Autor Thema: Provence - Mai 2017  (Gelesen 53356 mal)

Paula

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Re: Provence - Mai 2017
« Antwort #45 am: 12. Oktober 2017, 22:29:24 »
Wir haben genau das angeschaut was ihr weggelassen habt  :)
Von Glanum habe ich noch nie gehört, sollte ich nochmal in der Gegend sein werde ich das garantiert besichtigen, schaut ja toll aus, wie eine Ausgrabungsstelle in Griechenland.
In Les Beaux de France haben wir nur das Schloß am Hügel besichtigt, es ist schon ein paar Jahre her und hat auch Eintritt gekostet, aber im Preis waren Audioguides dabei und das war sehr gut gemacht, ich fand das hat sich gelohnt. Dass es noch einem Ort zu besichtigen gibt hatten wir gar nicht auf dem Plan.
Ich muss da noch mal hin  :)
Viele Grüße Paula

Susan

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Re: Provence - Mai 2017
« Antwort #46 am: 13. Oktober 2017, 01:39:12 »
Ich war jetzt etwas verwirrt, welches Schloß ihr denn wohl meint  :raetsel: :gruebel:
Hab in den alten Bildern gestöbert und mit Google verglichen. Zuerst dachte ich, wir wären ganz woanders gewesen; das Kirchlein habe ich aber auch abgelichtet. Dann sind wir  wohl gar nicht bis zum Chateau-Teil gekommen.  8)
Liebe Grüße
Susan


Christina

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Re: Provence - Mai 2017
« Antwort #47 am: 13. Oktober 2017, 18:26:21 »
Daß sich der Eintritt für den Chateau Teil in Les Baux gelohnt hätte, da bin ich mir sicher Paula, aber wie gesagt, das erschien uns an dem Tag einfach zu teuer und ich war eben auch etwas sauer, dass nicht nur das Schloss selbst Eintritt kostet, sondern schon der gesamte Außenbereich und damit eigentlich das halbe Dorf, da könnten sie gleich am Dorf-Eingang Eintritt verlangen. Jetzt mit etwas Abstand betrachtet, bereue ich es etwas, andererseits haben wir so viel gesehen in diesen zwei Wochen, da kommt es auf eine Sache mehr oder weniger nicht an.

Susan, der Eingang zum Schlossbereich ist eher versteckt bzw. unscheinbar am Ende einer Straße. Das Schloss sieht man von dort nicht.

Glanum hat mir super gefallen, ich war noch nie bei so einer Ausgrabungsstätte, da ich noch in Griechenland oder Italien (bzw. nur im Norden von Italien) war. Deshalb war ich positiv überrascht, dass es so etwas auch in Frankreich gibt. Ich glaube im Norden der Provence, in Vaison-la-Romaine, gibt es ähnliche Ausgrabungsstätten, das haben wir aber nicht mehr geschafft anzuschauen, zumal die Anfahrt recht weit gewesen wäre.



LG Christina

soenke

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Re: Provence - Mai 2017
« Antwort #48 am: 13. Oktober 2017, 23:33:39 »
Wieder ein schöner Tag. :D

Aber am meisten beneide ich Dich um das sonnige Wetter.  8)
So viele Sonnentage wie du bisher gehabt hast, haben wir hier in Hamburg das ganze Jahr 2017 nicht zusammen gehabt.

Da bringt so ein Urlaub in einer tollen Gegend doch richtig Spaß. :D

Silvia

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Re: Provence - Mai 2017
« Antwort #49 am: 14. Oktober 2017, 11:22:33 »
 :respekt: Nach dem Abendessen immer noch eine Tour zu machen... ich wäre da ehrlich gesagt wahrscheinlich zu faul  ;D

Christina

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Re: Provence - Mai 2017
« Antwort #50 am: 16. Oktober 2017, 17:28:24 »
:respekt: Nach dem Abendessen immer noch eine Tour zu machen... ich wäre da ehrlich gesagt wahrscheinlich zu faul  ;D

Na ja, das war insgesamt nur zweimal und auch nicht nach den anstrengendsten Wanderungen. Aber ich hätte das schon öfter gemacht, Peter hatte aber keine Lust.

Aber am meisten beneide ich Dich um das sonnige Wetter.  8)
So viele Sonnentage wie du bisher gehabt hast, haben wir hier in Hamburg das ganze Jahr 2017 nicht zusammen gehabt.

