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Ein so nicht geplanter Tag

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Hatchcanyon:
Wir fahren von Torrey über Bicknell nach Loa, wo wir die UT 24 verlassen und auf die UT 72 wechseln. Zwischendurch kommen wir noch am Wayne Wonderland Airport im Rabbit Valley vorbei. Eine stakt von Farmen geprägte Mormonengegend, so ganz anders als Moab. Hier ist es - mit Verlaub gesagt - doch sehr ländlich.

Hinter Loa gehts noch durch Fremont - man denkt an den River! - und siebeneinhalb Meilen weiter nach Norden finden wir die Dirtroad, die uns über die  Fishlake Mountains zum Cathedral Valley bringen soll.

Die Road gewinnt schnell an Höhe. Auf über 2.800 Metern Höhe treffen wir auf prächtige Aspen und den Great Western Trail, einem der bedeutendsten Fernwanderwege der USA.




Die Bergspitzen neben uns gehen deutlich über die 3.000 Meter hinauf. Obwohl es ein langer Winter war sehen wir keinen Schnee mehr. Dafür können wir uns an Wildblumen erfreuen.


Geyser Peak, ca. 3.200 Meter


Die Dirtroad ist hier oben eigenlich keine, sondern eher eine gute Gravelroad. Auch ein Pkw hätte keine Problöeme. Sobald wir die Ostflanke der Mountains erreichen, öffnet sich der Blick in Richtung der SanRafael Swell. Was wir dort sehen begeistert weniger. Auch hier tobt sich ein Gewitter aus. Ob es das ist, das uns schon Stunden zuvor begegnete? Muss nicht sein, unter den klimatischen Bedingungen bilden sich während der Monsoon-Zeit innerhalb Minuten neue Gewitterzellen.

Auf dem Cathedral Valley liegt Sonne, weiter östlich ist es rabenschwarz:


Die Zugrichtung des schlechten Wetters geht offensichtlich von uns weg, also riskieren wir die Fahrt zum 900 Meter tifer liegenden Cathedral Valley. Die Road ist immer noch gut, was sich allerdings im Laufe der Strecke deutlich ändert. Nicht, dass sie dramatisch wäre, sie ist auf den letzten meilen sehr steinig und holperig. Mit einem normalen Pkw sollte man hier dann doch nicht mehr unterwegs sein.

Vor dem Valley treffen wir auf die Hartnet Road, eine der üblichen Zufahrten zu den Cathedrals von der UT 24 aus. Am Dugway runter ins Valley halten wir wegen des Panoramas an. Jetzt wäre Sonnenschein schön, aber das ist halt nicht so. Vor uns liegt Cathedral Mountain, gibt sich etwas kontrastarm.



Nur über der Upper Middle Desert, dort wo das Cathedral Valley der folgenden Jahrtausende aus den Fishlakes herauserodiert wird, liegt ein Sonnefleck.



Wir fahren hinunter ins Valley, der Plan ist, über die Caineville Wash Road nach Süden zu gelangen - die zweite Hauptzufahrt von der UT 24 aus. Unten angekommen treffen uns dann doch noch ein paar Sonnenstrahlen, machen die Sache freundlicher.



Wir müssen allerdings auch zur Kenntnis nehmen, dass auch hier der Regen offensichtlich relativ intensiv war. Der Middle Desert Wash führt eine übel schlammige Brühe.



Erneut stellt sich die Frage: Was tun? Middle Desert Wash ist ein alter Bekannter von uns, den wir nicht unbedingt in sehr guter Erinnerung haben. Vor Jahren hatte er uns für einige Zeit eingeschlossen.


Middle Desert Wash Flash Flood


Da besteht ein gewisses Risiko, dass die Road beschädigt oder im Clay nicht befahrbar ist. Wir entscheiden uns zu einer Fahrt über die Hartnet Road, die höher verläuft, weniger Clay hat. Ausserdem scheint das Wetter im Süden besser, also dürfte es dort schon trockener sein.

Jetzt zeigt sich das Wetter von seiner besseren Seite, wir bekommen doch noch Sonne. Im Hintergrund hängt aber weiterhin der Thunderstorm.





Inzwischen ist es 5:40 p.m.. Zeit aufzubrechen.

(Fortsetzung folgt)

Gruss

Rolf

Ilona:
Nun mach mal hinne, Rolf . Zu viel Spannung ist nichts für meinen Blutdruck  :zwinker: :toothy9:

Utah:

--- Zitat von: Ilona am 11. August 2013, 17:49:38 ---Nun mach mal hinne, Rolf . Zu viel Spannung ist nichts für meinen Blutdruck  :zwinker: :toothy9:

--- Ende Zitat ---

Dito, es sind jetzt 24 Stunden vorbei...  ???  ;)

Ilona:

--- Zitat von: Utah am 12. August 2013, 13:10:35 ---Dito, es sind jetzt 24 Stunden vorbei...  ???  ;)

--- Ende Zitat ---

Und die Popcorn-Tüte ist schon lange leeeer  :cool2:.

