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Ich und die Nordsee - ob wir Freunde werden?

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Susan:
Hihi, nach Amrum wollte ich unbedingt mal, seit ich "Nesthäkchen" (ganz, ganz alter Stoff  ;)  ) lesen konnte. Doch das hat nie geklappt, bin gespannt auf Eindrücke.

In der Gegend fand ich Friedrichstadt noch ganz nett, pittoreske Häschen und wir konnten auf den Kanälen rumschippern.

serendipity:

--- Zitat von: Birgit am 28. Januar 2020, 22:03:14 ---Die Vorurteile interessieren mich aber sehr. Wollen wir vielleicht schon mal mit dem Abbau beginnen?

--- Ende Zitat ---

Ok, ein Versuch ist es wert  ;)


* Meer und Strand sind für mich: Meer und Strand - so wie z.B. an der Ostsee. Bei Ebbe stundenlang durch Matschepampe zu laufen, ich befürchte, das gefällt mir nicht.
* Nordsee/NP Wattenmeer und Hund vertragen sich nicht wirklich. Es gibt zwar hier und da Hundestrände, insgesamt ist das Angebot aber wohl eher mau
* Watt, Deiche, Moor - wahrscheinlich ist es mir zuwenig abwechslungsreiche Landschaft: keine Felsen, keine Berge ...
* Zu unserer Reisezeit ist wahrscheinlich alles heillos überlaufen. So wird die Vorfreude auf wirklich schnuckelige Häfen wie in Greetsiel schon etwas getrübt
Aaaaber:

Vielleicht entdecke ich meine Liebe zu Wattwurm-Häufchen und erstelle eine Galerie dazu?

oder

Ich werde das Weite lieben lernen ... keine Beschränkung für Auge und Geist?

oder

Ich will gar nicht mehr nach Greetsiel, wenn ich meine Liebe zu Wattwurm-Häufchen entdeckt habe, dann stören mich viele Menschen auch nicht.

Auf Schafe freue ich mich jedenfalls schon - nur mit der Regelung Hund + Deich muss ich mich noch näher befassen.

Auf die Inseln freue ich mich auch und vielleicht werden diese mich mit der Nordseeküste versöhnen, denn z.B. auf Langeoog gibt es ja eine herrliche Dünenlandschaft.

Birgit:

--- Zitat ---Meer und Strand sind für mich: Meer und Strand - so wie z.B. an der Ostsee. Bei Ebbe stundenlang durch Matschepampe zu laufen, ich befürchte, das gefällt mir nicht.
--- Ende Zitat ---

Ich finde, das macht es abwechslungsreich. Man kann prima da sitzen und die Tide beobachten, wie das Wasser in die Prile strömt, sich zurückzieht, die Struktur, die die Gezeiten im Watt hinterlassen... Und bei Flut sieht dann alles wieder nochmal anders aus. Auf den Inseln hast du auf der Meerseite immer Wasser und kein Watt, das Meer ist eben etwas weiter hinten.

Ich setze aber nochmal einen drauf: Durch das Watt hast du oft kein klares Wasser, sondern eher trübes, schlammiges Wasser.

Wenn ich bei Ebbe an der Nordsee bin, freue ich mich über das glitzernde Watt in der Sonne. Die Lichtstimmung und der Charakter des Meeres ist viel wandelbarer als an der Ostsee. Nordsee ist wilder, rauer, schmeckt mehr nach Meer. Klar, das muss man mögen. Als Kind mochte ich das gar nicht. Da war Meer, mit dem man etwas anfangen kann, das Mittelmeer, das sich nie zurückzieht und in dem man baden kann. Mit meinen ersten Ostsee-Erfahrungen fand ich dann auch die Ostsee schöner als die Nordsee. Mittlerweile liebe ich die Nordsee mehr denn je, die ist halt ein ehrliches Meer, Naturgewalt pur.


--- Zitat ---Nordsee/NP Wattenmeer und Hund vertragen sich nicht wirklich. Es gibt zwar hier und da Hundestrände, insgesamt ist das Angebot aber wohl eher mau
--- Ende Zitat ---

Kann sein, damit kenne ich mich nicht aus. Einzelne Hunde können sich schon mal in mein Herz schleichen. Ansonsten mag ich die nicht nach mehreren schlechten Erfahrungen. Für meinen Geschmack sind an den Stränden also irgendwie immer viel zu viele Hunde unterwegs. So schlimm kann es also nicht sein mit der fehlenden Auswahl...


