Autor Thema: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis  (Gelesen 173549 mal)

Paula

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #75 am: 25. Oktober 2017, 09:45:17 »
Tag 6 Donnerstag  24.8.2017

Heute Nacht bin ich um 4 Uhr von lautem Zuggetute geweckt worden, erst morgens beim Aufstehen habe ich gemerkt dass das Fenster offen war. Um halb 7 hat uns der Wecker aus dem Bett geschmissen, wir hatten heute eine lange Fahrt bis Vernal geplant. Es war morgens ziemlich kalt, mit Fleecejacke gingen wir zum Frühstücksrestaurant neben dem Mama B’s von gestern Abend. Am Eingang hing eine Kolibrifüttersation, mehrere Vögel schwirrten drum herum

   

   

Ich finde es total erstaunlich dass es in so einer kalten Gegend Kolibris gibt, die habe ich nur im warmen Süden vermutet. Ob die wohl im Winter wegziehen?
Das Restaurant war innen mit Nippes vollgestellt

      

Außer uns war nur ein anderer Tisch besetzt. Die Besitzerin hatte mehr Lust sich mit den Männern zu unterhalten als uns zu bedienen aber wir haben es schließlich doch geschafft unsere Bestellung aufzugeben. Ich habe mich heute beherrscht und nur Oatmeal bestellt, war aber lecker.

   

Am Rückweg haben wir noch eine Beutel Eis bei der Tanke gekauft für unsere Kühlbox, das Canyon Motel war das einzige Model ohne ice-vending machine.

Wir sind ziemlich früh losgefahren, es war noch neblig und kühl sah aber nach gutem Wetter aus.

   

Bei Kremmling haben wir kurz gehalten, die Landschaft lädt hier zum wandern ein (ich hatte auch Wanderungen gefunden im Internet) aber dazu reicht uns heute die Zeit nicht.

   

   

Wir haben mit der Heizung im Auto gekämpft die wurde einfach nicht warm. Man mußte die Temperatur ganz hoch einstellen, dann ging es. In Steamboat Springs haben wir kurz gehalten zum Tanken, danach wurde die Landschaft eintöniger und das Wetter schlechter, dann fing es sogar zu regnen an, zum Glück nicht für lange. Unterwegs in der Pampa haben wir eine ganze Pronghornherde gesehen bestimmt 30 Tiere. Bisher haben wir immer nur einzelne Tiere gesehen, das war wirklich faszinierend. Leider lag die Kamera im Rucksack verstaut und anhalten konnte man dort nicht.
Je näher wir an Dinosaur kamen desto sonniger wurde es. Kurz vor der Abzweigung  zum Colorado Teil des Dinosaur National Monuments haben wir an einem historischen Marker am HW 40 gehalten. Dort hat Ende der 90 Jahre ein schlimmes Wildfeuer gewütet. Vorher muss da Juniper und Sagewood gestanden haben, jetzt war da weit und breit nur noch Gras zu sehen. Auf dem Schild stand dass geplant ist das Gelände wieder aufzuforsten. Jetzt haben wir erst gemerkt, dass es richtig heiß geworden ist, bestimmt fast 30 Grad und volle Sonne.

Um halb eins waren wir am Canyon Visitor Center  des Dinosaur NM eingetroffen. Wir haben uns erst mal in den Schatten an einen Picknicktisch gesetzt, Kaffee getrunken und eine Banane gegessen. Danach haben wir uns das Vistor Center angesehen. Die Rangerin die  Dienst hatte hat sich über unseren Besuch gefreut, hier ist wohl immer sehr wenig los. Wir haben uns mit ihr über die Sonnenfinsternis unterhalten, das NM lag außerhalb der Totalitätszone, hier gab es 91 % Abdeckung und trotzdem wurden sie total von Besuchern überlaufen.

   

Hinter dem Visitor Center startet ein Naturlehrpfad, der Cold Desert Trail, aber nach wenigen Metern war kein Weg mehr zu erkennen, der wird wohl nicht mehr gepflegt.
Wir sind also die Parkstrasse entlang gefahren, bis zum Ende der Strasse „Harpers  Corner“ fährt man etwa 1 Stunde.
Anfangs war es total sonnig aber dann zogen Wolken auf

   

   

wir haben an allen Viewpoints gehalten, das Wetter war jedesmal anders

   

   

am Bull Canyon Overlook:

   

Hier ist eine Picnic Area und dort startet der Bull Canyon Rim Trail. Laut Infotafel ist er 1,3 Meilen lang. Der Weg geht mal am Rim entlang

   

und mal weiter hinten durch alte knorrige Bäume

   

die Ausblicke sind herrlich

   

   

   

   

da hinten braut sich was zusammen

   

auf dem Rückweg macht der Trail eine kleine Schleife vom Rim weg

   

   

das hat uns super gefallen und es war sehr heiß.

Irgendwann später mitten in der Pampa stand eine Gruppe Pferde nah der Strasse. Zum Glück konnte man hier am Straßenrand halten (und wir waren weit und breit das einzige Auto). Ich nahm meine Vorratsbox mit Äpfeln und Karotten und Josef zückte die Kamera.

   

   

Die Fohlen liefen weg als wir näher kamen, die  großen blieben am Straßenrand stehen. Ich habe versucht eines mit Äpfeln zu füttern aber das Pferd hat mich nur verständnislos angeschaut und ist vor der Hand mit den Äpfeln zurück gezuckt. Das müssen echte Wildpferde sein, ich kenne kein Pferd, das keine Äpfel frißt. Ich habe sie auf den Boden gelegt aber die Pferde haben es nicht gefressen.

Auf der Weiterfahrt standen dann auch mal Kühe an der Strasse die haben wir aber nicht fotografiert.  :)

Leider wurde es immer dunkler und es sah aus als ob wir voll in ein Gewitter reinfuhren

   

   

Aber als wir am Ende der Strasse angekommen waren wo der Harpers Corner Trail startet waren alle Wolken wieder weg, ein verrücktes Wetter war das heute  :)

der Weg verläuft auf einem Rim, anfangs war es total sonnig und dann kamen plötzlich wieder Wolken

   

auf der linken Seite sieht man den Green River

   

und rechts in ein Gewirr von Canyons, der Felsen vorne ist der Steamboat Rock

   

hier fließen Yampa River und Green River zusammen, leider verdeckt vom Steambat Rock

   

wir hatten ständig Wechsel von Sonne und Wolken

   

   

auf dem Weg zurück kurz vor dem Parkplatz

   

während des ganzen Nachmittags hatten wir 2 andere Autos und am Harpers Corner Trail drei Leute gesehen, ansonsten war es himmlisch ruhig hier, die pure Idylle.
Vom Harpers Corner Trailhead bis nach Vernal waren es dann noch mal einenhalb Stunden zu fahren, unterwegs haben wir noch ein paar Rehe gesehen, es war schon halb 8 bis wir am Hotel ankamen.
Vernal ist wirklich kein schöner Ort, ein vierspuriger Highway zieht sich durch den Ort und die Motels liegen wie immer direkt an der Straße. Wir haben aber Glück gehabt, wir bekamen ein Eckzimmer maximal weit von der Straße weg. Das Zimmer mit den 2 Queensize Betten war riesig, im Bad Handtücher für 4 Leute (endlich mal genügend große Handtücher zum Haarewaschen)

   

Die beiden Sessel waren Schaukelstühle, extrem bequem, wir waren sehr zufrieden mit dem Zimmer

   

Es gab sogar Fensterläden mit verstellbaren Lamellen. Direkt neben dem Hotel war ein Lokal: JB's, dafür gab es Frühstücksgutscheine vom Hotel, für das Abendessen hat man uns das Lokal aber nicht empfohlen, wir sollten lieber zum Italiener oder einem Steakhaus gehen. Der Italiener war zu weit weg, zum Steakhaus war es auch fast 1 km den Highway runter. Wir haben uns bald auf den Weg gemacht, es war schon dunkel. Es gab alle paar Meter riesige Blumenampeln mit Petunien wirklich hübsch, aber etliche Häuser standen leer, die Schaufenster waren mit historischen Fotos von Vernal beklebt, Vernal hat seine besten Zeiten wohl auch schon hinter sich.

