24. und 25. Mai Über die Adria nach Igoumenitsa Unsere Fähre soll um 13 Uhr ablegen, mindestens zwei Stunden vorher sollen wir im Hafen sein. Wir sind also früh genug wach, die Ankunft unseres Schiffes in Fusina zu verfolgen.

Kurios: wir fahren unter deutscher Flagge. Die Akka hieß vormals Nils Holgersson und fuhr für die TT Line auf der Ostsee. Das merkt man noch an einigen Beschriftungen.

Dieses Jahr wurde sie an die Attica Group ausgeliehen, da drei der Superfast Fähren zur Wartung mussten.
Mit dem Wohnmobil sind es dann doch fast 3 km bis zum Fährterminal. Dort bekommen wir unsere Bordkarten und das Kennschild mit dem Zielhafen Igoumenitsa. Denn das Schiff fährt bis Patras. Dann heißt es anstellen. Zum Unmut der Fähreinweiser haben die italienischen Hafenmitarbeiter eher nach Größe als nach Zielhafen sortiert. Wie erwartet kommen wir erst recht spät aufs Schiff. Entgegen Kerstens Befürchtung können wir vorwärts auffahren.
Seit es kein Camping an Bord mehr gibt, bekommt man leider auch keinen Stromanschluss mehr ans WoMo. Wir müssen also die wenigen wirklich wichtigen mitgebrachten Vorräte mal wieder in die Kühltasche umpacken. Dann stiefeln wir mit Gepäck Treppen hoch von Deck 3 zu Deck 7. Dort an der Rezeption bekommen wir die Kabinenkarten und dürfen noch ein Deck höher steigen. Wir haben eine Zweibett Außenkabine bekommen.

Sehr schön: extra Dusche!
Kurz die Kühlbox an die Steckdose, dann steigen wir weiter hinauf zum Sonnendeck um das Auslaufen zu beobachten.
Seit ein paar Jahren ist großen Schiffen die Fahrt im Kanal an Venedig vorbei verboten, stattdessen tuckern wir auf relativ eng abgesteckter Route westlich an der Lagune entlang. Der Mann neben uns weiß zu berichten, dass die Strecke als "Einbahnstrasse" gilt. Jeweils stündlich wechselt die Richtung.
Rechts können wir noch einen erhöhten Blick auf den Campingplatz erhaschen, ferner Aussichten auf die Lagunenlandschaft.



Links erblicken wir in der Ferne die Skyline Venedigs und Ansichten der Lido Insel.

Nach etwa einer Stunde erreichen wir den Rocchetta Leuchtturm und damit die Ausfahrt ins offene Meer.

Jetzt kann die Akka Gas geben. Etwa 26 Stunden Fahrt liegen noch vor uns. An Bord gilt griechische Zeit, heißt eine Stunde weiter. Damit wäre jetzt Kaffeezeit

Wir steigen wieder hinunter zu Deck 7, dort im Bug gibt es die Panorama Bar und Lounge. Wie üblich haben sich auf den Sesseln und Sofas schon die breit gemacht, die den Kabinenpreis sparen wollen

Der mittelgroße Cappucchino ist zwar lecker, aber mit 5,70 Euro kein Schnäppchen. Selbst das große Bier ist billiger. Gut, dass wir ein paar eigene Vorräte in der Kühlbox haben.
Den Rest des Nachmittags und frühen Abends verbringen wir wieder auf dem Sonnendeck. Zum Glück gibt es hier anders als auf der Korsikafähre ausreichend Stühle. Im Wind kann man lange Hose und Pulli gut vertragen. Wir sehen Meer und Himmel und wieder Meer. An Picknickbankkombis hat sich eine Gruppe Biker breit gemacht, die haben sich 5 l Fässer Bier mitgebracht. Sieht arg nach einer Vatertagsreise aus.

Unsere zwei Dosen fallen da gar nicht auf

Abendessen gibt es von 20 - 22 Uhr im SB-Restaurant. Nichts besonderes; sowohl zu meinem Lachs als auch zu Kerstens Stück Fleisch gibt es nur Zitrone als Sauce. Immerhin ist der Rotwein lecker. Den nehmen wir dann auch mit zum Schlummertrunk in die Kabine.

Pünktlich um 8 Uhr weckt uns die Durchsage, dass das SB Restaurant jetzt für Frühstück öffnet. Auch das kein Vergleich zu dem in Werningerode. Danach machen wir es uns wieder auf dem Sonnendeck bequem. Mit ausreichend Lesestoff, denn lange gibt es wieder kaum was anderes zu sehen als Wasser, etwas mehr Wellen als gestern
Endlich Land in Sicht

Albanische Berge

und Orte

Auch andere Schiffe sehen wir nun


Schließlich fahren wir in die Bucht von Igoumenitsa ein. Links müsste der Strand sein, an dem unser Campingplatz für heute liegt.

Mittlerweile scheint es auch hier üblich zu sein, erst zu den Garagen gelassen zu werden, wenn die Fähre angelegt hat. Ich bin erstaunt, wieviel Leute hier aussteigen wollen, denn das üblichere Ziel ist eigentlich Patras.
Wir kommen zügig von Bord und fahren dann durch Igoumenitsa zum Paralia Drepano. Das ist eine lange Landzunge, die hauptsächlich aus Strand besteht. Unser Quartier dort: der gleichnamige Campingplatz. Hier gibt es viele Dauercamper Wohnwagen; jetzt außerhalb der Saison alle verrammelt, was etwas ungemütlich wirkt. Der Strand schaut bis auf etwas Seegras ganz nett aus, am Horizont kann ich noch die Akka weiterfahren sehen (und eine Korfu Fähre).

Sehr einladend sind Strandbar und Restaurant hier. Dort nehmen wir unser "Ankerbier" zu uns - nicht ganz stilecht ein Amstel - und später das Abendessen (Gyros und Souflaki)