22. Oktober Ohe’o Gulch & Waianapanapa SPNachts habe ich noch Regenprasseln gehört, doch morgens ist es trocken. Auch die Bewölkung sieht sehr hell aus.

Auf dem Lanai haben wir leider keinen Tisch für Frühstück, also verspeisen wir unsere gebratenen Eier drinnen, trinken dann einen zweiten Becker Kaffee/Tee draußen und bewundern den Garten.
Die
Road to Hana wird von vielen Touristen als Tagestour gefahren, daher kann es an interessanten Punkten leicht voll werden. Wir nutzen unseren Startvorteil und fahren erstmal weiter nach Süden. Der Ort Hana ist nicht sehr groß und ziemlich abgeschnitten vom Rest der Insel. Wir staunen, als wir an einem recht nobel wirkenden Hotel vorbeikommen. Muss das Travaasa sein, mit Zimmerpreisen meist jenseits der 400$ Grenze. Wer sich hier wohl einquartiert?
Mittlerweile scheint auch die Sonne, daher brauchen wir doch schon Nachschub an Sonnenmilch. Wir stoppen am Hasegawa Store, dem vermutlich einzigen Laden in dutzenden Kilometern Umkreis.

Das Wort Gemischtwarenladen entfaltet hier seine volle Bedeutung, sehr urig. Es gibt alles Mögliche: ein –knappes- Angebot an Tiefkühlfleisch/-fisch, Konserven, Autoteile, Sämereien, Lack und Wandfarbe, Strandstühle, Hundefutter… auch Sonnenmilch und sogar preiswerter als bei Safeway. Außerdem kaufe ich noch ein Glas Nudelsauce fürs Abendessen. Kersten hat mittlerweile das Dach eingefahren.
Weiter geht’s auf schmaler kurviger Straße meist durch Wald.


Palmen, mit efeu ähnlichem bewachene Bäume, herabhängende Schlingpflanzen, ups, da war ja eben ein Wasserfall.

Wir genießen die offene Fahrt.
Unser Ziel ist die Kipahulu Sektion des Haleakala National Parks mit der Schlucht des Flusses Ohe’o. Der hat hier eine ganze Serie von Kanälen, Fällen und Pools aus dem Lavagestein gewaschen, bekannt als
Seven Sacred Pools. Sie sind eine beliebte Badestelle, zumindest bei friedlichem Wasser. Wir sind nicht die ersten am Parkplatz, aber es ist noch recht leer.
Heute sind die Zugänge zu den Pools gesperrt, zu viel Regen die letzten Tage. Schade, aber wir sind eher zum Wandern hergekommen - den Pipiwai Trail, obwohl auch er teilweise gesperrt ist. Im Sommer gab es nach starken Regenfällen Unterspülungen, die letzte halbe Meile bis zum Waimoko Wasserfall ist noch geschlossen.
Wir spazieren bergan, durch Wald oder Zuckerrohr (oder Schilf?), teilweise ist der Weg recht matschig.

Es riecht süßlich nach Obstigem, offenbar von gefallen, gelben Früchten; später als Lilikoi (Passionsfrucht) identifiziert.
Ein großer Wasserfall kommt in Sicht:

im Hintergrund, die Hänge des Haleakala

Makahiku Falls.
Wir folgen dem Weg weiter und kommen zu einem riesigen Banyan Baum.

Zudem bekommen wir noch kleinere Kaskaden im Fluss zu sehen.




weitere Matsch-Abschnitte

Schließlich erreichen wir zwei Holzbrücken, die über die kleine Schlucht führen. Es fängt an zu regnen, aber nur ein kleiner Schauer, ist schnell wieder vorbei. Hier beginnt der Bambuswald.

