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Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024
Christina:
--- Zitat von: Ilona am 23. Juli 2024, 12:48:09 ---
In jungen Jahren war ich öfter in Paris und die Unterkünfte allesamt schrecklich. Mit der Sauberkeit hatten die es gar nicht.
--- Ende Zitat ---
Also da hat sich aber einiges grundlegend geändert, schau dir mal z.b. bei Booking die Unterkünfte wahllos irgendwo in Frankreich an, die sind genauso modern und sauber wie im Rest Europas. Das ist wirklich kein Grund mehr, nicht nach Frankreich zu fahren. Dank Internetbewertungen hat sich das alles angeglichen.
Ich war mal Anfang der 90iger Jahre mit meinen Eltern (eines der wenigen Male wo meine Schwester und ich meine Eltern zu einem anderen Ziel als die Alpen überreden konnten ;D) in einem Häuschen in einer Ferienanlage im Jura (ganz in der Nähe der Schweizer Grenze, das war für meinen Vater Bedingung, dass er überhaupt nach Frankreich gereist ist ;D) Es war unfassbar, die Decken im Bett zum Zudecken, sicherlich noch nie gewaschen (waren aus Wolle), die Matratzen komplett durchgelegen und für den Herd mussten wir erst den Elektriker/Hausmeister der Anlage kommen lassen, da war nämlich bei keiner Kochplatte mehr zu erkennen, in welcher Stellung sie an und aus waren. Aber in dieser Zeit hatten wir auch in Deutschland oder Österreich entsprechende Erlebnisse, einmal haben wir die gebuchte Unterkunft für den Skiurlaub gleich nach Betreten fluchtartig verlassen und war anderes über das Fremdenverkehrsamt gesucht.
Aber ich will niemanden überreden Urlaub in Frankreich zu machen, Touristen hat es dort eh schon genug :)
Christina:
Ein sehr schöner Tag am See. Die Blicke über das klare Wasser mit den sehr nahen Bergen dahinter gefallen mir sehr gut. Witzig finde ich die vielen Badestege, so was habe ich noch nie gesehen, meist gibt es ja einen großen Steg für "alle".
Weil du Eis erwähnst, wenn ich deinen Reiseberichttitel lese, denke ich immer an Lavendeleis, weil er mit "Lavendel" beginnt und mit "Eis" endet :sabber:
Christina:
--- Zitat von: Silv am 23. Juli 2024, 13:42:41 ---Ja, aber ich müsste mich an den PC setzen, stornieren, etwas Neues suchen...
Wir setzen uns einfach ins Womo, fahren los und schauen unterwegs, wo ein passender Campingplatz ist. Je nach Wetter bleiben wir spontan 1 Nacht länger am gleichen Ort oder fahren einfach noch ein Stück weiter. Jetzt für Norwegen hatte ich lediglich die Fähre gebucht. 2-3 Unternehmungen konnten wir nicht machen, weil wir eben doch anders gefahren sind - die kommen halt bei einem nächsten Urlaub in Norwegen dran.
Ganz selten, dass wir etwas vorbuchen. Mit Ausnahme an Silvester, weil hier immer schnell der passende Platz ausgebucht ist.
Aber es ist doch gut, dass jeder so seine Vorlieben hat. ;)
--- Ende Zitat ---
Ja ok, so eine Art von Urlaub ist natürlich mit Womo einfacher bzw. sogar nur mit Womo möglich, aber Susan hat ja komplett das Urlaubsziel ausgetauscht, das wäre mit jeder Unterkunft (wenn stornierbar gebucht) möglich gewesen.
Susan:
Wir haben uns gestern mal wieder in den wilden Teil des Garten gewagt und eine Brombeer Plantage entdeckt. 8) Die Früchte sind ja lecker, aber die Sträuche einfach nur widerlich: ein Rankenverhau mit Dornen. :P Vor allem wundern wir uns, wo die herkommen. Mein Schwiegervater hat bestimmt keine gepflanzt. Naja, also mit der Machete Astschere bewaffnet zur Ernte gestartet. Ausbeute bisher: gut 2 kg Früchte und zwei große Tüten Grünabfall. Und ich war platt :girly: Daher geht es erst nachher weiter mit dem Bericht.
Zu bestimmten Zielen und Zeiten (Ferien/Wochenende) buche ich schon vor, manchmal erst Tage vorher. So langsam kommen wir auch davon ab, jeden oder jeden zweiten Tag woanders zu sein.
Leider bin ich nicht dazu gekommen Lavendeleis zu probieren. In den Cafes stand es nie so recht mit auf der Karte und an einer Bude waren wir nicht.
Das Wasser im See soll über den Sommer im allgemeinen bis zu 25°C warm werden, also nicht allzu eisig.
Susan:
18. Juni Stadtbummel Annecy
Ein weiterer sonniger Morgen, es verspricht warm zu werden. 8) Nach einem gemütlichen Frühstück und Erledigung lästiger Haushaltspflichten düsen wir mit dem Roller nach Annecy. Kersten hatte gestern schon ausgemacht, wo die "Moto" Parkplätze sind. So landen wir direkt beim Rathaus, ein neoklassischer Bau, momentan zum Teil eingerüstet.
Man hat Überreste von Dörfern der Jungsteinzeit hier gefunden. Die alten Römer waren natürlich auch da. Allerdings wurde deren Siedlung nach wiederholten Barbarenangriffen verlassen. Im frühen Mittelalter kamen dann Handwerker zum Ufer des Thiou, dem Ablauf des Sees. Im 12. Jahrhundert floh der Graf von Genf nach bösem Streit mit Bischöfen nach Annecy. Weitere Feudalherren folgten, später entstanden auch Klöster. Frankreich und Herzöge wechselten sich mit der Herrschaft über die Gegend ab. Seit 1860 ist Annecy die Hauptstadt des Departements Haute-Savoie.
Wir queren die Uferstraße und kommen in die Altstadt. Die Gassen schauen schon mal nett aus, jedenfalls soweit wir sehen können. Heute ist offenbar Markt gewesen und die Stände versperren die Sicht. Außerdem Autos, denn der Abbau beginnt wohl gerade. ::) Etliche Marktbuden bieten Nougat an, erinnert mich an das amerikanische Fudge, nur in weiß. Da ist aber keine Schokolade drin; wie ich nachgelesen habe, besteht Nougat aus Eischnee, viel Nuß, Mandeln, Pistazien, Vanille und Lavendelhonig. Das führt mich nicht in Versuchung, das zu probieren.
Wir versuchen für's erste das Gewimmel zu umgehen. So kommen wir zu Stadttor Sainte Claire, das einst den Weg nach Westen befestigt hat. Nur die Tore sind von der alten Stadtmauer übrig geblieben.
Eglise Notre Dame de Liesse
eine der fünf Kirchen in der Altstadt
Kanäle prägen die Altstadt. Sie wurden größtenteils vom Thiou abgeleitet und verlaufen auch unter Häusern hindurch.
Auch der Thiou ist im Stadtbereich kanalisiert.
Palais de l’ Île
im 12. Jahrhundert Residenz des Herrn von Annecy, später Gericht, Münze und Gefängnis.
Château d’Annecy
im Hintergrund; gegründet 1219 von den Grafen von Genf, heute ein Museum. Wir haben uns den Weg dorthin gespart, da es dienstags geschlossen ist.
Wir haben das Seeufer erreicht und die Jardins de l' Europe, einen Park mit vielen Bäumen und Sträuchern. Im Mittelalter waren das noch sumpfige Inseln, die während Epidemien als Quarantänezone dienten. Kersten klagt über Knieschmerzen und wünscht sich eine Bank. Bei mittlerweile wieder knuffigen 29° sind alle Schattenplätze belegt. :girly: Eine Schiffsfahrt wäre nett, da gäbe es auch Schatten. Doch die nächste startet erst in gut 40 Minuten. Für eine Flasche Rhabarberschorle lassen wir uns durchbruzzeln, dann ziehen wir weiter.
Vassé Kanal
mit der "Liebesbrücke" (wie ich später erfahren habe)
Blick von der Brücke
Schön schattig, aber keine Sitzplätze für den Herren 65+ ;)
Ihr könnt euch sicher denken, was wir nun dringend gesucht haben ;D
Wir stoßen noch auf einen kleineren Kanal
bis wir dann bei der Pont Perrière fündig werden
etliche Sorten, leider nur zum Mitnehmen
dort auch Sitzplätze
mit dieser Aussicht
genießen wir unsere Eisbecher.
Das Wesentliche haben wir wohl gesehen, also rollern wir zurück zum Campingplatz. Und zwar, weil es uns gestern so gut gefallen hat, über die Ostseite des Sees (2. Umrundung). 8)
Zurück am WoMo wird nach der Dusche Kerstens Knie mit Voltaren eingerieben und der Rücken getaped. Dann genießen wir einen Aperitif - Pastis - und einen lauen Abend.
Strecke so wie gestern
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