Auf der halben Strecke sind wir an einem chinesischen Restaurant vorbei gegangen, wir waren zu faul noch weiter zu laufen und sind dort eingekehrt. Das Essen war leider nix besonderes, man konnte es schon essen, aber insgesamt war das das schlechteste Restaurant im Urlaub. Mit 40 $ aber wirklich günstig. Zurück im Hotel haben wir bei Tripadvisor nachgeschaut, da war es gar nicht aufgeführt, es muss wohl noch neu sein, da findet man sonst eigentlich alles.
Als Entschädigung gab es einen Rotwein im Zimmer.

Hotel: Best Western  Antlers Inn in Vernal,  332,04 $ incl. tax für 3 Nächte (gebucht mit AAA Rabatt)

Tier des Tages: die Wildpferde im Dinosaur NM

   

Die heutige Route: 

   
Viele Grüße Paula

Andrea

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #76 am: 25. Oktober 2017, 10:02:03 »
Um die Wildpferde werden euch viele beneiden, die extra dort hin fahren und keine sehen. Und euch stellen sie sich einfach in den Weg...  ;D
Liebe Grüße, Andrea



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Paula

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #77 am: 25. Oktober 2017, 10:06:21 »
Um die Wildpferde werden euch viele beneiden, die extra dort hin fahren und keine sehen. Und euch stellen sie sich einfach in den Weg...  ;D

ich sagte ja wir haben diesmal ungewöhnlich viele Tiere gesehen! Beim Urlaub 2013 haben wir auch eine Wanderung in einem Gebiet mit Wildpferden gemacht aber nur Pferdeäpfel gesehen  ;D
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #78 am: 25. Oktober 2017, 10:22:36 »
Tolle Wanderung, aber für mich viel zu heiß  :girly:.

Die Hotels in Vernal sind zum größten Teil sehr gut und Restaurants gibt es auch genügend. Da habt ihr mit der Empfehlung Pech gehabt. Vielleicht war auch nur der Aushilfskoch an dem Tag da  :cool2:.

Ich kann mir schon vorstellen, dass Wildpferde keine Äpfel kennen, zumindest nicht in der Gegend. Vor Jahren sind uns ein paar in AZ begegnet. Da ich nur Mini Hanutas dabei hatte, wagte ich den Versuch und siehe da  :happy:, das Pferd wollte noch mehr.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


soenke

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #79 am: 25. Oktober 2017, 12:57:11 »
Schöne Ausblicke auf die Canyons Paula!

Die Gegend kenne ich noch nicht und von daher sehr interessant.

Naja, Hotel und Essen können eben nicht immer perfekt sein !

Paula

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #80 am: 25. Oktober 2017, 17:58:16 »
Tolle Wanderung, aber für mich viel zu heiß  :girly:.
es wird leider noch viel heißer Ilona!
Zitat
Ich kann mir schon vorstellen, dass Wildpferde keine Äpfel kennen, zumindest nicht in der Gegend. Vor Jahren sind uns ein paar in AZ begegnet. Da ich nur Mini Hanutas dabei hatte, wagte ich den Versuch und siehe da  :happy:, das Pferd wollte noch mehr.

tja bei mir hat das Pferd ja noch nicht mal verstanden dass eine ausgestreckte Hand mit was drauf Futter bedeutet. Normalerweise kommt jedes Pferd das eine offene Hand sieht neugierig näher. Also das waren definitiv Wildpferde, sie hatten auch keine Brandzeichen

Die Gegend kenne ich noch nicht und von daher sehr interessant.

Naja, Hotel und Essen können eben nicht immer perfekt sein !

es kommen noch 2 Tage mit tollen Ausblicken, die Gegend lohnt sich total. Mit dem Hotel waren wir sehr zufrieden, es war eins der besten im Urlaub. Und beim Restaurant haben wir an den anderen beiden tagen auch mehr Glück gehabt  :)
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #81 am: 25. Oktober 2017, 18:31:16 »
Schöne Wanderung mit tollen Ausblicken, bezüglich der Hitze schließe ich mich aber Ilona an :schwitz:

Und die Wildpferde sind natürlich das Highlight des Tages.

