Europa > Mitteleuropa
Frankreich Côte d’Argent -ein paar Eindrücke
Ilona:
Das Meer zum Schwimmen brauche ich nicht, deshalb lasse ich mich im weißen Sand nieder und genieße die :strahl:.
Paula:
wir waren damals (zu meinen Surm- und Drangzeiten) immer auf einem Campingplatz in Lacanau-Lac (also am See), der lag wunderbar in einem Pinienwald und wenn das Meer zu stürmisch war konnte man im See baden. Einmal gabs Waldbrand, da wäre der Campingplatz fast abgebrannt, die Feuerwehrleute konnten den Brand kurz vor dem Campingplatz stoppen und kamen dann zu uns zum duschen. Die waren alle tiefschwarz vor Rauch, die schwarze Brandwolke ist dann zum Strand gezogen, das sah echt apokalyptisch aus.
Wir sind trotzdem im nächsten Jahr wieder nach Lacanau gefahren :)
Christina:
Und wieder schöne Erinnerungen an letztes Jahr - der Strand von Lacanau-Océan ist wirklich herrlich.
Susan:
Die 16 Tage Wetter Vorschau stimmte mit der aktuellen ziemlich überein: zwei bis drei Tage kein Badewetter. :( Da habe ich ja mit der Vorausbuchung in der Stadt richtig gelegen.
Bordeaux
Unser Campingplatz liegt im Norden der Stadt, in der Nähe vom Messegelände und am Lac de Bordeaux.
Am, See kann man Baden, Bootfahren und vielleicht auch Surfen. Heute war er dicht mit einer Triathlon- Veranstaltung. Wir können grad noch eben im Pool am Campingplatz uns erfrischen, ehe ein Gewitter runter kommt. Der nächste Tag geginnt auch mit grauem Himmel und Schauern.
Zu Fuß oder per Bus sind wir recht schnell an der Haltestelle für die Stadtbahn in die City. Die Züge sind recht modern, haben aber ein Manko: die Fahrscheinentwerter. Die Automaten verspeisen mit Vorliebe Fahrkarten. :o Macht Touristen sehr nervös, die Einheimischen nehmen’s gelassen.
Wir steigen an der Haltestelle Place de la Bourse aus und sind damit schon bei einer der Attraktionen der Stadt. Der Börsenplatz wurde im 18. Jahrhundert angelegt, sollte die ehemaligen Stadtmauern zum Fluß hin öffnen und den Wohlstand als Handelsplatz spiegeln. Seit 2006 liegt zwischen ihm und dem Flußufer der miroir d’eau. Eine riesige Fläche aus Granitplatten, auf denen 2 cm Wasser stehen. Das wird bewegt durch Spritzdüsen zu Wasserspielen und -nebeln. Ist natürlich (nicht nur) für Kinder ein schöner Spielplatz.
Nach einigen anderen Statuen und Denkmälern steht auf dem Börsenplatz heute der Drei Grazien Brunnen
Hinter dem Börsenplatz beginnt der die Fußgängerzone.
Hauptachse und -flaniermeile ist die Rue Sainte-Catherine. Sie säumen die gleichen Geschäfte wie sie in vielen Städten zu finden sind. Nichts außergewöhnliches also ;)
Man muss schon eher nach oben schauen für nette Details. Ich mag diese bepflanzten Stadtbalkons.
Wir stoppen bei einem Starbucks für eine Kaffeepause. Leider gibt es hier keinen Midnight Mint Moca oder Coconut Moca Frappuccino. ::) Wir folgen der Straße bis zum Place de la Victoire mit der Porte d‘ Aquitaine. Ein eher symbolisches (da keine Mauern drum herum) Stadttor, kennzeichnete einst die Zollgrenze zur Stadt.
Von hier aus folgen wir dem Cour Pasteur Richtung Rathaus und Kathedrale. Hier reihen sich die unscheinbareren Läden aneinander.
Die Cathedral Sainte-Andre vereinigt Bauten verschiedener Stile, die erste Weihe fand 1096 statt. Während der französischen Revolution wurde die Inneneinrichtung zerstört, das Gebäude als Scheune benutzt. Später wurde dann wieder eine Kirche draus und Station des französischen Jakobsweges.
Der Glockenturm wurde isoliert vom restlichen Bau der Kirche errichtet. Man befürchtete damals, dass Vibrationen der Glocke den Kirchbau schädigen kännten, da diese auf sumpfigen Boden stand. Mangels Glocken wurde dann ein Wohnturm daraus, später eine Bleifabrik. Erst 1851 kamen tatsächlich Glocken in den Turm.
Tour Pey-Berland
Wir schlendern zurück zum Flussufer.
Durch Bordeaux fließt die Garonne, die in den Pyrenäen entspringt, 647 km durch Frankreich fließt und in den Atlantik mündet.
In Deutschland und Großbritannien hergestellte Teile des Airbus A380 werden auf dem Fluß eine Strecke Richtung Toulouse verschifft.
Das Boot muss hier in Bordeaux den richtigen Wasserstand abwarten, um unter den Brücken hindurch zu passen. Am Ufer führt eine Promenade entlang, teilweise mit rasenflächen, teilweise mit bepflanzten Rabatte. Sie scheint sehr beliebt bei Spaziergängern, Joggern, Radfahrern und Skatern. Auffällig auch die vielen Betonklotz-Barrieren zur Straße hin. Offenbar eine Vorsichtsmaßnahme gegen die Autoterroristen.
Beim "Wasserspiegel" ist jetzt einiges mehr los.
Abends soll der Platz auch schön beleuchtet sein, wir haben aber keine Lust darauf zu warten. Wir folgen der Promenade bis zum ehemaligen Stadttor Porte Cailhau.
Dahinter liegt ein kleiner Platz mit typisch französischen Cafes. Ah, endlich wieder sitzen :) und ein WC. Kerlie bekommt eine Cola, wir trinken Pastis und gucken eine Weile dem französischem Feierabend-Treiben zu.
Fortsetzung folgt
Susan:
Bordeaux Tag 2
Der nächste Tag zeigt eine deutliche Wetterbesserung. 8) Eigentlich zu schade für einen Museumsbesuch. Wir fahren trotzdem mit der Tram zur Cite du Vin. Bordeaux ist ja auch als Weinabaugebiet sehr berühmt. Seit 2016 gibt es hier an der Garonne ein Weinmuseum.
Das Gebäude ist recht modern, wir fragen uns was es darstellen soll. :gruebel: Sieht irgendwie nicht so richtig wie ein Rebstock aus. Spätere Recherchen sagen, es soll an die Bewegung des Weins in einem Glas erinnern. Außer der Dauerausstellung zu verschiedenen Bereichen des Thema Weins, beherbergt das Gebäude unter anderem noch einen Weinkeller, eine Wein"bibliothek" mit 9000 Flaschen aus aller Welt, Restaurant und Bar im Dachgeschoß. Der Eintrittspreis ist 20 Euro pro Person, ein Glas Wein zur Probe eingeschlossen.
Wir fanden die Ausstellung sehr interessant und haben uns einige Stunden dort aufgehalten. Es gibt Displays und Animationen zu den Stufen des Anbaus von Wein, ebenso wie zur Geschichte; Kurzfilme von Interviews mit Angestellten und Betreibern von Weingütern aus aller Welt.
Von der Weinbar auf dem Dach hat man weite Aussichten über die Stadt, allerdings sind die nicht besonders spannend. Zur Weinprobe bekommt Junior einen Traubensaft, der Gatte einen Medoc-Rotwein und ich einen Bordeaux Rose. Der Rose hat mich jetzt nicht so überzeugt, da schmeckt unsere Hausmarke fruchtiger. Kerstens Rotwein war da besser.
Wir fahren zurück zur Esplanade des Quinconces. Der Platz zählt als einer der größten Europas und wurde an Stelle eines ehemaligen Schlosses angelegt. Ein großer Teil ist zur Zeit wegen einer Veranstaltung gesperrt. Wir können uns aber das Monument aux Girondis anschauen. Die Kombination aus Brunnen und Siegessäule soll an Abgeordnete der Gironde erinnern, die Opfer der französischen Revolution wurden.
Die Bäume auf dem Platz wurden fortlaufend im Muster eines Würfel mit 5 Augen angepflanzt, daher der Name Quinconces.
Wir wenden uns wieder Richtung Garonne Ufer und kommen noch beim Grand Theatre vorbei
Vielleicht gäbe es noch das ein oder andere zu besichtigen, wir genießen aber lieber die Sonne an der Uferpromenade und beschließen den Stadtbesuch ähnlich wie gestern.
Beim Umsteigen von Tram in Bus noch ein schneller Blick auf den Lac.
Fazit: Keine Stadt, die man unbedingt gesehen haben muss, für einen kurzen Stopp zwischendrin aber nett.
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