30. Juni Ein Besuch in "Flake" Als Kind habe ich die Serie "Wickie und die starken Männer" geliebt und gut 30 Jahre später gern nochmal mit Colin geguckt, der genau so begeistert war. Natürlich wurden die Wikinger da viel besser dargestellt als ihr wirklicher Ruf zu ihrer Zeit war. Je nach Nation wurden sie eher als Seeräuber denn als Seekönige angesehen. Selbst die Bezeichnung Wikinger taucht historisch erst nach ihrer Schreckensherrschaft auf, damals kannte man sie als Normannen.
Nachdem wir Seen, Wälder, Schären, Elche, Bullerbü & Co abgehakt haben, fehlen nur noch die Wikinger.

Zufällig gibt es hier nahe Falsterbo das
Wikingerdorf Foteviken. Vor rund 1000 Jahren erstreckte sich dort einer der damals größten Handelsplätze, heute sind es nur noch 23 Gebäude, authentisch im Stil der Wikingerzeit nachgebaut. Sogar mit einigen Bewohner, die nach historischem Vorbild zusammen leben (im Sommer

). Jetzt in der Woche nach Mittsommer versammeln sich in Foteviken weitere Wikingerhändler und -freunde. Am Wochenende wird es einen großen Markt geben.
Eigentlich wollte ich ja mit dem Roller dahin, jedoch hinken wir quasi einen halben Tag hinterm Plan her, daher muss das Dickschiff ran. Prompt irren wir wegen des Parkens umher. Nach Einbiegen in den Museivägen stoßen wir auf eine lange Autoschlange. Heiliger Strohsack! Doch offenbar stehen die für den Recyclinghof an. Wir wägen uns falsch, drehen und nehmen den nächsten Abzweig. Da gibt es Parkplätze, aber offenbar für einen Reiterhof.

Also Umkehren. Jetzt bemerke ich ein kleines P-Schildchen, das uns auf eine große Wiese führt. Puh, Glück gehabt. Offenbar der Overflow-Parkplatz, denn als wir dann Richtung Museumsdorf marschieren, finden wir den richtigen Parkplatz und sogar einen WoMo-Übernachtungsplatz. Es geht durch ein Museumsshop- und Restaurantgebäude hindurch, wo wir den Eintritt löhnen - 130 Kronen für mich, 100 für Rentner Kersten. Noch vor dem hufeisenförmigen Graswall, der das Dorf umgibt, sehen wir eine Marktwiese und Runensteine.

Tatsächlich gab es am 4.6.1134 eine große Schlacht in Foteviken. Dänemarks König Niels kam mit großer Flotte über den Öresund. Erik Emune und seine Krieger schafften es mit Unterstützung kirchlicher Truppen und 400 berittenen deutschen Söldnern den Feind zurückzuschlagen. Man weiß nicht, warum Erik selbst nicht so einen Sieges-Runenstein errichtete. Daher übernahm das das Museum.




Sieht tatsächlich aus wie in Flake

Die japanischen Anime-Zeichner waren wohl schon mal hier.
Der Durchgang am Ufer ist recht breit, ansonsten stehen die Häuser dicht beieinander. Am östlichen Ende gibt es eine größere Wiese, auf der noch fliegende Händler ihre Zelte aufbauen.


heutzutage nur noch Spielzeugwaffen
nicht fotografiert die Buden mit Schmuck, Wollgarnen, Körben uä
Am nördlichen Ende finden wir den Verteidigungsturm, den wir auch besteigen. Von oben haben wir einen guten Überblick auf das Dorf und den Öresund.

Försvarstornet

Dorf

Festwiese

Jetzt sehen wir mal die Brücke in Gänze.

In den einzelnen Gehöften können die Besucher den Handwerkern zuschauen. Schmiede und Töpferei waren zu umlagert für Fotos, doch ein paar andere habe ich erwischt. Wie das Bäckerei-Gehöft

Wikinger BBQ


Suppenküche

Backstube
Weberei


eigentlich das Korbmacherhaus
doch der hat wohl Betriebsferien


Teil des Gerber Gehöfts
Hier wurde gezeigt, was man aus Tierfellen so machte. Meine Großtante hatte auch so eine Fuchsstola


die Färber?
(bin mir nicht sicher)
Außerdem werfen wir noch einen Blick ins Tinghöll, das Dorfgemeinschaftshaus.

Hier wurden Feste gefeiert und Versammlungen abgehalten. Heute kann man hier Musikanten und Geschichtenerzähler treffen, außerdem starten hier die geführten Touren.
Da wir morgen früh nicht so einen langen Weg haben wollen, fahren wir weiter zum
First Camp Malmö-Sibbarp und bekommen einen Stellplatz auf der Wiese. Angedacht war, mit dem Roller noch in die Altstadt zu fahren. Doch so richtig haben wir keine Lust dazu, außerdem bewölkt es sich immer mehr, es gibt sogar einen Schauer. Am späten Nachmittag spazieren wir hinunter zum Park am Öresund.

wieder die Brücke
gegenüber im Dunst Skyline von Kopenhagen

(autokorrigiert)
Die Tagesfähre aus Travemünde zieht vorüber


etwas kleiner als die, mit der wir gekommen sind.
Es gibt einen weiteren Schauer, also gehen wir zurück ins WoMo. Später haben wir noch einen Gast, den der Hund nebenan nicht zu stören scheint (ist ja angeleint)

Der aber misstrauisch den Grill gegenüber beäugt.


Den Sonnenuntergang verpassen wir, nicht aber die dramatische Himmelsfärbung danach

Heutige Etappe