22. Juni Hitze und Schwitzen in Las VegasWir stehen relativ früh auf und fahren ohne Frühstück los. Bis 11 Uhr müssen wir den Camper abgegeben haben. Heiß ist es auch schon wieder – oder immer noch.

Zuerst geht es zum McCarran Car Rental Center, wir haben wieder einen Kleinwagen geordert für rund 35 Euro. Preiswerter als Taxi. Danach geben wir den Camper in Henderson ab – geht relativ fix. Wir haben uns gefragt, ob die vorgekauften Meilen von 200 pro Tag wohl reichen. Auch das hat es.

Jetzt wird es aber Zeit für ein Frühstück! Dazu entern wir den nächst gelegenen Dennys und gönnen uns einen Slam. Neu ist (für uns), dass es statt Toast jetzt meist Pancakes dazu gibt. Message vom Junior: er ist gut wieder zuhause gelandet! Tja, und was machen wir nun mit dem angebrochenen Tag? Für Ausflüge in die Natur ist es einfach zu heiß. Außerdem hat der Gatte nur noch wenig Stunden Zeit; er fliegt um 17.10 Uhr, ich erst morgen. Wir fahren zum Strip ins Paris. Dort habe ich mit LH-Meilen ein Zimmer günstig bekommen; naja zumindest für Las Vegas. Vielleicht kann ich das Zimmer ja schon beziehen. Das klappt leider nicht. Einchecken kann ich, bekomme aber noch keinen Schlüssel; den kann ich ab 16 Uhr am Extra-Schalter abholen. Immerhin werde ich mein Gepäck los.
Auf der Suche nach etwas erfrischendem zum Trinken bummeln wir durchs Kasino. Die Flaniermeile ist aufgemacht wie alte französische Straßenzüge. Ist wohl grad Lunchtime, all die Bistros voll. Wir kommen durch eine Passage zum Ballys, dort an der Sportwetten-Bar finden wir ein Plätzchen für eine -teure- Cola. Die Zeiten, wo Essen und Trinken in den Kasinos billig war, sind wohl vorbei.
Wir überlegen kurz, ob ich das Auto behalten soll. Doch da müsste ich morgen schon früh zum Flughafen oder nachzahlen und ich wüsste auch nicht, wo noch hinfahren. Dafür ist es einfach zu heiß, 114 Degree zeigen die Thermometer, also 45.6° C.

Ich verabschiede den Gatten im Parkhaus und mache dann eine kleine Erkundungstour. Bei der Auffahrt zum Eiffel Tower ist zu viel los, schauen wir doch mal, was das Bellagio so macht. Dafür muss ich nur mal schnell über die Fußgängerbrücke

Vor der Tür eine Steinbank mit einem Bild vom italienischen Bellagio.

Irgendwo drinnen: die umgekippten
Regen Sonnenschirme an der Decke

Die berühmte Glasdecke in der Lobby; 190 qm mit über 2000 mundgeblasenen Blüten aus Glas
Fiori di Como von Dave Chihuly

Im Conservatory dient heuer Italien als Thema.



Ich war mir nicht sicher, ob das Bild auch aus kleinen Blüten gesetzt wurde, sah mir aber eher wie aus Stoff geknüpft aus. Dafür waren die Zitronen (oder Orangen ?) aus Nelken zusammengesetzt.


Und was haben Boxhandschuhe mit Italien zu tun?

Ich werfe noch schnell einen Blick auf den See, die Brunnen plätschern auch schon. Sieht aber im Dunkeln besser aus.

Blick zum Paris

und zum City Center
Meiner Erinnerung nach - wir waren vor sechs Jahren das letzte Mal hier - gab es im Flamingos eine nette Cocktailbar. Also spaziere ich auch da noch hin. In der Bar wird gerade eifrig Bier Pong gespielt - das muss ich nicht haben

Ich sag eben den Flamingos Hallo und schlendere wieder zurück.

Jetzt darf ich auch aufs Zimmer. Die Schlüsselkarte bekomme ich fix am Expressschalter, das Gepäck wird mir nach einem Anruf aufs Zimmer geliefert. Ausstattung ganz ordentlich, nur die Aussicht ist bescheiden: Parkgarage und Hinterhöfe, naja.
Endlich

und ein wenig verschnaufen vor dem Abendprogramm
Das starte ich mit einem Aperitif in der Central Bar. Okay, ich wiederhole mich, aber Cocktails waren in Vegas früher billiger zu haben

Dann gehe ich auf Futtersuche, allerdings nicht weit: Das Restaurant "Mon ami Gabi" hier hat
Trout Almandine für einen vernünftigen Preis und ein Plätzchen für mich. Letzteres ist schön kühl drinnen, doch etwas beengt. Dafür bekomme ich einen netten älteren Kellner, der sogar als Franzose durchgehen könnte

Und ein Getränk umsonst, weil mir der Junior-Ober statt Erdbeerprosecco einen Rosewein gebracht hat.

Die Forelle ist sehr lecker und ein Nachtisch - Profiteroles- passt auch noch rein.
Der fällige Verdauungsspaziergang führt mich einmal rund um den "Comer See". Kühler ist es auch noch nicht geworden. Kam es uns 2011 so vor, als wäre nicht mehr viel los in Las Vegas, muss ich das nun zurücknehmen. Obwohl wir es doch noch belebter erlebt haben. Vermisst habe ich die Mexikaner mit dem "Ice cold water" und die mit den gewissen Zettelchen. War wohl noch zu früh




Natürlich musste ich mir auch ausgiebig die Wasserspiele anschauen - immer wieder schön.





Eigentlich wäre jetzt noch die Fahrt auf den Eiffel Tower dran, doch irgendwie hab ich keine Lust dazu. Ich wandere herum, schaue den Spielern zu und stecke selbst 2$ in eine Slotmaschine. Bei 10$ Gewinn höre ich auf. Letztlich lande ich in der Napoleon Bar. Da ist höllisch was los bei den so genannten
Dueling Pianos. Keine Ahnung, warum das so heißt

Jedenfalls sitzen sich zwei Typen an Klavieren gegenüber, erfüllen Musikwünsche und die Meute hottet. Publikum wie Songs sind bunt gemischt; finde es beachtlich, was die alles spielen von aktuellem Pop,über Hardrock bis Country. Nach einer Runde ergattere ich einen Stuhl, ansonsten bleibt es ein preiswerter Abend, denn die Kellnerin, die hier serviert, kommt einfach nicht vorbei. Egal, kann das Spektakel auch trocken genießen.

Selbst habe ich keine Bilder gemacht, aber hier mal aus Youtube ein paar Eindrücke
Verrückt fand ich, wieviel Tip die Leute teilweise für ihren Musikwunsch locker machten

Beispielsweise bei "Sweet Home Alabama" fing der Sänger dann an, andere Staaten in den Song einzusetzen. Da hat einer 80$ gegeben, damit der singt "Sweet Home Pennsylvenia"!
Irgendwann werde ich doch durstig und trinke an der Central Bar noch ein Bier als Schlummertrunk.