Hatchcanyon:
Cathedral Valley bekommt noch einen letzten Blick vom Dugway aus zugeworfen, dann geht es wieder zur Kreuzung der Road über die Berge bzw. der Hartnet Road, für die wir uns entschieden haben.

Hartnet Road zeigt sich in recht gutem Zustand. Mal sehen, ob das so bleibt? Jedenfalls stoppen wir kurz am South Desert View Point, an dem man die Sedimente, welche exakt denen im Cathedral Valley entsprechen, einmal aus höherer Perspektive betrachten kann.



Ein Stück weiter entdecken wir einen Hoodoo und es beginnt so langsam feucht zu werden. Hier zog offensichtlich ein Gewitter durch.



Hartnet Draw führt Wasser und da die Road den Draw des öfteren kreuzt bzw. abschnittsweile direkt im Wash verläuft. fahren wir immer wieder im Wasser. Das wird auch auf den kommenden 7 Meilen nicht anders werden.



Erst als wir uns der Bentonite-(Clay-) Hügelkette nähern, die zwischen The Hartnet und den Blue Flats liegt, verlassen wir den Draw. Hier weiter im Süden ist es dann auch wieder trocken, das Regenband kam hier nicht durch. Einige Blicke auf die Painted Desert der Hills und die Flanke der Waterpocket Fold bzw. dem Capitol Reef ergeben sich vom Rand der Road:





Wir erinnern uns daran, dass es zwischen Hartnet Road und der Caineville Wash Road eine Verbindung geben soll, Ja klar, es gibt die Verbindung durchs Cathedral Valley, aber die meinen wir nicht. Da soll noch eine sein, viel weiter im Süden in Richtung Fremont River bzw. der UT 24. Diese Strecke wollen wir mal unter die Reifen nehmen. Man weiss nie, ob mal solche Kenntnisse nicht mal brauchen kann.

Tatsächlich findet sich der Anschluss zu dieser Verbindung noch nördlich der Blue Flats. Als Road kann man die Spur kaum bezeichnen, eher als Trail. Der zeigt sich dann abschnittsweise recht rauh, bespasst uns mit einigen Stufen, die zu überwinden sind. Mit dem Jeep Wrangler kein wirkliches Problem, mit einem normalen SUV müsste man halt entsprechend langsamer und vorsichtiger unterwegs sein, käme aber auch durch.

Im Nachhinein nennen wir den Trail, für den wir keinen offiziellen Namen finden, Halfway Trail. Wer am Fremont River umkehrt, weil dieser zu viel Wasser führt oder ihm die Traute fehlt, spart damit nämlich die Hälfte des Weges, wenn er über die Caineville Wash Road herausfahren möchte.



Lang ist Halfway Trail nicht, nach nur 5 Meilen erreichen wir die Caineville Wash Road. Zwischendurch gibts Blicke aufs North Caineville Reef und die Factory Butte, die sich gegen den dunklen Himmel - immer noch Thunderstorm! - fast gespenstisch abheben. Ganz im gegensatz zu ihren oft eher dunklen Erscheinungsbild bei sonnigem Wetter. Ein Stück Regenbogen gibts als Dreingabe kurz vor der Caineville Wash Road.





(In diesem Jahr haben wir einen weiteren Trail zwischen den beiden Roads entdeckt, der nochmals wesentlich kürzer und landschaftlich ausgesprochen beeindruckend ist. Diese Verbindung ist allerdings nicht für Jedermann. Ein grosses SUV geht kaum durch, der Fahrer sollte keine Höhenangst haben.)

Auch hier ist es zum Glück trocken. Nässe braucht man im Clay nicht und über den müssen wir ja noch zur UT 24 runter. Inzwischen bricht der Abend an. Vor 8 p.m. werden wir kaum auf Teer sein, allerdings sind im Juli die Tage lang. Wir fahren an den farbigen Hills Der Wood Bench entlang, bekommen noch ein Regenbogenfragment vor die Linse.





Dann bricht plötzlich abendlicher Sonnenschein herein, lässt die Landschaft aufleuchten. Zumindestens in einiger Distanz - wir sind noch unter Wolken.





Das Spiel aus Sonne und Wolken ergibt eine eindrucksvolle Stimmung, die wir mit ein paar Photos einzufangen versuchen:




(Hier versteckt sich noch ein interessanter Trail)



Kaum 100 Meter vor der UT 24 erleben wir noch diese Situation....


....und auf Teer werden wir zum Abschluss des erlebnisreichen Tags noch mit diesem Bild belohnt:


Noch gute 2 Stunden bis Moab!

(Ende)

Gruss

Rolf

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