Logbuch 11.06 Tséyi’ – Canyon de ChellyFrühstück gibt es beim Motel – nein, keine Pizza.

Heutiges Exkursionsziel: Canyon de Chelly NM. Millionen Jahre von Landhebungen und Erosion durch Flüsse bildeten die Schluchten des Parks: Canyon de Chelly, Canyon del Muerto und ihre Nebenarme. Am oberen Rand des erst genannten führt der South Rim Drive entlang, den fahren wir gleich bis zum Ende, zum Spider Rock Overlook.


Für die Navajo war nicht Spider-Man der Superheld sondern Spider Woman.

Sie half die Monster zu besiegen, die ihre Welt bedrohten; sie rettete so manchen von Feinden verfolgten jungen Krieger mit ihren magischen Seilen und sie brachte ihnen die Kunst des Webens bei. Der Legende nach wohnte sie auf der Spitze dieser etwa 240 m hohen Felsnadeln.

Unartigen Navajokindern wurde gesagt, Spider Woman würde sie in ihr Nest holen und dort verschlingen. Die weißen Gipfel der Felsen seien die bleichen Knochen solch bestrafter.

"Bin doch immer artig"

Wir fahren zurück und halten an den verschiedenen Aussichtspunkten.


Face Rock ?

Sliding House Ruins
okay, den Felsrutsch sehen wir, aber keine Ruinen

Weiter zum White House Ruin Overlook. Hier startet der einzige frei begehbare Wanderweg in die Schluchten. Für alles andere benötigt man einen Führer, so zum Beispiel für Jeep-Touren in die Canyons hinein.

Los geht's...

auf einem schmalen in den Felsen gehauenen Serpentinenpfad die steilen Wände hinunter


unterwegs interessante Felsformationen und da oben sind wir gestartet

Ausblicke ins Tal
Zwischendurch gibt es Fotoverbote, da kommen wir an Navajo-Farmen vorbei. Durch einen Felstunnel durch erreichen wir schließlich den Canyongrund.

Seit mehr als 5000 Jahren sind die Canyons bewohnt. Es gibt Wasserquellen und reiche Erde für Feldanbau. Die ersten Siedler hausten in Grubenhäuser, später als immer mehr Familien dazu kamen wurden die behausungen feiner und größer. Teilweise wurden sie zur Sicherheit in Alkoven der Felswände gebaut.

Es waren die so genannten
Ancestral Puebloans, die um 1060 herum White House errichtet haben. In den nächsten 200 Jahren kamen mehr Räume dazu. Archäologen schätzen, dass es zu Hochzeiten rund 80 gewesen sind, dazu vier Kivas.

die Überreste von White House
Früher konnte man sie genauer erkunden, jetzt sind sie eingezäunt.

Um die Mitte der 1300er Jahre verließen die Puebloans den Canyon, die Gründe sind nicht ganz erforscht. Später kehrten deren Nachkömmlinge, die Hopi, zurück; legten Maisfelder an und Haine aus Pfirsichbäumen. Auch sie siedelten irgendwann um auf die im Westen gelegene Hochebenen. Ihnen folgten die Navajo, von denen heute noch etwa 40 Familien hier leben.
Kurze Rast vor'm Wiederaufstieg.

Colin ist begeistert, dass die Felsenwohnungen wenigstens denen in der Zeichentrickserie Winnetoons ähneln. Opa als Westerfan erkennt im Canyon den Schauplatz des alten Films
Mackenna's Gold. Wir sehen eine der Jeep-Touren, außerdem könnten wir noch indianischen Schmuck erstehen.

und nun geht's bergauf

Trinkpause auf halber Strecke

endlich geschafft
Nun können wir noch die Aussichten von diesem Overlook genießen

unten White House Ruins

Kreuzung der beiden Hauptcanyons
Wir fahren weiter zum Visitorcenter; Boxenstopp und in dem kleinen Shop stöbern. Kersten nimmt eine CD mit Navajomusik mit (als Hintergrund für unseren Videofilm) und Colin bekommt dies lehrreiche und unterhaltsame Büchlein

Danach geht es den North Rim Drive entlang weiter nach Osten. Leider ziehen dunkle Wolken auf, ein Gewitter scheint zu drohen. Wir halten kurz

am Antelope House Overlook

und Massacre Cave Overlook
Bei einem der vielen Kämpfe zwischen den spanischen Siedlern, anderen Stämmen und den Navajos Ende des 17. Jahrhunderts wurden hier in der Höhle 115 Navajokrieger getötet, daher der Name. Viel sehen wir nicht von der Höhle, denn Regen treibt uns schnell zu Red Dodge zurück.
Die Fahrt geht weiter zur Indian Route 12 und dann nach Süden zur Interstate 40. Da sind wir schneller als erwartet und fahren daher noch weiter bis Grants. Dort beziehen wir Räume im Best Western. Es ist sogar noch Zeit für ein Schwimmtraining im Innenhof-Pool. Nahezu unbemerkt haben wir New Mexico erreicht, daher heute Abend entsprechendes Essen: Sizzling Fajitas.
Die Etappe: