Autor Thema: WoMo-Tour 2016: London & Cornwall Stippvisiten  (Gelesen 71846 mal)

Susan

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Re: WoMo-Tour 2016: London & Cornwall Stippvisiten
« Antwort #45 am: 22. August 2016, 00:18:10 »
Das Video von Colin ist cool! Schreibt er einen Blog oder so?

Cooles Video von Colin, danke! Darfst gerne öfters Neues von ihm posten 

Colin wollte schon einen (Video)-Blog führen. Mal sehen, ob er  konsequent dabei bleiben kann. Austauschschüler sind immer schwer beschäftigt  ;D
Werde ihm ausrichten, dass es euch gefallen hat. Spornt vielleicht an.
Liebe Grüße
Susan


Birgit

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Re: WoMo-Tour 2016: London & Cornwall Stippvisiten
« Antwort #46 am: 22. August 2016, 01:04:48 »
Zitat
Colin wollte schon einen (Video)-Blog führen. Mal sehen, ob er  konsequent dabei bleiben kann. Austauschschüler sind immer schwer beschäftigt  ;D
Werde ihm ausrichten, dass es euch gefallen hat. Spornt vielleicht an.

Oh ja, und richte ihm bitte liebe Grüße aus! Ich erinnere mich noch an seinen Reisebericht von der Kreuzfahrt in Norwegen mit den Großeltern, damals noch als "Juniorranger" :)

Ilona

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Re: WoMo-Tour 2016: London & Cornwall Stippvisiten
« Antwort #47 am: 22. August 2016, 14:29:37 »
Bei Scherbe, Käsereibe, Gurke denkt man eher an eine Küche, als an London  :cool2:. Ich finde die Kombi aus historischen und ultramodernen Gebäuden total interessant  :thumb:.

Schade, dass du uns kein Bild vom Glasboden nach unten machen konntest. Nun bin ich gespannt, wie's weiter geht.
Liebe Grüße

Ilona

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Susan

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Re: WoMo-Tour 2016: London & Cornwall Stippvisiten
« Antwort #48 am: 29. August 2016, 20:06:08 »
Sorry, für die lange Pause. Wir wollten einfach das - dies Jahr bisher rare- Sommerwetter genießen 



27. Juni  Teil 1 Himmel, Seefahrt und die Zeit

Frühstück wie immer.
Heute soll das Wetter noch recht ordentlich sein, die weiteren Aussichten eher trübe.  :( Darum fahren wir nach Greenwich, das an unserer üblichen Eisenbahnstrecke liegt. Vom Bahnhof aus geht es die Hauptstraße entlang ein wenig durch den Ort und dann der Beschilderung nach zum Greenwich Park. Dort steigen wir einen Hügel empor zum Royal Observatory. Gegründet wurde es 1675 für den Hofastronomen John Flamsteet und ein erstes Gebäude wurde auf den Fundamenten des Greenwich Castle errichtet. Seit 1998 dienen die Gebäude hier nur noch als Museum.



Bekannt ist das Observatorium für die Greenwich Mean Time, dem Vorläufer der Universalzeit (UTC), und den Nullmeridian. Genauer gesagt gibt es zwei davon, die hier in Greenwich einige Meter auseinander liegen. Der ältere ist bestimmt durch das Teleskop des Hofastronomen James Bradley. Er gilt auch noch heute als Bezugspunkt für diverse Kartenwerke. 1884 wurde dann der zweite Nullmeridian durch ein neueres Teleskop im Royal Observatory festgelegt.


Greenwich Nullmeridian



Heutzutage beruht die Bestimmung von Koordinaten auf der Erde und im Weltall auf mehreren Bezugsstationen, die Referenznulllinie nach WGS84 geht etwa 100 m östlich an der von Greenwich vorbei.
Die Audioguide-Tour führt uns zuerst ins Flamsteet House, dem ältesten Gebäude.



