23.09.24 – Pico Arieiro, Ribeiro Frio und SantanaIn dem Apartment waren wir Selbstversorger und da wir selbst auf Reisen nie ausschlafen (können), war das Frühstück samt Abwasch schnell erledigt.
Wir hatten eine längere Anfahrt vor uns und wollten so früh wie möglich eintreffen. Die Strecke war zudem serpentinenreich, denn im Gebirge gibt es kaum Tunnel.
Nach 1,5 Stunden und 62 km Fahrt erreichten wir unser Ziel, den unteren Parkplatz vom Pico do Arieiro,

der ziemlich belegt war. Der obere Parkplatz war schon voll und Shuttlebusse pendelten hin und her. Wir gingen den Kilometer jedoch zu Fuß.
Mit 1818 m ist der Pico do Arieiro der dritthöchste Gipfel Madeiras und früher konnte man das Auto fast vor der Radarstation parken.

Daneben befindet sich ein Berghaus mit einem Souvenirshop und Café. Dort war es so voll, dass wir uns gleich auf den Weg zum Wanderweg machten, der beim Aussichtspunkt ins Nonnental beginnt.

Der hochalpine Wanderweg führt bis zum höchsten Berg Madeiras (links im Bild) auf 1862 m Höhe. Dazu braucht man aber eine gute Kondition und Blase

.

Wir reihten uns in die Schar der Wanderer ein.

Der Aussichtspunkt Ninho da Manta befindet sich inmitten der steilen Felstürme.


Der Kammweg wird enger und führt um die Felsnadeln herum. Wir wären gerne noch weitergewandert, doch die Blasen (also nicht die am Fuß

) drückten. So machten wir uns zügig auf den Rückweg zum Berghaus.
Dort angekommen stellten wir entsetzt fest, dass sämtliche Toiletten wegen Wassermangel geschlossen waren. Es blieb uns nichts anderes übrig

, als zum Parkplatz zurückzugehen, der mittlerweile mehr Lücken hatte.

Auch wenn auf dem Bild viel Gestrüpp zu sehen ist, war es vor allem für das weibliche Geschlecht unmöglich, sich in die Büsche zu schlagen.
Heiko fuhr auf dem Rückweg etwas schneller

. In Ribeiro Frio, an der staatlichen Forellenzucht, wurde glücklicherweise gerade einer der wenigen Parkplätze frei

.
Wir stürmten ins Restaurant und dort schnurstracks auf die Toilette.

Ziemlich erleichtert bestellten wir uns frisch gegrillte Forellen, die sehr lecker schmeckten.
Der Verkehr staute sich mittlerweile entlang der Straße, denn die Forellenzucht inmitten der Lorbeerwälder ist ein beliebtes Ziel der Busunternehmen. Dazu starten von hier aus einige Levada-Wandewege. Obwohl wir einen Parkplatz hatten, wollten wir uns nicht schon wieder einreihen und machten den Platz frei.
Unser nächstes Ziel war die Ortsmitte von Santana, dessen Besuchermagnet die mit Weizenstroh gedeckten Häuser sind. Gegenüber befindet sich ein kleines Parkhaus und auch hier hatten wir mit dem letzten freien Parkplatz Glück.
Es war mit Geduld verbunden, bis wir Fotos mit nur wenigen Leuten darauf, machen konnten.

Von Santana aus soll sich die Bauweise der typischen Casas do Colmo auf der ganzen Insel ausgebreitet haben. Der Ursprung dürfte bis in die Zeit der Kelten vor ca. 2000 Jahren zurückreichen.
In diesen schmucken Musterhäusern findet man Kunsthandwerk sowie einen Blumenladen.

Anschließend kauften wir noch im großen Supermarkt in Santana ein. In Ponta Delgada gibt es nur einen kleinen Tante Emma Laden mit entsprechenden Preisen.
Gegen Abend machten wir unseren Dorfrundgang. Die Unterkunft liegt am Hang, so dass wir auch hier immer genügend Bewegung hatten.
Es gibt ein öffentliches Freibad, das in den Abendstunden gratis zugänglich ist. Die Kirche hätte ein modernes Deckengemälde, war jedoch immer verschlossen. Im Friedhof daneben rührte mich diese Katze fast zu Tränen, die auf dem abgedeckten Grab schlief.

Auch an diesem Abend verbarrikadierten wir uns im Apartment, da sich die blutrünstigen Stechmücken wieder auf uns stürzten. Fürs Schlafzimmer hatte ich im Supermarkt einen Vernebler für die Steckdose gekauft, denn in der Nacht zuvor surrten uns ein paar Biester um die Ohren.
Übernachtung: Casa da Capelinha, Ponta Delgada