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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Horst am 07. Juni 2013, 13:30:23

Titel: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 07. Juni 2013, 13:30:23
Hallo zusammen,
ein Schottland und 2 USA Berichte - da könnte Afrika doch gut passen ?

Ich fange denmächst hier den Bericht unserer Reise nach Namibia & Südafrika mit dem Dachzeltcamper an. Immerhin eine interessierte Leserin dürfte es geben.  ;)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 07. Juni 2013, 13:31:21
Echt??? Wer wohl? Also ich bin auch interessiert!  ;)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Michael am 07. Juni 2013, 13:41:42
Also ich würde dann auch gerne mitlesen!  :)
...wobei Andrea mit Sicherheit den direkteren Nutzen aus dem Bericht haben wird. ;)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 07. Juni 2013, 16:22:54
Prima - dann gehen wir mal auf die Suche nach den ...

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/prolog28nuq3.jpg)





Prolog:


Nach der Reise ist vor der Reise. Also beginnt irgendwann nachdem der Zauber und die Erlebnisse einer phantastischen Tour vom Alltag verdrängt werden (was bei uns leider immer recht schnell geht) das Gedankenspiel – wohin checken wir das nächste Mal unsere sicher wieder bis zum Bersten gefüllten Koffer ein ?

Also:

Nach der tollen Islandreise 2009 was passt als nächstes Reiseziel ?

Welche Reise kann es mit der Intensität der Vulkaninsel aufnehmen ?

Wo ist es wieder ganz anders?


Das Ergebnis:

Afrika – genauer gesagt Namibia ! 

Aber nicht einfach nur so – wie gehabt, individuell mit einem Mietwagen und mal mehr mal weniger preisgünstigen Unterkünften – nein – wir setzen diesmal einen drauf – wir wagen als absolute Non-Camper eine Camping-Tour mit einem Dachzelt.

Ermutigt haben uns nicht zuletzt Berichte im Internet – allen voran die von Andrea & Chris ( www.fotofeeling.com) - die schon einige Spuren auf dem afrikanischen Kontinent hinterlassen haben und die uns im Vorfeld viele gute und wertvolle Tipps zu unserer ersten Tour der „anderen Art“ gegeben haben.

Damit unser Rücken solch kreativen Reiseansätzen wohlwollend gegenübersteht, organisieren wir noch zwei selbstaufblasbare Iso-Matten und besorgen uns diverse  Gerätschaften die man eben als Camper so braucht. 

Wir buchen einige Campingplätze (vor allem die in den populären Parks) vor und sind einerseits gespannt andererseits aber auch positiv gestimmt  dass unser Dachzeltcampingtrip kein Fiasko wird.
Auch eine Topbonus Service Card von Air Berlin (die aktuell nicht mehr nach Windhuk fliegt) wird für 60 € angeschafft – sie ermöglicht vor allem die Mitnahme von 50 statt 40 kg – ohne dieses „mehr“ an erlaubtem Gewicht hätten wir mit unserer Ausrüstung kaum mehr Chancen am Check In von Air Berlin gehabt als ein Schneeball in der Wüste. Unser größter Koffer ist auch ausnahmslos mit Campingzubehör (den Matten, Schlafsäcken, Lampen, einem elektrischen Wasserkocher, usw...) gefüllt.

Am Tag vor dem Abflug verliere ich noch eine Zahnfüllung wegen der Petras  Zahnarzt sich dankenswerterweise erbarmt und deswegen am Samstag für eine halbe Stunde seine Praxis öffnet, was ich neben der 10 € Praxisgebühr mit einem Fläschchen Wein honoriere (hatte er sich verdient - die Füllung hat auch in Namibia gehalten).

Die Spannung steigt – wir freuen uns auf wilde Tiere, rote Sanddünen und die Sterne über uns beim Wenden der Grillwürste auf dem Campingplatz .......


Unsere Route: Windhoek - Bagatelle - Kgalagadi Transfrontierpark (Südafrika) - Keetmanshoop - Lüderitz -
Tirasberge - Sossusvlei - Swakopmund - Etosha - Windhoek

Hier die Route mit Google Maps (https://maps.google.de/maps?saddr=Windhoek,+Khomas,+Namibia&daddr=Bagatelle+Kalahari+Game+Ranch,+Bagatelle+Kalahari+Game+Ranch,+Bagatelle+Kalahari+Game+Ranch+D1268,+Mariental+9000,+Namibia+to:R360+to:Twee+Rivieren+Rest+Camp,+Benede,+Nordkap,+S%C3%BCdafrika+to:M29+to:L%C3%BCderitz,+Karas,+Namibia+to:Unbekannte+Stra%C3%9Fe+to:Swakopmund,+Erongo,+Namibia+to:Usakos,+Erongo,+Namibia+to:Okaukuejo,+Oshikoto,+Namibia+to:Namutoni+Gate,+Mokuti+Lodge,+Namibia+to:Windhoek,+Khomas,+Namibia&hl=de&ie=UTF8&ll=-24.272005,17.133179&spn=4.585978,4.301147&sll=-24.332082,16.506958&sspn=4.58381,4.301147&geocode=FUjHp_4dcagEASntAQyzXBsLHDE7XUTMQEm45A%3BFXY1jf4dgigTASmfZz0ZE-INHDF-Q3LgZEb1Bg%3BFdmRaf4dEMU6AQ%3BFbiIdv4d_HExASFSdFb41Lmkiym_zE_8SIoZHDFSdFb41Lmkiw%3BFSOzav4dsgIVAQ%3BFbdqaf4d4TrnACkTGg6PmeZrHDFWzTDshzYtvg%3BFRoFh_4dEVztAA%3BFUsFpv4dYK3dACmP10QL71h2HDFMPDjDOwSe3g%3BFf9BsP4d8MbtAClJuYDeeY91HDEGhupvTmkwAg%3BFTGJ2_4dPODyACnXZmhwWnKNGzFD3cS9hqxW2w%3BFYAi4f4ddegDASn14A7Wvp3yGzFDuXJtkLAe4g%3BFUjHp_4dcagEASntAQyzXBsLHDE7XUTMQEm45A&mra=dme&mrsp=6&sz=8&t=m&z=8)


So dann kann es morgen losgehen mit Nambia/Südafrika 2010 !

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1585meumr.jpg)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 07. Juni 2013, 22:17:29
Das ist ja eine ordentliche Runde. Wie lange hattet ihr denn Zeit? Denn KTP und Etosha fordern ja allein schon ein paar Tage... 3 Wochen doch mindestens?
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 07. Juni 2013, 22:29:57
16 Tage.  ;)
Wenn Du mal ein paar Berichte von mir gelesen hast - wirst Du feststellen - das, was wir in eine Tour packen machen die meisten anderen in der doppelten Zeit.
Trotzdem nehmen wir uns die Zeit dort wo wir sie brauchen und empfinden es nicht als Streß.
Wir mögen es eben so.
Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich das dann automatisch.  ;)

Jedenfalls, wir waren je 3 Tage im KTP und 3 Tage im Etosha.
Für den Etosha hat das gepasst - für den KTP war es uns letztendlich fast zu wenig - der Park hat uns besonders begeistert - obwohl die Tierausbeute im Etosha viel besser war.
Letzten Herbst waren wir nochmal im KTP und diesmal 5 (wundervolle) Tage.

Jedenfalls wenn man diese Tour aus 2010 in 3 Wochen macht passt es recht gut - auch für jemand der es gemütlich angehen lassen will und in den Tierparks je noch einen Tag mehr spendiert.

Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 07. Juni 2013, 22:43:39
Naja, ich hatte überlegt, etwa 16-18 Tage zu reisen, da ich nur 3 Wochen am Stück Urlaub bekomme. Aber ich wollte nicht unbedingt den KTP einbauen sondern den Fish River Canyon. Und schon das schien mir etwas knapp mit der Zeit. Umso mehr freue ich mich, dass es nun vielleicht doch geht. Aber wenn ich so die Berichte aus dem KTP lese, dann werde ich sowieso viel zu wenig Zeit haben... Das übliche Problem, wenn man erst mal anfängt sich mit einem Reisziel näher zu befassen.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 07. Juni 2013, 22:53:11
Schau Dir an was wir in den 16 Tagen gemacht haben - vielleicht kommt bei Dir etwas ähnliches heraus - es war jedenfalls eine super Tour mit den besten Highlights.
Allerdings - nicht jeder mag das gleiche - wir fanden den KTP wegen seinen roten Dünen und der familiären Atmosphäre ohne Busse (die können da mangels Teerstraßen nicht fahren) eben toll.
Vielleicht schwappt etwas dieser Begeisterung rüber. :)

Am Fish River Canyon war ich 1997 (auch eine denkwürdige Tour).
Fazit - na ja - eigentlich nur ein schöner Blick den man aber nicht (wie ich damals) am Mittag machen sollte (fahles Licht) dann aber das Problem hätte in der Einöde übernachten zu müssen.
Wenn man die Canyons in den USA kennt - ist der Fish River Canyon dann eher eine Enttäuschung - zum dem mit hohem Aufwand der Anfahrt.
Dafür waren wir in Lüderitz (was auch nicht jeder Touri macht) - ich finde Lüderitz aber klasse.  :)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 07. Juni 2013, 23:13:25
Ich bin gespannt, was ihr erlebt habt. Vielleicht reise ich das dann komplett so nach  8)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 08. Juni 2013, 00:06:47
1.Tag, Sonntag 24.10./Montag 25.10.2010

Gegen 17 Uhr steigen wir in unseren Kombi und biegen auf die A9 Richtung Flughafen München ab. Im Gegensatz zur A3 nach Frankfurt ist die A9 weder ein kompletter Ausstellungsbereich deutscher Baustellen noch Autofahrer-Kriegsgebiet, sondern lässt sich relativ manierlich befahren.

Etwa 70 Minuten später sind wir auch schon am Flughafen, parken das Auto und schieben unsere 3 Koffer und das Handgepäck in die Abfertigungshalle des Münchner Airports. Die Reise beginnt ......

 

Dank Topbonus Service Card müssen wir diesmal nicht um Kofferkilos feilschen – alles klappt unaufgeregt – im Wartebereich am Gate löschen wir noch mit 2 leckeren Weißbieren unseren Durst und erstehen 2 Fläschchen Gin im Duty Free.
Gegen 21.45 Uhr (fast pünktlich) starten wir Richtung Afrika. Die Sitze in der Holzklasse paaren sich nicht mit dem Gedanken von afrikanischer Weite und Einsamkeit – sondern sind vor allem was den Abstand nach vorne angeht doch relativ eng (von anderen Mitreisenden erfahren wir aber dass Konkurrent Air Namibia wohl auch nicht mehr Zentimeter spendiert).
Nach etwa 2 Stunden Flugzeit wird ein Abendessen serviert auf das wir schon sehnlichst warten – durchaus essbar und die Plastikteller musste man nicht abspülen – wir hatten wirklich Hunger.

Der Flug wird durch gelegentliche Turbulenzen immer wieder mal etwas unruhig und schlafen können wir im Flieger ja leider sowieso nicht. Diverse Sudokus, etwas Literatur und gelegentlich den Kopf ermüdet auf die Kopflehne des Vordermanns krachen lassen hilft, die Stunden die uns diesmal laaaaange vorkommen zu überbrücken. Noch ein Frühstück und gegen 7.30 Uhr landen wir bei strahlendem Sonnenschein und morgendlichen 15  °C auf dem Hosea Kutako Flughafen in Windhoek, Namibia.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_37100qksr.jpg)
Da gibt es auch gleich den ersten „Hauch Afrikas“ – hier gibt es keinen „Finger“ oder sonstigen Schnickschnack, man verlässt wie vor 50 Jahren per Gangway das Flugzeug und spaziert über das Rollfeld zum Flughafengebäude.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_3718k9kqb.jpg)
In Afrika braucht man vor allem eines – Geduld. Für uns immer eiligen Europäer ja ungewohnt, wenn Dinge einfach dauern. So ist es auch bei der Immigration. Ein einziges Flugzeug kommt an und alles bricht scheinbar zusammen. Endlose Menschenschlangen vor den unterbesetzten Pulten der Einwanderungsoffiziere lassen das Schlimmste befürchten.


30 Minuten später, die sich mindestens wie eine Stunde anfühlen, sind wir durch und können unser Gepäck aufnehmen, das sicher schon einige Runden auf dem Gepäckband gedreht hat. Eine Schiebetür entlässt uns in die Freiheit des Airports also in den öffentlichen Bereich wo wir tatsächlich mit einem Namensschild von einem Mitarbeiter von Kalahari Car Hire empfangen werden.   
Da aber noch auf einen weiteren Kunden gewartet wird nutzen wir die Gelegenheit um Geld zu wechseln (was am dauerkaputten ATM nicht funktioniert aber in der Wechselstube) und kaufen eine Telefon-Sim-Karte von MTC für eines unserer Handys.
Schließlich bekommen wir unseren Transfer nach Windhoek. Auf der etwa 40 Minuten langen Fahrt sehen wir Paviane, Springböcke und sogar Giraffen ..... schon ein besonderes Gefühl wieder in Afrika zu sein......



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Am fortgeschrittenen Vormittag ist das Anwesen von Hubert Hester – die Zentrale von Kalahari Car Hire erreicht. Über Hubert Hester hatten wir nur Gutes gehört. Ein Typ der sich nicht in Kleinigkeiten ergeht sondern möglichst kundenfreundlich auch mal ein Auge zudrückt.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild004mkkp3.jpg)
Wir bekommen einiges zu unserem Fahrzeug – einem Toyota Hilux erklärt und erhalten so einige Tipps zu Land und Leuten.
Offensichtlich hat sich die Lage in Namibia bzw. vor allem in Windhoek in den letzten Jahren nicht unbedingt zu ihrem Vorteil verändert – Hubert Hester empfiehlt uns die Gepäckstücke auf der Rückbank mit einem Gurt aneinander zu binden um Dieben die das Seitenfenster einschlagen und einen Koffer herauszerren wollen so das Leben zu erschweren. 
Auch die „Knöpfchen“ sollten wir immer schön alle unten haben und nicht an Picknickplätzen halten, da es da schon öfter zu Überfällen gekommen sei.
Ich kann aber den geneigten Leser hier schon beruhigen - es gab während der gesamten Tour nicht einen Hauch einer Situation die diesbezüglich ein Problem dargestellt hätte - etwas Umsicht schadet aber gerade in Afrika auch nicht.

Wir fragen auch nach wie man denn das Dachzelt aufbaut – bekommen aber als Antwort nur – einfach aufklappen. Ok, werden wir schon hinbekommen.
Gar nicht so einfach nach so einer Nacht ohne Schlaf den Erklärungen noch zu folgen – wie man an den Rädern die Allradsperre umschaltet – wo die Ersatzsicherungen sind, wie das Ersatzrad heruntergekurbelt wird, wie das im Notfall mit dem Kühlerfix funktioniert, und und und... 
Auf dem Auto sind zwei Dachzelte montiert – wir werden gefragt ob wir beide mitnehmen wollen und entscheiden uns spontan dagegen – wohl in dem Gedanken dass man dann schon nicht drauf aufpassen muss. Ein Fehler wie sich noch herausstellen wird.   
Das Auto hat als Campingausstattung (fast) alles was das Camperherz begehrt. Gaskocher, von der Autobatterie betriebener (mit zusätzlichem Stecker für Strom vom Campingplatz) Kühlschrank, 2 Stühle, Klapptisch, Grillrost und 2 Kisten voll mit Töpfen, Geschirr, Besteck, Brettchen usw.....   
Wir lassen uns noch eine leere Box mitgeben und fragen nach dem nächsten Supermarkt der unserem  Lebensmittelgroßeinkauf gewachsen ist. 

Unsere erste Fahrt in Namibia führt uns nur wenige Blocks zu einer der absoluten Institutionen Namibias – einem Kaufhaus von Woermann Brock. Welchen immensen Einfluß vor allem Adolph Woermann für die Entwicklung und Geschicke Westafrikas hatte ist z.B. hier nachzulesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Adolph_Woermann

Übrigens - die potentielle Gefahr vor Diebstählen vor allem in der Hauptstadt Windhoek schafft auch Arbeitsplätze. Parkt man (nicht nur in Namibia) sein Auto im Bereich einer größeren Stadt empfiehlt es sich auf die Dienste eines Parkwächters zurück zu greifen der für ein kleines Trinkgeld ein Auge auf das Fahrzeug wirft.



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Eine geschlagene Stunde benötigen wir für unseren Shoppingrausch. 
Es ist aber auch wirklich so einiges zu besorgen. Von Grillkohle über Brandbeschleuniger, Verlängerungskabel, Gewürze, Cornflakes, Fleisch, Grill-Würstchen, Marmelade, Käse, Brot, Kekse und natürlich Unmengen von Getränken (nein, nicht nur Bier !).



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Mit 170€ haben wir die namibianische Wirtschaft an diesem Vormittag doch schon mal ordentlich angekurbelt. 
Dafür werden uns die Einkäufe auch zum Auto getragen was noch mal ein Trinkgeld nach sich zieht, wir ziehen Geld vom ATM und betanken den fast leeren 100 Litertank.



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Namibias Nachwuchs - prüfender Blick ob wir das mit dem Tanken auch richtig machen.



Dann kann es losgehen.
Oder doch nicht – die Beifahrertür lässt sich nicht öffnen. Also fahren wir noch mal das kurze Stück zu Hubert Hester und eine halbe Stunde später ist die Mechanik repariert und die Tür lässt sich öffnen.

Gegen Mittag geht es auf die B1 nach Süden. Wie alle mit B bezeichneten Straßen ist auch diese eine Art Autobahn – durchgehend asphaltiert und erlaubt eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Das Linksfahren und Schalten ist selbst nach dieser geraubten Nacht kein Problem – das hatten wir ja u.a. schon in Südafrika geübt.

Die Landschaft ist allerdings nicht unbedingt dazu angetan die Augenlider vor Begeisterung oben zu halten. Öde Halbwüste – endloses gerades Asphaltband vor uns ..... ein Kilometer gleicht dem anderen scheinbar aufs Haar.



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Wir halten an einem Schild mit der Aufschrift „Tropic of Capricorn“. Dabei handelt es sich um den (in diesem Fall südlichen) „Wendekreis des Steinbocks“. Ein Wendekreis ist einer der beiden in 23° 26' nördlicher und südlicher Breite gelegenen Breitenkreise, die für die Sonnenbahn Grenzmarken darstellen. Die Wendekreise verlaufen 2.600 km nördlich bzw. südlich des Äquators. Zwischen dem nördlichen und südlichen Wendekreis befinden sich die Tropen.
( Wem das nicht genug ist > mehr unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Wendekreis_%28Breitenkreis%29 )



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Inzwischen ist es „gut warm“ - sicher über 30 °C aber wie in Namibia üblich – eine gut verträgliche trockene Hitze. Wir sind todmüde – die Fahrt zieht sich. Gegen 16.30 Uhr erreichen wir nach einem letzten Stück auf einer sandigen Piste endlich unser heutiges Ziel – Bagatelle – eine Guestfarm am Rande der Kalahari Wüste.




Wir werden überaus freundlich begrüßt und bekommen einige Infos zur Farm und was wir alles auch als Camper nutzen können. Für die angebotenen Gamedrives auf dem Gelände, die auch Geparden bei der Fütterung zeigen, haben wir heute keine Zeit – wir müssen uns nun mit unserem Dachzelt und den ersten Erfahrungen als Campern befassen.

An der Campsite angekommen stellen wir fest, dass es dort zwar eine schöne Dusche aber keinen Stromanschluß gibt. In der Lodge ist es aber auf Nachfrage kein Problem unsere Lebensmittel die gekühlt werden müssen in einem Kühlschrank der Lodge für uns zu deponieren – erstes Problem gelöst. Nun befassen wir uns mit dem Dachzelt.

Das mit dem Aufklappen haben wir nach 2 Versuchen relativ schnell geschafft. Allerdings baumelt die (zu) kurze Leiter etwa einen Meter über dem Boden. Wir suchen das Fahrzeug nach einem zweiten Leiterstück ab, finden aber nichts. Ein Anruf bei H.Hester bringt die Lösung. Das zweite Leiterteil liegt im Zelt zwischen den Matratzen.



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2 Minuten später ist unser Dachzelt zum ersten Mal zum Einstieg bereit.



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Der "Schlafsaal" von innen.



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Der Mann war ja schon in der guten alten Steinzeit dafür zuständig das Feuer zu machen – so schön in einem Säckchen abgepackte Holzscheite wie ich sie hier vorbereitet an unserer Campsite finde – gab’s wohl damals nicht.
Die Holzscheite und ein paar der weißen Brandbeschleuniger abgebrochen – schon brennt das Feuer und dem ersten Grillabend in der namibianischen Wüste steht nichts mehr im Wege.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild032wnj1i.jpg)
Bevor es aber so richtig mit dem Camperleben beginnt machen wir noch einen kleinen Ausflug in die schöne Dünenlandschaft rund um unsere Campsite.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_3738o9jzk.jpg)
Die Sonne schickt sich gerade an ihre letzten glühenden Strahlen auf den leuchtend roten Sand herabzuschicken – da gehen wir noch eine kleine Runde mit unseren Kameras, spüren aber schon bald Müdigkeit und Hunger und lassen es mit einigen Aufnahmen bewenden.


Zurück auf der Campsite herrscht dann bald dezentes Chaos – wo war noch die Stirnlampe – wo ist dies, wo ist das .... ? Nicht so einfach sich (dazu nun im Dunkeln) zu organisieren.
Irgendwie und irgendwann schaffen wir es aber doch – und sitzen an unserem Tisch bei dem einen oder anderen Bierchen – die Sterne über uns – das Grillfleisch auf dem Teller und genießen obwohl wir uns vor lauter Müdigkeit nun kaum mehr aufrecht halten können unseren ersten Abend in Nambias Natur.

21 Uhr – ein langer Tag liegt hinter uns und wir erklimmen unser Dachzelt und legen uns lang. Noch einige Minuten lauschen wir der Natur, dem Wind und schlafen dann wie ausgeknipst ein. Selten (noch nie) war der Ausgang einer Reise so ungewiss.

Wie wird uns das Campen gefallen und wie kommen wir damit klar ?

Haben wir Glück bei den morgen beginnenden Game Drives mit tollen Tiersichtungen ?

Können wir uns nach einer Nacht Dachzelt überhaupt noch bewegen ?

We will see .........

 

 

Übernachtung:  Bagatelle Game Ranch (Nähe Mariental)

Preis: 250 N$ (= 26 €)

Bewertung: 9,5 von 10

Kommentar: tolle Landschaft, tolle Ranch, sehr freundliches Personal, bis auf fehlenden Strom perfekt

Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bier1wknc.jpg)
Ein erstes Bier auf diese Reise

Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 08. Juni 2013, 00:24:46
Endlich angekommen! Der Beginn vespricht ja schon mal eine aufregende Zeit!

Das mit dem Campen können wir ja, aber ich fürchte, dass so ein Dachcamper nicht XL-Tours kann  ;D ;) Also werden wir Lodger werden. Denn mit Zelt - neeeeee, das traue ich mich nicht. Schon gar nicht dort, wo Hyänen oder Löwen nachts spielen...
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 08. Juni 2013, 00:34:19
Endlich angekommen! Der Beginn vespricht ja schon mal eine aufregende Zeit!

Das mit dem Campen können wir ja, aber ich fürchte, dass so ein Dachcamper nicht XL-Tours kann  ;D ;) Also werden wir Lodger werden. Denn mit Zelt - neeeeee, das traue ich mich nicht. Schon gar nicht dort, wo Hyänen oder Löwen nachts spielen...
Man muss auch nicht ins Dachzelt - wobei es schon toll ist - die angenehme Seite des Campens ohne groß ein Zelt aufbauen zu müssen und bezüglich Skorpionen oder anderen netten Tierchen ist man halt vom Boden weg.
In Nambia sind aber überall wo es Raubtiere gibt die Campingplätze eingezäunt - kann also nix passieren.
Es gibt aber gerade in Namibia (wie auch in Südafrika) sehr schöne Lodges - das kann man sich schon gönnen und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut.

Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 08. Juni 2013, 20:46:56
2.Tag, Dienstag 26.10.2010


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_3740syx63.jpg)
Um 6.30 Uhr stecken wir die Nase aus dem Dachzelt. Nachts hat es doch merklich abgekühlt – sicher 20 Grad weniger als am Tag – was sich aber im Dachzelt im Schlafsack gut aushalten ließ.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_3742psyd1.jpg)
Obwohl es inzwischen hell ist fehlt uns noch der rechte Durchblick in unserem Camperchaos. Wir versuchen uns besser zu organisieren – legen einige Orte für Gegenstände fest – u.a. eine Tasche für „Technik“ (mit Lampen, Ladegeräten, Anzündern... ) – keine Ahnung warum in der auch der Gin landet ....... 




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_37416ab68.jpg)
Dafür dürfen wir einen recht neugierigen und wohl ebenfalls hungrigen Gast an unserem Frühstückstisch begrüßen. 


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/springbockxbkfq.jpg)
Ein Freund,... ein guter Freund,... das ist das Beste .....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild05329zjz.jpg)
Den entgangenen Kaffee holen wir in der Lodge (kostenlos) nach – im übrigen wirklich eine sehr einladende Ranch.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_3760f7br3.jpg)
Wir fahren Richtung Südosten und verabschieden uns in Stampriet für einige Tage vom Asphalt.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_37582lym7.jpg)
In Gochas legen wir einen Tankstop ein. Offensichtlich kommen hier keine Touristenhorden vorbei – der Tankwart freut sich über ein Schwätzchen und will wissen wo wir herkommen und wo es hingehen soll.
Neugierig ist er wie es bei uns zu Hause so ist. Die Temperaturen die es in Deutschland im Winter haben kann, kann er sich wohl nicht so wirklich vorstellen. Bei den eher seltenen Kunden hier dürfte sein Geschäft auch nicht so boomen, dass er so weit aus diesem Kaff herauskommt um Deutschland im Winter kennenzulernen – es gibt ja auch wirklich Erbaulicheres ...... 




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_3747onxwe.jpg)
Die weitere Fahrt auf der C15 ist nicht unbedingt ein Spektakel an Naturhighlights - dafür wird unserer gut in die Jahre gekommener Allrad mit einigem Staub gesegnet.
Öde, leere Landstriche – einmal sind immerhin einige Pferde auf der Straße – aber das war’s dann fast schon auf der Strecke zur Grenze nach Südafrika. Auf den letzten Kilometern gibt es dann noch einige Ranches und Farmen – wie wir an den Beschilderungen lesen können – aber mehr Abwechslung bietet die Strecke nicht. Was gibt es zu den Temperaturen zu sagen ?
Heiß – sicher über 30 Grad. 


Es ist bereits nach Mittag als wir die Grenze Namibia – Südafrika erreichen.
Versicherungstechnisch ist der Grenzübertritt für uns kein Problem und von Hubert Hester bzw. Kalahari Car Hire ausdrücklich erlaubt.
Ganz so einfach ist dieser Grenzübertritt dann allerdings doch nicht – auch in Afrika leben offensichtlich Bürokraten und zudem welche mit Ideen wie man Zeit totschlagen kann. Schon erstaunlich was Beamten in aller Welt so einfällt was man in ein Formular oder Protokoll eintragen soll ohne auch nur die leiseste Science-Fiction-angereicherte Vermutung zu haben – wozu ?
Jedenfalls ist in Namibia ein Formular auszufüllen das die Ausreise regelt. Es wird auch noch ein Protokoll angefertigt – wozu und mit welchem Inhalt ???
Auch das Auto wird kontrolliert, allerdings nur oberflächlich.
In Südafrika muss wieder ein Formular ausgefüllt werden und man wirft einen genaueren Blick auf unser Auto – allerdings nur von außen. Die Mietpapiere werden kontrolliert und wir werden nach Feuerholz befragt was wir verneinen können. Für unser Fleisch interessiert sich zum Glück niemand. Angeblich soll im benachbarten Botswana Fleisch und Wurst konfisziert werden aber da geht es ja (zumindest diesmal) nicht hin. Endlich in Südafrika eingereist melden wir uns im Office von Mata Mata, zahlen den Parkeintritt (160 Rand /Person/Tag = bei 3 Tagen/2 Personen knapp 100 €) und weisen unsere Parkreservierung für die 3 Campingplätze in Twee Rivieren, Nossob und schließlich Mata Mata vor.
[Um hier von Namibia nach Südafrika einreisen zu dürfen muss man mindestens zwei Nächte im Park verbringen, damit die Straßen im Park nicht als Transitwege benutzt werden.] 
Abschließend werden wir noch von zwei südafrikanischen Grenzbeamten unter die Lupe genommen und befragt was wir denn beruflich so machen, wohin, woher..... die Leute in Afrika unterhalten sich halt gerne ...




Kurz nach 14 Uhr ist es dann endlich soweit – der erste Game Drive der Reise kann beginnen !
Wir verlassen das Mata Mata Rest Camp auf der Parkstraße (oder besser Parkpiste)  Richtung Süden mit dem 120 Kilometer entfernten Ziel Twee Rivieren. 



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild066wlbis.jpg)
1999 schlossen sich der Kalahari Gemsbok Park in Südafrika und der Gemsbok National Park in Botswana zum Kgalagadi Transfrontier Park („KTP“) zusammen.
Der Park, der weit entfernt von den üblichen Touristenrouten im Nordwesten Südafrikas (direkt an der Grenze zu Namibia) liegt, umfasst eine Fläche von rund 36.000 km² und gibt Einblick in die faszinierende Landschaft der Kalahari mit ihren orangeroten Dünenketten und der speziell an diese Trockensavanne angepassten Tierwelt.

Der neue länderübergreifende Nationalpark gehört zu den größten Naturschutzgebieten der Welt und ist fast genauso groß wie die Schweiz. Trotz des ariden Klimas ist die Kalahari Lebensraum für eine vielfältige Fauna.
58 Säugetierarten sind hier heimisch, darunter der an seine Umgebung besonders gut angepasste Kalahari Löwe auf den wir natürlich besonders „heiß“ sind.

Mittelpunkt des südafrikanischen Teils des Parks (auf den wir uns beschränken) sind zwei trockene Flußbetten - Auob und Nossob Rivier. Sie ziehen sich über Hunderte von Kilometern durch den Park.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild085ulbkf.jpg)
An verschiedenen Stellen gibt es Wasserlöcher in den Flussbetten an denen sich immer wieder Wild einfindet und an denen die ungeteerten Parkstraßen (teilweise sandige Pisten) direkt entlangführen – also ideale Bedingungen für Wildbeobachtung und Tieraufnahmen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild0771ixw2.jpg)
Wir sehen im Flussbett auch viele Tiere – z.B. einige Strauße, ....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild0791ka7m.jpg)
... Gnus (Blue Wildebeest) ....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild062yylch.jpg)
... Schakale, ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild06863jmo.jpg)
... und die für diese Region Afrikas so typischen Oryx-Antilopen mit ihren unverwechselbaren Hörnern.




Hatten wir gestern noch (erfolglos) versucht, Kleidung und Ausrüstung halbwegs sauber zu halten geben wir dieses sinnlose Unterfangen heute fast schon auf.
Sand und Staub sind einfach überall. Gerade auf den Game Drives fährt man auch oft mit geöffnetem Fenster „schussbereit“ und aus allen anderen Ritzen des Autos bläst eigentlich auch immer eine ordentliche Ladung Sand/Staub durch die Lüftungen und Öffnungen herein. Zumindest unsere Kameras halten wir während der Fahrt meist unter einem Plastikbeutel geschützt. 
Die Piste wird ab der Hälfte Richtung Twee Rivieren immer schlechter. Sandig, ruppig, viele (tiefe) Löcher – das Auto macht einen Rock’n’Roll Tanzkurs.




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Früher Nachmittag ist bekanntermaßen keine ergiebige Zeit für einen Game Drive weshalb wir auch keine spektakulären Tiere (Raubtiere) sehen – die haben sich alle schon irgendwo im Schatten niedergelassen – bei dieser Hitze verständlich. Den Gnus ist das scheinbar relativ egal.




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Auch die Strauße können mit der Hitze sehr gut umgehen.



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Im Gleichschritt 1-2, 1-2, ......



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"Immer das Geknipse - ist doch gleich Feierabend !"



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Gegen 18.30 Uhr erreichen wir das Rest Camp Twee Rivieren, melden uns im Office an und fahren in den Shop um Feuerholz zu kaufen.



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Auch hier kann man Wildlife entdecken.



Die Campsite hat zwar einen Stromkasten – aber einen speziellen versenkten Anschluß. Unser normaler Stromadapter für Namibia/Südafrika hilft hier nicht weiter. Ich frage beim Nachbarn nach und erfahre, dass es einen speziellen Adapter im Shop dafür gibt. Der Shop in dem wir eben zum Feuerholz kaufen waren, macht um 19 Uhr zu und jetzt ist es 5 vor ...........

Die Flugeigenschaften unseres Toyota Hilux können sich sehen lassen – wenig PS aber genug um eine Minute vor sieben mit Schaum vor dem Mund wie ins Zielband in den Shop zu hechten und keuchend der leicht irritiert blickenden Angestellten etwas von einem Adapter vorzukrächzen. Der wird auch wortlos neben die Kasse gelegt – freudestrahlend bezahlt.



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Zurück auf dem Campingplatz



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15 Minuten später hängt unser „Elektropark“ der manchmal wie die Verkabelung eines mittleren Kraftwerks wirkt am Saft. 




Im eigenen Saft brutzeln dann auch einige Minuten später leckere Grillwürstchen hier Boerewors (Bauernwurst) genannt.

Nur mit unserem Dachzelt haben wir heute (mal wieder) ein Problem. Nach dem Umklappen sitzt der vordere Teil einen halben Zentimeter unter der Aluminiumschiene und lässt sich nicht hochdrücken. Der Nachbar, Südafrikaner, und ebenfalls Dachzelter,  der schon den Tipp für den Adapter gab kommt vorbei und packt mit an. Mit vereinten Kräften drücken wir die Schienen soweit hoch bis sie sich über die auf dem Dach montierte Auflageschiene schieben.
Vielleicht sollten wir für morgen auch den Nachbarn nach Nossob mitnehmen .....

Inzwischen ist es dunkel. Das macht das Suchen nicht gerade leichter. Nach wie vor sind wir noch nicht besonders gut organisiert – was sich im Dunkeln doppelt nachteilig bemerkbar macht. Während irgendeiner Suchaktion kohlt auch das Knoblauchbrot etwas an. Der leckere Paprika-Feta-Salat und die guten Würstchen reißen das kulinarische Gesamtergebnis aber dann doch wieder hoch – eine Vorlage die der abschließende Gin Tonic zum Happy End vollendet.

