Autor Thema: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025  (Gelesen 313 mal)

Susan

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #15 am: 03. Juli 2025, 20:08:23 »
Für die Urlaube haben wir eine kleine Kapselmaschine, die auch spezielle Kaffeezubereitungen servieren kann  ;) Der Marmorkuchen ist selbstverständlich selbst gebacken.

Mit dem Nordostwind habe ich etwas Schwung in eure Richtung blasen lassen, Ilona  ^-^

ich weiß aber noch dass ich das griechisch geschriebene Hinweisschild nach Delphi lesen konnte, war ganz stolz  8)
:thumb:

26 Stunden auf der Fähre und das buchen manche Leute ohne Kabine :schreck:

Die grünen Berge gefallen mir schon mal gut, Nationalpark heißt auch in Griechenland, dass es einige markierte/ausgeschilderte Wanderwege gibt?

Manche Leute sind halt hart im Nehmen. Wir haben aber weniger Deckpassagiere gesehen als früher, wo die quasi überall ihre Isomatten ausgerollt haben.

Im Nationalpark gibt es einige Wanderwege. Ein paar werde ich noch erwähnen. Wegen des bergigen Gelände sind etliche als schwer eingestuft und einige sehr lang. Wie gut die markiert sind?  :weissnicht:
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #16 am: 03. Juli 2025, 21:23:16 »
27. Mai  Rollertour Vikos & Papingo

Die Nacht war ziemlich frisch; morgens bei 13 °C drinnen habe ich kurz die Heizung angestellt. Mit dem Sonnenschein erwärmt es sich tagsüber aber wieder auf etwa 24°C.  Nach einem gemütlichen Frühstück draußen – die Brötchen schmecken auch noch am zweiten Tag – steht die erste Rollertour an. Da es gebirgig wird, sollte er vorher nochmal vollgetankt werden.
Die nächstgelegene Tankstelle scheint geschlossen zu haben, daher rollern wir bis in den etwa 13 km entfernten Ort Konitsa. Wir nutzen gleich die Gelegenheit, die dortige Bogenbrücke anzuschauen.



Erbaut wurde sie um 1870 herum, finanziert von einem Banker. Mit 20 m Höhe und 40 m Weite ist sie eine der größten alten Ein-Bogen-Brücken des Balkans.  Somit auch steiler als die bei Klidonia.  Sie widerstand heftigen Stürmen ebenso wie den Versuch der Osmanen sie 1913 zu zerstören. 


Blick von der Brücke

Von Konitsa aus kurven wir dann zum der Gegend Namen gebenden Bergdorf Vikos. Es liegt auf etwa 770 m Höhe und hat mittlerweile nur noch ca. 25 Einwohner. Die Zahl der Besucher liegt meist deutlich höher. Immerhin hat es drei Pensionen und zwei Restaurants.  ^-^

Wir parken am Ortseingang und folgen dann einem gepflasterten Weg auf Felsen zu, dem Gouvostitsa (1500m)

 

bis zum Vikos Viewpoint



Wir blicken hier in die 10 km lange Vikos-Schlucht im Pindos. Gemessen an der Breite oben von nur gut 1.100 m gilt sie mit ihrer Tiefe von bis zu 900 m als tiefste Schlucht der Welt.





Tolle Ausblicke und besonders schön fand ich noch die blühenden Bergwiesen.

Eine Spazierrunde durchs Dorf ist schnell erledigt.  ;D




Kirche St. Tryphon


Hotel und Restaurant

Gegenüber des Parkplatzes startet (bzw. endet) der Wanderweg durch die Vikos Schlucht. Angaben zu Länge (12- 17 km einfach) und Höhenmetern varieren.  ::) Es fahren Taxis zwischen den beiden Ausgangspunkten. Von Vikos aus gibt es auf dem Weg noch näher gelegene Ziele: ein altes Kloster und Quellen ( 3,5 km hin und her). Der Einstieg hier schaut schon recht steil und steinig aus (wirkt nicht so auf dem Foto), daher verzichten wir mit Rücksicht auf Knie und Knöchel.



Wir rollern also wieder bergab bis auf Flussniveau zur relativ neuen Brücke von Aristi.



Hier gibt es so etwas wie Strand und einen großen Parkplatz, denn hier starten diverse Raftingtouren. (Auch beliebt als Wohnmobil Frei-Steh-Platz)





Uns kommt der Fluss hier etwas seicht vor für die großen Schlauchboote, doch irgendwie scheints zu gehen.



Ein paar Kinder baden hier, doch wir haben die Wassertemperatur nicht getestet  8)

Zeit für eine Apfelpicknick Pause ...
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #17 am: 03. Juli 2025, 22:53:14 »
Weiter geht's ...

... wieder bergauf. Die Strecke konnte ich schon gut auf der Fahrt von Vikos aus sehen. Für ein Bild muss ich aber auf Fremde verweisen:  Papingo Kehren Sie führt zu den beiden Dörfern Megalo Papingo und Mikro Papingo.

Am Ortseingang von Megalo ist ein großer Parkplatz, doch mit dem Roller kommen wir ja weiter. Dadurch verpassen wir ein Schild und verirren uns ein wenig in den schmalen Kopfsteinpflaster Gassen  ::)

So bekommen wir etliche alte Steinhäuser zu sehen, einen ersten Blick auf die Astraka Felsen (2436 m) und eine alte Kirche. Außerdem finden wir ein Cafe, das Eis im Angebot hat  ;D


Aussicht Richtung Vikos


Astraka Felsen



Schließlich sehen wir doch noch den Abzweig nach Mikro Papingo und können weiter rollern. Es gäbe auch einen Wanderweg zwischen den beiden Dörfern, doch auch den Zugang haben wir nicht gesehen.

Nächster Stopp ist bei Rogobo / Papingo Rock Pools; eine Bach Schlucht mit Felsbecken und Steinstufen. Einige eignen sich auch zum Baden.



Kersten bleibt relativ weit vorn sitzen, während ich mich bewaffnet mit Kamera und Handy weiter wage.

 

 

Beim Überwinden einer Felsstufe passiert dann das Malheur.  :P Da ich halb auf dem Hintern hinunter rutschen wollte, habe ich das Handy in die Vordertasche der Hose gesteckt. Dummerweise rutscht es mir dort raus und plumpst in den Bach  :-[ Zum Glück ist da keine Strömung. Also Schuhe und Strümpfe aus und hinterher. Das Wasser ist gar nicht mal so kalt. Handy gerettet und dank Schutzhülle und -folie hat es auch keinen Schaden genommen. Schimpfe habe ich natürlich trotzdem bekommen, besonders weil ich nicht gleich mit Schuhen hinterher bin.  :verlegen:

 

Wir düsen dann noch kurz nach Mikro Papingo zum Dorfplatz mit Kirche und Aussicht auf die Astraka Felstürme.





Papingo ist Ausgangspunkt etlicher Wanderungen, meist längere Touren. So gibt es dort ebenfalls einen Zugang zur Vikos Schlucht und damit auch hinüber nach Vikos. Außerdem eine Tour zur Astraka Berghütte und weiter zum Drachensee (Tymfi Drakolimni) oder Gamila Gipfel. Eine kürzere führt zum so genannten Roten Stein (4,5 km retour). Näheres bei Alltrails und Co.

Wir fahren zurück zum Campingplatz. Abends wird erstmals gegrillt; Bratwürstchen haben wir importiert, der Salat ist griechisch (Gurke, Tomate, Feta)  ;)

Heutige Strecke

Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Tolle Eindrücke von der Schlucht  :beifall:.

Man denkt immer, dass der Grand Canyon oder der Kupfercanyon in Mexiko riesig sind, dabei befindet sich die tiefste Schlucht der Erde in Griechenland.

Als Wandergebiet hatte ich die Gegend nie auf dem Schirm. Schade, dass wir nicht jünger und ausdauernder für solch steilen Pfade sind. Ich bevorzuge derzeit lieber Höhen- bzw. flache Wanderwege ;D .

Handy versenken kenne ich, leider mit weniger Glück :(. Die Hülle war undicht, als wir letzten Dezember durch eine Schlucht schwammen. Das Phone war danach ein Totalschaden und nicht mal mehr die Bilder zu retten. Ich hatte in weiser Voraussicht mein Ersatzphone mit, auf dem nur ein paar Apps waren, die ich geschäftlich nutzte. Trotzdem doof und hätte nicht sein müssen/dürfen. Angeblich wasserdichten Hüllen vertraue ich seitdem höchstens noch bei Regen.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Also das gefällt mir alles sehr. Die grüne Schlucht und auch die Flüsse mit den Steinpools. Der Mai scheint ja temperaturmässig und auch wegen der Blumenwiesen eine gute Zeit für die Ecke zu sein?

Hinsichtlich steiler Wanderwege geht es mir zwar zur Zeit wie dir Ilona, aber man kann ja noch hoffen, dass es mal besser wird.

Gut, dass das Handy noch gerettet werden konnte und keinen Schaden genommen hat und du auch nicht, da ist man dann ja schnell mal ausgerutscht oder gestolpert, bei so hektischen Aktionen.

Weißt du weshalb diese alten Bogenbrücken so steil sind? Ich vermute mal, dass das irgendwie einfacher zu bauen ist, kann mir aber nicht erklären, weshalb das so sein sollte.
LG Christina

Susan

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Schön, dass euch die Gegend gefällt. Bin mehr aus Zufall darauf gestoßen.  ;D

Ja, bei all dem Schreck hatte ich ein Riesenglück mit dem Handy. Dabei war es noch die normale Schutzhülle, keine besonders wasserdichte. Aufprall auf dem Felsen hätte es wahrscheinlich sogar schlechter vertragen. Jedenfalls werde ich mir vielleicht doch noch eine Handykette besorgen.  Übrigens: ist euch schon mal aufgefallen, dass die Vordertaschen bei Damenjeans kleiner geschnitten sind als die bei Herrenjeans? Haben wir zumindest so festgestellt bei der Debatte "wie konnte das denn passieren"

Tja, so langsam müssen wir uns wohl darauf einstellen, dass beim Wandern nicht mehr so viel geht wie gewohnt.  :o Immerhin haben wir aber alle schon so einiges gemacht und erlebt und nicht auf später verschoben.

Auf Klimawerte kann man sich scheinbar immer weniger verlassen. Aber wir waren jetzt zweimal im Mai in Griechenland und halten das für eine sehr gute Reisezeit. Wir haben in einem Restaurant tolle Bilder der Gegend im bunten Herbstlaub gesehen.  Also ginge vielleicht auch September/Oktober. Würde aber befürchten, dass das nach sehr heißen und trockenen Sommern dann doch nicht so aussieht.

Wenn ich micht recht an den Physikunterricht erinnere, verteilt sich die Druckkraft bei Bögen nach unten auf die Pfeiler und zwar je mehr, je steiler. Sie tragen sich dann quasi selbst.  Nur so konnten Steinbrücken eine weite Spannbreite erreichen. Die Kuppeln in Kirchenbauen z.B. folgen dem gleichen Prinzip. Der Bau an sich mit exakt behauenen Steinen war sicher eher mühselig.
Liebe Grüße
Susan