--- Zitat ---Watt, Deiche, Moor - wahrscheinlich ist es mir zuwenig abwechslungsreiche Landschaft: keine Felsen, keine Berge ...
--- Ende Zitat ---

Stimmt. Aber Berge sind doch eh doof :P Nee, ernsthaft: Der Charme liegt in anderen Aspekten: Der weite Himmel, einzelne windschiefe Bäume, die sich gegen den Himmel aus der total flachen Landschaft hervorheben. Stundenlang meditativ geradeaus laufen oder radeln und den Wind spüren. Es genießen, wenn du mal eine wirklich windstille Ecke findest, in der du mit einem Kaffee sitzen kannst. Abends vom Reizklima todmüde ins Bett fallen.

Eigne dir selbst die norddeutsche Art an, die von der Landschaft geprägt ist: Bloß nicht zu viel Auf und Ab, bloß keine überströmenden Emotionen, einfacher gerade Kontakt zur Landschaft wie auch zu den Menschen und bloß nicht zu viel schnacken. Wenn du damit klar kommst, kommst du auch mit der Gegend klar.

Allerdings: Bei Schietwetter ist wirklich alles grau in grau, da bedarf es sonniger Gedanken und der Fähigkeit mit sich selbst klar zu kommen.


--- Zitat ---Zu unserer Reisezeit ist wahrscheinlich alles heillos überlaufen. So wird die Vorfreude auf wirklich schnuckelige Häfen wie in Greetsiel schon etwas getrübt
--- Ende Zitat ---

Ich bin sicher, die klassischen Bäder an der Ostsee sind eher überlaufen. Weiß ich aber nicht, ich war ewig nicht mehr im Hochsommer an der Nordsee, habe mich aber noch nie "totgetreten" gefühlt, dann ist es halt einfach belebter, kein Vergleich zur Frankfurter Zeil ;)

Birgit:
Norddeutschland lakonisch und gelassen sehen zu können, ist wichtig. Zum Veranschaulichen der Mentalität zwei meiner Lieblingswitze:

Zwei alte Ostfriesen sitzen auf der Bank auf dem Deich und starren aufs Wasser. Kommt ein Tourist vorbei und spricht sie an:
„Entschuldigen Sie die Störung, wo geht es denn hier bitte zum Bahnhof?“
Die Friesen sehen sich an, ziehen die Augenbraue hoch, schieben die Pfeifen in den anderen Mundwinkel.
OK, denkt der Tourist, haben sie wohl nicht verstanden. Er versucht es wieder:
“Excuse me please, can you tell me the way to the station?“
Die Friesen sehen sich an, ziehen die Augenbraue hoch, schieben die Pfeifen in den anderen Mundwinkel.
Gut, denkt der Tourist und fragt auf Spanisch:
„Perdon, donde esta la estacion por favor?“
Die Friesen sehen sich an, ziehen die Augenbraue hoch, schieben die Pfeifen in den anderen Mundwinkel.
Hmm, eine Option habe ich noch, denkt sich der Tourist:
„Pardon messieurs, ou est la gare, si’l vous plait?”
Die Friesen sehen sich an, ziehen die Augenbraue hoch, schieben die Pfeifen in den anderen Mundwinkel.
Der Tourist gibt auf, setzt seinen Weg fort.
Als er aus der Hörweite ist, sehen die beiden Ostfriesen sich an. Sagt der eine:
„Donnerwetter, Heinz, vier Sprachen kunt he.“
Sagt der andere:
„Und, hat ihm dat wat hulpen?“


Zwei Ostfriesen sitzen auf dem Deich und starren auf die ausgedehnte vom Regen überschwemmte Wiese hinter dem Deich. Dort bewegt sich eine Mütze immer hin und her.
„Ui“, sagt der eine Ostfriese „Kiek mol do, wat is dat denn?“
Der andere kneift die Augen zusammen, schaut genauer hin und meint:
Jau, dat is Heiner, der mäht bei jedem Wedder.“

Christina:

--- Zitat von: Susan am 28. Januar 2020, 22:34:31 ---Hihi, nach Amrum wollte ich unbedingt mal, seit ich "Nesthäkchen" (ganz, ganz alter Stoff  ;)  ) lesen konnte.
--- Ende Zitat ---

Oh ja, diese Reihe habe ich geliebt und unzählige Male gelesen und mit diesem Band, das auf Amrum spielt, ist meine Liebe zum Meer entstanden, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch nie am Meer gewesen war. Und viele Jahre lang hatte ich dann als Berufswunsch in einem Kinderheim auf einer Nordseeinsel zu arbeiten. Auf Amrum habe ich es bis heute noch nicht geschafft, daher freue ich mich auch über deine Eindrück Gabi.

Und hinsichtlich der Hunde kann ich mich Birgit anschließen. Es sind dort sehr viele Leute mit Hunden unterwegs und es gibt immer Strände für Hunde und wenn man nicht auf dem Deich mit Hund gehen darf, dann auf dem Weg unterhalb. Also ich denke, das wird kein Problem sein.

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