Wir gehen in den Gemeinschaftsbunker zum Duschen und Zähneputzen und gegen 22.30 Uhr leicht ermattet ins Dachzelt.
Geschlafen werden kann allerdings erst, nachdem ich „meine Dachzeltseite“ gerichtet habe. Ich kann Petras Stirnrunzeln spüren noch bevor sie mich wegen unsinnigem Gekruschtel auf die schwarze Liste setzt.  ;)

Irgendwann liegt mein Schlafsack so wie ich es möchte – das Kissen ist ausgerichtet, der Rucksack mit Kamera und Papieren hat seinen Platz hinter dem Kissen gefunden, mein Buch (für das ich zum Lesen eh zu müde bin) liegt mitsamt der Tchiboleselampe an seinem Platz (eingequetscht auf der linken Zeltseite) und meine Schuhe über die ich drei mal gestolpert bin, stecken vorne links neben der Matratze am Zeltausgang.
Als ich mich gerade im Schlafsack lang gemacht habe und alles zu passen scheint – sehen wir durch den Zelteingang, dass das Grillfeuer noch mal durch den starken Wind richtig hochlodert. Saublöd – ich dachte das wär aus. Also nochmal raus aus dem Schlafsack, Schuhe an, Stirnlampe auf und einschalten und dann im Schlafanzug hinunter zum Feuer, Handschuhe anziehen, Sand drauf werfen. Auch wenn ich sie im Dunkeln nicht sehen kann – aber die Squirells ( Hörnchen) die an den Campingplätzen im KTP hausen lachen sich wahrscheinlich gerade scheckig über mich.



Übernachtung: Twee Rivieren Rest Camp (Kgalagadi Transfrontier Park)

Preis:  spottbillige 150 N$ (=  15 €)

Bewertung: 7 von 10

Kommentar: als Camp das unpersönlichste der 3 Rest Camps und auch kein Wasserloch aber die Möglichkeit des Morning Walks gleicht es aus. Einrichtungen (Strom, Duschen usw.) absolut ok


Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_374638xz5.jpg)
Unterwegs mit dem Toyota Hilux von Namibia nach Südafrika
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 08. Juni 2013, 22:53:53
Einen netten Frühstücksgast habt ihr euch eingeladen. Und zum Grillen waren dann Hyänen da?  ;) ;D
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 08. Juni 2013, 23:08:49
Einen netten Frühstücksgast habt ihr euch eingeladen. Und zum Grillen waren dann Hyänen da?  ;) ;D
Nein meistens Schakale.  ;)

Im Ernst - also bei Hyäne würde ich nicht mehr ruhig am Grill stehen.
Die können locker mit ihrem Gebiss einen Autoreifen komplett durchbeissen.
Die zierlichen Schakale finden gerne mal ein Loch im Zaun und die muss man im KTP dann schon mal verscheuchen.
Anderswo gab es nur im Sossusvlei auch mal Tierbesuch auf der Campsite (Strauße und auch wieder Schakale).
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 08. Juni 2013, 23:29:41
Ich musste nur gerade an einen Reisebericht aus dem Namibiaforum denken. die haben so ihre Erfahrung mit Hyänen gemacht:  KTP-Bericht (http://www.namibia-forum.ch/forum/22-reiseberichte/278551-ktp-ja-wo-sind-denn-alle-hin.html) (Seite 34)

Und jetzt fehlt hier der :zuberge: Smiley

Andrea
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 08. Juni 2013, 23:38:51
Wow der Bericht hat ja 47 Seiten (wenn auch nur 6 Postings pro Seite).
Das werden wir hier so schnell nicht knacken.

Jedenfalls mit Hyänen ist nicht zu spaßen - sind aber faszinierende Tiere.
Wir haben uns irrsinnig gefreut letztes Jahr mal braune Hyänen zu sehen (meisten sieht man nur die Tüpfelhyänen).

Hier werden wir im Etosha gegen Ende der Reise noch von eindrucksvollen Begegnungen mit Hyänen berichten können.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 08. Juni 2013, 23:41:17
Wow der Bericht hat ja 47 Seiten (wenn auch nur 6 Postings pro Seite).
Das werden wir hier so schnell nicht knacken.


Bei 6 Postings pro Seite und wenn wir hier so weiter "labern", schaffen wir das auch. Und bei dem Bericht war viel Laberei dabei (aber ganz nett, man lernt in wenig die Leute dabei kennen)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 09. Juni 2013, 00:20:36
Wir labern doch nicht.
Wir tauschen sachbezogen auf einem Maximum an intellektueller Wortkreativität gehaltvolle und hochrangige Informationen aus.
Oder ?  ;)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 09. Juni 2013, 00:28:56
Das stimmt. Schließlich muss ich ja dei Anzahl der Frühstücksgäste berechen, damit ich genügend Cornflakes dabei habe. Und mit dem Grillen ist ja bei mir eh langweilig, oder gibt es Tiere, die mir meine Tofuwurst streitig machen wollen?

Aber zurück zum Thema: Ich will gar nicht nur wegen der Tiere nach Namibia. Ich will da schon hin, seitdem ich das erste Mal in einem alten Atlas Deutsch-Südwest-Afrika gesehen habe. Nur dass ich damals nicht verstanden habe, was eine Kolonie ist und warum das heute nicht mehr deutsch ist. Da war ich 7 Jahre alt oder so... Zeit wird´s, dass ich da hin komme, oder? Und: Ich will mindestens eine Giraffe sehen - am liebsten eine, die gerade trinkt. Alles andere ist Bonus
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 09. Juni 2013, 00:49:50
Ich will mindestens eine Giraffe sehen - am liebsten eine, die gerade trinkt. Alles andere ist Bonus
Du meinst sowas hier ?

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2449zeuwg.jpg)

 ;)


Ansonsten - ich bin mir sicher Du wirst von Namibia begeistert sein.
Wenn Du schon mit so einer Faszination anreist - wird das Land noch sein übriges draufsetzen.
Am Ende geht es Dir wie uns und auch Du hast den Afrika-Virus in Dir.
Den will man auch gar nicht mehr loswerden.  ;)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 09. Juni 2013, 07:50:36
Bei dem Bild geht mir das Herz auf - Dankeschön!  :) :) :)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 09. Juni 2013, 23:12:48
 3.Tag, Mittwoch 27.10.2010

5 Uhr aufstehen. In Worten FÜNF UHR !!!!!!!!!!!!

Grund: in Twee Rivieren wurde kurz vor unserer Abreise der im KTP nur hier stattfindende Morning Walk mit einem Ranger wieder eingeführt. Das hatte Petra gleich reserviert und darauf haben wir uns ganz besonders gefreut.

Trotz der frühen Stunde trinken wir auf die Schnelle noch einen Kaffee und sind dann um 5.30 Uhr vor der Parkverwaltung und harren der Dinge die da kommen.

Es kommt zunächst ein schwarzer Parkangestellter und lädt uns in einen Jeep ein. An einer Lodge werden noch zwei junge Deutsche eingeladen – das war’s dann auch schon. Hat sich scheinbar noch nicht so rumgesprochen.
Nun stößt noch Jannie (eigentlich Jan Kriel) seines Zeichens Edelparkranger zu uns. Dass die Morning Walks wieder stattfinden ist wohl alleine sein Verdienst. Er ist auch im SanParks-Fourm (http://www.sanparks.org/forums/ ) sehr aktiv und hatte dort die Wiederauferstehung der Morning Walks angekündigt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_3778tcu3k.jpg)
Während der Rest des Camps noch schläft werden nur für uns die Tore geöffnet und wir fahren ein kurzes Stück hinaus in den Park. 





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Sonnenaufgang in der Kalahari





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_3786s8u3g.jpg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild120mszlt.jpg)
Wir halten und steigen aus. Jannie erklärt uns alles was wir über den Morning Walk wissen müssen – natürlich auch wie wir uns verhalten sollen. Der Mann hat offensichtlich jede Menge Humor und scheint ein richtig guter Typ zu sein.  Seine Waffe ist für den Ernstfall mit 5 Schuß geladen. Ob das bei einem Rudel Löwen reicht wird sich zeigen. 




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_378429uly.jpg)
Es geht los. Wie Jannie uns vorgegeben hat bleiben alle schön beisammen in einer Reihe.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_3800eku8a.jpg)
Immer wieder hält er oder sein Kollege an und Spuren am Boden werden geprüft.
Wir bekommen viel erklärt – welche Spur, welches Tier – bekommen einen (leider verwaisten) Leopardenbaum gezeigt und lernen viel über Fauna und Flora der Kalahari und des KTP. 
Man spürt, das Jannie, der auch schon im Krüger gearbeitet hat, diesen Park von ganzem Herzen liebt. 

 

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild128zgxwa.jpg)
Dem Tier werden wir nicht mehr begegnen




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Wir schrecken einige Eulen auf, sehen natürlich Antilopen (hier Red Hartebeest) ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild136p3ac5.jpg)
... und einige kleinere Tiere wie hier diese Manguste – aber leider nichts „Großes“. 

Trotzdem war dieser gut 2,5 Stunden dauernde Ausflug mit Jannie ein tolles Erlebnis und wir würden (und werden) es bei nächster Gelegenheit sofort wiederholen.   
Im übrigen hören wir später – 600 Meter weiter von der Stelle an der wir umgekehrt waren wäre ein Rudel Löwen gelegen ....... das wär’s gewesen .......... zumindest für eine der beiden Gruppen. ;)






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_3808vgua0.jpg)
Wieder zurück gibt es erst einmal Frühstück auf der Campsite.
Dann machen wir uns abmarsch- und Game Drive-bereit.



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Gegen 9.30 Uhr sind wir wieder auf der Piste unterwegs nach Norden - beäugt von einem Oryx.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild170-298xac.jpg)
Springbockversammlung.
Heute ist es nicht ganz so heiß wie gestern – für Tiersichtungen ein positiver Umstand. Jannie hat uns noch mit auf den Weg gegeben – Tiere verhalten sich oft wie Menschen – ist es ihnen kalt legen sie sich in die Sonne – ist es heiß in den Schatten. 



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild157zbabd.jpg)
Das Gnu  - sagt  - lass mich in Ruh




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/straussyxybw.jpg)
Strauß und Oryx sind im KTP immer dabei.


Hier mal eine Karte vom Park:
http://mappery.com/maps/Kgalagadi-Transfrontier-Park-Map.jpg 

 

 

Ein entgegenkommender Fahrer spricht von einem Löwen an einem Wasserloch – aber als wir dort eintreffen hat der offensichtlich schon das Weite gesucht – schade – der König der Wildnis ist natürlich auch für unsere Augen und Kameras das Maß der Dinge. 
Gegen Mittag haben wir uns schon ein gutes Stück auf der Piste nach Norden geschaukelt – da sehen wir vor uns zwei Autos in typisch verkeilter Stellung – eine Sichtung – und sicher stehen die nicht wegen einem Streifenhörnchen so da.
Als wir uns nähern deutet eine Frau in  einem Wagen mit südafrikanischer Flagge über dem Außenspiegel auf einen Baum 10 Meter neben der Straße. 



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Bingo – eine Löwin !




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Wir haben Glück. Die Löwin wälzt sich immer wieder mal hin und her und posiert für unsere Kameras. 




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild294h6lg2.jpg)
Irgendwann wird der Löwin die kleine Belagerung zu viel und sie erhebt sich und läuft die Straße hinunter – wir nehmen die „Verfolgung“ auf und fotografieren und filmen gleichzeitig während der Fahrt aus dem Auto. 
So was muss man mal erlebt haben – der Adrenalinspiegel steigt und es kommt richtig Action auf.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild299-26dyob.jpg)
Die Löwin bekommt davon nichts mit und legt sich 500 Meter weiter direkt an der Straße ins Unterholz. Prima – danke, das gibt schöne Aufnahmen.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild30437y1f.jpg)
15 Minuten später als wir gerade weiterfahren wollen erhebt sie sich unvermittelt und trabt davon – das war super, unsere erste Kalahari-Löwin – die sich nicht nur von der besten sondern gleich von allen Seiten zeigte. So darf es gerne weiter gehen. 






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Typische KTP Szenerie



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Da die östliche Route über Rooiputs wegen Bauarbeiten gesperrt ist, fahren wir bis Kamqua wo es auch eine der wenigen Möglichkeiten gibt zu picknicken, aufs Klo zu gehen und überhaupt das Fahrzeug (auf eigenes Risiko) zu verlassen. 
Danach queren wir die Kalahari-Dünen Richtung Nossob. 
Eine tolle Strecke die uns begeistert.  Rotorange Dünen über die sich die Straße windet. Viele Wasserlöcher gibt es an der Strecke nicht - aber vor allem die Szenerie auf halber Strecke bei Moravet ist wie aus einem Film von National Geographic. Eine riesige Herde Oryx hat sich malerisch an einem Wasserloch versammelt.




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Faszinierend diese anmutigen Antilopen zu beobachten.
Gegen 15.30 Uhr stoßen wir auf die Piste, die dem östlichen ausgetrockneten Nossob Flußtal folgt und nördlich nach Camp Nossob führt. Inzwischen ist es doch wieder gut warm geworden und das frühe Aufstehen und die vielen Stunden im Auto fordern ihren Tribut – wir sind schon wieder todmüde.
Am ersten Wasserloch Richtung Norden legen wir den Kopf in den Nacken und dösen für 15 Minuten weg. 
Das hat schon mal ein bisschen geholfen.





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Wir klappern die folgenden Wasserlöcher bis Nossob ab ohne spektakuläre Tiere zu erleben – mal von einem Honigdachs  und diversen Schakalen abgesehen. 




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Die Sonne steht schon tief als wir das Nossob Rest Camp erreichen.
Das Begrüßungskomitee ist schon bereit.





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Wir begeben uns zum Hide am Wasserloch in Nossob.
Neben einigen Schakalen die sich vorsichtig an die Tränke heranwagen ...





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... erleben wir dank einiger Wolken einen dramatischen Sonnenuntergang. 
"Feuerhimmel"

Weniger dramatisch verläuft heute der Aufbau unseres Dachzeltes. Witzigerweise ist doch tatsächlich der Nachbar aus dem Camp in Twee Rivieren auch diesmal wieder neben uns – doch seine Hilfe, die er uns bereitwillig wieder anbietet, benötigen wir heute nicht. Inzwischen haben wir es schon raus wie und wann wir auf Kommando gleichzeitig drücken müssen damit sich die Schienen so überlagern wie es sein soll. 
Die kulinarische Abteilung bietet zum Abendessen noch einmal leckere Grillwürste, Salat und Knoblauchbrot – wie üblich 2-3 Runden Bier dazu – man lebt nicht schlecht in Afrika. 



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Gegen 21 Uhr gehen wir mit je einem Savanna Dry (einem in Südafrika hergestellten Cider)  und unseren Kameras bewaffnet noch einmal zum - ab Einbruch der Dunkelheit dezent beleuchteten -  Hide  und haben das Glück, dass sich eine Hyäne und ein Schakal (im Bild) den gleichen Zeitpunkt für ihren Schlummertrunk ausgesucht haben. 





Eine Stunde später geht es zum Duschen. In den für die Camper zur Verfügung stehenden 2-3 Waschhäusern pro Campingplatz sind meist jeweils 2-3 Klos und ebenso viele Duschen. Es gehört etwas Glück dazu dass man nicht anstehen muss – was nach einem langen Tag irgendwie weniger schön ist.
Um halb elf ist wieder der Dachzeltkruschtler am Werk – richtet mit mehr oder eher weniger geschmeidigen Bewegungen wieder „seine Dachzeltseite“, wird wie gehabt zurechtgewiesen, wann er denn endlich fertig wäre und 10 Minuten später kommt auch Camp Nossob zur Ruhe – ich habe alles gerichtet – alle können schlafen.  ;)

Gute Nacht John Boy – Gute Nacht Afrika. 



Übernachtung: Nossob Rest Camp (Kgalagadi Transfrontier Park)

Preis:  spottbillige 150 N$ (=  15 €)

Bewertung: 8,5 von 10

Kommentar: als Camp das Netteste im KTP und das Wasserloch mit dem Hide ist einfach spitze.
Einrichtungen (Strom, Duschen usw.) für so einen Park eben Standard, nicht sensationell aber absolut ok



Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild218n1ljf.jpg)
Was sonst ?
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 10. Juni 2013, 06:05:25
Ein toller Tag! Aber in einem der obigen Bilder sind auf dem Straußenbild Antilopen zu sehen. Willst du das vielleicht noch ändern oder bestehst du darauf, dass das Strauße sind?  ;)

Darf man eigentlich im KTP außerhalb der Camps das Fahrzeug verlassen? Klar, neben der Löwin wäre ich auch nicht ausgestiegen. Dafür war sie nah genug!
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 10. Juni 2013, 09:59:24
Ein toller Tag! Aber in einem der obigen Bilder sind auf dem Straußenbild Antilopen zu sehen. Willst du das vielleicht noch ändern oder bestehst du darauf, dass das Strauße sind?  ;)
Das sind diese "bekannten" KTP-Mutationen  ;)
Hatte einen Link verwechselt und ein Foto doppelt drin - danke für Deinen Hinweis.  :)
Das kommt davon wenn Petra mal nicht kontrolliert. C:-)


Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 10. Juni 2013, 10:04:07
Zitat
Darf man eigentlich im KTP außerhalb der Camps das Fahrzeug verlassen? Klar, neben der Löwin wäre ich auch nicht ausgestiegen. Dafür war sie nah genug!
Es gibt einige wenige Picknickplätze (meistens mit Klo) wo man auf eigene Gefahr aus dem Auto rausdarf, ist in der Parkkarte eingezeichnet.
Wenn man Dich anderswo außerhalb des Autos erwischt kann es Ärger geben - ist in einem Park mit Löwen und anderen Raubtieren auch nicht empfehlenswert.  ;)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Rainer am 10. Juni 2013, 10:14:15
Das sind diese "bekannten" KTP-Mutationen  ;)

Ach so - und ich dachte schon, das wäre ein Suchbild....

Das kommt davon wenn Petra mal nicht kontrolliert. C:-)

Sehr schön die Kurve gekriegt - es ist genau wie bei uns, egal was Sylvia passiert, Schuld bin ich.  :-\
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 10. Juni 2013, 21:34:49
4.Tag, Donnerstag 28.10.2010


5:20 Uhr aufstehen, Zähne putzen, Kaffee trinken und natürlich noch mal zum Hide.

Auch wenn gerade nichts los ist – einfach immer wieder toll, spannend und mit einer besonderen Atmosphäre, dieses Wasserloch mit dem „Versteck“.

Kurz nach 6 Uhr verlassen wir das Nossob Rest Camp und gehen auf Game Drive.
Die morgendlichen Ausfahrts- und abendlichen Rückkehrzeiten sind auf die Minute streng geregelt und müssen eingehalten werden. Im Moment darf man morgens um 6:10 Uhr das Camp verlassen (früher ist auch das Gate gar nicht offen) und wer abends nach 19 Uhr kommt steht erst mal vor verschlossenem Tor und muss unter Umständen mit einer Geldstrafe und natürlich in jedem Fall mit einem ordentlichen „Anschiß“ rechnen.
Die Parkverwaltung will wohl vermeiden, daß die Besucher bei Dunkelheit durch den Park fahren;  was ja auch Sinn macht.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild3782ku4h.jpg)
Heute ist der Morgen der Schakale. Zunächst sehen wir einen gleich am ersten Wasserloch auf unserem Weg nach Süden ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild3897nuzi.jpg)
... und dann wirklich direkt neben uns an der Straße auf einem kleinen Sandhügel.
Wenn ich die Hand ausstrecken würde – könnte ich ihn streicheln.
Der Schakal stört sich nicht an uns, blickt versonnen in die Umgebung und buddelt zur Abwechslung alle paar Minuten an einem Loch im Boden um dann auf seinen Aussichtspunkt neben unserem Auto zurückzukehren.





Einige Meter weiter trottet eine braune (Schabracken-)Hyäne über die Straße von der Petra gerade noch ein schnelles Foto durch die Büsche schießen kann, das aber eher ein Suchbild wird. Immerhin - mal eine Hyäne am hellichten Tag !





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild368i0ujd.jpg)
Natürlich sehen wir auch wieder eine Menge Antilopen, Strauße, Vögel und die Geier warten schon ....
Am Straßenknotenpunkt und Picknickplatz bei Dikbaardskolk legen wir unser Frühstück ein. Das schönste Fotolicht der ersten Morgenstunde ist ja inzwischen vorbei.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild405xeuyo.jpg)
Weiter geht die Fahrt wie gestern über die herrliche Dünenpiste zurück zum trockenen Flusstal des Auob River der nur nach sehr seltenen heftigen Regenfällen Wasser führt. Wieder erleben wir an der Strecke, die sich im Auf und Ab an die orangen Sanddünen schmiegt, vor allem viele Oryx-Antilopen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild42186uhd.jpg)
Im Aob Tal angekommen bietet sich uns eine beeindruckende Szenerie:
 3 Schakale die sich um die Reste eines Geparden-Risses kümmern.

Die Natur ist hier gut organisiert – außer Knochen bleibt in der Regel nichts zurück.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild417d8u82.jpg)
Ein Oryx peilt die Lage am Wasserloch - ist ein Raubtier in der Nähe ?





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild4406fudl.jpg)
Gegen 11.30 Uhr erreichen wir eines der nördlicheren Wasserlöcher (Craig Lockhart) und erfahren von „der Südafrikanerin“ die uns schon gestern zu der Löwin informierte, dass etwa 50 Meter entfernt unter einem Baum etwas erhöht ein kleines Löwenrudel (4-5 Tiere) liegt. Nun können auch wir sie erkennen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild447zqun1.jpg)
Wie die 5 anderen Autos suchen wir uns eine möglichst günstige Position und warten.
Es kommt zwar noch ein Löwe dazu aber sie bleiben oben im Hang und nähern sich nicht der Wasserstelle.
Eine Stunde später haben wir genug und geben auf (jedenfalls für den Moment) und fahren zum Camp Mata Mata. Wir können ja auf dem Nachmittags- Game Drive nochmal bei Craig Lockhart vorbeisehen.




In Mata Mata angekommen wählen wir uns eine Campsite und machen etwas für uns völlig Ungewöhnliches – wir gehen im Urlaub an den Pool.

Gab es das bei uns überhaupt schon mal ?

Allerdings ist der Pool in Mata Mata nicht gerade sonderlich prickelnd und der einzige Schattenplatz mit Liege schon anderweitig vergeben. Ein Stündchen dösen und gelegentlich mal die Füße ins Wasser halten ist aber trotzdem ganz nett.
Mit dem Handy nach Hause telefonieren geht hier leider nicht – im ganzen Park haben wir keinen Empfang und öffentliche Telefone gibt es auch nicht – schon ein bisschen out of this world – aber gerade das ist ja auch reizvoll.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild449kgut9.jpg)
Wer Kontakt sucht findet ihn aber dafür bei den zutraulichen Erdhörnchen.




Wir machen uns Kaffee und kaufen im Shop noch ein paar kühle Getränke.
Kurz nach 16 Uhr geht es wieder los zum Game Drive entlang der Wasserlöcher im Auob-Flusstal.
Natürlich sehen wir zuerst beim Craig Lockhart Wasserloch vorbei – die Autos sind inzwischen weniger geworden – aber die Löwen liegen mehr oder weniger unverändert unter dem Baum.
Also weiter nach Süden.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild467bhu4e.jpg)
Wir entdecken Giraffen in den rot-orangen Sanddünen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild472tcu94.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild455r9uw6.jpg)
Etwas besonderes - zwei Bat-Eared Foxes (Löffelhunde).




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild457wcuys.jpg)
Gnus messen ihre Kräfte





Da Craig Lockhart das vorletzte Wasserloch vor dem Camp Mata Mata ist heben wir uns das für den Schluß auf und so ist es schon gut nach 18 Uhr als wir uns wieder zu den verbliebenen Autos einreihen.
Die Südafrikanerin hält immer noch die Stellung – müssen jetzt mindestens schon 7 Stunden Verharren im Fahrzeug sein. So unterschiedlich ist die Menschheit. Mancher liegt sieben Stunden am Pool und wartet darauf, dass zum Abendbuffet gerufen wird; andere warten 7 Stunden darauf ob ein Löwe den Kopf hebt.
Wir warten keine 7 Stunden sondern noch mal 30 Minuten. Das einzige was passiert ist, daß einer der Löwen das Weite sucht.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild490xou72.jpg)
Ein Schakal schaut auch mal vorbei und schreckt die Vögel am Wasserloch auf.
Die Sonne sinkt schnell und es wird Zeit zurück ins Camp zu fahren um keinen Ärger zu bekommen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild4921musb.jpg)
Wir sind schon 100 Meter zurückgefahren da nähert sich eine Gnu-Herde  (Blue Wildebeest) malerisch im letzten Sonnenlicht dem Wasserloch.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild497nrun7.jpg)
Also Kommando zurück und noch mal ans Wasserloch.






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Faszinierend zu sehen, wie das Leittier die Lage checkt – die Truppe erst wieder zurück und dann doch zum Wasserloch führt.




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Sicher ist der Geruch der Löwen in der Luft. Nach einem Vogelschrei brechen die Gnus ihren Trinkvorgang ab und rasen davon.





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Eine Giraffe nähert sich. Hmmmm, das wäre eine tolle Situation eine Giraffe direkt vor uns am Wasserloch beim Trinken – und vielleicht bekommen ja auch die Löwen Hunger ......
Wir sind hin- und hergerissen. Noch bleiben oder fahren.
Wir warten noch einige Augenblicke – dann brechen wir endgültig ab. Die Fahrt zurück sind mindestens 20 Minuten und es ist schon 18:45 Uhr.
3 Autos stehen immer noch da – wenn man wüsste dass die Löwen wirklich kommen ....

Petra düst zurück. Ein Kompromiss aus  „kein Tier auf der Windschutzscheibe kleben haben und Geldstrafe fürs Zuspätkommen zu vermeiden“. Die letzten Kilometer werden wir beim Blick auf die Uhr immer schneller. Wir haben die Entfernung auch eindeutig unterschätzt.
Auf meiner Uhr ist es Punkt 19 Uhr als wir vor’s Tor fahren – aber meine Uhr geht 5 Minuten nach und das Tor ist zu !

Der Parkangestellte der das Tor verschlossen hat will gerade mit dem Auto wegfahren als er uns kommen sieht und noch einmal umkehrt. Er kommt zu uns heraus – und wir erhalten erst mal den inzwischen erwarteten Anschiß das „um 19 Uhr jeder zurück sein müsse“. Ich halte ihm meine Uhr hin auf der es 19 Uhr ist und er schwenkt um auf „man müsse 5 Minuten vor 19 Uhr da sein“
Ok, my friend..... damit hat er schon verloren.
Noch mal zeige ich meine Uhr und zwei Blicke aus den „unschuldigsten Rehaugenpaaren“ später sind wir ohne Strafe mit einer Ermahnung doch wieder zurück im Camp.

Hmmm .... da sollten wir beim nächsten Mal doch etwas „Luft“ draufpacken. Wir sind schon gelegentlich mal kurz vor knapp aber in so einem Tierpark will man das nicht.

Wir werden uns bessern und beim nächsten Mal wirklich 5 Minuten vorher kommen – we will try hard ......
Für die 3 noch am Wasserloch verbliebenen Autos dürfte das allerdings ein teurer Spaß werden.

 
 

Wir fahren zu einer noch freien Campsite und klappen unser Dachzelt auf.
Fehler !
Merke: wenn Du auf eine Campsite gehst - checke als Erstes den Strom !
Der tut es nämlich ausgerechnet hier nicht. Mist !
Also Dachzelt wieder zusammen bauen und eine andere Campsite ausprobieren. Diesmal geht der Strom und wir können unser Rolling Home aufbretzeln.
Die üblichen Arbeiten folgen – Lampen raussuchen, Stühle, Tisch aufbauen, Feuer anmachen, Dachzelt mit Matten und Schlafsäcken richten, Essen vorbereiten, parallel erstes Bier köpfen.
Heute gibt es „nur“ Wurstsalat (gelingt aber recht gut – das Fleisch das es in den Parkshops zu kaufen gibt hat meist nur historischen Wert) aber dazu ein Knoblauchbrot vom Grill.

Der schon standardisierte abschließende Gin-Tonic sorgt für die letzten 0,1 % Bettschwere – also noch schnell den Staub des heutigen Tages abduschen und dann geht es hinauf ins Dachzelt und der finale Gong auf diesen Tag ertönt.




Übernachtung: Mata Mata Rest Camp (Kgalagadi Transfrontier Park)

Preis:  spottbillige 150 N$ (=  15 €)

Bewertung: 7 von 10

Kommentar: hat im Moment die meisten Tiere in der Umgebung. Ärgerlich, dass man das früher tiersichere Wasserloch versetzt hat (hin zu den Lodges) was von den Tieren wohl (noch) nicht angenommen wird. Einrichtungen (Strom, Duschen usw.) wie in den anderen Camps, Standard, nicht sensationell aber absolut ok.



Bild des Tages:


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Der Tag des Schakals
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 11. Juni 2013, 11:50:22




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Auch ein schönes Bild für unser Banner!

Tolle Stimmungen habt ihr mit euren Bildern eingefangen! Und schöne Portraits auch...

Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Michael am 11. Juni 2013, 18:58:28
Da gibt es auch gleich den ersten „Hauch Afrikas“ – hier gibt es keinen „Finger“ oder sonstigen Schnickschnack, man verlässt wie vor 50 Jahren per Gangway das Flugzeug und spaziert über das Rollfeld zum Flughafengebäude.
Wenn Du darauf stehst und Dich der saarländische Akzent bei den Eingeborenen nicht stört, dann kann ich Dir diesbezüglich auch den Flughafen von Saarbrücken empfehlen.   ;D
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 11. Juni 2013, 19:01:25
Da gibt es auch gleich den ersten „Hauch Afrikas“ – hier gibt es keinen „Finger“ oder sonstigen Schnickschnack, man verlässt wie vor 50 Jahren per Gangway das Flugzeug und spaziert über das Rollfeld zum Flughafengebäude.
Wenn Du darauf stehst und Dich der saarländische Akzent bei den Eingeborenen nicht stört, dann kann ich Dir diesbezüglich auch den Flughafen von Saarbrücken empfehlen.   ;D
Also wenn uns die Afrikasehnsucht überkommt - auf nach Saarbrücken. :))
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 11. Juni 2013, 19:11:34
Ich kenne das von Funchal, Madeira. Aber das ist ja schon fast Afrika.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 11. Juni 2013, 19:12:58
Ich kenne das von Funchal, Madeira. Aber das ist ja schon fast Afrika.
Nix gegen Funchal, Madeira - aber dann fliege ich lieber gleich nach Windhuk um diesem Feeling zu huldigen.  ;)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Birgit am 11. Juni 2013, 21:01:34
Da gibt es auch gleich den ersten „Hauch Afrikas“ – hier gibt es keinen „Finger“ oder sonstigen Schnickschnack, man verlässt wie vor 50 Jahren per Gangway das Flugzeug und spaziert über das Rollfeld zum Flughafengebäude.
Wenn Du darauf stehst und Dich der saarländische Akzent bei den Eingeborenen nicht stört, dann kann ich Dir diesbezüglich auch den Flughafen von Saarbrücken empfehlen.   ;D

Saarländischer Akzent? Ist es eigentlich immer noch so, dass man in Namibia jede Menge deutsche Dialekte hört von Deutschen, die seit Generationen dort leben und dass man Gulasch mit Knödeln bekommt in so ziemlich jedem x-beliebigen Restaurant?
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 11. Juni 2013, 21:19:28
Saarländischer Akzent? Ist es eigentlich immer noch so, dass man in Namibia jede Menge deutsche Dialekte hört von Deutschen, die seit Generationen dort leben und dass man Gulasch mit Knödeln bekommt in so ziemlich jedem x-beliebigen Restaurant?
Nicht überall - aber Deutsch wird vor allem in Lüderitz und Swakopmund noch sehr hoch gehalten.
Tag 6 führt uns nach Lüderitz und Swakopmund kommt natürlich auch noch.
Es ist ja absolut skurril aus der Wüste zu kommen und dann Straßen, Bauwerke, Straßenschilder aus der deutschen Kaiserzeit zu lesen.
Restaurantnamen wie "Wurstbude" kommen vor und deutsches Essen gibt's natürlich auch - aber am besten ist in Namibia Wild.
Ostrich (Strauß), Oryx oder auch Springbok - oft in sehr guter Qualität - abends auf den grill - dazu ein Bier das es auch mit den deutschen aufnehmen kann  - herrlich  :)

In knapp eine Stunde geht's weiter mit Tag 5 ......  Africa at its best und großes Drama.

Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 11. Juni 2013, 21:33:02
Auch deutsch: Das Bier in Namibia wird nach deutschem Reinheitsgebot gebraut, worauf man auch sehr stolz ist!
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 11. Juni 2013, 21:56:30
Auch deutsch: Das Bier in Namibia wird nach deutschem Reinheitsgebot gebraut, worauf man auch sehr stolz ist!
Ja und das schmeckt auch normalerweise sehr gut - nur einmal nicht und das gibt's gleich hier zu lesen.....
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 11. Juni 2013, 22:05:47
5.Tag, Freitag 29.10.2010


Ein denkwürdiger Tag !

Für uns ist die Nacht heute gegen 5.20 Uhr vorbei. Noch immer ist das eine mehr als ungewohnte Zeit aber immerhin findet die Zahnbürste inzwischen auf den ersten Versuch den um diese Uhrzeit etwa 6,5mm geöffneten Mundschlitz und landet nicht wieder in einem der Nasenlöcher.

Wir hatten ja gehört, dass um Mata Mata im Moment die meisten Raubtiere zu finden seien. Dementsprechend haben wir es eilig um pünktlich zur Gateöffnung aus dem Camp fahren zu können. Hastig bauen wir das Dachzelt ab und verstauen die Campingausrüstung.
Wir sind noch nicht richtig wach, es ist noch nicht hell, wir sind noch nicht perfekt organisiert, keine Zeit für einen Kaffee (das dürfte das Schlimmste sein) - wir haben es eilig und dann begehen wir einen verhängnisvollen Fehler.