Das Foto vom Frühstücksrestaurant mit den Männern mit Baseballcaps auf den Köpfen zeigt so schön das typische, ländliche Amerika, da scheint sich nie etwas daran zu ändern.



LG Christina

Paula

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #82 am: 25. Oktober 2017, 21:41:51 »
Das Foto vom Frühstücksrestaurant mit den Männern mit Baseballcaps auf den Köpfen zeigt so schön das typische, ländliche Amerika, da scheint sich nie etwas daran zu ändern.

Ja das schien uns genauso. Wir haben uns öfter ein Jahrhundert zurückgesetzt gefühlt.
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #83 am: 26. Oktober 2017, 00:34:06 »
Herrliche Ausblicke von oben!

Die Straße haben wir seinerzeit leider nicht mehr geschafft. Die Blumenampeln sind mir in Vernal auch sehr angenehm aufgefallen. War vor allem faszinierend zu sehen wie die Blumen gegossen werden. Natürlich im Fahren von einer Art Tankauto aus. ;D

Bin mal gespannt, was ihr noch in der Gegend gemacht habt.
Liebe Grüße
Susan


Paula

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #84 am: 27. Oktober 2017, 07:37:24 »
Die Blumenampeln sind mir in Vernal auch sehr angenehm aufgefallen. War vor allem faszinierend zu sehen wie die Blumen gegossen werden. Natürlich im Fahren von einer Art Tankauto aus. ;D


Davon gibt’s beim nächsten Tagesbericht ein Foto  ;D
Ich bin die nächsten 5 Tage bei meiner Mutter zu Besuch, danach geht es dann mit der Reise weiter.
Viele Grüße Paula

Silvia

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #85 am: 27. Oktober 2017, 10:10:39 »
Wunderschöne Gegend mit tollen Ausblicken!  Und dann noch das Glück  mit den Wildpferden   :thumb:

Paula

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #86 am: 01. November 2017, 18:37:44 »
so jetzt sind die 5 Feiertage vorbei und es kann weitergehen  :)

Tag 7 Freitag  25.8.2017

heute war ich schon um 6 Uhr wach und habe geduscht, Haare gewaschen und im Bett Kaffee getrunken und gelesen bis mein Freund wach geworden ist. Vom Hotel hatten wir Gutscheine fürs Frühstück in JB's Restaurant nebenan. Es gab da ein Frühstücksbuffet, nix besonderes; Bagels gab es leider nicht, aber immerhin Oatmeal, für ein kostenloses Hotelfrühstück war es okay

   

Draußen war herrliches Wetter, wir saßen am Fenster und konnten den Blumengießer bei der Arbeit beobachten  :)

   

genauso wie von Susan beschrieben  ;D

   

wenn ich da an die Chinareise letztes Jahr denke, wo die Frauen das Wasser Eimer für Eimer aus dem Fluß geholt haben um die Blumen in der Stadt zu gießen...
es  ist immer wieder witzig zu sehen wie die Amis es schaffen jeden unnötigen Schritt zu vermeiden

Danach fuhren wir in den Utah-Teil des Dinosaur National Monument. Zunächst ging es ins Visitor Center wo wir Postkarten kauften und uns mit dem netten Ranger unterhielten. Er hatte deutsche Vorfahren und kennt Garmisch und Frankfurt. Weil wir uns verquatscht hatten haben wir die Abfahrt des Shuttlebusses verpaßt der den Hügel rauf zur Ausgrabungsstätte fährt. Wir sind dann natürlich hoch gelaufen statt auf den nächsten Bus zu warten. Es waren eh nur wenige Minuten zu gehen und bei so einem Ausblick geht man doch gerne

   

auf den Hügel wo die Dinosaurierknochen ausgegraben wurden hat man diese Halle gebaut, im Bereich dieser Halle hat man die Knochen im Boden gelassen und kann sie jetzt im Originalzustand bewundern

   

