aussteigen? Jetzt wo wir schon mal da sind, schrauben wir uns tapfer aus den Sitzen, schnappen unsere Kameras und absolvieren den kurzen Weg hinauf zum Aussichtshügel.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4815ksty.jpg)
Oben erleben wir eine Überraschung. Mit dem Gletscher hatten wir Recht – den kann man wirklich kaum erkennen – aber direkt vor uns ist ein Gletschersee in dem sich viele Eisstücke im Nebel tummeln und die Szenerie verändert sich im Sekundentakt. Wow !






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/477-2hyse1.jpg)
Ein echtes Schauspiel – gerade für mich als Filmer natürlich ein Traum wie der Nebel durch die Eistürme wabert.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/490ces9r.jpg)
Anhand des maschinengewehrfeuerartigen Klicken von Petras Foto neben mir scheint auch in der Abteilung Fotografie die Post abzugehen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/485dpsou.jpg)
Nach 30 Minuten hat der Nebel den See eingehüllt und wir sind begeistert von diesem Erlebnis. Ohne schlechtes Wetter, gar bei Sonnenschein würde man denken - just another glacier - aber so....... !

Nachdem dieser aussichtslos erscheinende Selbstversuch mit so einem Erfolg gekrönt wurde werden wir noch abenteuerlustiger und probieren gleich noch eine Piste die auf der Karte nordöstlich von Höfn verheißungsvoll durch ein Tal führt.
Nicht jede Idee ist eine gute.
Diese ist es jedenfalls nicht.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/494vosa3.jpg)
Die Fahrt endet schließlich in einem Kiesbett eines trockenen Gletscherflusses und wir haben gut zu tun uns dort wieder herauszumanövrieren.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/495dwsld.jpg)
Die Gegend wäre bei Sonne sicher schön.
Die bunten Berge würden uns dann vielleicht euphorischer auf den Auslöser drücken lassen aber so bei trüber Wolkenstimmung  ist das eher ein Satz mit X.
Bis Djupivogur fahren wir ohne anzuhalten durch. Djupivogur ist eigentlich ein ganz netter Ort – nicht nur weil es hier eine Vinbudin gibt.  ;)
Die hat aber einerseits noch zu – und ein Kaffee ist uns jetzt bei diesem nasskalten Wetter sowieso lieber.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4990nsj6.jpg)
Nach Djupivogur folgt der Berufjördur (fjördur=Fjord) wo wir für einen Fotostopp an einem Wasserfall halten. Kurz danach verlassen wir die 1 die nun auf vielen weiteren Kilometern noch einige Fjorde abklappert um dann in einem Tunnel hinauf nach Egilsstadir zu führen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/vlcsnap-0001580sr0.jpg)
Wir kennen eine kürzere und bessere Route, die 939.
Eine landschaftlich hochspektakuläre Strecke. Leider regnet es inzwischen und das auch richtig heftig. Trotzdem, die Fahrt auf dieser sehr gut zu fahrenden Piste einen Pass hinauf an zahllosen Wasserfällen, wilden Flüssen, herrlichen Tälern und Bergen  vorbei durch absolute Einsamkeit ist Island pur und einfach ein Genuss.
Selbst bei diesem Wetter haben wir an der 939 unsere Freude und daß sie uns heute einiges an Strecke spart ist auch nicht völlig zu verachten.
Wobei es in Island eher selten ist, daß man nur Strecke machen will weil die Landschaft so gar nicht lohnt.

Schließlich treffen wir wieder auf die 1, die das letzte Stück nach Egilsstadir führt.
In Egilsstadir kaufen wir im Bonus für das Abendessen Lachs ein. Ein richtig schönes Stück, bei dem uns schon beim Anblick der Verpackung das Wasser im Munde zusammenläuft.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/vlcsnap-000163rslk.jpg)
Weiter geht es nach Norden bis wir auf die 923 nach Süden zu unserem Ziel, dem Adalbol Guesthouse abbiegen.
Noch einmal erleben wir eine ansprechende Strecke die vorbei an unzähligen namenlosen Schmelzwasserfällen hoch oben einen Berghang entlang an einem Canyon führt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/515b8skb.jpg)
Am frühen Abend erreichen wir das vorreservierte Guesthouse, das eine Tankstelle dabei hat die wir auch gleich nutzen.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/507ngsar.jpg)
Der Zimmervermieter ist etwas schrullig aber nett – was weniger nett ist – ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/506cjspu.jpg)
... die tolle Cabin die wir hier reserviert haben hat dummerweise keine Küche – da hat sich Petra falsch erinnert.
By bye Lachs …..
Den Lachs schenke ich dem Vermieter der sich darüber freut und uns erlaubt unsere Sachen in seinem Kühlschrank einzulagern. Daß das bedeutet, daß er  morgen für uns um 6 Uhr aufsteht da wir früh los wollen – schreckt ihn nicht.
So sind sie unsere Isländer.  :D
Als Ersatz für den Lachs (schnief  :( ) gibt es Couscous-Salat der eigentlich für morgen gedacht war.
Und noch ein „eigentlich“. Eigentlich sollte das heute unsere letzte warme Mahlzeit für einige Tage werden da wir morgen sehr spät im Zimmer ankommen und dann sehr früh aufstehen müssen und übermorgen eventuell gar keine Küche haben werden.
Ja, noch etwas zu den folgenden Tagen die schon ein wenig darüber entscheiden werden wohin sich das Reisependel neigt.
Klappt die Askja – der Anlaß dieser Reisezeit  morgen oder klappt sie nicht ?

Wie sieht es einen Tag später mit der Sprengisandur aus ?

Die Sprengisandur ist eine von zwei Hochlanddurchquerungen die von Norden nach rund 3 Stunden Fahrt mit einer oft schwierigen Doppelfurt aufwartet – wenn wir die nicht schaffen und umkehren müssen, kostet das einen ungewollten Umweg von 2 Tagen Fahrt und dem Streichen einiger Wunschziele.
Zudem ist das Petras Traum diese Hochlandstrecke, die uns natürlich noch fehlt, einmal zu bewältigen.
Auch das geht nur im Hochsommer wenn die Piste endlich öffnet, was dieses Jahr auch erst vor wenigen Tagen, also Anfang Juli passiert ist.
Wir nehmen noch eine heiße Dusche die hier leider einen kleinen Fußmarsch außerhalb unserer Hütte abfordert und hoffen auf morgen halbwegs ordentliches Wetter und das Erreichen der Askja Caldera ...... jetzt brauchen wir einfach nur eines …...
…... und das ist viel Glück.

Übernachtung: Adalbol Guesthouse



Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/4589psi5.jpg)
Islandpferde
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Heiko am 06. Februar 2014, 10:11:30
Na das klappt bei euch auch nicht immer mit dem Wetter ;D.

Da bin ich jetzt gespannt, ob sich eure Wünsche noch erfüllen lassen.

Nach dem was wir in Grönland gesehen haben, finde ich die paar Eisbrocken in dem See jetzt aber nicht mehr so faszinierend ;).
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 06. Februar 2014, 11:17:36
So ein Pech mit dem Lachs aber auch  :(. Jetzt ist eine Cabin mal richtig geräumig und dann fehlt die Küchenzeile  :bang:.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Isa am 06. Februar 2014, 11:32:21
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/494vosa3.jpg)

In diese Schlucht könntet Ihr beim nächsten Mal aber reinschauen, Horst!
Zumindest uns hat es dort (hinter ein paar Canyonwindungen) recht gut gefallen. Und ich finde, gerade bei trübnassem Wetter wirken die Farben sogar satter. Wobei es da drinnen nicht nur Farben gibt... 
Aber dort parken, wo das weiße Auto steht! ;)


Diese Gletscherlagune kenne ich noch nicht, ist notiert! :danke:
Und der Nebel da zwischen den Eisbergen sieht echt SUPER aus!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Shadra am 06. Februar 2014, 12:59:21
Und der Nebel da zwischen den Eisbergen sieht echt SUPER aus!

Der macht den ganzen Blick erst so richtig mystisch! Es war echt eine saugute Idee, trotz des Wetters dort hin zu gehen!!

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/485dpsou.jpg)

Ich glaub mit ohne Nebel (  ^-^ ) würde das niemals dieses "Besondere" haben!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Paula am 06. Februar 2014, 13:11:38
also mir gefällt heute der Türkis-lila Berghang am besten! Das sieht ja so richtig künstlich aus, Wahnsinn was die Natur alles hergibt! Die Nebelbilder sind auch klasse  ^-^

Sag mal eure Unterkunft heute ist ja wohl jotwedeh (oder wie schreibt man das?) also völlig abgelegen? Wäre da zur Not ein Restaurant gewesen oder muss man als Islandurlauber immer eine futtergefüllte Kühltasche mit sich tragen?
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: serendipity am 06. Februar 2014, 16:40:16
Was für eine fantastische Landschaft! Ich bin völlig hin und weg, da stört mich nicht einmal die fehlende Sonne.

Schade um den Lachs, auf den hatte ich mich nämlich jetzt schon gefreut!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 06. Februar 2014, 18:01:40
In diese Schlucht könntet Ihr beim nächsten Mal aber reinschauen, Horst!
Zumindest uns hat es dort (hinter ein paar Canyonwindungen) recht gut gefallen. Und ich finde, gerade bei trübnassem Wetter wirken die Farben sogar satter. Wobei es da drinnen nicht nur Farben gibt... 
Aber dort parken, wo das weiße Auto steht! ;)
Na ja man ist bei Island halt verwöhnt und bunte Steine gibt es an einigen Stellen in Island - aber ich denke an der Ecke kommen wir irgendwann noch mal vorbei.  ;)

Sag mal eure Unterkunft heute ist ja wohl jotwedeh (oder wie schreibt man das?) also völlig abgelegen? Wäre da zur Not ein Restaurant gewesen oder muss man als Islandurlauber immer eine futtergefüllte Kühltasche mit sich tragen?
Diese Unterkunft ist in der Tat sehr abgelegen - aber zu Essen hätte es schon was gegeben wenn wir gefragt hätten.
Wer Unterkünfte mit Küche bucht kann sich aber vorsorglich auch immer ein paar Nudeln, Reis und Nudelsoße im Glas (also eben Sachen die nicht gekühlt werden müssen) auf "Lager legen" dann hat man immer wenigstens was warmes zu Essen - wenn es auch nicht unbedingt ein Gourmet-Mahl gibt.  ;)


Schade um den Lachs, auf den hatte ich mich nämlich jetzt schon gefreut!
... und wir erst ....  ::)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Susan am 07. Februar 2014, 11:10:06
Wie gut, dass ich mir auf dem Markt schon eigenen Lachs besorgt habe  :zwinker: Habe jetzt die letzten Tage nachgeholt und bin begeistert - besonders von den sonnigen Tagen  :floet: Okay, auch Nebel und Niesel erzeugt interessante Stimmungen wie eure Bilder beweisen.
Jetzt aber drück ich mal die Daumen für's Wetterglück die nächsten Tage
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 08. Februar 2014, 17:30:40
13.Tag, 12.7.2013, Freitag


Schon als wir heute frühmorgens auf Geheiß des Weckers den Kopf aus den Federn heben spüren wir eine gewisse Spannung – Crunch Time.
Der Blick aus dem Fenster ist ernüchternd – es regnet und nicht nur weil es erst  5.30 Uhr ist sieht es düster aus.
Auf dem Marsch zum Klo der wieder die Wandernadel in Gold einbringt treffe ich auf den Vermieter der ebenfalls schon wegen uns aufgestanden ist.
Ich bedanke mich noch mal bei ihm für seine Fürsorge und wir wünschen uns  gegenseitig eine gute Zeit.

Das Wetter ignorieren wir einfach, steigen gegen 6 Uhr in den tropfnassen Nissan ein und brausen davon – Richtung Westen auf die 910 zur Askja.
Nach wenigen Minuten ist eine erste kleine Furt zu bewältigen die sonst wohl nur eine Pfütze ist aber heute richtig Wasser hat.





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Die Landschaft verändert sich und bekommt Hochlandcharakter.






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Die Vegetation löst sich fast in Nichts auf – schwarzer Lavasand und dunkle Ascheberge prägen das Landschaftsbild –  immer wieder faszinierend.





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Auch die GoPro ist wieder im Einsatz.








Eine Nebelsuppe schneidet uns von der Außenwelt ab und der Scheibenwischer, dessen Wischblätter eigentlich schon ein Fall für die Rente wären, quietschen munter vor sich hin.
Nach etwa einer Stunde Fahrt sind zwei tiefere Furten zu durchqueren bei denen wir vorher erstmal anhalten und nicht einfach ungebremst durchbrettern wie bei den überschaubaren Bächen und Flüsslein davor. Eine wirkliche Herausforderung sind aber auch diese Furten noch nicht.
Immerhin das Wetter macht uns Hoffnung und beginnt sich zu bessern.
Der Regen hört auf und gerade in unsere Richtung bei der 910, die inzwischen ein „F“ bekommen hat, sieht es am besten aus.
Wir überqueren einen reißenden Fluß über eine Brücke und können im Westen den ersten Sonnenstrahl des Tages registrieren. Ein Strahlen, das sich auch auf unsere Gesichter legt.
Askja wir kommen.




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Wir scheinen Glück zu haben. Sogar die Herdubreid – die Königin der isländischen Berge zeigt sich fast völlig ohne Wolken und das ist schon bemerkenswert.




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Nach insgesamt 3 Stunden erreichen wir die Rangerstation an der Askja.
In der Station erfahren wir noch einmal das gleiche wie gestern am Telefon – ein Stück geht noch mit dem Allrad und dann ist Feierabend. Der Rest der F894 geht nur noch zu Fuß durch den teilweise tiefen Schnee.
Jetzt sind wir schon mal hier – das Wetter hält sich tapfer – also let's get ready to rumble.
Wir fahren die holprige Piste bis zur Absperrung und stellen den Wagen ab.
Da die Tour wohl einiges an Körnern kosten dürfte genehmigen wir uns im Auto noch ein schnelles Frühstück. Dann werden die Gummistiefel angezogen und auch sonst mal wieder so ziemlich alles übergestülpt was wärmt, denn viel über Null hat es hier oben an der Askja nun wirklich nicht. So um die 3 Grad – immerhin plus – aber für einen Julitag doch überschaubar.





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Ein kalter Wind pfeift uns von vorne ins Gesicht, als wir ständig leicht bergauf den mit Stangen abgesteckten Weg durch den Schnee nehmen.




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Die Landschaft ist schon hier absolut beeindruckend.
Schwarze Vulkanberge, deren Kuppen aus den weißen Schneefeldern herausragen vermitteln den Eindruck, in einer so ganz anderen Welt gelandet zu sein.






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Eine Zeitlang versuchen wir uns in einer Fahrspur die wohl vom Ranger stammt, aber hier sinken wir immer wieder ein. Am Rand wo der Schnee noch fester ist läuft es sich besser. Die Bedingungen wechseln ständig. Mal scheint die Sonne, dann ist sie wieder von Wolken verdeckt, mal bläst der Wind uns die Nasen blau, mal verhält er sich friedlich.






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Nach etwa 90 Minuten, die sich wie die doppelte Zeit anfühlen erreichen wir den eigentlichen Parkplatz. Wobei ohne die Klohütte wäre er nicht als Parkplatz erkennbar – selbst Infotafeln sind von hohem Schnee verschluckt worden.






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Wir stapfen hinauf zum Rand der Caldera und blicken auf das Ergebnis des größten Vulkanausbruchs Islands. 1875 setzte eine lang anhaltende vulkantektonische Phase ein die bis 1929 anhielt. Explosive Eruptionen bei der auch diese Caldera entstand, wurden als das Askjafeuer bekannt.
Die Askja, ein mehrere hunderttausend Jahre alter Vulkan war erwacht und modelierte die Landschaft neu.
Für rund 20 Minuten kommt die Sonne heraus und strahlt so intensiv, daß wir ohne Sonnenbrillen kaum mehr etwas gegen den reflektierenden Schnee erkennen können.





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Wir gehen entlang der abgesteckten Stangen durch den Schnee.






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Danach zieht es sich wieder zu und der Wind nimmt gewaltig an Fahrt auf.






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Schließlich erreichen wir tatsächlich unser Ziel – den 220m tiefen Öskjuvatn, der ebenfalls in der Ausbruchserie vor rund 100 Jahren entstand.
Genauso wie der kleine Viti Krater der wie eine Hexenküche gifttürkis zu uns herauf leuchtet.
Ein faszinierender Ort – der schon eine ganz eigene Magie verströmt.
Hier hatten die Apollo Teams u.a. Neil Armstrong von 1965 bis 1967 für die Mondlandung trainert und hier am See endete die Expedition der beiden deutschen Forscher Knebel und Grumbkow die während einer Fahrt auf dem Öskjuvatn verunglückten und von denen nie mehr eine Spur gefunden wurde.





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Kurz nachdem wir den See erreichen, werden die Berge dahinter leider vom Nebel eingehüllt.





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Der Wind pfeift uns die letzte Wärme aus dem Leib und schließlich beginnt es sogar zu schneien. Nur wenige Minuten später wird das Schneetreiben so intensiv, daß man im Zusammenspiel mit dem starken Wind von einem Schneesturm reden kann.
Wir packen unsere Kameras wieder ein und freuen uns, daß wir diesen magischen Ort erreicht haben.
Der Schneesturm wird stärker, die schneebedeckten Berge hinter dem See sind nun fast völlig vom Nebel verschluckt und bevor auch von uns keine Spur mehr gefunden wird, machen wir uns auf den Rückweg.





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Immerhin haben wir diesmal Rückenwind – was uns spürbar unterstützt und natürlich wesentlich angenehmer für die bereits windgepeitschten Bäckchen ist.
So schaffen wir den Rückweg, zu dem im Schnee versunkenen Parkplatz, da es bergab geht, diesmal komplett in 90 Minuten.




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Größere Fotografier- und Filmstopps legen wir jetzt allerdings nicht mehr ein – obwohl sich das Wetter außerhalb der Caldera wieder von seiner freundlicheren Seite zeigt.

Als wir wieder am Auto aufschlagen sind wir doch etwas geschafft aber natürlich völlig happy, daß wir hier waren und durch die Caldera zum See gelangt sind.
Gerade so wie wir es hier erlebt haben mit allen Wetterkapriolen – so ist das eben in Island, hier hakt man nicht einfach Programmpunkte ab – hier ist man den Launen der Natur ausgesetzt und wie bei uns Menschen – die hat nicht immer nur gute Laune. ;)
Wir jetzt natürlich schon und so fahren wir wieder hinab zur Rangerstation.




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So richtig aus den Gummistiefeln kommen wir aber noch nicht. Gleich hinter der Hütte beginnt die Drekagil Schlucht, ein urzeitlich wirkender Canyon aus Lavagestein.





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Weit kommen wir aufgrund des hohen Wasserstandes auch mit unseren Gummistiefeln nicht aber für einen kleinen Eindruck reicht es.

Zudem haben wir heute noch sehr viel Weg vor uns.
Wir überlegen ob wir die F88 (mit zwei sehr tiefen Furten) oder wieder die F910 zur Ringstraße fahren und entscheiden uns für die sichere Variante, die F910. Für Experimente haben wir heute keine Zeit und die Flüsse am Nachmittag haben bekanntermaßen einen deutlich höheren Wasserstand als am Vormittag.





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Belohnt werden wir fast eine Stunde lang mit schönen Ansichten der Herdubreid die sich teilweise völlig aus den Wolken befreit.
Daß die Furten nachmittags wirklich unangenehm werden können erleben wir selbst auch. Ein Fluß, den wir am Morgen noch relativ achtlos gefurtet hatten ist nun ein doch ca 40-50 cm tiefer temperamentvoller Strom geworden.
Schmelzwasserflüsse schwellen tagsüber bei höheren Temperaturen teilweise bis zu einem Meter Höhenunterschied an!
Hier müssen wir schon mal überlegen welchen Radius wir durch den Fluß fahren.
Es geht aber alles gut und wir kommen ohne Probleme auf der andere Seite an.
Nach 3 Stunden ab der Askja erreichen wir wieder den Asphalt, biegen auf die Ringstraße und sind praktisch Punkt 18 Uhr am Myvatn.






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Für uns noch lange nicht das Ende unserer Strecke, aber an dem Thermalgebiet vom Hveris am Berg Namaskand wollen wir nicht einfach achtlos vorbeifahren.
Dafür ist es einfach zu stark.
Also ziehen wir heute zum dritten Mal die Gummistiefel an, denn hier ist es bei Nässe gerne etwas lehmig und so vermeidet man Klumpenbildung an den guten Wanderschuhen.






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Unser Timing ist gerade perfekt denn nur wenige Minuten nachdem wir die dampfende Wunderwelt unter die Gummisohlen genommen haben, bricht die Sonne durch und wie !





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Zauberlicht – Petras Definition für die schönste aller isländischen Wettervariationen beschenkt uns mit fantastischer Szenerie.





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Das Gebiet hier ist ja so schon toll aber mit diesem Licht – einfach nur großartig.






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Nach 45 Minuten ziehen dicke Wolken vor die Sonne und die Show ist vorbei.
Wir warten noch einmal 20 Minuten aber nein – game over.






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Das hat natürlich ordentlich an der Uhr gearbeitet aber den kurzen Abstecher zur Krafla bzw. dem Viti Krater machen wir noch.
Für die Runde am Leirhnjukur haben wir keine Zeit und irgendwie müsste es auch mal was in den Magen geben. Den für heute angedachten Couscous-Salat haben wir als Lachsersatz ja schon gestern verbraten – sofern man das bei einem Salat sagen kann.
Wir biegen auf die 1 die um den Myvatn herumführt ab.
Das Schild „Pizza“ kommt da wie gerufen.
Gerufen wird auch zu unserer Unterkunft und zwar per Telefon. Wir würden bis gegen 22 Uhr kommen und wollten diese späte Ankunft nochmal genehmigen lassen. Kein Problem – wie überhaupt in Island eigentlich nie irgendwas ein Problem ist und sollte mal eines auftreten löst man es ohne großes Aufhebens.





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Auf der Fahrt um den Myvatn, den Mückensee – eines der isländischen Toptouristikziele kommt noch einmal das schöne Zauberlicht hervor.






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Ein paar Motive finden sich auch. Vor allem die Pseudokrater (http://de.wikipedia.org/wiki/Pseudokrater) im Süden bieten sich für ein paar MB auf dem Datenträger an.





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Blick von den Pseudokratern zum Hverfjall einem 2500 Jahre alten Tuffringkrater der ebenfalls zum Kratersystem der Krafla gehört.






Weiter geht es auf dem Weg nach Westen. In Laugar winken wir kurz der Werkstatt die uns 2010 aus einer „misslichen Situation“ geholfen hat und erreichen schließlich den Godafoss. Das inzwischen schlechte Wetter macht uns die Entscheidung leicht hier noch schnell einen Stopp einzulegen. Wenn wir unsere Zusage halten wollen geht da eigentlich sowieso nichts mehr – wir sind spät dran.





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Die 843 führt uns die letzte Strecke nach Süden und wir schaffen eine Punktlandung – genau 22 Uhr erreichen wir das Kidagil Gästehaus vor dem doch überraschend viele Autos stehen – was wir hier doch ein gutes Stück von der Ringstraße entfernt nicht unbedingt erwartet hätten.
Das Zimmer ist absolut ok und hat sogar ein Waschbecken integriert. Klo und Dusche gibt es im Flur, man muss nicht außer Haus, also alles wunderbar komfortabel.
Auto ausladen, Akku aufladen, Bierdoseninhalt entladen, uns auf einen GinTonic einladen und dann kurz vor Mitternacht das Bett mit uns beladen – das war's mit diesem Tag.
Morgen gilt es.
Entscheidend ist dabei nicht das Wetter sondern der Wasserstand der beiden Flüsse bei der Nyidalurhütte, dem einzigen zivilisatorischen Lebenszeichen an der berühmten F26, der Sprengisandur.
Eine kurze Nacht und dann ein spannender Tag – aber genau dafür sind wir ja hier. :)


Übernachtung: Kidagil Guesthouse


Bild des Tages:

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Viti Krater an der Askja
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 08. Februar 2014, 17:50:16
Zauberlicht... man weiß sofort was gemeint ist. Ein wunderschönes Wort!

Aber Island ist auch Zauberland!   ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 09. Februar 2014, 09:41:22
Hier hatten die Apollo Teams u.a. Neil Armstrong von 1965 bis 1967 für die Mondlandung trainert

Ja wie, denen war Utah nicht gut genug  :floet: :cool2: !?

Auf jeden Fall scheinen Gummistiefel noch wichtiger als Wanderschuhe zu sein  :toothy9:.

Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: serendipity am 09. Februar 2014, 10:22:47
Das sind wieder herrliche Eindrücke von einer fantastischen Landschaft und Petra hat mit dem Begriff "Zauberlicht" wirklich das richtige Wort gefunden.

Leider tun mir beim Anblick des Schnees im Juli jetzt schon alle Gelenke weh  :(


Hier hatten die Apollo Teams u.a. Neil Armstrong von 1965 bis 1967 für die Mondlandung trainert und hier am See endete die Expedition der beiden deutschen Forscher Knebel und Grumbkow die während einer Fahrt auf dem Öskjuvatn verunglückten und von denen nie mehr eine Spur gefunden wurde.

Muss dann hier leider mal klugscheißen, es waren von Knebel und Rudloff die nicht mehr vom Öskjuvatn zurückkamen. Ina von Grumbknow war die Verlobte von Knebel und machte sich 1908 selbst auf die Suche nach ihm. Sie fand ihn zwar nicht, schrieb aber ein Buch über ihre Reise: Isafold. (Das steht nämlich in meinem Bücherregal  ;))
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 09. Februar 2014, 12:25:30
Auf jeden Fall scheinen Gummistiefel noch wichtiger als Wanderschuhe zu sein  :toothy9:.
Nicht wichtiger aber hilfreich.  ;)

Muss dann hier leider mal klugscheißen, es waren von Knebel und Rudloff die nicht mehr vom Öskjuvatn zurückkamen. Ina von Grumbknow war die Verlobte von Knebel und machte sich 1908 selbst auf die Suche nach ihm. Sie fand ihn zwar nicht, schrieb aber ein Buch über ihre Reise: Isafold. (Das steht nämlich in meinem Bücherregal  ;))
Dank an Dein Bücherregal!   :)
Das kommt davon wenn man "Wissen aus dem Web" kopiert.  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Heiko am 10. Februar 2014, 09:19:14
3 Grad und Schnee im Juli  :o, das ist definitiv nicht mein Wetter.

Alle Achtung vor eurer "Polarexpedition". Die Landschaft sieht schon in gewisser Weise faszinierend aus, aber bei den äußeren Umständen muss ich das nicht persönlich erleben, da langen mir eure Bilder.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 12. Februar 2014, 20:10:25
14.Tag, 13.7.2013, Samstag


Dass der Knackpunkt einer Reise an einem Fluß hängen kann ?
Eher ungewöhnlich und stimmt ja auch nicht, es sind zwei Flüsse.
Zwei oftmals tiefe Flüsse an der Nyidalur Hütte gilt es auf dem Weg nach Süden einmal quer durchs Hochland auf der Sprengisandur – der F26 – zu bewältigen, zu furten.
Im Internet gibt es nicht wenige bewegte Bilder in denen man in meist wackeligen Aufnahmen abgesoffene Autos und deren hilflose Fahrer bewundern kann.

Um möglichst gute Bedingungen an den Furten zu haben überquert man einen Schmelzwasserfluss am besten frühmorgens. Durch die niedrigeren Temperaturen in der Nacht haben diese Flüsse morgens immer deutlich weniger Wasser und sind dadurch natürlich leichter zu passieren.
Ob das für unseren Nissan mit 45 cm Wattiefe reicht werden wir sehen.
Wenn nicht – müssten wir die Strecke von der Furt bei Nyidalur bis zur Ringstraße nach Norden wieder zurück und dann über die zweite Hochlandquerung, die F35 nach Süden vorstoßen.
Nicht nur, daß wir diese Strecke schon kennen – sie würde uns von hier aus 2 Tage und einiges an schönem Wunschprogramm im Hochland kosten. Deshalb hatten wir auch die Unterkunft – das Kidagil Guesthouse  „strategisch“ so gewählt, daß wir die Entfernung zur Hütte mit den tiefen Furten so kurz wie möglich halten.

So sind wir nach einer kurzen Nacht um 5.30 Uhr auf den Beinen, beladen eilig das Auto und brausen bei strahlendem Sonnenschein los.
Auf nach Süden zum Beginn der F26, der Sprengisandur.
Nach 5 Minuten sehen wir doch tatsächlich einen Polarfuchs über die Fahrbahn trippeln – aber damit hatten wir nicht gerechnet – die Kameras liegen noch auf dem Rücksitz verstaut.




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Einsame Farm am Rande des Hochlandes.





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Kurz vor Beginn der F26 ist ein Gatter zu öffnen und dann sind wir auch schon auf dem Weg ins Hochland in die Missetäterwüste wie sie in früheren Zeiten genannt wurde, als man Menschen die sich aufgrund ihrenTaten nicht mehr in der isländischen Gesellschaft blicken lassen durften in das Hochland verbannte, was oft einem Todesurteil gleichkam.






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Gleich am beginn der F26 gibt es einen Wasserfall der zu unseren absoluten Favoriten dieser Gattung Natur gehört – der Aldeyarfoss.
Das Licht steht morgens ungünstig, aber ein kurzer Stop muss trotzdem sein.




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Eindrucksvolle Basaltsäulen gibt es am Aldeyarfoss zu bewundern.






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Außerdem das wahrscheinlich letzte Blümchen an diesem Tag.








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Danach geht es erstmal ungebremst weiter nach Süden – es gilt möglichst früh an den Furten anzukommen.
Weit schweift der Blick durch die schwarzen und braunen Lavalandschaften.






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Die Piste ist größtenteils ordentlich zu fahren – aber dazwischen gibt es immer mal wieder kernige Passagen mit Steinen und Löchern die höchste Aufmerksamkeit erfordern.
Vor uns zuckelt ein Suzuki Jimny. Für uns ist sowas kein Auto sondern eine Zumutung zumindest wenn man mit sowas im Hochland unterwegs ist.
Da gibt selbst der Lada eine weit bessere Figur ab.
Es ist nicht so, daß es auf dem Weg gar keine Furten gibt aber wirklich sonderlich fordernd sind sie nicht.
Der Jimny Fahrer nebst Beifahrerin hält offensichtlich verunsichert an einer Furt die eigentlich nicht der Rede wert ist – eine gute Möglichkeit zu passieren was sonst im Hochland wenn jemand nicht zur Seite fährt nicht so wirklich einfach ist.
Um nicht pausenlos Staub und Steine abzubekommen hält man Abstand und muss sich mit der Geschwindigkeit des Vordermanns abfinden, außer man wagt ein riskantes Überholmanöver, das Reifen oder Scheibe beschädigen an.





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Mit einem Schnitt von 40-50km/h knattern wir über die Hochlandpiste.

Der Name Sprengisandur ist übrigens dadurch entstanden, dass Pferde möglichst schnell darüber "sprengen" sollten, um die gefährliche Strecke bald hinter sich zu haben und wieder Gras und Wasser zu finden.

Noch etwas Geschichte zur Strecke:
Die Sprengisandur ist mit 200 Kilometern nicht nur die längste Hochlanddurchquerung Islands sondern überhaupt ein sehr alter Weg, der von den frühesten Zeiten der Besiedlung bis ins Hochmittelalter häufig benutzt wurde. Allerdings war er wegen seiner Wetterumschwünge und seiner Trockenheit auch immer schon gefürchtet.
In früheren Zeiten vermutete man zudem, dass hier Trolle, böse Geister und  Geächtete ihr Unwesen treiben könnten, so erklärte man den Weg im 18.Jahrhundert für verloren.
Danach reiste fast niemand mehr über diese Wege, bis 1897 der Forscher Daniel Bruun den Weg für sich entdeckte. Er initiierte eine neuerliche Kennzeichnung des Weges mit Steinmännchen, die 1907 abgeschlossen wurde. Im Jahre 1933 fuhr dann zum ersten Mal ein Auto die Strecke ab. Über die Tungnaá musste man es im Boot befördern.
So war das einst. Heute ist die Strecke bis auf die Furten für Allradfahrzeuge kein Problem.





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Das Wetter gibt sich gemischt – ein Sonne- und Wolkenmix mit eisigen Temperaturen. Die Piste schlängelt sich in vielen Kurven über die Ascheberge.
Dazwischen entdecken wir viele kleine Flüsse an deren Rändern sich leuchtende Moose festgesetzt haben. Die Vegetation ist hier eher ein Mikrokosmos der aber absolut faszinierend ist. If you can make it there …. wer auf diesem kargen Sand und Steinboden überlebt der schafft es auch in New York...  ;)
Bedauerlich, daß wir auf der Fahrt nicht öfter mit Zeit anhalten können um die Landschaft zu genießen, zudem es ja auch viele sonnige Abschnitte an diesem Morgen gäbe – aber ein Scheitern an der Furt wollen wir uns nicht durch vertändelte Zeit hinterher vorwerfen müssen.






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Gegen 9 Uhr ist bereits von einiger Entfernung die Hütte bei Nyidalur und der erste Flussarm zu sehen.
Von weitem sieht das nicht sonderlich dramatisch aus – wir werden sehen.
Am Fluß angekommen sind wir überrascht, ja fast enttäuscht – vor allem ich.
Nein, der Fluß ist nicht zu tief.
Er ist zu seicht!  :o
Ich hatte mich auf ein abenteuerliches Spektakel eingestellt – die schwierigste Furt unserer Islandreisen und dann ist das hier so ein Pfützchen.





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Ich mache mir nicht einmal die Mühe nach einer Idealroute Ausschau zu halten sondern brettere einfach durch die trotzdem breite Furt die aufgrund des niedrigen Wasserstands aber einige kleine Inseln aufweist.
Wenn wir da an die Furt bei den Laki-Kratern vor 3 Jahren denken – das war ein anderes Kaliber.
Natürlich sind wir erstmal erleichtert überhaupt durchgekommen zu sein durch Teil 1 der Sprengi-Problemzonen aber – dafür hätten wir es auch gemütlicher angehen lassen können. Wenn man das immer wüsste ….

An der Nyidalurhütte halten wir uns nicht lange auf erleben aber etwas was uns zunächst nicht gefällt. Das Klohäuschen möchte eine Benutzungsgebühr von 300 ISK (rund 2€) für das Klo.
Nicht, daß das nicht nachvollziehbar wäre (wobei der Preis auch zu hoch ist). Aber auch daß es solche Dinge normalerweise bisher in Island nicht gab – macht uns das Land so sympathisch.






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Wir wollen gerade weiter fahren da sehen wir den Jimny sich der Furt nähern.
Das könnte doch noch einmal interessant werden.
Ich hole mir die Kamera vom Auto und baue das Stativ auf.
Ich kann mir dabei Zeit lassen. Der Jimny-Fahrer scheint keiner von der Draufgänger-Sorte zu sein sondern eher das Gegenteil.
Minuten vergehen.
Als ich schon abbrechen will schwimmt er doch noch durch die machbaren Flussarme – na, geht doch.






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Die zweite Furt nach der Hütte - Problemfall Nummer zwei - erweist sich ebenso für unseren Nissan als absolut machbar.
Einen Tick tiefer, dafür nicht so breit.
Ich fahre für einige Aufnehmen gleich mehrfach durch die Furt da wir ja nun wissen – was Schlimmeres sollte nicht mehr kommen.
Natürlich sind wir erleichtert. Wir können die Sprengi weiter nach Süden bis Hrauneyjar fahren. Ein bisschen dumm aus der Wäsche gucken wir trotzdem.
Wir hatten uns im Vorfeld mit diesen Furten so selbst gehyped und dann das.
Irgendwie typisch – es kommt halt immer ganz anders als man denkt.
Leider nicht anders als man denkt verhält sich das Wetter. Laut Vorhersage ist für den Nachmittag schlechteres Wetter mit Regen im Anmarsch und das Wetter verhält sich brav entsprechend dieser Ankündigung.
Schattige 3° Grad (Sonne gibt es inzwischen schon länger keine mehr) verlocken nicht unbedingt dazu einen Kamerastop nach dem anderen einzulegen.





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Einige Male quälen wir uns trotzdem hinaus in die Kälte. Wir sind ja schließlich im Urlaub.  ;)







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Das Verlassen des Autos geht natürlich immer mit dem Anziehen diverser Rückbankgegenstände (dicke Jacke, Handschuhe. Mütze) einher. Man kann vor lauter Klamotten kaum mehr laufen.  :))





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Manchmal, wenn es nur ganz schnell gehen soll verzichtet man darauf – bereut es dann aber zähneklappernd relativ schnell.





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Die weiteren Kilometer nach Süden sind unproblematisch, die Piste gut zu fahren.





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Einige kleine Furten gibt es noch aber nennenswert sind sie nicht.
Nennenswert ist allerdings noch ein Erlebnis irgendwo unterwegs wo uns eines der wenigen entgegenkommenden Autos per Handzeichen zum Stehen bringt.
Der Fahrer fragt uns ob wir zufällig nach Hrauneyjar unterwegs wären was wir bejahen.
Er holt einen Schlüssel mit Holztäfelchen hervor den er heute Morgen statt abzugeben in seiner Jacke vergessen hätte und fragt uns ob wir das für ihn übernehmen könnten.
Kein Problem – eine ungewöhnliche Schlüsselübergabe auf der F26 aber das ist nun mal ein ungewöhnliches Land.  :)






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Über Hügel und karge Ebenen geht es auf die letzten Kilometer, schließlich vorbei am großen Thoritsvatn bis Hrauneyjar.
Inzwischen hat es sich eingeregnet als wir um kurz nach 13 Uhr den Asphalt erreichen. Immer wieder ein besonderes Gefühl wenn man nach Stunden über Stein, Geröll- und Wellblechpisten, verbunden mit den akustischen rumpeligen  Begleiterscheinungen plötzlich so ein sanftes fast lautloses Dahinrollen erlebt.
Immer ein Aha-Effekt.





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Eine Viertelstunde später ist das Hochlandzentrum von Hrauneyjar erreicht.
Die Barracke, einige dazugehörige Häuschen etwas weiter östlich sowie das große und teure Highland Hotel sind die einzigen zivilisatorischen Lebenszeichen im Umkreis von fast hundert Kilometern - in einige Richtungen sogar noch weit mehr.
Dementsprechend sind auch die Preise.
Die Tanke bei Hrauneyjar ist die einzige im südöstlichen Hochland und einen Supermarkt oder gar eine Ansiedlung – weit und breit Fehlanzeige.

Man fragt sich in Island an bestimmten Stellen als Individual-Tourist mit den Erfahrungen aus anderen Ländern warum da nicht mehr hingebaut wird. Letztendlich ist das ja sympathisch und darf eigentlich auch noch eine Weile so bleiben, daß hier keine McDonalds, Burger Kings und 10 klotzige Hotels an die Lagune am Jökulsarlon oder zum Geysir gezimmert werden.





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Auf unser vorreserviertes Zimmer können wir nicht vor 15 Uhr, also betanken wir  erst mal das Auto (schon fast ein Kunststück bei dem Wetter keinen Rost anzusetzen) trinken Kaffee, telefonieren mit zu Hause, werfen das kleine Surfbrett an und checken das Wetter. Aua. Da brauchen wir gleich noch einen Kaffee – für heute ist übelster Regen angesagt. Zumindest für morgen sieht es besser aus.


Da wir ja ausnahmsweise mal Zeit haben frage ich an der Information im Hochlandzentrum nach dem Valley of Tears und einer Zufahrt, da ich davon zufällig ein Foto auf einer schon ziemlich vergilbten Karte an der Wand entdecke.
Ich könne eine offiziell gesperrte Straße der Kraftwerkangestellten benutzen. Ich wäre dort nur nicht versichert sonst wäre das völlig ok.
Na sowas – wir werden das morgen probieren.





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Inzwischen können wir unser Zimmer aufsuchen. Das Mini-Zimmer (etwa 9qm bestehend aus zwei Einzel-Betten und sonst nichts) ist eher bescheiden aber ok und es gibt immerhin eine große Küche. Auch hier ist das Zimmer als Schlafsackunterkunft gebucht, WC und Dusche sind auf dem Gang.





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Da guckt man schon mal sparsam bis grenzdebil wenn man so ein tolles Zimmer betreten darf.
Man beachte die modischen Schuh-Überzieher.


Der Regen ist weit agiler als wir. Vielleicht macht uns das Wetter heute so müde oder es ist der Schlafmangel der letzten Tage – jedenfalls zieht uns beide die Schwerkraft unerbittlich aufs Bett und wir schlafen beide ein.
Den eigentlich an diesem Nachmittag geplanten Ausflug zu den Veidivötn verschieben wir auf eine nächste Reise das macht auch nachdem wir von unserer Augenpflege wieder aufwachen keinen Sinn denn das Wetter ist nach wie vor absolut unterirdisch.

Wir raffen uns trotzdem noch einmal auf und fahren eine kleine Piste. Die Piste endet im Niemandsland und der Regen ist so ein richtig fieser Drizzle, eine äußerst intensive Dusche – allerdings nicht mit warmem Wasser.
Für heute geben wir es auf – es macht einfach keinen Sinn.
Wir fahren zurück zur Unterkunft und bereiten das Essen vor – heute unspektakulär eine Packung Nudeln mit Arabbiatasoße die wir noch im Auto herumfahren hatten.
Mit einer Küche hatten wir hier gar nicht gerechnet – die gab es bei unserem letzten Besuch vor vier Jahren hier noch nicht.
In der großen Küche, die auch einige Tische und Sitzmöglichkeiten hat, ist es trubelig – viele Gäste haben sich nun hier eingefunden und haben Hunger.
Als es noch mehr Leute werden verziehen wir uns aufs Zimmer und trinken dort in Ruhe noch ein Bier aus unseren geschätzen Vinbudin-Vollbierbeständen und dazu gibt es auf das Mistwetter noch einen GinTonic. Wehe das Wetter wird morgen nicht besser …. denn wir freuen uns auf einen landschaftlich besonders schönen Tag ...


Übernachtung: Hrauneyjar als Schlafsackunterkunft


Bild des Tages:

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Harmlose Furt bei Nyidalur
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 12. Februar 2014, 20:33:31
Das mit dem Furten finde ich irgendwie total spannend. Und für dieses schöne Hochland (auch bei Schietwetter) lohnt es sich!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 13. Februar 2014, 12:07:37
Also da sollte man sich schon ganz doll lieb haben  :totlach:, wenn man bei solch einem Schittwetter diese Abstellkammer teilen muss  :toothy9:.

Waren eigentlich die blauen Überschuhe Pflicht?

Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Silv am 13. Februar 2014, 12:47:42
Waren eigentlich die blauen Überschuhe Pflicht?

Wahrscheinlich damit der teure Parkettboden nicht zerkratzt wird....  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Paula am 13. Februar 2014, 13:21:49
Waren eigentlich die blauen Überschuhe Pflicht?

Wahrscheinlich damit der teure Parkettboden nicht zerkratzt wird....  ;)

das sieht echt witzig aus, wie für Besucher im Krankenhaus auf der Intensivstation. Aber man muss dann wahrscheinlich weniger putzen. Warum zieht man da die Schuhe nicht einfach aus? Okay andere Länder andere Sitten  :)

dieses völlig vegetationsfreie Hochland und die dazugehörige Schotterstraße sind für meinen Geschamck gar nix. Da muss ja noch was tolles nachkommen wenn man so was auf sich nimmt  :sabber:
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Heiko am 13. Februar 2014, 14:55:21
Also mir hat diese Hochlanddurchquerung jetzt auch nicht wirklich gefallen  :weissnicht:, obwohl das Furten bestimmt interessant war ;D. Da bin ich jetzt auch auf das eigentliche Ziel dieser Etappe gespannt. Und natürlich wünsche ich mir wieder etwas besseres Wetter, sonst steige ich nicht mehr aus dem Auto aus :heul:.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 13. Februar 2014, 21:54:53
Waren eigentlich die blauen Überschuhe Pflicht?
Nein nur schick aber nicht Pflicht.  ;)


Wahrscheinlich damit der teure Parkettboden nicht zerkratzt wird....  ;)
Also teurer Parkettboden war nicht in Sicht ...  nein, das etwas feuchte Klima führt dazu, daß man gerne so einige "Verunreinigungen" an den Schuhen pappen hat und das ist bei den (Teppich-)Böden dann nicht unbedingt angenhem wenn man dann später barfuß durch den Flur aufs Klo schleicht ...  ;)


Warum zieht man da die Schuhe nicht einfach aus? Okay andere Länder andere Sitten  :)
Kann man schon machen. Ist halt bei Wanderschuhen mit doppeltem Knoten manchmal einfacher so ein "Verhüterli" drüber zu stülpen.  ;)







dieses völlig vegetationsfreie Hochland und die dazugehörige Schotterstraße sind für meinen Geschamck gar nix.
Wie der US-Südwesten nur in schwarz und grau statt in rot.   ;)
Aber klar - das ist weniger was für's Auge sondern viel mehr ein Erlebnis da durch zu fahren.  :)




Da muss ja noch was tolles nachkommen wenn man so was auf sich nimmt  :sabber:
Man kann unser nächstes Zielgebiet auch ohne die Hochlanddurchquerung von Süden her ansteuern aber die Gegend südlich von Hrauneyar ist schon einer meiner ganz großen Favoriten auf der Vulkaninsel.




Also mir hat diese Hochlanddurchquerung jetzt auch nicht wirklich gefallen  :weissnicht:, obwohl das Furten bestimmt interessant war
Diesbezüglich bringt der nächste Tag eine deutliche qualitative und vor allem quantitative Steigerung.  ;)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: soenke am 15. Februar 2014, 13:08:49
So, war ne Woche auf Fortbildung und konnte leider nicht täglich mitfahren.

An der oder dem Askja hat es mir ganz gut gefallen. Ich nehme aber mal an, dass es dort im September wohl noch schöner ist, dann ja wohl ohne Schnee. Oder liegt dort ganzjährig Schnee?

Die Hochlandfahrt am letzten Tag wäre mir auch etwas zu trostlos, aber wie ich dich kenne wird wohl noch ein absolutes Highlight kommen, was du ja schon angedeutet hast, darauf freue ich mich schon !!

Ich glaube ich werde wohl bei meiner zwar teureren und komfortableren Lösung bleiben Hotels der gehobenen Preisklasse zu buchen, denn solch kleine Zimmer und ohne eigenes Bad sind nicht so mein Ding.

Zitat
Da guckt man schon mal sparsam bis grenzdebil wenn man so ein tolles Zimmer betreten darf.

Mein Gesichtsausdruck bei Betreten des Zimmers/Abstellkammer wäre wohl nicht in Worten zu beschreiben, da FSK ab 18. ;D

LG Sönke
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 15. Februar 2014, 15:00:29
Hi Sönke,

An der oder dem Askja hat es mir ganz gut gefallen. Ich nehme aber mal an, dass es dort im September wohl noch schöner ist, dann ja wohl ohne Schnee. Oder liegt dort ganzjährig Schnee?
Die Askja kann man im September normalerweise gar nicht mehr erreichen - da ist das Hochland schon wieder zu und da könnte dann wieder Schnee liegen.
Schneefreier ist es Ende Juli bis Ende August. In wie weit sich das ganze dort darstellt - das variiert von Jahr zu Jahr - manchmal von Tag zu Tag. Plötzliche Schneefälle sind immer möglich auch im Hochsommer.
Bei uns lag der Schnee verhältnismäßig lange - war also etwas Pech - andererseits Glück daß wir überhaupt hin konnten und das Erlebnis wurde dadurch keineswegs geschmälert.



Die Hochlandfahrt am letzten Tag wäre mir auch etwas zu trostlos, aber wie ich dich kenne wird wohl noch ein absolutes Highlight kommen, was du ja schon angedeutet hast, darauf freue ich mich schon !!
Ich hatte ja schon geschrieben - auf Fotos wirkt diese schwarzgraue Landschaft öde (ist ja auch eine Ödnis  ;) ) aber es ist schon faszinierend diese Gegend zu durchqueren. Auch die Vorstellung daß man Verbrecher in diese Wüste geschickt hat und wie es wohl gewesen sein mag früher diese Gegend zu druchqueren, die wilden Flüssen die man furtet, alles in allem schon irgendwie eine besondere Sache.
Am Gegenstück der F35 (die Alternative Hochlanddurchquerung) sind neben dem Kerlingarfjöll, das wir ja schon vorgestellt haben mit Hveravellir auch noch ein interessantes Heißquellengebiet - also insgesamt mehr Highlights als an der F26 (Sprengisandur).
Da liegen die schönsten Gebiete eigentlich an ihrem südlichen Ende im sogenannten Fjallabak.


Mal eine graphische Übersicht der Sprengi-Route:

https://maps.google.de/maps?saddr=Godafoss+Wasserfall,+Island&daddr=64.8969737,-18.0637458+to:Guesthouse+At+Hestheimar,+Guesthouse+At+Hestheimar,+Sprengisandslei%C3%B0+F26,+Hella+South+Iceland,+Island&hl=de&ie=UTF8&ll=64.932853,-18.105469&spn=9.353553,21.42334&sll=64.876938,-19.753418&sspn=2.335003,5.355835&geocode=Fb0-6gMd5TD0_iE-7GCO0vrbcynvmZxLan7NSDE-7GCO0vrbcw%3BFc0_3gMdf17s_ilZsUZ9VCTSSDF16LyeoiuTHw%3BFTeT0wMdSLbZ_ilVE-fuTeXWSDEMWsnBz5Pmtw&oq=hrauneyar&mra=dvme&mrsp=1&sz=8&via=1&t=m&z=6

A im Norden der Godafoss und B das Hrauneyar Hochlandzentrum.

Ich glaube ich werde wohl bei meiner zwar teureren und komfortableren Lösung bleiben Hotels der gehobenen Preisklasse zu buchen, denn solch kleine Zimmer und ohne eigenes Bad sind nicht so mein Ding.
In Deiner Reisezeit ist auch gar kein so gravierender Preisunterschied zwischen den einfacheren zu den besseren Zimmern wie in der Hochsaison.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Michael am 15. Februar 2014, 17:12:49
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/vlcsnap-00037l6oad.jpg)
Die Landschaft verändert sich und bekommt Hochlandcharakter.

Geniale Gegend!  :thumb:
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 15. Februar 2014, 21:36:06
15.Tag, 14.7.2013, Sonntag


Wenn man um 5:30 Uhr den lieblichen Schalmeien des Weckers folgt, sich aus dem Bett hochquält, einen Blick aus dem Fenster riskiert und dann auf Katastrophenwetter blickt hat das wenigstens einen Vorteil – man kann sich noch einmal hinlegen.
Wir dösen also noch einmal ein und stehen schließlich um 6.15 Uhr auf – aufgeben wollen wir noch nicht. Schon gar nicht bevor der Tag für uns begonnen hat – wir sind ja in Island.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_00562gu82.jpg)
Dennoch – daß das Wetter so mies werden würde – alles düster, Regen, nicht mal eine Wolkenstruktur – das hatte uns der Wetterbericht heute anders versprochen – also etwas gedämpft ist die Euphorie schon – denn auf diesen Tag hatten wir uns besonders gefreut – wir wollen ins Hochland zu bunten Bergen, durch viele Flüsse und zum Langisjor See.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0055mxuxf.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0060j3ue8.jpg)
Nach einem eingesprungenen Kaffee legen wir ein paar Minuten später ab und biegen nach sehr kurzer Fahrt bereits auf die 208 die hier ihr einstmaliges „F“ verloren hat – das sie aber später wiedergewinnen wird. Unser erster Stop ist ein kleiner Abstecher den wir trotz nasser Schafskälte und Fieselregen unternehmen – es geht zum Valley of Tears (der Name passt gerade in jeder Beziehung) und das Wetter wird gefälligst ignoriert. Na ja, wir tun zumindest so.
Der Angestellte im Hrauneyjar Center hatte uns gestern ja den Tipp mit der Zufahrt der Kraftwerkmitarbeiter gegeben und das probieren wir jetzt einfach mal aus.
Nach einigen hundert Metern teilt sich die Strecke aber es ist eigentlich klar, daß wir die Richtung wählen müssen die zum Stausee führt.
Nach weiteren hundert Metern halte ich den Wagen an, steige aus und peile die Lage und die ist gar nicht so schlecht.
Der Regen hat gerade ein wenig nachgelassen und hey – die Schlucht haben wir tatsächlich gefunden.
Ein toller Canyon über den je nachdem mal mehr oder weniger Wasser vom  Stausee die Canyonwand in Form von vielen kleinen Wasserfällen hinunterfällt.
Das Tal der Tränen – eine Symbolik für den Zwiespalt, den die Isländer mit der Nutzung ihrer Natur als Energielieferant haben.
An einigen Orten wurde Natur zu Gunsten der 300.000 Einwohner bereits dramatisch verändert. Die Medaille hat natürlich zwei Seiten.
Wohlstand oder Naturschutz.





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Wir holpern die kurze Piste zurück zur 208 und brettern weiter nach Süden in Richtung Hochland. Wir haben nur diesen Tag für das Gebiet – und hoffen einfach auf noch besseres Wetter.






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Immerhin bleibt es nun trocken und die Landschaft verbreitet fast so etwas wie einen mystischen Zauber.





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Obwohl diese Strecke bisher in jeder unserer bisherigen Reisen mit im Programm war kommt sie uns heute fast wie neu vor.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0085zkuvv.jpg)
Ohne Moos nix los.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0135j5un4.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0313kquw6.jpg)







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Die Berge beginnen zu leuchten, die Wolken dampfen über ihren Gipfeln, eine fantastische Stimmung.







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Die Begeisterung für Islands Natur hilft auch die eisigen Temperaturen und den kalten pfeifenden Wind zu verdrängen, mit denen wir an diesem Morgen konfrontiert werden, eigentlich geeignet um sich einen Tag in der Nähe der Heizung mit Glühwein zu beschäftigen. Ja, so ein isländischer Sommer hat vieles womit er überraschen kann.






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Wir sind inzwischen so richtig in die schwarze Lavawüste eingetaucht.






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Hier im sogenannten Fjallabak Naturschutzgebiet erhält der schwarze Lavasand aber in Form von bunten Bergen abwechslungsreiche Gesellschaft.
Diesen „Sommer“ liegt auch jetzt Mitte Juli noch (oder wieder) Schnee auf den Bergen was zu dem schwarzen Sand und den mal gelben, mal grünen Moosen und den orangen Liparitbergen eine weitere Farbkomponente liefert die uns begeistert.






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Teilweise scheint diese unwirkliche, unwirklich schöne Landschaft wie mit Leuchtdioden bestückt und durch den Regen frisch für uns geputzt.
Ganz verstohlen bricht hier und da mal ein Sonnenstrahl durch die Wolkendecke - das ist wieder dieses Island das uns einfach umhaut und immer wiederkommen lässt. Ein wundervolles Land, das immer wieder aufs Neue für Spannung und Überraschungen sorgt.





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Auf einer Anhöhe sehen wir einen Allrad parken.






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Wir sind neugierig und fahren eine Piste den Berg hinauf und stoßen auf einen Kratersee.
Beim Blahylur handelt es sich um einen Explosionskrater der zum Vulkansystem der Veiðivötn gehört.
Von hier oben hat man auch einen herrlichen Blick hinab in die Landschaft.
Wir fahren zurück zur 208 aber wirklich gut voran kommen wir nun nicht mehr. Ein Motiv nach dem anderen zwingt uns zum anhalten und wir stellen uns auf diese doch völlige Veränderung unserer Stimmungslage gerne um.
Heute Morgen noch wettermäßiger wie persönlicher Weltuntergang und nun jagt ein Hochgefühl das nächste und ….. dieser Tag und diese Gegend hat noch viele Pfeile im Köcher.





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An der Kreuzung der 208 und der F225 geht auch noch eine Piste hinauf zum Ljotipollur Kratersee.





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Auch hier wird uns farblich einiges geboten.





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Blick vom Ljotipollur Kratersee hinab auf die Flussarme der Tungnaa







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Je näher wir an Landmannalaugar herankommen umso bunter und leuchtender werden die Farben.





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Für einen kurzen Blick fahren wir zwar den kurzen Abstecher nach Landmannalaugar (und beobachten einen Bus beim Furten).






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Hier wandern wollen wir dieses mal nicht – wir haben andere Pläne.






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Nach einem kleinen Frühstück am Auto geht die Fahrt weiter nach Süden auf der F208.





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Die ersten Flüsse müssen gefurtet werden – 5 von ihnen sind als tiefer eingestuft und haben Warnschilder und teilweise sind Markierungspfosten abgesteckt die den Weg durch den Fluß vorschlagen.






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Wir haben keine Probleme und wenn uns nicht ständig die Landschaft zum Anhalten zwingen würde kämen wir bestens voran.








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Die Strecke wird immer spektakulärer und führt im auf und ab durch Täler und über Berge, durch viele Flüsse (wir fallen fast von einer Furt in die nächste) ...






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... und bietet alle paar Meter eine neue Perspektive.





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Eine absolut grandiose Gegend durch die die F208 hier führt. 30 Kilometer nach der Kreuzung bei Landmannalaugar kommt die nächste größere Abzweigung – die F235 und genau die war der eigentliche Grund warum wir überhaupt bis hierher gefahren sind – denn die F235 soll uns zum Langisjor See führen.
Gleich zu Beginn der 23 km langen Piste wartet das größte Problem – die schwerste Furt – die sich letztendlich aber als unproblematisch herausstellt.





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Die Strecke bietet neben weiterhin schönen Hochlandlandschaften endlos viele kleine Flüsse.
Wir nehmen uns vor, die Flussdurchquerungen auf dem Rückweg zu zählen – wobei wir nur die zählen wollen die wirklich fließendes Wasser haben – größere Pfützen fallen durch „unser Raster“.






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Während wir schon Wetten abschließen wie viele Furten das heute insgesamt werden haben wir auch schon den Langisjorsee erreicht, halten an einem Parkplatz in der Nähe des Sees und laufen einen Pfad etwa 500m hinauf auf einen Aussichtshügel.






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Ein Juwel unter den isländischen Seenlandschaften - 20 km lang und bis zu 2 km breit. Bis zum Ende des 19.Jahrhunderts wussten von seiner Existenz nur Schafhirten und Bauern, die am Sommerende nach verirrten Schafen suchten.
Für einen ersten Blick schon mal recht ansprechend.
Doch damit sind wir noch nicht zufrieden.





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Vom ersten Parkplatz geht ein Pfad hinauf auf den Sveinstindur, den Berg, der die Gegend um dem Langisjor beherrscht.
Der erste Abschnitt hinauf auf einen Sattel ist ganz gut zu gehen aber geht schon ordentlich in die Beine und die Pumpe bekommt gut zu tun.
Beim zweiten Abschnitt auf einen der unteren Berggipfel ist allerdings schon Trittsicherheit gefragt. Der sandige Weg mit sehr steilem Anstiegswinkel kostet Körner – auch weil man immer wieder mal etwas im Sand zurückrutscht. Gar nicht so einfach eine Stelle zu finden, an der man anhalten und das Stativ aufstellen kann. Filmen aus der Hand wäre gerade sowieso völlig unmöglich bei einem Puls von 585.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0294p6ubl.jpg)
Oben angekommen wird man für die Anstregung mit einem tollen Blick auf den See ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_02967iut0.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_029938u85.jpg)
... und die Umgebung belohnt.







(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0304izu02.jpg)
Von oben sehen die parkenden Autos wie weiße Streichholzschachteln aus.

Ganz nach oben – poah – das ist dann doch too much und inzwischen ist es auch schon fast 16 Uhr und noch eine Menge Weg vor uns.
Mehr an Ausreden fällt mir nicht ein – jedenfalls war es bis hierhin schon sch...anstrengend genug.  ;)






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_03238tupw.jpg)
Auf der Fahrt zurück über die F235 und F208 entdecken wir trotz gleicher Strecke noch neue Motive und zudem zählt ja diesmal das „Furtkomitee“ die Flußdurchquerungen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0330popi6.jpg)
Ergebnis – Genau 70 Flüsse haben wir auf der F208 und F235 auf Hin- und Rückweg passiert.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0339lcsrc.jpg)
Viel Wasser um die Reifen an diesem Tag - nicht nur bei uns.
Wie heißt es in einem alten Schlager - über 70 Flüsse musst Du gehen … (oder so ähnlich  ;) ).





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_03429esxd.jpg)
Wie es dieser PKW so weit ins Hochland geschafft hat ist uns ein Rätsel.
Der Fahrer geht auch mehrfach die Furt zu Fuß ab und findet schließlich eine Route die er mit seiner Seifenkiste passieren kann - mutig, gekonnt oder auch viel Glück?
Wahrscheinlich mit dem Auto von allem ein bisschen.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0344jfs67.jpg)
Wir biegen auf die F225 ab, die in Island Landmannaleid heißt. Eine ebenso  reizvolle Strecke mit allerdings deutlich weniger Furten. Nur eine wirklich fordernde und ein paar kleine Gewässer gilt es zu durchqueren – nach wie vor kein wirkliches Problem. Unser Nissan Terran schlägt sich überhaupt wieder einmal bestens.
Kein Gemucker, kein Problem an einem der Flüsse, kein Ausfall, alles perfekt.
Die über 180.000 km die er auf den Hacken hat machen sich nicht nachteilig bemerkbar.






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Die Strecke auf der Landmannleid gewährt uns am Ende sogar noch einen ungetrübten Blick auf die Hekla – den wohl bekanntesten Vulkan Islands.
Die 1491m hohe Hekla ist der Zentralvulkan einer 40 km langen Vulkanspalte und mindestens 7000 Jahre alt. Der Berg gehört zu den drei aktivsten Vulkanen Islands. Die beachtlichen Eruptionen des Vulkans haben immer wieder große Teile von Island mit vulkanischen Aschen und Gestein bedeckt. Etwa zehn Prozent der Asche die in den letzten 1000 Jahren auf Island ausgestoßen wurde, stammt von der Hekla.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0365p3s8z.jpg)
Ehrfürchtig machen wir ein paar Aufnahmen und legen die letzten Kilometer auf der 225 zurück bis wir die 26 und wieder so etwas wie mehr oder weniger Zivilisation erreichen (na ja – das heißt ja generell in Island nicht viel – und wirklich viel ist hier auch schon mal gar nicht nur ein paar Hüttchen hier und da kann man nach einigen Kilometern nach Süden wahrnehmen).






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Wir sind mit dem Tag zwar schon hochzufrieden und müde wären wir auch aber gnadenloserweise geht es noch zu zwei Wasserfällen die sich unweit der 26 vor neugierigen Blicken verstecken. Da wären zunächst die breiten Stromschnellen des Tröllkonuhlaup.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0357aas82.jpg)
1-2 Kilometer später zweigt eine 4km lange Piste zum Thojafoss ab der den  kleinen Abstecher durchaus wert ist.
Ein schöner Abschluß eines absolut fantastischen Tages.
Zumindest bis hierhin.

Wie schon angemerkt gibt es in dieser Gegend westlich der Landmannaleid kaum Unterkünfte. Das wenige was es gibt war entweder anderweitig vergeben oder zu teuer.
Blieb eigentlich nur eine an sich nett klingende Hütte beim 3-Häuserkaff Gallalaekur II.
Begrüsst werden wir dort von einer etwas merkwürdigen Frau – das Büro voller kitschiger Staubfänger, trotz E-Mail Reservierung und Bestätigung ist sie überrascht daß wir nun gekommen sind und ständig wünscht sie uns ein „Good Life“. In der Küche sollen wir auf gar keinen Fall Dreck machen (wohl am besten gar nicht kochen) …. na die ist uns ja gleich vom Fleck weg sympathisch.
Eine richtige Isländerin kann das nicht sein. Außer Isländer sind so wenn sie völlig einen an der Klatsche haben.
Jedenfalls fährt sie die 100 Meter zu der Hütte mit dem Auto vor.
Wir folgen und die Hütte erweist sich so wie es die Vermietern erahnen ließ:
Ungemütlich, eng und einfach abgewrackt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0374tbs14.jpg)
Die Grand Hyatt Präsidenten Suite

Gäbe es hier in der Gegend auch nur einen Ansatz einer Alternative – wir würden auf das Geld verzichten und einfach weiterfahren.
Zu allem Überfluss gibt es hier zwar kein Internet dafür aber doch ziemlich nervige Fliegen – wobei für Essen im Freien wäre es sowieso zu kalt.
Na ja, das muss das Bier und der Gin Tonic dann später wieder richten.
Wir hatten uns die Möglichkeit offengelassen hier eine zweite Nacht zu verbringen – das ist schon mal ad acta gelegt.
Ich absolviere einen 5-minütigen Marsch durch das Unterholz zu einer Dusch-Cabin in der die Spinnweben von möglichen Kleinsttiersichtungen künden.
Petra bereitet inzwischen eine Tütensuppe vor in die wir ein paar Bockwürste aus den kärglichen Restbeständen (einkaufen war zuletzt ja nicht) dazu spendieren.
Passend zur Unterkunft schmeckt diese Tütensuppe so grauenhaft, daß wir sie nicht einmal mit Alkohol hinunterspülen wollen.
So bleibt noch eine Packung Thaicurry und ein Beutel Reis – immerhin – es macht uns ein wenig satt und zumindest an spirituellem Beistand fehlt es letztendlich nicht -  auf den Gin Tonic ist Verlass.
 
Mal abgesehen von dieser Bruchbude ein absolut starker Tag mit Eindrücken die wir so schnell nicht vergessen werden.


Ü:  Galtalaekur II, Cabin


Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0293fruhj.jpg)
Am Südende des Langisjor Sees 
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 15. Februar 2014, 22:16:12
Genial, wie ihr mit euren Abermillionen grünen Lämpchen den schwarzen Boden zum Leuchten gebracht habt! War sicher eine Menge Arbeit...  ;) ;D
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 16. Februar 2014, 10:20:47
Ungemütlich, eng und einfach abgewrackt.
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0374tbs14.jpg)
Die Grand Hyatt Präsidenten Suite

Der Stabilität des oberen Bettverschlages hätte ich nicht getraut  :verpiss:.

Aber mit Isla Moos werden derzeit meine Atemwege gepflegt  :thumb: .
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 16. Februar 2014, 11:41:59
Genial, wie ihr mit euren Abermillionen grünen Lämpchen den schwarzen Boden zum Leuchten gebracht habt! War sicher eine Menge Arbeit...  ;) ;D
Na aber Hallo ...  ;)


Der Stabilität des oberen Bettverschlages hätte ich nicht getraut  :verpiss:.
Wir auch nicht - haben uns beide unten reingezwängt.  :))

Gute Besserung Ilona!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: serendipity am 16. Februar 2014, 17:13:07
So, nun bin ich die letzten beiden Tage nachgereist und mir hat es gefallen.

Natürlich ist die Hochlandquerung nun nicht unbedingt ein landschaftliches Highlight, aber es hat etwas von einem anderen Planeten, was ich durchaus reizvoll finde und ich stelle mir das Furten spannend vor.

Die Bilder vom Ljotipollur Kratersee gefallen mir besonders gut - ein wunderschönes Farbspiel und ich kann eure Begeisterung verstehen.

Nicht gefallen würden mir allerdings die Temperaturen, wobei dagegen kann man sich mit angemessener Kleidung ja noch schützen, aber ich komme erst ab 10°C auf eine Betriebstemperatur  :).
Und eure Unterkunft (Galtalaekur II cabin) ist für mich ebenfalls ein Ort des Grauens, dagegen waren Jugendherbergen in Deutschland vor 15 Jahren ja schon besser und heutzutage sind es Luxusunterkünfte  :D. Hätte man dort auch Zelten können - von den Temperaturen her? Ich habe die Unterkunft mal gegooglet, weil ich wissen wollte, was so ein Zimmer/Cabin kostet, dazu findet man leider keine Auskunft auf der Website. Verratet ihr, was die Nacht gekostet hat?
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 16. Februar 2014, 21:43:39
Und eure Unterkunft (Galtalaekur II cabin) ist für mich ebenfalls ein Ort des Grauens, dagegen waren Jugendherbergen in Deutschland vor 15 Jahren ja schon besser und heutzutage sind es Luxusunterkünfte  :D. Hätte man dort auch Zelten können - von den Temperaturen her? Ich habe die Unterkunft mal gegooglet, weil ich wissen wollte, was so ein Zimmer/Cabin kostet, dazu findet man leider keine Auskunft auf der Website. Verratet ihr, was die Nacht gekostet hat?
Ja klar - das waren 50 € für die Bruchbude. Hätte es in der Nähe eine Alternative gegeben hätten wir an dem Abend sicher die Hütte im Rückspiegel immer kleiner werden lassen und noch mal Geld ausgegeben. Von mir aus auch 100€ manchmal ist das halt dann so - aber da gab es nix was noch Zimmer gehabt hätte (wir hatten ja im Vorfeld die Gegend per E-Mail abgefragt) - Zelt hatten wir nicht dabei (und zelten in Island möchte ich auch nicht wirklich) - es hat leicht geregnet und wirklich warm war's auch nicht so um die 7-8° am Abend.
Da es zumindest nicht dreckig war, konnte man es aushalten aber nach so einem für uns tollen Tag hätten wir uns was netteres gewünscht.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Susan am 17. Februar 2014, 10:45:57
Hi,

schön, dass ihr eure Pläne verwirklichen konntet und so interessante Eindrücke mitgebracht habt  :)  :thumb:
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Paula am 17. Februar 2014, 10:55:34
ich finde die Fotos von der Gegend super, aber durch 70 Flüsse fahren? Wo ich schon auf Schotterstraßen Schiss habe? Niemals!

Und ich hätte wahrscheinlich die Matraze aus dem oberen Bett rausgenommen und auf den Boden gelegt, zu zweit in dem kleinen Bett, ist da keiner nachts rausgefallen?
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Isa am 17. Februar 2014, 11:10:50
Genau 70 Flüsse haben wir auf der F208 und F235 auf Hin- und Rückweg passiert.

