Autor Thema: Unterwegs in Moskau, Goldener Ring und St. Petersburg  (Gelesen 52112 mal)

Silvia

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Re: Unterwegs in Moskau, Goldener Ring und St. Petersburg
« Antwort #15 am: 20. November 2018, 09:48:31 »
25.08.  Kolomenskoje und Military Tattoo




Ne Stechmücke hält mich nachts lange wach und deshalb verschlafe ich am nächsten Tag - naja ist ja nicht so schlimm, hab ja Urlaub.  Kurzes Frühstück im Zimmer und dann zur Metro.




Die Stationen sind teilweise wirklich schön





















Bei den Zügen gibt es 2 verschiedene Ausführungen, die neuen und die alten Modelle. Bei den alten Modellen knallen die Türen mich Wucht zu, da möchte ich nicht dazwischenklemmen! Da springt auch keiner grad noch so schnell in den Wagen!





Ich steige an meiner Station aus, aber oben weiß ich im Augenblick nicht wohin ich gehen muss um in den Park zu gelangen  :raetsel:   , in der Metrostation war noch ein Schild mit dem richtigen Ausgang, aber jetzt hier oben weit und breit nichts zu sehen.    :gruebel: Links sieht es grün und parkähnlich aus und ich steuer drauf zu, sicherheitshalber frage ich einen Passanten ob das der Park Kolomenskoje ist - nein, war er nicht, ich musste nach rechts und durch eine Fußgängerunterführung. Ich sag ja, zwei, drei Worte, dazu Hände und Füße und die Verständigung klappt  ;D




Das knapp 4 km² große Freilichtmuseum Kolomenskoje liegt am hügeligen Ufer des Moskwa Flusses im Südosten der Stadt.



Kurz darauf stehe ich vor dem Nachbau des Palastes des Zaren Alexei Michailowitsch Romanow










 :read2:     In den 60er Jahren des 17 Jh. ließ Zar Alexei Michailowitsch in Kolomenskoje einen Palast aus Holz errichten. Die besten russischen Zimmermänner bauten so einen großen und beeindruckenden Holzpalast, dass die Zeitgenossen ihn sogar als das achte Weltwunder bezeichneten. Er war ein typisch russischer Turmbau mit 26 bewohnbaren Türmen, die höchsten bis 30 Meter hoch. Der Palast hatte 270 Räume und 3.000 Fenster.
Anfang des 18. Jh. ließ Zar Peter I. der Große den Lieblingspalast seines Vaters renovieren und auf ein Steinfundament setzen. In den 60er Jahren des 18. Jh. wollte Katharina II. die Große den Holzpalast neu herrichten lassen. Doch er war so verfallen, dass man entschied, ihn abzutragen.

Der Palast des Zaren Alexei Michailowitsch existierte also ca. 100 Jahre: von 1667/72 bis 1767/70. Zum Glück wurde dieses Meisterwerk der russischen Architektur in zahlreichen Quellen sehr gut beschrieben und beim Abriss genau vermessen und dokumentiert. So konnte der Zarenpalast Anfang des 21. Jh. anhand von Zeichnungen, Bildern, Abmessungen und Modellen neu aufgebaut werden. Allerdings musste man dafür eine neue Stelle in Kolomenskoje suchen. Denn an seinem ursprünglichen Platz bei der Kirche der Gottesmutter von Kasan hätte für den Wiederaufbau zu viel zerstört werden müssen.





                   








                     

















Heute am Samstag macht die Kasse leider erst um 11 Uhr auf, das dauert mir zu lange, evt. schau ich nachher nochmal vorbei. Mache mich auf einen herrlichen Spaziergang durch den Park.






Teile der Parkanlage sind mit Obstbäumen bepflanzt und viele nutzen den schönen Tag zum Obstpflücken
























Christi-Himmelfahrts-Kirche










 :read2:   Die Christi-Himmelfahrts-Kirche ließ Zar Wassilij III. zum Dank für die Geburt seines Sohnes Iwan (später „der Schreckliche“ genannt) bauen. 1532 wurde die Kirche feierlich eröffnet. Dies war eine der ersten russischen Kirchen mit einem Zeltdach, die aus Stein errichtet wurden.

Die Christi-Himmelfahrts-Kirche in Kolomenskoje ist 62 Meter hoch und hat 3 Meter dicke Mauern. Sie ist das höchste und älteste Bauwerk in Kolomenskoje. Die helle, schlanke, wie aus Spitze gemachte Kirche war Vorbild für viele andere Zeltdachkirchen in Russland und Osteuropa. 1994 nahm die UNESCO die Christi-Himmelfahrts-Kirche in die Liste des Weltkulturerbes auf.








Vorbei an einem alten Friedhof mit schön verzierten Steinsärgen















Haupttor der Zarenresidenz, 17 Jh.











Das Haupttor war ursprünglich der Haupteingang zur Zarenresidenz. Dahinter befand sich der Zarenpalast.










Die Parkanlage lädt zum schlendern und entspannen ein



























Kirche der Gottesmutter von Kasan, 17 Jh - sie war durch einen Gang mit dem Palast verbunden.







 








Spasski Tor (Hintertor) der Zarenresidenz, 17. Jh.












Das Hintertor war für Waren und Bedienstete bestimmt. Deswegen hat es zwei Eingänge: für Fußgänger und Warentransporte.







Der Magen knurrt und an einer "Fressmeile" bestelle ich mir Lammspieß und Sangria-Limonade (alkoholfrei) - boah LECKER!! 





Gut gestärkt geht es weiter. Das Freilichtmuseum der russischen Holzarchitektur befindet sich im Nordosten der Anlage. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts fing man an, historische Holzbauten aus dem russischen Norden nach Kolomenskoje zu transportieren. Dabei wurden sie auseinander genommen, restauriert und zum Teil mit speziell dafür angefertigten Werkzeugen wieder so aufgebaut wie die Zimmermänner des 17./18. Jh. sie ursprünglich konstruiert haben.

 

























Torturm des Nikolo-Korelskij Klosters in Kolomenskoje
















Turm der Palisadenfestung von Bratsk
















Kirche des Heiligen und Siegreichen Großmärtyrers Georg (1685)





                   











Ich bin jetzt genau am entgegengesetztem Ende des Parks, am Fluss entlang geht es wieder Richtung Zarenpalast
















Das ist schon wirklich ein Hammerbau!


























Jetzt sehe ich mir die Inneneinrichtung des Zaranpalastes an, die möglichst originalgetreu rekonstruiert wurden




































                       








Mit brennenden Füßen geht's zur Metro und zurück zum Hotel, unter die Dusche - eine Wohltat und für ne Stunde die Füße hochlegen.





Um 17:30 mache ich mich wieder auf den Weg, der Rote Platz ist schon wieder abgesperrt, aber dank Ticket darf ich heute rein. An einem der Stände was zum Essen besorgt und natürlich wieder zum Reitplatz, diesmal einen guten Platz ausgesucht.




















Die waren wirklich verrückt, grad ihre "Kunststücke" auf dem galoppierendem Pferd  :happy:   .... z.B. auch einer 1x unten rum - durch die Beine des Pferdes und auf der anderen Seite wieder hoch  :schreck:






Hier noch ein Video, das einen kleinen Ausschnitt zeigt














Nach der Show gleich rauf auf die Tribüne, oberste Reihe, Mittig an der Seite.  Von hier oben hatte man einen tollen Blick auf die Veranstaltung.




Einmarsch natürlich die russischen Akteure zuerst, die boten auch einen Walzer mit Uniformen der verschiedenen Zeiten

























Blick rüber zur Basiliuskathedrale, die wurde in verschiedenen Lichtern angestrahlt





             









Die schottische Gruppe














Ich glaub das waren Italiener, bin mir aber nicht mehr sicher


















Die Holländer stilecht auf dem Fahrrad   :toothy9:















... dabei auch noch spielen    :respekt:    (die Fahrräder wurden teilw. nur mit 1 Ellbogen gelenkt, durch Hilfsstangen)

