1909 wurden die ersten Knochen gefunden, sie ragten aus dem Boden raus

      

das sind die Knochen eines Apatosaurus (großer Pflanzenfresser)

   

   

Die Ausstellung war super gemacht, man durfte einige Knochen anfassen und auf dem unten konnte man sogar sitzen

   

eines der best erhaltenen Skelette ist das eines Allosaurus (ein Fleischfresser):

   

   

   

am faszinierendsten ist natürlich die Wand mit den unzähligen Knochen (im Bild oben die rechte graue Wand)

   

   

   

die weißen Flecken sind Nummern

   

   

ein Ranger hat uns mit einem Laserpointer verschiedene Knochen erklärt, wir kamen mit ihm ins Gespräch und er erzählte uns ganz glücklich von seinem Eclipse Erlebnis, er war mit einer Gruppe Rangern in Oregon gewesen und hatte dort auch fantastische Sicht. Irgendwie gab es zur Zeit kein anderes Gesprächsthema  :)

insgesamt hat man 400 verschiedene Arten hier ausgegraben, die häufigsten Arten standen in einer Vitrine als Modell

   

ich gehe mal davon aus dass man die Ranger nicht ausgegraben hat  ;)

die meisten der hier ausgegrabenen Skelette stehen in Museen in USA z.B. im Carnegie Museum in Pittburgh, im Denver Museum, im Nebraska State Museum in Lincoln, Im American Museum in New York, im Smithonion in Washington etc.

die Ausstellung war wirklich super gemacht, ich habe sämtliche Schilder fotografiert und habe jetzt ein Fotobuch zum lesen  :) ich hätte den ganzen Tag hier bleiben können. Auf dem nächsten Bild sieht man den Oberschenkelknochen eines jugendlichen Camarosaurus (Pflanzenfresser, die meisten der ausgrabenen Knochen waren von dieser Art)

   

der ging mir bis zur Schulter, das zierliche Tierchen war 4,5 Meter lang und wog schon über eine Tonne, ausgewachsen werden sie 18 Meter lang und wiegen dann über 20 Tonnen  8)

ein besonders gut erhaltenes Camarosaurusskelett:

   

und hier ein paar Knochen eines Babystegosaurus, die fehlenden Teile durch Plexiglas ersetzt

   

   

es fiel mir schwer mich hier loszureißen aber wir wollten heute auch noch wandern und gingen zum Visitorcenter zurück

die Knochen wurden in Gips gepackt für den Abtransport, vor dem Visitorcenter stand ein alter Schlitten

   

vor dem Visitorcenter steht dieser Stegosaurus der für die Weltaustellung in New York 1964 gebaut wurde, danach wurde er hierher geschafft

   

vom Visitorcenter aus fuhren wir die Parkstrasse, die Cub Creek Road, bis zum Trailhead des "Sound of Silence Trail", zu diesem Wanderweg gab es im Visitorcenter für 1 $ eine Broschüre, am Weg sind etliche Marker die in dem Heft beschrieben sind (typische Pflanzen, Tiere, die Namen der Hügel, geologische Infos) sowas habe ich immer gern als Erinnerung. Leider gibt es diese Broschüren nicht im Internet.

Um viertel vor 11 waren wir am Trailhead angekommen, es war weit und breit kein Mensch und kein anderes Auto zu sehen. Wir konnten nicht gleich  losgehen, dann am Straßenrand saß dieses putzige Kerlchen

   

wenn wir näher kamen ist er schnell ein Stück weiter ins Gebüsch gekrochen

   

kam aber bald wieder raus, das Futter war wohl zu lecker  :D

   

ich mußte da erst mal 5 Minuten zuschauen  ^-^

   

dann gings los auf den Trail

   

ein erster interessanter Marker an diesem Baum: ein Fremont cottonwood tree

   

   


der einzige Schattenspender weit und breit, es war sehr heiß, bestimmt 30 Grad.
Der Weg führte dann zu bizarren Sandsteinfelsen

   

   

   

in dem weichen Sandstein waren viele kleine Höhlen mit Vogelnestern, einen Vogel habe ich mit der Kamera erwischt (leider stand er nicht in der Broschüre), bestens getarnt