Habt Ihr da eine "Strichal"liste gemacht??  ???
Also ich wäre froh gewesen, wenn die Furten eher "zu wenig" Wasser gehabt hätten. Auf die Gefahr hin, dass Du mich jetzt ganz viel  :hammer: ... aber vor mir aus könnten die echt sämtliche Furten gern untertunneln oder überbrücken...  :floet:
Und mit der nach Laki könnten sie gleich anfangen, bei 60 cm Wassertiefe wie letztens habe ich einfach nur noch Angst...   :'( :'(

Eure Meinung zum Hrauneyjar teile ich uneingeschränkt. Da sehen übrigens auch die teureren Zimmer nicht besser aus. Selbst die mit Bad nicht, das sind 139-Euro-Besenkammern...  ;)
Aber dieses "Grand Hyatt" hat auch noch andere Cabins. Unsere war eigentlich richtig schön, hatte mehrere Zimmer und nicht solche Gruselstockbetten.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 19. Februar 2014, 22:13:17
16.Tag, 15.7.2013, Montag

den ersten Versuch uns aus dem Bett zu bekommen startet unser Wecker um 6.30 Uhr. Der Blick aus dem Fenster kündet von tristem Regen – da ziehen wir uns die Bettdecke noch einmal über die Ohren.
Gegen 8 Uhr starten wir dann aber doch in diesen Tag, werden von der Vermieterin mit einem „Welcome and Good Life“ verabschiedet – na ja, was soll man sagen – einfach skurril das Ganze hier und so völlig unisländisch.

Wie gestern nur diesmal von West nach Ost lenken wir unseren Nissan auf die F225 – Landmannaleid. Bevor wir uns endgültig vom Hochland verabschieden wollen wir diese schöne Strecke noch einmal für einige Kilometer befahren und uns Zeit für weitere Aufnahmen nehmen.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0377jck75.jpg)
Der bildliche Beweis - das ist 4x4 Country.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0414b9k8w.jpg)
Die Strecke führt wieder durch herrliche Lndschaft.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0395afj0d.jpg)
Typischer Gletscherfluß im Hochland.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0399abj0y.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_040123kxa.jpg)
Auch die Wathose, die wir uns extra für diese Reise gekauft hatten muss nun doch noch eingeweiht werden – auch wenn wir die Furt von gestern schon kennen suchen wir uns die tiefste Stelle der Strecke aus ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0404cnke9.jpg)
.... und Petra darf in schickem Waidmannsgrün mit konzentriertem Blick für meine Kamera durch den Fluss stiefeln.
Während Petra also in ihrer formschönen Gummihose die Route für unser Auto erkundet ...







(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_03903aj92.jpg)
... macht das ein Isländer einfach barfuß – dazu im T-Shirt und kurzer Hose – man hat ja Sommer auch wenn es gerade nicht mal zweistellige Temperaturen hat.







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Die Gegend gefällt uns auch auf den zweiten Blick.






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Nur wenige Kilometer später biegen wir von der Hauptroute nach Süden ab.
Das Ziel ist Hraftinnusker, ein Gebiet mit bunten Liparitbergen und heißen dampfenden Rauchsäulen. Die Strecke hat schon einige Schwierigkeiten auf Lager und ohne zugkräftigen Allrad geht hier nichts. So muss schon nach kurzer Zeit ein steiler tief ausgefahrener Anstieg bewältigt werden der volle Konzentration abfordert.
Der Wagen wird ordentlich durchgeschaukelt und wir klettern stetig mit der Piste einen Berg hinauf.





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Schließlich blicken wir kurz vor dem Ziel auf ein Schneefeld direkt vor uns auf der Piste.
Ich hatte Petra im Vorfeld versprochen daß wir an einem Schneefeld hier umkehren würden (offroad seitlich dran vorbei kommt für mich nicht infrage) – es haben sich in der Vergangenheit hier immer wieder Leute festgefahren und auch wenn ich es (nach trotzdem stattfindender Besichtigung der Stelle) vielleicht schaffen würde – versprochen ist versprochen – die bereits aufkeimende Unvernunft muss mit kleinem Zähneknirschen verarbeitet werden (kurz vor dem Ziel aufzugeben ist normal so gar nicht mein Fall).




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0412eljlb.jpg)
Aber – dann eben ein anderes Mal – die Gegend ist hier wirklich schön und irgendwann bekommt  Hraftinnusker noch eine zweite Chance von uns – da sind wir uns sicher.






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Wir klettern die Piste wieder hinab bis zur F225, passieren einige von waberndem Nebel umgebene Berge und durchqueren die schon bekannten wenigen Furten.
Die letzte Furt der Strecke liegt schon ein paar Kilometer hinter uns und wir quatschen wieder einmal angeregt im Auto, meine Aufmerksamkeit geht gerade gegen Null als wir auf eine Senke zufahren. Nur wenige Sekunden später handele ich mir einen Anschiß ein der sich gewaschen hat.  :hammer:
Alle Furten der Reise waren kein Problem aber nun diese letzte, die gar keine Furt mehr war sondern nur eine wenn auch tiefe Pfütze – darin versenke ich fast unser Auto.
Der Motor raucht mit Petra um die Wette. ;-)
Ich sage erstmal nichts und warte bis sich Petra und der Nissan ein wenig beruhigt haben. ;)
Ich steige aus und öffne die Motorhaube. Sieht halbwegs ok aus.
Damit sich der Motor abkühlen und der Wind etwas durchpusten kann lasse ich ein paar Minuten die Haube offen und starte dann wieder den Wagen – puh, Glück gehabt – alles gut – der Rauch hat sich verzogen und unser Terrano lässt uns auch die letzten Kilometer nicht im Stich.





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Wir fahren durch die bizarre Vulkan- und Mondlandschaft der dunklen Ascheberge, die immer wieder farbige Kegel im Programm haben, zurück zur geteerten 26 und noch einmal ins Hochlandzentrum von Hrauneyjar um Kaffee zu trinken und Internet und Wetter der letzten Tage zu checken.
Dank free refill haben wir nach einer Stunde beide einen absoluten Kaffee-Rausch – dafür aber auch gesehen, daß das Wetter morgen so gut werden soll daß wir das letzte Wunschziel unserer Pläne – die Westmänner Inseln – die wir bei unserer letzten Reise wegen schlechtem Wetter ausfallen lassen mussten – diesmal machen könnten.
Online buchen wir Tickets für die Fähre, reservieren noch eine Cabin für den Abend per Telefon (Vorname reicht mal wieder ) und verlassen das Hochland endgültig auf der 32 nach Westen.





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Nur wenige Kilometer später erreichen wir unweit des alten Hofes Stöng eine völlig andere Welt. Die Flussoase bei Gjain mit seinen Wasserspielen ist mehr als nur Kontrastprogramm zu der Vulkanlandschaft gleich nebenan.





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Ein kleines aber sehr feines Gebiet in einem Kessel, ...






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0433v1jmt.jpg)
... in dem sich viele Motive für Aufnahmen bieten.





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Monstermäßige Landschaft ...






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0446xfkxo.jpg)
... und Wasserspiele





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0438kgjwx.jpg)



Um zum kleinen Gjain Wasserfall selbst zu kommen müssten wir allerdings wieder auf den Berg hinauf zum Auto um unsere Gummistiefel für eine Flußdurchquerung zu holen – dafür sind wir heute ausnahmsweise zu faul.






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Die Wasserfallbesichtigung holen wir dafür am nur wenige Autominuten entfernten Hjalparfoss nach.
Ein Fluss stürzt hier malerisch zwischen Basaltsäulen in zwei Arme gespalten etwa 20 m in die Tiefe.
Wenig malerisch ist heute das Wetter – zwar größtenteils trocken – aber wieder einmal für Juli eigentlich zu kalt.
Unsere ersten beiden Reisen waren insgesamt mit deutlich höheren Temperaturen und auch mehr Sonne wettertechnisch besser – aber wirklich beschweren dürfen wir uns nicht. Das Wetter war zwar zu kalt aber schon ok.
So ist eben Island – rauhes, windiges Klima gehört einfach auch dazu und ist in der Verlosung immer mit dabei – auch im Sommer.
Die angenehm wohltuend gelassene Art der Isländer und die großartige Natur machen den einen oder anderen Regentropfen mehr als wett.
Man muss sich daran gewöhnen daß Natur, Wind und Wetter dieses Land beherrschen und man sich als Besucher einfach anpassen muss.





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Die Lichtstimmungen die man manchmal hier erleben kann sind dagegen einfach nur zum Niederknien.







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Auf dem Weg zu unserer Unterkunft passieren uns einige Pferdestärken die im Tölt – einer besonderen Gangart, die es nur auf Island gibt an uns vorbeitraben.






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Im Trab stürmen wir noch eine Vinbudin in Hella und kaufen ein paar echte Bier (nicht dieses Light-Gedöns) für die letzten beiden Tage ein – die Abende sind also gesichert. ;-)





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Im Supermarkt nebenan wird noch alles geshoppt was es für ein deftiges Chili braucht, dann fahren wir die letzten Kilometer zu unserer reservierten Cabin etwas außerhalb von Hvöllsvöllur an der 261, ein Golf- Camping und Hüttenkomplex namens Hellishollar.





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Diese Unterkunft ist zu 180 Grad das Gegenteil zu unserem „Good Life“ Staubfänger. Hier fühlen wir uns bestens aufgehoben, der Besitzer ist wieder so isländisch wie wir das an den Leuten hier schätzen (es sind keine Personalien auszufüllen, und Geld - das kann man auch bei der Abreise regeln – alles kein Problem).
Das Bett ist übrigens gerade breit genug, daß keiner von uns in den ersten Stock muss - also auch dahingehend alles ok.  :)





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Nach dem Essen haben wir noch Lust auf einen kleinen Ausflug und fahren die kurze Strecke von hier zum Gluggafoss – dem wir noch ein paar MB Datenvolumen opfern.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0485owkaa.jpg)



Gegen 22 Uhr zurück in Hellisholar buchen wir gleich noch für morgen Abend die vorletzte Übernachtung der Reise bevor es dann zurück auf die Halbinsel Reykjanes geht – aber bis dahin hoffen wir noch auf einige tolle Erlebnisse – vor allem morgen wenn wir die Fähre in Richtung der größten Westmänner-Insel Heimaey nehmen.
Wir sind sehr gespannt darauf und freuen uns einfach auf einen weiteren Tag in Island.


Ü: Cabin bei Hellisholar


Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0387kwjwx.jpg)
Hochland an der F225 - der Landmannaleid oder "gib Island einen Lichtstrahl und es macht etwas daraus".
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 19. Februar 2014, 22:28:08
Die Cabin ist wirklich nett  :) :) :) Wobei fast alles nach der letzten Unterkunft nett wäre. Mich fasziniert das Hochland total, auch wenn es vermeintlich öde aussieht. Ich mag sowas!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Isa am 19. Februar 2014, 22:36:50
Schade, dass das mit Hraftinnusker nicht geklappt hat, das würd mich auch mal sehr reizen!  :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: soenke am 19. Februar 2014, 22:49:15
Hallo Horst,

das Hochland ist wirklich toll. Viele Bilder sehen wie gemalt aus, einfach grandios die Farben, obwohl so ein Schiet Wetter war. :)
Aber die Stjöng Gegend hat mir auch super gefallen, herrliche Wasserfälle wie den Gluggafoss, der auch in meiner Planung ist.

Wirklich sehr schön!! Drücke die Daumen, dass morgen die Sonne mal zum Vorschein kommt ! ;)

LG Sönke
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 20. Februar 2014, 08:16:15
.... und Petra darf in schickem Waidmannsgrün mit konzentriertem Blick für meine Kamera durch den Fluss stiefeln.

Da war mal wieder Haute Couture auf dem isländ. Catwalk angesagt  :totlach:. Hattet ihr eigentlich zwei solcher Teile?
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: serendipity am 20. Februar 2014, 19:15:37
Herrliche Bilder von einer zauberhaften Landschaft  :beifall: - mir gefällt das Hochland ausnehmend gut und auch eure Unterkunft ist dieses Mal sehr einladend!

Petra kann eine Watthose mit ihrer Figur natürlich sehr gut tragen  :thumb:  Habe schon überlegt mir eine solche für den Kunstunterricht anzuschaffen, aber ich würde wohl eher einem grünem Flummi ähneln, da nehme ich doch weiter lieber diverse Farbflecken in Kauf.

Jetzt bin ich auf Heimaey gespannt ...
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 23. Februar 2014, 13:33:20
17.Tag, 16.7.2013, Dienstag


Als wir uns gegen 6 Uhr an diesem Morgen aus dem Bett quälen ist der Blick aus dem Fenster erstmal ernüchternd. Der versprochene sonnige Tag lässt sich noch nicht erahnen. Die Fähre auf die Westmänner ist aber nun gebucht und das nicht nur für uns sondern auch für unser Auto – also Augen zu und durch auf Island darf man das Wetter sowieso nie als gegeben ansehen – da ist immer viel Luft in beide Richtungen möglich.
Unsere Koffer dürfen diesmal in der Cabin bleiben und auf uns warten – wir sind ja noch eine Nacht hier.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0500wwob7.jpg)
Auf dem Weg zur Fähre entlang der 261 und 250 zur Ringstraße zeigt sich kurz der Eyjafjallajökull (oder in unserem Sprachgebrauch kurz der Eierbär) mit seiner weißen Schneekappe. Dieser Vulkan hatte ja im Frühjahr 2010 die ganze Welt auf Island blicken lassen als seine Aschewolke den Flugverkehr für einige Tage außer Betrieb setzte.
Die Welt scheiterte aber nicht nur an der Natur Islands sondern auch an deren Aussprache.
Für den Eyjafjallajökull gab es viele sprachliche Varianten in allen Nachrichtensendungen rund um die Welt und richtige waren kaum dabei.
Eine Auswahl:

http://www.youtube.com/watch?v=RMLMzRE_ga8






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0501s5uo4.jpg)
Auch der Gluggafoss von gestern Abend ist noch da – für mehr als einen Schnappschuss von der Straße haben wir aber heute Morgen keine Zeit.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0513rsq4z.jpg)
Einen kleinen Stop müssen wir aber doch noch einlegen als einige Islandpferde beiderseits des Zauns den wir auf dem Weg zur Ringstraße passieren Motiv stehen. Eines der Pferde ist sogar so neugierig, daß wir aufpassen müssen, daß er uns nicht auf die Rückbank springt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0505mdpzu.jpg)







(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0518ffp6n.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0520s1phl.jpg)
Weiter geht es Richtung Ringstraße und zum Seljalandsfoss den wir aufgrund des schlechten Wetters diesmal nicht ablichten wollen – aber seinen Nachbarn Gljúfrárfoss, der hinter einem Campingplatz etwas versteckt in einen Kessel fällt.
Hier ist der Sprühnebel des Wasserfalls so intensiv, daß es gar keine Rolle spielt ob es regnet oder nicht man wird so oder so patschnass.
Unter diesen Bedingungen geht es eher darum die Kamera nicht zu sehr unter Wasser zu setzen als ein sensationelles Bild zu machen.


So halten wir uns auch hier nicht lange auf, überqueren die Ringstraße und fahren eine kurze Straße zur Küste und zum Fährhafen von Landeyjahöfn. Dieser Fährhafen wurde erst Ende Juli 2010 eingeweiht.
Davor musste man vom nur wenige Kilometer entfernten Bakki fliegen oder die 3-stündige Fähre von der Halbinsel Reykjanes nehmen die nun obsolet geworden ist.
Heute dauert die Überfahrt nur etwa eine halbe Stunde, also recht angenehm, um auf die größte Insel der Westmänner – Heimaey – zu kommen.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0525r7rsd.jpg)
Ein größeres Problem ist heute aber immer noch das Wetter.
Normalerweise bei klarer Sicht sind die Inseln der Westmänner klar und deutlich von hier – von der Küste aus zu erkennen.
Heute sieht man kaum 500 Meter weit so tief hängt die Regensuppe herunter.
Hat uns die Vorhersage von Belgingur ausgerechnet heute wo wir uns auch noch mit den Fährtickets festgelegt haben im Stich gelassen ?
Es regnet jedenfalls weiter und der Nebel hält die Küste fest umklammert.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_05356xrfe.jpg)
Um 10 Uhr legt die erste Fähre des Tages in Richtung Heimaey ab und wir sind an Bord und harren der Dinge die da kommen sollen.
Viel zu sehen gibt es nach wie vor nicht.
Die Berge der Westmännerinseln sind wie von einem Riesen wegradiert.
Die Westmänner oder eigentlich Vestmannaeyjar sind eine Inselgruppe  vulkanischen Ursprungs 10 bis 30 Kilometer südlich der isländischen Küste, die aus 14 Inseln, 30 Schären und 30 Felsen bestehen.
Imposante 4086 Einwohnern verteilen sich auf diese Inseln (wobei fast alle auf Heimaey leben) – was immerhin einer für isländische Verhältnisse unfassbaren Bevölkerungsdichte von 240 Köpfen pro km² entspricht (Zum Vergleich: Deutschland hat eine Bevölkerungsdichte von 226 Einwohner pro km²)
Auf Islands Festland liegt die Bevölkerungsdichte dagegen nur bei mageren 3,1 pro km².
Während die Fähre der Hauptinsel Heimaey immer näher kommt (was wir mehr ahnen als sehen) können wir diese Zahlen noch nicht bestätigen. Wer weiß, ob sich bei diesem Sauwetter nicht sogar der Isländer lieber zu Hause verkriecht. Die Inseln sind bekanntermaßen niederschlagsreich, im Durchschnitt fallen 1.600 mm pro Jahr. Im Mittel gibt es an 240 Tagen pro Jahr Niederschlag. Stürme sind häufig.








(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0539tepux.jpg)
Wir legen in der Nebelsuppe am Hafen von Heimaey an. Von den Bergen und Vulkanen ist nichts zu sehen. Nur die ersten paar Meter oberhalb des Wassers kann man ein paar grüne Felsen ausmachen, den Rest der Insel haben Jim Knopf und die wilde 13 aus der Puppenkiste entfernt.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/18bspw3.jpg)
Wir sind jedenfalls schon mal froh, daß wir das Auto dabei haben und uns nicht im Regen auf die Suche nach dem Besucherzentrum machen müssen.
Das ist dann auch schnell gefunden und da ein Cafe integriert ist – der perfekte Platz um ein bisschen im Giftshopbereich herumzustöbern, ein paar dumme Fragen zu stellen und sich bei einer heißen Tasse Kaffee aufzuwärmen (und das Mitte Juli).
Auf die Frage nach dem Wetter hören wir, daß es die letzten Wochen wohl generell sehr viel geregnet hätte und heute sähe es auch nicht gut aus.
Ja, den Eindruck könnte man haben.
Immerhin sieht der Kaffee gut aus und die warme braune Brühe weckt die Lebensgeister.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0542tgsjv.jpg)
Nach knapp einer Stunde wagen wir uns wieder zum Auto hinaus und siehe da – der Regen hört auf.
Wir entdecken einen originellen Lundi-Wegweiser und holen die Kameras aus dem Auto. Die Westmänner sind ja Lundi-Region – wäre schön, wenn wir  kurz vor dem Ende der Reise noch einmal Lundis sehen könnten.







(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0548eqqbl.jpg)
Während wir unsere Aufnahmen machen kommt Bewegung in die Wolkenstruktur die vorher nicht mal als solche erkennbar war. Plötzlich sind auch Berge und Häuser zu erkennen – der Nebel hat sich verzogen und war das nicht eben ein Sonnenstrahl ?
Einfach immer wieder unglaublich wie schnell sich das Wetter hier ändern kann.







(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_05502kpsj.jpg)
Wir fahren ans Südende der Insel nach Stórhöfdi.
Hier soll man die beste Möglichkeit haben Lundis zu entdecken.
Es gibt einen Unterstand von dem aus man die Vögel beobachten kann und es ist auch Kundschaft da und zwar jede Menge. Der ganze Grashügel ist mit Lundis bevölkert.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0557q5ovr.jpg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0561fyqu4.jpg)






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0564gyri9.jpg)
Lange können wir uns an ihnen allerdings nicht erfreuen. Die Sonne bricht durch und eine Gruppe Fotografen nähert sich relativ geräuschvoll – zwei Umstände die dazu führen, daß sich die Papgeitaucher lieber auf den Weg zum Wasser machen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0598a5r1s.jpg)
Nur die Schafe bleiben uns erhalten, die egal ob Sonnen oder Wolken in etwa gleich intelligent gucken.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_05816rok2.jpg)
Zeit, sich die Insel noch näher anzusehen.
Die Sonne hat sich inzwischen dauerhaft durch die Wolken gekämpft und es wird spürbar wärmer. Wir können von hier auch weitere grüne Inseln im Meer ablichten.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0582nlrjb.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_05800gpby.jpg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/3syp4o.jpg)
Wir fahren ins Zentrum von Heimaey, gönnen uns einen Snack in der Sonne (wer hätte das heute Morgen gedacht), ....





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0628p8qyn.jpg)
... und sehen uns weiter am Stadtrand von Heimaey um ...






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0624pxqmv.jpg)
...  wo schwarze Lava das Bild beherrscht – die gerade mal 40 Jahre alt ist.

Wikipedia schreibt dazu:
Ende Januar 1973 brach ein neuer Vulkan, der Eldfell, in direkter Nähe der Stadt aus. Zum Glück befand sich wegen eines Sturmes am Vortag die gesamte Fischereiflotte der Insel im Hafen, so dass die Insel schnell evakuiert werden konnte und niemand zu Schaden kam. Im Laufe der nächsten Monate kämpften die zurückgebliebenen Helfer um die Stadt auf Heimaey.
Etwa 100 Gebäude wurden von austretender Lava überwalzt. Große Teile des Ortes wurden teilweise bis zu 8 m unter schwarzer Asche verschüttet. Die meisten Gebäude wurden in den Monaten danach wieder mit Hilfe vieler Bewohner und Freiwilligen ausgegraben. Ein Teil des Lavastromes floss in Richtung der Hafeneinfahrt und drohte diese zu blockieren, was ein großes Problem für den auf Fischfang basierenden Lebensunterhalt der Menschen geworden wäre. Es wurden Wasserkanonen aufgebaut und der Lavastrom mit Meerwasser bespritzt, um ihn zum Stoppen zu bringen. Tatsächlich stoppte der Lavastrom, so dass die Hafeneinfahrt jetzt zwar enger geworden, der Hafen gleichzeitig aber vor der Meeresbrandung besser geschützt ist.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0615y7rqo.jpg)
Der Ausbruch dauerte bis  Ende Juni - also etwas mehr als fünf Monate. Nach diesem verheerendsten Vulkanausbruch in der Geschichte Islands waren mehr als 400 Häuser zerstört. Heimaey hat seitdem auch den Spitznamen „Pompeji des Nordens" abbekommen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0622hlo2o.jpg)
Ganz nebenbei wurden bei dem Ausbruch 2 km² neue Landmasse geschaffen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0625ryran.jpg)
Wir folgen einem Weg durch das Lavagestein und bestaunen die Grenze wo der Lavastrom vor den Häusern gestoppt wurde.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0626wgpj0.jpg)






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0627gzrp7.jpg)
Der Verursacher dieses Lavastromes, der Eldfell Krater ist unser nächstes Ziel.








(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_06342zoo0.jpg)
Das Wetter ist inzwischen konstant trocken und meist sonnig und wir leisten Belgingur innerlich Abbitte für unsere Zweifel an seiner Prognose.






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Der Aufstieg auf den Rand des Vulkanes ist kurz aber knackig.






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Oben bläst fast orkanartiger Wind ...








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... aber die Aussicht ist das alles wert.
Die ganze Insel liegt dem Wanderer hier oben zu Füssen.







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Einfach phantastisch.








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Weitere Vulkankegel sind von hier oben zu entdecken.







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An der Nordwestküste suchen wir noch einmal nach Lundis aber für die scheint das inzwischen vorherrschende T-Shirt Wetter nun definitiv zu warm.
Die Küstenlinie bietet aber auch hier einige nette Ansichten von grün bewachsenen Lavabergen – ein schöner Abschluß für einen wieder einmal tollen Tag der letztendlich alles gehalten hat, was wir erhofft hatten.






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Gegen 20.30 Uhr nehmen wir die Fähre zurück nach  Landeyjahöfn und sind gegen halb 10 zurück in Hellisholar wo es dann doch wieder regnet. In unseren Topf mit Pestonudeln regnet es aber nicht hinein – also alles gut.

Ü: Cabin bei Hellisholar


Bild des Tages:

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In doppelten Sinne Höhepunkt eines nicht mehr für möglich gehaltenen phantastischen Tages - oben auf dem Eldfell Krater.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Horst am 23. Februar 2014, 13:36:34
Da ich nächste Woche kaum Online komme gleich den letzten Tag mit hintendrauf!

18.Tag 17.7.2013, Mittwoch


Wird es heute ein letzter schöner Tag einer tollen Reise?
Nun, der erste Blick morgens um 7 Uhr aus dem Fenster verheißt (mal wieder) nichts Gutes.
Wie wir wissen muss man dem in Island aber auch nicht zuviel Bedeutung beimessen – auch heute ist „noch alles drin“.
Wir frühstücken erstmal gemütlich und packen unsere Sachen zusammen.
Sollten wir mal wieder in diese Gegend kommen haben wir uns einen Knick ins Ohr gemacht – hierher kehren wir gerne zurück.

Wir hatten gestern noch überlegt wie wir den letzten Tag gestalten sollten und uns für das Sogin-Gebiet auf der Halbinsel Reykjanes entschieden (von wo ja auch morgen unser Rückflug von Keflavik startet).
Eine Landschaft, die viele Facetten bieten soll – Vulkane, Seen, und bunte Berge – klingt gut und eine tolle Wanderung soll es dort auch geben.
Entgegen 99% der sonstigen Island-Reisenden sind wir inzwischen richtige Reykjanes-Fans geworden und können den auf den ersten Blick kargen Landschaften doch sehr viel abgewinnen. Man muss sich dort nur ein bisschen auf die Suche machen.
Mit dem von vielen Islandjüngern dagegen gehypten Snaefelsness konnten wir uns bisher nicht anfreunden – kann ja aber noch kommen.
Gegen 10 Uhr haben wir schnell den Großraum Reykjavik erreicht.




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Am Straßenrand zeugen zwei dekorative Unfallwracks für einen Aha-Effekt.
Es gibt also auch Verkehrsunfälle in Island.
Trotzdem ist es wahrscheinlicher, daß man beim Laufen ein Schaf rammt.

An einer Tanke gibt es noch einen Kaffee und wir rufen bei ICR an ob wir das Auto statt am Flughafen auch beim vorgebuchten B&B in Keflavik abgeben können – kein Problem – wir machen eine Uhrzeit aus und dann soll der Wagen dort von ICR abgeholt werden, ohne uns Kosten dafür zu berechnen.
So gewinnt man Stammkunden.

Auf einer Aufnahme aus dem Internet waren in der Nähe von Hafnarfjördur grün bemooste Steine am Ufer einer Lavaküste abgelichtet, die Petra gerne noch vor die Linse bekommen würde. Also das Runde muss ins Eckige (nur mal andere Baustelle).
Laut unseren Informationen könnten die Steine in der Nähe eines Golfplatzes sein.
Etwas komisch kommen wir uns zwar schon vor, als wir statt mit Eisen Siebzehn mit unseren Stativen am Abschlag aus dem Clubhaus vorbeimarschieren.
Ein geteerter Weg führt entlang des angelegten Grüns, das auf der Meerseite den bemerkenswerten Kontrast der Lavafelsen bietet.





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Ein paar Blümchen gibt's auch - und es war Sommer ...






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Wir finden tatsächlich die Stelle die wir gesucht haben – nur die Ebbe die wir aus unserem Geldbeutel kennen, ist noch nicht so weit im Gange wie wir es für unsere Aufnahmen bräuchten.
Da wir schon mal hier sind machen wir trotzdem das Beste draus, klettern ein wenig in den Steinen und mühen uns ein paar Bilder ab.
Das eigentliche Highlight des Tages soll ja dann die Wanderung durch das Sogin-Gebiet werden – das Wetter ist inzwischen auf deutlich freundlichere Temperaturen mit diversen Sonnenstrahlen umgeschwenkt. Der morgendliche Regen ist schon wieder Geschichte.






