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Filmtipp "Free Solo" - eine National Geograhic Filmdokumentation...
Rainer:
Warum diese Menschen das machen, das können wir sicherlich nicht beantworten. Und auch nicht begreifen. Da geht es ja schon der Freundin von Alex nicht anders, die versteht es ja auch nicht. Aber es ist natürlich eine unfassbare Leistung und das muss man honorieren, unabhängig davon, ob man es versteht. Warum klettern Menschen überhaupt Berge hoch? Ich weiß es nicht.
Die Bilder sind jedenfalls absolut phantastisch und alleine schon die Einstellung ab 5:17 lassen einem die Haare zu Berge stehen, das ist der völlige Irrsinn.
Macht übrigens konkret bei mir Lust darauf, vielleicht doch nochmal wieder in den Yosemite zu fahren. Ist ja nicht gerade häßlich dort. ;)
Birgit:
Hmmmm, ich weiß bei so etwas nicht so recht, was ich davon halte...
Ich glaube, der hat das nicht für Geld getan (Sponsoren, Honorare, Erlös aus dem Film...), das ehrt ihn.
Er hat es also aus intrinsischer Motivation getan, hat "es" (was auch immer) wohl einfach wissen wollen.
Nach allem, was ich in den Ausschnitten gesehen und mitbekommen habe, hat er sich gewissenhaft vorbereitet und ist somit kein Draufgänger.
Lebensmüde finde ich es dennoch und somit nicht fair denen gegenüber, die ihn lieb haben, denen er etwas bedeutet. Und ich weiß nicht, ob man so eine Aktion versichern kann. Was wäre gewesen, hätte man ihn bergen müssen, aus welchem Grund auch immer, so es denn überhaupt gelungen wäre?
Der Gewinn für ihn ganz sicher ein erheblicher Zugewinn an persönlicher Stärke. Hmmm, mir persönlich reicht es dazu locker, dass ich in Äthiopien auf den Vulkan gestiegen bin. Irgendwann hat es mir dazu bereits gereicht, dass ich 3 Wochen mit dem Mietwagen durch die USA gefahren bin.
Mal sehen, ob ihm das reichen wird? Ich kann es mir fast nicht vorstellen.
Die sicher atemberaubenden Bilder dazu werde ich gern genießen aus der Sicherheit eines plüschigen Kinositzes heraus mit einer eiskalten Cola in der Hand!
Rainer:
--- Zitat von: Birgit am 26. Februar 2019, 22:52:52 ---Und ich weiß nicht, ob man so eine Aktion versichern kann.
--- Ende Zitat ---
Versichern gegen was? Ihm ist vollkommen bewusst, dass es kein Überleben gibt, wenn er abstürzt, ist er tot. Ich glaube nicht, dass es ihn irgendwie interessiert, was danach geschieht, daher auch keine Versicherung. Dazu passt ja auch die Einstellung, dass es ihm nicht um Honorare geht. Er will es einfach sich selbst beweisen und seinen eigenen Schweinehund überwinden. Und speziell dieses selbstgesteckte Ziel erreichen, die Besteigung des El Capitan.
In dem Film kommt es recht gut zur Sprache, dass er sich jederzeit "wohl fühlt", sonst würde er es nicht machen. So verrückt es klingt, genau genommen ist das für ihn kein Wagnis, es ist eine perfekte Folge einstudierter Handgriffe, er weiß zu jedem Zeitpunkt, was er machen muss, welche Bewegung er ausführen muss, um "sicher" zu sein. Das ist für uns nicht nachvollziehbar und darin liegt auch das grundsätzliche Problem, für uns Laien ist es mental nicht möglich, in seine Gedankenwelt einzudringen. Alex Honnold hat zu keiner Zeit das Gefühl, etwas zu riskieren. Sonst würde es nicht machen. Wie auch immer man so eine Sicherheit und Überzeugung erlangt, aber das ist die Grundlage seines Handelns. Er ist kein lebensmüder Kletterer ohne realistische Einschätzung seiner Überlebenschance. Er ist zu jedem Zeitpunkt Herr der Situation und fühlt sich sicher.
Paula:
Ich glaube der Antrieb etwas Neues zu machen was noch kein Mensch gemacht hat ist genau das was den Menschen von allen Tieren unterscheidet. Niemand kann das erklären aber es gibt immer wieder Menschen die diesen Drang haben. Christoph Columbus haben damals auch alle für verrückt gehalten. Aber genau dieser Antrieb ist es was uns Menschen dahin gebracht hat wo wir jetzt stehen. Ich glaube jemand wie Alex Honnild kann einfach gar nicht anders, der hat diesen Antrieb in sich, das ist sein Leben.
Ich finde das okay, würde so jemand aber nicht als Partner wählen, da hätte ich ständig Angst.
Silvia:
Das WARUM kann glaube ich nur er beantworten und wahrscheinlich verstehen die wenigsten seine Gründe.
Für Nahestehende ist es immer schwierig jemanden seinen Weg gehen zu lassen, besonders wenn er so extrem ist. Aber ihn davon abzuhalten ist auch keine faire Handlung.
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