24.09.24 – Halbinsel Sao LourencoEins stand jedenfalls fest: Wir würden Madeira nicht ohne die Wanderung auf der Halbinsel verlassen.
Deshalb standen wir noch früher auf, frühstückten schnell, das bisschen Geschirr wurde gespült und schon waren wir auf dem Weg in Richtung Canical. Von dort sind es noch 5 km bis zum Parkplatz.

Diesmal hatten wir sowas von Glück und ergatterten in der Nähe vom Startpunkt noch einen freien Parkplatz.
Aber was sollte das denn

?

Für die Wanderung wurden läppische 1 € pro Person (mittlerweile 3 €) fällig, aber den Wegzoll kann man nur online entrichten. Das Doofe daran ist, dass man in der Einöde trotz Wifi-Hinweis so gut wie kein Netz hat. Es dauerte bis Heiko mit Hilfe eines jungen Mannes unsere Daten erfasst hatte, denn zwischendurch brach immer wieder die Verbindung ab. Wir waren schon der Verzweiflung nahe.
Die meisten Wanderer gingen achtlos am Schild vorbei. Uns war das zu heikel, denn falls unterwegs was passiert, hat man vielleicht

keinen Versicherungsschutz. Also alles auf Anfang und irgendwann klappte es mit dem Absenden. Leider dauerte es wieder einige Zeit, bis die Bestätigung per Mail kam und wir uns endlich nach verplemperten 30 Minuten auf den Weg machen konnten. Warum stellt man da nicht einfach einen Ticketautomat hin und wirft den Euro ein? Das ist doch für alle Beteiligten viel einfacher. Aber man kann/muss nicht alles auf dieser Welt verstehen.

Die Wanderung über die Halbinsel verläuft auf felsigen Pfaden und ausgesetzte Stellen sind gesichert.

Verlaufen kann man sich jedenfalls nicht. Folgt einfach der Meute

.

Das ist eine Wanderung so richtig nach unserem Geschmack inmitten einer herrlichen Felslandschaft.

Allerdings gibt es entlang des Weges weder Schatten, noch ein WC.

Erst an der Casa do Sardinha, einem Kiosk, gibt es zwei kostenpflichtige Toiletten, vor denen es sich staut.

Müde Wanderer könnten von der Bucht unterhalb der Hütte mit dem Boot zurückfahren. Das würde ich jedoch nicht empfehlen, denn man muss nach der Ankunft entweder auf den Bus warten oder bis zu 3 km zu Fuß zum Parkplatz gehen. Dann kann man gleich zurückwandern.
Wir machten uns selbstverständlich zu Fuß auf den Rückweg.

Geschafft und glücklich

, dass es mit der beliebtesten Wanderung Madeiras doch noch klappte, fuhren wir nach Ponta Delgada zurück.
Dort schwammen wir noch ein paar Runden im kalten Pool und holten uns im Bistro nebenan zwei Ponchas, die frisch zubereitet besonders lecker waren. So spürten wir auch nicht, dass wir selbst zum Cocktail wurden. Schon am Vortag bemerkten wir nach dem Aufenthalt am Pool, dass wir kleine, rote Punkte auf der Haut hatten. Nach einiger Zeit wurden diese zu juckenden Quaddeln.
Wir wollten nicht bis Sao Vicente fahren und kehrten deshalb in einer näher gelegenen Gaststätte ein, die am Vortag gut besucht war. Jedoch waren wir an dem Tag fast die einzigen Gäste. Wir bestellten uns einen Espetada. Das sind gegrillte Rindfleischstücke auf einem Lorbeerholzspieß. Gewürzt wird das Fleisch nur mit Knoblauch und grobem Salz. Wir liebäugelten schon in Funchal mit so einem saftigen Fleischspieß, doch weil der Fisch so lecker war, probierten wir ihn nicht. Leider war der Espetada in der Gaststätte nicht gut. Das Fleisch war sehnig und teilweise verbrannt. Deshalb keine Experimente mehr

. Wir blieben ab jetzt dem O Virgilio in Sao Vicente treu.
In den Klippen oberhalb von Ponta Delgada führt die alte, exponierte Straße entlang, die mittlerweile für den Verkehr gesperrt ist. Unseren Abendspaziergang machten wir dorthin.

Das war vor dem modernen Tunnel- und Straßenbau schon sehr abenteuerlich und teilweise lebensgefährlich.
Von hier oben hat man einen schönen Blick auf Ponta Delgada mit seinem Freibad.

Das Casa da Capelinha habe ich herangezoomt. Es gibt nur 12 Apartments. Unseres habe ich mit einem roten Pfeil gekennzeichnet. Das Bistro befindet unterhalb neben dem Pool. Hier werden (außer sonntags) ab 15 Uhr Getränke und kleine Gerichte angeboten.

Bis auf das Problem mit den blutrünstigen Mücken war die Unterkunft top!
Übernachtung: Casa da Capelinha, Ponta Delgada