Autor Thema: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018  (Gelesen 191957 mal)

Ilona

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Re: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #30 am: 05. Juli 2018, 11:02:42 »
Euer roter "Nicht-Dusty 2" gefällt mir.

Doch, das ist ein schönes Auto.

Zum Glück hat sich das Wetter im Laufe des Tages gebessert und ich hoffe, dass es diesbezüglich noch weiter bergauf ging, sonst wäre es etwas kalt und nass zum zelten. Die alten Koksöfen und die verfallene Bahnhofshalle waren schon mal lohnenswerte Ziele.

Wenn das Wetter so geblieben wäre, dann hätten wir unser Ziel wieder nicht erreichen können und das Vorhaben begraben.

Auf die Koksöfen bin ich während der Recherche über Zufall gestoßen. Das Netz gab zwar nicht viel her, aber wir haben sie gefunden.

Das hört man jetzt ja öfter, dass in den Hotels am frühen Abend eine Kleinigkeit zum Essen angeboten wird, schon erstaunlich, wenn man bedenkt, dass es noch in den 90iger Jahren praktisch in keinem Hotel in den USA Frühstück gab. Aber der Sinn von diesem Snack erschließt sich mir nicht wirklich.

Die einzelnen Motelketten wollen sich vielleicht etwas voneinander abheben.

Vor Jahren hatten wir das schon einmal in einem Motel in Farmington. Allerdings gab es dort ein leckeres Chili und etwas Salat.

Da wir uns mittags durchs Büffet geschlemmt hatten, waren wir noch satt. Zudem ist der Magen vom Jetlag doch ein bissl durcheinander.
Liebe Grüße

Ilona

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Paula

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Re: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #31 am: 05. Juli 2018, 12:02:53 »
Sieht aus als ob ihr eine komplette Campingsusrütung gekauft habt incl. Zelt. Habt ihr das nicht von zuhause mitgenommen? Ich bin ja mittlerweile so bequem, ich bräuchte wahrscheinlich einen Container um alles einzupacken  ;D
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #32 am: 05. Juli 2018, 14:01:38 »
Sieht aus als ob ihr eine komplette Campingsusrütung gekauft habt incl. Zelt. Habt ihr das nicht von zuhause mitgenommen? Ich bin ja mittlerweile so bequem, ich bräuchte wahrscheinlich einen Container um alles einzupacken  ;D

Nein, wir haben nur das gekauft, was wir in 4 Gepäckstücken  :cool2: nicht unterbringen konnten.

Das Sperrgut, wie z. B. den blauen Wasserkanister, die 3 $-Kopfkissen vom Walmart, die Campingstühle und vor allem einen großen Wasservorrat haben wir uns im Walmart in SLC zugelegt. Danach gibt's nämlich nur noch kleine Supermärkte.
Liebe Grüße

Ilona

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soenke

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Re: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #33 am: 05. Juli 2018, 20:41:19 »
Hallo Ilona,

puh, das Wetter hätte gerne ein wenig besser sein können und Schneetreiben..... :o  aber es wurde dann ja besser. 8)

Die Koksöfen fand ich jetzt nicht sooooo interessant, aber lag ja uaf dem Weg.

Zitat
Home Depot deshalb, weil die die handlichsten Schaufeln haben. Dazu kauften wir noch einen 5-Gallonen-Benzinkanister und eine Dose Fix-a-Flat.

Ohjeee. Wie du weißt, warst du ja immer eine Inspiration für meine Reisen und wegen dir habe ich mit der Zeit mich getraut auch längere unbefestigte Strassen zu fahren.
Aber diesmal hört sich das so an, dass ich deine Ziele nicht nachbesuchen kann, denn ihr werdet bestimmt Pisten fahren, die nicht ohne sind. :o
Na, gut, dass wir noch eine Nacht im Bett schlafen konnten. 8)

Ilona

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Re: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #34 am: 06. Juli 2018, 08:08:38 »
Ohjeee. Wie du weißt, warst du ja immer eine Inspiration für meine Reisen und wegen dir habe ich mit der Zeit mich getraut auch längere unbefestigte Strassen zu fahren.
Aber diesmal hört sich das so an, dass ich deine Ziele nicht nachbesuchen kann, denn ihr werdet bestimmt Pisten fahren, die nicht ohne sind. :o
Na, gut, dass wir noch eine Nacht im Bett schlafen konnten. 8)

Du ahnst es schon, Sönke  :toothy9:.

Aber noch haben wir einen gemütlichen Tag und eine bequeme Nacht vor uns.
Liebe Grüße

Ilona

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Ilona

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Re: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #35 am: 07. Juli 2018, 15:01:52 »
13.04.18 – Green River –> Moab –> Green River

Freitag, der 13: Der geheime Turm, ein tragischer Todesfall, die Namensfindung und letzte Vorbereitungen

Secret Spire, Kane Creek Road

Der Sturm hatte sich in der Nacht gelegt, aber es war eisig kalt und noch immer windig am Morgen. Aber das war nicht schlimm, denn die Aussicht auf eine Wetterbesserung in den nächsten Tagen war gut und wir wollten ohnehin an dem Tag mehr fahren. Heiko und der Rubicon mussten sich schließlich aneinander gewöhnen .

Am Abend zuvor hatte ich völlig ungeplant die Idee, dass wir als erstes den Secret Spire Jeep Trail fahren, dessen Zufahrt sich auf dem Weg zum Canyonlands Nationalpark befindet. Gesagt, getan, steuerten wir nur mit einer Karte in der Hand den Weg zum geheimen Turm an.

Es war kein großes Problem, den Trail zu finden, denn der ist mit einem Doppel S sehr gut ausgeschildert und in der Nähe vom Spire sogar eine Einbahnstraße.







Dort oben blies der Wind so stark, dass es uns fast von der Kuppe fegte.



Aber ein kräftiger Wind vertreibt die Wolken .



Von vorne sieht man gar nicht, dass der Secret Spire ein Hohlkreuz hat .



Wir machten uns auf den Rückweg nach Moab und weil es mittlerweile Mittag war, kehrten wir im El Charro Loco zum mexikanischen Imbiss ein. Die servieren nicht mal mittags kleinen Portionen. Wir bestellten uns für je 7,99 $ das Lunch Special mit Chicken Quesadillas und zwei Beef Tacos. Das machte mehr als satt. 

Vom mexikanischen Schnellimbiss ist es bis zur Kane Creek Road nicht mehr weit. An dem Freitag waren sehr viele Ausflügler und Radfahrer auf der Straße unterwegs, die nur die ersten 5 Meilen geteert ist.

Danach geht es geschottert in Serpentinen in den Canyon hinunter.







Wir fuhren so weit wie möglich und drehten dann zum Devils Golfball um.



Der 12 m hohe Felsen ist bei Kletterern sehr beliebt und auf seiner Rückseite



befinden sich viele Haken.

Auf einmal hörten wir Sirenen. Mehrere Polizeifahrzeuge kamen angerast und etwas später der Rettungswagen.



Uns fiel schon bei der Hinfahrt auf, dass eine Gruppe Motocross Fahrer in den Abgrund schaut. Einer davon war verunglückt, denn kurz darauf landete der Hubschrauber.



Es dauerte sehr lange, bis der Hubschrauber und die Rettungskräfte abzogen. Leider verstarb der 15jährige Fahrer an seinen Verletzungen
-> klick.

Während die Rettungskräfte noch zugange waren, machten wir uns auf den Weg zum Hunter Canyon. Wir bekamen den letzten freien Parkplatz.



Der Weg in den Canyon führt entlang dem Creek, den man zwischendurch ein paar Mal überqueren muss.









Unter diesem Felsen muss man durch



und dann sieht man oberhalb den Hunter Arch.



Um ihm etwas näher zu kommen, heißt es klettern.



Für mich war hier Schluss, denn der hohe Absatz führte auf eine schmale Felskante.

 
 
und durch monatelange Schmerzen im rechten Bein, fehlte mir dazu die Kraft.

Wir machten uns auf den Rückweg und erst als wir am Parkplatz waren, fuhren die Rettungskräfte mit Blaulicht zurück. 

