Autor Thema: Unterwegs in Down Under  (Gelesen 202670 mal)

Silvia

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Re: Unterwegs in Down Under
« Antwort #30 am: 18. September 2013, 19:31:47 »
für Winter sieht das wetter ja noch recht schön aus  :) Wie waren denn so die Temperaturen?

Es war kalt, aber die Sonne (wenn da) wärmte schon gut. Zwiebelprinzip war angesagt. Windgeschützt in der Sonne war T-Shirt angesagt, abends dann noch mit Leggins drunter und mehrere Schichten. Für Sydney hatten wir super Wetter ... Canberra hingegen   :windig:    .... siehe nächster Tag     :frier:


Muss aber noch die ersten Tage nachlesen, wollte jetzt nur schnell noch einen Sitz- und Schlafplatz im Bus anmelden :).

Eilt nicht, ich schreib ja an dem Bericht noch länger!  ... und ich hab's nicht mehr rechtzeitig zum Ende deiner Tour geschafft den Bericht nachzulesen - aber der läuft ja nicht davon.  :zwinker:


Silvia

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Re: Unterwegs in Down Under
« Antwort #31 am: 18. September 2013, 20:09:24 »

06.08. Dienstag


Es ist kalt heute morgen, so ca. 5° C. Anfangs zeigt sich die Sonne, aber auch einzelne Regenschauer ziehen über uns hinweg beim Frühstück. Dafür bekommen wir dann gleich noch einen Regenbogen geliefert.


Beim Aufbruch ist alles grau in grau und es soll sich den ganzen Tag über nicht viel daran ändern.


Die Hauptstadt Australiens steht heute auf dem Programm.


Canberra ist eine Planhauptstadt und wurde 1908 aufgrund der Rivalität zwischen Melbourne und Sydney als Kompromisslösung zur zukünftigen Hauptstadt bestimmt. Nach einem internationalen Städtebauwettbewerb entschied sich die australische Regierung für den Entwurf des US-amerikanischen Architekten Walter Burley Griffin. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1913. Das Grundkonzept der Stadt beruht auf einem künstlichen See und drei Hügeln.


Fahrt durch Canberra unter anderem durch das Botschaftsviertel. Interessant sind die verschiedenen Baustile der Ländervertretungen.

Stop an einem Regierungsgebäude, aber ich interessiere mich mehr für die Kakadus auf der Wiese und die roten Papageien in den Bäumen und ich muss gestehen das ich keinen Schimmer habe, was da irgendwie zu sehen war.  :-[











Nächster Halt am neuen Parlamentsgebäude, das auf dem Capital Hill liegt und ausführliche Besichtigung. Gefällt mir insgesamt sehr gut.


Die Ausschreibung für den Entwurf des Parliament Houses brachte 329 Entwürfe aus 28 Ländern ein. Den Zuschlag für den Entwurf des Parlamentsgebäudes bekam der italienische Architekt Romaldo Giurgola. Er entwarf ein Gebäude, dass größtenteils unterirdisch liegt, doch die Versammlungsräume und die Unterkünfte der Parlamentarier sind freistehend. Damit war es das erste und für eine gewisse Zeit lang einzige Gebäude der Welt (bis zur Eröffnung des Reichstagsgebäude in Berlin), das der Bevölkerung ermöglichte, den gewählten Volksvertretern aufs Dach zu steigen.  Die sichtbaren Fassaden wurden in Anlehnung an das alte Parlamentsgebäude erbaut. 





Ohne Weitwinkel keine Chance es irgendwie richtig ins Bild zu bekommen  >:(



Der Flaggenmast ragt ein 81 Meter in die Höhe, wiegt 200 Tonnen und besteht aus poliertem rostfreiem Stahl. Die 15 Kilogramm schwere Flagge ist 12,8 Meter lang und 6,4 Meter breit, was etwa der Hälfte eines Tennisplatzes entspricht.