Dort können wir die Räumlichkeiten wie zu Flamsteets Zeiten besichtigen und wie er dort wohl gearbeitet hat.



Außerdem gibt es eine tolle Ausstellung zur Geschichte der Zeitzonen und Längengrad-Bestimmung. So war es wohl relativ einfach auf einer Seereise zu bestimmen, wieweit nördlich oder südlich des Äquators sich das Schiff befand; nämlich mit Hilfe des Sternenhimmels. Soweit die Breitengrade, für die andere Ausrichtung, also die Längengrade, hatte man lange keine Lösung. Die Idee, die Zeit des Heimathafens als Referenz zu nehmen, gab es bald. Das Problem war, eine schiffstaugliche Uhr dafür zu entwickeln. Die Mechanik musste für lange Zeit laufen, sich nicht durch Wellengang uä irritieren lassen und genau genug sein. Es gab einen hoch dotierten Wettbewerb für die Entwicklung einer Lösung.

Der Tischler und Uhrmacher John Harrison entwickelte 1730-35 das erste Modell solch einer Uhr.


Heute H1 genannt

Sie wurde auf einer Seereise nach Lissabon erfolgreich getestet, war aber recht sperrig.  ::) Harrison baute daher dann noch drei weiter ausgeklügelte  Versionen.


und das kam letztlich dabei heraus: die H4
Es dauerte einige Zeit bis Harrison die Anerkennung und das Preisgeld zugesprochen bekam. Als dann James Cook eine Kopie der H4 als zuverlässigen Führer bezeichnete, sahen die Astronomen das Längengrad-Problem als gelöst an.

Ein langer Weg bis zu dieser Zeitanzeige  ;)



In der Ausstellung gibt es noch weitere interesante Uhren zu sehen, wie die den BBC Zeit-Piepton erzeugt hat, oder die Shepherd master clock, die Zeitsignale per Telegraph an viele englische und amerikanische Städte sendete.



1833 wurde vom damaligen Hofastronom auf dem dach der Sternwarte diese "Zeitansage" installiert.



Ein roter Lederball (heute Aluminium),  der noch heute hochgezogen wird und um Punkt 13 Uhr fällt. Das Signal für die Schiffer auf der Themse ihre Uhr entsprechend zu stellen  ^-^ Wir besichtigen dann noch die beiden ausgestellten Teleskope.




The Great Equatorial Teleskope

und die Shepherd Gate Clock



Sie wurde früher von der oben erwähnten Hauptuhr gesteuert. Ungewöhnlich das 24 Stunden Ziffernblatt.

Vom Royal Observatory haben wir auch einen nette Aussicht auf London.


Bankenviertel


O2-Arena

Wir trotten den Hügel wieder hinunter und Richtung Themse. Dort liegt eine weitere Sehenswürdigkeit Greenwichs, auch bekannt aus Englischbüchern  8)


die Cutty Sark

Die Cutty Sark wurde 1869 erbaut und war eines der schnellsten Segelschiffe ihrer Art. Zuerst wurde sie hauptsächlich im Teehandel mit China eingesetzt, später dann transportierte sie alles mögliche, zum Beispiel Wolle aus Australien. 1895 wurde sie nach Portugal verkauft, später dann von einem englischen Kapitän zurückgekauft und restauriert. Sie diente dann als Ausbildungsschiff und kam 1954 dann als Museumsschiff ins Dock nach Greenwich. Im Mai 2007 brannte der Klipper fast vollständig ab, wurde dann erneut wiederhergestellt und kabn seit 2012 wieder besichtigt werden.

Die Tour beginnt im Frachtraum mit Ausstellungen zur Geschichte des Schiffes.











Um alles eingehend zu betrachten, müsste man mehr Zeit investieren als wir. Doch uns zieht es an Deck.



Da gibt es schließlich auch genug zu entdecken, wie der kleine Frischfleichstall unter der Treppe



einen Geist  ;D



und verschiedene Räumlichkeiten.





