Autor Thema: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025  (Gelesen 10797 mal)

Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #45 am: 17. Juni 2025, 18:25:32 »
Habe jetzt auch die letzten Tage nachgelesen und bin auch fasziniert, wie wenig Leute auf deinen Fotos unterwegs sind.
Wir waren ja zwangsurlaubs/ferienbedingt immer Ostern und da war schon vor 10 Jahren die Hölle los (möchte mir gar nicht vorstellen wie das heute ist).
In die Kathedrale in Sevilla (die ich allerdings schon vor vielen Jahren mal von innen gesehen hatte) sind wir wegen der endlosen Warteschlange gar nicht rein.

Das ist immerhin ein Vorteil davon, dass man die Tickets schon vorab online kaufen kann/muss. Aber die Kathedrale war trotz meines Tickets zur frühest möglichen Uhrzeit sehr voll, daher gibt es von dort keine Fotos. Für endlose Warteschlangen habe ich auch überhaupt keine Geduld.

LG Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #46 am: 18. Juni 2025, 18:31:19 »
8. Tag – Samstag, 01.02. - 1. Teil

Nach drei Nächten in Granada steht heute wieder ein Standortwechsel an, es geht nach Córdoba. Auch diese Strecke werde ich mit dem Fernbus von ALSA zurücklegen. Der Bus fährt erst um 12 Uhr ab, da habe ich nach dem Frühstück noch Zeit für einen Spaziergang durch die Stadtviertel San Matías und Realejo, die sich südöstlich der Kathedrale und unterhalb des Alhambra Hügels befinden.

Bei Sonnenschein und wieder morgendlich kalten Temperaturen ist mein erster Stopp der Corral del Carbón (Kohlenhof), eine ehemalige Herberge und Lager für Händler aus dem 14. Jh. und eines der ältesten Gebäude aus der arabischen Zeit in Granada.




Am Rathaus von Granada vorbei,


lasse ich mich durch die angrenzenden schmalen Gassen treiben. Um diese Uhrzeit ist am Samstag noch nichts los, die Geschäfte haben überwiegend geschlossen, es sind nur wenige Autos oder Fußgänger unterwegs.








Das Viertel gefällt mir gut und ich würde gerne noch mehr Zeit hier verbringen, auch mal die Treppen in Richtung Alhambra hinauf gehen. Langsam muss ich mich aber wieder an den Rückweg machen.

Ich gehe nochmal in Richtung Kathedrale, schaue in die Alcaicería hinein, das ist der ehemalige Bazar, in dem sich auch heute noch kleine Geschäfte befinden, auch diese haben jetzt noch überwiegend geschlossen.


Ich erreiche die Plaza Bib Rambla, der zentrale Platz des Zentrums mit vielen Restaurants und Verkaufsständen.


Direkt gegenüber der Kathedrale bzw. der an sie angrenzenden Capilla Real (deren Innenbesichtigung ich ausgelassen habe) ist die „Madraza“, die alte arabische Universität. Sie wurde 1349 eingeweiht und war bis 1500 in Betrieb, dann als Folge der christlichen Rückeroberung, musste sie schließen, das Gebäude wurde von der Stadtverwaltung weiter genutzt und im 18. Jh. im barocken Stil umgebaut. Heute gehört es zur Universität von Granada und man kann einen Innenhof und einen Gebetsraum besichtigen, das Tor ist aber verschlossen, da bin ich vermutlich zu früh dran oder vielleicht ist Samstags sowieso geschlossen.


Durch die Caldereria Nueva, eine Gasse mit zahlreichen arabisch „angehauchten“ Souvenirgeschäften, die meisten davon noch geschlossen, gehe ich zurück zum Hotel.



Gegen 10.30 Uhr checke ich aus und gehe zur Bushaltestelle. Mit dem Bus des öffentlichen Nahverkehrs von Granada (EUR 1,60) fahre ich zum Busbahnhof und wechsle dort in den ALSA Bus (EUR 5,00, vorab online gebucht). Ganz anders als bei der Fahrt von Sevilla hierher ist der Bus recht leer und es fährt kein einziger Asiate mit.