Gegen 6 Uhr holen wir das Permit für den KTP aus dem Office und sind wenige Minuten später auf Startposition 4 der kleinen Kolonne die zur morgendlichen Pirschfahrt aus dem Camp fährt.


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Was folgt ist der stärkste Game Drive dieser Tage im KTP.




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Während wir an malerisch am Hang stehenden Giraffen noch vorbeibrausen halten wir, als wir drei Autos auf der Piste vor uns stehen sehen – die Südafrikanerin ist dabei – also muss es sich lohnen.
Etwa 300 Meter entfernt läuft ein Gepard am Hang entlang. Nach einigen hundert Metern setzt er sich ins Gras. 
Wir suchen uns für unser Auto eine gute Position und warten. 





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Wir haben Glück. 30 Minuten später steht das anmutige Tier wieder auf und bewegt sich genau zu uns herab. Der Gepard läuft schließlich an unserem Auto längs.



Die Südafrikanerin deutet uns aus dem Auto an, dass er die Straße überqueren will – hatten wir uns schon gedacht und das Auto gedreht. Gar nicht so einfach mit unserem unübersichtlichen Toyota – der als Orientierung nur die Außenspiegel bietet, zwischen chaotisch geparkten Autos und dem einen halben Meter hohen Sandhügel der hier entlang der Piste verläuft das Auto 40 Meter rückwärts zu bewegen – aber Petra, die heute morgen Fahrdienst hat, schafft das mit Bravour.
Jetzt kommt auch Bewegung in die anderen Autos – wäre aus der Vogelperspektive sicher lustig zu beobachten wie da rangiert wird.
Was man aus der Vogelperspektive nicht sieht, ist, wie ich mich mit meinem Oberkörper - das Autostativ in einer Hand - nach hinten über die Kofferberge unserer  Rückbank schlängele und durch das nun geöffnete Fenster in völlig verdrehter Körperhaltung filme. Der Gepard ist ja inzwischen auf Petras Wagenseite unterwegs.
Ausgerechnet jetzt ist auch Petras Speicherkarte voll und muss gewechselt werden – ja, nicht immer alles so einfach morgens in Afrika.  ;)


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Kollege Gepard hat das aber scheinbar mitbekommen und wartet gnädig bis Petras Karte getauscht ist.
So können wir ihn auch noch eine Zeitlang beobachten wie er im Flusstal entlang läuft.
Das war stark ! 




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Waren die letzten morgendlichen Pirschfahrten oft weniger erfolgreich als die Stunden danach ist es heute ein absolutes Tierfestival. 




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An jedem Wasserloch drängen sich Oryx, Strauße, Impalas, Gnus ...




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... die Schakale trippeln im Hintergrund herum ..... es wirkt heute fast wie im Zoo. 




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Bitte recht freundlich



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Dazu beobachten wir zwei wirklich seltene Tiere aus nächster Nähe:
einen Karakal – Wüstenluchs ...





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... direkt neben uns an der Straße ...




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... und eine afrikanische Wildkatze über uns in einem Baum der am Straßenrand steht. 




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Aus etwas größerer Entfernung sehen wir auch noch einmal einen Löwen der sich im Schatten unter einem Baum breit gemacht hat. Natürlich ist hier neben einigen anderen „üblichen Verdächtigen“ auch die Südafrikanerin mit dem Tele im Anschlag. 





Nach 3 Tagen kennt man fast jedes Auto das im Park unterwegs ist und hat mit einigen von "Scheibe zu Scheibe" den einen oder anderen Smalltalk betrieben und sich über Sichtungen ausgetauscht.
Wir fahren das Auto neben die Südafrikanerin.
Natürlich sind wir neugierig wegen gestern Abend – „wie ist es ausgegangen?“.
Nun, die Giraffe hat schließlich getrunken, die Löwen sind liegengeblieben und die Südafrikanerin und die beiden anderen Fahrer mussten sich gestern Abend noch im Parkoffice melden und jeweils 500 Rand (50€) Strafe zahlen.
Wir unterhalten uns noch eine Zeitlang und verabschieden uns dann. Während die gute Frau nach einer Woche in Mata Mata nun noch eine Woche in Nossob verbringt – heißt es für uns schon nach drei Tagen Abschied nehmen vom Kgalagadi Transfrontier Park – wir haben heute ja noch eine lange Fahrt nach Westen vor uns.



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Ein letztes mal geht es auf den Picknickplatz für ein kleines Frühstück.




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Wehmut kommt auf. Eine Region der Erde die uns unter die Haut geht - die roten Dünen, das ausgetrocknete Flußtal an dem man so oft längs fährt – die Tiere oft nah vom Auto zu beobachten und eine entspannte, fast familiäre Atmosphäre die zwischen den Besuchern herrscht. 




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Zum Abschied ist sogar am letzten Wasserloch (Sitsas), das Mata Mata am nächsten liegt und an dem die Tage zuvor nie auch nur der Schatten eines Erdhörnchens gesichtet wurde jetzt zum Abschluß eine Massentierdemo.






Gegen Mittag passieren wir noch einmal das Camp Mata Mata - denn von hier geht es ja zurück nach Namibia. Wäre eine gute Gelegenheit gewesen nochmal auf dem Campingplatz vorbeizusehen ..........

Man reist per Formular aus Südafrika aus und reist per Formular in Namibia ein - anders als in Deutschland hat hier wenigstens alles noch seine Ordnung. 
Lange ist die Fahrt (mehrere Stunden) Richtung Keetmanshoop. In Gedanken und in unseren Gesprächen sind wir bei unseren vielen Erlebnissen im KTP - den Hyänen in Nossob oder dem Morning Walk mit dem Ranger bei Twee Rivieren.



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Besonders schön ist ein Streckenabschnitt auf der C17. Etwa eine Stunde führt das weiße Pistenband über schier unendliche orange Dünenkämme. Bei diesem hügeligen Auf und Ab hat man fast das Gefühl, man fährt durch die Straßen von San Francisco ....






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Shoppen im kleinen Supermarkt in Koes





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Etwa 40 km vor Keetmannshoop biegen wir auf das Gelände der Farm Mesosaurus ab. Die Landschaft ist toll (Köcherbäume und wie von einem Riesen verstreute Felsklötze) - aber der Campingplatz äußerst rudimentär, die Piste reichlich übel und vor allem unser leeren Akkus finden hier keinen Strom. Also weiter zum Köcherbaumwald und der Farm Gariganus (Quivertree Forest Rest Camp) auf der wir uns einen Campingplatz organisieren. 
Da es gerade 17 Uhr und das schöne Fotografenlicht im Anmarsch ist - halten wir uns nicht länger mit dem Campingplatz auf - sondern gehen in das für Besucher zugängliche Teilstück des Köcherbaumwaldes des Farmgeländes.





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Die Ansammlung der vermutlich 200–400 Jahre alten und um die 5 Meter hohen Aloen,  der „Köcherbaumwald“, steht seit über 50 Jahren unter Naturschutz. 





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Der Köcherbaum ist hauptsächlich in den Halbwüsten Namibias und im nordwestlichen Teil Südafrikas anzutreffen ...






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... und verdankt seinen Namen dem Brauch der hier ehemals lebenden Buschmänner, ihre Äste auszuhöhlen und die harte Rinde als Köcher für die Pfeile zu verwenden. 






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Für den Besucher sind diese irgendwie wie von einem anderen Stern gefallenen Bäume faszinierende Motive.






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Die Auslöser unserer Kameras fürchten sicher schon  sich an Maschinengewehre verlaufen zu haben.




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Wildlife gibt's auch





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Wir laufen kreuz und quer durch den Köcherbaumwald und entdecken auch einige possierliche Klippschliefer die sich auf den Steinen in den letzten Sonnenstrahlen wärmen. Dass der Klippschliefer, der ja eigentlich eher wie ein Murmeltier aussieht am nahesten mit dem Elefant verwandt ist mag man für einen Witz halten – stimmt aber.






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Fantastisch ist die Stimmung zum Sonnenuntergang. 




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Wir haben uns vom Auto ein Sundowner-Bier geholt und genießen nun zu einem Windhuk Lager wie sich der Himmel von Gelb in Rot und schließlich in Lila färbt. Die schwarzen Silhouetten der Bäume verleihen der Szenerie eine unvergessliche Stimmung. Erst als der letzte Sonnenstrahl hinter dem Horizont versunken ist gehen wir das kurze Stück zurück zum Auto. 

Wir suchen und finden ein schönes Plätzchen für unser Lager und freuen uns auf Grillen unterm Sternenhimmel und einen entspannenden Abschluß auf einen absolut fantastischen wundervollen Tag.
Wir klappen das Dachzelt herunter ..... dann fährt uns der Schreck in die Glieder - das untere Stück der Leiter das als Steckteil lose normalerweise im Zelt liegt  fehlt.
Was für eine Sch..*#*e !!!

Wir suchen alles ab - den Kofferraum – x-mal das Zelt ..... aber das knapp einen Meter lange Teil fehlt.
Petra steht das Wasser in den Augen und ich könnte mich selbst wohin treten. Wir müssen beim hektischen Aufbruch heute Morgen in Mata Mata das Leiterteil auf dem Campingplatz liegengelassen haben. Wie blöd kann man sein ?
Das Ding ist ja nicht eben klein ...... 
 
Während Petra noch versucht eine Ohnmacht zu vermeiden, löse ich meine Zähne die sich eben in meinen Hintern verbissen haben, hole mir mein Handy und rufe Hubert Hester, unseren Vermieter von Kalahari Car Hire an. Seine Reaktion zeigt, daß er sowas wohl auch noch nicht oft erlebt hat. Gedanklich gehe ich schon die Möglichkeit durch 10 Stunden (also hin und retour) nach Windhouk durch die Nacht zu fahren um ein Leiterersatzteil zu besorgen. Zurück nach Mata Mata plus über die Grenze (die ja nur tagsüber offen hat) mit Ausreise Namibia/ Einreise Südafrika – Ausreise Südafrika/Einreise Namibia würde praktisch nicht nur einen vollen Tag kosten, sondern es wäre auch mehr als unwahrscheinlich, daß unser Leiterunterteil noch am Campingplatz liegt.
Hubert Hester kennt den Chef einer Autowerkstatt in Keetmanshoop, der nur wenige Kilometer entfernten „Metropole des Südens“ in Namibia. Dort würde seinen Kunden im Notfall geholfen wenn sie was am Auto hätten und dort könnte man morgen fragen, ob man uns eventuell ein Provisorium zusammenschweißen kann. Die Adresse könnten wir ja übers Telefonbuch hier auf der Farm ermitteln.

Wir fahren vor zur Rezeption und fragen nach einem Zimmer - so ist unser Dachzelt ja nicht funktionstüchtig ohne Leiter und deren Abstützung. Offensichtlich haben wir es mit dem Farmbesitzer selbst zu tun – ein sehr freundlicher Mann bei dem wir problemlos und günstig "upgraden" können (unsere Gebühr für den Campingplatz wird verrechnet).

So verbringen wir völlig überraschend eine unfreiwillige Nacht in einer ungewöhnlich wie die Kuppel einer türkischen Moschee gebauten Unterkunft die aber eigentlich ein Iglu Bungalow sein soll – also irgendwas dazwischen.
Dass hier ein ausgewachsenes 100kg schweres Wildschwein als eine Art Streichelhund des Geländebesitzers fungiert nehmen wir bei Bier und Gin (Frustsaufen) kaum mehr wahr. Auf Essen haben wir heute Abend keine Lust - das wird ersatzlos gestrichen.

So ist das Leben. Im einen Moment bist Du ganz oben – und im nächsten ganz unten.
Der Frust ist so greifbar dass man ihn mit einem Messer in Scheiben schneiden könnte. 

Gedanken für mögliche Hauruckaktionen jagen durch den Kopf – aber der Glaube dass die Campingtour damit nicht beendet ist und man das morgen irgendwie wieder hinbiegen kann und wir nichts von unseren Wunschzielen streichen müssen ist noch nicht begraben – auch wenn es im Moment nicht eben gut dafür aussieht.

Als ich vom Auto noch 2 Bier hole verwechsle ich auch noch die Tür unserer Unterkunft mit dem gleich aussehenden „Iglu“ nebenan und eine fremde Frau öffnet und fragt was ich will. 
Heute kann ich darüber nicht lachen .... vielleicht morgen wieder ... hoffentlich.

Überhaupt - wir hoffen auf morgen.
Eigentlich wollen wir ja nach Lüderitz und dann weiter in die Namib.

Wird das klappen oder müssen wir Teile unseres Programms oder sogar das Campen streichen?
Kann man uns in Keetmanshoop helfen ?

 

Ein sehr intensiver spannender Tag steht uns bevor ..........
 

Übernachtung: Igloo Bungalow auf der Farm Gariganus (Quivertree Forest Rest Camp) beim Koecherbaumwald

Preis: 450 N$ (=  45 €)

Bewertung: 8 von 10

Kommentar: eigentlich sehr originell, schöne Umgebung – wir hätten trotzdem lieber den der Natur noch näheren Campingplatz vorgezogen



Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/image.php)
Im Koecherbaumwald


Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 11. Juni 2013, 22:51:27
Den Köcherbaum "von unten" hast du zwei Mal!

Das war soooo ein toller Tag! Wahnsinn, wie ergiebig der Gamedrive war!

Fies dagegen das Ende. Wie weit hört man eigentlich Wutschreie in der Wüste? Und: Lassen sich Löwen damit problemlos verjagen? Oder lockt man einen Elefantenbullen an? Oh Mann, ich wäre so wütend und enttäuscht und durcheinander gewesen, dass ich mit Sicherheit auch geheult hätte. Hoffentlich wird morgen alles wieder gut!
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 11. Juni 2013, 23:36:43
Den Köcherbaum "von unten" hast du zwei Mal!
Danke - Link ausgetauscht.



Zitat
Das war soooo ein toller Tag! Wahnsinn, wie ergiebig der Gamedrive war!

Fies dagegen das Ende. Wie weit hört man eigentlich Wutschreie in der Wüste? Und: Lassen sich Löwen damit problemlos verjagen? Oder lockt man einen Elefantenbullen an? Oh Mann, ich wäre so wütend und enttäuscht und durcheinander gewesen, dass ich mit Sicherheit auch geheult hätte. Hoffentlich wird morgen alles wieder gut!
Ja so ist das gerne im Leben - mal ist man ganz oben - dann fällt man wieder.
Ich rege mich meist über kleine Dinge mehr auf als über die größeren Katastrophen.
Da versuche ich mich erst mal zu konzentrieren und das beste aus einer Lage zu machen.
Aber die Stimmung war an dem Abend bei mir natürlich auch auf dem Nullpunkt und daß nach so einem tollen Tag.
Ich bin selbst gespannt wie's weiter geht .....  ;)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: DocHoliday am 12. Juni 2013, 16:44:12
Hach ja! Schöne Tour, die mir bis hierhin irgendwie bekannt vorkommt!

Einen Karakal habe ich allerdings noch nie gesehen, allerdings auch keine Leitern im KTP liegen lassen (was daran liegen könnte, dass mein Camper keine hatte ;)). Bin gespannt, wie es weiter geht. Habe mir sagen lassen, Ihr habt später im Etosha seltsame Menschen getroffen.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Rainer am 12. Juni 2013, 17:37:07
Aber die Stimmung war an dem Abend bei mir natürlich auch auf dem Nullpunkt und daß nach so einem tollen Tag.

Kann ich verstehen - in unserem Texas Urlaub kommt auch noch ein Tag mit einem ordentlichen"Schrecken" - mehr will ich nicht verraten. Aber irgendwie hast Du ja Talent für solches Chaos - ich möchte Dich ebenfalls an Texas erinnern und sage als Schlüsselwörter nur "Strand" und "Autoschlüssel". Das war ja wohl auch ein Hammer der besonderen Art und das Glück, was Ihr da gehabt habt, das reicht bei anderen für zwei mal 6 Richtige in Folge!!

Sylvia und ich haben das irgendwo (auch in Texas) gemeinsam auf dem Bett liegend gelesen und haben Bauklötze gestaunt - so etwas geht ja eigentlich gar nicht, das ist absolut tödlich. In Texas ist es gut gegangen (aber wie unwahrscheinlich das ist, das kann man nicht in Worte ausdrücken), da bin ich mal gespannt, wie weit Euer Glück hier reicht.

Grüße
Rainer
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 12. Juni 2013, 20:54:53
Na ja der größte Hammer war natürlich unser Erlebnis der besonderen Art in Alaska - aber ich bitte alle die das schon kennen um Geheimhaltung - das soll der nächste Bericht werden wenn wir wieder aus dem Urlaub da sind und das dürfte für reichlich Gesprächsstoff sorgen.  ;)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 12. Juni 2013, 21:42:08
6.Tag, Samstag 30.10.2010


Auch heute stehen wir wieder zeitig auf. Der Grund ist aber kein aufregender Game Drive sondern die nagende Ungewissheit, wie es mit unserem Camping-Trip weiter geht.



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Leidenschaftslos gibt es vor unserem Iglu auf der Terrasse Cornflakes und Kaffee. 



Hubert Hester erreichen wir im Moment nicht – also versuchen wir selbst unser Glück – suchen die Adresse von RASSI’s – unserem Hoffnungsträger in Keetmanshoop aus dem Telefonbuch – checken aus und sind gegen 7:30 Uhr auf dem Weg in die Stadt. 



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Keetmanshoop ist mit seinen 15.000 Einwohnern schon eine der größeren Städte Namibias.
Eigentlich wollten wir gerade um Keetmanshoop einen Bogen machen, weil es dort wie man hört nicht ganz sicher ist und man auch gerne mal beklaut und belästigt wird  – nun ist es unsere Hoffnung - so spielt das Leben.





Dank einer mitgeführten Stadtplankopie (Vorbereitung ist bei einer Reise die halbe Miete) finden wir RASSI’s in einer Seitenstraße im ersten Anlauf – aber außer ein paar kläffenden Hunden ist niemand da. Wir warten, rufen immer wieder aber niemand kommt.

Nach 10 ratlosen Minuten nähert sich ein Auto und ein Mann steigt aus den wir kennen. Der Zufall will es, dass der Farmbesitzer vom Köcherbaumwald, der uns gestern noch das Zimmer gegeben hat hier in dieser Seitenstraße unterwegs ist. Er hält an und wir erfahren, daß RASSI’s inzwischen in einen ganz anderen Stadtteil umgesiedelt ist. Nach seiner Beschreibung fahren wir los und erreichen die Werkstatt tatsächlich nach 10 Minuten quer durch die quirlige Stadt.

Inzwischen ist es kurz nach 8 Uhr.
Wir fragen nach dem Chef der Werkstatt und erklären ihm unser Problem, klappen das Dachzelt auf, zeigen wie das Teil aussehen sollte das wir brauchen und ich gehe mit ihm auf die Suche nach passendem Material das wir zu einer Leiter zusammensetzen könnten. Das halbe Gelände gleicht einem Schrottplatz mit allem möglichen was man aus Metall wegwerfen kann – vom Bürostuhl über Auspuff und Schiffsmotor.
Mit einigen Vierkantrohren finden wir uns wieder am Auto ein und überprüfen welche über unseren nun kümmerlichen Leiterrest steckbar passen könnten.



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Nach einigen Versuchen werden wir fündig und besprechen wie die Leiter zusammengefügt werden soll.
Ein Mitarbeiter macht sich ans Werk – sägt das Rohr in die benötigten Sprossen und Stangenteile ab.





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Danach wird die Leiter kurz mit dem Schweißgerät geheftet – drangehalten ob es passt und keinen Verzug gab und danach rundum geschweißt. 
In der Zwischenzeit überlegen wir, was später alles noch zu organisieren ist wenn wir schon mal in der Stadt sind. Eine ganze Menge wie sich herausstellt. Einkaufen, tanken, Geld abheben, neue Telefonkarte...... 





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Nach insgesamt 2 Stunden ist das neue Wunderwerk fertig. Wir sind wieder im (Camping-)Geschäft und 5 Minuten später 650 N$ ärmer (65 €), die wir aber gerne zahlen. Die Summe ist schon nach dem zweiten Campingplatz im Vergleich zu einer Lodge amortisiert. Wir atmen durch und sind erleichtert und einfach froh.

 

Es ist also etwa 10 Uhr als wir erst mal unseren Wagen bis unter die Haube mit Sprit füllen lassen. In Afrika (wo es noch den klassischen Tankwart gibt) wird man ja oft gefragt, ob das Auto auch noch hin und her geschüttelt werden soll, um noch ein paar Tropfen Sprit mehr rein zu bekommen – also nicht wundern wenn einer anfängt am Auto zu rütteln – das muss noch kein Überfall sein .......
Obwohl, hier in Keetmanshoop ist schon offensichtlich auch zwielichtigeres Klientel unterwegs und während Petra zahlt habe ich meine Augen möglichst rund um das Auto überall.
Der nächste Punkt – Geld abheben am ATM wird erst mal gestrichen. An allen Geldautomaten an denen wir vorbeifahren stehen mindestens 30 Leute an – unfassbar..... 





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Überhaupt ist in der Stadt die Hölle los. Liegt wahrscheinlich daran, dass es Samstag Vormittag ist. Ganz Namibia scheint heute morgen in Keetmanshoop unterwegs. 




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Wir suchen und finden einen Spar und sprechen uns ab. Petra geht in den Supermarkt und ich bewache das Auto. Petra ist noch keine Minute weg – da klopft schon der Erste an das Autofenster den ich aber einfach mal ignoriere bis er sich wieder trollt. Wieder eine Minute später der nächste – das gleiche Spiel.
Jetzt habe ich genug. Ich steige aus und baue mich breitbeinig neben dem Auto auf und blicke düster und fletsche gelegentlich mit den Zähnen (nur Spaß  ;) ).
Jedenfalls ist das erfolgreich. An mir ist ja auch keine Scheibe an die man klopfen kann und so lässt man mich und unser Auto nun in Ruhe. Allerdings bleibe ich die ganze Zeit wachsam, checke die Außenspiegel und warte auf Petra die einfach nicht kommt. Inzwischen vertreibe ich mir sogar die Zeit indem ich Fotos von den Leuten mache.




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Nach über 20 Minuten kommt Petra endlich zurück. Ich solle mal einen Blick in den Spar werfen – wie es da zugeht – was ich mir natürlich nicht entgehen lasse.
Wir fahren 2 Blocks weiter und entdecken einen Shop von MTC (der Telefongesellschaft von der wir unsere Simkarte haben). Auch hier bin ich wieder unser Autowächter und Petra reiht sich in die Schlange ein.
Nach 20 Minuten hat sie tatsächlich die Simkarte aufladen können – in Afrika muss man immer etwas Zeit mitbringen.
Um 11 Uhr verlassen wir Keetmanshoop – nicht nur für irgendeinen Herrn Keetman die letzte Hoffnung sondern auch für uns – die sich erfüllt hat – außer 2 Stunden Zeit und ein paar Euronen sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen – ab jetzt wird aber wirklich immer alles kontrolliert bevor wir aufbrechen. 





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Auf der autobahnähnlichen B4 geht es zügig nach Westen, unser Ziel ist heute Lüderitz an der Küste.
In „Aus“ (der Ort heißt wirklich so) legen wir eine kleine Mittagspause ein. 
Verlockend wäre eine Gastwirtschaft die leckeres Essen verheißt. Ohne Werkstattbesuch hätte die Zeit dafür heute gereicht – aber so leider nicht – da muss ein Joghurt im Auto genügen. Immerhin trinken wir einen Kaffee im Visitor Center von Aus in dem es wieder einmal Afrika pur zu bewundern gibt – 3 hochmoderne Waschbecken – aber keines liefert Wasser. 
Während der reichsdeutschen Kolonialzeit hatte die deutsche Schutztruppe in Aus einen Stützpunkt. Nach der Kapitulation der deutschen Truppen im Ersten Weltkrieg unterhielt die südafrikanische Armee in Aus ein Konzentrationslager, in dem 1.550 deutsche Kriegsgefangene vorübergehend gefangen gehalten wurden. 




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An der B4 halten wir an einem Buswrack.
Aus dem Auto katapultierte Bierflaschen geben einen Hinweis wie es einst zu diesem unfreiwilligen Parkplatz für die Ewigkeit gekommen sein könnte. 




Nicht weit entfernt von Aus zweigt eine Piste nach Norden zu den Wildpferden von Garub ab.
Niemand wußte bisher ganz genau, woher die Wildpferde stammen. Es wurde vermutet, dass es sich um die Nachkommen der Reittiere der deutschen Schutztruppe handelt. Eine andere These besagte, dass sie aus der einstigen Pferdezucht des Barons Hansheinrich von Wolf von der Farm Duwisib südlich von Maltahöhe stammen. Neuere Untersuchungen haben allerdings ergeben, dass die Pferde aus der südafrikanischen Kavallerie entstammen, die - im Kampf gegen die Deutsche Schutztruppe - 1915 hier mit 1700 Tieren lagerte. Durch einen deutschen Fliegerangriff wurden die in Panik flüchtenden Pferde in die Wüste vertrieben und konnten nicht wieder eingefangen werden.
Die Piste führt uns zu einem überdachten Beobachtungsstand leicht nach oben auf eine kleine Erhebung. Zunächst sehen wir 4-5 Pferde und denken noch – na ja, viel ist hier ja nicht los .....



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... und während das Auto die letzten 5 Meter bis zum Stillstand ausrollt öffnet sich unvermittelt der Blick hinab in die Senke am Wasserloch.
Wow ! 





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Das müssen 60 bis 70 Tiere sein !
Faszinierend die Wildpferde zu beobachten. Allerdings nicht lange. Wir sind noch keine 5 Minuten hier, da rollt ein Bus heran und spuckt eine Heerschar deutscher Touristen aus. Hummeldumm in Reinkultur. Entsetzlich wie die Leute in Stöckelschuhen und Schicki-Micki-Sandalen über die Felsen stolpern (im wahrsten Sinne des Wortes) überhaupt haben die Klamotten an die deutlich aufzeigen, daß man das Gespür dieser Truppe für dieses Land in den Kulturbeutel einer Ameise packen könnte. Ganz deutlich – solche Leute sind der blanke Horror.
Da halten wir es nicht mehr lange aus und fahren weiter. 





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Die letzten 120 Kilometer bis Lüderitz prägen einsame und verlassene Bahnhäuschen die an der aufgegebenen Bahnlinie auf bessere Zeiten warten ...





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und Sanddünen die sich mit jedem Kilometer mit dem wir uns der Küste nähern höher auftürmen. Diese Dünen sind Wanderdünen die vom Wind immer wieder auf die B4 geblasen werden.
Mit den Dünen nimmt auch der Wind deutlich zu. Immer wieder sehen wir Sandverwehungen auf dem Asphaltband vor uns. 




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Wir passieren auch Räumfahrzeuge mit Schaufeln wie wir sie bei uns nur in schneereichen Wintern kennen.



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Gegen 15 Uhr ist Lüderitz erreicht, das sehr verschlafen auf uns wirkt (man sieht wenig Menschen auf den Straßen) ...



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... und der teilweise morbide Charme der Gebäude aus der deutschen Kaiserzeit gepaart mit einer afrikanischen Hafenstadt hat etwas Unnachahmliches. 




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Wir spazieren durch einige Gassen und Straßen, ....




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... und blicken hinab auf die Stadt von der berühmten Felsenkirche - dem Wahrzeichen der Stadt.




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Ein kleiner Exkurs zu einem Stück Deutsch-Afrikanischer Geschichte:

Der Bremer Tabakhändler Adolf Lüderitz landete 1883 in Angra Pequena und nannte es Lüderitzbucht. Durch seinen Mitarbeiter und Teilhaber Heinrich Vogelsang handelte er dem Orlam-Führer Josef Frederiks ein zirka 40 Meilen langes und 20 Meilen tiefes Landstück ab, um darauf einen Handelsposten zu errichten. Frederiks erhielt 100 Goldpfund sowie 250 Gewehre für das nach seiner Ansicht zirka 70 × 35 Kilometer große Gebiet. Nach Vertragsabschluss wurde dem Verkäufer klargemacht, dass es sich nicht um englische Meilen (zirka 1,6 Kilometer), sondern selbstverständlich um preußische Meilen zu 7,5 Kilometer handelte und er damit den Großteil seines Stammesgebietes von 300 × 150 Kilometer verkauft hatte. Dieser Handel ging als „Meilenschwindel“ in die Annalen ein. 

Lüderitz erwarb das als wertlos angesehene Land, weil er sich erhoffte, hier Bodenschätze zu finden. Seine umfangreiche und sehr teure Suche danach blieb jedoch erfolglos. Lüderitz kam in wirtschaftliche Bedrängnis und musste seinen umfangreichen Landbesitz 1885 an die Deutsche Kolonialgesellschaft für Südwestafrika verkaufen. Einen sehr bescheidenen Aufstieg erlebte der kleine Ort erst 1904 mit der Stationierung der hier im Kampf gegen die aufständischen Nama) benötigten Schutztruppen-Soldaten. Erst lange nach dem Tode von Lüderitz – er galt seit 1886 als im Rahmen einer Erkundungstour zum Oranje verschollen – wurden im Jahr 1908 Diamanten bei Lüderitz entdeckt, was zu einem kurzzeitigen Boom führte. Beim Bau einer Schmalspurbahn entdeckte der schwarze Arbeiter Zacharias Lewela einen Diamanten, als er gerade mit Schaufelarbeiten in einem von Dünen verwehten Abschnitt beschäftigt war. Er brachte ihn dem Bahnmeister August Stauch, der zuvor seinen Arbeitern den Auftrag gegeben hatte, auf seltsame Steine zu achten und sie zu ihm zu bringen. Zusammen mit dem Oberingenieur Sönke Nissen erwarb Stauch daraufhin die Schürfrechte in diesem Gebiet, was beide zu Millionären machte. Der eigentliche Finder bekam nichts. In der Folgezeit entwickelte sich Lüderitz zu einem florierenden Handelshafen. Der zunehmend industriell betriebene Diamantenabbau, die mit ihm ins Land strömenden Glücksritter und der Bau der Diamantensiedlung Kolmanskuppe brachten auch für Lüderitz einen steilen Aufstieg zu einer ausgesprochen wohlhabenden Stadt mit sich.

Ab 1920 verlor Lüderitz an Bedeutung, da sich der Diamantenabbau immer weiter nach Süden verlagert hatte. Es etablierten sich eine bescheidene Fischfangindustrie und in ihrem Umfeld einige Bootswerften. Daneben existierten noch einige kleinere Teppichwebereien. Ansonsten aber hatte Lüderitz bald nichts mehr zu bieten, sodass der einst wohlhabenden Stadt ein ähnliches Schicksal wie Kolmanskuppe zu drohen schien, was in den letzten Jahren durch Fischfang und Tourismus aber vermieden werden konnte.




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Der Wind wird immer stärker und da es uns bei diesen Bedingungen die Würstchen vom Grill wehen würde, wir sowieso mal essen gehen wollten und auch eine Nacht  als fliegender Dachzeltteppich nicht auf unserem geplanten Programm steht – wählen wir diesmal absichtlich eine Zimmerübernachtung und werden im Obelix Guesthouse fündig. Ein Guesthouse mit sehr gutem Preis/-Leistungsverhältnis – und wir können sogar unseren Autokühlschrank für die Nacht im Hof an Strom hängen.


Anzumerken wäre noch, dass wir hier problemlos ohne anstellen Geld vom ATM bekommen und auch unseren Tank füllen. Wie sich am nächsten Tag zeigen sollte bestätigt sich hier einmal mehr der Spruch – „was Du (in Afrika) heute kannst besorgen – das verschiebe nicht auf morgen“.




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Erst 17 Uhr – da muss natürlich noch was in den Tag gepackt werden. Da die Führung in der bekannten Geisterstadt Kolmanskuppe morgen Vormittag stattfindet – bietet es sich für heute an, die Küstenregion um Lüderitz zu erkunden.
Wir nehmen die gut zu befahrende Piste Richtung Diaz Point. 




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Ein Stopp bei einigen Flamingos an einer Lagune lässt uns an der Sinnhaftigkeit dieser Unternehmung zweifeln - der Wind hat hier draußen inzwischen Orkanstärke und es reißt uns fast die Kameras aus den Händen.





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Wir fahren trotzdem weiter und passieren auch einige Warntafeln zum Sperrgebiet. Es ist nach wie vor strengstens verboten das Diamantensperrgebiet zu betreten – da versteht man hier keinen Spaß. Auch die Gegend um den Diaz Point gehört eigentlich zum Sperrgebiet – nur hier sind Besucher traditionell geduldet.





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Die Landschaft ist bizarr aber irgendwie sehr eindrucksvoll. Mondlandschaft wechselt mit Lagunen und dem Blick auf den Atlantik – „Desert meets the sea“ könnte man diese Fahrt untertiteln.





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Die Gegend um den Diaz Point ist mit großen Felsen und vorgelagerten Inseln besonders sehenswert.
Genießen kann man das heute leider nicht. Der Wind ist inzwischen so stark, dass wir die Stufen hinauf zum Diaz Point nicht schaffen würden ohne unsere Kameras aus den Händen gerissen zu bekommen. Man bräuchte beide Hände und alle Kraft um sich die Treppe zum Diaz Kreuz hinauf am Geländer festzuklammern !
Unfassbar – und auch ein bisschen schade – aber trotzdem ist die Landschaft sehr schön.
Hinter dem Felsen auf dem das Diaz Kreuz thront, das einst der Seefahrer Bartolomeu Diaz 1487 als erster Europäer errichtete, ...





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... können wir zumindest halbwegs geschützt noch einen Blick auf die Atlantikküste, einige Robben, große Wellenbrecher und eine vorgelagerte Insel werfen. 




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Wir komplettieren die Rundfahrt mit einem Halt an der Grossen Bucht an der ein altes Schiffswrack am Strand liegt. Danach geht es zurück nach Lüderitz. 

Für den Abend gehen wir zur Abwechslung mal Essen und zwar zum Bogenfels Restaurant das wir per kurzem Spaziergang von unserem Guesthouse erreichen.
Das Essen ist sehr gut und mit Bier gezapft vom Faß lassen wir diesen einmal mehr äußerst intensiven Tag ausklingen. 

Der 6.Tag und wir haben schon so viel erlebt als wenn wir 2 Wochen hier wären ......





Übernachtung: Obelix Guesthouse, Lüderitz

Preis:  490 N$ (= 50  €) mit Frühstück

Bewertung: 9 von 10

Kommentar: Sehr sauber, riesig, sehr schönes Bad, super Frühstück
 


Bild des Tages:
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Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 13. Juni 2013, 00:13:45
Zitat
daß man das Gespür dieser Truppe für dieses Land in den Kulturbeutel einer Ameise packen könnte.

 :lach:

Wenn ich das so lese, dann bleibt mir nichts anderes übrig, Heiko mit nach Namibia zu schleppen. Sonst säße ich auch in so einem Bus, aber gewiss mit meinen Meindl oder Keens an den Füßen...

Schicke Leiter - That´s Africa!  :) :) :)

Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 13. Juni 2013, 11:08:51
Wenn ich das so lese, dann bleibt mir nichts anderes übrig, Heiko mit nach Namibia zu schleppen. Sonst säße ich auch in so einem Bus, aber gewiss mit meinen Meindl oder Keens an den Füßen...
Davon kann ich nur abraten.
Das hat wenig mit dem Afrika-Feeling zu tun und das ist schon der halbe Spaß nicht nur Tiere und landschaftliche Highlights sondern irgendwo mal mit einem Bierchen die Stille bei einem Sundowner genießen .... mit 30 Hummeldumms dazu ist das kein Vergnügen.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 13. Juni 2013, 11:18:31
Naja, mit 30 Leuten wollte ich auch nicht vereisen. Aber ich hatte mir schon Anbieter herausgesucht, die Touren mit 6-12 Leuten anbieten. So etwas wäre es dann geworden. Und mit 6 Leuten wird man sich vielleicht auch mal einig, wenn es um ausgiebige Tiesichtungen geht bzw. solchen Leuten ist vielleicht klar, wie man sich zu verhalten hat, wenn man aus dem Bus aussteigt... Oder ist das Wunschdenken?
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 13. Juni 2013, 11:40:19
Naja, mit 30 Leuten wollte ich auch nicht vereisen. Aber ich hatte mir schon Anbieter herausgesucht, die Touren mit 6-12 Leuten anbieten. So etwas wäre es dann geworden. Und mit 6 Leuten wird man sich vielleicht auch mal einig, wenn es um ausgiebige Tiesichtungen geht bzw. solchen Leuten ist vielleicht klar, wie man sich zu verhalten hat, wenn man aus dem Bus aussteigt... Oder ist das Wunschdenken?
1997 während meiner ersten Reise habe ich sowas partiell gemacht.
2 Wochen alleine (meine einzige Solotour überhaupt) mit Mietauto durch die Namib usw. und dann noch 2 Wochen mit Bodenzelten, 2 Jeeps, 2 Fahrern und  dazu insgesamt 6 Gästen.
Wenn ich mal im Leben ganz viel Zeit haben sollte - das gäbe einen Bericht der Marke "die alten Zeiten waren hart aber schön"  :))
Jedenfalls - da waren 2 Frauen dabei - na ja die waren irgendwie damit überfordert - andererseits habe ich einen meiner besten Freunde auf der Reise kennen gelernt der mit mir das Zelt geteilt hat.
Aufbauen durfte ich es aber immer.  :))
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 13. Juni 2013, 22:18:25
7.Tag, Sonntag 31.10.2010

 

Auch mal schön (wenn auch inzwischen ungewohnt) den Luxus einer richtigen Übernachtung mit Frühstück zu genießen.
So freuen wir uns heute morgen natürlich besonders darauf mal nicht nur wie die letzten Tage entweder gar nichts oder einen schnellen Kaffee im Dunkeln zu bekommen – sondern ein Frühstücksbuffet mit allem drum und dran – und das natürlich mal ohne Stirnlampe!

Diese Reise steckte aber bisher schon immer wieder voller Überraschungen und so ist es auch heute. Als wir den Frühstückssaal betreten sind zwar schon andere Gäste da – aber es ist stockdunkel.

Stromausfall !
Das Personal ist aber äußerst bemüht. Kerzen werden aufgestellt und dank Gasherd in der Küche gibt es Aufbrühkaffee und das Buffet füllt sich auch zusehends nicht nur mit Kerzen. So müssen wir auch nicht um unser leibliches Wohl fürchten und „der erste Kaffee im Dunkeln“ ..... scheint ein Motto der Reise zu werden.





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Gegen 7.30 Uhr haben wir das Zimmer geräumt und sind unterwegs in die Stadt.
Heute ist es absolut windstill. Ein für Lüderitz ungewöhnlicher Umstand den wir nutzen.




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Es macht richtig Spaß hier bei solch angenehmen Bedingungen zu filmen und zu fotografieren.
Die Sonnenstrahlen wärmen die von der Nacht noch kühle Luft und wir sehen uns u.a. bei der alten Lese- und Turnhalle um.




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Die heiligen Hallen des Deutschen Männerturnvereins - 1997 während meiner ersten Namibia Reise wurde ich hier Mitglied - anders gab es kein Bier in der Kneipe im ersten Stock. ;)




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Nach einer Stunde brechen wir ab – die Führung in Kolmannskuppe wollen wir natürlich nicht verpassen.





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Nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt liegt die heutige Geisterstadt Kolmannskuppe.
Schon von der B4 ist man beim Blick auf die halb vom Sand verschluckten Häuser fasziniert.




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Diese Faszination steigert sich noch wenn man die „Stadt im Wüstensand“ betritt.




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Wir haben noch etwa eine Stunde Zeit bevor die Führung um 10 Uhr beginnt und stöbern durch die alten Gebäude die alle zugänglich sind.



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Einige hat man wieder hergerichtet und möbliert.
Unglaublich, unfassbar was die Deutschen hier damals aus dem Sand gestampft haben. Es gab sogar elektrischen Strom, Telefon, eine Eismaschine und und und .....






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Besonders beeindruckt uns ein Gästebuch das im ehemaligen Laden ausliegt. Hier sind von Besuchern der Geisterstadt teilweise ergreifende Geschichten zu lesen. Menschen, die hier geboren wurden und deren Eltern dann nach Deutschland ausgewandert sind, die hier Verwandte hatten und dann irgendwann zum ersten Mal hier waren. Sogar eine Verwandte von August Stauch der hier damals alles ins Rollen brachte, hat sich in dem Buch verewigt.

Ein Gänsehauterlebnis diese Geschichten zu lesen.




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Der allgegenwärtige Sand ist dabei alles zu verschlucken und doch ist die irgendwie bizarre Geschichte dieses Landstrichs fast noch greifbar, viele Relikte und Gegenstände der damaligen Zeit noch zu sehen.




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Um wenigstens ein bisschen zu verstehen was damals hier los war –
die Geschichte von Kolmannskuppe:

Anfang 1908 wurde die Bahnlinie Keetmanshoop-Lüderitz eröffnet, die fast im gesamten Verlauf der bis dahin existierenden Ochsenkarrenstrecke folgte. Von der Küste her kommend, führen die ersten 120 Kilometer dieser Strecke durch die weiten Sandflächen der südlichen Namibwüste. Auf diesem Teilstück der Bahnline gab es ca. alle 20 Kilometer einen Bahnmeisterposten, der dafür sorgen mußte, daß die Schienen nicht versandeten. Am Bahnposten Grasplatz (benannt nach dem sich hier befindlichen Heudepot aus der Ochsenkarrenzeit) verrichten August Stauch und seine einheimischen Streckenarbeiter ihren Dienst. Da Stauch ein begeisterter Hobbymineralologe war, wies er seine Untergebenen an, bei ihrer Arbeit auf ungewöhnliche Steine zu achten. Im Mai des Jahres 1908 wurde hierbei der erste Diamant entdeckt. In dem damit ausbrechenden Diamantenboom entstand dann  auch die Stadt Kolmannskuppe. Ihren Namen erhielt sie übrigens von dem Nama Coleman, der 1905 auf dem späteren Stadtgebiet mit seinem Ochsenkarren in einer Sanddüne stecken blieb und verdurstete.

Die zunächst nur als Diamantsucher-Camp gedachte Siedlung an der Nordgrenze des Diamantensperrgebiets wuchs schnell. Der auf Diamanten gründende Reichtum der Bewohner ließ einen Ort entstehen, in dem aller Luxus vorhanden war, der damals für Geld zu bekommen war - und das in einer Umgebung, die nicht trostloser und lebensfeindlicher sein konnte. Es gab kein Wasser, keinen Regen, keine Erde, in der auch nur das Geringste hätte wachsen können, keinerlei Infrastruktur – nur Sand, regelmäßig heftige Sandstürme und eine unbarmherzige Hitze.

Trotz der lebensfeindlichen Umgebung lebten hier bis zu 1000 Menschen und es entstanden hochherrschaftliche Steinhäuser nach deutschem Vorbild. Neben Unterkünften für die Arbeiter (getrennt nach Verheirateten und Junggesellen) gab es Verwaltungs- und Dienstgebäude. Zur Infrastruktur gehörte ein Elektrizitätswerk, ein Krankenhaus (mit der ersten Röntgenstation Afrikas, bzw. auf der ganzen Südhalbkugel), eine Eisfabrik zur Herstellung von Blockeis für die Eisschränke der Bewohner, einen Laden, eine Metzgerei, ein Ballsaal genanntes Gebäude mit Theater, Turnhalle und Großküche, eine Kegelbahn (!) und eine Schule. Sogar ein Salzwasser-Schwimmbad und eine Schmalspurbahn für den Transport von Waren und Personen innerhalb des Ortes waren hier zu finden. Das Wasser dafür und alles, was sonst noch zum täglichen Leben nötig war, musste aus dem rund 1000 km entfernten Kapstadt herantransportiert werden. Das Baumaterial für die Häuser, deren Einrichtungen, die Maschinen und alles, was man damals in Europa unter Luxus verstand, kam aus Deutschland.

Kolmannskuppe galt damals als die reichste Stadt Afrikas, was angesichts der geringen Einwohnerzahl wohl auch stimmen mag. Dennoch war Kolmannskuppe nur ein Paradies auf Zeit. Die naheliegenden Diamantenfelder waren bald abgebaut und so verlagerte sich die Diamantenförderung immer weiter nach Süden. 1930 wurde der Diamantenabbau bei Kolmannskuppe ganz eingestellt, die Bewohner verließen nach und nach den Ort und überließen ihn der Wüste. Die letzte Person lebte hier bis in die 1960er Jahre. Viele Wohnungseinrichtungen, Sportgeräte in Schulen u.ä. wurden erst gar nicht mitgenommen.

Die Wüste holte sich im Laufe der Jahrzehnte zurück, was der Mensch ihr abgerungen hatte. Die Häuser verfielen zusehends und in den Ruinen häufte sich der Sand meterhoch. Die Inneneinrichtung wurde teilweise zerstört oder mitgenommen. Kolmannskuppe war endgültig eine Geisterstadt. Erst als in den 1990er Jahren auch Lüderitz einen wirtschaftlichen Aufstieg erlebte, widmete man Kolmannskuppe wieder mehr Aufmerksamkeit. Man begann, einige erhaltenswerte Gebäude zu restaurieren, Räume wieder originalgetreu zu möblieren und nach und nach einen geordneten Museumsbetrieb ein.





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Gegen 10 Uhr versammeln sich an die 30 Besucher im Gebäude mit der Turnhalle zusammen mit 2 Guides. Einer davon stellt sich als William vor und hält eine kleine Ansprache. Er endet mit den Worten „alle, die die Führung in Deutsch mitmachen wollen gehen mit mir“, worauf bis auf 3 Personen alle mitgehen.





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William betont besonders, dass wir heute großes Glück mit dem Wetter hätten. An 250 Tagen im Jahr wäre hier „der Wind“.
Was das Wort „Wind“ in Lüderitz und Umgebung bedeutet, durften wir ja gestern eindrucksvoll erleben.
William zeigt uns vor allem die wieder mit Geräten, Möbeln und Einrichtung versehenen Gebäude, erklärt und erzählt Geschichte und Geschichten – wir schmunzeln über seinen jeweils abschließenden Satz „gehen wir noch ein bisschen weiter...“



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Highlight und Novum zugleich in Kolmannskuppe - eine Kegelbahn (voll funktionstüchtig) in der Wüste.



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Nach der mehr als lohnenden Tour die etwa eine Stunde dauert kann man als Besucher solange man möchte in allen Gebäude nach Herzenslust herumstöbern (Sandförmchen nicht vergessen).




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Für das eigene Herumgeistern in den alten verlassenen Gebäuden sollte man  sich auf jeden Fall noch etwas Zeit nehmen – es lohnt sich - die alte Geisterstadt bietet Motive ohne Ende ...





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Bei uns kamen dadurch nach der Führung noch mal schnell 2 Stunden obendrauf die wir nicht bereut haben.
Fazit: Kolmannskuppe – 10 von 10 Punkten und überhaupt die Fahrt nach Lüderitz hat sich gelohnt – die alte deutsche Stadt und ihre Umgebung hat uns sehr gut gefallen. 


Inzwischen erfahren wir auch, dass ganz Lüderitz durch den Orkan von gestern nach wie vor ohne Strom ist – also kein Geldautomat funktioniert, es an keiner Tankstelle Benzin gibt usw......

Da hätten wir ein dickes Problem bekommen, wenn wir gestern den Tank nicht gefüllt hätten. Wir müssten glatt hier hängen bleiben bis die Stadt wieder Strom hat......

So fahren wir weiter, auf der B4 zurück nach Aus. Hier tanken wir und ziehen mal wieder Geld im ATM des Shops. Dieses ständige Bargeldziehen ist etwas nervig – aber viele Farmen, Tankstellen und auch Parks nehmen einfach nur Cash und ständig mit (umgerechnet) 2000 € in Bar will man halt auch nicht durch Afrika laufen.

Im urigen Shop der von Keilriemen bis Briefmarken alles bietet machen wir auch noch einen kleinen Umsatz. Leider ist nicht nur der Shop urig sondern (wie sich herausstellen sollte) auch seine Lebensmittel.

Ich kaufe etwas in Blätterteig was ich besser hätte sein lassen sollen. Vielleicht stammte es ja noch aus den besseren Tagen von Kolmannskuppe – aber gerade ich hätte ahnen können – das „AUS“ kein gutes Omen für mich ist.

Aus war vor 13 Jahren beim Erstbesuch Namibias (wie heute) die letzte Station vor der Fahrt in die Namib. 3 Stunden später hatte ich einen Fast-Zusammenstoß mit einer Antilope – die es im Gegensatz zum Auto unbeschadet überstand. Ob das sich mehrfach überschlagende Auto von damals heute immer noch in der Namib vor sich hinrostet ?

Da wir heute die Route durch die Tirasberge wählen werden wir es nicht erfahren.





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Wie so oft liegen auch heute noch ein paar Kilometer vor uns. 
Inzwischen 60 km von der B4 entfernt, biegen wir von der C13 auf die D707 ab. 




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Eine schöne Landschaft mit Bergen, orangen Dünen und gelben Grasflächen.

Immer wieder sehen wir auch malerisch einige Oryx-Antilopen am Horizont stehen. 





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Nach 70 km auf der D707 erreichen wir ein Gate ...




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... das die Zufahrt zur Koiimasis Farm ankündigt. 

Selten kann ich mich an eine Strecke mit so vielen zu öffnenden Gattern erinnern. Es müssen mindestens 7 oder 8 sein – jedes mit einer anderen Verschlussmechanik – so bleibt es immer spannend wie man das nächste Tor aufbekommt.




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Landschaft der Tirasberge




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Gegen 17 Uhr haben wir das Gebäude der Farm Koiimasis erreicht und werden von der deutschstämmigen Besitzerin begrüßt und mit den Gegebenheiten der Farm vertraut gemacht. Wir kaufen auch gleich 2 Straußensteaks für das abendliche Grillen und sehen uns auf der Campsite und der Farm um.




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Eine tolle Landschaft mit großen Felskugeln, einer großen Straußenzucht, ....




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... und dem schönsten Campingplatz den wir bisher gesehen haben, die Dusch- und Klohäuschen sind nicht nur sauber und modern sondern halb in den Fels gebaut – stark ! 





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Auch unsere Campsite in den Felsen ist Top. Steintisch, Steinhocker, perfekte Grill- und Feuerstelle – ein kleiner Holzzaun als Windschutz – wunderbar. 





Einziges Manko ist der fehlende Strom – den wir aber morgen in Sesriem (hoffentlich) wieder haben – so lange halten die Akkus diesmal noch und auch der Kühlschrank hält die Temperatur über Nacht auch ohne Strom relativ gut.

Wir gehen zum Abendlicht noch einige Minuten in die Felsen und kehren dann um. Ausnahmsweise soll der Dachzeltaufbau und die ersten abendlichen Verrichtungen einmal nicht im Dunkeln stattfinden. Zur Zeit wird es etwa gegen 19 Uhr dunkel und in Afrika ist diese Übergangszeit äußerst kurz. Ohne (Stirn-)Lampen ist das Unterfangen Campen in Afrika jedenfalls aussichtslos.

Heute kommt auch unser neues Leiterunterteil zum ersten Einsatz und bewährt sich gut. Gegen 20 Uhr gibt es Strauß mit Folienkartoffeln, dazu Knoblauchbrot und einen Tomaten-Zwiebeln-Feta-Salat. Der Feta ist in Nambia übrigens besonders lecker  - besser als bei uns !

Wir tragen immer große Sorge, dass bezüglich unseres Biervorrats keine „Notsituation“ eintritt und so runden Swakopmund oder Windhuk Lager auch heute Essen und abendliche Rückschau auf den Tag ab und auch der Gin ist schon bedenklich wenig geworden ist. Ob nachts immer Schakale davon süffeln .....?

Wir sitzen noch einige Zeit und genießen die Sterne über uns, die letzten züngelnden Flammen des Feuers ..... morgen soll es in Namibias großen Sandkasten Sossusvlei gehen ..... worauf wir uns besonders freuen.
 

 

Übernachtung: Camp Site in Koiimasis, Tirasberge

Preis:  250 N$ (= 25  €)

Bewertung: 10 von 10

Kommentar: super !




Bild des Tages:

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Die Wanne ist voll - viel Spaß im Wüstensand in Lüderitz
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 13. Juni 2013, 22:54:13
Tolle Bilder von Kolmanskoop! Nette Spielereien mit den verschiedenen Farben der Türen und Wände!

Und das Bild des Tages verdient auch einen Extra-Kommentar: Reingelegt!  ;D
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 13. Juni 2013, 23:29:12
Und das Bild des Tages verdient auch einen Extra-Kommentar: Reingelegt!  ;D
und der Typ ist auch ein Relikt aus alten Tagen.  ;)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 14. Juni 2013, 18:45:52
 8.Tag, Montag 1.11.2010


Heute schlafen wir mal aus und stehen „erst“ um 6.30 Uhr auf. Also ist es heute sogar schon hell.
Fühlt sich fast wie Mittag an .....




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Blick in Wohn-und Schlafzimmer (wieder keiner aufgeräumt  :-[ )

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1204e6z2n.jpg)
Die Vorbereitungen zum Frühstück laufen auf Hochtouren - wie man an mir sieht.  :))



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_4025vnx96.jpg)
Petra ist da deutlich effektiver.

Nachdem das Frühstück und das Räumen unseres Lagers erledigt sind fahren wir zum Farmgebäude, bezahlen unsere Campsite und nehmen uns noch lecker eingelegtes Oryx-Fleisch für die nächsten zwei Tage in Sesriem mit.




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Heute morgen bekommt Petra die Trainingseinheiten im Gatter öffnen auf dem Rückweg zur D707 während ich mich genüsslich zurücklehnen kann.

Vielleicht sollte man zwischendurch auch mal wieder ein Wort über das Wetter verlieren – wie üblich – wolkenloser Himmel – früh am Morgen kalt – zwischen 7 und 8 Uhr sehr angenehm und danach zunehmend heiß – aber die trockene Hitze lässt sich ja gut aushalten.



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aufgescheuchte Oryx-Antilopen




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Es geht ins Herz der Namib



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50 Kilometer sind es bis wir den Schwung auf der D707 zurück auf die C27 vollendet haben. In Betta füllen wir unseren Tank. Mein Tank fühlt sich heute so an als ob er schleunigst geleert werden müsste ....
Hmmm ... irgendwas ist mir oder besser meinem Magen wohl gestern nicht gut bekommen. Als Hauptverdächtiger fällt mir das Gebäck in Aus ein. Da muss heute Abend der Gin wieder medizinische Wirkung entfalten.

Es hat ja sowieso ausschließlich gesundheitserhaltende Gründe warum wir ihn trinken!
Wie so oft unterhalten wir uns angeregt über irgendein Erlebnis der letzten Tage bis unvermittelt ein Schild auf Duwisib Castle hinweist. Schön, dass wir das aus der Ferne nun auch gesehen haben – beabsichtigt war das allerdings nicht. Wir sind an der letzten Kreuzung einfach in die falsche Richtung abgebogen und haben es vor lautern Labern nicht bemerkt. Vielleicht ist uns aber auch die inzwischen doch beträchtliche Hitze aufs Hirn geschlagen.
Na ja, 2x20 Kilometer umsonst bringen uns nicht um und wir sind ja im Urlaub.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1224cjlcg.jpg)
Endlich mal ein Hinweisschild das zurecht angebracht ist !



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1228welky.jpg)
Aber Zebras hier in der Namib (?) .... gehören wohl zu einer Farm.
Gegen 14 Uhr tauchen am Horizont die ersten Dünen auf und wir nähern uns den höchsten Sandburgen der Welt: den roten Dünen im Sossusvlei.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_4104aozhk.jpg)
Der Mini-Ort Sesriem (eigentlich nur aus dem Camp bestehend) fungiert als Versorger und Verwaltungsstelle des Nationalparks.





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Wir melden uns in der „Registration“  mit unserer Reservierung für den Campingplatz an und zahlen auch den Parkeintritt für 2 Tage.

Vor der Reise war es uns besonders wichtig diesen Campingplatz vorzureservieren – da man damit berechtigt ist eine Stunde vor Sonnenaufgang in den Park hinein (im Moment 5.20 Uhr) und eine Stunde nach Sonnenuntergang (im Moment 19:45 Uhr) aus dem Park ins Camp zurück zu fahren.
Alle, die außerhalb von Sesriem Rest Camp übernachten, dürfen morgens erst eine Stunde später in den Park und müssen abends eine Stunde früher zurück sein.
Da diese Zeit natürlich das wertvolle Fotografenlicht morgens und abends betrifft waren wir sehr froh, daß es dann letztendlich auch mit der zunächst ausgebuchten zweiten Nacht klappte.

Nun sind wir natürlich neugierig auf unsere Campsite und ob sie auch wirklich wie erhofft Strom hat, was natürlich als erstes überprüft wird (man lernt ja dazu).
Immer wieder schön wenn dann das kleine gelbe Lichtlein auf dem Akkuladegerät aufleuchtet ......



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1236j0bw8.jpg)
Nachdem das schon mal erfolgreich gelaufen ist sehen wir uns um.

Zum Waschhaus sind es zwar bestimmt 300 Meter aber unsere Site gefällt uns sehr gut. Wir sind weit ab von anderen Campern und stellen unser Auto unter einen riesigen Kameldornbaum.
Da kann man schon mal die Füße ausstrecken.....





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Es gibt einen Wasserhahn für Spülwasser und .... das ist das Schärfste 3 Tonnen für Abfall – Mülltrennung á la Namibia.
Wäre ja soweit nichts Besonderes...aber der Klopper sind die Beispiele die man in Namibia dem Standardbesucher für die Glastonne mit an die Hand gibt:
Wodka – Bier – Wein
Alles klar – unter 2 Promille ist wohl niemand in Namibia unterwegs ......  ;)



Gegenüber vom Camp auf der anderen Straßenseite befindet sich die Tankstelle und der Shop. Dort kaufen wir uns einige Getränke, Feuerholz für den Abend und lesen über dem Shopeingang die aktuelle Temperatur: 42 ° C im Schatten. Da friert man heute nicht ......

Was uns etwas Sorge bereitet ist starker Wind der den Sand heftigst herumwirbelt.
Ob das heute noch was mit dem Park gibt ? 



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Gegen 16 Uhr wagen wir es und halten vor dem Schlagbaum der die Ein- und Ausfahrt aus dem Park überwacht. Der bezahlte Eintritt wird kontrolliert und – einmal mehr – wird ein Protokoll angefertigt – dabei werden dann so wichtige Punkte eingetragen wie wo man gerade herkommt (Campingplatz ?) und wo man hinwill (in den Park ?) .... na ja, auch das ist Afrika.....




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1628ncy75.jpg)
Wenn man Hunderte Kilometer durch die Namib auf Schotter- und Sandpisten hinter sich hat mutet das Asphaltband, das sich hier nun plötzlich durch die Wüste zum Sossusvlei zieht, wie eine Fata Morgana an. 

 

 

 
Eine Stunde Fahrzeit sind es für die ca. 60 km von Sesriem zum PKW Parkplatz am Ende der Teerstraße. Danach trennt sich die Spreu vom Weizen. Wer die letzten extrem weichsandigen 4 Kilometer zum Ende der Piste am Sossusvlei zurücklegen will braucht entweder einen ordentlichen Allrad, ist auf den Shuttle-Service der dort auf Besucher wartenden Jeeps angewiesen oder nimmt seine Füße in die Hand und läuft.

Da man ja aber eigentlich in den Dünen wandern möchte (was nicht ganz unanstrengend ist) und nicht auf einer Allradpiste, ist die letzte Möglichkeit nicht unbedingt zu empfehlen. 




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Den ersten größeren Stop legen wir an der Düne 45 ein.




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Dieser beeindruckende Sandhaufen ist nicht etwa die 45. Düne im Park (das würde sich auch schwer zählen lassen  ;)   ) sondern ungefähr 45 km von Parkeingang entfernt.



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Die weitere Fahrt hat für 2-3 Kilometer etwas von einer RallyeTeststrecke – wir müssen Löchern im Asphalt ausweichen die so tief wie Bohrlöcher sind.





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Schließlich erreichen wir die PKW-Endhaltestelle und sehen einige Oryx-Antilopen in den Dünen – ein schönes Motiv. 



Nur um es mal gestestet zu haben wollen wir uns die Allrad-Piste näher ansehen.

Wie Hubert Hester uns erklärt hat müssen wir bei den beiden Vorderrädern auf Allradfunktion stellen und legen dann den Allradgang im Fahrzeug ein. Der Sand ist verdammt tief und extrem weich. Unser Toyota schlingert bedenklich durch die Sandfurchen. So richtig zieht er aber nicht. Nach gut 2 Kilometern will Petra im Tiefsand den Gang wechseln – das verzeiht die Strecke nicht – wir stecken fest.
Weder per Rückwärtsgang noch mit Schieben bewegt sich das Auto mehr als einen Zentimeter aus dem Sand.
Na ja – man hat ja Übung und bleibt gelassen. Zwei Scheite Feuerholz werden unter die beiden Vorderräder gelegt und Sekunden später kämpft sich das Auto aus dem Sand und wir sind „wieder im Geschäft“.
Allerdings lassen wir es mit der Piste für heute bewenden. Wir wissen nun auf was wir uns einstellen müssen. Morgen wollen wir die Strecke auf dem Weg zum Dead Vlei noch vor Sonnenaufgang bewältigen – da hat dieser Test heute schon geholfen.

Zurück am PKW-Parkplatz besehen wir uns noch einmal die Allradeinstellung an den Vorderrädern – ah ja, da war einer nicht richtig geschaltet – deshalb auch keine gute Zugwirkung – ok – auch das soll morgen besser werden.




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Wenn die Schatten länger werden ist die Schönheit dieser roten Sanddünen der Namib kaum in Worte zu fassen.





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Wir kehren um und fahren die Teerstraße zurück Richtung Sesriem.
Jetzt ist die Goldene Stunde angebrochen.
Die Dünen haben auf der sonnenabgewandten Hälfte nun eine schwarze Seite ...



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... und ihre Farbe hat sich von den etwas flaueren Pastelltönen in dunkles Orange verwandelt – die Dünen leuchten !




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Ein Moment den man festhalten möchte und Bilder die sich ins Gehirn einbrennen .....   





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War das auf dem Hinweg auch schon so weit ?

Die Strecke zieht sich, die Sonne geht unter, der Himmel verfärbt sich von gelb in orange und schließlich in lila bevor es dann endgültig dunkel wird.

Immer noch ist nichts vom Camp zu sehen. Wir werden doch nicht schon wieder ein Problem mit der rechtzeitigen Rückkehr ins Camp haben ?

Statt den vorgeschriebenen 60 fahren wir nun 80 km/h. Immer noch kein Sesriem.

19.30 Uhr ... hmm immer noch nichts ...... 19.40 Uhr ... endlich, da ist das Gate – 5 Minuten vor Toresschluß ..... puhhhh ... geschafft.

Auch das muss morgen Abend besser werden !



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Wir fahren zu unserer Campsite, richten das Dachzelt und beginnen mit den Vorbereitungen für unser Abendessen.

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Auf dem Grill landen heute die Oryx-Steaks die wir in Koiimasis mitgenommen haben und die wirklich von toller Qualität sind.




Als Gäste haben wir mehrere Schakale die teilweise nur einen Meter an uns vorbeihuschen. Unweit unseres Lagers hören wir sie in die Nacht heulen – stark – das ist das Afrika wie wir es uns erhofft hatten, mit diesem ganz besonderen Sound wie man ihn vor allem abends hört, unbeschreiblich, unbeschreiblich schön.

Weniger schön ist, dass ich in der Dusche heute anstehen muss (man fragt sich schon was manche Leute in so einer Duschkabine so lange treiben – Nägel lackieren ?).

Egal – der abschließende Gin tröstet mich und verdrängt auch die Magenschmerzen die sich nun doch nach dem Essen einstellen. 

Hoffe mal die sind morgen wieder weg, denn da geht es zum Dead Vlei und darauf hatten wir uns ja besonders gefreut.

Dass das morgen eine besonders frühe Angelegenheit wird wurde ja schon angedeutet.
Außer man empfindet 4:30 Uhr nicht als früh ...............
 

 

Übernachtung: Camp Site Nummer 28 in Sesriem Rest Camp

Preis:  250 N$ (= 25  €)

Bewertung: 9 von 10

Kommentar: Wegen der Stunde morgens und abends mehr für uns praktisch alternativlos. Insgesamt ruhiger und netter Campigplatz (vor allem wenn man wie wir weiter am Rand ist) und alles da was man braucht – tolle Umgebung !




Bild des Tages:

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Spuren im Sand - im Sossusvlei-Gebiet - einem der schönsten Orte Afrikas
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 14. Juni 2013, 22:49:55
Echt? Zum Dead Vlei kommt man nur auf die harte Tour? Ich bin doch so ein Weichei... Also das Tiefsandfahren wird noch eine Herausforderung für meine Nerven. Denn Dead Vlei steht ganz oben auf meiner Liste!
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 14. Juni 2013, 23:03:44
Echt? Zum Dead Vlei kommt man nur auf die harte Tour? Ich bin doch so ein Weichei... Also das Tiefsandfahren wird noch eine Herausforderung für meine Nerven. Denn Dead Vlei steht ganz oben auf meiner Liste!
Dead Vlei muss man schon gesehen haben - aber unbedingt zum Sonnenaufgang.
Zusätzlicher vorteil - am frühen Morgen ist der Sand noch sehr fest und lässt sich recht gut fahren.
Überhaupt wie tief der Sand ist ändert sich natürlich ständig.
Bei uns war es wohl recht tief - aber die Strecke ist kurz (nur ca. 5 km) und das ist schon machbar.
Ich würde das aber auch wie wir am Abend vorher einfach mal scouten und probieren - dann weiß man schon was einen erwartet.
Es gibt übrigens auch noch ein Hidden Vlei (ist aber nicht so spektakulär wie das Dead Vlei) - aber das haben wir damals nicht mehr geschafft.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Petner am 14. Juni 2013, 23:40:37
Wenn ich an Namibia denke, fällt mir als erstes Tommy Jaud's Buch Hummeldung ein. Gerne lese ich hier mit und Schau mal, ob es euch ähnlich ergangen ist ;)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 14. Juni 2013, 23:58:24
Willkommen in unserem Camper Petner - vom Hummeldumm haben wir uns weitesgehend ferngehalten - eine in Horden auftretende Spezies deren Nähe wir auf Reisen nicht unbedingt suchen.  ;)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 15. Juni 2013, 18:28:34
Hier geht's erst morgen weiter - wir sind heute Abend unterwegs.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Silvia am 16. Juni 2013, 09:46:28
Ich bin jetzt auch noch schnell hinterhergerast und aufgesprungen.... Köcherbäume, Kolmanskuppe und jetzt Sesriem *seufz* wunderschöne Erinnerungen werden wach bei diesen herrlichen Fotos.    :happy:

Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Ilona am 16. Juni 2013, 10:11:06
Noch eine, die hinterher geeilt ist  :toothy9:.

Also Horst, ich muss schon sagen schreiben, dass ich mich zuvor nie mit Namibia beschäftigt habe, da der USA-Virus halt übermächtig ist  :zwinker:.

Aber, das ist nicht nur eine abenteuerliche Reise, sondern die Landschaft ist so vielfältig und selbst Badewannen stehen mitten in der Wüste :totlach:. Dann fand ich noch den Paarhufer so (http://www.smileygarden.de/smilie/Liebe/herz-001.gif) (http://www.smileygarden.de)ig, der morgens mitfrühstücken wollte. 
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 16. Juni 2013, 10:38:24
Guten Morgen zusammen


Ich bin jetzt auch noch schnell hinterhergerast und aufgesprungen.... Köcherbäume, Kolmanskuppe und jetzt Sesriem *seufz* wunderschöne Erinnerungen werden wach bei diesen herrlichen Fotos.    :happy:
So geht es mir auch beim schreiben - wunderbare Erinnerungen - einer großartigen Reise - und gerade das Erlebnis Dachzeltcamper hat diese Reise geprägt.


Also Horst, ich muss schon sagen schreiben, dass ich mich zuvor nie mit Namibia beschäftigt habe, da der USA-Virus halt übermächtig ist  :zwinker:.
Du befindest Dich vielleicht schon in der für viele klassischen Schleife - erst Nordamerika dann Namibia.  ;)
Namibia hat landschaftlich ja doch auch einiges vom US-Südwesten aber dazu natürlich das Afrika-Flair und die Tiere.
Als Bonus kommt noch die Deutsche Kaiserzeit-Geschichte dazu - deshalb ist Namibia gerade für uns Deutsche sehr faszinierend und doch recht problemlos zu bereisen.


Zitat
Aber, das ist nicht nur eine abenteuerliche Reise, sondern die Landschaft ist so vielfältig und selbst Badewannen stehen mitten in der Wüste :totlach:. Dann fand ich noch den Paarhufer so (http://www.smileygarden.de/smilie/Liebe/herz-001.gif) (http://www.smileygarden.de)ig, der morgens mitfrühstücken wollte. 

Die spektakulärsten Sachen kommen ja (bis auf KTP & Kolmannskuppe) erst noch - in ein paar Stunden folgt der Trip ins Dead Vlei und dann kann man sicher die Little Five Tour und den Etosha als absolute Highlights nennen.


Jedenfalls feut mich sehr Silvia & Ilona daß Ihr hier mitlest  :)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 16. Juni 2013, 14:23:15
9.Tag, Dienstag 2.11.2010


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_40530jzx2.jpg)
Alle Langschläfer bitte diesen kurzen Satz überspringen denn er schmerzt:

Aufstehen 4:30 Uhr !



Trotz der frühen Stunde (was heißt da „frühe Stunde“ – es ist einfach mitten in der Nacht ) haben wir dazugelernt. Der Bereich rund um das Auto wird vor der Abfahrt inspiziert, ob auch alles im Toyota gelandet ist. Wir kommen zwar heute Mittag wieder hierher – aber so soll es ab jetzt laufen.
Gelaufen wird allerdings erst mal nicht, was auch gut so ist um diese Uhrzeit.
5:15 Uhr reihen wir uns in die wartenden Autos vor dem Parktor ein – wir haben zwar nicht die Pole Position aber immerhin Startplatz 3.

5 Minuten später öffnet das Tor und das erste Auto fährt in den Park. Natürlich nicht ohne den Check mit dem Protokoll. Aber alle stehen schon vom Vortag drin – so wird nur das Permit für heute kontrolliert.
Position 3 ist bald Geschichte – schon 15 Minuten später habe ich die beiden vor mir fahrenden Autos überholt, die wohl auch offensichtlich ungern die „Führungsarbeit“ im Dunkeln übernehmen wollen und fahre durch den bald anbrechenden Morgen zu den immer höher werdenden Dünen, die man sich allerdings noch denken muss – zu sehen ist noch nichts.

Es ist ja ein ganz schönes Stück durch den Park und wir wollen heute morgen bis zum Ende durchfahren – einschließlich der Allradpiste – um dann rechtzeitig zum Sonnenaufgang am Dead Vlei zu sein – zu dem man ja auch noch ein Stück laufen muss.
Nach einer halben Stunde Fahrt setzt die Dämmerung ein und die Dünen beginnen sich vom Nachthimmel abzuheben. Die Düne 45 wäre bereits ein Foto wert – für das wir zumindest jetzt keine Zeit haben.

Irgendwann bewältigen wir den Schlaglochparcours den wir schon von gestern kennen und erreichen den PKW Parkplatz. Der Allrad wird eingelegt (ab jetzt richtig) und mit der Erfahrung von gestern und dem über Nacht fester gewordenen Sand geht es hochkonzentriert aber ohne Schwierigkeiten durch das tiefe Geläuf aus scheinbar unendlichen Fahrspuren.
Ein Schild weist auf den Haltepunkt am Dead Vlei hin. Der Parkplatz für das Sossusvlei ist nur 500 Meter weiter.Noch sind wir das erste Auto heute morgen hier.

Wir sammeln unsere Ausrüstung zusammen und sehen uns um. Wir wissen ungefähr wohin es geht aber von den hinweisgebenden Holzpflöcken die angeblich den Weg weisen sollen ist nicht einmal im Ansatz etwas zu erkennen – wohl völlig von der Wüste verschluckt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1336kcx5b.jpg)
Als wir noch wegen einer Route überlegen näheren sich weitere Fahrzeuge. Hastig springen einige Fotografen heraus und machen sich eilig auf den Weg.

Auch gut – die scheinen sich auszukennen also einfach hinterher.
Inzwischen hat sich die Sonne über die flacheren Dünen gekämpft und wir müssen nicht im Dunkeln gehen aber es ist noch immer kalt als wir über Sanddünenkämme stapfen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1334pglwn.jpg)
Blick Richtung Parkplatz ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1338zdbcr.jpg)
... und in die unendlich scheinende Wüste.




Wir erreichen eine erste kleinere ausgetrocknete Senke in der sich irgendwann mal Wasser als See befunden hat – eine Art Salz-Ton-Pfanne (ein sogenanntes Vlei). Einige abgestorbene Bäume erinnern uns an die Fotos die wir vom Dead Vlei kennen.


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1388p7zcr.jpg)
Wir gehen weiter, inzwischen sind wir knapp 30 Minuten unterwegs. Noch eine kleine Düne und ..... da ist es .....
noch fast gänzlich im Schatten wie erhofft .... das Dead Vlei.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1344bqzom.jpg)
Unwirklich.... faszinierend ... ein magischer Ort.
Eine riesige ausgetrocknete Senke deren Oberfläche wie systematisch angeordnetes Pflaster wirkt.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild138266yex.jpg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1365_zcxef.jpg)
Eine großartige Szenerie – die abgestorbenen Bäume wirken wie Mahnmale der Natur, die ihre langsam sterbenden Äste in den tiefblauen Himmel recken. Dahinter die Dünen, deren Spitzen nun allmählich von der sich höher kämpfenden Sonne angestrahlt werden.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1353i8bhk.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1349x3aga.jpg)
Es wirkt so, als ob das Dead Vlei, die Tote Pfanne, für einige Momente zum Leben erwacht, bevor es dann später im grellen Sonnenlicht wieder erstirbt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1383sgbx7.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1390vpaud.jpg)
Entstanden ist das Vlei (wie auch das Sossusvlei) durch das Versanden des Tsauchabflusses, der ursprünglich wahrscheinlich bis zum 50 km entfernten Atlantik floss. Da das Vlei von einer Sanddüne vom Rest des Tales getrennt wurde, wird es nicht mehr überflutet und wurde dadurch zur brütend heißen Lehmpfanne. Das Ganze ist 900 Jahre her. So alt sind auch die Baumruinen dort, die aufgrund des trockenen Klimas nur sehr langsam verfallen.

Auf besagter großer Düne erkennen wir ganz oben kleine Ameisen -Touristen die den Sonnenaufgang im Vlei von dort beobachten. Die umgebenden Dünen zählen zu den höchsten Dünen der Welt. Eine davon soll sogar 380 Meter hoch sein.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1392esbo2.jpg)
Wir genießen das Schauspiel aus Licht und Schatten.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_4059rqzry.jpg)



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Wir sind von diesem Ort fast zu beeindruckt um uns nur auf unsere Aufnahmen zu konzentrieren und die immer höher kletternde Sonne lässt nicht viel Zeit um die Motive in Ruhe ablichten zu können. Man müsste hier eigentlich vorher schon wissen was man tut – was man wie fotografieren und filmen will – macht aber nichts – selten haben wir einen Ort so intensiv erlebt wie diesen Sonnenaufgang im Dead Vlei.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild142506l4l.jpg)




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Gegen 7:30 Uhr wandern wir zurück zum Auto und fahren das kurze Stück zum berühmten Sossusvlei, das oft als Namensgeber für die ganze Region fungiert.
Der rote Sand der Namib stammt ursprünglich aus der Kalahari. Von dort schwemmt ihn der Oranje River in den Atlantik. Der Benguela-Strom verteilt ihn an der Küste Namibias, von wo aus er vom Wind landeinwärts getrieben wird. Am Atlantik ist der Sand noch gelb, auf seinem Weg ins Landesinnere werden die Körner von einer dünnen Eisenoxidschicht umhüllt, die ihm seine rote Farbe geben. Auf der Höhe von Sesriem fließt der Tsauchab in die Wüste und durchschneidet die Dünen. Er bildet eine Lehmpfanne, die sich nur alle 5-10 Jahre mit Wasser füllt. Den Atlantik erreicht der Fluss aber nie, er versickert spätestens im Sossusvlei.




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Hier zum Sossusvlei bringen die Tourunternehmer in den Shuttle Jeeps auch ihre Touristen. Man treibt sie auf die markante Düne die sich hinter dem Vlei auftürmt und danach geht’s wieder weiter.
So erleben wir eine nervige, nicht enden wollende Horde Touristen die fast im Gleichschritt zum Gipfel der Düne stolpern.
Nach der tollen Atmosphäre am Dead Vlei eher ein Stimmungskiller auf den wir keine Lust haben.
Also zurück zum Parkplatz Dead Vlei und erst mal das längst fällige Frühstück nachholen.

Auf dem Rückweg aus dem Park legen wir natürlich noch einige Foto- und Filmstops ein – so ist es dann doch inzwischen 11 Uhr als wir das Parkgate zum Camp passieren.




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Der bereits angesprochene Tsauchab Fluß ist auch für die Entstehung des Sesriem Canyon verantwortlich dem wir bei sengender Mittagshitze einen kleinen Besuch abstatten, da er praktisch nur wenige hundert Meter vom Camp entfernt liegt. 2 Millionen Jahre hat der Tsauchab gebraucht um diesen etwa 30 Meter tiefen Canyon aus dem Sedimentstein zu fressen, soviel Zeit nehmen wir uns nicht und haben nach einer Stunde genug.



Mein Bauch rebelliert inzwischen wieder deutlicher, und verwöhnt mich auch mit kleinen Krämpfen. Da kommt das Mittagspäuschen gerade recht. Im Shop der uns mittags noch kühle 37 ° C anzeigt, kaufe ich mal magenschonenden Tee & Salzletten und beziehe in die Runde zum Campingplatz auch das Klo mit ein. 





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Leicht ermattet auf der Matte
Durch die kurze Nacht, das bereits absolvierte Morgenprogramm und die zunehmende Hitze sind wir reichlich müde.
Wir legen unsere Iso-Matten in den Schatten unter den Baum unserer Campsite und schlafen ein Ründchen. Nebenbei haben wir hier übrigens auch die eine oder andere Tiersichtung. Nach den „treuen“ Schakalen vom Abend schauen heute Mittag einige Strauße vorbei. 






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Gegen 16 Uhr haben wir wieder Lust auf den zweiten Trip hinein in die Dünen der Namib. 
Am Gate wirft der Parkwächter einen Blick in sein Protokoll (und die Rückkunftszeit vom Vorabend) und ermahnt uns noch rechtzeitig zurückzukommen. Heute – das haben wir uns vorgenommen, soll es gemütlich zurück gehen.
Wieder geht die Fahrt durch den Park bis zum PKW Parkplatz. Von hier wandern wir einfach in die Dünen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_4086o4o44.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_4087brpeq.jpg)
Herrlich – ganz alleine – kein Mensch weit und breit – nur der endlose Sand und das Spiel aus Licht und Schatten und der Wind der unablässig an den Sandbergen modelliert.





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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1596xvqi5.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1601wkp0u.jpg)
Gut eine Stunde sind wir unterwegs und erzeugen viele Spuren im Sand, ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1621wlr5t.jpg) 
von denen nichts zurückbleiben wird. Dafür sorgt der Wind der die Dünen jeden Morgen wie neu erschaffen aussehen lässt. 





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Mit dem Dead Vlei hinterlässt dieser Abendausflug den stärksten Eindruck von der roten Wüste ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_4091zuowr.jpg)
... und das nicht nur in unseren Schuhen.




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Einsames Oryx nahe dem Parkeingang





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild16496wpoa.jpg)
Diesmal sind wir bereits 30 Minuten (!) vor der Deadline im Camp zurück.
Im allerletzten Licht wird das Zelt aufgebaut und der Grill angeworfen.




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Heute kredenzt  „Schmack der Meisterkoch“ Thüringer Grillwürstchen, gegrilltes und in Olivenöl getauchtes Brot (voll lecker) und den schon als Erfolgsgeschichte geltenden Feta-Paprika-Zwiebel-Salat. 


Danach gibt’s für jeden noch was Gutes zu trinken. Während der Schakal unser Abwasser am Baum scheinbar besonders gut findet halten wir uns lieber an unseren bewährten Gin Tonic und als Nachtisch dazu dann noch die tägliche Malarone (Malaria) Tablette die wir für den abschließenden Besuch im Etosha auf den Speisezettel genommen haben.
Der Tag endet mit dem Gang zum Waschhaus (duschen und umziehen für die Nacht) und dem Zurechtrücken meines Schlafhabitats – wie gewohnt löst das bei Petra, die fast schon weggedämmert war, immer wieder maßlose Freude aus.
Inzwischen sind wir gut organisiert, wissen, wo wir unsere Gerätschaften finden, könnten das Dachzelt mit der Stoppuhr aufbauen, haben uns daran gewöhnt, dass wir von morgens bis abends dreckig und verstaubt sind, dass unsere Koffer und unsere Ausrüstung ständig verstaubt sind und sind daran gewöhnt unser Lager im Dunkeln auf- und abzubauen. Belohnt werden wir mit der wundervollen Natur um uns herum, den Sternen über uns, der Tatsache im November abends im Freien zu grillen und zu sitzen und natürlich wieder den unvergleichlichen Sound of Africa in uns aufzunehmen – den man in einer Lodge nicht hört.

Unser Wagnis Dachzelt-Tour ist schon jetzt ein vollauf gelungenes Experiment.
Für uns steht fest – wenn Afrika – dann nur so – das ist einfach genial.
 

 

Übernachtung: Campsite in Sesriem Rest Camp

Preis:  250 N$ (= 25  €)

Bewertung: 9 von 10

Kommentar: Wegen der Stunde morgens und abends mehr für uns praktisch alternativlos. Insgesamt ruhiger und netter Campingplatz (vor allem wenn man wie wir weiter am Rand ist) und alles da was man braucht – tolle Umgebung !

 

 

Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/xdeadvleis6p13.jpg)
morgens im Dead Vlei
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Ilona am 16. Juni 2013, 15:06:15
Heijeijei *jetztfehltmirderApplausSmiley" was sind das für tolle Bilder aus dem Dead Vlei  :thumb:. Also, das frühe Aufstehen hat sich gelohnt!

Ich hoffe, deine Verdauungstraktbeschwerden haben sich danach beruhigt  :zwinker:.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 16. Juni 2013, 15:12:24
Heijeijei *jetztfehltmirderApplausSmiley" was sind das für tolle Bilder aus dem Dead Vlei  :thumb:. Also, das frühe Aufstehen hat sich gelohnt!
Auf jeden Fall - für's Dead Vlei muss man sich mal wirklich frühmorgens aus den Federn wuchten und die Bilder sind zu 90% von Petra - ich bin bei uns ja das (Film)Kamerakind.

Zitat
Ich hoffe, deine Verdauungstraktbeschwerden haben sich danach beruhigt  :zwinker:.
Noch nicht ganz - es hat noch 2-3 Tage und 2 Apotheken gedauert - aber im Etosha war ich dann wieder Ok.  :)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 16. Juni 2013, 16:43:53
Was soll ich dazu schreiben? Seufz! Einfach nur g..l!
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Silvia am 17. Juni 2013, 08:42:14

 :thumb:  Herrlich die Fotos aus dem Dead Vlei!!! 
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: DocHoliday am 17. Juni 2013, 17:46:56
Oh Mann, da werden Erinnerungen wach und die Sehnsucht nach Afrika bekommt neue Nahrung - als ob das nötig gewesen wäre ;)

Dead Vlei war auch für mich eines der absoluten Highlights meiner ersten Namibia-Tour. Es hat was magisches, wenn das Tal mit den malerischen toten Bäumen so langsam ins Licht der Morgensonne getaucht wird.

Die 4WD-Strecke fand ich halb so wild, hat eigentlich richtig Spaß gemacht. Zumindest auf dem Hinweg. Auf dem Rückweg haben sich bei mir die Shuttlefahrer einen Spaß daraus gemacht, mit 4 Autos nebeneinander fast die gesamte Piste zu blockieren und mich ganz an den Rand abzudrängen, wo der Sand noch tiefer war. Aber ich war bockig und habe mich einfach geweigert, stecken zu bleiben ;D

Habt Ihr eigentlich etwas davon gesehen, dass auf der Zufahrtstraße Geschwindigkeitskontrollen gemacht wurden? Man liest gelegentlich, dass so etwas passiert. Bei mir zum Glück nicht. Nach dem Sonnenuntergang an der Düne 45 musste ich schon 100 fahren, um rechtzeitig am Tor zu sein. Und ich war nicht mal der schnellste.

Jetzt bin ich auf die Little Five gespannt. Die habe ich damals ausgelassen.

Schloss Dusiwib ist übrigens durchaus einen Besuch wert, wenn man eine Stunde Zeit hat. So ein Rittersaal mitten in der Wüste hat schon was.

 
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 17. Juni 2013, 19:56:19
Habt  Ihr eigentlich etwas davon gesehen, dass auf der Zufahrtstraße Geschwindigkeitskontrollen gemacht wurden?
Nein - wir sind wohl zu schnell dran vorbeigebraust.  ;)
Jedenfalls wir waren vor allem morgens aber auch an einem Abend schon gut mit Tempo unterwegs - weit über das erlaubte hinaus und hatten auch ein schlechtes Gewissen - aber es ging gut.
Wenn einem da ein Tier reinrennt ....
Dazu ist die Asphaltpiste ja ganz schön mit Schlaglöchern gesegnet.
Zumindest - weder ganz früh morgens noch spät abends ist mit Gegenverkehr zu rechnen.  ;)


Zitat
Jetzt bin ich auf die Little Five gespannt. Die habe ich damals ausgelassen.
Das war ein echtes Highlight mit Chris - dem Entertainer der Wüste.
Kann man wirklich nur empfehlen.

Zitat
Schloss Dusiwib ist übrigens durchaus einen Besuch wert, wenn man eine Stunde Zeit hat. So ein Rittersaal mitten in der Wüste hat schon was.
1997 war ich da schon mal (und hab's mir auch von innen angesehen) - daher habe ich mir ja auf die Stirn gepatscht als wir plötzlich vor dem Ding gelandet sind.  ::)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Michael am 17. Juni 2013, 20:02:26
Mist, jetzt ist es passiert!

Horst, Dein Bericht und die Bilder haben mir Lust gemacht nach Namibia zu fahren.
Bis einschließlich gestern war ich fest davon überzeugt, dass Afrika zwar "nett" ist, mich aber nicht als Reiseland reizt.
Ich befürchte, das hat sich gerade gändert.

"Danke"!  ;)

Och Mensch, wo soll ich denn noch überall hin?!?
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 17. Juni 2013, 20:03:39
@ Michael:  :toothy9:
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Ilona am 17. Juni 2013, 20:35:19
Mist, jetzt ist es passiert!

Horst, Dein Bericht und die Bilder haben mir Lust gemacht nach Namibia zu fahren.
Bis einschließlich gestern war ich fest davon überzeugt, dass Afrika zwar "nett" ist, mich aber nicht als Reiseland reizt.
Ich befürchte, das hat sich gerade gändert.

@ Michael:  :toothy9:

Tja, sollten wir in diesem Fall nicht gleich einen Bus mieten  :zwinker:? Bei mir ist auch der Funke übergesprungen  :adieu:.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 17. Juni 2013, 20:38:15
Nee, Leute! Gemeinsamen Bus mieten geht nicht. Da hat man gleich so einen üblen Ruf weg. Aber so ein Konvoi mit ein paar Hilux(en?) wäre ja auch interessant.  ;D
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Michael am 17. Juni 2013, 20:42:14
Nee, Leute! Gemeinsamen Bus mieten geht nicht. Da hat man gleich so einen üblen Ruf weg.
Ich weiß, was Du meinst, ich hab "Hummeldumm" gelesen! :lach:
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 17. Juni 2013, 20:46:14
Nee, Leute! Gemeinsamen Bus mieten geht nicht. Da hat man gleich so einen üblen Ruf weg.
Ich weiß, was Du meinst, ich hab "Hummeldumm" gelesen! :lach:

Ich noch nicht. Falls also einer das Buch über hat... In 2 Monaten habe ich einen 10 Stunden Flug vor mir - und 2 Wochen später auch wieder zurück. Da könnte ich´s schaffen.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 17. Juni 2013, 21:44:16
Mist, jetzt ist es passiert!

Horst, Dein Bericht und die Bilder haben mir Lust gemacht nach Namibia zu fahren.
Bis einschließlich gestern war ich fest davon überzeugt, dass Afrika zwar "nett" ist, mich aber nicht als Reiseland reizt.
Ich befürchte, das hat sich gerade gändert.

"Danke"!  ;)

Och Mensch, wo soll ich denn noch überall hin?!?
Namibia und Südafrika sind als Länder für Leute ideal die nicht nur Safaris haben wollen und nur auf Tiersichtungen stehen (wobei das auch einen extremen Reiz hat - wer das mal gemacht hat wird wissen wie man von einer spektakulären Sichtung elektrisiert sein kann) - in beiden Ländern gibt es auch viel anderes zu sehen und die roten Dünen des Sossusvlei sind einzigartig schön und zusammen mit dem Etosha sicher das Zugpferd des Landes.
Ich kann eine Reise dorthin nur wärmstens empfehlen - den frieren wirst Du dort normalerweise nicht.  ;)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 17. Juni 2013, 21:48:30
10.Tag, Mittwoch 3.11.2010

 

Als wir heute morgen um 5 Uhr aus dem Zelt steigen sehen wir im Licht unserer Stirnlampen nächtliche „Pinkelspuren“ rund um unser Lager.

Da ich mal nicht davon ausgehe, dass das Petra war, scheinen uns hier die Schakale unsere Grenze aufzeigen zu wollen.
Diese Campsite am Rande des Campingplatzes ist offensichtlich mehr Wildnis als Zivilisation. 





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild165427u01.jpg)
Ein bisschen später als gestern – um 5:40 Uhr fahren wir in den Park ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1670xouv8.jpg)
...und halten diesmal für den Sonnenaufgang an der Düne 45.






(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild16823wufn.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_4100phuec.jpg)
... immer zwei Schritte vor und einen rutscht man wieder zurück ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild16779nu56.jpg)
... und bewundern, wie sich das Licht über dem schönsten Sandkasten der Welt ausbreitet.
Phänomenal !





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Gegen 8:30 Uhr sind wir zurück im Camp, betanken den Wagen, kaufen kurz im Shop  ein und fahren ein letztes Mal auf unsere schon lieb gewonnene Campsite.
Bei Kaffee und magenschonendem Tee (für mich) frühstücken wir und bekommen Besuch von einem recht kontaktfreudigen Schwarm Vögel, die sich wie Piranhas auf jeden herabfallenden Krümel stürzen.
 
Unerwartet ziehen dunkle Wolken auf. Ein guter Zeitpunkt um Abschied zu nehmen von unserem Lagerplatz mit dem schönen Kameldornbaum – war toll hier !
Auch vom Klo in Sesriem verabschiede ich mich noch einmal persönlich ...



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... und dann geht es weiter zunächst das kurze Stück bis zur C19 und dann weiter nach Norden durch die eindrucksvolle Namib – die unsere Augen mit gelben Graslandschaften vor schroffen Gebirgszügen verwöhnt.




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Solitaire ist für fast alle Namibdurchquerer ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg nach Norden und für manchen sicher die letzte Hoffnung auf Benzin, etwas zu trinken oder gar das lang ersehnte Klo.  ;) 
Wer das alles wie wir im Moment mal nicht braucht, sollte trotzdem einen Stop einlegen.




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Die alten Autowracks die hier herumliegen sind eine willkommene Unterbrechung der Fahrt wohin auch immer sie gehen mag.
Unsere Richtung ist klar – wir wollen nach Nordwesten, nach Walvis Bay und Swakopmund an die Atlantikküste.





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Das Gehoppel über Stock und Stein dorthin geht eher selten durch sehenswerte Landschaft – meist ist es ziemlich öde. Irgendwann wechselt es leider nur noch zwischen langweilig und megaöde. Eigentlich müssten Fahrer und Beifahrer die Fahrt schlafend verbringen – sie mit offenen Augen zu absolvieren gleicht purer  Energieverschwendung. 
Einzige Abwechslung bietet der Kuiseb Canyon der hinab und wieder hinauf gefahren wird und gelegentlich mal ein paar Strauße neben (oder auf) der Piste. 





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Auf dem letzten Drittel der Strecke wird die Beschaffenheit der Piste erträglicher – die Landschaft allerdings nicht.

Es zieht sich. Gegen 13 Uhr nähern wir uns langsam der Küste und sehen vor uns ein dichtes Wolkenband. Hmmm, sollte das das erste schlechte Wetter der Reise werden ?
Es sieht richtig mies aus – na ja, auch das muss es mal geben – die kleine Regenzeit steht ja sowieso in Namibia vor der Tür.

Die letzten Kilometer ziehen sich wie 30 Jahre alter Kaugummi. Endlich stoßen wir auf das Hinweisschild das „Walvis Bay 7km und Swakopmund 30 km“ verkündet. Wir biegen Richtung Swakopmund nach Norden ab.
Nicht nur die Teerstraße („aaaaahhhhhh“) steigert unsere Laune – auch die Fahrt längs der urplötzlich auftauchenden gelben Dünenberge gefällt uns trotz des fehlenden Sonnenscheins sehr gut.





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Gegen 14 Uhr überqueren wir schließlich den Swakop River und biegen auf die alte Kaiser Willhelm Straße ab, die heute Sam Nujoma heißt (benannt nach dem ersten und langjährigen Präsidenten – der in jeder Stadt Namibias inzwischen „seine Straße“ hat).
Die Sam Nujoma führt als eine Art Hauptstraße in die „deutsche Stadt“ Swakopmund. Überall und unübersehbar sind deutsche Geschichte und deutsch-namibianische Gegenwart in den Häuserzeilen der Innenstadt. 

 

 

Für eine Stadtbesichtigung haben wir (noch ) keine Zeit – wir brauchen erst mal ein Quartier. Wir hatten entschieden, daß wir hier in der Stadt zur Abwechslung noch mal eine feste Unterkunft wählen. Vorstellung – preislich fast geschenkt aber spitzenklasse – wäre genau recht.  ;) 



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Beim zweiten Versuch werden wir fündig. 60 € entspricht jetzt nicht ganz der Kategorie „geschenkt“, aber es ist im erträglichen Rahmen und das Orange House Bed & Breakfast ist wirklich eine gute Wahl, mit schönem Garten im Innenhof und fast luxuriösen Räumlichkeiten.




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Für das schöne Zimmer sind wir fast zu dreckig ....

Für morgen haben wir uns für die Little Five Tour angemeldet – dem Tour Operator Chris aber noch keine Rückmeldung gegeben wo er uns morgen abholen kann (wissen wir ja auch erst seit eben).
Petra ruft bei ihm an und bekommt zunächst einen gehörigen Schreck. Chris wollte uns – da wir uns noch nicht gemeldet hatten eben von der Liste streichen.
Was er in den Antwort-Mails an Petra vergessen hatte war dazuzuschreiben, dass man sich 48 Stunden vor der Tour noch mal melden muss – da er eine große Warteliste hat – haben wir also noch Glück mit unserem Anruf gehabt – wir werden morgen um 7:45 Uhr vom B&B abgeholt. 




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Weniger Glück habe ich mit meinem Magen der heute ohne Schmerztablette äußerst unangenehm auf sich aufmerksam macht. Also beginnen wir den Stadtrundgang in Swakopmund mit dem Besuch einer Apotheke. Die scheint gut eingerichtet und hat auch Imodium.

Ein paar Blocks unterhalb der Innenstadt nahe dem Leuchtturm parken wir den Wagen – „beauftragen“ einen Parkwächter und ziehen mit unseren Kameras los.




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Jetty - die alte Landungsbrücke von Swakopmund
Ob das Imodium meinen Magen wieder einrenkt ist noch ungewiß – für’s Wetter scheint es schon mal geholfen zu haben – es reißt innerhalb von Sekunden völlig auf und auch hier in Swakopmund bekommen wir strahlenden Sonnenschein. 



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Obwohl nur noch etwa 10 Prozent der Einwohner deutscher Abstammung sind, ist ihr Einfluss auf das Stadtleben nicht zu verkennen. Swakopmund gilt bis heute als „deutscheste” Stadt Namibias, woran auch die Umbenennung einer Reihe der ursprünglich deutschen Straßennamen in „zeitgenössisch afrikanische” wenig geändert hat. Die einzigartige Mischung aus deutschem Nordseebad, afrikanischer Bevölkerung und imposanter Dünenlandschaft macht Swakopmund nach wie vor zu einem besonderen Ziel. 





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Zwei Stunden schlendern wir durch die 35.000 Einwohner zählende Stadt.


Da ich mich heute nichts wirklich nahrhaftes zu essen traue – kochen wir uns auf dem Zimmer mit dem Wasserkocher je eine unserer Notfalltütensuppen mit diversen Kräckern und Salzletten und dazu einen Salat. Essen gehen hätte sich heute nicht gelohnt. 
Immerhin gibt’s noch den obligatorischen GinTonic (schon komisch – haben wir vorher jahrelang nicht getrunken aber hier passt’s irgendwie) und dann die notwendige Mütze Schlaf. 


Wir sind sehr gespannt und freuen uns auf die Little 5 Tour mit Chris – die sehr gut sein soll. 
Mal was ganz anderes ..... und doch .... wieder wird es Spuren im Sand geben .... diesmal vor allem ganz kleine .....

 

 

Übernachtung: Orange House, Swakopmund

Preis:  60 €

Bewertung: 9 von 10

Kommentar: schönes Haus, sehr sauber, großes Zimmer und Bad, gemütliche Atmosphäre insgesamt sehr zu empfehlen



Bild des Tages:

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Wagentausch in Solitaire ?
Nein - nur eine "kurze" Spritztour ....
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Ilona am 18. Juni 2013, 08:23:07
Für das schöne Zimmer sind wir fast zu dreckig ....

Na, da half bestimmt duschen  :zwinker:.

Das ist aber doof, dass dir dein Magen weiter so übel mitspielte. Ich weiß ja nicht, wie in Solitaire die Toiletten aussehen, doch wenn sie so sind, wie die alten Karren  :verpiss:.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Michael am 18. Juni 2013, 17:47:00

Nee, Leute! Gemeinsamen Bus mieten geht nicht. Da hat man gleich so einen üblen Ruf weg.
Ich weiß, was Du meinst, ich hab "Hummeldumm" gelesen! :lach:

Ich noch nicht. Falls also einer das Buch über hat... In 2 Monaten habe ich einen 10 Stunden Flug vor mir - und 2 Wochen später auch wieder zurück. Da könnte ich´s schaffen.

Klar, kannst meines gerne mitnehmen! 😊
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 18. Juni 2013, 20:40:33
Meine Adresse hast du ja....  :happy:
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 18. Juni 2013, 21:58:19
So weiter geht's mit einem der Highlights der Tour - ganz am Ende gibt es ein Bonus Video.  :)


11.Tag, Donnerstag 4.11.2010


Heute klappt es doch tatsächlich mal mit einem Frühstück im Hellen. Schade, dass ich mir am leckeren Buffet nicht so richtig den Magen vollstopfen kann wie ich es wahrscheinlich sonst gemacht hätte – Tee, etwas Toast und eine Schmerztablette – mehr gibt es für mich nicht. Wehmütig sehe ich Petra beim Brötchenschmieren zu ..... und kann ihrem Blick entnehmen, dass es mir gar nicht schadet wenn ich mal kürzer trete ....  ;)

Jedenfalls, wandern wäre heute schwierig – aber das steht ja auch nicht an.

Gegen 7:45 Uhr warten wir mit unserer Foto- und Filmausrüstung vor dem B&B auf einen Fahrer von Living Desert Adventures (http://www.livingdesertnamibia.com/index-de.htm  ) –  einem der beiden Unternehmen in Swakopmund, das die Little Five Tour anbietet.

Ein Kleinbus fährt vor und öffnet die Tür. Wir steigen ein – wundern uns aber über das große Auto. Petra fragt für wie viele Leute das denn wäre. 23 – und wie sich im nachfolgenden Gespräch herausstellt – der gute Mann will zwei Leute für eine Delfintour abholen.
Ok – nichts wie raus aus dem Auto – da sind wir leicht falsch.  :))

5 Minuten später nähert sich ein Landrover  – ja, diesmal ist es richtig. Der Fahrer ist älteren Jahrgangs und stellt sich als Darryl vor. Er wird noch ein paar Leute holen (natürlich alles Deutsche wie üblich) und das zweite Auto heute auf der Tour fahren. Chris und das andere Fahrzeug treffen wir dann später. Wir unterhalten uns mit Darryl. Er hat früher als Elektroingenieur für eine Minengesellschaft gearbeitet und kennt geologisch jeden Krümel. Hätten wir nicht nach 5 Minuten geistig abgeschaltet wir nun auch......

Auf jeden Fall ist er sehr nett und weiß (ganz offensichtlich) sehr viel.

Nachdem die 5 Deutschen (eine Familie bestehend aus 2 Brüdern, Ehefrau des einen, Mutter und Schwiegermutter – auch eine ungewöhnliche Konstellation) abgeholt worden sind fahren wir zu den Dünen am Stadtrand und treffen auf den zweiten Landrover.

Wenige Augenblicke später stehen wir Chris gegenüber.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_4117ookbb.jpg)
Am Fuß einer Düne versammelt Chris seine 14 Tourgäste um sich.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_41233qk67.jpg)
Der Mann ist schon zu einer kleinen Legende geworden in den wenigen Jahren seit er in Swakopmund diese originelle Tour anbietet. Warum das so ist, sollten wir schnell erleben.


Wir werden begrüßt und Chris fragt jeden nach seinem Vornamen, Beruf und in welchen Beziehungen die Leute zueinander stehen. Was danach folgt habe ich so noch nicht erlebt. Der Mann ist eine Mischung aus Harald Schmidt in seinen besten Zeiten und Bernhard Grizmek der in einen Ecstasy-Cocktail gefallen ist.

Chris hat nicht nur ein unglaubliches Wissen über die Wüste – er garniert das auch noch höchst unterhaltsam indem er seine Tourteilnehmer ständig in seine „Performance“ einbaut – spitze.
Aus Jens (einem Büffel von fast 2 Meter Größe) wird dann eben „Jensi“ und seine Mutter wird dann als „Mama“ mit in die Erklärungen über die Wüste eingebaut.
Dazu hat er eine drollige Art – und spricht einen Mix aus Deutsch mit englischen Versatzstücken garniert – einmalig.

 

Und so klingt das bei Chris wenn er über Afrika philosophiert:

Afrika ist nicht nur Elefanten, ok ?
Afrika ist auch die Fliegen in Deine Nase. Afrika ist die Mosquito beißen auf Dein Popo Mama.
And Petra if you smell your arm and it doesn’t stink you’re still in Germany ! Ok – must stink – then you are in Afrika !
Ok, und wenn du nicht Staub in die Gesicht hast bist du auch nicht in Afrika. Und die Sonnuntergang in abends und die Sterne und die Landschaft, die Savanne, die Bäume, die Blume, die Insekten, die Schlange, die Reptilen, die Mensch und Elefant zusammen - das ist Afrika.”



Die Little 5 – das sind übrigens “Gecko, Spinne, Sidewinder-Schlange, Chamäleon, Echse“




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1832sej0f.jpg)
Chris beginnt die Tour aber damit uns eine (Wander-)Düne zu erklären, deren Aufbau und Winkel immer gleich ist.
Nämlich 30 ° und 15 °.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1841gmjmx.jpg)
Auch den Kreislauf aus Nebel der Pflanzen befeuchtet und der damit verbundenen (fast unglaublichen) Nahrungskette erklärt Chris auf faszinierende Weise. Ein Gemisch aus Sträuchern nennt er dabei immer wieder Müsli.

Also die Nahrungsgrundlage für viele der für Touristen wie uns sonst unsichtbaren Lebewesen hier in der Wüste.

Dann springt er zur Düne und fängt unvermittelt das Buddeln an. Überhaupt – gebuddelt wird bei dieser Tour von Chris sehr viel. Heute hat er dabei Schwerstarbeit zu leisten - hat aber auch Erfolg.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild18377ekmy.jpg)
Tatsächlich gräbt er nach einigen Minuten eine Cartwheeling Spider (Radspinne) aus und setzt sie für uns auf den Sand. Sogar das Makrofotografieren und die Fotoeinstellungen erklärt er noch einem der Teilnehmer mit seiner Kamera.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild18350bjsw.jpg)
Bitte recht freundlich




Dann will Chris uns das Herabrollen der Spinne vom Dünenkamm demonstrieren.

Er packt die Spinne ans Ende seines Stockes und läuft einige Meter in Richtung eines Dünenkamms und wir natürlich hinterher.
Auf dem Kamm angekommen ist plötzlich seine mühsam ausgegrabene Spinne weg.
Wir sehen uns um und ich entdecke die Spinne neben mir auf „Jensi’s“ Schuh.
Chris ist froh nicht noch einmal graben zu müssen und „Jensi“ dass er die Spinne los ist (von der er vorher gar nichts bemerkt hatte).
Tatsächlich rollt die kleine auch als „Dancing White Lady“ bekannte Spinne sich x-mal überschlagend den Dünenhang hinab – Experiment gelungen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1882eskj8.jpg)
Auch mit dem Wetter zeigt sich Chris’ Feeling für die Wüste. Die Sonne kämpft sich durch und es wird strahlend schön. Ein Novum für die letzte Zeit hier – es muss davor wirklich mies gewesen sein. Das Wetterglück bleibt uns hold.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild18642mj9v.jpg)
Chris erklärt uns die Wüste




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1887tzku3.jpg)
Petras Lieblingsgeschichte dieses Tages ist natürlich Chris’ Frage wie viele Arten der kleinen schwarzen Klopfkäfer es hier in den Dünen Swakopmunds gibt.
Petras Antwort – die ins Blaue (also vielleicht in den inzwischen blauen Himmel ) geschossen war – 200 – macht den Entertainer Chris fast sprachlos. Noch nie sagt er uns, hätte jemand in 6 Jahren diese Frage richtig beantwortet, aber wie er gleich wieder Oberwasser bekommt – Petra würde in der Buchbranche eben viel lesen.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1849lnjpt.jpg)
Beim Auffinden der Spinne alleine bleibt es natürlich nicht. Auch die anderen Exemplare der Little Five findet Chris allesamt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1853mej5y.jpg)
Posing for our cameras - ein Gecko





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1858pojv3.jpg)
Düneneidechse





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1862cpjlt.jpg)
Anhänglich





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_41304zuua.jpg)
Darryl auf der Suche nach den Little 5





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild18759hkym.jpg)
Der nächste Fund - im Gebüsch entdeckt Chris eine Sidewinder Schlange die sich gleich wieder im Sand eingräbt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1896sgkff.jpg)
Am faszinierendsten ist das Chamäleon das Chris in einem Busch entdeckt.
Für die nun kommende Show sammelt Chris immer ein paar Käfer in einem Einmachglas für das Chamäleon.

Blitzschnell fährt das Tier seine Zunge aus und schnappt sich den Käfer.





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Mit einigem Knirschen wird der kleine Kerl dann genüsslich verspeist – also wie bei den großen 5 – fressen und gefressen werden.





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Nun wird das Chamäleon vorsichtig auf den Sand gesetzt. Augenblicklich wechselt das Tier seine Farbe von braun auf gelb. Auch hier gibt's noch einen Käfer.





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Am schärfsten ist aber – wie Chris es nennt – der an Michael Jackson angelehnte „Moonwalk“ des Chamäleons – ein Vor- und Zurückwippen, das Chris ebenfalls mit einem hingehaltenen Käfer provoziert. Das Wippen ist eine Schutzfunktion und soll Vögel irritieren, damit das Chamäleon nicht als Beute erkannt wird.


Anzumerken wäre noch dass Chris (mal mit Ausnahme der Käfer ... aber bei 200 Arten .....  ;) ) alle seine kleinen Stars wie rohe Eier behandelt. Alle werden wieder an ihren Platz zurückgesetzt. Er achtet darauf, dass sie nicht zu lange der Sonne ausgesetzt sind oder weil er sie aus ihrem Versteck genommen (oder ausbuddelt) hat anderen Räubern zum Opfer fallen.
Sie sind seine Arbeitsgrundlage – die er hegt und pflegt.

Somit sind alle "kleinen 5" gefunden



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1940yhujp.jpg)
Danach geht es hinein in die Dünen.
Unerwartet ist die Dünenlandschaft hier bei Swakopmund ein weiteres Highlight der Tour. Die gelben Sandberge die nun in der Sonne leuchten lassen bei jedem Landschaftsfan das Herz höher schlagen – wunderschön.



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Wie per Achterbahn fahren Chris und Darryl ihre Autos die Dünen hinauf und in Schräglage wieder hinunter das man aufpassen muss sein Frühstück bei sich zu behalten – zum Glück war’s bei mir ja nicht viel.




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Tourende am atlantischen Ozean

Gegen 13 Uhr verabschiedet sich Chris von uns und Darryl fährt uns zurück in die Stadt. Natürlich gibt’s auf der Fahrt noch ein Schwätzchen mit Darryl.

Wir erfahren, dass Chris und sein heutiger Konkurrent Tommy einst Desert Adventures zusammen betrieben haben – die beiden aber irgendwann nicht mehr gut klar kamen. Beides wohl große Egomanen mit denen es nicht immer einfach sei;  Tommy hat dann später sein eigenes Unternehmen aufgemacht. Sicher ist er auch gut. Ob er so gut ist wie Chris können wir nicht beurteilen – aber Chris ist jedenfalls große klasse und seine Tour ihr Geld wert.
Eigentlich ist so jemand hier in der Wüste verschenkt wenn man bedenkt, welche Pappnasen in Deutschland als Comedians im Fernsehen unterwegs sind. Dazu hat er ja auch noch richtig was drauf.

Bevor wir Swakopmund verlassen gilt es noch einige Erledigungen in der Stadt zu machen. Tanken, Geld ziehen, noch mal kurzes shoppen bei Woermann und auch noch mal in die Apotheke – das Imodium hat leider nicht geholfen. Diesmal bekomme ich einen klebrigen Saft der wahrscheinlich innerlich komplett alles zukleistert .....




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Die Fahrt nach Osten verläuft relativ ereignislos. Aus der Ferne können wir irgendwann die Spitzkoppe ausmachen. Eine Zeitlang hatten wir überlegt ob es heute zu diesem Felsen oder zur Ameib Ranch mit der „Bulls Party“ gehen soll und uns für letzteres entschieden. Alles kann man in 16 Tagen leider nicht machen.

Wir erreichen Usakos – die größte Ansiedlung dieser Gegend.
Ärmlich wirken die Hütten und Menschen die wir rund um Usakos wahrnehmen.






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Einige der Menschen winken uns zu.





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Wie so oft sieht man irgendwo in der Pampa Leute auf der Straße oder am Straßenrand im Schatten sitzen und warten .... worauf ?
Vielleicht auf jemand der sie irgendwann mitnimmt oder einfach auf nichts ... wer weiß das schon.





Von Usakos geht es auf ordentlicher Piste nach Norden ins Erongo Gebirge bis zum eindrucksvollen Gate der Ameib Ranch. Hier stehen zwei Wächter die uns Einlaß gewähren.
Auf den letzten Kilometern der Farmroad darf man seine Blicke nicht gänzlich auf die nicht wenigen Tiere richten – die Piste weist einige „Aufpaßstellen“ auf – u.a. Löcher und Hubbel von denen einer fast das Aus für unsere Achse bedeutet hätte ......
Auf der Ranch melden wir uns für den Campingplatz an und bekommen ein Faltblatt zum Gelände und der Anfahrt zur Bull’s Party.




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Inzwischen ist es nach 17 Uhr – also halten wir uns nicht weiter auf sondern fahren gleich das kurze Stück hinein in die Felsen, denn darum geht es bei der „Bull’s Party“ – runde, riesige Granitkugeln die wie Bulleneier in der Felslandschaft liegen.





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Ein guter Kontrast zu den bisherigen Landschaften.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1984qhu4d.jpg)
Nachgemachte Buschmannzeichnungen





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Wir laufen in den Felsen herum und haben unseren Spaß an der Gegend.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_415479u45.jpg)
Danach geht es auf den Campingplatz. Bis auf ein Auto sind wir auf dem großen Campingplatz alleine. Wer die Wahl hat, hat die Qual. So richtig können wir uns nicht entscheiden wo wir unser Auto hinstellen wollen und wie es am besten steht.

Während Petra meint, daß das Auto auf einer Site nicht gerade steht, gefällt mir bei der nächsten Stelle der Grill nicht.
Wir einigen uns dann doch noch – haben es dadurch aber fast geschafft doch wieder im Dunkeln aufzubauen......

Strom gibt es auf den Plätzen nicht und der Weg zum deutlich in die Jahre gekommenen Waschhaus ist einige Meter. Na ja .....

Immerhin gibt es dort eine (einzige) Steckdose die funktioniert dafür liefert die Dusche nur lauwarmes Wasser und es krabbelt einiges herum was Chris sicher gut für seine Little Five Tour hätte brauchen können.

  Auf die Würstchen verzichte ich heute – und halte mich an Brot und etwas Salat. Die Kleisterpampe hat zwar etwas geholfen – aber der Bauch ist immer noch nicht in Ordnung. Petra lindert meinen Schmerz indem sie zu mir sagt dass die Würstchen heute nicht gut geschmeckt hätten. Na, Gott sei Dank.  ;)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2031iguud.jpg)
Sundown in Namibia





Übernachtung: Ameib Ranch Campingplatz

Preis: 240 N$ ( = 24  € )

Bewertung: 6 von 10

Kommentar: nahegelegene Felsenlandschaft toll – weshalb sich der Abstecher auch gelohnt hat – der Campingplatz kann da nicht ganz mithalten



Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild1829aarw0.jpg)
Chris der Entertainer der Wüste


Noch was neues - von der Little 5 Tour habe ich aus meinem langen Film etwa 9 min herausgeschnitten und auf Youtube im "eumerika"-Kanal hochgeladen.
Stellt am besten in den Qualitäts-Einstellungen auf 720p.
Viel Spaß mit Chris und den Little 5 !  :)


http://www.youtube.com/watch?v=1I-4liE6WHg
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Ilona am 19. Juni 2013, 08:09:54
Wow, an dem Tag jagte ein Highlight das andere  :beifall:.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 20. Juni 2013, 06:49:08
Ich hatte gerade Atemstillstand - boah, wie schön! Das Video ist ja wohl der Hammer, mehr davon!

Nach den Little 5 fehlen nun die Big Five - mal sehen, was Etosha bringt...
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 20. Juni 2013, 08:54:02
Nach den Little 5 fehlen nun die Big Five - mal sehen, was Etosha bringt...
Wirklich fast alles was man sich bezogen auf Tiere Afrikas wünschen kann.  :)
Kommt dann irgendwann später aber auf jeden Fall geht es heute noch in den Etosha.  :)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 20. Juni 2013, 13:21:09

12.Tag, Freitag 5.11.2010



Heute gibt es morgens mal nicht gleich irgendwelche Sensationen zu filmen und zu fotografieren – also drehen wir uns in unserem Dachzelt einfach noch einmal für eine Schläfchenrunde um.
Es ist schon fast 7 Uhr als wir uns zum Waschhaus in Bewegung setzen, dem Fremden im Spiegel die Zähne putzen und dann mit Töpfen und Tellern zur Vorbereitung des Frühstücks klappern.
Besonders üppig fällt das Frühstück heute allerdings nicht aus – während sich Petra immerhin Kaffee und Cornflakes einverleibt, sitze ich etwas bedröppelt vor magenschonendem Tee und Zwieback.


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Um 8 Uhr verlassen wir die Ameib Ranch und fahren über Usakos auf der geteerten C33 nach Omaruru.
Dieser Ort macht auf der Landkarte irgendwie einen guten Eindruck – also wählen wir ihn spontan für unsere Erledigungen und Einkäufe aus.
Eine gute Wahl!
Zunächst geht es dort nochmal in die Apotheke. Ein Aha-Erlebnis. Alles im Sortiment was man sich vorstellen kann und eine ausgezeichnete, engagierte und kompetente Beratung. Über diese Apotheke würde man sich auch in Deutschland freuen.
Ich bekomme Tabletten und als Back-Up noch ein Antibiotikum.
Überhaupt macht Omaruru einen sehr freundlichen und entspannten Eindruck. Alles ist wie geleckt und niemand kommt auch nur im entferntesten auf die Idee (wie in Keetmanshoop) uns anzuquatschen.
Während Petra im Spar unseren Proviant auffüllt ...


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... bleibe ich am Auto und habe Gelegenheit die Leute zu beobachten. 



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Besonders auffällig sind die vielen Herero-Frauen die in bunten Gewändern mit dem obligatorischen Hut unterwegs sind. Ein dankbares Motiv für Foto und Filmkamera.




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Noch eine Runde mit dem Auto durch Omaruru u.a. zum Tanken und Leute gucken..



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(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2070svjke.jpg)
Es ist dann schließlich fast Mittag als wir diesen angenehmen Ort verlassen und uns auf nach Norden machen. Das letzte Highlight der Reise steht bevor - Etosha - wir kommen !

Hinter Kalkfeld sehen wir wieder das andere Afrika – ärmliche Wellblechhütten.
Auf der M63 geht es schließlich nach Outjo, der letzten Stadt vor dem Etosha – also nochmal volltanken und dann weiter auf die letzten Kilometer zum Anderson Gate.
Am Gate wird zum Zeitvertreib mal wieder ein Protokoll ausgefüllt und dann haben wir es geschafft – wir sind in einem der berühmtesten Tierparks Afrikas – dem Etosha !


Zum Einstieg gleich mal was um „mitreden“ zu können:

Der Etosha National Park umfasst eine Fläche von ca. 22000 qkm (entspricht etwa dem Bundesland Hessen) und wurde 1907 von der Deutsch-Südwestafrikanischen Verwaltung zum Wildschutzgebiet erklärt. Im Zentrum liegt eine ausgedehnte Salzpfanne, umgeben von Gras- und Dornsavannen, Mopane-Buschland im Westen sowie Trockenwald im Nordosten. Vor rund zwei Millionen Jahren gab es hier einen riesigen See, der durch den Kunene Fluss gespeist wurde und später durch Änderung des Flussverlaufs allmählich austrocknete. Die Pfanne ist nahezu immer trocken. Besonders im südlichen Teil des Parks liegen jedoch verstreut zahlreiche Wasserlöcher, Lebensgrundlage für den Wildbestand in der Etosha.

Laut einer vor Jahren per Flugzeug durchgeführten Tierzählung gibt es ca. 250 Löwen im Park, 4000 Gnus, 8000 Oryx-Antilopen, 300 Nashörner, 2500 Giraffen, 6000 Zebras und über 2000 Elefanten (die Etosha Elefanten können mit 4 Metern Schulterhöhe besonders mächtig werden), 20.000 Springböcke - insgesamt 114 Säugetierarten sind in der Salzpfanne unterwegs.
Der Nationalpark ist das ganze Jahr für den Besucher offen. Die Tore sind täglich von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang (Öffnungszeiten am Tor angeschrieben) geöffnet. Man darf es auf keinen Fall übersehen wieder rechtzeitig im Restcamp zu sein, ansonsten kann es schon mal Ärger geben bzw. Strafe zu zahlen sein (das Spiel kennen wir ja schon).
Im Park gibt es 3 Camps: Okaukuejo, Halali und Namutoni. Alle haben künstliche Wasserlöcher, die nachts angestrahlt werden.

Hier noch eine Übersichtskarte: http://www.namibia2003.de/images/etosha_map.jpg





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild20835vjex.jpg)
Wir haben (wie üblich) überlegt welches Tier wir wohl als erstes sehen werden – Antwort: eine Giraffe – übrigens genau wie vor 2 Jahren im Krüger.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2085qokd0.jpg)
Was uns gleich noch mehr begeistert sind 2 Löwen die unweit der Straße im Schatten unter einem Baum ihr Schläfchen halten. Geht ja gut los !




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild210262jym.jpg)
Genügend Löwenfutter gibt's auch.

Die Strecke führt vom Anderson Gate direkt ins Camp Okaukuejo wo wir für 2 Nächte einen Campingplatz reserviert haben.
Wir melden uns an der Rezeption. Hier muss man sich zweimal anstellen da es eine Schlange für den Parkeintritt (8€ pro Tag und Person) und eine für die Unterkünfte gibt. Das ist halt Afrika.

Wir bekommen Campsite 34 – mal wieder ziemlich weit am Rand – also etwas weiter von den 3 Waschhäusern weg – dafür mehr Ruhe und näher am Wasserloch – also schon ok.

 

 

Im Shop fassen wir Getränke und Feuerholz – das Fleisch sieht uns eher nach abstrakter Kunst aus – aber wir haben ja schon vorgesorgt.
Der Campingplatz in Okaukuejo ist groß – wie überhaupt das Camp das größte der 3 zu sein scheint. Schon jetzt sind einige Tourbusse und Gruppen vor Ort – zum Glück sind wir weiter am Rand.
Nachdem wir unsere Campsite für zufriedenstellend befunden haben sind wir natürlich heiß auf’s Wasserloch hier im Camp.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2121dij98.jpg)
Nur wenige Schritte sind es – an den Lodges vorbei und wir erreichen die kleine Mauer, die das Wasserloch und die „Wildnis“ vom Camp trennt.
Für die Besucher sind viele Bänke aufgestellt und sogar eine Tribüne gibt es um die Tiere zu beobachten und Tiere gibt es hier praktisch immer.
Ein spannender Moment wenn man sich so einem Wasserloch nähert – was gibt es zu sehen ?



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2109rnjo4.jpg)
Springböcke und Zebras tummeln sich im Wasser und am Rand steht ein mächtiger Elefant und wirft sich Sand auf den Rücken.
Die Gegend ist kilometerweit einsehbar – man kann sich schon freuen, wenn man in der Ferne Tiere erkennen kann die sich dem Wasserloch nähern.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2180bmj9d.jpg)
Wir setzen uns auf eine Bank und beobachten die Tiere.
Können wir den Rest der Reise nicht gleich hier verbringen ?
Einfach faszinierend ............

Petra unterhält sich mit einem Ehepaar vom Bänkchen nebenan die eine der Lodges direkt am Wasserloch bewohnen – 800€ kostet der Spaß den sie sich zu viert teilen und ein Jahr im voraus buchen mussten – da ist unsere nur wenige Meter weiter entfernte Campsite ja praktisch geschenkt .....



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2132i3k63.jpg)
Viele Tiere schauen am Wasserloch vorbei - die Zeit vergeht wie im Flug.
Wir sind schon über eine Stunde hier und überlegen schon für den Game Drive aufzubrechen, da sehen wir in der Ferne einen Elefanten der sich von Süden dem Wasserloch nähert. Nein, stimmt gar nicht das sind ja zwei, nein drei ....... fünf .... acht ......... ach Du heilige Sch..........



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2139x2kxb.jpg)
Wir zählen jetzt schon über 20 Tiere und da kommen immer noch mehr ........  die Frage ob wir jetzt aufbrechen hat sich eben erledigt.




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Die Elefantenherde nähert sich dem Wasserloch.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2150l6k0r.jpg)
Die Leute um uns herum verstummen. Man könnte eine Stecknadel fallen hören.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2162v0kii.jpg)
Fast jeder hält den Atem an, manchem (wie auch uns) klappt die Kinnlade runter, man bekommt Gänsehaut und das bei über 40 Grad.




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Es sind mindestens 40 Tiere ....




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild21876vk8u.jpg)
... inklusive Nachwuchs !
Das Ganze nur wenige Meter entfernt „zur besten Sendezeit“ direkt vor unseren Kameras.



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Man weiß vor lauter grauen Riesen gar nicht wo man zuerst mit der Kamera hinhalten soll. So was sieht man wahrscheinlich nur einmal im Leben.



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Herrlich wie die Kleinen im Wasser herumtoben. Vor lauter Faszination muss man sich fast zwingen auch an ein paar Aufnahmen zu denken.
Als die Elefanten sich eine knappe Stunde später anschicken das Wasserloch zu verlassen tun wir es ihnen gleich.




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Wir wollen noch etwas mehr Etosha erleben und gehen mit unserem Allrad auf Game Drive.



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Graubürzel-Singhabicht




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Wir haben einige schöne Tiersichtungen (viele Zebras, Gnus, Springböcke ) – zwar keine Raubtiere – aber das Fotografenlicht der letzten Stunde vor Sonnenuntergang lässt das gelbe Gras der Etosha-Savanne leuchten und Giraffen beim Trinken am Wasserloch zuzusehen ist immer ein Erlebnis.




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Die 3 von der Tankstelle.



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Speziell für Andrea.  ;)

Es dauert zwar meist ein bisschen (Giraffen lassen sich gerne viel Zeit am Wasserloch) aber dieses Beine-wie-ein- „V“-spreizen und dann oft synchron den Kopf-nach-unten-schwingen ist schon eine sehenswerte Nummer der höchsten landlebenden Tiere der Welt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_4182aguin.jpg)
Deadline für die Rückkehr ins Camp ist derzeit 19:15 Uhr. Damit haben wir heute kein Problem und sind sogar 10 Minuten vor Gateschließung (und vor allem stressfrei) zurück. Man lernt ja dazu.
Danach folgt wie üblich der Aufbau unseres Lagers und Dachzeltes und die Vorbereitungen fürs Essen. Heute gibt es Oryx-Filet (spitze !) mit Öl betupftes und in Alu-Folie gelegtes Brot vom Grill und einen Tomaten-Feta-Zwiebeln-Salat.

Guten Appetit !

Dank der Apotheke in Omaruru bin ich essenstechnisch wieder im Geschäft – auch das Bierchen (und auch ein zweites) verzeiht mein Magen anstandslos.
Gegen 21.30 Uhr treten wir den Weg zur Dusche an.
Diese natürlich für Männlein und Weiblein getrennten Waschhäuser haben jeweils 2-3 WC’s und 2-3 Duschen. Das reicht an so einem Abend wo der Campingplatz mit Rotel, Overlander & Co gestopft voll ist natürlich hintern und vorne nicht aus.
Wir haben aber beide halbwegs Glück und Petra muss gar nicht und ich nur eine Viertelstunde auf eine freie Dusche warten.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild22992tuny.jpg)
Um kurz nach 22 Uhr spazieren wir mit je einem Gin-Tonic und unseren Kameras ausgerüstet zum Wasserloch.

Eine tolle Atmosphäre. Das Wasserloch ist von Strahlern in gelbes Licht getaucht und natürlich gibt es auch etwas zu sehen – 5 Nashörner !




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild229491ubo.jpg)
Zwei Nashörner liegen miteinander im Clinch und trollen sich in die Büsche und klatschen sich mit 2 Löwen ab die zum abendlichen Gute-Nacht-Schluck vorbeikommen. Dabei hätten wir ja fast unseren Gin-Tonic vergessen (aber nur fast....).

 

 

Wir sehen noch einige Schakale kommen und gehen und beobachten eine Zeitlang die drei verbliebenen Nashörner. Irgendwann nach 23 Uhr brechen wir Richtung Dachzelt auf.
Ein toller Tag und eines steht fest:

Dieses Wasserloch von Camp Okaukuejo ist einer der eindrucksvollsten Plätze die man in ganz Afrika erleben kann !
 

 

Übernachtung: Campingplatz Okaukuejo Etosha National Park

Preis: 400 N$ ( = 39  € )

Bewertung:  8,5 von 10

Kommentar: Camp Okaukuejo ist nichts für Leute, die lieber ihre Ruhe haben wollen, da sehr touristisch und betriebsam (u.a. viele Gruppen), dafür gibt’s im Verhältnis zu wenig Duschen und WC’s und die sind auch schon in die Jahre gekommen (vornehm ausgedrückt) . Das Wasserloch wäre aber 11 von 10 Punkten und schlägt alles – deshalb gibt’s 8,5 von 10 Punkten


Bild des Tages:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2214nijge.jpg)
Der Tag der Elefanten

Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Ilona am 20. Juni 2013, 13:49:04
Diese natürlich für Männlein und Weiblein getrennten Waschhäuser haben jeweils 2-3 WC’s und 2-3 Duschen. Das reicht an so einem Abend wo der Campingplatz mit Rotel, Overlander & Co gestopft voll ist natürlich hintern und vorne nicht aus.

Das glaube ich, dass aufgrund der Reisebusse zu viele "Hintern" ein WC benötigen  :toothy9:.

Bis jetzt konnte ich mir unter Etosha nichts vorstellen  :verlegen:. Der Nationalpark ist ja der Wahnsinn  :beifall:.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 20. Juni 2013, 13:59:38
Hallo Ilona,
Bis jetzt konnte ich mir unter Etosha nichts vorstellen  :verlegen:. Der Nationalpark ist ja der Wahnsinn  :beifall:.
Der Eindruck wird sich nach vervollständigen - wir waren ja auch noch in den beiden anderen Camps des Parks.
Aber Etosha ist schon was ganz besonderes und Okaukuejo sein Sahnehäubchen.  :)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 20. Juni 2013, 14:07:13
Ich lese noch mit, aber schreiben kann ich einfach nichts Sinnvolles. Einfach nur: Seufz!

Ach, danke für die trinkende Giraffe!  :herz:
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Birgit am 20. Juni 2013, 19:09:04
Echt? Alle Camps haben künstliche Wasserlöcher? Vor sage und schreibe einem viertel Jahrhundert hatte nur eines der Camps ein Wasserloch.

Ich würde schon gerne wieder hinfahren und sehen, wie inzwischen alles so ist, meine sehr spärlich gewordene Erinnerung auffrischen, aber das ist nun wirklich eine Reise, die ich nicht alleine machen wollte...
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 20. Juni 2013, 19:43:41
Ach, danke für die trinkende Giraffe!  :herz:
Ich verspreche - da kommen noch mehr trinkende Giraffen - extra für Dich.  :)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 20. Juni 2013, 19:46:26
Echt? Alle Camps haben künstliche Wasserlöcher? Vor sage und schreibe einem viertel Jahrhundert hatte nur eines der Camps ein Wasserloch.
Das war sogar schon 1997 so als ich das erste mal da war. Wie lange es die schon so gibt - das weiß ich nicht - aber das ist schon eine tolle Sache - vor allem abends nach dem Abendessen nochmal mit einem kleinen Drink an das beleuchtete Wasserloch - das ist einfach genial.  :)


Zitat
Ich würde schon gerne wieder hinfahren und sehen, wie inzwischen alles so ist, meine sehr spärlich gewordene Erinnerung auffrischen, aber das ist nun wirklich eine Reise, die ich nicht alleine machen wollte...
Warst Du denn vor 25 Jahren schon mal da ?
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 20. Juni 2013, 23:05:26
Ach, danke für die trinkende Giraffe!  :herz:
Ich verspreche - da kommen noch mehr trinkende Giraffen - extra für Dich.  :)

(http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_105.gif) (http://www.smilies.4-user.de)

Ist das nicht ein schöner Afrika-Smiley? Wie für mich gemacht...
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Birgit am 20. Juni 2013, 23:12:27
Die zweite Hälfte der 80er lebte mein Onkel mit seiner Familie in Johannesburg. Der musste natürlich besucht werden.

Und so buchte meine Mutter für sich und ihre beiden Kinder eine brave Gruppenreise Windhoek - Etosha - Kapstadt - Gardenroute - Durban - Kruger NP - Victoriafälle und eine anschließende Woche bei der Familie in Johannesburg...

Das muss Ostern 1987 gewesen sein, Weihnachten waren wir dann nochmals da, das war dann aber umgekehrt: Hauptsächlich Familienbesuch mit zwei kleineren Touren.

War meine erste "große" Reise.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 20. Juni 2013, 23:37:08
Afrika habe ich zumindest die letzten jahre bei Dir nicht als Ziel oder Interesse wahrgenommen.
Hat das mit Afrika damals gezündet oder warst Du noch zu jung um das einzustufen?
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Birgit am 21. Juni 2013, 00:05:08
Ja, irgendwo schon, aber das ist auch eher so ein bisschen eine sentimentale Geschichte mit dem gesamten Kontinent, sind 1 bis 2 längere Geschichten, die hier nicht hergehören...

Ich hätte aber schon Lust dazu, nur manche Ziele brauchen offenbar irgendwo mehr Zeit.

Das Land, so wie ihr es kennengelernt habt, habe ich es aber ja ohnehin nicht kennengelernt, das ist ja gar nicht vergleichbar!

Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 21. Juni 2013, 00:11:51
Meine erste große Reise führte Ende der 80er nach Kenia.
Damals habe ich das auch nicht so fassen können - es war auch halb Safari - halb Strandurlaub und mit 18 ist man halt noch grün hinter den Ohren.  ;)

Erst 1997 habe ich verstanden was Afrika so anders macht, warum es einen dort immer wieder hinziehen kann - worin die Faszination liegt.
Alles zu seiner Zeit.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 21. Juni 2013, 00:40:25
Ach, danke für die trinkende Giraffe!  :herz:
Ich verspreche - da kommen noch mehr trinkende Giraffen - extra für Dich.  :)

(http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_105.gif) (http://www.smilies.4-user.de)

Ist das nicht ein schöner Afrika-Smiley? Wie für mich gemacht...
Da muss Rainer wohl noch mal aktiv werden.  ;)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Silvia am 21. Juni 2013, 09:35:45
(http://www.smilies.4-user.de/include/Huepfen/smilie_hops_011.gif)   die Elefantenherde !!!!!    :sabber:   Traumhaft!
 

Ich würde schon gerne wieder hinfahren und sehen, wie inzwischen alles so ist, meine sehr spärlich gewordene Erinnerung auffrischen, aber das ist nun wirklich eine Reise, die ich nicht alleine machen wollte...

Ich melde mich freiwillig wenn du einen Reisepartner suchst  ;D 
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Heiko am 21. Juni 2013, 10:57:39
Hallo Horst,

nachdem Ilona so von deinem Reisebericht geschwärmt hat, bin ich euch jetzt auch mal nach Afrika hinterhergereist. :winkewinke:

Die Landschaft ist super interessant und die riesigen Dünen sind wirklich beeindruckend. :thumb:

Interessant für mich sind da auch die geschichtlichen Eindrücke, die du uns auch ganz toll schilderst (bei dem Eintrag im Gästebuch bekam ich fast einen Kloß im Hals).
Auch die Tiersichtigungen sind sehr faszinierend. Danke für die vielen tollen Bilder.  :beifall:

Momentan kann ich mich aber noch nicht wirklich mit einer so intensiven Campingtour anfreunden, die dafür wohl doch nötig ist.  :weissnicht: Du schreibst zwar, dass man das Ganze auch mit Lodges oder so machen könnte, aber ich glaube das richtige Feeling und das bessere Erlebnis hat man nur, wenn man es so macht wie ihr. Mittendrin sein.  ;D
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 21. Juni 2013, 11:41:52
Momentan kann ich mich aber noch nicht wirklich mit einer so intensiven Campingtour anfreunden, die dafür wohl doch nötig ist.  :weissnicht: Du schreibst zwar, dass man das Ganze auch mit Lodges oder so machen könnte, aber ich glaube das richtige Feeling und das bessere Erlebnis hat man nur, wenn man es so macht wie ihr. Mittendrin sein.  ;D
Auch eine Tour mit Lodges hat ihren Reiz.
Mal abgesehen davon daß es weniger Arbeit ist  ;) gerade in Namibia sind die Farmen recht einsam gelegen und die Besitzer gehen deshalb mit Gästen sehr persönlich um. Man erfährt viel von den Leuten (meist auch noch auf Deutsch) und über das Land, macht mal abends zum Sonnenuntergang eine Fahrt über die Farm und trinkt mit dem Besitzer ein Bierchen usw.
Die Unterkünfte sind meist sehr schön (vor allem oft in toller Natur) und im Bezug auf das Gebotene trotzdem noch bezahlbar.
In den wenigen Städten ist es nicht hektisch natürlich nicht ganz so persönlich wie auf dem Land aber trotzdem immer nett.
Egal wie man das Land bereist - es wird sich lohnen.  :)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 21. Juni 2013, 12:51:00
13.Tag, Samstag 6.11.2010

 

5:45 Uhr

Der erste Gang ist natürlich nicht der zum Zähneputzen – das Wasserloch geht vor !




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Im ersten Morgenlicht sehen wir Schakale ....





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... und Zebras.
Wir suchen uns ein Bänkchen und harren der Tiere die sich vor unseren Suchern tummeln wollen.




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Vor allem Zebras wollen heute Morgen auf Speicherchips nach Deutschland mitgenommen werden.




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Eine Gnuherde (Blue Wildebeest) nähert sich.



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Ob im Wasserloch überhaupt noch Platz ist ?




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In Okaukuejo kann man eben viele durstige Gäste gleichzeitig bewirten.
Wir bleiben etwa eine Stunde, bauen dann das Dachzelt ab und packen unsere Sachen ins Auto.




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Zeit für den Game Drive !
Wir sehen Gnus, ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2396u1jtg.jpg) (https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2395c8kw4.jpg)
... Zebras, ...



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... und immer wieder auch mal Elefanten.

Die Landschaft ist immer dann schön wenn es durch das manchmal schier endlose gelbe Gras der Savanne geht.
Die öden Landstriche (vor allem wenn es gerade keine Tiersichtungen gibt) sind weniger prickelnd – da gefiel uns der KTP landschaftlich besser.

 

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Gegen Mittag sind wir im Camp zurück und die Akkus kommen ans "Netz".
So sieht ein Wildnistrip 2010 aus .....  ;)

Danach gibt es "Frühstück". Cornflakes & (schon wieder) Kaffee. Das Thema Tee ist für mich inzwischen Geschichte. Der Magen hat sich wieder beruhigt.
Ärgerlicherweise hat man das Feuerholz das ich hinter der Grillstelle für heute Abend liegen gelassen hatte mitgenommen – obwohl wir den Platz ja noch für eine Nacht reserviert haben. Na ja vielleicht auch nur geklaut. Finanziell kein herber Verlust – wird im Shop für einen Euro wieder ein Packen nachgekauft.
Aber wieder was gelernt – kein Holz liegen lassen ....   





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Natürlich sehen wir auch wieder am Wasserloch des Camps vorbei – lohnt sich eigentlich immer – so auch jetzt – da wir u.a. einigen Giraffen bei ihren immer wieder originell anmutenden Trinkbemühungen zusehen können.   




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Im Etosha bzw. in Namibia gibt es leider keine dieser schönen übersichtlichen Sichtungstafeln, sondern nur ein Buch im Parkbüro in das man Begegnungen mit besonderen Tieren eintragen kann. Wir lesen etwas von Löwen am Anderson Gate vor einer Stunde und fahren dort hin – leider vergeblich.





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Also zurück zum Wasserloch – der Kehle ein paar Tropfen gekühltes irgendwas zukommen lassen ... so denken offensichtlich auch "andere" ....





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... und danach zum Pool des Camps. Ja, tatsächlich der Pool. (!)
Diesmal ist er auch so einladend dass wir einige Bahnen schwimmen.
Ein willkommene Abkühlung bei an die 40 ° im Schatten. 
Damit wir abends mal nicht auf eine freie Dusche warten müssen erledigen wir die Körperpflege gleich im Anschluß und wie erwartet ist um diese Zeit außer uns niemand in Dusche und Waschraum unterwegs. 




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Dachzeltaufbau bei voller Lux-Zahl - ein Novum.




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Auf einen weiteren Game Drive verzichten wir heute – wir sind in dieser Reise ja schon einiges gefahren und bleiben jetzt lieber am Wasserloch – so einen Ort muss man auskosten.   
Wieder gibt es eine Zebraherde ...



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... und viele Giraffen zu bewundern.   




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Der Grillmeister serviert im Anschluß heute Oryx-Steaks die sich allerdings etwas zäh kauen - was natürlich keinesfalls am Grillmeister, sondern ausschließlich (!!!) am Fleisch liegen kann (!!)). Dazu gibt es das ebenfalls als Allzweckwaffe fungierende Knoblauchbrot vom Grill wozu Petra noch einen Salat beisteuert.   




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Gegen 21 Uhr ist unser Busch-Restaurant geschlossen und wir spazieren mit unseren Stirnlampen und je einem Gin-Tonic bewaffnet zum Wasserloch. 
Irgendwie wie wie ein Magnet – man kommt nicht davon los. 
Wie am Abend zuvor sind Nashörner um das Wasserloch verteilt – diesmal sind es wieder 5 – aber zwei davon sind noch recht klein.   




Auch Giraffen strecken wieder ihren langen Hals hinab zum Wasser. Am Abend ist hier eine ganz besondere Atmosphäre. Schweigsam, höchstens flüsternd sitzen die Leute auf den voll besetzten Bänken und bewundern, was sie da von Scheinwerfern angestrahlt am jetzt tiefschwarzen Wasserloch geboten bekommen.

Würde man eine Woche nur hier verbringen – man würde wohl alle Tiere des Parks  bewundern können. 

 

 
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Anderthalb Stunden später zollen wir dem wieder einmal langen Tag Tribut und gehen zurück zum Lager.
Noch ein bisschen den Schlafsack nach links und rechts gerückt bis er wieder da liegt wo er vorher schon lag und dann die kleine Lampe ausmachen die wir jeden Abend ins Dachzelt hängen.

 

Übernachtung: Campingplatz Okaukuejo Etosha National Park

Preis: 400 N$ ( = 39  € )

Bewertung:  8,5 von 10

Kommentar: siehe Tag 12



Bild des Tages:



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So viele Zebras heute - dem muss auch das Bild des Tages Rechnung tragen
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Ilona am 22. Juni 2013, 14:31:53
Der erste Gang ist natürlich nicht der zum Zähneputzen – das Wasserloch geht vor !

Das störte die Zebras damals und mich heute auch nicht  :totlach:.

Eure Bilder sind so klasse - die hätten dem Prof. Grzimek auch gefallen  :beifall: :beifall: :beifall:
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 22. Juni 2013, 16:15:48
14.Tag, Sonntag 7.11.2010

5:30 Uhr ist heute die Nacht vorbei. Eine Nacht, die das Erlebnis Dachzelt noch einmal aufgewertet hat. In unmittelbarer Nähe (wahrscheinlich direkt jenseits des Zauns, von dem wir nur 10 Meter entfernt sind ) hat uns ein Löwe heute Nacht ein Ständchen gegeben. Das Brüllen ging unter die Haut.

Ein Omen für diesen Tag ?

Der erste lange Gang noch im Fast-Dunkeln geht zu den Waschhäusern (ohne Kaffee gleicht das bei mir eher einem Torkeln).
Mit einer Tasse des bekannten morgendlichen Heißgetränks geht es zum letzten Mal zum Wasserloch von Okaukuejo.   




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild25389np3v.jpg)
Zum Sonnenaufgang sehen wir gerade noch ein Nashorn, das sich vom Wasserloch in die Büsche schlägt ...



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild3420bwu42.jpg)
... und natürlich wieder Schakale ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_4183p0uuc.jpg)
... und Zebras. Tja, sowas gibt’s zuhause zum Kaffee leider nicht ..... 

Gegen 6:30 Uhr ist auch unser Lager abgebaut und es heißt Abschied nehmen vom Camp Okaukuejo und dem fantastischsten Wasserloch Afrikas.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild3440npuow.jpg)
Wir passieren das Gate und gehen Richtung Osten auf Game Drive. 
Ziel ist heute Camp Halali, das etwa auf halber Strecke zwischen Okaukuejo (im Westen) und Namutoni (im Osten) liegt.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2543dkrd7.jpg)
Die ersten Wasserlöcher unserer Route sind keine wirklichen Treffer. „Nur“ ein paar Antilopen – aber davon haben wir wirklich schon sehr viele gesehen – und man ist  dann eben doch fixiert auf die spektakulären Tiere – Löwen zum Beispiel.  ;)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild25600fqz1.jpg)
Wir hatten uns ja diesmal vorgenommen es mit den Sichtungen nicht allzu eng zu nehmen und einfach alles toll zu finden – aber .... vergiss es .... letztendlich ist es eben ein Riesenerlebnis Geparden, Löwen, oder gar Leoparden in freier Wildbahn zu bewundern. 
Während andere in den ersten beiden Stunden des Game Drives oft die meisten spektakulären Sichtungen haben – ist das bei uns fast die Sauregurkenkenzeit. Nur mittags sehen wir noch weniger als am Morgen. Schon komisch - kann sich ja aber noch ändern.

Immerhin; die gelbe Graslandschaft ist auch am Morgen noch da.   




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2555pkraf.jpg)


Auf der Karte ist ein Picknickplatz mit Klo hinter Homob eingezeichnet.
Ein rudimentäres Klo gibt es - aber einen Picknickplatz ? 
Den muss man scheinbar selbst mitbringen.
Sowieso komisch – es ist unter drastischen Strafen (bis hin zum Parkverweis) verboten aus dem Auto auszusteigen.
Hier darf man es dann – es ist nichts eingezäunt und genauso sicher oder unsicher wie 500 Meter weiter an der Hauptpiste. Das ist eben Afrika.

Was uns im Etosha nicht so gefällt ist die Beschilderung der abzweigenden Pisten von der Hauptroute. Das ist oft verwirrend und auch etwas lieblos – da könnte man sich von Südafrika einiges abgucken. Es wird ja ordentlich an den Touristen verdient. 
Auch in die unzähligen Löcher in den Pisten könnte man mal ein paar Stunden Ausbesserungsarbeit investieren.

Wir schmieren uns unsere Marmeladenbrote also auf der Klappe unseres Toyotas und fahren um 9.30 Uhr zu den Wasserlöchern Sueda und Salvadora, die beide am Rande der Salzpfanne liegen.
Oft zweigen von der Hauptroute kurze Stichstraßen zu den Wasserstellen ab, die man natürlich nicht in der direkten Nähe des Durchgangsverkehrs angelegt hat.   




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2576uwruc.jpg)
Eine große Zebraherde nähert sich dem Wasserloch von Salvadora.   
Die ersten 30-40 Tiere erreichen das Wasser und beginnen zu trinken.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2600ymr8a.jpg)
Schon einige Male haben wir erlebt, dass auf einen Vogelruf oder irgendein Geräusch hin die Tiere plötzlich in wilder Hatz davon rennen. So ist es auch diesmal – wie auf Kommando springen die Zebras aus dem Wasser und rennen ein paar Meter davon um dann zurückzukehren.   





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2581yjodu.jpg)
Aber irgendwas ist heute anders. Die Zebras wirken unruhig. 

Plötzlich wie auf ein Startsignal hin gibt es eine regelrechte Massenflucht.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild259026o3q.jpg)
Ein Anblick mit Seltenheitswert – wenn Hunderte Zebras durch die Savanne rennen. Genau das erleben wir jetzt – aber diesmal hat es einen wirklich berechtigten Grund.

Ein Löwe hat sich angeschlichen und am Wasserloch einen Springbock gerissen und hält ihn jetzt im Maul. Der Springbock zappelt noch – aber gegen den kraftvollen Kiefer des Königs der Tiere hat er keine Chance. Der Löwe schleppt den nur noch leicht zuckenden Springbock einige Meter vom Wasserloch weg ins Gebüsch unter einen Baum. 
Wow – ein tolles Erlebnis – zumindest für uns – weniger für den Springbock.

   

 

 

Am Wasserloch hat sich inzwischen auch eines von zwei Autos eines Tour-Operators eingefunden. Der Fahrer steht offensichtlich mit dem anderen Auto, das noch auf der Hauptroute etwa 1km entfernt steht, in Funkkontakt. Wir hören, dass sich weitere Löwen auf der Piste dort nähern und wohl Richtung Wasserloch unterwegs sind.

Wir reagieren. Wir verlassen für den Moment das Wasserloch und fahren zu der Stelle wo nun schon 3 Autos an der Piste stehen. 

Tatsächlich – da kommen Löwen !




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild26125sqxu.jpg)
Wir filmen und fotografieren wie sie sich über die offene Savanne dem Wasserloch nähern.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2622z4rx9.jpg)
2, 3,...4,...5,...,6.....7, .....8 Löwen – ja Wahnsinn !!!!




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2628s8rir.jpg)




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2617d8pxl.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2646oyp0x.jpg)
Als alle an unserem Auto vorbeigelaufen sind fahren wir wieder zurück zum Wasserloch und warten dort auf das Eintreffen des Rudels.   




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2676a0rfg.jpg)
Nur wenige Augenblicke später trabt auch schon der Erste heran, legt sich auf den Bauch und schlabbert vom Wasser. 

Auch die Kollegen 2-8 gesellen sich nach und nach dazu ...





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... und alle liegen längs des Wassers und stillen ihren Durst.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2707lwrt1.jpg)
Nachdem einige Minuten vergangen sind richtet sich einer der Löwen auf.
Sein Blick geht Richtung des Gebüschs wohin vor gut einer halben Stunde der Löwe mit seinem Springbock verschwunden ist. Genau dahin trabt er jetzt und das Rudel folgt. 

Was dann geschieht können wir nur vermuten aber nicht mehr beobachten – 8 gegen 1 - da sind die Größenverhältnisse klar. 

Für uns natürlich ein Highlight dieser Reise und ein phantastisches Erlebnis. Das Löwengebrüll von heute Nacht  also doch ein gutes Omen für diesen Tag. 




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2715ueq8z.jpg)
Wir fahren weiter nach Osten. Nun sind auch immer wieder viele Tiere zu sehen – ganz anders als heute Morgen ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2787cquog.jpg)
... und zwar von vorn ...




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild27801puh7.jpg)
... und von hinten.



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_4202hzunt.jpg)
Ein Elefant nähert sich, der auch den bequemen Weg auf der Straße gewählt hat.

Wir fahren so weit zur Seite wie möglich und lassen ihn – den Puls am Anschlag - passieren.
Schon ein mulmiges aber auch tolles Gefühl wenn so ein Hochhaus an einem vorbeiläuft. Wobei das bei einem Elefanten ja fast lautlos vonstatten geht. Nur das Zittern des Bodens und eben der große Schatten den er wirft deuten auf das größte Landtier der Erde hin (auch wenn Petra immer denkt das wäre ich wenn ich ins Dachzelt komme und sie dann keinen Platz mehr hat). Vor einigen Jahren hat man hier in Namibia den größten Elefanten erlegt der auch belegt ist – 4,21 m hoch und 10,39 m lang – eben ein Haus. 




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild27553tu91.jpg)
Gut möglich, dass der graue Riese wie wir auf dem Weg zur Wasserstelle von Rietfontein ist.

5 Minuten später ist unser Auto in Rietfontein in guter „Schussposition“ geparkt und wir warten – ob  unser „Dumbo“ von vorhin Lust auf ein Bad verspürt.

Als wir schon denken dass da nichts mehr kommt läuft er plötzlich direkt hinter unserem Auto vorbei und wir bekommen einen gehörigen Schreck. Beeindruckend wenn es für eine Sekunde dunkel wird.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2741asoy9.jpg)
Wie erwartet folgt munteres Plantschen und Wasser auf die Haut werfen ...





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... ein Schauspiel zu dem sich noch 4 weitere Elefanten einfinden.
Eine tolle Szenerie – da dieses Wasserloch landschaftlich besonders schön ist.



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Inzwischen ist die Betriebstemperatur im Inneren unseres Toyotas deutlich gestiegen – Zeit den Zündschlüssel zu drehen, die Klimaanlage ihren Dienst verrichten zu lassen und weiter ins Camp Halali zu fahren. 
Dort treffen wir gegen Mittag ein und melden uns im Office für die bereits reservierte Nacht auf dem Campingplatz an.   
Im Shop kaufen wir uns noch ein Eis und kühle Getränke und fahren dann die kurze Strecke zum Campingplatz. Nett hier und nix los. Gleiches gilt leider auch für das Wasserloch das einige Hundert Meter vom Camp entfernt ist. Hier sitzt man etwas erhöht in den Felsen unter einer Überdachung – sehr schön gemacht – aber ohne Tiere nützt das schönste Wasserloch nichts ... 

Wir suchen uns eine Campsite aus und gehen (schon wieder!) an den Pool.
In gut deutscher Manier gelingt es mir zwei Liegen zu erobern und so plantschen und faulenzen wir abwechselnd im bzw. am Pool. 
Heiß ist es heute auch mal wieder. Das kleine Thermometer das an meinem Rucksack hängt zeigt 50° Vollausschlag – der stand gerade aber auch in der Sonne. 

Wieder erledigen wir das Duschen jetzt am Nachmittag und gehen dann auf Game Drive rund um das Camp.

Wir versuchen die Piste zum Wasserloch Helio – aber die ist derart mies – das wir sogar diesen einen Kilometer bereuen. Zumal es am Ende nichts außer einem trockenen Wasserloch zu sehen gibt.

Auch bei Noniams ist nix los ... 



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... dafür gefällt uns die Wasserstelle von Goas sehr gut. Landschaftlich wunderschön und dazu gerade auch noch mit vielen Tieren gesegnet.   




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Wir können sogar eine Tüpfelhyäne beobachten. 

   


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2797uvu78.jpg)
Steenbok - Steinböckchen




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2826qluus.jpg)
Wir überlegen was wir in den 90 Minuten bis zur Gate-Schließung noch machen könnten und entscheiden uns für die Fahrt zum Etosha Lookout um auch einen Eindruck von der schier unendlichen Salzpfanne zu bekommen.

Die Fahrt geht wieder durch hohes gelbes Gras und als wir auf die 9 km lange Stichstraße zum Lookout abbiegen, sehen wir eine Elefantenherde von Osten Richtung Straße kommen.
Angeführt wird so eine Herde immer von einer älteren Leitkuh, danach gut behütet von den erwachsenen Tieren folgen dann auch die ganz Kleinen. Etwa 15 Tiere insgesamt.   



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2827amur2.jpg)
Als auch der letzte graue Riese die Straße vor uns überquert hat, setzen wir die Fahrt fort ...



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2835bhunw.jpg)
... und erreichen den Etosha Lookout.

Wir blicken auf die Etosha Pfanne die den ganzen Horizont umfasst. 
Die Pfanne ist der Boden eines ehemaligen Sees. Die Oberfläche besteht aus getrocknetem Lehm. In außergewöhnlichen Regenjahren kann sich die Pfanne mit Wasser füllen – ein Schauspiel, das dann Tausende Vögel anlockt und angesichts der trockenen Hitze hier im Moment unvorstellbar ist.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2870ljuft.jpg)
Wir fahren weiter zurück zur Hauptstrecke und noch ein kleines Stück nach Westen.

Bis zu einem der Wasserlöcher schaffen wir es nicht mehr – sonst kämen wir nicht rechtzeitig zurück – aber wir sehen noch Giraffen, Elefanten, Gnus und viele Zebras direkt an der Straße im schönsten Abendlicht.   



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild28607nusc.jpg)





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_4210a9u3v.jpg)
Kurz nach 19 Uhr sind wir wieder zurück im Camp und machen noch schnell einen Abstecher zum Wasserloch (mit dem schönen Namen Morenga).




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild28884yu4h.jpg)
Immerhin – diesmal posiert ein Nashorn für unsere Kameras, im Hintergrund der rosa Himmel der untergegangenen Sonne – Afrika, das hat schon was ....... 



 

Wir bauen das Dachzelt auf und eröffnen unser kleines Buschrestaurant.
Heute gibt es Grillwürste, Brot und mal wieder Paprika-Feta-Salat.
Dazu natürlich ein Windhuk oder Swakopmund Lager (oder wechselweise auch mal  einen Savanna Dry).
Nach einem langen, heißen, staubigen Tag gibt’s nichts besseres als abends ein Bier!
Als Besucher haben wir heute einen Honigdachs der mal vorbeischaut.
 
Gegen 21:30 Uhr marschieren wir mit unserem allabendlichen nicht unalkoholischen Erfrischungsgetränk zum Wasserloch und erleben einige Nashörner mit Nachwuchs. Immer wieder toll diese Stimmung abends. Diese Stille, die höchstens mal von einem Kameraklicken unterbrochen wird.   




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/honigdachsluu37.jpg)
Irgendwann nach 22 Uhr treten wir müde den Rückweg an aber eine Sichtung gibt’s doch noch. Nur wenige Meter von unserer Campsite läuft mir der Honigdachs direkt vor die Füße und lässt sich sogar mit der Stirnlampe angestrahlt filmen. 

Ein super Tag in einem tollen Land.
Schade, dass die Reise so langsam aber sicher in die Zielgerade einbiegt ....... man könnte sich daran gewöhnen .....

 

Übernachtung: Campingplatz Halali Etosha National Park

Preis: 400 N$ ( = 39  € )

Bewertung:  9 von 10

Kommentar: Camp Halali ist nicht nur das ruhigste und für uns angenehmste Camp im Etosha sondern hat auch das landschaftlich am schönsten gelegene Wasserloch.
Klasse, hier einen Sonnenuntergang zu beobachten. Auch der Pool ist top und die sanitären Einrichtungen machen einen sehr guten Eindruck.
Großer Vorteil: dadurch, dass es mittig im Park liegt, nehmen es viele nur als Mittagshaltstopp aber weniger zum übernachten. Selten sind hier große Gruppen (wie in Okaukuejo).

Im Vergleich gibt es allerdings am Morenga Wasserloch nicht annähernd so viele Tiere wie in Okaukuejo – deshalb „nur“ 9 von 10.


Bild des Tages:


(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2637oro5n.jpg)
Löwe auf dem Weg zum Wasserloch von Salvadora
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Ilona am 22. Juni 2013, 16:34:53
Sowieso komisch – es ist unter drastischen Strafen (bis hin zum Parkverweis) verboten aus dem Auto auszusteigen.

Bei den vielen Löwen wollte ich gar nicht aus dem Auto aussteigen  :schreck:. Die von der Wasserstelle sehen übrigens ziemlich knochig aus.

Wieder ein fantastischer Tag  :beifall:.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: DocHoliday am 22. Juni 2013, 18:05:38
Wie sich die Bilder gleichen ;)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_41863rozz.jpg)
Gegen Mittag sind wir im Camp zurück und die Akkus kommen ans "Netz".
So sieht ein Wildnistrip 2010 aus .....  ;)

So sah das bei mir aus:
(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Namibia/20090930-_MG_4902.jpg) Die Akkus ans Netz und ich ans Bier ;)

Das nächste Bild kommt mir auch irgendwie bekannt vor:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild25600fqz1.jpg)

Meins:
(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Namibia%202010/_MG_7917.jpg) mit "Bewohnern"

Ich habe übrigens kurz danach auch den Rest des großen Rudels gesehen - wahrscheinlich das gleiche wie Ihr.
Gerade mal nachgeschaut. Es war sicherlich das gleiche. Ich war nämlich nur einen Tag nach Euch dort. 8 Löwinnen könnte hinkommen, dazu die beiden Herren der Schöpfung.

Zum Thema Autos und Elefanten - manchmal passt der Satz im Spiegel wirklich gut - "objects in the mirror may be closer than they appear" ;)

(http://i262.photobucket.com/albums/ii114/Urlaubsdoktor/Namibia/20091002-_MG_5400-3.jpg)

Dein Bericht ist klasse! Ich erwische mich schon wieder dabei, über eine Tour KTP und Krüger im nächsten Jahr nachzudenken ;)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 22. Juni 2013, 18:42:06
Die Akkus ans Netz und ich ans Bier ;)
Ich glaube langsam auch wenn es in Afrika auf einem Campingplatz mal die Sicherung wegen Überlastung raushaut liegt das an einem deutschen Touri und seinem Elektronikpark.  ;)




Zitat
Ich habe übrigens kurz danach auch den Rest des großen Rudels gesehen - wahrscheinlich das gleiche wie Ihr.
Gerade mal nachgeschaut. Es war sicherlich das gleiche. Ich war nämlich nur einen Tag nach Euch dort. 8 Löwinnen könnte hinkommen, dazu die beiden Herren der Schöpfung.
Die "Herren" dazu hatten wir nicht gesehen - dafür den einen der die Antilope gerissen hat der offensichtlich nicht zum Rudel gehörte.

Zitat
Dein Bericht ist klasse! Ich erwische mich schon wieder dabei, über eine Tour KTP und Krüger im nächsten Jahr nachzudenken ;)
Vielleicht wäre auch die Tour die wir letzten Herbst gemacht haben eine Idee für Dich:
3 Tage Kapstadt (in einem super Apartment) - Hermanus (Walbeobachtung vom Strand) - Augrabies Falls (2 Tage) - KTP (5 Tage inklusive Wildniscamp Gharagab) - Pilanesberg NP (die positive Überraschung der Reise) - Marakele NP - Jo'burg.
Bericht folgt irgendwann.
Dann könntest Du natürlich auch locker den Krüger mit andocken.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 24. Juni 2013, 13:33:28
15.Tag, Montag 8.11.2010

Das diesmal nahe Waschhaus sieht uns heute morgen um 5:45 Uhr. Aber auch das Waschhaus ändert nichts an der Tatsache dass die Klamotten nun 14 Tage afrikanischem Staub und Sand ausgesetzt sind ...
Dachzelt abbauen und ein schnelles Heißgetränk – für mehr ist morgens keine Zeit – man will ja auf Game Drive !



(https://www.eumerika.de/abload.de/img/img_4214r4ji6.jpg)
Kurz sehen wir vor dem Verlassen des Camps noch beim Morenga Wasserloch vorbei – aber da ist gerade außer schöner Landschaft nichts zu bewundern – also schnell weiter ...





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild31056hpnm.jpg)
 ... hinaus ins wilde Afrika.





(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2913whrye.jpg)
Inzwischen ist es „schon“ 6.30 Uhr als wir uns zur 13 km entfernten  Wasserstelle Goas aufmachen und bereits ordentlich hell. Selbst wenn es noch nicht ganz so hell gewesen wäre – die Tüpfelhyäne, die direkt vor uns mitten auf der Straße steht, hätten wir wohl auch so bemerkt.




(https://www.eumerika.de/abload.de/img/bild2927sjo69.jpg)
Wir nähern uns vorsichtig mit unserem Toyota aber die Hyäne bleibt völlig cool und bewegt sich nicht. Im Gegenteil, sie legt sich sogar da wo sie steht mitten auf die Straße.   
So kann’s gehen – gestern noch darüber geklagt, daß wir morgens nie was sehen und jetzt endlich ein morgendliches Erfolgserlebnis !
Wir machen in Ruhe unsere Aufnahmen und als wir und auch die Hyäne genug haben, fahren wir weiter.





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Der Aufreger ist noch kaum verdaut und wir sind kaum 500 Meter weiter gekommen – da gilt es wieder in die Eisen zu steigen.

Das gibt’s doch nicht – 2 Löwen direkt neben (fast auf) der Piste und dabei endlich auch richtige „Paschas“ – also männliche Löwen mit herrlicher Mähne – vor allem bei einem der beiden.




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Im Internet kann man dazu übrigens lesen:

Besonders lange und dunkle Mähnen sind ein Zeichen guter Verfassung und Kampfeskraft, da der Hormonstatus und der Ernährungszustand Auswirkung auf Dichte und Länge der Mähne haben.

Also mit diesen jeweils 300 Kilo die da neben unserem Auto liegen sollte man sich möglichst nicht anlegen ......




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Nach 20 Minuten, die wir und inzwischen drei weitere Autos neben den Löwen ausgeharrt haben, erhebt sich der Jüngere der beiden,  läuft ein paar Meter und legt sich auf die Straße während der Ältere gelassen liegen bleibt.




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Weitere 20 Minuten werden Daten auf unsere Kameras geschrieben – dann wird den beiden die Belagerung wohl doch zu dumm (oder sie riechen unser Knoblauchbrot von gestern ?) und sie stehen auf und laufen auf der Straße davon. 




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Da wir gerade nichts besseres vor haben  ;) fahren wir vorsichtig hinterher. 





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Nur 200 Meter weiter lassen sie sich wieder direkt neben der Straße nieder (danke!)  und diesmal haben wir die beiden für uns ganz alleine was unseren Kameras noch einmal ordentlich Arbeit verschafft.   
Anmerkung - wer mehr über Löwen wissen will – hier ganz gut zusammengefasst: „Löwen bei Wikipedia“ (http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6we) 

Ok, inzwischen ist es 9 Uhr – eigentlich könnten wir ja mal nach Goas fahren – wirklich weit sind wir heute noch nicht gekommen.



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Die verbleibenden 10 km sind schnell absolviert und wir erreichen die schöne Wasserstelle die wir schon von gestern kennen.

Heute morgen läuft’s irgendwie. Wir kommen gerade an – da entdecken wir zwei Tüpfelhyänen am Wasser.




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Eine davon läuft uns einige Minuten später wieder direkt  vors Auto – heute macht man es uns leicht – wenn es doch nur immer so wäre ......   




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Die weitere Fahrt, auf der wir uns allmählich Richtung Osten nach Namutoni weitertasten ist ein einziges Tierhappening.
Tiersichtungen ohne Ende.



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Nicht minder bemerkenswert ist eine Naturerscheinung – es regnet – immerhin für geschlagene 10 Minuten können wir Tropfen auf unserer Windschutzscheibe ausmachen. Danach reißt die Wolkendecke wieder auf und die Sonne kommt zum Vorschein. 

Wir biegen auf die Rundfahrt zum Wasserloch Ngobib ab. Unzählige Elefantenhaufen kennzeichnen die Strecke als Teil eines Elefantenpfads. Wir sind also nicht überrascht als uns ein grauer Riese entgegenkommt.
Kleines Problem – diese Nebenstrecke ist nicht sonderlich breit.
Also entweder wir geben Gummi und fahren die Kilometer die wir bisher gefahren sind wieder zurück oder wir lassen es darauf ankommen.




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Wir entscheiden uns für letzteres, setzen das Auto leicht nach hinten so weit es geht in die Büsche und warten. Der Elefant nähert sich mit raumgreifenden Schritten und sieht ganz schön finster aus. Je näher er kommt desto mehr ähnelt er Roland Emmerich’s Godzilla.

Unser Puls geht hoch. Jetzt hat er die Höhe unseres Toyotas erreicht der sich gegen ihn wie ein Spielzeug ausnimmt. Er sieht zu uns ins Auto und wir zu ihm. Wir halten den Atem an ........
....... er geht vorbei.

Puuuuhhhh - durchatmen. Da hat man mal wieder das Leben ganz intensiv wahrgenommen. 
Das Wasserloch Ngobib selbst ist nicht sonderlich ergiebig, da es etwas schlecht einsehbar ist und auch gerade keine Tiere da sind.   





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Weiter geht’s nach Kalkheuwel. Dort treffen wir auf eine große Elefantenherde.





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Wir zählen an die 25 Tiere, darunter viele Jungtiere. Natürlich wieder ein Schauspiel gerade die Kleinen zu beobachten.   




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Heute haben wir mit den Tieren echt Schwein ....




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Kudu




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Weiter geht’s nach Chudop wo wir viele Impalas ...




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... und Oryx sehen.   




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Besonders auffallend sind die vielen Giraffen je näher wir Namutoni kommen.
Alleine in den letzten Minuten haben wir an die 20 von ihnen gesehen. 

Ein erfolgreicher und intensiver Vormittag der aber auch Körner gekostet hat – wir sind nun richtig müde. Bei spektakulären Tiersichtungen muss man im Auto „alles geben“ – verbiegt sich in alle Himmelsrichtungen – hält, um Wackler zu vermeiden den Atem an und schwitzt sich im stehenden heißen Auto schon mal die Seele aus dem Leib. 

 


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Es ist Mittag als wir Camp Namutoni erreichen. Wir melden uns wie üblich an der Registration und können uns eine Campsite aussuchen. 

Der Shop ist hier im alten Fort – dem historischen Kern des Camps. Da wir Lust auf ein Eis haben legen wir den kleinen Einkaufsschwung mit einer kurzen Fortbesichtigung zusammen und laufen auch einmal zur Aussicht auf die Mauer hinauf, von der man hinab auf das Wasserloch blicken kann.

 

Achtung Historie zum Fort Namutoni:

Namutoni wurde wie Okaukuejo 1897 von der damaligen deutschen Kolonialverwaltung in Deutsch-Südwestafrika als Markierung der nördlichen Grenze der deutschen Einflussgebiete und als Kontrollstelle gegen das Vordringen der Rinderpest aus den nördlich gelegenen Ovambogebieten errichtet. 100 Meter von der Quelle entfernt wurde 1901/1902 eine befestigte Anlage für das Militär errichtet, deshalb wird es auch Fort Namutoni genannt. Nach Beginn des Herero-Aufstandes im Jahre 1904 wurde die militärische Besatzung des Forts weitgehend abgezogen, um im Süden des Landes den von aufständischen Hereros bedrängten Farmern beizustehen. Das kaum besetzte Fort wurde daraufhin von den Ovambo angegriffen. Es gelang der kleinen Besatzung jedoch, den ersten Ansturm der Ovambo abzuwehren und im Schutze der Nacht zu fliehen. Das nunmehr besatzungslose Fort Namutoni wurde anderntags von den Ovambo gestürmt und weitestgehend zerstört, jedoch von 1905 – 1907 von der deutschen Schutztruppe wieder aufgebaut.

Während des Ersten Weltkriegs diente das Fort als Gefangenenlager für britische Soldaten, bis es 1915 an die südafrikanische Armee übergegeben werden musste und in der Folgezeit verfiel. Erst mit Gründung des Etosha Nationalparks bekam das verfallene Fort wieder Bedeutung; es wurde wieder aufgebaut und 1950 zum nationalen Denkmal erklärt, 1957 wurde es zunächst als Stützpunkt der Parkverwaltung und als sehr einfaches, nur in den Wintermonaten geöffnetes Rastlager für Besucher des Nationalparks gestaltet. Das Fort selbst wurde teilweise zum Museum umgestaltet und ist heute offizielles Nationaldenkmal Namibias.   




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Auf dem Campingplatz suchen wir uns eine Site aus und holen unser Frühstück mit etwas Cornflakes nach.




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Augenpflege - aber erst mal nur kurz ...



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Kurz vor 14 Uhr gehen wir den Weg zum Wasserloch der an den Hütten und Lodges vorbeiführt. Es ist extrem heiß und heute auch leicht schwül. Nach 15 Minuten ist die überdachte Beobachtungsstelle erreicht. Leider kann man einen Großteil des Wasserlochs von hier aufgrund von Büschen nicht einsehen.
Der einsehbare Teil der Wasserstelle bietet leider im Moment keine Tiere was jetzt in dieser Nachmittagshitze auch nicht verwunderlich ist.

Wir bleiben etwas sitzen und ich gerate immer mehr in die Schräglage und schlafe schließlich auf der Bank ein.   




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Als ich nach 20 Minuten wieder aufwache nähern sich gerade einige Giraffen und (leider) auch eine afrikanische Familie mit wenig bis gar nicht erzogenen Kindern (also doch kein rein deutsches Phänomen). Davon, dass man am Wasserloch möglichst leise ist um die Tiere nicht zu verscheuchen haben weder die Kinder noch die Eltern jemals etwas gehört oder ignorieren es tapfer. 
Während Petra schon am knipsen ist mache ich noch mit Schlaf in den Augen ebenfalls ein paar Aufnahmen der trinkenden Giraffen und nach einigen Minuten haben wir von dem Lärm der Kinder genug und gehen zurück zum Campingplatz. 