Da bringt so ein Urlaub in einer tollen Gegend doch richtig Spaß. :D

Das war, soweit ich mich erinnern kann, der erste Urlaub, in dem ich tatsächlich vom ersten bis zum letzten Tag Sonnenschein pur hatte. Aber, ich weiß, ist Jammern auf hohem Niveau, insbesondere dann in der zweiten Woche, war es mir zu heiß, wir fahren ja extra nicht im Sommer weg, weil ich Hitze nicht so mag. Und anders als bei euch in Hamburg, ging es bei uns in Rheinhessen direkt weiter mit der Hitze und das fast ununterbrochen bis Mitte Juli, da habe ich mir oft gewünscht weiter im Norden zu wohnen.

Aber: ihr hattet in den USA im Frühjahr doch auch bestes Wetter :strahl:



LG Christina

Christina

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Re: Provence - Mai 2017
« Antwort #51 am: 16. Oktober 2017, 17:40:04 »
8. Tag – Samstag, 20.05. (Wanderung Mourre Nègre)

Heute Morgen beeilen wir uns etwas mit dem Frühstück, wir wollen so früh wie möglich abfahren, da heute eine Wanderung auf den höchsten Berg des Luberon ansteht: von Cucuron aus wollen wir den Mourre Nègre, also das schwarze Gesicht, erwandern (Müller Wanderführer Nr. 20). Das Wetter ist dafür ideal, der immer noch vorhandene kleine Mistral sorgt, wie schon gestern, für angenehme Temperaturen, einen knallblauen Himmel und gute Fernsicht.

Um acht Uhr sind wir startklar und fahren in einer dreiviertel Stunde ins 30 km entfernte Cucuron. Das liegt auf der Südseite des Luberon, wir wohnen auf der Nordseite, so dass wir das Gebirge auf einem engen, sehr kurvigen Strässchen durchqueren müssen. So früh am Morgen können wir das genießen, außer uns ist fast kein anderes Auto unterwegs.

Wir parken auf einem großen, kostenlosen Parkplatz am Dorfrand, nutzen die dort vorhandenen Toiletten und werden einen kurzen Blick auf den gleich nebenan liegenden Dorfplatz mit einem großen von Platanen umstandenen Teich.



Die Wanderroute führt uns dann aus dem Ort hinaus, es geht auf einem schmalen, mit herrlich gelb blühendem Ginster bewachsenen Pfad steil nach oben.

Nach einer halben Stunde erreichen wir gegen 9.30 Uhr ziemlich außer Atem die Chapelle de l’Ermitage aus dem frühen 17. Jh. Von hier hat man einen tollen Blick nach Süden.




Nun geht es zum Glück deutlich flacher weiter, der Pfad wird zu einem breiten Forstweg, der zum Teil sogar bergab führt. Eine weitere halbe Stunde später verlassen wir den Forstweg und gehen auf einem steinigen, links und rechts von Ginster, Steineichen und sonstiger Vegetation umgebenen Weg stetig nach oben.



Gegen halb zwölf machen wir eine kurze Pause und essen eine Kleinigkeit. Dabei überholt uns ein Mountainbikefahrer, die erste Person, der wir seit Verlassen des Dorfs begegnen.

Schon eine Viertelstunde später erreichen wir den Gipfelgratweg und stoßen auf zwei französische Paare Mitte fünfzig, die sich hinsichtlich ihres geplanten Ziels nicht sicher sind, welchen Weg sie nehmen müssen. Den richtigen Weg kennen wir auch nicht, aber wir haben eine Wanderkarte dabei, die ich ihnen reiche. Nun bemerken sie, dass wir keine Franzosen sind und sprechen Englisch mit uns – och man – wie soll ich denn da Französisch üben, wenn die Franzosen so oft Englisch mit uns reden? Na ja, ist auf jeden Fall nett gemeint. Mit Hilfe der Karte können sie sich orientieren, dann packe ich die Karte wieder ein und wir verabschieden uns.

Nun geht es noch einige Minuten relativ flach bis direkt unter den Gipfel des Mourre Nègre, hier sind wir auf 1093 m.


Auf dem Gipfel selbst ist ein größeres Gebiet rund um einen Sendemast abgesperrt, wir gehen aber natürlich trotzdem so weit wie möglich nach oben und erreichen damit mit 1125 m die höchste Erhebung des Luberon. Hier oben pfeift der Mistral ordentlich, so dass wir nur einmal rundum die herrliche Weitsicht geniessen, im Osten sind sogar die schneebedeckten Spitzen der Alpen zu erahnen.




Dann gehen wir wieder auf 1093 m hinab, setzen uns auf den Rand einer Betonzisterne und machen Mittagspicknick. Dabei können wir ein paar Mountainbikefahrer und eine Handvoll weitere Wanderer beobachten. Obwohl es Samstag ist und herrliches Wetter sind wir also auch bei dieser Wanderung ziemlich alleine.

Gegen halb eins brechen wir wieder auf, zunächst geht es auf breiten Wegen und über Wiesen  auf dem Gipfelgratweg nach Osten, hier oben gefällt es uns richtig gut.





Schon nach einer knappen halben Stunde beginnt aber der Abstieg. Also Kamera in den Rucksack, Wanderstöcke raus.

Über einen Geröllpfad geht es in Serpentinen mal mehr, mal weniger steil bergab. Nach ungefähr einer Stunde ist dieser unangenehme Teil der Wanderung geschafft und es geht zunächst auf einem breiten Weg abwechselnd leicht bergauf, leicht bergab durch einen lichten Wald mit vielen Blumen und einem unfassbar blauen Himmel – herrlich!


Nun sind wir seit etwa fünf Stunden unterwegs, der Mourre Nègre als Tagesziel wurde erklommen und der Abstieg ist geschafft, eigentlich würden wir nun einen breiten, leicht abschüssigen Weg erwarten, der uns in höchstens einer weiteren Stunde zurück ins Dorf führt. Aber jetzt kommt, wie schon bei der Wanderung auf den kleinen Luberon vor fast einer Woche, eine Art zweite Wanderung dazu: auf einem schmalen Waldpfad geht es nochmal kräftig bergauf, dann wechselnd bergab- und bergauf. Eigentlich ein netter Weg, aber als Rückweg einfach zu viel (deshalb gibt es auch keine weiteren Fotos von diesem Tag, da hatte ich einfach keinerlei Motivation mehr, jetzt im nachhinein ärgere ich mich darüber, ein paar Fotos vom Weg wären schon noch interessant gewesen). Na ja, wir machen noch eine weitere Pause mit Müsliriegeln und endlich, nach insgesamt 8 Stunden sind wir um 17.00 Uhr wieder am Parkplatz.

Wie erwartet zieht sich die Rückfahrt ein bisschen, da auf der engen Serpentinenstraße nun recht viele Fahrzeuge unterwegs sind, aber auch das bringen wir hinter uns. Gegen 18.00 Uhr sind wir wieder in der Ferienwohnung, essen dort zu Abend und sind mal wieder sehr früh bettreif.


Wanderung lt. Wanderführer:

Gehzeit 5.50 h (unsere Gesamtzeit 8.00 h)
Strecke 21,3 km
Aufstieg 1320 m

Wetter
: sonnig, leichter Mistral, ca. 22 °C



LG Christina

Andrea

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Re: Provence - Mai 2017
« Antwort #52 am: 16. Oktober 2017, 18:38:37 »
Wirklich herrlichstes Wetter!

War das andere auch der Müller Wanderführer? Dann würde es sich ja vielleicht wirklich mal lohnen an die Redaktion zu schreiben, wenn deren Beschreibungen selbst den erfahrenen Wanderer "überraschen"
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Ilona

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Re: Provence - Mai 2017
« Antwort #53 am: 16. Oktober 2017, 19:32:11 »
Da war wohl der Weg das Ziel, denn den Sendemast fand ich jetzt nicht gerade prickelnd  ;).

Aber wenigstens hatte man von oben einen schönen Blick.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Provence - Mai 2017
« Antwort #54 am: 16. Oktober 2017, 19:44:01 »
Wirklich herrlichstes Wetter!

War das andere auch der Müller Wanderführer? Dann würde es sich ja vielleicht wirklich mal lohnen an die Redaktion zu schreiben, wenn deren Beschreibungen selbst den erfahrenen Wanderer "überraschen"

Wir hatten nur den Müller Wanderführer - hm, wäre vielleicht eine Idee, die mal anzuschreiben, vielleicht hilfts ja anderen.