   

hier war wieder ein Marker: das ist Greasewood, eine typische Pflanze, sie speichert Wasser in den dicken weichen Blättern

   

zu dieser Pflanze mit den hübschen rosa Blüten gab es kein Schild aber in der Broschüre habe ich später gelesen dass das eine invasive Art aus Asien ist: eine Tamariske. Da sie dazu neigt die Flußufer zuzuwuchern so dass Elk und Deer Probleme bekommen ans Wasser zu gelangen und heimische Pflanzen verdrängt hat man 2006 und 2007 50.000 Käfer "Tamarisk Beetle" ausgesetzt, die nix anders als diese Pflanze fressen, um die Bäume auf diese Weise zu bekämpfen. Das scheint zu funktionieren, wir haben nur ein paar wenige höchstens 50 cm hohe Pflanzen gesehen. Was man nicht alles beim wandern lernt  :)

   

Danach schlängelte sich der Weg durch Sandhügel

   

   

hier haben wir die einzigen anderen Menschen unterwegs getroffen: ein amerikanisches Paar. Sie waren auch zum ersten Mal in Vernal und haben uns von einer besonders schönen Wanderung erzählt: sie startet an der Jones Hole Fish Hatchery und geht an riesigen Felswänden entlang (ich habe mir das zuhause angeschaut, das scheint wirklich toll zu sein, falls ich noch mal nach Vernal komme mache ich diese Wanderung) und wir haben ihnen vom Fantasy Canyon erzählt, das kannten sie gar nicht.

Der Weg ging dann wieder durch offenes Gelände und langsam immer höher

   

Blick zurück: durch diese Sandsteinwellen sind wir gegangen

   

dann ging der Weg über Slickrock und immer stetig nach oben, echt anstrengend bei dieser Hitze!

   

 oben angekommen hatte man ein tollen Fernblick und dann gings aber steil nach unten

   

   

   

Blick nach unten:

   

unten angekommen, Blick nach oben:

   

hier brauchte man wirklich rutschfeste Schuhe, meine Lowa Wanderschuhe hatten im Arches auf gleichem Gelände ziemlich versagt, mit den neuen Keen Wanderschuhen war das kein Problem. Made in USA paßt hier besser  :)

dann haben wir das letzte Stück des Weges erreicht und es geht zum Trailhead zurück. Auf dem Hinweg hatte ich diesen Felsen übersehen, das ist wieder etwas für meine Sammlung von Felsengesichtern  :)

   

Sandsteinwellen

   

hier waren wir fast wieder am Ausgangspunkt angelangt

   

wir haben zweieinhalb Stunden für die Runde gebraucht und waren jetzt echt fertig, vor allem wegen der Hitze. Man hätte die Runde zu einer Acht erweitern können und den Desert Voices Trail anhängen können, aber das war für uns heute nicht mehr zu schaffen. Wir sind dann die Parkstrasse weiter gefahren zum Split Mountain Campground. Er liegt am Green River

   

von der Parkstrasse führt eine Zufahrtsstrasse steil runter zum Campground, von oben hat man einen tollen Blick

   

   

die Bäume die man da unten stehen sieht sind alles Cottonwood Trees die wunderbar Schatten geben. Unter jedem Baum stand ein Picknicktisch, eigentlich waren das Campsites, aber es waren nur wenige  Plätze belegt, die Picknickarea für Besucher ist eigentlich dieser Zeltdachplatz

   

wir haben uns den schönsten Baum ausgesucht, haben unseren eisgekühlten Kaffee ausgepackt, Bananen und die Snackdose und hatten sofort Besucher, die zwischen unseren Füßen und unter dem Tisch rumwuselten  :)

   

   

einer war besonders mutig, hat meinen Rucksack auf Essbares abgecheckt und ist auf den Tisch geklettert

   



auf den Tischen waren Schilder angebracht dass man Wildlife wild lassen soll und es nicht füttern soll, leider ist das Wildlife anderer Meinung und was soll man machen wenn so ein Tierchen dann vor einem steht:

                    Hallo?! Und ich? Bekomme ich nichts?

   

ich hab es nicht fertig gebracht ihm nichts zu geben, habe ein Stückchen Biopaprika auf den Tisch gelegt, das hat es sich geschnappt und auf einem Baum mit Wonne verzehrt, sowas Gutes gibts nicht alle Tage (mir hat meine Paprika auch gut geschmeckt  :) )

   

in den Bäumen saßen viele Vögel, ein ganz herrlicher Ort hier und fast menschenleer

   

wir sind dann noch ans Flußufer gegangen, das Wasser war eiskalt und es war auch ziemlich Strömung hier. Mehr als einen Fuß haben wir nicht ins Wasser gesteckt.

 

Wenn man Campen will ist das ein besonders schöner Ort und auch einigermaßen komfortabel: es gab Toilettenhäuschen mit Wasserspülung und Waschräume mit Waschbecken (aber keine Duschen).

Danach sind wir die Cub Creek Road bis ans Ende gefahren zu Josie Morris Cabin, das letzte Stück Straße ist nicht geteert aber problemlos zu fahren. Die Cabin ist eine simple Blockhütte in der eine Frau lange Jahre allein gelebt hatte, sie besteht aus zwei Räumen und ist jetzt von Chipmunks bewohnt, die Tierchen waren interessanter als die Hütte  :)
Hier starten zwei kurze Wanderwege (unter 1 km) zu zwei Canyons: dem Hog Canyon und dem Box Canyon, beide Wege zum Glück überwiegend im Schatten, es war bestimmt 35 Grad oder mehr.

   

Die Canyons sind ganz nett, nicht sehr eng, man steht einfach vor einer hohen Felswand. Sie sehen fast identisch aus, ich weiß jetzt nicht mehr welcher von beiden das war

   

muss man jetzt nicht unbedingt gesehen haben. Wir sind dann die gleiche Strecke zurück gefahren und haben noch an zwei Viewpoints angehalten: Bei den Petroglyphs:

   

die Fremont Indianer haben diese Zeichnungen hinterlassen sie haben 600 Jahre lang in dieser Gegend gelebt bis sie um 1200 n.Chr. mehr oder weniger plötzlich verschwunden sind.

   

die Bedeutung der Zeichnungen ist auch nicht bekannt

   

zum Schluß haben wir noch am Green River Viewpoint gehalten

   

hier liegt auch der zweite Campground, der ist aber lang nicht so schön wie der erste, denn das Gelände auf der anderen Flußseite ist in Privatbesitz, da ist eine Farm und man hörte einen Generator und Lärm von Traktoren o.ä. bis zu unserem Standort. Hier würde ich nicht campen wollen

   

Vom Dinosaur NM hatte ich in Reiseberichten bisher wenig gelesen, im hiesigen Teil fahren die Leute meist nur zur Quarry Hall mit den Dinosaurierknochen. Im DeLorme Atlas war aber die Wanderung "Sound of Silence" unter den schönsten Wanderungen aufgelistet und das mit Recht. Wir fanden die Gegend absolut herrlich und dazu ist sie fast menschenleer, wer die Ruhe in der Natur liebt ist hier goldrichtig.

Um 17:10 Uhr waren wir im Hotel zurück und bei der Hitze hat es uns sofort an den Pool gezogen. Erstaunlicherweise waren wir da alleine. Das Wasser war total angenehm, ich glaube nicht dass der Pool beheizt war, das hat heute die Sonne allein geschafft. Hinter dem Pool war ein Gebäude  mit Fitnessraum und Waschsalaon. Eine Waschmaschine wurde beladen, dann ging ich zurück an den Pool, nach einer halben Stunde nochmal ein kurzer Gang in den Waschraum und die Wäsche wurde in den Trockner umgeladen. Und wieder an den Pool  :)  Wir haben im Urlaub immer nur Wäsche für eine Woche dabei und diesmal habe ich bei der Buchung drauf geachtet dass die Hotels am Ende der Woche über Waschmachinen verfügen. Die meisten Hotels in Vernal haben weder Waschsalon noch Außenpool. Mit dem Best Western hier waren wir äußerst zufrieden, am Pool waren sogar Sonnenschirme und bequeme Baumwollauflagen auf den Liegen, bei vielen Hotels muss man ja schon froh sein wenn es genügend Liegen gibt.

   

Es war ja den ganzen Tag total sonnig und heiß aber jetzt zogen auf einmal dicke Wolken auf, es blieb aber warm und geregnet hat es später auch nicht. Wir blieben bis zum Abendessen auf den bequemen Liegen.

Diesmal sind wir dann wirklich bis zum Quarry Steakhaus gelaufen.  Die Hauptstrasse in Vernal ist mit Blumenampeln sehr schön geschmückt

   

Über dieses winzige Café  haben wir uns sehr amüsiert, es hatte die Größe eines Gartenhäuschens. Es wundert einen ja wie so ein Laden überleben kann, es gab Kaffee, Cappuccino und Espresso (zu deftigen Preisen) außer dem Verkäufer war kein Mensch zu sehen.

   

Entlang der Hauptstrasse gab es einige Leerstände, die leeren Schaufenster waren mit alten Fotos aus  Vernal beklebt. Bei der Hitze heute konnten wir uns kaum vostellen, dass es hier richtig Winter wird.

   

Im Restaurant haben wir dann zum ersten mal in diesem Urlaub richtig amerikanisch gegessen: ein New York Strip für mich und ein Steaksalat für meinen Freund. Hier gabs auch eine Microbrewery und da haben wir natürlich das lokale Bier probiert: ein Weißbier mit Aprikose
Das schmeckte sogar ähnlich wie Weißbier hatte aber nur 4 % Alkohol. Das Steak war okay aber nix besonderes, zusammen haben wir 60 $ gelöhnt.

   

Im Restaurant hingen als Deko auch alte Fotos von Vernal, das Bild mit dem Dino gefällt mir besonders gut. Ist so schön nostalgisch  8)

   

Hotel: Best Western Antlers Inn, Vernal,  332,04 $ incl. tax für 3 Nächte (gebucht mit AAA Rabatt)

Tier des Tages: dieses Squirrel das sich zum Ausruhen in eine Astgabel gequetscht hat

   

Die heutige Route: 

   
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #87 am: 01. November 2017, 19:45:01 »
Ja, genau den Gießer meinte ich  ;D

Eine herrliche Wanderung und das Ausstellungsgebäude ist auch wieder offen. Ich hatte für unsere Tour auch an Vernal gedacht und wollte genau auf den Campingplatz. Doch ich wurde ja leider überstimmt. Jetzt hab ich wenigstens ein paar Bilder, dankeschön. Da müssen wir nochmal hin, auf jeden Fall !

Die kecken Hörnchen waren wieder zu putzig  ^-^
Liebe Grüße
Susan


Andrea

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #88 am: 01. November 2017, 19:54:25 »
Boah, die Schräge wäre mit dem Popo runter gerutscht - das hätte ich gar nicht zu Fuß versucht!

Das Museum muss wirklich interessant sein. Da könnte ich vielleicht sogar den Heiko hinein  bekommen  ;D
Liebe Grüße, Andrea



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Ilona

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Re: Ab Denver um die Rocky Mountains plus Sonnenfinsternis
« Antwort #89 am: 02. November 2017, 15:41:37 »
Auf dem nächsten Bild sieht man den Oberschenkelknochen eines jugendlichen Camarosaurus (Pflanzenfresser, die meisten der ausgrabenen Knochen waren von dieser Art)

 

der ging mir bis zur Schulter, das zierliche Tierchen war 4,5 Meter lang und wog schon über eine Tonne, ausgewachsen werden sie 18 Meter lang und wiegen dann über 20 Tonnen  8)

Hey, mit dem alten Knochen habe ich auch schon gekuschelt  :adieu:.

Wir hatten letztes Jahr einfach zu wenig Zeit für den Park und eigentlich hat mich nur die Wand interessiert.

Schade, dass wir den Sound of Silence Trail nicht machen konnten. Der gefällt mir aufgrund deiner Bilder sehr gut und angenehme Temperaturen hätten wir im Frühjahr auch gehabt.
Liebe Grüße

Ilona

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