Unser nächster Halt war beim Birthing Panel.



Den Rubicon parkten wir neben der Dirtroad und gingen die paar Meter zu dem Boulder hinunter.



Auf einmal geschah etwas Merkwürdiges: Der Jeep startete sich von alleine. Ich drehte mich um, weil ich dachte, dass Heiko noch beim Auto ist. Doch der stand hinter mir und schaute ebenso verdutzt. Er hatte den Schlüssel in der Hand und war 5 Meter vom feuerroten Spielmobil entfernt. Heiko ging schnell zurück, betätigte den Türöffner und schloss wieder zu. Dann ging der Motor aus .

Huch :schreck:, das wird doch keine Christine -> klick sein?

Logisch! Bei dem leuchtend roten Outfit, den rassigen Kurven, diesen glänzenden Augen und dem sportlichen Fahrgestell .

Ich hoffte, dass sie nicht die Bösartigkeit ihrer Grandma geerbt hat, sich aber im Falle eines Falles selbst ausbeulen kann :zwinker:. Christine war DER passende Name.

Doch zurück zu den Felszeichnungen. Die Geburtsszene ist deutlich zu erkennen.







Danach war es Zeit zum Einkaufen. Zuvor stoppten wir beim Gear Heads Outdoor Laden gleich neben dem City Market. Dort gibt es gratis Wasser für Camper. Heiko befüllte den blauen 25 Liter Kanister und danach gingen wir in den City Market, um Lebensmittel für die nächsten Tage zu besorgen. Das Fleisch sagte uns jedoch nicht zu. Da sahen die Steaks vom Supermarkt in Green River viel appetitlicher aus.

Zurück in Green River, kauften wir nicht nur die Steaks, sondern auch einen Eisblock und einen Beutel Katzenstreu.

Im Motelzimmer schraubte Heiko den Gasgrill zusammen, während ich Äpfel und Tomaten abspülte und in Zip-Beutel verpackte. Wir waren nun gerüstet und bereit fürs große Abenteuer

Nach getaner Arbeit gingen wir über die Straße ins Tamarisk Restaurant. Auf der Speisekarte standen dieses Jahr mehr mexikanische Gerichte. Wir entschieden uns für Chicken Fajitas, denn Steaks würden wir die nächsten zwei Abende selbst grillen.

Nicht nur der Jetlag zwang uns erneut bald ins Bett, sondern auch das frühe Aufstehen am nächsten Morgen.

Übernachtung: Comfort Inn, Green River


Liebe Grüße

Ilona

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soenke

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Re: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #36 am: 07. Juli 2018, 20:13:25 »
Ein sehr schöner Tag von Zielen, die ich zuvor noch nie gehört habe, aber so solls ja sein. ;)

Sehr tragisch, dass ihr bei dem Unglück in der Nähe wart. :'(

Ich hoffe Euer Gefährt entpuppt sich nicht wirklich als Christine. ;D ;D

So eine herzensgute, liebevolle und symphatische Ilona hat doch in einem Höllenfahrzeug nichts zu suchen. :evil:

Ilona

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Re: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #37 am: 07. Juli 2018, 21:31:01 »
Christine tötet doch nur diejenigen, die böse zu ihr sind  ;) . Bei uns war es aber Liebe auf den ersten Blick.

Der Teenager wollte an dem Tag doch nur Spaß haben und wurde bestimmt übermütig. 

Es ist sehr tragisch  :'( , dass er tödliche Verletzungen erlitt.
Liebe Grüße

Ilona

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Susan

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Re: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #38 am: 08. Juli 2018, 13:00:04 »
Christine gefällt mir als Gefährt schon mal sehr, wir werden auch immer lieb zu ihr sein  ;D

Schön , dass wir das Schneetreiben hinter uns gelassen haben und Sonne genießen dürfen. Das bisschen Wind nehmen wir in Kauf  ;) Ja,ja fügt immer nur weiter neue Ziele rund um Moab zu unserer Wunschliste hinzu - irgendwann werden wir Wochen brauchen um alles sehen zu können. (Da würde sich dann wenigsten die Anmietung eines Rubicons lohnen )

Sehr traurig, dass der fürchterliche Unfall so enden musste.
Liebe Grüße
Susan


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Re: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #39 am: 08. Juli 2018, 13:14:42 »
Christine gefällt mir als Gefährt schon mal sehr, wir werden auch immer lieb zu ihr sein  ;D

 ;D Davon gehe ich aus, Susan.

Ja, ja fügt immer nur weiter neue Ziele rund um Moab zu unserer Wunschliste hinzu - irgendwann werden wir Wochen brauchen um alles sehen zu können. (Da würde sich dann wenigsten die Anmietung eines Rubicons lohnen )

Nicht nur rund um Moab  :zwinker:.

Sehr traurig, dass der fürchterliche Unfall so enden musste.

Ja, schlimm sowas. Er hatte doch noch das ganze Leben vor sich.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #40 am: 08. Juli 2018, 20:47:49 »
Ein sehr schöner Tag von Zielen, die ich zuvor noch nie gehört habe, aber so solls ja sein. ;)
geht mir ganz genauso  :) sehr interessant wo ihr euch rumtreibt.
Was das Abenteuer angeht bin ich jetzt sehr gespannt. Ein Abenteuer zu dem man Katzenstreu braucht ... :gruebel:
Viele Grüße Paula

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Re: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #41 am: 09. Juli 2018, 08:16:30 »
Was das Abenteuer angeht bin ich jetzt sehr gespannt. Ein Abenteuer zu dem man Katzenstreu braucht ... :gruebel:

 :totlach: Das Katzenstreu irritiert dich wohl ein wenig, Paula.

Die Auflösung kommt schon noch  :zwinker: .
Liebe Grüße

Ilona

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Andrea

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Re: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #42 am: 09. Juli 2018, 15:07:04 »
Also das ist doch ganz einfach: In der Gegend gibt es ziemlich große Wildkatzen, vor denen jeder Wanderer/Camper großen Respekt hat. Um sie milde zu stimmen, quasi zu zeigen, dass man "Familie" ist, stellt man dem Tier ein Katzenklo mit schönem frischen Streu zur Verfügung. Nicht, dass am Ende jemand angepisst ist...  :zwinker:
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Ilona

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Re: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #43 am: 09. Juli 2018, 15:32:10 »
Also das ist doch ganz einfach: In der Gegend gibt es ziemlich große Wildkatzen, vor denen jeder Wanderer/Camper großen Respekt hat. Um sie milde zu stimmen, quasi zu zeigen, dass man "Familie" ist, stellt man dem Tier ein Katzenklo mit schönem frischen Streu zur Verfügung. Nicht, dass am Ende jemand angepisst ist...  :zwinker:

 :totlach: So ungefähr. Also bevor mir so ein Puma das Zelt markiert …

bekommt er lieber Steaks und ein Katzenklo  :toothy9:.

Aller Spekulationen zum Trotz - ihr bekommt eine Bilddokumentation.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: aMAZ(E)ing Canyonlands 2018
« Antwort #44 am: 09. Juli 2018, 16:06:09 »
14.04.18 – Green River – Land of Standing Rocks im Maze District

Der lange Weg ins Labyrinth

Canyonlands Nationalpark – Maze District


Müssten wir eine Hitliste von den ganzen Nationalparks im Südwesten erstellen, dann stände der riesige Canyonlands NP ziemlich weit oben. Der Nationalpark ist so groß, dass er in einzelne Distrikte eingeteilt wurde.

Die meisten Besucher halten sich im Island in the Sky District auf, da er in der Nähe von Moab gut zu erreichen und aufgrund der asphaltierten Straße gut zu befahren ist. Dagegen zieht es Wanderer mehr zu den Felsnadeln in den Needles District, der sich aber 74 Meilen südlich von Moab befindet. Dann gibt es noch im Westen den kleineren Horseshoe Canyon, der vom nächstgelegenen Ort Green River fast zwei Stunden Fahrt entfernt ist und ein geländegängiges Fahrzeug erfordert. Diese Distrikte haben wir die letzten Jahre besucht/erwandert, doch einer fehlte uns noch: Der Maze-Distrikt.

Nachdem uns vor zwei Jahren Regen und Sturmböen einen Strich durch die Rechnung machten, wagten wir einen neuen und letzten Versuch, dieses entlegene Gebiet zu besuchen.

Viel Vorbereitung, ein Permit, Ausrüstung und vor allem ein geländetaugliches Fahrzeug sind dazu Voraussetzung.  Unsere Christine kennt ihr bereits und zu allem anderen werde ich gesondert berichten.

Jedenfalls stand uns an dem Morgen eine sehr lange Fahrt bevor und deshalb waren wir kurz vor 6:00 Uhr im Frühstücksraum. 6:45 tankten wir Christine und den Reservekanister randvoll.

Über die I-70 und nach weiteren 20 Meilen auf dem Highway 24, bogen wir gegenüber der Zufahrt zum Goblin Valley State Park in die unbefestigte Straße in Richtung Hans Flat Ranger-Station ab.

Ab da zieht sich der Weg auf einer gut gegradeten Dirtroad.



Vorbei an der Little Sahara



und später einer heideähnlichen Landschaft



erreichten wir um 8:40 Uhr die Ranger-Station.



Hier musste ich die Permit-Bestätigung vorzeigen und bekam nach einer flüchtigen Belehrung (detaillierte Anweisungen bekommt man schon mit der Bestätigung), die ich gegenzeichnen musste, einen Zettel inkl. Tesastreifen mit der Permitnummer. Den sollten wir innen ans Fenster kleben, falls wir kontrolliert werden.



Der Ranger warf einen kurzen, wohlwollenden Blick auf Christine. Ich fragte noch nach dem Flint Trail und erhielt die knappe Antwort: "steep and rough" . Dann wurden wir unserem Schicksal überlassen (mir würde das Lachen schon bald vergehen :cool2:). 

Nachdem das alles geklärt war, gingen wir noch zur Pit Toilet. Davor trafen wir ein junges Pärchen, das sich gerade auf den Weg machte.

Abfahrt war um 9:35 Uhr. Jetzt war der Fahrerwechsel angesagt, denn schließlich saß ich seit fast zwei Stunden am Steuer. Aber das war natürlich nicht der Grund .

Schon kurz nach der Abfahrt ging es zwar immer wieder über holprige Felsplatten, aber auch noch ein Stück gemütlich weiter.



Wir kamen am Bagpipe Overlook vorbei und hatten einen ersten Blick in Richtung Maze.



Nächster Stopp und vom Ranger empfohlen, ist der Flint Trail Overlook.



Von hier aus ist der Flint Trail teilweise einsehbar. Sofern man ein Auto von unten kommen sieht oder hört, soll man warten.



Hier schaute bereits ein älterer Herr ins Tal, der sich vorab bei uns entschuldigte, falls er zu langsam vor uns herfährt. Kein Problem, denn auch wir würden uns Zeit lassen.

Tja, dann steht man nach ein paar Meilen vor diesem Schild



und mit Beginn vom Flint Trail geht es sofort, wie es der Ranger gesagt hat, steil und ruppig hinunter. Bilder können das leider nicht wiedergeben.



Bis zur ersten Kurve stand ich als Beifahrerin mit auf der Bremse und schrie "bremsen, Heiko, bremsen". Er konterte zurück, dass er die Bremse bereits bis zum Anschlag durchgetreten hat und gewiss nicht Gas gibt.



Booaaah , mein Shirt war in Nullkommanix nass geschwitzt und ich hoffte, dass kein Gegenverkehr kommt. Leider wurden meine Gebete nicht erhört und der vorausfahrende Kollege musste drei Fahrzeugen Platz machen.

Gut, dass ich nach der dritten Kurve ausgestiegen bin und hinuntergeschaut habe. Es gibt nämlich nur in wenigen Kurven die Möglichkeit, stehen zu bleiben und zweimal muss man sogar mit dem Fahrzeug zurücksetzen, damit man überhaupt um die Kurve kommt.







Jedenfalls ist der Flint Trail weder mit den Burr Trail Switchbacks noch mit dem Shafer Trail zu vergleichen. Der ist eine ganz andere Hausnummer.