Die Fassade besteht aus Granitplatten, die aneinandergereiht eine Länge von 46 km hätten. Die Konstruktionskosten für dieses Gebäude betrugen unglaubliche 1,1 Milliarden AUD, veranschlagt und budgetiert waren hingegen 220 Millionen AUD.



Great Hall (Große Halle); die Wände sind mit Wandteppichen geschmückt, die einem Gemälde von Arthur Boyd nachempfunden sind.






In Anlehnung an das Farbschema des britischen House of Commons im Palace of Westminster in London weist das Mobiliar des Saales des Repräsentantenhauses Grüntöne auf. Allerdings ist der Farbton weniger intensiv und erinnert so an die Blätter von Eukalyptus-Bäumen.  Der Senat hingegen ist  in Ockerrot gehalten, es soll an die Erde und die Farben des Outback erinnern.












Nächster Stop am Regatta Point, jetzt fängt es an zu regnen. Wir gehen in die Ausstellung über die Hintergründe der Stadtplanung.



Danach in die Innenstadt und Freizeit. Ich nutze die Gelegenheit und erstehe mir einen warmen Pulli für 20,- $ (ca. 18,- EUR), dann an der Kasse will die Dame nur 10$ - na bitte, noch besser.   ;D   Nach meinen Einkäufen habe ich noch 45 Min. und die nutze ich für einen leckeren Chai Latte während die ersten Postkarten geschrieben werden.




Weiter geht es zum Australian War Memorial zu Ehren der über 100.000 gefallenen australischen Soldaten in den Weltkriegen und dem Korea-Krieg. Wir kommen genau richtig zur Wachablösung. Bin dann kurz rein, aber nach 5 Min. wieder raus - nichts für mich, soll aber mit seiner didaktischen Aufbereitung als eines der besten Museen der Welt gelten.







Nächster Stop am Aussichtpunkt dem Mt. Pleasant. Trotz schlechter Sicht hat man einen guten Blick über diese Stadt, die auf dem Reißbrett entstanden ist.





Weiter geht es bis Gandegai zum Campingplatz. Eine heiße Suppe wärmt uns alle auf. Es ist wirklich schade, das es um 18:00 Uhr schon dunkel wird. Noch etwas quatschen, lesen und ab in die Koje.



Horst

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Re: Unterwegs in Down Under
« Antwort #32 am: 18. September 2013, 20:40:44 »
Hallo Silvia,

als DownUnder-Laie bin ich erstmal erstaunt, daß es in deren Winter doch so kalt ist.
Ist das normal so oder eine "Kältewelle"?
Wie ist das eigentlich mit Saison und Klima in Australien ?
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

S@bine

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Re: Unterwegs in Down Under
« Antwort #33 am: 18. September 2013, 20:52:27 »
Hallo Horst,

ich bin zwar nicht Silvia, erlaube mir aber trotzdem mal auf deine Frage zu antworten.
Es kann dort sogar Schnee fallen, in Victoria gibt es auch ein höher gelegenes Skigebiet.

Was die Jahreszeit angeht, kommt es einfach darauf an, wohin du in Australien willst. August ist halt nicht für den Süden die beste Reisezeit, aber willst du in den Norden, würde ich zwischen Juni und Oktober reisen. Wir haben unsere - sagenhaft schöne - Tour von Darwin nach Perth im Juni gemacht. Erst kurz vor Perth wurde es mal etwas kühler, aber immer noch schön.
Im Norden kann es außerhalb der oben genannten Monate (Oktober kann es auch schon grenzwertig sein) passieren, dass Straßen gesperrt werden, weil durch Regen unpassierbar. Nationalparks, wie der z. B. Purnululu NP (ein Traum!!!), haben z. B. auch nur bestimmte Monate geöffnet.

Im Roten Zentrum waren wir zweimal (im Juni und Oktober). Beides sind eigentlich gute Monate dafür, obwohl wir zweimal kurz Regen am Ayers Rock hatten, ansonsten war es aber sehr gut, auch nicht zu heiß.
Im Juni hatten wir z. B. keine der Fliegen, die zur Plage werden, weil sie sich in Nasenlöcher setzen und selbst in die Augen, jedoch im Oktober.
Der aride Teil South Australias inkl. Kangaroo Island war für uns im Oktober auch sehr gut zu bereisen. Im Gebiet vom Murray River, Mungo NP, Mildura hatten wir Sonnenschein, nachts wurde es in unserem Bushcamper aber noch recht kühl.

Ergo, kommt wirklich darauf an, wohin du in Down Under möchtest.

Viele Grüße
Sabine

S@bine

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Re: Unterwegs in Down Under
« Antwort #34 am: 18. September 2013, 21:01:09 »
Hallo Silvia,

im Featherdale waren wir auch. Ich fand es zwar nicht so toll, wie Tiere im freier Wildbahn zu sehen, dafür haben wir aber ein paar gesehen, wie Echidna, wo wir schon enormes Glück hätten haben müssen, diese in der Wildnis zu sehen.
Wegen der Blue Mountains: Für mich eine der wenigen Orte Australiens, wo ich bisher war, bei dem ich sage, muss man nicht gesehen haben. Andere sehen das aber anders.

Schön, dass du Bilder von Canberra zeigst. Die Stadt kenne ich nur aus Büchern und Filmen (meine Lieblingsserien kommen aus Down Under: McLeod's Daughters und die Fliegenden Ärzte; ich liebe diesen australischen Humor).

Jetzt bin ich gespannt, wohin dich eure Reise als nächstes führt.

Viele Grüße
Sabine

Ilona

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Re: Unterwegs in Down Under
« Antwort #35 am: 19. September 2013, 07:45:20 »
Es ist wirklich schade, das es um 18:00 Uhr schon dunkel wird. Noch etwas quatschen, lesen und ab in die Koje.

Jetzt muss ich schon wieder nachfragen: Liest man dann im Bus, wenn es draußen so ungemütlich ist? Hört man es in den Kojen schnarchen?

Ich bin einfach von Rotel fasziniert  ;D, doch selbst mitfahren möchte ich nicht. 
Liebe Grüße

Ilona

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Silvia

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Re: Unterwegs in Down Under
« Antwort #36 am: 19. September 2013, 09:08:54 »
als DownUnder-Laie bin ich erstmal erstaunt, daß es in deren Winter doch so kalt ist.
Wie ist das eigentlich mit Saison und Klima in Australien ?

Sabine hat ja bereits deine Frage beantwortet. Da ich an die Sommerferien gebunden bin hab ich meine Planung für Australien auf den Norden konzentriert, dafür ist es die richtige Jahreszeit gewesen. Leider hatte ich dann bei der Urlaubsvorbereitung mehr Gewicht auf die 2 Wochen Solotour gelegt (bei einer organisierten Reise muss man sich um nichts kümmern) und so war es dann doch etwas kälter als gedacht. Ging allerdings nicht nur mir so, es haben sich ein paar Leute aus der Gruppe Pullover geholt  ;D



im Featherdale waren wir auch. Ich fand es zwar nicht so toll, wie Tiere im freier Wildbahn zu sehen, dafür haben wir aber ein paar gesehen, wie Echidna, wo wir schon enormes Glück hätten haben müssen, diese in der Wildnis zu sehen.
Schön, dass du Bilder von Canberra zeigst.

Erst mal  :danke:  für's Erklären mit Reisezeit und Klima.  Die typischen australischen Vertreter zu sehen war auch der Grund warum ich in Featherdale überhaupt rein bin. Canberra hatte es ja leider echt verregnet, da hatten wir in den anderen Städten mehr Glück.



Es ist wirklich schade, das es um 18:00 Uhr schon dunkel wird. Noch etwas quatschen, lesen und ab in die Koje.
Jetzt muss ich schon wieder nachfragen: Liest man dann im Bus, wenn es draußen so ungemütlich ist? Hört man es in den Kojen schnarchen?
Ich bin einfach von Rotel fasziniert  ;D, doch selbst mitfahren möchte ich nicht. 

Erst mal muss ich erklären, das ich unheimlich gerne lese. Leider habe ich das Problem, das ich bei einem guten Buch nicht aufhören kann, also nix mit abends (zu Hause) noch etwas lesen. Im Urlaub hole ich dann alles nach. Ich hab's mir manchmal im Bus, manchmal in der Koje gemütlich gemacht zum Lesen. Klaus unser Fahrer hat den Bus meist so um 22 Uhr abgesperrt.

Ob man es in den Kojen schnarchen hört??   :evil:    Oh ja!! Und zwar nicht nur einen, sondern alle! Auf dieser Tour hatten wir einige sehr laute Schnarcher dabei. Mir macht das nach 2 Tagen nichts aus (diesmal wg. Zeitumstellung schon in der ersten Nacht kein Problem), ich dreh mich um und brauche halt 5 Min. statt 2 Min. zum einschlafen, das ist schon alles.  Dafür wurde ich auch von einigen SEHR beneidet  :baetsch:    Andere schwören auf Ohropax! Würde ich auch jedem empfehlen der einen leichten Schlaf hat.


Silvia

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Re: Unterwegs in Down Under
« Antwort #37 am: 19. September 2013, 19:51:26 »

07.08. Mittwoch



Heute steht wieder ein Fahrtag von ca. 500 km an bis Melbourne. Nach dem Frühstück noch schnell die Holzbrücke fotografiert, die am Campingplatz vorbei geht, denn gestern war's viel zu nass.







Kilometer um Kilometer geht es durch landschaftlich genutzte Weideflächen und hügeliges Gebiet. Bei dem Wetter ist man froh im Bus zu sitzen.










Stop in Holbrook. Hier gibt's ein U-Boot-Museum (waren nicht drin), ich finde es etwas curios, denn der nächste Ozean ist Luftlinie an die 300 km entfernt.






Die Möglichkeit für nen Cafe nutze ich natürlich und ich gönne mir dazu einen leckeren Bananen-Walnuss-Muffin. Die Bedienung macht mir den Muffin sogar noch warm. Mmmmh Lecker!!!




Weiter bis Albury und hier Mittagspause. In der Bibliothek die ich für Toiletten und WiFi aufgesucht hatte gibt's ne Photo-Ausstellung von Nachtaufnahmen, insbesondere Sternenbilder und Galaxien. Genial!! Noch etwas in der Stadt rumstöbern und in einem Outdoorladen gleich ne Gaskartusche besorgt - was man hat, das hat man! Hier entdecken wir auch Schilder, bei denen die Fußgänger bei Grün diagonal die Kreuzung queren dürfen. Natürlich hab's ich mal wieder verpeilt es zu fotografieren.  :hammer:










Zum Mittagessen entscheide ich mich für verschieden belegte Sandwiches. Wenn die doch nur richtige Brötchen statt Toasts  belegen würden. Das wäre soooo genial!   :D




Nächster Stop Glenrowan, der Heimatstadt von Ned Kelly - Bandit und Volksheld.


Der irischstämmige Edward „Ned“ Kelly ist zu seinen Lebzeiten einer der meistgesuchten Outlaws des Kontinents und seit seinem Tod Bestandteil australischer Folklore.










