5.6 ist halt 5.6 - und dass ich mit dem genannten 70-200 bei der Verwendung des Telekonverters keine weitere Freistellung hinbekomme als wenn ich das 100-400 oder das Tamron mit 5.6 verwende.
Genau so ist das! Der Konverter bekommt von der Physik keine "Ausnahmegenehmigung"
Schade!
Was ist die Blendenzahl? Das ist der Quotient aus eingestellter Brennweite (also sagen wir 200mm) geteilt durch den Durchmesser der sog. Pupille, also einfach das "Loch im Objektiv". Nehmen wir mal 40mm Durchmesser der Blendenöffnung, so ergibt sich hier die Blende 5, weil 200:40 = 5 (manche schreiben es übrigens auch konsequent richtig als Kehrwert: f1/5.0).
Und wenn man nun einen "Konverter" vor das Objektiv schraubt, das ist Prinzip nichts anderes als eine weitere Linse, womit man die Brennweite verdoppelt, denn geht Brennweite auf insgesamt 400mm. Das Loch ist aber das gleiche wie vorher, das ändert sich ja nicht und es bleibt bei 40mm. Deswegen hat dieses Gesamtsystem nun die Blende 10.
Ach, jetzt habe ich echt mal einen Aha-Effekt!
Ich habe mir ehrlich gesagt nie Gedanken darüber gemacht, auf was sich die Zahlen der Blende tatsächlich beziehen. Danke für die Erklärung! Wenn ich es richtig verstehe, wird bei einem Zoomobjektiv, bei dem ich von 200mm auf 400 mm zoome, die "Pupille" tatsächlich größer, wenn ich den gleichen Blendenwert beibehalte. Um bei deinem Beispiel Blende 5 während des Zoomens zu "behalten", müsste sich die Pupille von 40mm auf 80 mm erweitern. Jetzt ist mir auch klar, warum die Objektive mit großer Offenblende im Telebereich so "dicker Dinger" sind.
Ich persönlich würde Dir ggf. dazu empfehlen, wenigstens über ein Monopod nachzudenken. Das könnte exakt die kleine Problemlösung sein, die Du noch suchst. Denn es ist um Welten portabler als ein dickes Stativ, bringt aber durchaus eine erheblich Verminderung der "Wackelei". Man wird ein Monopod nicht für Langzeitbelichtungen einsetzen, das ist klar (obwohl im DSLR Forum irgendso ein Freak herumläuft, der selbst Langzeit mit dem Monopod macht, der klemmt das dann an einen Pfosten oder sonst so etwas), aber ich habe es selbst mal wissen wollen und habe mir von Sirui ein günstiges Monopod gekauft - das bringt gerade bei den großen Brennweiten eine deutlich sichtliche Beruhigung im Sucher. Und, wie angedeutet, mit zusätzlicher Unterstützung durch Pfosten, einen Baum oder sonst ein festes Hilfsmittel, kann man die Kamera mindestens für ein paar Sekunden vollkommen beruhigen.
Ja, an ein Monopod hatte ich auch schon gedacht. Ich habe sogar noch ein günstiges zuhause rumliegen, mit dem ich probieren könnte. Schon um das Gewicht mal von Nacken und Armen wegzubekommen, wäre es sinnvoll.
Ich kann aber im Moment überhaupt nicht einschätzen, ob und in welchen Situationen ich es überhaupt sinnvoll einsetzen könnte, so dass die Anforderung erst mal dahin geht, dass Aufnahmen aus der Hand gemacht werden können.
Eine Tour im Urlaub wird so ablaufen, dass verschiedene Plattformen an einem Fluss angefahren werden, von denen aus man dann hoffentlich Grizzlys erspähen kann. Da könnte ich möglicherweise sogar ein richtiges Stativ einsetzen, ein Monopod müsste aber auf jeden Fall gehen.
Eine andere Tour, die ich machen werde, wird so ablaufen, dass mit einem kleinen Boot ohne viel Tiefgang der flache Uferbereich abgefahren wird und man die Bären vom Boot aus sieht. Auf der Homepage des Veranstalters stand der Hinweis, man könne evtl. ein Monopod aus dem Boot heraus ins Wasser stellen, aber ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, ob das tatsächlich eine realistische Möglichkeit ist. Und ich befürchte, dass ein Monopod, das man im Boot aufstellen würde, eher noch zu mehr Unruhe führt als das Anvisieren aus der Hand.
Was ich auch schon gesehen habe, ohne mich jetzt aber näher damit beschäftigt zu haben, sind diese Schulterstützen für Kameras. Allerdings habe ich den Eindruck, dass die eher für Männer konstruiert sind und man als Frau Schwierigkeiten haben könnte, sie unter, über oder um die Oberweite zu schnallen.