Durch den losen Untergrund rutschen die Fahrzeuge an den steilsten Stellen noch dazu. Die Schleifspuren an manchen Stellen zeigen, dass einige Fahrzeuge zwischendurch aufsitzen.



11:20 Uhr waren wir unten und ein Blick zurück lässt weder den Trail noch dessen Beschaffenheit erkennen.



Wir konnten uns nun etwas entspannen, denn der Trail geht ab jetzt gemächlich weiter.



Um 12:20 erreichten wir den Abzweig in Richtung Hite



und machten dort 25 Minuten Pause. Bis zum Standing Rock sind es nur noch 16 Meilen, aber 12 davon haben es in sich. Wie, das wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Die ersten zwei Meilen sind nur Sandpiste, doch dann steht da wieder ein Schild mit 4wd – high clearance only darauf und sofort beginnt der Spaß .

Die meiste Zeit lief ich voraus, um zu spotten. Wenn es besonders steil oder knifflig wurde, dann stieg auch Heiko aus, um die optimale Spur zu suchen.



Die Höhenunterschiede der Felsplatten kann man auf den Bildern leider auch nicht erkennen. Doch wiederum Abrieb, Öl- und Sprittropfen zeigten, dass da schon ein Mancher aufsaß. Auch Christines Unterboden kratzte mal über Felsbrocken.





Oft war es eine Zentimeter-Navigation zwischen den Felsen.









Doch am meisten Bauchschmerzen verursachte mir die Steinstufe am Teapot Rock. Nicht nur, dass die Höhe mit Felsbrocken unterfüttert wurde, sondern zuvor geht es über eine kleinere Stufe erst einmal hinab. Die Schleifspuren sind dort gut zu erkennen und auch, dass nicht viel Platz ist. Der rechte Reifen muss quasi direkt auf die Felskante.





Heiko schaute selbst nach der richtigen Spur



und geleitete daraufhin Christine gefühlvoll über die Stufe. :girly: Mir fiel ein ganzer Steinbruch vom Herzen, doch noch waren wir nicht am Campground.

Auf einmal standen wir an einem Steilstück voller Geröll.



Dass wir da irgendwie hinunterkommen würden, das war mir klar. Aber ob wir da auf dem Rückweg wieder hinaufkommen ? Ich wollte an dieser Stelle wirklich abbrechen, bin dann erst einmal hinunter gerutscht und wieder nach oben gelaufen, was schon zu Fuß sehr schwierig war.

Aber Heiko hatte die Ruhe weg, vertraute Christine und seinen Fahrkünsten. So wurde ich überstimmt, verweigerte mich aber als Beifahrer und ging das Stück nochmals zu Fuß hinunter. Christine schlich dann langsam hinter mir her.

Endlich – die ersten Felsnadeln



und das Nationalparkschild.



Bis dahin haben wir vom Abzweig Hite genau 3 Stunden gebraucht.

Hier waren wir nun im Land of Standing Rocks.



Aber weit ist das Land und bis zum Campground dauerte es immer noch 50 Minuten.



Wenigstens war nun die Piste rotstaubig und nicht mehr so felsig.

Vorbei an The Wall



und am Lizard Rock



erreichten wir um 16:30 den schönsten Campground im Wilden Westen am Standing Rock :happy2:.



Platz war genügend vorhanden und wir mussten erst einmal eine geeignete Stelle fürs Zelt finden. Der Untergrund war ziemlich steinig und da es zwar sonnig, aber nicht allzu warm war, brauchten wir einen ameisenhaufenfreien Platz mit Morgen- und Abendsonne.

So verbrachten wir den späten Nachmittag mit dem Aufstellen vom Zelt und ließen uns häuslich nieder. Nach getaner Arbeit grillte Heiko die Steaks und ich richtete die Beilagen dazu.

Nach dem Abendessen folgte der Abwasch und wir machten noch einen kurzen Rundgang. Kurz vor 20 Uhr wurde es dunkel und wir verkrochen uns ins Zelt. Während Heiko lange nicht einschlafen konnte, war ich sofort weg .

Übernachtung: Standing Rock Campground, im Zelt


Liebe Grüße

Ilona

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