11. Juni Salt Lake City bis JordanelleDas Ausschlafen heute morgen haben wir uns verdient. Es ist wieder angenehm warm, die Daunendecke haben wir nicht gebraucht.

Kerlies US-Mom hat ein leckeres Sonntagsfrühstück vorbereitet: Pfannkuchen, Waffeln und Ei. Die Familie ist schon im Sonntagsstaat fertig zum Kirchgang; besteht ja kein Grund mehr, den heute ausfallen zu lassen.
Wir verabschieden uns für eine Woche von ihnen. Eine kleine Tour zu dritt steht auf dem Programm. Wir hätten auch den Gastbruder mit genommen, doch der hat leider andere Verpflichtungen. Er ist in Vorbereitung für seine Missionsjahre und begleitet eine Jugendgruppe zu einem Pionier-Camp. Nachstellen der Verhältnisse beim Treck; hört sich - zumindest für mich – interessant an.
Nach einer Dusche brechen wir auf. Faszinierend: niemand schließt hier die Türen ab; muss also wirklich ein sehr sicheres Viertel sein.

Colin führt uns zu einigen weiteren Stationen seines Aufenthalts rund um Salt Lake City. Wir beginnen mit dem Trail zum Ensign Peak, der mitten in einem feinen Wohngebiet startet. Schon dort bieten sich uns nette Aussichten auf die Stadt.



Capitol und die schnurgerade State Street
Ein Pfad führt etwa eine halbe Meile bergan auf die Kuppe. Präriegras in unterschiedlichen Farben wellt sich im Wind, beinah wie eine Wasserfläche.

Oben erwartet uns eine steife Brise

und eine tolle Rundumsicht.

Industriegebiet


Flughafen
nicht so einfach zu erkennen. Der Wasserstand im Salt Lake soll übrigens sehr niedrig sein, daher mehr Marsch als See zu sehen.

wagemutige Teenager können auch steil nach unten schauen


Kein Wunder, dass sich von hier aus Brigham Young und seine Männer zwei Tage nach Ankunft der Mormonen im Juli 1847 einen Überblick über die Gegend verschafften. Einer von ihnen schlug vor, ein Banner zu errichten in Anlehnung an den Bibelspruch "Und er wird ein Zeichen aufrichten unter den Völkern und zusammenbringen die Verjagten ... und die Zerstreuten .. sammeln von den vier Enden der Erde." So bekam der Hügel seinen Namen. Anfangs wehte hier oben tatsächlich die amerikanische Flagge, jetzt finden wir sie und die von Utah am Wegesanfang.
Colin erzählt uns von einem weiteren Aussichtspunkt, der Anstieg ist länger und steiler. Das muss ich jetzt in der Mittagszeit nicht haben

Hier sind aber ein paar Bilder aus Colins Archiv.


Der Weg heißt Living Room Trail, weil am Ziel Felsen und Steine aufgebaut sind wie Sofas und Sessel in einem Wohnzimmer.


Beliebt zum Sonnenuntergangs-Date



Wir fahren weiter zum Utah State Capitol, ebenfalls auf einem kleinen Hügel gelegen.

Mir gefällt die Bepflanzung, keine Einheitsrabatten.


Denkmal zu den Ureinwohnern der Gegend am Nebeneingang
Gegenüber steht die Council Hall, das erste Stadt- und Staatshaus. Das hat viele Auseinandersetzungen zwischen den Mormonen, den anderen Siedlern und der amerikanischen Armee gesehen. Nachdem die Regierung umgezogen war, diente es bis 1915 als Polizeihauptquartier, heute beherbergt es das Tourismusbüro.

Und damit kommen wir zu einem Thema, dass beim Highschooljahr nicht fehlen darf: PROM.

Es gibt ja genug Teenie-Romane und -filme über diesen Abschlussball. Der Name kommt übrigens von dem Wort "promenade". Colin hatte gleich zweimal das Vergnügen, daran teilnehmen zu dürfen. Eine Austauschschülerin aus Hamburg, die südlich Salt Lake untergekommen war, verpflichtete ihn kurzfristig als Ersatzmann für eine ihrer Freundinnen. So hat sich wenigstens der Kauf des Anzugs gelohnt


Für den seiner eigenen Schule musste er sich etwas mehr anstrengen. Anstehen für die Karten, eine interessante Einladung basteln und vor der Tür der Auserwählten abliefern.Und das war die Antwort.


Fototermin im Park
danach Essen gehen und schließlich nicht zu früh beim Ball auftauchen
Ich wollte es ja erst nicht glauben, doch tatsächlich hat Colins Schule Prom im Capitol gefeiert. Waren ja auch sehr viele Teilnehmer, rund 1500.



Vom Capitol aus fährt uns Colin durch Downtown, vorbei am Temple Square, den wir vor 26 Jahren schon besucht haben. Er wollte uns vor allem das City Creek Center zeigen. Eine Einkaufsmeile mit vielen Brunnen. Allerdings heute geschlossen, denn die Mormonen heiligen natürlich den Sonntag (zumindest in Nähe ihres Hauptquartiers). Mit unserem Minicamper plus Penthaus hätten wir eh nicht in die Parkhäuser gepasst. Außerdem fahren wir noch am Smith’s Ballpark vorbei, dem Stadion der Salt Lake City Bees. Die spielen Baseball in der zweiten Liga. Colin hat natürlich mal ein Spiel besucht.


Weiter geht es auf der I80 Richtung Osten. Nächster Stopp: Kimball Junction mit den Tanger Outlets Park City. Wir haben uns ja erst im Herbst eingedeckt mit Klamotten und Schuhen. Kerlie muss aber unbedingt in den Calvin Klein Shop. Außerdem hat der Walmart hier geöffnet, so können wir die Vorräte auffrischen. Wer mag, kann auch deutsches Bier bekommen, sofern der Preis nicht abschreckt

bei uns im Angebot 2,99 Euro + Pfand
Zudem nutzen wir die Gelegenheit zum Tanken und zur Einkehr bei Starbucks. Wir hätten jetzt über Park City weiter fahren können, Tomtom lotst uns aber über eine schnellere Strecke zu unserem heutigen Ziel, dem Jordanelle State Park. Der liegt am Ufer des gleichnamigen Stausees des Provo River und ist ein beliebtes Ziel für Wassersportler. Viel ist noch nicht los. Auf dem Campingplatz bekommen wir einen schönen Stellplatz mit Seeblick.


Abendessen vorbereiten und ja es gibt wieder Bier als Aperitif.


Abendessen können wir noch im Trocknen, danach gewittert es.