Da es heute sonst nicht viel zu berichten gibt hier seine Geschichte:

Ned Kelly, der älteste von acht Geschwistern, ist als erst 12jähriger der „Mann im Hause“ nachdem sein Vater stirbt und verlässt die Schule, um zum Unterhalt der Familie beizutragen. Dies geschieht u.a. auch durch kleinere Vergehen, weshalb er 1869 wegen Diebstahls zum ersten Mal verhaftet, aber nicht schuldig gesprochen, und 1870 wegen eines Überfalls zu sechs Monaten Zwangsarbeit erstmals verurteilt wird. Drei Wochen nach seiner Freilassung wird er erneut verhaftet, diesmal wegen einem Pferdediebstahl, den nicht er, sondern der Familienfreund Isaiah „Wild“ Wright, verübt hat. Ned wird mit drei Jahren Zwangsarbeit bestraft.

Mit seinem Bruder Dan bestiehlt Ned jetzt die lokalen Großgrund- und Viehbesitzer, was den lokalen Behörden nicht entgeht. Superintendent Nicholson vermerkt in einem Polizeireport, dass „die Kelly-Gang aus der Nachbarschaft entfernt und ins Gefängnis von Pentridge geschafft werden muss, und sei es für ein geringfügiges Vergehen. Das wird ihnen ihre Auffälligkeiten austreiben". Zu auffällig benimmt sich 1878 allerdings der Polizist Alexander Fitzpatrick, als er Ned`s Schwester Kate entschieden zu Nahe treten will, worauf er von den Kellies aus deren Haus verjagt wird. Ein Schlüsselereignis, denn Fitzpatrick beschuldigt nun Ned des versuchten Mordes, obwohl Ned zu jenem Zeitpunkt gar nicht anwesend war. Die Mutter wird für drei Jahre ins Gefängnis gesteckt, Ned und Dan Kelly tauchen unter. Fitzpatrick wird später wegen falscher Aussage in einem anderen Fall und wegen Alkoholismus aus dem Polizeidienst entlassen.

Von der Polizei gesucht, verstecken sich die Kellybrüder und zwei weitere Freunde im weitläufigen australischen Busch. Als die Behörden anfangen, auch Unschuldige aus dem Umkreis der Kellies zu verhaften, beginnen diese, um Geld für deren Freikauf zu haben, genauso listenreich wie unblutig Banken zu überfallen. Nebenbei werden dabei natürlich auch Schuldscheine verbrannt. Bei einer der unzähligen Suchaktionen wird die Bande von Polizisten aufgespürt, erweist sich aber bei der folgenden Schießerei als geschickter. Drei Polizisten verlieren ihr Leben. Die Kellies gelten ab nun von Gesetz aus als vogelfreie Outlaws. Sie schweißen sich 40-50kg schwere eiserne Rüstungen, die von Gewehrschüssen nicht durchdrungen werden können. Mit diesen sind sie, wie sich bei einer weiteren mörderischen Zusammenkunft zeigt, sogar Soldaten überlegen. Ned gelingt es, bei einem der folgenden Banküberfälle einen sehr ausführlichen, öffentlichen Brief aufzusetzen, den er, des Schreibens selbst nicht mächtig, einer der Geiseln diktiert. Darin weist er nicht nur auf seine, sondern ausdrücklich auch auf die ungerechte Behandlung weiterer (irischer) Bevölkerungsschichten, hin.

Ihr Versuch, einen ganzen Eisenbahnzug voller Polizisten von den Gleisen zu bringen, scheitert am Verrat durch den örtlichen Schulmeister. Sie verschanzt sich samt Geiseln, mit denen - wie schon bei früheren Aktionen - heftig getrunken und getanzt wird, in einem Hotel in Glenrowan. Die folgende Schießerei dauert acht Stunden und endet mit dem Ausfall der Bande in voller Metallpanzerung. Ein Polizist wird verwundet, Neds drei Gefährten sterben, er selbst geht, mit 28 Ein- und Durchschüssen in den Beinen, in die Knie. Zwei Geiseln sterben durch mutwillige Schüsse eines Sergeants, der nichts von einem vorsätzlichen Mord wissen will („I have just shot Mrs Jones in the tits!“) und für diese Tat auch tatsächlich mit 290 Pfund belohnt wird.

Ned Kelly wird noch im selben Jahr verurteilt und gehängt. Die von 60.000 Bürgern und Bürgerinnen Victorias gezeichnete Petition gegen die Hinrichtung kann daran nichts ändern. „"Ah Well, I supose it has come to this ... Such is life." sagt auch Ned Kelly am Weg zum Schafott.

(Quelle: www.outlawlegend.at)




Weiter geht's bis Melbourne. Ab auf den Campingplatz und heute wird's griechisch, Pellkartoffeln mit Tzatziki -  lecker! Heute gehe ich früh in die Kabine, da es regnet und ein eisig kalter Wind geht. Hoffentlich wird's morgen wieder etwas besser für die Stadt.




Ilona

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Re: Unterwegs in Down Under
« Antwort #38 am: 20. September 2013, 08:02:52 »
Ab auf den Campingplatz und heute wird's griechisch, Pellkartoffeln mit Tzatziki -  lecker! Heute gehe ich früh in die Kabine, da es regnet und ein eisig kalter Wind geht. Hoffentlich wird's morgen wieder etwas besser für die Stadt.

Hallo Silvia,

der Koch hatte hoffentlich nicht nur vegetarisch auf dem Programm  ;) ? Friert man in den Kabinen eigentlich nicht oder gibt's da jeweils eine Einzelheizung?
Liebe Grüße

Ilona

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Heiko

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Re: Unterwegs in Down Under
« Antwort #39 am: 20. September 2013, 10:45:11 »
Brrr, das war aber ein ungemütlicher Fahrtag  :(, wenigstens konntet ihr euch zwischendurch mal die Beine vertreten.

Tja, zu den Banditen der früheren Zeit hatte und hat oft heute noch die Bevölkerung ja öfter ein zwiespältiges Verhältniss. Einerseits waren sie natürlich durchaus Räuber und Mörder, andererseits oft auch verherrlicht, da sie es ja nur denen da oben zeigten und den Reichen nahmen und die Meisten wohl wussten, wie schnell man in so eine ausweglose Lage kam, siehe z.B. in den USA die bekannten Butch Cassicy und The Sundance Kid oder auch Bonnie & Clyde.
Gruß
Heiko

Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen. (Johann Wolfgang von Goethe, 1749 - 1832)

Horst

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Re: Unterwegs in Down Under
« Antwort #40 am: 20. September 2013, 11:19:45 »
Hallo Silvia,

ich kann mich gut an den Film mit Mick Jagger von den Stones über den australischen Robin Hood Ned Kelly erinnnern.
Faszinierende Story.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Silvia

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Re: Unterwegs in Down Under
« Antwort #41 am: 20. September 2013, 19:36:26 »
der Koch hatte hoffentlich nicht nur vegetarisch auf dem Programm  ;) ? Friert man in den Kabinen eigentlich nicht oder gibt's da jeweils eine Einzelheizung?

 ;D nein, nein es gab oft mal Fleisch oder Wurst. Es war das erste Mal, das eine Decke (die furchtbar fusselte) neben der normalen Zudecke in der Kabine war.... und ich war froh darüber. Allerdings hab ich auch mein Fenster immer offen und da zieht's halt kalt durch.



Brrr, das war aber ein ungemütlicher Fahrtag  :(, wenigstens konntet ihr euch zwischendurch mal die Beine vertreten.

Jep, Sandra unsere Reiseleiterin machte spätestens alle 2 Stunden Pause. Aber lange Fahrtage sind halt unumgänglich wenn man so ein Land queren will



ich kann mich gut an den Film mit Mick Jagger von den Stones über den australischen Robin Hood Ned Kelly erinnnern.
Faszinierende Story.

Ich weiß das es einen Film (ich glaub sogar mehrere) darüber gibt, hab aber keinen davon gesehen.