An Ende alle Gruppen gemeinsam auf dem Platz und zusammen gespielt


















                       





















Dann leeren sie die Ränge und ich nutze die Gelegenheit für ein letztes Bild von der Kathedrale












Beschwingt marschiere ich zurück zum Hotel









Andrea

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Re: Unterwegs in Moskau, Goldener Ring und St. Petersburg
« Antwort #16 am: 20. November 2018, 10:00:57 »
Hattest du bei dem Tattoo freie Platzwahl? Dann lohnt sich das frühe Hingehen, denn dein Platz hatte wirklich gute Sicht!
Liebe Grüße, Andrea



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Silvia

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Re: Unterwegs in Moskau, Goldener Ring und St. Petersburg
« Antwort #17 am: 20. November 2018, 10:01:58 »
Hattest du bei dem Tattoo freie Platzwahl? Dann lohnt sich das frühe Hingehen, denn dein Platz hatte wirklich gute Sicht!

Nein, aber ich konnte beim Bestellen des Tickets mir den Platz anhand einer Karte raussuchen, es wurden die noch freien Plätze angezeigt.

So früh war ich gar nicht dort, die Ränge füllten sich schnell.

Susan

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Re: Unterwegs in Moskau, Goldener Ring und St. Petersburg
« Antwort #18 am: 20. November 2018, 11:56:49 »
Wow, ein ganzer Palast aus Holz gebaut. Das hätte meinem Schwiegervater gefallen. Wirklich ein sehr beeindruckender Bau!

Das Tattoo schaut unterhaltsam aus und dann noch mit der Kulisse  8)
Liebe Grüße
Susan


Paula

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Re: Unterwegs in Moskau, Goldener Ring und St. Petersburg
« Antwort #19 am: 20. November 2018, 13:28:37 »
Die Holzbauten sind genial, davon habe ich noch nie gehört. Die Reiteshow war auch klasse, das sind ja tolle Akrobaten, auf 2 Pferden gleichzeitig stehen und reiten muss  wahnsinnig schwierig sein.
Viele Grüße Paula

Christina

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Re: Unterwegs in Moskau, Goldener Ring und St. Petersburg
« Antwort #20 am: 20. November 2018, 18:21:41 »
Der Freilichtpark ist echt klasse, so was mag ich sehr und das ist eine ganz andere Architektur als in Europa. Also Tag 1 und 2 deiner Moskau Besichtigung würde ich direkt übernehmen, falls ich mal dorthin komme.

Das Military Tattoo sieht auch recht unterhaltsam aus, wäre aber glaube ich, eher nicht so mein Fall. Wie lange hat das denn gedauert?



LG Christina

Silvia

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Re: Unterwegs in Moskau, Goldener Ring und St. Petersburg
« Antwort #21 am: 21. November 2018, 15:57:15 »
Das Tattoo schaut unterhaltsam aus und dann noch mit der Kulisse  8)
Es war wirklich toll das ganze Ambiente... teilweise echt komplizierte Formationen..  ich bin jetzt eigentlich gar nicht so ein Fan von Militär-/Marsch- oder Blasmusik, aber hier passte das ganze Drumherum. Außerdem war es nicht nur Marschmusik, z.B. waren auch Irish Dancer mit von der Partie.



Die Reiteshow war auch klasse, das sind ja tolle Akrobaten, auf 2 Pferden gleichzeitig stehen und reiten muss  wahnsinnig schwierig sein.
.. und dann noch Formationen reitend!!!!  Außerdem wurde auch mit der Hohen Schule ne Art Märchen erzählt... das gute Mädchen trifft ihren Prinzen, ein böses Mädchen geht dazwischen umgarnt ihn, das alles mit Figuren aus der sog. Hohen Schule der Reiterei. Echt top!