Es geht über Steinstufen weiter bergan,

So hoch gewachsen haben wir Bambus noch nie vorher gesehen. Der Wind lässt die Stangen hölzern Klappern, mystische Begleitmusik.


der Boden wird immer nasser, dann folgt ein Holzbohlenweg bis zum Schild
Recht eindeutig, oder?
Trotzdem kommt uns eine Gruppe entgegen: "Oh, go forward, only ten minutes more, it’s great..." Nicht zum ersten Mal auf Hawaii erlebt, dass sich Leute wenig um Sperrungen scheren.
Bis hierher sind wir ca.1,5 Meilen gelaufen. Wir kehren um und auf dem Rückweg erwischt uns ein zweiter kleiner Schauer.

Banyan Baum zum Unterstellen
Jetzt muss auch Mückenmittel zum Einsatz kommen. Es wird deutlich voller, sehen wir auch am Parkplatz.
Wir wollen noch einen Blick auf die Badepools werfen und natürlich aufs Meer, dazu nehmen wir den Kuloa Point Trail. Das ist ein Rundweg, wir gehen ihn gegen den Uhrzeigersinn und kommen zuerst zur Küste.

Wir suchen uns ein nettes Plätzchen zum Brandung gucken, picknicken und Selfie-Knipser beobachten. Wer traut sich wie nah an den Klippenrand? Welcher Asiate schafft die steifste Pose?



Frisch gestärkt nehmen wir die Pools in Augenschein


Infotafel zu den Pools
mit Bildern zum normalen Wasserstand und dem bei Hochwasser.
Heute schaut's so aus



Am Visitorcenter ein Boxenstopp, dann solls weiter gehen. Der Mustang bockt mal wieder; erst kriegen wir das Verdeck nicht auf, dann nach ein paar Meilen leuchtet ein Christbaum von Kontrolllämpchen.

Wir fahren zurück Richtung Norden, noch ein paar interessante Punkte anschauen. Ein großer Wasserfall ist mir schon auf der Herfahrt aufgefallen, wir hätten gleich anhalten sollen. Jetzt sind alle Parkplätze besetzt.

Kersten stellt sich in die zweite Reihe, ich schieße schnell ein paar Fotos.

Wailua Falls
Vielleicht kommen wir ja die Tage nochmal vorbei um näher heranzuwandern. Eine Ecke weiter liegen die Waioka Ponds, Badepools, allerdings auf Privatland. Zutritt hat angeblich nur, wer in der Nähe wohnt. Stattdessen nehmen wir den Abstecher zum Hamoa Beach. Leider ist heute am Samstag der Straßenrand schon zugepflastert mit parkenden Autos. Mehr als ein flüchtiger Blick auf die nette Bucht ist uns nicht vergönnt.
Peilen wir also den Waianapanapa Statepark an, dort kann man einen Küstenpfad laufen. Parkplätze gibt’s genug, trotz einiger Baustellen.

Blick in die Bucht
wir steigen hinab zum Strand

Unser erster mit schwarzem Sand


Es ist schon wieder kurz vor fünf, da lohnt es sich nicht mehr die Höhlen dort zu besichtigen; die schließen gleich. Auch zur Küstenwanderung kommen wir nicht mehr, der Trail ist gleichfalls eine Baustelle. Auf dem kurzebn gehbaren Stück sehen wir diese "Osterhaseninsel" und kleine See-Arches

sowie ein wenig Wildlife auf dem Rasen am Parkplatz.

Unser Host hat uns gestern zum Essengehen den Hana Farms Shop empfohlen. Da gibt’s freitags und samstags Pizza aus dem Lehmofen. Wir würden auch alle Einwohner Hanas dort treffen.

Tatsächlich herrscht lebhaftes Treiben, als wir ankommen. Wir bestellen unsere Pizza – die dann wirklich sehr gut schmeckt. Nur an Getränken mangelt es; kaufen könnten wir Säfte, alles andere haben die Leute selber mitgebracht. Wir sitzen unterm Schirm, so stört es wenig, dass es wieder zu regnen beginnt.
Alles in allem hatten wir ja Glück heute mit dem Wetter – wenn so 70% Regenwahrscheinlichkeit aussehen, lässt das Gutes für Morgen hoffen.

Heutige Strecke: