Europa > Island, Grönland & Faröer
Island nur so als Idee
Birgit:
Och, wenn ihr seefest seid und Spaß daran hättet, fänd ich jetzt den von Rainer genannten Preis nicht horrend, wenn man bedenkt, dass man dabei dann sozusagen noch einen Hauch von Kreuzfahrt hat, ein bisschen verwöhnt wird, entspannen kann. Das immer natürlich unter der Voraussetzung, dass das Wetter nett ist und ihr nicht zu erwarten habt, dass ihr 60 Stunden grün-gelb über der Reling hängt...
Wenn das allerdings ein Oneway-Preis ist, finde ich es zu teuer, selbst bei "nur" 1200 Euro.
Andrea:
Das mit der Fähre würde sich wirklich nur lohnen, wenn man länger in Island verweilen könnte. Das aber treibt die Kosten vor Ort auch in die Höhe und für nur zwei Wochen dort betreibe ich den Aufwand der langen Anreise nicht. Zusätzlich zu den 6 Tagen auf See kämen ja auch noch 2 Tage für die Fahrt nach Hirtshals bzw. zurück. Sooo wichtig ist mir Island dann nicht...
Wir testen nächstes Jahr auch erst einmal, wie Heiko mit einer langen Fährfahrt klarkommt. Die Syltfähre hat er vor 2 Jahren einigermaßen überstanden, aber da war die See ruhig. Vor 10 Jahren auf der Fähre Puttgarden-Rödby ging es ihm dreckig. Ich stelle mir gerade vor, wir hätten eine "üble" Anreise, dann würden wir den ganzen Urlaub lang mit Grauen an die Rückreise denken...
Flicka:
Island kenne ich ja nun auch nur von einer etwa 10tägigen Tour, die sich größtenteils auf den Südwesten beschränkt hat. Wenn ihr eine Woche plant, dann geht das problemlos mit Ferienhaus und Tagesausflügen von dort.
Allerdings war Island schon vor ein paar Jahren echt teuer und hat seitdem wohl noch weiter preislich angezogen. Die Kosten, die du recherchiert hast, kommen mir nicht überzogen vor (für isländische Verhältnisse). Ich glaube, ich habe im April / Mai 2013 für den Flug ab Frankfurt ca. 300 - 350 Euro bezahlt, für den Mietwagen (Polo) für 10 Tage ca. 400 Euro. Von daher glaube ich nicht, dass du gegenüber deinen recherchierten Preisen noch sonderliches Einsparpotential auftun könntest.
Wenn Osteuropa als Alternative ausscheidet, käme evtl. das Gegenteil in Betracht - die Bretagne? Da könntet ihr wenigstens mit eigenem Auto hinfahren, so dass als Fixkosten nur die Unterkunft anfiele. Mit Zwischenstopp auf Hin- und Rückfahrt wäre es auch von euch aus gut machbar. Du könntest vielleicht ein bisschen auf dem GR 34 wandern, und im Gegensatz zu Island kann man in Frankreich ja super essen und bzw. Essen zum Selbstzubereiten einkaufen, ohne Konkurs anmelden zu müsen. Wenn ich da an die vielen Markthallen denke, und selbst in normalen Supermärkten gibt es oft Meeresfrüchte, Pasteten usw. die es bei uns nur in der Feinkostabteilung gibt.
Birgit:
Zum Thema "Ostblock" kann ich nur sagen, dass ich die Länder ja lange nicht wirklich auf dem Schirm hatte. Von daher kann ich es gut verstehen, dass man denkt, das sind die Länder, wo graue gebückte Gestalten durch graue kaputte Städte laufen, mit grauen depressiven Gesichtern und die Landschaften sind auch grau und alles ist verfallen und stinkt nach Kohle. Und wenn man sich auf eine Wiese setzt ist man hinterher dreckig vom Kohlenstaub, der sich dort abgelagert hat und wird auch grau.
Aber letztlich bin ich ja als Wessi in den "Ostblock" umgesiedelt und habe auch früher schon den einen oder anderen Berührungspunkt gehabt.
Vom Städtetrip kurz nach der Wende nach Prag oder später nach Split, über meine Reisen nach Polen und Rumänien bis hin zum Besuch in Sofia vor einigen Wochen, kann ich nur sagen, dass alle Länder, und in ihnen die meisten Städte, Orte, Sehenswürdigkeiten mich stark positiv überrascht haben.
Natürlich findet man noch das Einheitsgrau in den Vororten oder Relikte sozialistischer Denkmäler, die ja inzwischen auch fast schon nostalgisch anmuten. Aber findet man nicht solche Trabantenstädte auch im Umfeld von Paris oder beispielsweise in Offenbach oder Marzahn?
Landschaftlich und kulturell sind viele dieser Länder absolute Überraschungen und Highlights. In Sofia haben wir in absolut niedlichen Kneipen wunderbar gegessen und günstig getrunken. Shopping mögt ihr sowieso nicht, aber auch das kann man inzwischen "wie im Westen".
Es wäre so schade nicht zu hinterfragen, woher eine solche Abneigung kommt. Vielleicht mag Heiko ja mal ein paar Bilder ansehen oder Reiseberichte lesen?
Jetzt und in den nächsten Jahren sollte man die Chance nutzen. Ich denke, sehr lange wird es nicht mehr dauern, bis all diese Regionen ihren noch erhaltenen Charme verlieren: Die Straßen der heutigen EU-Mitglieder sind top in Ordnung, es gibt gute Infrastruktur für uns Touris, man kommt in den Zusammenhängen, wo wir Touris uns so herumtreiben, gut mit Englisch klar. Man kann Autos mieten und findet anständige Hotels zum günstigen Preis. Auf der anderen Seite gibt es noch vom Massentourismus fast unentdeckte Landschaften, in denen man sich als Entdecker fühlen kann, sanierte kulturelle Top-Sehenswürdigkeiten und Charme der Vergangenheit, weil eben vieles nicht abgerissen und inzwischen sorgfältig restauriert wurde.
Wenn da erst einmal jeder mitbekommt, wie cool diese Länder sind, was diese landschaftlich und kulturell zu bieten haben, dann wird es Charme verlieren und dafür Preisniveau gewinnen.
Probiert es doch mal mit ein paar Tagen Ostsee bei Danzig aus oder, wenn ihr lieber in der Nähe von Bergen seid, bei Breslau oder in Krakau! Dahin kommt ihr in einer Tagesreise und ohne irgendeine Fähre mit dem Auto.
Oder verfolgt den Kroatien-Plan. Das ist ganz sicher nicht die schlechteste Möglichkeit zum Blutlecken!
Andrea:
Also Island und Namibia bleiben erst mal meine größten Wunschziele. In beide werde ich mich einarbeiten und nach Schottland sehen wir ja, wohin es uns zieht. Bleiben Namibia und Island außerhalb unserer finanziellen Möglichkeiten, dann gucken wir halt mal... Portugal fände ich auch schön und Frankreich gegenüber habe ich einfach noch zu viele Vorurteile. Eben zu viele schlechte Erfahrungen mit den Leuten dort. Landschaftlich ist Frankreich allerdings sehr reizvoll. Essenstechnisch für uns eher nicht, da wir beide nicht so für Meeresfrüchte & Co. zu haben sind.
Übrigens sind für die Unterkünfte in Namibia auch 100-150€ pro Nacht fällig. Klingt viel, ist aber meist mit Abendessen und Frühstück. Dann relativiert sich das wieder. Und der Mietwagen wäre scheinbar günstiger. Im direkten Vergleich (selbe Woche, selbe Kategorie/SUV) ist Namibia 300€/Woche günstiger. Insofern dürften Namibia und Island insgesamt vergleichbar teuer werden.
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