Im Offizierssalon treffen wir dann einen alten Seebären, der uns allerhand zu den Gebräuchen der Küche und des Essens erzählt. So sind die runden Dinger oben auf dem Bild keine Lampen, sondern hängende Tabletts mit Löchern für Gläser.

Bei dem Blick in die Wanten wird mir ganz anders, da möchte ich nicht für Geld hochklettern  :schreck:



Seit der Neueröffnung kann man auch unter das Schiff gucken. Sehr eindrucksvoll der verplattete Rumpf.



Zudem gibt es noch eine kleine Ausstellung von Galionsfiguren.



Nach all diesen historischen Exkursionen haben wir eine kleine Pause verdient

Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: WoMo-Tour 2016: London & Cornwall Stippvisiten
« Antwort #49 am: 30. August 2016, 00:46:51 »
27. Juni Teil 2 Thamse River Cruise

Der erste Teil des Tages war schon mal sehr interessant und lehrreich.  ::) Den zweiten Teil lassen wir etwas gemütlicher angehen. Im London Pass enthalten ist auch ein 24-Stunden Ticket der City Cruises, quasi ein Hop-On-Hop-Off auf der Themse. Wir lösen unser Ticket ein und gehen an Bord. Auf dem Fluss schippern wir Richtung Westen nach Westminster. Der Kapitän gibt einige launige Kommentare ab und fürs Catering ist auch gesorgt.



In Greenwich starten wir ungefähr am südlichsten Punkt einer Schleife um die sogenannte Isle of Dogs. Woher der Name kommt ist unklar, vermutlich ein Schreibfehler statt Docks, von denen es hier etliche gab. Zählt zum East End, früher eher Arbeiterviertel und vom sozialen Wohnungsbau geprägt. Heute bestimmen eher teure Wohnungen am Fluss das Bild. Übrigens gibt es auch einen Fußgängertunnel von Greenwich aus unter der Themse durch zur Halbinsel.


Man beachte die Deutschland-Flagge am Balkon  ;)


Typische Ansichten: umgebaute Wohnungen  und ein alter Pub zwischendrin



Zur Isle of Dogs gehört auch die Canary Wharf. Wo früher die Schiffe im Verkehr mit den kanarischen Inseln be- und entladen wurden, befindet sich heute ein Bankenviertel mit einigen der höchsten Gebäude des Vereinigten Königreichs.


Auch wenn sie hier nicht alle zu sehen sind: etliche Großbanken und Firmenzentralen vertreten

Als nächstes folgt Limehouse;  bei Sherlock Holmes, Edgar Wallace und Co ein düsteres Hafenviertel mit chinesischen Opiumkneipen, Pubs, in denen Männer mit Alkohol abgefüllt und dann als Matrosen auf Schiffe verschleppt wurden und so weiter… Als eine der ersten Docks wurde Limehouse in den späten Sechzigern geschlossen. Jetzt teure Wohnungen (Lofts) in den alten Gebäuden und Yachthafen.





Ich bin mir nicht mehr ganz sicher (zuviele Geschichten vom Käptn) Hatte irgendwie mit der Dickens geschichte "Oliver twist" zu tun?



Ein weiteres ungebautes Dock: St. Katherines's. Beim letzten Besuch haben wir dort in einem netten Pub (gegessen und) getrunken  8)



Langsam kommt die Tower Bridge in Sicht und damit auch der erste Haltepunkt.