Also Tag 1 und 2 deiner Moskau Besichtigung würde ich direkt übernehmen, falls ich mal dorthin komme.
Ich kann's nur empfehlen   :thumb:





Das Military Tattoo sieht auch recht unterhaltsam aus, wäre aber glaube ich, eher nicht so mein Fall. Wie lange hat das denn gedauert?
Beginn war 20 Uhr und es dauerte bis 22:30

Silvia

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Re: Unterwegs in Moskau, Goldener Ring und St. Petersburg
« Antwort #22 am: 21. November 2018, 16:32:11 »
26.08.  Moskau div. Plätze



Es ist Sonntag Morgen und im Bett liegend höre ich von der Kirche nebenan Choräle, Fenster auf und im Bett faulenzend die Musik genießen.

Irgendwann raffe ich mich auf, mache wieder Frühstück im Zimmer und mache mich dann auf den Weg.



Kaum trete ich auf die Straße laufen Leute an mir vorbei mit Trikots, okay anscheinend ist heute hier ein Marathon zugange, dafür sind auch die Hauptstraßen hier im Zentrum gesperrt.




Läufer links und rechts des Flusses









.. und auf der Brücke, war gar nicht so einfach da über die Straße zu kommen















Mit der Metro ....














... geht's zum Neujungfrauenkloster (oder Nowodewitschi-Kloster). Das Kloster wird seit 2012 restauriert, aber leider muss ich feststellen, das z.Zt. die beiden interessantesten Bauten: Kathedrale und Kapelle komplett eingerüstet, sowie gesperrt sind.



                               







Das  im 16. und 17. Jh. gebaute Neujungfrauenkloster liegt im Südwesten von Moskau und bildete einen Teil der Befestigungsanlagen rund um Moskau.

Gegründet wurde das Neujungfrauenkloster im Jahr 1524 vom Zaren Wassilij III. in Gedenken an die Befreiung der Stadt Smolensk von Litauen. Nachdem Zar Peter der Große 1698 den Thron ergriff, verbannte er seine Halbschwester und entmachtete Rivalin Sophia in das Kloster. Unter den Nonnen waren auch andere Frauen aus dem Zarenhaus sowie Töchter wohlhabender adeliger Familien. Deswegen und dank seiner riesigen Ländereien gehörte das Neujungfrauenkloster zu den reichsten in Russland.





                     









Ich spaziere am Fluss entlang um das Kloster zu umrunden


























Neben dem Kloster liegen in dem Friedhof viele bekannte Persönlichkeiten, z.B. die Frau des ehemaligen Präsidenten Raissa Gorbatschowa oder auch Boris Jelzin












Der Friedhof ist interessant zum durchschlendern
























Mit der Metro geht's wieder weiter ... ich fahre etwas kreuz und quer und sehe mir verschiedene Stationen an



























Am Belorusskaja Bahnhof steige ich schließlich aus

















Hier suche ich zuerst mein Hotel das ich für die Zwischenübernachtung gebucht habe wenn ich vom Schiff komme, danach mache ich mich auf den Weg und spaziere die Tverskaja - die Prachtstraße entlang Richtung Zentrum.












 :read2:   Die Twerskaja-Straße ging aus einem alten Handelsweg hervor, der den Zarensitz Moskau mit der Stadt Twer verband, Nach der Errichtung Sankt Petersburgs Anfang des 18. Jahrhunderts und der Verlegung der russischen Hauptstadt dorthin wurde auch die ursprünglich bis nach Twer führende Straße weiter nach Petersburg verlängert. Damit wurde die Twerskaja-Straße zum Anfangspunkt des wichtigsten russischen Verkehrsweges, womit sich ihre Rolle im Leben der Stadt nochmals vergrößerte. Es entstanden entlang der Twerskaja immer mehr Herrenhäuser und luxuriöse Paläste.





































































Nach ca. 4 km bin ich endlich am Roten Platz  :schwitz:  - hab's mal wieder übertrieben. Ich suche mir ein Plätzchen im Schatten und genieße einfach noch ein bißchen die Atmosphäre.



Am frühen Abend mit brennenden Sohlen und schmerzenden Knien ins Hotel - Städtelaufen hat es in sich!