Da war wohl der Weg das Ziel, denn den Sendemast fand ich jetzt nicht gerade prickelnd  ;).

Aber wenigstens hatte man von oben einen schönen Blick.

Auf den Sendemast hätte ich natürlich auch verzichten können, aber er hat auch nicht sonderlich gestört. Uns hat es sehr gut dort oben gefallen, nicht nur wegen der tollen Aussicht (die auf Fotos nicht so gut rüberkommt), sondern auch wegen den grünen Wiesen, den Tannen - war einfach insgesamt schön.



LG Christina

Paula

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Re: Provence - Mai 2017
« Antwort #55 am: 17. Oktober 2017, 08:24:45 »
Das Bild von dem Teich mit den Platanen finde ich ganz herrlich  ^-^
 Und den strahlend blauen Himmel genauso! Dieses Ambiente ist der Grund warum ich so gern nach Frankreich fahre. Uns ist es im letzten Frankreichurlaub auch so ergangen dass die Franzosen auf englisch gewechselt haben wenn sie gemerkt haben dass wir Ausländer sind. Die Zeiten wo Franzosen kein Englisch sprachen ist definitiv vorbei.

Und eure Wanderung war ja echt heftig. Stand im Wanderführer drin dass das über 20 km sind? Dann hätte ich sie wahrscheinlich gleich gecancelt. Und 1300 Höhenmeter ist auch extrem viel. Wir sind am Sonntag 890 Höhenmeter gegangen und ich habe jetzt noch Muskelkater  ::)
Wir hatten auf Kreta unter anderem auch den Müller Wanderführer und hatten Probleme anhand der Beschreibung den Weg zu finden, ohne GPS hätten wir den Weg nicht gefunden. Da wird wohl insgesamt zu wenig recherchiert im Müller Verlag. Vielleicht ist der Rother doch die bessere Wahl.
Viele Grüße Paula

soenke

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Re: Provence - Mai 2017
« Antwort #56 am: 17. Oktober 2017, 10:52:39 »
Auch wenns anstrengend war, die Wanderrung zum Mourre Nègre fand ich auch schön bei solch herrlich blauem Himmel ! ;)

Susan

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Re: Provence - Mai 2017
« Antwort #57 am: 17. Oktober 2017, 12:35:04 »
Gemein,wenn bei solch langen Strecken auch noch unerwähnte Schwierigkeiten auftauchen  :respekt: 20km und den Höhenunterschied hätte ich nicht geschafft. Wär gleich beim Teich mit den Platanen hängengeblieben  ;D oder spätestens bei der Kirche.

Ansonsten eine schöne Wanderung bei herrlichstem Wetter, der Turm ist zwar nicht hübsch, dafür die Aussichten. Außerdem duftet es in der Provence doch meist so schön nach irgendwas Kräutigem
Liebe Grüße
Susan


Christina

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Re: Provence - Mai 2017
« Antwort #58 am: 17. Oktober 2017, 18:15:05 »

Und eure Wanderung war ja echt heftig. Stand im Wanderführer drin dass das über 20 km sind? Dann hätte ich sie wahrscheinlich gleich gecancelt. Und 1300 Höhenmeter ist auch extrem viel. Wir sind am Sonntag 890 Höhenmeter gegangen und ich habe jetzt noch Muskelkater  ::)
Wir hatten auf Kreta unter anderem auch den Müller Wanderführer und hatten Probleme anhand der Beschreibung den Weg zu finden, ohne GPS hätten wir den Weg nicht gefunden. Da wird wohl insgesamt zu wenig recherchiert im Müller Verlag. Vielleicht ist der Rother doch die bessere Wahl.

Die Kilometer und Höhenmeter waren korrekt angegeben. Dass es anstrengend wird, war uns klar, was uns (bei fast allen Wanderungen, die wir in der Provence aus dem Müller Wanderführer gemacht haben) gestört hat, war die Wegführung und die Beschreibung. D.h. dass nach einem Bergaufstieg man nicht das anstrengendste hinter sich hatte, sondern dass dann nochmal ein heftiges auf- und ab kam, das kenne ich von sonstigen Bergwanderungen überhaupt nicht. Und der Beschreibung war das überhaupt nicht zu entnehmen, da hatten wir manchmal das Gefühl, dass das von jemanden geschrieben wurde, der den Weg überhaupt nicht gegangen ist. Beim Rückweg vom Mourre Nègre ging es wie schon geschrieben, nochmal über viele Kilometer stark bergauf- und bergab, z.T. ging es fast senkrecht nach oben. Dazu steht im Text nur: "....und durchquert schon kurz darauf eine kleine Schlucht. Ein letzter Anstieg muss bewältigt werden, dann geht es auf dem Fernwanderweg weiter in Richtung Westen..." Das ist einfach ein Witz!

Wir hatten ja zum ersten Mal ein Wander GPS dabei, daher gab es überhaupt keine Probleme den korrekten Weg zu finden. Aber wir hatten das Gefühl, dass es auch ohne GPS gut geklappt hätte. Das finde ich einen Pluspunkt dieses Wanderführers. Wir haben sonst immer den Rother, aber für die Provence waren die Bewertungen extrem negativ.

. Außerdem duftet es in der Provence doch meist so schön nach irgendwas Kräutigem

Das hatte ich auch im Vorfeld immer wieder gelesen, aber es war wohl zu früh im Jahr, jedenfalls hat leider nichts geduftet, auch die "berühmten" Zikaden haben wir nicht zirpen gehört.



LG Christina

Christina

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Re: Provence - Mai 2017
« Antwort #59 am: 17. Oktober 2017, 18:36:54 »
9. Tag – Sonntag, 21.05. (Gordes, Venasque, Pernes-les-Fontaines)

Gegen 7.30 Uhr sitzen wir heute am Frühstückstisch und um viertel vor neun Uhr fahren wir nach Coustellet. Dort kaufen wir zunächst im Supermarkt ein, lassen das Auto auf dem dortigen Parkplatz stehen und gehen dann zum Erzeugermarkt, den wir uns ja schon vergangenen Sonntag angeschaut haben. Heute wollen wir nicht nur schauen, sondern auch kaufen. Wir schlendern gemütlich durch die zahlreichen Stände und kaufen Lavendelhonig, Wein, Ziegenkäse, einen Bund mit vielen Knoblauchzehen und ein Salatbesteck aus Olivenholz. Dazwischen setzen wir uns in ein Café, wo wir die Sonne geniessen und Leute beobachten können.

Schwer beladen mit unseren Einkäufen gehen wir danach zum Auto, fahren zurück in unsere Ferienanlage und bringen alles in die Wohnung.

Kurz vor elf Uhr brechen wir dann zu unserem nächsten Ziel auf: wir wollen uns das 9 km entfernt gelegene Örtchen Gordes anschauen, eines der bekanntesten Dörfer des Luberon (wobei es streng genommen gar nicht mehr zum Luberon gehört, sondern nördlich davon auf dem Plateau de Vaucluse liegt).

Kurz vor Erreichen von Gordes, das an einem Steilhang liegt, kommt man an einem Aussichtspunkt vorbei, von dem aus man einen herrlichen Blick auf den Ort hat. Ich bin begeistert und geniesse diesen besonderen Blick einige Zeit,


bevor wir dann in Richtung Ortskern fahren und auf einem großen Parkplatz das Auto abstellen. Die Dame am Eingang kassiert EUR 4,00, dafür kann man den ganzen Tag parken.

Wir bummeln durch den malerischen Ort und erfreuen uns auch an den Ausblicken in Richtung Süden, den man von verschiedenen Stellen aus hat.





Bei den Reisevorbereitungen hatte ich immer mal wieder gelesen, dass kritisiert wurde, Gordes sei „zu vornehmen“, zu „schick-micki“ geworden. Das können wir überhaupt nicht bestätigen, wir sehen diesbezüglich keinen Unterschied zu den anderen Dörfern, die wir hier in der Region schon angeschaut haben (also z.B. Roussillon, Menerbes, Bonnieux). Es hat ein paar Asiaten mehr als wir bisher gesehen haben, aber das hält sich absolut im Rahmen.

Inzwischen ist es Mittag und wir möchten etwas essen, allerdings ist unser Hunger für ein komplettes französisches Mittagsmenü zu klein, wir entscheiden uns daher für die Crêperie du Fanny. Entlang der Aussenmauer sind Tischchen aufgereiht, von denen wir uns eines aussuchen (zum Glück im Schatten, denn zwischenzeitlich ist es ziemlich heiß geworden). Wir nehmen das Menu mit gemischtem Salat, Crêpe mit drei Käsesorten und gezuckertem Crêpe als Nachtisch. Dazu eine große Flasche Mineralwasser und zwei Kaffee. Das Essen ist kein Highlight, aber durchaus genießbar und von der Menge gerade richtig. Wir bezahlen EUR 43,00, schauen uns noch etwas im Ort um





und gehen dann zurück zum Auto.

Der nächste Programmpunkt heute ist die Abbaye de Sénanque, die wir nach wenigen Autominuten erreichen, allerdings führt nur eine enge, kurvige Straße dorthin, zum Glück eine Einbahnstraße (wohl noch nicht seit langem, wurde vermutlich wegen der vielen Touristen im Sommer so eingerichtet). Die Zisterzienserabtei aus dem 12. Jh. ist vor allem wegen ihrer idyllischen Lage in einem engen Tal und dem großen Lavendelfeld direkt davor bekannt. Jetzt blüht der Lavendel natürlich noch nicht, dafür sind wir fast alleine und können die Ruhe genießen. Da hier noch Mönche leben ist eine Innenbesichtigung nur auf Voranmeldung möglich, nur die Kirche kann jederzeit betreten werden. Diese ist den asketischen Regeln der Zisterzienser entsprechend streng und schlicht gehalten, ohne jegliche Verzierungen.






Gegen viertel nach eins fahren wir weiter, die kurvige Straße führt uns, nun aber mit Gegenverkehr, weiter in nördliche Richtung nach Venasque. Wir parken (kostenlos) entlang der Straße unterhalb des sich auch wieder auf einem Hügel befindlichen Örtchens. Gleich am Ortseingang hat man einen schönen Blick nach Norden, nun sind wir dem heute wolkenfreien Mont Ventoux sehr nah gekommen und im Nordwesten sind sogar die zerklüfteten Felsen der sog. Dentelles de Montmirail (Klöppelspitzen) zu sehen.



Venasque macht einen wunderbar verschlafenen Eindruck, hier ist es deutlich weniger touristisch als vorhin in Gordes. Wir schlendern durch die wenigen Sträßchen und schauen uns noch die Kirche Notre-Dame an.






Auf die kostenpflichtige Besichtigung des Baptisterium, eines der ältesten kirchlichen Baudenkmäler Frankreichs (zwischenzeitlich wird angezweifelt, dass es sich wirklich um eine Taufkapelle handelt, es könnte eine wesentlich jüngere Grabkapelle sein), das mit der Kirche durch einen Gang verbunden ist, verzichten wir.

Etwas unterhalb des Orts ist der Friedhof, von hier können wir einen schönen Blick zurück auf die am Hang hängenden Häuser und die Reste der Stadtmauer werfen.

In etwa zwanzig Minuten fahren wir zu unserem letzten Ziel für heute, das westlich von Venasque gelegene Städtchen Pernes-les-Fontaines. Hier ist der Begriff Städtchen tatsächlich angebracht, immerhin sind es über 10.000 Einwohner. Auch hier ist es am Sonntag sehr ruhig, wir finden problemlos einen (kostenlosen) Parkplatz am Rand der Altstadt und betreten diese durch ein imposantes Stadttor.


Wir folgen einem ausgeschilderten Rundweg, der uns auch an einigen der unzähligen Brunnen (zu erwarten bei „Fontaines“ im Ortsnamen  :)) vorbeiführt.







Abschließend genießen wir den Blick von der Tour de l’Horloge nach Nordwesten bis zu den Dentelles de Montmirail.



Gegen halb vier Uhr sind wir wieder beim Auto und fahren zurück in die Ferienanlage. Dort verbringen wir die nächsten ein, zwei Stunden am Pool, dann gibt es zum Abendessen Baguette und den Ziegenkäste vom Markt heute Vormittag, sehr lecker.

Nach dem relaxten Tag heute sitzen wir dann noch etwas länger mit einem Glas Wein auf dem Balkon.

Wetter: sonnig, ca. 26 °C



LG Christina