 



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Eine Stunde später gegen 16 Uhr geht es wieder auf Game Drive. Wir steuern die Wasserstelle von Klein Namutoni an.

Hier haben wir neben vielen Tieren auch eine ganz andere Sichtung:

Dirk, besser bekannt als DocHoliday  !  ;)

Tja, die Welt ist ein Dorf. Wir halten natürlich ein Schwätzchen. Dirk ist gerade auf dem Weg aus dem Park zu seiner Lodge und so verabschieden wir uns nach einiger Zeit. Für uns ist es der letzte Game Drive der im schönen Abendlicht stattfindet – den wollen wir noch einmal genießen.





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Während in Kalkheuwel gerade nichts los ist sehen wir in Chudop wieder eine tolle Elefantenshow.




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Dazu gibt’s auch noch Hyänen ...




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... Zebras ...



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... und Giraffen – klasse ! 

 


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Überhaupt sehen wir wieder unzählige Giraffen, Zebras, Oryx, Impalas, Gnus, .... und sind rechtzeitig gegen 19 Uhr zurück im Camp – das war noch einmal sehr sehr schön.   




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Das Camp Namutoni ist für uns unpersönlich und gefällt uns nicht so gut wie Halali. Irgendwie komisch strukturiert. Zwar wesentlich ruhiger als Okaukuejo – aber vielleicht liegt es auch an dem unübersichtlichen Wasserloch dem jeglicher Charme und Atmosphäre abgeht ...

Unser Dachzeltaufbau gleicht inzwischen einem Boxenstop bei der Formel 1. In rasender Geschwindigkeit ist unser Schlafgemach aufgebaut – jeder Handgriff sitzt inzwischen.   





Heute erweitern wir den Speiseplan um gekochte Kartoffeln mit saurer Sahne (sehr lecker). Dazu Bockwürste vom Grill – Knoblauchbrot – Salat (Bohnen/Feta/Zwiebeln) – natürlich Bier und den üblichen flüssigen Tagesabschluß.

Etwa 100 Meter entfernt hat sich eine Gruppe niedergelassen und die meinen doch tatsächlich mit ihrer Musik das Camp unterhalten zu müssen. Sinnigerweise werden sie von Nashorngebrüll übertönt – Nature strikes back.
Bald kehrt wieder Ruhe ein und wir sehen hinauf zu den Sternen.

Während wir den Becher mit dem Gin-Tonic leeren denken wir über diese Reise nach, denn morgen steht der letzte Tag bevor. 
So intensiv hatten wir es noch nie. Wir haben unglaublich viel gesehen und erlebt.

Morgen geht es nach einem letzten Morgen-Game-Drive auf die lange Fahrt zurück nach Windhuk.

Aber jetzt wird die letzte Nacht in der Natur Afrikas im Dachzelt genossen.
Ein wenig Wehmut kommt bereits heute Abend auf .....

 

 

Übernachtung: Campingplatz Namutoni, Etosha National Park

Preis: 400 N$ ( = 39  € )

Bewertung:  8 von 10

Kommentar: Sanitäre Einrichtungen und Campingplatz durchaus ok und nicht so viel los wie in Okaukuejo – also insgesamt zufriedenstellend – aber begeistert hat uns Namutoni nicht.

Das Wasserloch ist mit Abstand das schwächste der 3 Camps.
 

Bild des Tages:

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Na klar - endlich ein richtiger Pascha !
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: DocHoliday am 24. Juni 2013, 13:58:08
Hier haben wir neben vielen Tieren auch eine ganz andere Sichtung:

Dirk, besser bekannt als DocHoliday  !  ;)

Und ausgerechnet von der interessantesten Sichtung gibt es kein Foto? ;D

Da hat Euch der Etosha aber die letzten beiden Tage noch mal richtig mit Tiersichtungen verwöhnt!
Die Giraffrendichte rund um Namutomi ist schon bemerkenswert, oder? Ich hatte irgend wann das Gefühl hinter jedem Baum stünde eine.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Ilona am 24. Juni 2013, 14:01:06
Wow, was für eine tierische Ausbeute  :beifall: :beifall: :beifall:.

Wusstet ihr eigentlich, dass Dirk auch dort sein würde oder war das Zufall?
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 24. Juni 2013, 14:35:45
Und ausgerechnet von der interessantesten Sichtung gibt es kein Foto? ;D
Für das aufgeschraubte Tele zu nah.  ;)

Da hat Euch der Etosha aber die letzten beiden Tage noch mal richtig mit Tiersichtungen verwöhnt!
Die Giraffrendichte rund um Namutomi ist schon bemerkenswert, oder? Ich hatte irgend wann das Gefühl hinter jedem Baum stünde eine.
Stimmt - je weiter wir nach Osten kamen desto mehr Giraffen gab es zu sehen und generell waren wir mit der Tierausbeute mehr als zufrieden.
2 Jahre zuvor bei u.a. 5 Tage Krüger brauchten wir bis zum letzten Game Drive um überhaupt mal einen Löwen und das nicht mal sonderlich nah zu erleben - da hatten wir während dieser Reise schon deutlich mehr Glück.
Aber ich bin ja immer fasziniert - bei Dir springen die immer alle gleich auf den Schoß.  ;)


Wusstet ihr eigentlich, dass Dirk auch dort sein würde oder war das Zufall?
Eigentlich schon.
Wir wussten er ist in Namibia unterwegs - mehr aber auch nicht.
Also war es schon ein Zufall sich dann gleichzeitig an einem von diesem zudem vielen Wasserstellen in so einem großen Park zu treffen.
Dirk hat halt einen Tiermagneten.  :))
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: DocHoliday am 24. Juni 2013, 14:58:21
Dirk hat halt einen Tiermagneten.  :))

Und der zieht sogar zweibeinige Tiere wie Euch an! ;D ;D

Wäre eigentlich eine gute Geschäftsidee - man kann mich mieten, wenn man Tiere sehen will. Ich habe auf dieser Tour in der Palmwag Lodge ein Pärchen getroffen, dass in 3 Tagen Etosha nicht einen Löwen gesehen hatte. Ich habe 2 Stunden nachdem ich durchs Gate gefahren war, das erste Rudel gesehen ;)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 24. Juni 2013, 15:09:26
Wäre eigentlich eine gute Geschäftsidee - man kann mich mieten, wenn man Tiere sehen will.
Da würdest Du wahrscheinlich noch mehr Geld verdienen als als Doktor und kämst aus dem Safari Auto gar nicht mehr raus.  :))
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 25. Juni 2013, 10:06:30
16.Tag, Dienstag 9.11.2010



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Eine inzwischen „gewohnte“ Zeit – 5:45 Uhr öffnet sich der Reißverschluß unseres Dachzeltes. 
Der erste Gang geht natürlich in die sanitären Einrichtungen des Campingplatzes die im Etosha nicht sensationell aber durchaus ok sind.
Es folgt ein schneller Kaffee und letztmalig das Dachzelt und unser Lager abbauen.




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Gegen 6:30 Uhr geht es dann auch auf den letzten Game Drive. Eigentlich ist es uns heute morgen egal was wir sehen – Hauptsache noch einmal so richtig Afrika inhalieren. Wobei – ein Leopard würde noch gut kommen .... ;)




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Wir fahren zu den Wasserlöchern von Klein Namutoni und nach Chudop wo wir sogar 3 Tüpfelhyänen sehen.   




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Perlhühner (ungebraten)  ;)





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Schreivogel




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In Kalkheuwel liegt relativ weit entfernt aber erkennbar ein Löwenrudel unter einem Baum. Wir warten eine halbe Stunde aber es tut sich nichts.

Für mehr haben wir heute keine Zeit – eine lange Fahrt steht noch bevor.   




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Wir fahren noch ein Stück über Namutoni nach Norden bis Tsumcor. Immerhin sehen wir den ersten (und leider auch letzten) Gelbschnabeltokko der Reise ...




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... und natürlich noch einmal viele Antilopen, ...




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... Zebras, ...




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... und Giraffen.   




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Gegen 9 Uhr geht es noch einmal auf die Campsite zurück und wir trinken Kaffee und frühstücken.   




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Dann heißt es Abschied nehmen vom Etosha und der Wildnis Afrikas.

Ein letzter Halt am Wasserloch von Klein Namutoni und ein letzter Blick auf das gelbe Gras des Etosha auf dem Weg zum Lindequist Gate.

Hmmmmmmm ............... tief seufzen ..... irgendwann stehen wir sicher wieder mit unseren Kameras an einem Wasserloch in der Hitze Afrikas ......   




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Eine kurze Strecke führt die C38 zur B1, der „Autobahn“ die uns heute nach Süden bringen soll. In Tsumeb legen wir den ersten Stop ein um unseren Tank zu füllen. 
Gar nicht so einfach – denn die erste Tanke hat schon mal keinen Sprit – was wir aber erst erfahren als man uns schon die Scheibe geputzt hat .....

Na ja, der nächste Versuch ist dann erfolgreicher wobei sich gleich wieder einer der übereifrigen Tankwarte auf unsere Scheibe stürzt. Doppelt geputzt hält halt besser und das ist schon ok. Die Leute sind ja auf das Trinkgeld angewiesen.

Weiter geht die laaaaaange und laaaaangweilige Fahrt über Otjiwarongo bis Okahandia. Dort tanken wir nochmals und rufen Hubert Hester an wann wir in etwa in Windhuk bei ihm eintreffen werden um das Auto zurückzugeben.   

Kurz vor 17 Uhr fahren wir bei Hubert Hester auf den Hof.

Gespannt sind wir natürlich wie wir uns wegen des von uns verschlampten Leiterteils einigen – doch das läuft für uns äußerst erfreulich – Hubert Hester erlässt uns die Kosten von etwa 80 € kurzerhand. Nicht nur deswegen können wir ihn und sein Kalahari Car Hire weiter empfehlen. Überall wo man uns fragte wo wir unser Auto her haben und der Name Hubert Hester fiel gab es ein positives Echo – der Mann scheint im ganzen Land bekannt und genießt einen sehr guten Ruf.

Wir können mit dem Auto sogar zur Lodge und morgen zum Flughafen fahren und es dort einfach stehen lassen – ein Mitarbeiter von ihm holt es dann dort ab – super !
Wir verabschieden uns und bedanken uns noch einmal bei Hubert Hester – dann geht es durch die östlichen Bezirke Windhuks hinaus Richtung Flughafen.

Nur 7 km vor dem Airport zweigt eine Piste zur Ondekaremba Lodge ab die wir von zu Hause vorreserviert hatten. 
Nach kurzer Strecke ist die Farm erreicht und wir melden uns gleich auch zum Abendessen an. Hier ist mal wieder alles fest in deutscher Hand – denn zum Abendessen sollen es mit uns 16 Leute werden und „natürlich“ alle deutschsprachig. 





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Gut, dass wir noch ein Auto haben – denn unsere Buschhütte ist ein gutes Stück vom Farmhaus entfernt.

 


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Schon mal Probeliegen

 

 

Es folgt was am Ende einer Reise immer kommt: den ganzen Kram der sich über das ganze Auto verbreitet hat wieder ordentlich im Koffer verstauen.
Vorher gönnen wir uns aber zum Sonnenuntergang noch ein Bierchen auf der Veranda. Eine schöne Gegend und eine gemütliche Hütte – eine gute Wahl.

Gegen 20 Uhr fahren wir zum Haupthaus der Farm und finden uns um ein großes Feuer ein. Es gibt erst mal einen Drink und wir tauschen uns mit den anderen Gästen über unsere Reiseerfahrungen aus.
Jeder, der in dieser Lodge in der Nähe des Flughafens ist hat entweder morgen seinen Rückflug oder ist heute angekommen. Die meisten fliegen wie wir morgen früh (mit Air Berlin) zurück. Dann gibt’s endlich etwas auf den Teller – Schnitzel mit Nudeln – nicht typisch afrikanisch aber gut. Wir sitzen noch 2 Stunden denn an unserem Tisch hat sich eine sehr nette Runde eingefunden. 
Danach wird im Hauptgebäude noch die Rechnung gezahlt und unser Blick fällt auf eine alte Tafel an der Wand.

Darauf befindet sich der Text des Südwesterliedes, der inoffiziellen Landeshymne – die wohl jeder Weiße in Namibia kennt:

   
Hart wie Kameldornholz ist unser Land
Und trocken sind seine Riviere.
Die Klippen, sie sind von der Sonne verbrannt
Und scheu sind im Busch die Tiere.
|: Und sollte man uns fragen:
   Was hält euch denn hier fest?
   Wir könnten nur sagen:
   Wir lieben Südwest!

Doch unsre Liebe ist teuer bezahlt
Trotz allem, wir lassen dich nicht
Weil unsere Sorgen überstrahlt
Der Sonne hell leuchtendes Licht.
|: Und sollte man uns fragen:
   Was hält euch denn hier fest?
   Wir könnten nur sagen:
   Wir lieben Südwest!

Und kommst du selber in unser Land
Und hast seine Weiten gesehen
Und hat unsre Sonne ins Herz dir gebrannt
Dann kannst du nicht wieder gehen.
|: Und sollte man dich fragen:
   Was hält dich denn hier fest?
   Du könntest nur sagen:
   Ich liebe Südwest! 


 

Auch wir lieben Südwest.  :)

Eine tolle Region – eine phantastische Mischung aus Tierbegegnungen, faszinierenden Wüsten-Landschaften und den Relikten deutscher Kaiserzeit und mit dem Dachzelt – wenn man erst einmal organisiert ist – einfach nur genial.

Eine unglaublich intensive Reise geht zu Ende. Viele neue Erfahrungen, viele Erlebnisse, es gab äußerst spannende Momente – auch einen auf den wir gerne verzichtet hätten, wir hatten viel Spaß und durften „Südwest“ von seiner besten Seite erleben. 

Absolut gelohnt hat sich auch der Abstecher hinüber nach Südafrika in den KTP (Kgalagadi Transfrontier Park) der uns so gut gefallen hat, dass wir den Park definitiv noch einmal und beim nächsten Mal wohl auch noch länger besuchen wollen. 

 

Auch wenn es schwer ist die Ziele dieser Reise zu werten da sie doch höchst unterschiedlich sind ein Versuch:

 

    1.Wasserloch Okaukuejo im Etosha
    2.die Dünen im Sossusvlei
    3.Tiere und Landschaft im KTP
    4.Little Five Tour
    5.Camp Halali und Umgebung im Etosha
    6.Kolmannskuppe
    7.Der Morning Walk im KTP
    8.Lüderitz
    9.Köcherbaumwald
    10.Rassi’s Werkstatt in Keetmanshoop ;)

 

Gefallen hat uns auch die Landschaft auf Bagatelle, die Felsen auf Ameib, der Stadtrundgang in Swakopmund und die Gegend um die Tirasberge. 

 

 

Was gibt es vom Rückflugtag noch zu berichten ?

Nun, dass es auf Ondekaremba bzw. der Gegend hier um Windhuk nachts so kalt wurde dass wir alles angezogen haben was wir eigentlich für das winterliche Deutschland angedacht hatten, eine Menschenschlange morgens am Check-In (mit nur 3 geöffneten Schaltern !), die weit bis hinaus aus dem Flughafengebäude reichte und sich deshalb auch der Rückflug leicht verspätete, der ATM am Airport immer noch außer Betrieb ist und dann gab es noch eine richtige Schlägerei von zwei Deutschen beim Aussteigen aus dem Flugzeug (unfassbar).

Eine Reise, die bei uns ihre Spuren hinterlassen hat – wenn auch unsere Spuren im Sand Namibias wohl längst verwischt sind – kein Problem – machen wir eben irgendwann neue ...............  :)

 

 

Übernachtung: Ondekaremba Lodge (nähe Flughafen Windhuk) http://www.ondekaremba.de/

Preis: 500 N$ ( =   49 € )

Bewertung:  9 von 10

Kommentar: sehr gute Lodge, urige Hütten, nette Atmosphäre, nahe am Flughafen



Danke für's mitlesen.  :)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Michael am 25. Juni 2013, 10:22:32
Zitat
Danke für's mitlesen.  

Danke fürs Mitnehmen!  :)
Ein klasse Bericht aus einem faszinierenden Land! Was Du damit wahrscheinlich angerichtet hast, habe ich Dir ja schon ein paar Seiten zuvor geschrieben.  ;)

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Ilona am 25. Juni 2013, 11:40:30
Hallo Horst,

ich hätte nie gedacht, dass mir ein afrikanischer Staat mal so gefallen könnte. Du hast Namibia so wunderschön  :herz: und mit einer Begeisterung präsentiert, die übergeschwappt ist.

 :danke: für den tollen Reisebericht  :beifall: :beifall: :beifall: und die schönen Bilder.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: DocHoliday am 25. Juni 2013, 13:26:14
Toller Bericht über eine tolle Gegend!

Danke fürs mitnehmen!
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Heiko am 25. Juni 2013, 16:48:07
Danke für diesen interessanten Bericht über Namibia. :beifall:

Zugebenermaßen war es mein erster Reisebericht, den ich über dieses Land gelesen habe. Ich bin jetzt auch etwas zwiegespalten, natürlich nicht über deinen Bericht, sondern über das Land oder besser gesagt die Landschaft. Die Sanddünen fand ich z.B. sehr beeindruckend und sicher sehenswert, aber ich habe den Eindruck, mir wäre da insgesamt zu viel Wüste. Klar, es ist Afrika, aber ich war auch schon im südlichen Südwesten der USA (Arizona, Kalifornien oder jetzt auch in der Baja California) nicht allzu begeistert von der Landschaft. Ich liebe halt eher felsige Gegenden, muss auch nicht immer rot sein, in der ich mich dann bewegen kann.  :weissnicht:
Es ist sicher auch interessant, die Tiere in freier Wildbahn und in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen und zu erleben. Aber ganz ehrlich, ich muss auch nicht jeden Elefanten oder Löwen persönlich kennen und ich glaube deshalb, ich könnte nicht eure Begeisterung dafür aufbringen, so viele Tage diesbezüglich auf die "Jagd" zu gehen. :)

Es ist aber schön, dass euch die Reise so gut gefallen hat und dass du so toll darüber geschrieben hast, ich bin hier gerne bei euch mitgereist.  :winkewinke:

 :danke:
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 25. Juni 2013, 21:52:01
Zitat
Danke für's mitlesen.  

Danke fürs Mitnehmen!  :)
Ein klasse Bericht aus einem faszinierenden Land! Was Du damit wahrscheinlich angerichtet hast, habe ich Dir ja schon ein paar Seiten zuvor geschrieben.  ;)

Eigentlich müsste man Dich als Natur und Yellowstone Fan mal nach Island schicken - ich denke das "schaffe" ich auch noch irgendwann über die Jahre.  ;)
Da würde ich sogar eine Wette annehmen.
Aber Namibia ist ganz sicher ein herausragendes Reiseland - für Fotografen ein Traum.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 25. Juni 2013, 21:59:09
Ilona & Dirk - vielen Dank - freut mich das Euch der Bericht gefallen hat.  :)


Danke für diesen interessanten Bericht über Namibia. :beifall:

Zugebenermaßen war es mein erster Reisebericht, den ich über dieses Land gelesen habe. Ich bin jetzt auch etwas zwiegespalten, natürlich nicht über deinen Bericht, sondern über das Land oder besser gesagt die Landschaft. Die Sanddünen fand ich z.B. sehr beeindruckend und sicher sehenswert, aber ich habe den Eindruck, mir wäre da insgesamt zu viel Wüste. Klar, es ist Afrika, aber ich war auch schon im südlichen Südwesten der USA (Arizona, Kalifornien oder jetzt auch in der Baja California) nicht allzu begeistert von der Landschaft. Ich liebe halt eher felsige Gegenden, muss auch nicht immer rot sein, in der ich mich dann bewegen kann.  :weissnicht:
Es ist sicher auch interessant, die Tiere in freier Wildbahn und in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen und zu erleben. Aber ganz ehrlich, ich muss auch nicht jeden Elefanten oder Löwen persönlich kennen und ich glaube deshalb, ich könnte nicht eure Begeisterung dafür aufbringen, so viele Tage diesbezüglich auf die "Jagd" zu gehen. :)
Hallo Heiko,
ein Tipp - wenn Du auf Berge stehst und es trotzdem mal mit Afrika versuchen möchtest - Südafrika nennt man auch die Welt in einem Land.
Das hat so viele völlig unterschiedliche Regionen zu bieten und sehr viele mit unglaublich viel grün und richtigen Gebirgen (z.B. die Drakensberge). Da kann man mal in das Afrikaflair hineinschnuppern, hat mit Kapstadt zusammen mit dem Kap  und dem Umland die vielleicht die schönste Stadtregion der Welt und Tierparks und den Thrill der Safari gibt es natürlich auch.

Sollte Dich das mal interessieren - wir haben ein paar User die schon dort waren und Dich sicher gerne beraten.


Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Silvia am 26. Juni 2013, 09:54:33
Auch von mir ein herzliches Dankeschön für den Bericht und die *SEUFZ* wundervollen Fotos. :beifall:
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Heiko am 26. Juni 2013, 10:10:13
ein Tipp - wenn Du auf Berge stehst und es trotzdem mal mit Afrika versuchen möchtest - Südafrika nennt man auch die Welt in einem Land.
Das hat so viele völlig unterschiedliche Regionen zu bieten und sehr viele mit unglaublich viel grün und richtigen Gebirgen (z.B. die Drakensberge). Da kann man mal in das Afrikaflair hineinschnuppern, hat mit Kapstadt zusammen mit dem Kap  und dem Umland die vielleicht die schönste Stadtregion der Welt und Tierparks und den Thrill der Safari gibt es natürlich auch.

Danke Horst für den Tipp mit Südafrika.  :) Mal sehen, was die Zeit so bringt, die nächsten Jahre sind aber irgendwie schon verplant.  :weissnicht:

Aber für einen Afrikatrip haben wir uns glaube ich gestern abend auch noch entschieden. Aber es wird doch eher wieder ein Wanderurlaub mit einer Tour der etwas anderen Art. Wenn wir bis dahin noch fit genug sind, ist ja erst in 10 Jahren.  ;) Da kann man dann bei Interesse auch noch ein paar Tage Safari dranhängen.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 26. Juni 2013, 21:35:19
Da wäre ich doch beinahe in Okaukuejo versackt... Es gibt schlechtere Orte, aber die wunderschönen Löwen und die vielen Giraffen hätte ich dann verpasst. Und den Heimflug, was ja nicht so schlimm wäre.  ;)

Horst, das war ein toller Bericht! Wunderschöne Fotos und ein toller "Filmschnipsel".  Danke für den Bericht, ich bin traurig, dass hier Schluss ist. Aber sicher gibt es bald was aus Island zu lesen? Flicka und Silvia haben mich sehr auf den Geschmack gebracht, das Land war noch im Hinterkopf als mögliches Ziel gespeichert, es ist aber nach oben gerutscht. Allerdings muss ich erst nach Namibia - das steht nun endgültig fest! Und "mein" Heiko hat ja nun auch Michael nicht mehr als Rückendeckung, hi hi! Gut gemacht, Horst!  :thumb:
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 26. Juni 2013, 21:59:47
Aber sicher gibt es bald was aus Island zu lesen?
Zumindest einen Bericht werde ich sicher dieses Jahr noch spendieren.
Reiseberichte zu denen es bereits Texte und zumindest eine grobe Auswahl an Bildern gibt habe ich sowieso noch einige.
Noch in keinem Forum das Licht der Welt erblickt haben:
Island 2009, Yellowstone 2009, Island 2010, Alaska 2011, Texas 2012, Wales 2012 und Südafrika 2012

Was hättest Du denn gerne ?
Wenn ich eine Empfehlung geben müsste würde ich Alaska nehmen.
Der dürfte für einigen Gesprächsstoff sorgen (vorsichtig ausgedrückt) - da ist doch etwas sehr ungewöhnliches passiert - mehr soll nicht verraten werden.
Schön waren aber alle Reisen - Island sowieso.


Zitat
Flicka und Silvia haben mich sehr auf den Geschmack gebracht, das Land war noch im Hinterkopf als mögliches Ziel gespeichert, es ist aber nach oben gerutscht. Allerdings muss ich erst nach Namibia - das steht nun endgültig fest! Und "mein" Heiko hat ja nun auch Michael nicht mehr als Rückendeckung, hi hi! Gut gemacht, Horst!  :thumb:
Island kann man schwer mit Worten beschreiben.
Die beiden Reisen dorthin waren sicher mit das schönste was ich bisher überhaupt erleben durfte.

Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Shadra am 16. Juli 2013, 13:47:18
So .. Mittagspause leicht überzogen, aber jetzt bin ich auch bis zum Ende gekommen!

Herrliche Bilder von einem wunderschönen Land! vielen Dank für diese wunderschönen Eindrücke!!

Und wenn wir irgendwann mal den Lottogewinn einsacken ... aber naja  ::)

Das was mich abschreckt (von den 8-beinigen Genossen mal abgesehen), wären die Sanitären Einrichtungen. Ein WoMo wäre hier für mich besser geeignet. Aber ich habs leider überhaupt nicht so mit öffentlichen Toiletten ...  :-[
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Andrea am 16. Juli 2013, 14:04:27
Nele, irgendwo im Namibia-Forum gibt es sogar einen Thread, der das Thema Toilette behandelt. Die Leute haben tatsächlich ein Klo dabei!  :o Das zahlt sich bei längeren Tierbeobachtungen aus und in einigen Parks darf man auch gar nicht aus dem Auto aussteigen, sondern nur an bestimmten Stellen. Und wenn die gerade zu weit weg ist...

Stelle ich mir aber ziemlich grenzwertig vor, das kleine oder womöglich große Geschäft hinten im Auto zu erledigen. (http://www.smilies.4-user.de/include/Eklig/smilie_iek_035.gif) (http://www.smilies.4-user.de)
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Shadra am 16. Juli 2013, 14:34:41
Stelle ich mir aber ziemlich grenzwertig vor, das kleine oder womöglich große Geschäft hinten im Auto zu erledigen. (http://www.smilies.4-user.de/include/Eklig/smilie_iek_035.gif) (http://www.smilies.4-user.de)

 :o ... also DAS brauchts wirklich nicht ... vielleicht ein Dixi-Klo als Anhänger 

Aber ich will das Thema jetzt doch nicht zu sehr vertiefen ..  ^-^
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 19. Juli 2013, 21:37:13
So .. Mittagspause leicht überzogen, aber jetzt bin ich auch bis zum Ende gekommen!

Herrliche Bilder von einem wunderschönen Land! vielen Dank für diese wunderschönen Eindrücke!!
Gern geschehen.  :)

Zitat
Das was mich abschreckt (von den 8-beinigen Genossen mal abgesehen), wären die Sanitären Einrichtungen. Ein WoMo wäre hier für mich besser geeignet. Aber ich habs leider überhaupt nicht so mit öffentlichen Toiletten ...  :-[
Die sind zumindest nicht schlechter als bei uns.
Wir hatten so vorgeschnittene Papierabdeckungen dabei - die kann man im Web bestellen.
Aber wie schon geschrieben - machte in der Regel einen sehr sauberen Eindruck.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: S@bine am 30. August 2013, 20:54:31
Hallo Horst,

irgendwie bin ich erst jetzt so richtig bewusst auf diesen Bericht gestoßen. Einfach nur toll. Wir haben vor mehr als 10 Jahren (außer KTP, der kam später) eine ähnliche Runde gefahren und wir fanden es auch klasse. Leider kann ich aber nicht so gut fotografieren wie du.

Ihr hattet aber auch wirklich Glück mit den Tiersichtungen in beiden Parks.
Bzgl. Lüderitz gebe ich dir auch Recht, ich bin froh, dass wir damals auch dort waren.

Viele Grüße
Sabine
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 30. August 2013, 21:33:42
Hallo Sabine,

herzlichen Dank für Dein Lob   :D  aber daß muss ich gleich wieder weiter geben  :(  ;) - für die Fotos ist bei uns (bis auf wenige Knipsbilder von mir) Petra zuständig - ich bin bei uns die Abteilung Film.  :)

Lüderitz hat für uns einen ganz besonderen Charme - weshalb sich Lüderitz für uns absolut gelohnt hat.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: serendipity am 05. Februar 2014, 10:29:46
Da ich auf Grund eines doofen Infektes gerade das Bett hüte, habe ich viel Zeit Reiseberichte zu lesen und dieser hat mir besonders gefallen, denn "eigentlich" hatte ich für 2014 eine Namibiareise geplant, die aber leider "vertagt" werden musste.

Mir gefällt besonders eure Art des Reisen mit dem Dachzelt, ich glaube, da spürt man Afrika bestimmt noch mehr - aber leider werde ich Peter dazu nicht überreden können, für ihn ist die Zeit des Schlafsacks einfach vorbei  >:(

Besonders eure Tiersichtungen im Etosha und die Little 5 Tour haben wir gefallen und die Fotos sind wie immer große Klasse. Welches Objektiv nutzt Petra für die Tierfotografie?
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Petra am 05. Februar 2014, 20:18:05
Welches Objektiv nutzt Petra für die Tierfotografie?

Hallo Gabi,

2010 war ich noch mit dem Canon EF 70-300 mm unterwegs, inzwischen bin ich zum 100-400 mm aufgestiegen.

Schön, daß Dir der Bericht gefallen hat. Nicht schön, daß es mit Namibia nicht klappt dieses Jahr :(.

Gute Besserung!
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Rainer am 05. Februar 2014, 20:41:42
Wenn Du ein neues Objektiv für Wildlife suchst - seit ein paar Wochen macht das neue Tamron Telezoom Objektiv richtig Furore in der Fotowelt. Es handelt sich dabei genau um das

Tamron SP 150-600 mm f/5-6.3 Di VC USD

welches momentan aber erst nur für Canon Kameras zu haben ist. Aber die anderen Mounts sind bereits angekündigt (Nikon, Sony usw.), das Objektiv kostet zur Zeit ca. 1.200,-€, aber man geht davon aus, dass es im Laufe des Jahres im Preis sinkt.

So wie sich die ersten ausführlicheren Tests lesen, scheint Tamron damit ein ganz großer Wurf gelungen zu sein. Und die Brennweite (auf APS-C Kameras umgerechnet 900mm (Nikon/Sony) bzw. 960mm (Canon)) ist definitiv ein echter Problemlöser. Ich bin selbst mindestens bislang nicht so der große Tierfotograf - aber das Objektiv hat definitiv seinen Reiz.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: DocHoliday am 05. Februar 2014, 22:26:11
Ich kenne keine Tests von der Linse aber die (nicht vorhandene) Lichtstärke ist schon problematisch. Das ist schon beim Canaon 100-400 grenzwertig (4,5 - 5,6). Tiere sieht man nun mal vor allem bei Dämmerung.

Davon abgesehen ist der Brennweitenbereich natürlich klasse. Und mit einer modernen Kamera sind ja auch 1600 oder 3200 ISO nicht das ganz große Problem.

Wenn Auflösung, Kontrast, Schärfe der Linse wirklich gut sind, ist das eine preisgünstige Alternative. Bzw. dann ist es billiger eine bessere Kamera zu kaufen als ein besseres Tele.
Preislich ist das Sigma 150-500 noch eine Ecke günstiger und ich habe schon gute Bilder damit gesehen.

Für Canon-Nutzer ist das 100-400mm L auf jeden Fall auch eine Überlegung wert. Optisch gut, etwas lichtstärker und inzwischen auch nicht mehr teurer.

Alles was im Telebereich relevant mehr Lichtstärke und optische Qualität liefert ist schnell 5stellig im Preis.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Rainer am 05. Februar 2014, 23:51:34
Und mit einer modernen Kamera sind ja auch 1600 oder 3200 ISO nicht das ganz große Problem.

Oder sogar mehr. Wieviel bringt eine oder zwei Blenden mehr, wenn man andererseits mit den Topmodellen ISO 25.600 o.ä. noch halbwegs sinnvoll einsetzen kann?

Tiere sieht man nun mal vor allem bei Dämmerung.

Nicht nur. Ich habe jetzt mal den 2014er Kalender von Dir abgeklappert - wenn ich das richtig sehe, da ist lediglich der August in der Dämmerung aufgenommen. Die anderen elf Bilder sind offensichtlich bei Tageslicht fotografiert.

Wenn Auflösung, Kontrast, Schärfe der Linse wirklich gut sind, ist das eine preisgünstige Alternative. Bzw. dann ist es billiger eine bessere Kamera zu kaufen als ein besseres Tele.

Hier schon mal vorab ein Test, den ich noch Erinnerung habe: http://dustinabbott.net/2014/01/tamron-sp-150-600mm-f5-6-3-di-vc-usd-review/

Wenn man bedenkt, dass das Teil mit einiger Sicherheit in wenigen Monaten max. 1.000,-€ kostet, ist schon der Hammer. Ob es für mich geeignet ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt, ich bin mir nicht sicher, ob ich die Kraft und die Muße habe, gute Tiermotive zu sichten und abzuwarten. Andererseits - für 1.000,-€ so ein Objektiv, da fragt manch einer nicht nach dem praktischen Sinn....
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: serendipity am 06. Februar 2014, 16:56:56
Danke erst einmal für eure Antworten zum Objektiv.

Da ich dieses Jahr maximal zum Möwen fotografieren komme  ;), ist es nicht eilig - aber man will ja vorbereitet sein. Ich warte mal ab, bis das Tamron für die Nikon rauskommt und wie beide sich "vertragen". Der Preis ist jedenfalls verlockend, auch wenn Doc mit seinem Einwand zur Lichtstärke natürlich auch vollkommen richtig liegt.
Titel: Re: Spuren im Sand - Namibia und der KTP in Südafrika 2010
Beitrag von: Horst am 06. Februar 2014, 17:40:08
Danke erst einmal für eure Antworten zum Objektiv.

Da ich dieses Jahr maximal zum Möwen fotografieren komme  ;), ist es nicht eilig - aber man will ja vorbereitet sein. Ich warte mal ab, bis das Tamron für die Nikon rauskommt und wie beide sich "vertragen". Der Preis ist jedenfalls verlockend, auch wenn Doc mit seinem Einwand zur Lichtstärke natürlich auch vollkommen richtig liegt.
Na ja Petras 100-400 Geschoß hat meines Wissen 4,5-5,6 also auch jetzt nicht so das Lichtstarke Objektiv bzw. wenig Unterschied und auf der ersten Bewährungsprobe (Südafrika-Reise 2012) hat sich das gute Stück wirklich als absolut zufriedenstellend herausgestellt auch bei den Situationen mit weniger Licht.