17.08. SamstagDer längste Fahrtag steht bevor, über 650 km bis hoch nach Kathrin.
Erster Stop schon nach 10 Min. am Reverend Flynn Memorial. 1912 gründete er die Australian Inland Mission ins Leben und eröffnete einige Buschkrankenhäuser. Er wollte den Missstand beheben, dass es nur zwei Ärzte für das zwei Millionen km² große Outback gab. Um die gewaltigen Strecken zurücklegen zu können, setzte er, sobald die Technik zuverlässig genug war, auf Flugzeuge, so entstand 1928 der Aerial Medical Service (AMS).
Die Entstehung des AMS ist eng mit der Entwicklung eines leicht bedienbaren und vom Leitungsnetz unabhängigen Funkgerätes verbunden. Dies wurde 1928 von Alfred Träger serienreif entwickelt, wodurch auch entlegene Orte oder Farmen über eine Entfernung von 500 km mit dem AMS Kontakt aufnehmen konnten. Die Stromversorgung erfolgte über einen Pedalantrieb.
Der erste Stützpunkt des AMS nahm am 15. Mai 1928 in Cloncurry seinen Dienst auf. Die ersten Flüge wurden von der ebenfalls in Cloncurry operierenden Qantas organisiert, einer damaligen Outback-Fluglinie. Dies ging auf eine Freundschaft von Flynn mit Qantas-Gründer Hudson Fysh zurück. 1934 wurde der Australian Aerial Medical Service gegründet, und eröffnete Sektionen in ganz Australien. Der Dienstleister wurde 1942 in Flying Doctor Service umbenannt. 1949 wurde Qantas, die immer noch die Flugzeuge bereitstellte, verstaatlicht und wandte sich dem Internationalen Passagierfluggeschäft zu. Die staatliche Trans Australia Airlines sowie kleine regionale Fluggesellschaften organisierten von nun an die Flüge für die medizinischen Dienste. 1955 gab die englische Krone die Zustimmung zu dem Namen Royal Flying Doctor Service. Nach und nach erhielt der Dienst seine eigenen Flugzeuge, sodass er nicht mehr auf die Bereitstellung fremder Maschinen angewiesen war.
Das Denkmal stand aber total im Gegenlicht, also hab ich auf ein Foto verzichtet und mich statt dessen den Roadtrains zugewandt.
Road Trains, meist mit einem an der Front montierten Kuhfänger (in Australien oft als „Roo Bar“ – Känguruhfänger bezeichnet), stellen den Überlandstransport sicher. Erlaubt sind maximal 53,50 Meter Länge, ein max. Gewicht bis 132 Tonnen ohne Zugfzg. und eine maximale Höhe von 4,60 Meter. Höchstgeschwindigkeit je nach Bundesland zw. 90 und 100 km/h in den Staaten. Interessant ist, das die Zugmaschine eines Road Train mindestens eine Leistung von 370 kW (500 PS) haben muss.
Die hier haben "nur" um die 40 m, dafür der grüne explosive Ladung! Der war auch mit 2 Begleitfahrzeugen unterwegs.
Kilometer um Kilometer spulen wir ab, langsam ändert sich die Vegetation und es wird bewaldeter und die Termitenhügel werden höher.
Mittagspause in Daly Waters, einem geschichtsträchtigen Zwischenstop. Im Jahre 1862 durchquerte John McDouall Stuart den 5. Kontinent von Süden nach Norden. Auf seinem Weg entdeckte Stuart in der Region kostbares Frischwasser und benannte den Ort daraufhin nach dem Gouverneur von South Australia, Sir Dominic Daly. Außerdem ist es sehr interessant, dass gerade das kleine, abgelegene Daly Waters in den 1930er Jahren die erste internationale Landebahn Australiens besaß. Während des 2. Weltkrieges starteten und landeten von hier aus die Kampf-Jets der Australier und Amerikaner, um den Norden des roten Kontinents zu sichern und strategische Angriffe zu manövrieren. Aber auch die Airline Qantas nutzte den Flughafen mitten im Outback, um ihre Flugzeuge bei internationalen Flügen wieder aufzutanken. Zur selben Zeit wurde auch der Daly Waters Pub eröffnet.

Ich lasse mir in dem urigen Daly Waters Pub, der reichhaltig mit Banknoten und anderen Andenken dekoriert ist einen gaaaanz lleckeren Barramundi-Burger schmecken. Jetzt bin ich aber satt!
Und weiter geht’s. Am späten Nachmittag erreichen wir Mataranka. Die Kleinstadt befindet sich am Roper River und am Stuart Highway und wurde bekannt durch den Roman von Jeannie Gunn "We of the Never Never", der auf einem Viehzuchtbetrieb in der unmittelbaren Nähe namens Elsey Station spielt.
Wir lassen aber Geschichte links liegen und vergnügen uns statt dessen in den 34° C warmen Thermalquellen Mataranka Hot Springs im Elsey National Park.

Beim Rückweg zum Bus springen uns noch 2 Wallabies vor die Füße.
Dann ab unter die Dusche und die letzten 100 km nach Kathrin stehen an. In Kathrin sind wir etwas außerhalb in einem Campingplatz.
Jetzt kommt eine Pause, da ich die nächsten 3 Tage unterwegs bin, danach geht's weiter.