Christina

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Re: Unterwegs in Moskau, Goldener Ring und St. Petersburg
« Antwort #23 am: 21. November 2018, 18:11:34 »
Also ich bin immer noch erstaunt, dass es in Moskau so viele historische Gebäude gibt, die auch noch in einem Top-Zustand sind. Die Plattenbauarchitektur, die in den anderen Ostblockstaaten so üblich war, leider ja auch in den Innenstädten, gibt es dort gar nicht, wahrscheinlich nur am Stadtrand? Auf dem drittletzten Bild sehe ich am Rande etwas davon.



LG Christina

Andrea

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Re: Unterwegs in Moskau, Goldener Ring und St. Petersburg
« Antwort #24 am: 21. November 2018, 21:44:50 »
Also ich bin immer noch erstaunt, dass es in Moskau so viele historische Gebäude gibt, die auch noch in einem Top-Zustand sind. Die Plattenbauarchitektur, die in den anderen Ostblockstaaten so üblich war, leider ja auch in den Innenstädten, gibt es dort gar nicht, wahrscheinlich nur am Stadtrand? Auf dem drittletzten Bild sehe ich am Rande etwas davon.

Ich denke, die russischen Städte haben noch sehr viel von der alten Bausubstanz, da sie ja im Krieg nicht so sehr von Fliegerbomben betroffen waren wie etwa London oder deutsche Städte.
Liebe Grüße, Andrea



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Ilona

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Re: Unterwegs in Moskau, Goldener Ring und St. Petersburg
« Antwort #25 am: 22. November 2018, 08:49:32 »
So schmucke hätte ich Moskau nicht erwartet. Es gefällt mir  :thumb: , was du so zeigst, Silvia.

Städtetouren sind durchaus anstrengender als manche Wanderung.
Liebe Grüße

Ilona

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Susan

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Re: Unterwegs in Moskau, Goldener Ring und St. Petersburg
« Antwort #26 am: 22. November 2018, 12:25:20 »
Ich schließe mich ganz Ilonas Worten an  ;D
Liebe Grüße
Susan


Paula

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Re: Unterwegs in Moskau, Goldener Ring und St. Petersburg
« Antwort #27 am: 23. November 2018, 10:03:25 »
Dass die U-Bahnhöfe so schön sind wußte ich, da habe ich schon oft Fotos gesehen, aber vom Rest der Stadt bin ich doch ziemlich überrascht. Das schaut alles so gepflegt aus. Irgendwie habe ich mir Moskau „abgeranzter“ vorgestellt
Viele Grüße Paula

Silvia

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Re: Unterwegs in Moskau, Goldener Ring und St. Petersburg
« Antwort #28 am: 23. November 2018, 10:49:39 »
Ich war von Moskau mehr als positiv überrascht, allerdings hatte ich natürlich auch ein Bombenwetter   :strahl:


27.08.  Moskau und Einschiffung




Nach dem Frühstücks packe ich zusammen, dann auschecken und das Gepäck lagern.  Heute geht's auf's Schiff, allerdings erst am späten Nachmittag, also nutze ich das herrliche Wetter um das Lied der Scorpions passt perfekt ... "Follow the Moskwa down to Gorky Park..."





Diesmal auf der anderen Seite der Insel, komme an einer Brücke mit "Liebesschlössern" vorbei, dafür wurden auf der Brücke kleine Bäume installiert und an denen hängen die Schlösser (sieht besser aus als an den Brückengeländern)

































Blick auf die ehemalige Schokoladenfabrik



















Hochhäuser und Kirchen, Neu- und Altbauten alles bunt gemischt








                       



















Von der anderen Seite des Flusses hat man auch einen besseren Blick auf das riesige Denkmal


















Hier bin ich im Skulpturenpark kurz vor der neuen Tretjakow-Galerie










































Sammlung von Köpfen zerstörter Skulpturen - 'Victims to the Totalitarian Regime'















Ich spaziere kreuz und quer durch den Park, Kunst ist ja nicht ganz so mein Favorit, aber es sind ein paar interessante Skulpturen dabei.  Eine Runde an Liegestühlen lädt zu einer kleinen Pause im Schatten ein

















Weiter geht es an der Tretjakow-Galerie vorbei


















... bis zum Gorky-Park, hier das zentrale Eingangsportal des Gorki-Parks am Gartenring



























Der Gorki-Park ist ein Vergnügungspark am rechten Ufer der Moskwa, zwischen dem Gartenring und den Sperlingsbergen. Er wurde 1927 eröffnet und ist etwa 1,2 km² groß. Der Park beherbergt kleine Seen mit Bootsverleih sowie Spiel- und Sportplätze. Außerdem gibt es dort ein Veranstaltungsgelände, auf dem regelmäßig Open-Air-Konzerte veranstaltet werden.  Im Winter werden einige Wege des Parkes zu Eisbahnen umfunktioniert.



Der Park füllt sich immer mehr mit Kindern und ich verzieh mich wieder. Auf dem Weg zur Metro mache ich gleich Mittagspause und dann geht es zurück zum Richtung Innenstadt.












Unterwegs dann aber gleich noch ein gemütliches Kaffeepäuschen, dann heißt es Gepäck holen und zurück zur Metrostation.





Von der Metro-Station muss ich mich erst mal wieder Richtung Hafen durchfragen, dann finde ich die Nekrassow.




Die Nekrassow ist ein relativ kleines Flusskreuzfahrtschiff, ein Dreidecker mit einer Passagierenkapazität - 138 Personen.




Einchecken geht schnell und problemlos trotz Sprachbarrieren. Eine ältere Dame vom Personal spricht sogar etwas deutsch (sie hat es vor 50 Jahren studiert).







Meine Kabine








Die hässliche karierte Decke hab ich gleich vom Bett geschmissen, ne schöne bunte Fleecedecke für's Kuscheln an Deck lag im Schrank, die hab ich dann auf's Bett ausgebreitet, sah gleich viel netter aus  ;D 




Nachdem mein Gepäck verstaut und ich mich eingerichtet habe (incl. der ganzen Infos - die für mich auf englisch bereit lagen), bin ich an Deck und habe mir das Schiff angesehen

















Blick auf das Hafengebäude (im Augenblick Baustelle)














Pünktlich um 17:30 legen wir ab.






























Um 18 Uhr gibt's Abendessen, ich sitze an einem 6-er Tisch, mit einem Ehepaar (Aleksej + Wasilisa), einer älteren alleinreisenden Dame (Olga) und einer Mutter mit 5-jährigem Sohn (Susan + Moses). Die Verständigung mit mir war mit Gesten, Mimik, einigen Brocken Russisch und einigen Brocken Englisch (allerdings erst ab dem zweiten Tag, der erste Tag war eher ein steifes Abwarten - ich dachte mir schon *Oh mein Gott, das werden lange Essenszeiten*   ;D  wurde mit der Zeit aber ganz locker)


Es gibt ein Glas Sekt zum Empfang, dann Fischpastete, Salat mit Rind und Wachtelei, Fisch und zum Nachtisch Torte. Insgesamt sehr lecker.













Nach dem Essen wurden die Crew und die Ausflüge vorgestellt (natürlich in Russisch).   Die Bezahlung an Bord wird mit einer Karte abgewickelt, hinterlege gleich Geld und hole mir ein Bierchen zum Abschluss und genieße den Vollmond








Nachts wache ich ein paar Mal wegen der ungewohnten Umgebung auf, aber immer nur kurz.

Christina

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Re: Unterwegs in Moskau, Goldener Ring und St. Petersburg
« Antwort #29 am: 23. November 2018, 18:29:01 »
Und nochmal schöne Eindrücke von Moskau - bisher hatte ich das als Reiseziel überhaupt nicht im Blick, könnte es mir aber nun durchaus vorstellen.

Deine Kabine auf dem Schiff hat nun aber doch so ein bisschen den Charme, den ich bei einem kommunistischen Land an der einen oder anderen Stelle erwartet habe ;D

Auch wenn es Anfangs etwas steif war mit deinen Tischnachbarn, war es insgesamt sicher eine tolle Erfahrung den "Einheimischen" mal so nah zu kommen und etwas von den russischen Lebensgewohnheiten und Eigenheiten mitzukriegen. Waren hauptsächlich Russen auf dem Schiff?



LG Christina