 
Die "Scherbe" immer im Bild ; momentan höchstes Gebäude in UK


auf so einem Schiff kreuzen wir grad auch




Kreuzfahrtschiff, das häufiger in London hier anlegt.
Spielte im Film Speed 2 mit. Das schiff soll heute abend wieder ablegen, eine wenigen Gelegenheiten, zu denen die Tower Bridge geöffnet wird.


der Tower vom Fluss aus

Von nun an reiht sich Brücke an Brücke: London Bridge, Southwark, Millenium, Blackfriars, Waterloo, Hungerford, Golden Jubilee und schließlich Westminster. Wir winken immer schön den Fußgängern auf der Brücke zu, damit sie zurück winken und nicht etwa irgendwelche Dinge auf uns schmeißen  >:D



Unterhalb der Brücken gibt es Pubs - wie in diesem fall. Oder auch exclusive Spas, die dort ansiedelten, um etwas Privatspähre mit Flussblick zu kombinieren. Nicht ganz glücklich,die Planer haben wohl nicht an den regen Bootsverkehr gedacht. manchmal bekommen die Schiffsfahrer wohl mehr zu sehen als ihnen lieb ist  :floet:


man könnte auch eine Tour im Kayak machen


ein altes Dampfschiff - jetzt Pub; die After-Work-Party ist voll im Gange


Station: Westminster Pier.
Eigentlich Endstation, aber wir fahren noch weiter bzw. zurück bis zum Tower. Vielleicht sehen wir ja noch die Abfahrt der Silversea


nochmals London Eye


und nach Überfahrt zum gleichnamgen Pier ein besserer Blick wie das in so einer Kapsel aussieht

Bisher haben wir mehr auf die Sights in Fahrtrichtung rechts geschaut, nun kommen auch die vom anderen Ufer besser in Sicht


Tates Modern Art Gallery


die Bahnbrücke(n) von Charing Cross


ein Nachbau von Shakespeares alten Globe Theatre


Pub mit altem Piratenschiff

Wir steigen am Tower Millenium Pier aus, ist eh Endstation für heute. Leider ist das kreuzfahrtschiff schon weg und wir haben die Öffnung der Tower Bridge verpasst.
Zu Fuss schlagen wir uns zur bahnstation cannon Street durch. Zeit für den Heimweg! Unterwegs kommen wir nochmal in die nähe der "Käsereibe" ? Oder war das das walkie-Talkie  ;)



Witzig wie nah alte Kirchen und Wolkenkratzer hier nebeneinander stehen. In Abbey Wood angekommen schauen wir noch kurz bei Sainsbury vorbei: Baguette und Fleischvorräte auffüllen.

Dann das übliche Abendprogramm am WoMo. kurz vorm Abendessen sichte ich dann auch die  -imWaschraum angekündigten- Füchse, die hier leben. Sie sind aber schnell verschwunden, alsich die Kamera rausholen will.  Der Hinweis, die Schuhe rein zu stellen (weil die Füchse die leiben ) ist also doch Ernst zu nehmen  8)

Und schon wieder ein Tag rum

 :bett:



Liebe Grüße
Susan


Andrea

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Re: WoMo-Tour 2016: London & Cornwall Stippvisiten
« Antwort #50 am: 30. August 2016, 07:38:23 »
Irgendwie macht das Lesen von Stadtberichten immer Spaß, egal ob von Paula, Bernd oder dir. Vielleicht sollte ich das doch mal selbst ausprobieren? Nur leider ist Heiko zu so etwas gar nicht zu bewegen  :(
Liebe Grüße, Andrea



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Re: WoMo-Tour 2016: London & Cornwall Stippvisiten
« Antwort #51 am: 30. August 2016, 08:47:16 »
Super  :beifall:. Da kommt immer mehr Freude auf den bevorstehenden City-Trip auf  :adieu:.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: WoMo-Tour 2016: London & Cornwall Stippvisiten
« Antwort #52 am: 30. August 2016, 11:22:43 »
>>Pub mit altem Piratenschiff
Das ist das Schiff von Sir Francis Drake. Der noblere Begriff für Pirat ist Freibeuter :)
Name vom Schiff fällt mir gerade nicht mehr ein. Beim Schiff schräg weiter an der Kirche vorbei ist übrigens der Bouroughs Market unter den Eisenbahnbrücken.