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Nur ein paar Autominuten westlich von Hafnarfjördur führt eine Piste nach Süden in ein landschaftlich bizarres aber hochinteressantes Gebiet.
Bemooste Lava soweit das Auge reicht ...






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... mit Kratern ...






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... und Vulkanbergen als Sahnehäubchen.







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Einer dieser Vulkane, der markanteste der Region ist Keilir.
Durch seine vorgeschobene Stellung hebt er sich so deutlich durch seine Höhe von den umgebenden flachen Schildvulkanen und Lavafeldern ab, dass er geradezu als Wahrzeichen der Halbinsel gelten kann. Man erkennt ihn von Weitem an schönen Tagen selbst von der Südküste der Halbinsel Snaefelsness aus.





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Nach etwa einer halben Stunde Fahrt nach Süden haben wir einen kleinen Parkplatz  erreicht, ziehen unsere Gummistiefel an, starten das GPS und wandern los.





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Die Idee mit den Gummistiefeln erweist sich nur wenige Minuten später als goldrichtig als wir durch einen Canyon und einen seichten Fluß marschieren.






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Das Gelände ist durch vorangegangene Regenfälle sehr weich, schlammig und matschig – normale Wanderschuhe könnte man sich hier schnell ruinieren.





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Die Schlucht von Sogin wird jeden begeistern der die isländischen Farben mag.




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Blau, grau, orange-rot, braun, türkis und obendrauf ein grüner Überzug wie eine Kuchengussmasse.






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Wir wandern weiter und erreichen den Djupavatn, einen herrlich gelegenen See.






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Wir folgen etwas oberhalb des Ufers einem Schafspfad dem See entlang.





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Einen wirklichen Weg gibt es schon lange nicht mehr und dieser Weg verliert sich auch schnell in den Felsen.
Ein Weitergehen würde eine ziemliche Kletterpartie bedeuten worauf wir heute an unserem letzten Tag keine Lust haben.






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Wir kehren also wieder um und gehen den Weg vom Parkplatz einfach in die andere Richtung.









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Als Ziel ist der Spakonuvatn ausgegeben, ein weiterer See der höher am Berg zu finden sein soll.
Nach einem Aufstieg von einer knappen Stunde erreichen wir schließlich den See.
Wahrlich ein toller Anblick über halb Reykjanes – auch der markante Vulkan Keilir ist in der Ferne deutlich zu entdecken und außer ein paar Schafen genau wie schon vorher auf dem Weg zum  Djupavatn – weit und breit kein Mensch zu sehen und das nur eine halbe Stunde von der Mega-Super-Duper-Metropole Reykjavik entfernt.






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Überhaupt die ganze Gegend mit bemoosten Lavafeldern, Vulkankegeln und Kratern, dazu die bunten Liparitberge von Sogin auf die wir von hier oben hinab blicken, gefällt uns sehr sehr gut.






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Nach 3 ½ Stunden Wandern haben wir mit diesem See einen tollen Abschluß unseres letzten Islandtages erlebt.






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So ganz war es das aber noch nicht.







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Da es noch früh am Abend ist, machen wir noch einen kurzen Abstecher vorbei an einigen Trockenfischgestellen ...





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... zum Kleivarvatn, ...





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... lassen es dort aber mit ein paar Aufnahmen bewenden.


Mit Arthur von ICR haben wir für den Abend die Wagenabgabe vereinbart und etwas zu Essen  brauchen wir ja auch noch.
Letzteres absolvieren wir noch einmal „altbewährt“ auf dem Weg bei Castello Pizza in Hafnarfjördur.






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Danach geht es auf die letzten Kilometer nach Keflavik zu Bernhards Bed & Breakfast.
Ein sehr komfortables Zimmer und überhaupt ein sehr geschmackvolles B&B mit wunderbaren Gastgebern.
Per Handy gebe ich Arthur Bescheid, daß er das Auto abholen kann und eine halbe Stunde später sind wir unseren treuen Japaner los.
Ich hoffe, man sieht sich …..





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Auf dem Zimmer packt Petra unsere Koffer für morgen früh und ich überwache das mit dem ersten Feierabend-Bier.
Bei mir macht sich schon gedrückte Stimmung breit.
Island zu verlassen fällt mir jedes Mal schwerer.
Mit Arthur von Iceland Car Rental hatte ich eben noch ein nettes Gespräch.

Duschen, ein letztes Viking – Island Du wirst uns fehlen...

Ü: Bernhards Bed & Breakfast



Abreise


Wir müssen am nächsten Morgen so früh los, daß es für ein Frühstück nicht reicht. Unsere Gastgeber haben uns aber freundlicherweise ein Lunchpaket geschnürt mit allem drum und dran und wir haben das beste „Sandwich des Hauses“ für den Heimweg nach Franken im Gepäck – da kann ja nichts schiefgehen.
Ein Taxifahrer ist bereits bestellt der uns mit etwas schräger Musik zum Airport fährt und schon irgendwie unfassbar per Handschlag verabschiedet.
Auch das ist Island.
Am Airport gibt es unerwartet lange Schlangen beim Check In, da anscheinend alle Passagiere die sonst hier pro Woche aufschlagen gleichzeitig heute Morgen einchecken wollen.
Als Petra dann auf dem Damenklo etwas Wasser für das Schlucken einer Tablette holen will dies auch gegenüber der üblichen Schlange auf dem Damenklo erwähnt erntet sie den Spruch einer Landsfrau „das würde sie ja selbst nicht glauben“.
Tja, die Heimat ruft.




Fazit:

Für uns ist Island inzwischen weit mehr als ein Reiseland.
Es ist für uns eine Herzensangelegenheit, so ein ganz besonderes Gefühl wenn wir nach monatelangem Entzug wieder hier sein dürfen.

Mehr kann man sich von einem Reiseland nicht wünschen. Mehr geht nicht.

Noch ein Spruch über Island den wir im Boardmagazin von Iceland Air lesen:
„Das Besondere an Island ist nicht nur die wunderbare Natur sondern auch daß der Premierminister im Telefonbuch steht“.


Danke für's mitlesen!  :D


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Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Ilona am 23. Februar 2014, 16:31:49
Hallo Horst und Petra,

das Ende der Reise kam jetzt doch sehr schnell. Ich konnte die Bilder und Eindrücke stets im Warmen genießen und bin sehr froh darüber :toothy9:.

Die Lundis  :herz: und Grönland flashten mich am meisten. Stürme, Kälte  :frier:, Nebelbänke, Matsch und enge Unterkünfte  :verpiss: muss ich im Urlaub nicht unbedingt haben.

Aber ein großes :danke: für den Reisebericht :beifall:. Man spürt aus den Zeilen regelrecht eure Begeisterung und die Liebe zu Island.
 
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andrea am 23. Februar 2014, 17:22:41
Wieder grandiose Eindrücke! Mein Herz wurde ja blitzschnell von den schottischen Highlands erorbert und ich kann mir vorstellen, dass auch Island bei mir leichtes Spiel hätte  ;)

Ganz lieben Dank für den schönen Reisebericht!
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Rainer am 23. Februar 2014, 18:52:01
Ich bin (wie immer) total begeistert. Ob das nun Texas, Alaska, Island oder was auch immer ist - die Reiseberichte von Horst und Petra sind immer absolute Höhepunkte und machen wirklich Lust auf "kennenlernen".

Ich habe schon seit vielen Jahren eine gewisse Abstandshaltung mir selbst gegenüber, um mich selbst nicht allzu sehr unter Druck zu setzen, ob ich das alles auch so könnte oder nicht, aber es macht eine Riesenfreude, diese quirligen Reiseberichte zu lesen.

Immer wieder gehe ich dann auch an meinen Globus (ich liebe solche Dinge, Globus und Landkarten sind etwas tolles), der auf meiner rechten Box (Lautsprecher) steht und lote dort in Ruhe Lagen und Entfernungen aus. In diesem Fall zeigt mir der Globus dass

a) Island eigentlich gar nicht so irrsinnig weit weg ist von uns. Sowieso viel näher als die USA, aber auch schon näher als kanarische Inseln beispielsweise. Nicht viel, aber immerhin deutlich sichtbar. Wer hätte das gedacht (ich jedenfalls nicht!)?

b) Island eine durchaus (sehr) große Insel ist. Der erneute Vergleich mit den Kanaren mutet fast schon schräg an, soviel ist Island größer als Teneriffa oder Gran Canaria.

c) Island enorm weit im Norden liegt (der nördlichste Zipfel streift den Polarkreis - das heißt im Sommer "ewiges Licht"). Fasziniert mich auch grundsätzlich sehr und war auch wichtiger Bestandteil der fantastischen Eindrücke Grönlands, da ja dann wirklich innerhalb des Polars/Polarkreises entstanden sind.

d) Island ebenso enorm weit westlich liegt. Jenseits des europäischen Festlands.

Vielleicht für andere langweilige Fakten, aber so Dinge interessieren mich immer auch. Auch hier ist es Horst wieder gelungen, ein Bedürfnis zu wecken - und selbst wenn ich es nicht erfüllen kann (das kann ich heute nicht sagen), danke ich dafür, wenigstens auf diese Weise daran teilnehmen zu dürfen.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Shadra am 23. Februar 2014, 23:48:06
Auch von mir vielen Dank für diesen tollen Bericht, die wundervollen Fotos und die grandiosen Eindrücke dieser Insel!

Es hat mich nur weiter in meinem Plan bestärkt, diese Insel ein weiteres mal zu besuchen!  :beifall:

Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: soenke am 24. Februar 2014, 10:02:15
Hallo Horst,
oh wie schade dass dieses wunderbare reise schon zu Ende ist.
Das waren wieder zwei Tage ganz nach meinem Geschmack. Toller Ausflug auf Heimaey und die Schlucht von Sogin hat mir auch besonders gefallen.
Kommt man da eigentlich mit normalem PKW hin? Sonst würde ich da nämlich auch einen Abstecher hin wagen!!

Meine Vorfreude auf Island steigt durch deinen Bericht ins Unermessliche und ich freue mich ganz dolle!! Aber Grönland fand ich auch absolute Spitzenklasse!

Hoffentlich kann mich Island genauso begeistern wie euch!! Aber die Chancen stehen nicht schlecht!! ;)

Also recht vielen Dank für wieder mal einen famosen Reisebericht und ich freue mich auf den Nächsten!!

LG Sönke
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Andy am 24. Februar 2014, 11:16:14
Hallo Horst,

auch ein Danke von mir für diesen tollen Bericht.
Fantastische Fotos und natürlich eine fantastische Landschaft.  :)
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Susan am 24. Februar 2014, 11:24:42
Hallo,

leider hatte ich zu viel um die Ohren, um jeden Tag zu kommentieren, bin aber interessiert weiter mitgefahren. Und das hat mal wieder großen Spaß gemacht  :) besonders, da schließe ich mich Ilona an, die Eindrücke virtuell im warmen Zimmer zu geniessen  ;)

Auf jeden Fall ein dickes Dankeschön für den interessanten und unterhaltsamen Bericht, sowie die tollen Bilder
 :danke:
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Paula am 24. Februar 2014, 12:08:35
Hallo Horst,

das war ja nun Island für Fortgschrittene  :)
für mich wäre wahrscheinlich schon der Standard Urlaub auf Island ein Abenteuer, ich bin es zum Beispiel gar nicht gewohnt auf ungeteerten Straßen zu fahren. Umso faszinierender war es für mich all diese tollen Orte zu erleben, ich ich selber so schnell nicht sehen werde. Die Fotos sind gigantisch  ^-^
und es freut mich natürlich für euch beide dass es euch in Island so gut gefällt und dass es so ein schöner Urlaub für euch war.

Danke dass ihr uns daran habt teilnehmen lassen!  :danke:
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Heiko am 24. Februar 2014, 16:36:37
Das waren jetzt 2 Tage, die mir landschaftlich wieder mehr gefallen haben ;D.

Besonders angetan hat es mir diese kleine Insel, ist das dort tatsächlich ein Haus? Wie kommt man denn dort hin? Es sieht nicht so aus, als ob das auf der Rückseite flacher wäre.
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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0582nlrjb.jpg)

Vielen Dank für diesen abwechslungsreichen Reisebericht von einem Land, das für mich durchaus seine Reize durch sehr interessante Landschaften hat :thumb:. Leider hat mich gerade jetzt dieser Bericht auch sehr von diesem Reiseziel weiter entfernt. Ein solches Wetter  :frier: :windig: bei einer Julireise :o schreckt mich definitiv ab. Bei meinem Wetterglück hätte ich nämlich genau dieses Wetter. Aber das kommt euch ja sehr entgegen, damit nicht noch mehr Touristen kommen ;).

Es war dennoch schön, euch vor dem Bildschirm auf dieser Reise zu begleiten und deshalb noch einmal  :danke: euch beiden für die viele Arbeit die ihr euch für diesen Bericht gemacht habt.
Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: Isa am 25. Februar 2014, 10:15:45
Auch ich bedank mich für den superschönen Bericht!   :danke:
Und ich hoffe, es folgen noch viele solcher Reisen und Berichte, lieber Horst und liebe Petra!

Ansonsten hier noch zwei kurze Anmerkungen:
Ihr habt den Elephant Rock doch gesehen und nicht nur das, ihr habt den auch abgelichtet: das ist der hier links im Bild!  :)
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_0643ddp04.jpg)

Dort unten im mittleren Tal haben wir übrigens geparkt. Diese Zufahrt war auch recht nett (tolle Landschaft, erinnerte entfernt an Laki). Und links unten auf dem Bild gab es so etwas wie einen Weg und der war bei uns einigermaßen OK (bzw. mit normalen Wanderschuhen gerade noch so machbar).
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_07334llff.jpg)

Titel: Re: Eisland - Grönland & Island im Sommer 2013
Beitrag von: serendipity am 26. Februar 2014, 19:45:38
Es war ein tolles Erlebnis euch zu begleiten! Danke für den wunderschönen und informativen Bericht mit tollen Fotos!

Ich hoffe, ihr könnt euer ISLAND noch ganz oft besuchen und drücke beide Daumen dafür!