Melbourne muss leider noch einen Tag warten.... und tschüss bis morgen ...  :verpiss:



Silvia

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Re: Unterwegs in Down Under
« Antwort #42 am: 21. September 2013, 12:52:11 »

So, es wird Zeit für Melbourne:




08.08. Donnerstag


Heute zeigt sich die Sonne. Wir fahren kreuz und quer durch Melbourne, der zweitgrössten Stadt Australiens und Hauptstadt des Bundesstaates Victoria. Ihren Namen hat sie von dem damaligen Premierminister Lord Melbourne erhalten.


Erster kurzer Stop am Royal Exhibition Building. Seit dem Jahre 2004 gehört das Gebäude dem UNESCO Welterbe an. 1880 war das Royal Exhibition Building der größte Gebäudekomplex Australiens. Es wurde durch den Architekten Joseph Reed im viktorianischen Stil gebaut. Neben byzantinischem, lombardischen und romanischem ist der Bau des Gebäudes ebenso durch den Stil der italienischen Renaissance beeinflusst. Die Kuppel beispielsweise ähnelt der Kuppel des Doms von Florenz sehr. Ab dem Jahre 1901 beherbergte das Gebäude das erste Parlament des Commonwealth.








Dann durch das Sportviertel, hier werden z. B. die Australien Open ausgetragen und 1956 war hier die Olympiade. Auch die Formel 1 ist in Melbourne und wir fahren an der Rennstrecke am Albert Park Circuit vorbei.


Es geht raus in den Vorort St. Kilda. Wir spazieren die Esplanade entlang und vom Pier aus bietet sich ein schöner Blick auf die Skyline.











Wieder in die Stadt und ab jetzt geht's zu Fuß weiter. Kreuz und quer führt uns Sandra durch die City. Wir starten am Fitzroy Garden, hier steht das Originalelternhaus von Captain Cook, das 1934 eigens aus England nach Melbourne verschifft wurde. Kurios: Das Wegenetz der schattigen Spazierwege im Park ist nach der englischen Flagge angelegt worden.



Die St. Patricks Cathedral, zwischen 1850 und 1868 im Stil der Neugotik erbaute Kirche zählt zu den größten Australiens und ragt mit ihren drei Türmen hinter dem Parlamentsgebäude empor. Entworfen von William Wardell gilt sie als eine der bedeutendsten Kirchen in Australien. Der kreuzförmige Bau mit Doppelturmfassade und Vierungsturm, dessen Bauschmuck hell abgesetzt ist, orientiert sich an europäischen Vorbildern.







... es geht  vorbei am Parlament und dem Princess Theater, durch China-Town.....









....  und runter zur Flinders Station.


Melbournes Hauptbahnhof - die Flinders Station besticht durch eine filigrane Stahlkonstruktion aus der Gründerzeit und hat mit dem Bahnsteig Nr.1 den "längster Bahnsteig der Welt" (über 700 m lang).









Ab jetzt haben wir Freizeit. Ich stromere zuerst noch durch den Federation Square.

Der Federation Square oder auch einfach Fed Square genannt, ist das Herzstück von Melbourne. Er liegt gegenüber dem Flinders Street Bahnhof, direkt am Ufer des Yarra. Hierbei handelt es sich um einen riesigen, sehr modernen Museums- und Restaurantkomplex, welcher architektonisch sehr interessant gestaltet ist. Der Federation Square, der sich über die Länge eines gesamten Straßenblocks erstreckt, ist mit Sandstein aus der Region Kimberley in Western Australia gepflastert und leicht über Straßenniveau angehoben, sodass sich vom Platz aus spektakuläre Ausblicke über das Stadtzentrum von Melbourne, die Southbank und den Yarra River bieten. Seine Formen erinnern an Spinnennetze. Mit diesem Gebäudekomplex versucht Melbourne aus dem Schatten der glamourösen Schwester Sydney zu treten.














Nach dem Überqueren des Flusses spaziere ich durch den Alexandra Garden, durch den King Domain bis ich endlich am Ziel, die Royal Botanic Gardens angelangt bin.


Die malerischen Royal Botanic Gardens erstrecken sich über 36 ha und präsentieren mehr als 50.000 Pflanzen. Hier gibt es üppig bewachsene Bachtäler, glitzernde Seen, bunte Wildblumenbeete und sogar Eukalyptushaine. Er gilt als einer der schönsten Landschaftsparks der Welt














Kreuz und quer laufe ich durch den Park, genieße den Duft im Eukalyptuswald und beobachte einige der purple Swamphen (direkt übersetzt Sumpf-/Moorhuhn)






Die Füße brennen, also mit dem kostenlosen City-Shuttle zurück zur Flinders Station. Noch etwas zum Essen geholt, etwas rumgestreunt und dann langsam zum Treffpunkt an der Ballerina. Die sog. Ballerina ist das Wahrzeichen des Victorian Arts Centre und ist der 115 Meter hohe Turm, welcher aus Stahl- und Aluminiumgittern besteht. In seiner Architektur erinnert es an den Eiffelturm und  soll die "Antwort auf Sydneys Opernhaus" sein. Ohne Zweifel ist es das kulturelle Herz der Stadt mit Oper, Theater und attraktiven Ausstellungen.







Zurück am Campingplatz bemerke ich, das meine Tasche mit den Klamotten komplett nass ist. Anscheinend von gestern nacht und da ich für heute schon alles in der Kabine hatte habe ich es heute morgen nicht gemerkt und die nasse Tasche aufs Bett gestellt.    :bang:   Jetzt ist der untere Teil der Matratze natürlich nass.

Ein Glück das es hier auf den Campingplätzen überall Trockner gibt  :thumb:   , also meine Klamotten rein und die Matratze kann ich bei Sandra im Zimmer über Nach trocknen lassen, da ich ja meine Isomatte dabei habe und die kurzerhand in die Koje lege.



Die gegrillten Steaks, Würstchen und Auberginen zum Abendessen heben die allgemeine Stimmung, da es inzwischen wieder sehr kalt ist, nachdem die Sonne weg ist. Danach sitze ich noch mit einigen anderen im Waschraum! (hier ist es schön warm!  ;D  ) zusammen und quatschen.



Ilona

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Re: Unterwegs in Down Under
« Antwort #43 am: 21. September 2013, 14:08:59 »
Danach sitze ich noch mit einigen anderen im Waschraum! (hier ist es schön warm!  ;D  ) zusammen und quatschen.

Das ist die Selbsthilfegruppe frierender Touris  :totlach:. Zu helfen muss man sich einfach wissen  :zwinker:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


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Re: Unterwegs in Down Under
« Antwort #44 am: 22. September 2013, 09:34:11 »

Danach sitze ich noch mit einigen anderen im Waschraum! (hier ist es schön warm!  ;D  ) zusammen und quatschen.

O je, bei dem schönen Fotos mit dem blauen Himmel in Melbourne hatte ich ja eigentlich gedacht, dass es auch mit den Temperaturen wieder aufwärts geht. Aber wenn man auf den Bildern dann genauer schaut, haben die Leute doch alle ihre Jacken an. Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber mir hatte eine Australierin erzählt, dass das Wetter in Südaustralien ziemlich extrem ist, weil es keine Bergketten gibt, die von West nach Ost verlaufen und so entweder der heiße Wind aus dem roten Zentrum oder der kalte Wind aus der Antarktis drüberweht.

So, nachdem ich jetzt dieses unnütze Wissen an den Mann gebracht habe, bin ich gespannt, auf die Fortsetzung - hoffentlich bei Sonnenschein, milden Temperaturen und in trockenen Klamotten!