Für die Tower Bridge gibt's übrigens den offiziellen "Bridge Lifting Schedule" :)
http://www.towerbridge.org.uk/lift-times/

Auf den Bildern vom Meridian wars ja fast total leer. War da wirklich kein Betrieb ? Als ich letztes Mal oben war, da standen die Leute Schlange um ein Bild von sich aufm Meridian zu knipsen.

Gruß
Bernd
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Re: WoMo-Tour 2016: London & Cornwall Stippvisiten
« Antwort #53 am: 30. August 2016, 15:22:39 »
Danke für den Link, Bernd  :thumb:. Da habe ich mir gleich ein paar Lifting-Dates herauskopiert  :adieu:.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: WoMo-Tour 2016: London & Cornwall Stippvisiten
« Antwort #54 am: 30. August 2016, 21:18:33 »
Jetzt hast du es geschafft, Susan - ich habe richtig London-Lust  ;D

Susan

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Re: WoMo-Tour 2016: London & Cornwall Stippvisiten
« Antwort #55 am: 31. August 2016, 21:34:29 »
Hach, den Tower Bridge Link hätte ich gern eher gehabt, jetzt ist er abgespeichert  8)
Bei dem Nullmeridian hatten wir vielleicht Glück, da waren wirklich nicht allzu viele Leute

Freut mich, dass euch London so Spaß macht  ^-^ 

Dauert noch einen kleinen Moment bis es weiter gehen kann, muss erstmal ein paar Bilder "entwickeln". Habe das erste Mal nur in raw fotografiert als Test für Hawaii. Und jetzt probiere ich da noch etwas herum  ::)

OT: Von Colin gibt es zwar noch kein neues Video, aber ein paar Bilder. Die ich, wie weitere Beiträge, dann unter Juniors Highschooljahr poste
Liebe Grüße
Susan


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Re: WoMo-Tour 2016: London & Cornwall Stippvisiten
« Antwort #56 am: 01. September 2016, 00:55:52 »
28. Juni  Wendeltreppe, Westminster Abbey & Weltkriegsbunker

Vorsage konform ist der Himmel heute Morgen deutlich bewölkter. Macht aber nichts, da wir den Großteil des Tages wohl innerhalb von Gebäuden verbringen werden.  Wir können aber noch im Trocknen draußen frühstücken, es ist nur ein etwas dickerer Pulli von Nöten.  ::) Zeit mal unsere Zaungäste vorzustellen:

 

Langsam werden sie etwas kecker, konnten aber noch so treuherzig gucken – wir haben sie nicht gefüttert. Darum wohl haben sie dem Nachbarn einen Apfel stibitzt. Was ich leider nicht auf die Platte den Chip bannen konnte.

Wir fahren wieder mit dem Zug nach Cannon Street. Und jetzt ist Frühsport angesagt, denn wir wollen uns London von oben begucken. Aber nicht von einem der modernen Gebäude, sondern von einem alt ehrwürdigen Aussichtspunkt. 


The Monument

Diese wuchtige Säule erinnert an den großen Brand von London 1666. Damals wurden etwa 80% der City von London zerstört und um die 100.000 Einwohner obdachlos. Die 61 m hohe Säule mit Aussichtsplattform wurde im Zuge des Wiederaufbaus der Stadt 1677 errichtet. Die Höhe des Denkmals ist genau die Länge von seinem Standort aus bis zu dem Punkt, an dem damals das Feuer ausbrach.
Auf geht’s, die Rucksäcke lassen wir bei der Kassiererin zurück und dann wendeln wir uns 311 Stufen hinauf.





Glückwunsch an alle, die oben angekommen keinen Drehwurm haben – oder keine Schnappatmung  :girly:

Nach einigen Selbstmorden im 18. Jahrhundert bekam die Aussichtsplattform einen Käfig, der 2009 erneuert wurde. Recht engmaschig, etwas viel für mein Objektiv, daher mehr Fotos vom Camcorder. Übrigens wir stehen hier auf der höchsten freistehenden Steinsäule der Welt.




es wird eifrig gebaut in London


nicht ganz auf Augenhöhe mit den modernen Riesen



Nachdem wir einmal rundum die Aussichten genossen haben, klettern wir all die Stufen wieder hinab. Okay, das war jetzt nicht die umwerfendste aller Aussichten, aber recht nett. Immerhin bekommen wir für diese sportliche Höchstleistung dann eine Urkunde.  ;D

Unser Bootsticket ist noch gültig, also wandern wir zum Tower Millenium Pier und entern das nächste Schiff der City Cruises Richtung Westminster.
Unterwegs können wir nochmal einen Blick auf The Monument erhaschen



und erspähen einiges, was uns gestern entgangen ist. Wie dieser Obelisk


Nadel der Cleopatra,
stand einst in Ägypten vor einem Tempel, wurde dann zu Caesars Zeiten nach Alexandria gebracht und landete 1878 in London.

Unser nächstes Ziel ist Westminster Abbey. Hier werden traditionell Englands Könige und Königinnen gekrönt und bis 1790 auch beigesetzt. Außerdem befinden sich hier etliche Gräber von bekannten Persönlichkeiten wie Darwin, Newton, Dr. Livingstone und etliche englische Schriftsteller.



Es gab hier königliche Hochzeiten, zuletzt von William und Kate. Einen Mord real wie auch in einem der "Beefeater-Krimis" und die Abbey hatte eine Szene im Kinofilm The Da Vinci Code mit Tom Hanks.



Es gibt hier einiges zu besichtigen und obwohl wir nicht zu sehr ins Detail gegangen sind, haben wir hier gut zwei Stunden verbracht. Fotografieren darf man im Innern der Kirche nicht, daher muss Google herhalten für ein paar Impressionen.

Innenraum Williams Hochzeit; Grab von Isaac Newton (Da Vinci Code); die berühmte Poets Corner ; Grab von Maria Stuart und Elizabeth I.; der Krönungsstuhl (nicht besonders repräsentabel)

Jetzt haben wir uns aber eine Kaffeepause verdient. Der St. James’s Park ist nicht weit, also wenden wir uns dahin. Für ein Picknick ist das Wetter nicht schön genug, daher gehen wir ins Inn of the Park. Lange können wir uns aber nicht aufhalten, sonst wird es zu spät für den Einlass zu den Churchill War Rooms. Die stoppen um 17 Uhr mit dem Einlass.

Es ist schon halb und dafür ist die Schlange vorm Eingang noch ganz schön lang. Und natürlich muss es jetzt anfangen zu regnen! Mir wird die Warterei zu bunt und da man außerdem keine großen Rucksäcke mit hinein nehmen soll, lade ich mir unser „Gepäck“  auf und kehre zum Inn zurück. Hier genieße ich in Ruhe zwei Cider, wobei ich nicht genau weiß, was das eigentlich für ein Getränk ist. Okay, ich kenne den französischen Cidre, aber der schmeckt ganz anders (soweit ich mich erinnere).  Ich beobachte im Stillen die Touristen und amüsiere mich köstlich, derweil es draußen munter vor sich her pladdert.

Der Gatte und Kerlie besichtigen unterdessen den alten Weltkriegsbunker. Sie fanden es sehr interessant, leider war die Zeit wohl zu kurz. Da ich alle Kameras mitgenommen habe, müssen wir mal wieder ein paar Links bemühen.  8)

das Kartenzimmer und Churchills Zimmer

Sie leisten mir dann noch auf ein weiteres Getränk Gesellschaft, dann machen wir aus auf den Rückweg.

Am Bahnhof Cannon Street wundert uns schon die Masse an wartenden Leuten. Es hat wohl einen Unfall gegeben, ein paar Bahnhöfe östlich von uns. Der hat den ganzen Fahrplan durcheinander gebracht. Colin hat relativ schnell den Durchblick, welchen Zug wir nehmen könnten (aufpassen das der auch in Abbey Wood hält!). Wir steigen also ein und warten und warten und warten…  :o Die angekündigte Abfahrtszeit verstreicht und noch etliche Minuten mehr – aber keine Ansage, was nun los ist. Mittlerweile sind auch schon alle aus dem Abteil wieder ausgestiegen. Wir schicken unseren künftigen Austauschschüler los Erkundigungen einzuholen.  Angeblich ist kein Lokführer aufzutreiben  :raetsel: , wir sollen den Zug X nehmen. Den Rat haben auch schon andere bekommen, Zug X ist proppenvoll und wir bekommen grad mal einen Stehplatz. Den wir auch bis kurz vor Abbey Wood behalten dürfen.  :P

Jetzt noch die kurze Strecke bis zum Campingplatz, Aperitif, Abendessen und Relaxen
 :read2:
Liebe Grüße
Susan


Paula

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Re: WoMo-Tour 2016: London & Cornwall Stippvisiten
« Antwort #57 am: 01. September 2016, 19:58:44 »
Alles sehr interessant! Die Säule wo ihr raufgestiegen seid habe ich in London von irgendeinem anderen Aussichtspunkt gesehen, hätte aber nicht gedacht dass da eine Wendeltreppe drin ist. Da geh ich nächstes Mal auch hoch. Die Hochhauskulisse hat sich auch stark verändert, als wir 2005 da waren war die "Gurke" das höchste Gebäude weit und breit.
Von den Churchill war Roms habe ich noch nie gehört, das wäre bestimmt auch für mich interessant, im Regen hätte ich mich aber auch nicht in die Schlange gestellt.

Cidre mag ich übrigens auch nicht, der ist irgendwie bitter. Französischer Cidre ist um Klassen besser.
Viele Grüße Paula

MisterB

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Re: WoMo-Tour 2016: London & Cornwall Stippvisiten
« Antwort #58 am: 02. September 2016, 11:13:49 »
Frevel Frevel Frevel !!
englischer Cider ist das beste Gesöff der Welt  8)

Ich glaube es gibt alleine in Engeland an die 100 verschiedenen Cider Sorten.
Strongbow ist ein bischen herb. Aber Bulmers ist fast schon süß. Das kann man trinken wie Limo :)
Thatchers Gold ist auch ganz gut. Grumpy Orchard ist ...........   man krieg ich gerade Durst.

Westminster Abbey. Habt ihr lange angestanden ? Ich wundere mich immer über die langen Schlangen zu jeder beliebigen Tageszeit und Wochentag. Habe mich bisher nur genau einmal überwunden und mich da angestellt.
Die Da Vinci Code Sachen sind übrigens garnicht in der Westminster Abbey gedreht worden. Es gab keine Dreherlaubnis. Das wurde alles im Studio nachgebaut. Die Szenen in der Templerkirche übrigens auch.

Ein kleiner Tip an die die mitlesen. Wenn ihr noch irgendwo hoch wollt aber keine Lust habt Stufen zu klettern, dann könnt ihr kostenlos auf die Aussichtsplattform der "Käsereibe" hoch.
Ihr müsst euch nur vorher anmelden. Letztens sagte mir einer da vom Personal das man Abends ab 18 Uhr auch ohne Voranmeldung kommen kann. Ob das für jeden Tag gilt weiß ich aber nicht. EDIT : Sehe gerade das eh nur am Wochenende länger als 18 Uhr offen ist. Dann gilt das wohl nur fürs Wochenende.

https://skygarden.london/

Gruß
Bernd
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Re: WoMo-Tour 2016: London & Cornwall Stippvisiten
« Antwort #59 am: 02. September 2016, 11:23:38 »
Seit Irland liebe ich Cider auch, besonders den herben Strongwell aus Irland, der in Deutschland Finnbarra heißt und hier zum Glück online erhältlich ist (ich muss mal fix noch eine Kiste bestellen...)

Und Bulmers schmeckt wirklich wie Apfelschorle ;)