Überwiegend auf kurvigen Landstraßen mit viel bergauf-, bergab geht die Fahrt landschaftlich recht schön in Richtung Córdoba. 2 Zwischenstopps in kleineren Städten werden gemacht, bis der Bus 40 Minuten früher als angegeben gegen 14.20 Uhr den Busbahnhof von Córdoba erreicht. Auch dieser liegt außerhalb des Stadtzentrums, so dass ich in einen weiteren Bus, der mich in die Altstadt bringt (EUR 1,30) umsteigen muss. Hier in Córdoba habe ich wieder ein Apartment gebucht, für das ich in einem etwas entfernt davon liegenden Hotel einchecken muss.

Der Apartmentkomplex befindet sich auf der der Altstadt gegenüberliegenden Flussseite, erreichbar über eine historische Brücke, die heute nur noch von Fußgängern genutzt werden darf. Das Gebäude ist ziemlich neu, aber wie hier üblich, zweistöckig rund um einen Innenhof gebaut. Das Gebäude und mein Apartment gefallen mir richtig gut, hell, groß, minimalistisch eingerichtet, da könnte ich es auch länger als drei Nächte aushalten.



Nach einer Pause mache ich mich auf den Weg zum Supermarkt.


Es ist warm und sonnig und ich gehe an der Flusspromenade (das ist übrigens der Guadalquivir, der auch durch Sevilla fließt) mit zahlreichen Cafés entlang. Da kann ich nicht widerstehen und setze mich in eines davon, genieße die Sonne, Café con leche und einen Käsekuchen (EUR 6,30) – ach herrlich.

LG Christina

Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #47 am: 18. Juni 2025, 18:40:09 »
8. Tag – Samstag, 01.02. - 2. Teil

Nach dem Einkauf gibt es nochmal eine Pause und Abendessen in der Unterkunft, gegen 18.45 Uhr mache ich mich wieder auf den Weg. Nur ein paar Meter von meinem Apartment entfernt bietet sich mit der Puente Romano im Vordergrund und der Mezquita im Hintergrund ein tolles Fotomotiv. Ähnlich wie bei der Alhambra in Granada ist das allmähliche dunkler werden des Himmels und die dafür immer heller werdende Beleuchtung der Gebäude wunderschön anzuschauen.









Als es ganz dunkel ist, überquere ich die Brücke und gehe zur Mezquita. Das ist die Hauptsehenswürdigkeit von Córdoba, wie schon in Sevilla und Granada gesehen, wieder eine Kirche, die früher mal eine Moschee war (Mezquita ist das spanische Wort für Moschee) und da davor schon mal eine Kirche.

Die Besonderheit hier ist zum einen die Größe der Moschee, mit 179 x 134 m war sie nach der von Mekka zweitgrößte Moschee der Welt und zum anderen, dass die Moschee für den Bau der christlichen Kathedrale nicht weitgehend zerstört, sondern im Gegenteil, weitgehend erhalten blieb, die Kathedrale wurde in die Moschee hineingebaut.

Für 20 Uhr habe ich ein Ticket für eine Nachtbesichtigung der Mezquita (EUR 20,00). Diese wird nicht von der Verwaltung der Mezquita organisiert, sondern von einem kommerziellen Anbieter. Fotos sind deshalb leider nicht erlaubt.

Deshalb nur ein Foto aus dem Innenhof


Die Besichtigung beginnt mit einem Film über die Entstehung und Entwicklung der Mezquita, der im Innenhof der Mezquita gezeigt wird. Der Ton kommt über Kopfhörer in allen möglichen Sprachen. Erstaunlicherweise nehmen an der Tour keine Asiaten teil, dafür aber eine Schulklasse, was die nächtliche geheimnisvolle Stimmung etwas beeinträchtigt, immerhin verhalten sich die Schüler(innen) nach zwei, drei lauten Ermahnungen der resoluten älteren Dame, die die Führung durchführt („Silencio chicos“), weitgehend ruhig.

Nach dem Film geht es ins Innere der Kirche, dort werden wir zu einzelnen besonders sehenswerten Stellen geführt, die dann beleuchtet werden, während der Rest des Innenraums dunkel ist. Über die Kopfhörer gibt es Erklärungen dazu.

Das Ganze ist gut gemacht und ein wirkliches nettes Abendprogramm, wobei ich mich freue, im Laufe meines Aufenthalts in Córdoba die Mezquita nochmal besuchen zu können, dann in meinem eigenen Tempo und mit der Möglichkeit Fotos zu machen (Spoiler: erst dann werde ich den wirklichen „Wert“ der Nachttour erkennen).

Nach ungefähr einer Stunde ist die Tour zu Ende und ich gehe über die Brücke zurück in meine Unterkunft.



Wetter: sonnig, ca. 3-15°C
Kosten: 3 Nächte Apartment (Tandem Torre de la Calahorra) in Córdoba, inkl. Bettwäsche, Handtücher, Endreinigung, EUR 173,66, gebucht über booking.com
LG Christina

Ilona

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #48 am: 19. Juni 2025, 14:53:38 »
Ein schöner Abschluss in Granada und auch mal schön, wenn ein Fernbus schneller als angegeben ist :thumb:.

Cordoba gefällt mir auf den ersten Blick und das Apartment hast du wieder gut ausgesucht.
Liebe Grüße

Ilona

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Silvia

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #49 am: 19. Juni 2025, 15:53:44 »
Am letzten Tag in Granada hast du ja nicht nur einiges an Kilometer, sondern auch Höhenmeter zurückgelegt   :respekt:

Die beleuchteten Gebäude abends sind wirklich toll anzusehen, ein großer Vorteil von der ÜN mitten in der Stadt (wobei ich mir nicht sicher bin, ob ICH abends nochmal die Füße hochbringen würde)

Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #50 am: 22. Juni 2025, 16:37:17 »

Die beleuchteten Gebäude abends sind wirklich toll anzusehen, ein großer Vorteil von der ÜN mitten in der Stadt (wobei ich mir nicht sicher bin, ob ICH abends nochmal die Füße hochbringen würde)

Du stehst dafür zum Sonnenaufgang auf, das würde ich vermutlich eher nicht machen.
LG Christina

Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #51 am: 22. Juni 2025, 16:56:39 »
9. Tag, Sonntag, 02.02. - 1. Teil

Für 8.45 Uhr habe ich online vorab ein Ticket für den Alcázar de los Reyes Cristianos gekauft (EUR 5,81 für Alcázar und Bäder). Der Vorabkauf wäre nicht nötig gewesen, außer mir sind nur noch eine Handvoll anderer Besucher da. Der Alcázar von Córdoba ist im Vergleich zu dem von Sevilla wesentlich kleiner und weniger prächtig ausgestattet. Erbaut wurde er Anfang des 14. Jh. auf den Überresten von römischen und arabischen Bauten.


Die Innenräume sind schmucklos, interessant ist vor allem ein Raum mit Mosaiken aus dem 2. und 3. Jh., die in Córdoba und Umgebung (als Bodenbelag) gefunden wurden.


Von den Wehrmauern und -türmen hat man einen schönen Blick auf die Umgebung, die Mezquita, die Puente Romano und die benachbarte königliche Reitschule, sowie auf die Gärten des Alcázar. Leider verdeckt noch Hochnebel die Sonne.






Die Gärten sind schön angelegt mit Wasserbecken, vielen Orangenbäumen und sogar ein paar früh blühenden Pflanzen. Ungefähr eine Stunde halte ich mich hier auf.








Dann geht es weiter zum zweiten Teil des Tickets, den Baños del Alcázar Califal. Die Bäder des Kalifen sind unterirdisch angelegt und befinden sich neben dem Alcázar. Die Anlage ist größer als die Bäder, die ich bisher angeschaut habe, viel zu sehen gibt es aber auch hier nicht, sehr viel mehr als die Wände der verschieden temperierten Räume (vom Kaltraum für die spirituelle Reinigung ging es damals in den mittelwarmen Raum für die Körperhygiene und als Abschluss in den Heißraum zum Schwitzen) blieb nicht erhalten. Es gibt aber eine ganze Reihe von Erklärungen und Schautafeln zur damaligen Nutzung der Bäder und zu den Lebensgewohnheiten allgemein.


Nun folge ich einem Rundgang des Reiseführers (also das Buch) durch das alte jüdische Viertel, die Judería. Die Häuser sind hauptsächlich in weiß gehalten, es gibt idyllische enge Gassen und schöne Plätze mit kleinen Springbrunnen und Bepflanzung. Im Teil des Viertels, der der Mezquita am nächsten ist, reiht sich ein Souvenirgeschäft ans andere. Auch Restaurants gibt es zahlreiche.










An den Mauern, die den Innenhof der Mezquita umgeben, vorbei


spaziere ich in Richtung des moderneren Teils der Innenstadt von Córdoba. Auf der zentralen Plaza da las Tendillas mit einigen schönen Gebäuden und einem Springbrunnen in der Mitte findet leider ein Markt (für Olivenöl) statt, die Buden verdecken den Brunnen völlig, mal sehen, vielleicht komme ich morgen nochmal hierher.



Neben dem modernen Rathaus befindet sich die Überreste eines römischen Königstempels, leider zurzeit eine Baustelle und daher wenig ansehnlich.

LG Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #52 am: 22. Juni 2025, 17:10:57 »
9. Tag, Sonntag, 02.02. - 2. Teil

Nicht weit vom Rathaus beginnt wieder ein älteres Stadtviertel mit hübschen Gassen und Plätzen.


Dort befindet sich der Palacio Museo de Viana, ein großer Palast aus dem 16. Jh., der noch bis 1980 bewohnt und dann in ein Museum umgewandelt wurde. Ich habe kein Ticket vorab gekauft, das ist kein Problem, auch hier geht es recht ruhig zu. Ich nehme das Ticket für die zahlreichen Innenhöfe (Patios) und Räume im Erdgeschoss (EUR 8,50), auf das Museum im ersten Stock mit Bildern, Wandteppichen und Skulpturen habe ich keine Lust. Die zahlreichen Patios sind sehr schön anzuschauen, manche größer, manche kleiner, mal mit mehr mal mit weniger Pflanzen, sch0n erstaunlich, was sich hinter den Mauern verbirgt, von außen würde man das nicht ahnen.









Nach der Besichtigung bummle ich zurück in Richtung Judería, auf dem Weg dorthin mache ich Mittagspause in der Nähe des Rathauses im Café „La Tarterie“, hier gibt es Smoothies, Kuchen, Torten, Sandwiches usw. Ich bestelle die für Andalusien typische Tostada, geröstetes Brot mit Tomatenpüree, Olivenöl und Käse, dazu einen Chai Latte (EUR 8,00).


Durch Altstadtgassen




erreiche ich das Museo Arqueológico an der Plaza Jerónimo Páez. Eigentlich interessiere ich mich nicht so sehr für Archäologie, aber das Museum ist für EU-Bürger kostenlos (wie viele staatliche Museen in Andalusien), da kann ein kurzer Rundgang nicht schaden. Der ältere Herr am Ticketschalter ist ganz erfreut, dass ich aus Deutschland komme, wo er auch schon gelebt hat und erzählt mir alles Wissenswerte zum Museum auf Deutsch.

Die Fundstücke von Münzen, Werkzeugen, Schmuck, Geschirr, auch große Skulpturen stammen aus der Steinzeit bis zum Mittelalter und wurden hauptsächlich in der Provinz Córdoba gefunden. Ein hübscher Innenhof gehört auch zum Museum.


Für die Kaffeepause kaufe ich in einer Bäckerei ein süßes Teilchen und nehme beim Starbucks nebenan einen Cappuccino mit, das gibt es dann in meiner Unterkunft.

Gegen halb vier Uhr mache ich mich nochmal auf den Weg zu einem Bummel durch die Judería.



Dort besichtige ich die Casa Andalusí (EUR 4,00). Das Haus aus dem 12. Jh. zeigt die Aufteilung und teilweise Einrichtung eines Wohnhauses zu dieser Zeit. Ich bin allerdings etwas enttäuscht, es gibt nur wenige Räume und noch weniger Einrichtungsgegenstände zu sehen, lediglich die Innenhöfe sind ganz nett anzuschauen.




Bei angenehm warmem Wetter setze ich meinen Spaziergang fort.







Nach einem Supermarkteinkauf bietet sich mir ein Blick auf die Puente Romano im Gegenlicht und mit wunderbarer Spiegelung, da „muss“ ich die Kamera nochmal aus der Tasche holen.


Gegen 17 Uhr bin ich wieder in meinem Apartment. Ein früher Feierabend muss auch mal sein.

Wetter: vormittags Hochnebel, ab ca. 13 Uhr teils sonnig, teils wolkig, ca. 8-15°C
LG Christina

Ilona

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #53 am: 23. Juni 2025, 14:59:47 »
Cordoba hat was :thumb:.

Die Bäume hingen dort voller Orangen. Ich glaube, ich hätte mir eine stibitzt :verlegen:.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #54 am: 23. Juni 2025, 18:33:32 »
Die Bäume hingen dort voller Orangen. Ich glaube, ich hätte mir eine stibitzt :verlegen:.

Ich habe nie jemanden gesehen, der Orangen vom Boden aufgehoben oder vom Baum gepflückt hat, ich weiß gar nicht, ob diese Orangen überhaupt zum Essen gedacht sind oder was man damit macht. 
LG Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #55 am: 24. Juni 2025, 05:01:32 »
Die Bäume hingen dort voller Orangen. Ich glaube, ich hätte mir eine stibitzt :verlegen:.

Ich habe nie jemanden gesehen, der Orangen vom Boden aufgehoben oder vom Baum gepflückt hat, ich weiß gar nicht, ob diese Orangen überhaupt zum Essen gedacht sind oder was man damit macht. 
Sind Bitterorangen - maximal für Marmelade zu nutzen

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #56 am: 24. Juni 2025, 12:58:22 »
Ah, deshalb pflückt die keiner.

 :danke: für die Info.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #57 am: 24. Juni 2025, 19:33:31 »
Aha, danke für die Info Silvia.
LG Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #58 am: 25. Juni 2025, 16:45:50 »
10. Tag, Montag, 03.02. - 1. Teil

Zwischen 8.30 und 9.30 Uhr kann die Mezquita von Montag bis Samstag kostenlos und ohne vorab ein Ticket dafür zu reservieren, besichtigt werden. Da ich für die Nachttour schon Eintritt gezahlt habe, habe ich mich entschieden, das zu probieren, auch wenn ich nicht einschätzen konnte, wie voll es werden würde. Aber die Tatsache, dass dafür kein Ticket gebucht werden musste (anders als für die kostenlosen Zeitfenster bei diversen Attraktionen in Sevilla), ließ mich hoffen.

Gegen viertel nach acht bin ich am Eingang, nur ein paar Leute stehen schon an. Die Schlange wächst zwar bis zur Öffnung um halb neun, aber nicht sehr.

Nun bin also zum zweiten Mal in der Mezquita. Jetzt ist alles gleichmäßig, aber schwach beleuchtet, das erzeugt wieder eine besondere Stimmung, vor allem, weil ich ganze Bereiche anfänglich für mich alleine habe. Die Säulen scheinen sich endlos fortzusetzen (es sind 856, vor dem Einbau der christlichen Kathedrale in die ehemalige Moschee waren es sogar 1013), sehr beeindruckend, gut, dass ich mir das nun ein zweites Mal anschauen kann.





Die Moschee wurde um 790 gebaut und in den folgenden 200 Jahren immer wieder vergrößert. Nach der christlichen Eroberung von Andalusien wurde 1236 die Moschee zur Kathedrale geweiht, das Bauwerk als solches blieb erhalten. 1523 wurde dann damit begonnen eine Kathedrale in die Moschee hineinzubauen, schon davor wurden kleinere Kapellen in die Seitenwände der Moschee gebaut, die Moschee wurde dabei aber nicht zerstört. Beim Bau der Kathedrale ließ sich eine teilweise Zerstörung nicht mehr verhindern, zahlreiche Säulen mussten abgerissen werden.



Heute wirkt das Ganze wie ich finde, ziemlich harmonisch, es gibt an den Seiten christliche und islamische Altäre bzw. Gebetsnischen und mitten drin dann der riesige Altar der Kathedrale und das sehr beeindruckende hölzerne Chorgestühl. Sehr enttäuscht bin ich, dass die Kathedrale fast vollständig abgesperrt ist, man kann nur von weitem schauen, zum Glück war ich bei der Nachtführung, da waren der große Altar und das Chorgestühl einer der beleuchteten Stopps, aber ich hätte es mir gerne nochmal angeschaut. Keine Ahnung, ob das nur jetzt bei der kostenlosen morgendlichen Besichtigung abgesperrt ist, oder zurzeit immer. Wie so oft in Spanien ist dazu mal wieder nichts beschriftet und erklärt.




Gegen 9.15 Uhr ertönen dann immer wieder Durchsagen, dass die Mezquita nun zu verlassen ist und die Wachleute „leeren“ nach und nach einzelne Bereiche. Um halb zehn wird die Mezquita nochmal geschlossen und erst um 10 Uhr für Besucher mit Bezahlticket wieder geöffnet.

Ich hatte mir für 10 Uhr ein Ticket für die Besteigung des Glockenturms online vorab gekauft. Nun ist aber wieder wie gestern Hochnebel, da lasse ich das EUR 3,00 Ticket verfallen und kaufe mir an den Automaten hier ein neues Ticket für heute Nachmittag, da soll es sonnig sein.

Ich spaziere nun durch das kleine Basilio Viertel, das südlich der Judería hinter dem Alcázar liegt. Die Häuser sind auch hier weiß gekalkt, aber wesentlich niedriger und weiter auseinanderstehend als in der Judería.







Die Besonderheit in diesem Viertel sind die Patios, zahlreiche Hausbesitzer haben ihre Innenhöfe der Tradition entsprechend begrünt und seit ein paar Jahrzehnten für Besucher geöffnet. Im Mai findet jährlich ein Wettbewerb um den schönsten Patio statt. Jetzt im Winter ist die Bepflanzung natürlich nicht so üppig wie im Frühjahr und Sommer, auch deshalb haben nicht alle Höfe geöffnet, aber immerhin gibt es doch ein paar in die man reinschauen kann. Eintritt ist immer frei, es wird aber um eine Spende gebeten. Drei Patios schaue ich mir an, wirklich schön, auch die vielen Details mit Sitzplätzen, Wandschmuck usw. gefallen mir gut, da steckt auf jeden Fall sehr viel Arbeit dahinter.









Durch die Judería gehe ich nun, vorbei an der Plaza del Potro (Platz des Fohlens, so benannt weil am Brunnen von 1577 früher gerne die Tiere tranken)




und der großen Plaza de Corredera, die mich an den Markusplatz in Venedig erinnert,


wieder in den modernen Teil der Stadt.

Von der Plaza de las Tendillas, auf der gestern der Olivenölmarkt stattfand, ist nun etwas mehr zu sehen, leider sind die Buden aber nur geschlossen und nicht weggebracht. Ich spaziere weiter durch die Fußgängerzone, die mir nicht gefällt, es macht alles einen etwas schmuddeligen Eindruck, bis zum Park Jardines de la Victória, an dem die Innenstadt endet. Hier gibt es den Victoria Market, eine ehemalige Markthalle mit verschiedenen Restaurants und Cafés. Der sieht einigermassen nett aus, um viertel vor zwölf ist aber noch alles geschlossen. Ich gehe daher zurück zum Apartment, hole mir unterwegs im Supermarkt etwas zum Mittagessen und mache meine Mittagspause in der Unterkunft.
LG Christina

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Re: Ein Trip drei Städte - Andalusien im Jan/Feb 2025
« Antwort #59 am: 25. Juni 2025, 17:00:24 »
10. Tag, Montag, 03.02. - 2. Teil

Gegen 14 Uhr ist der Hochnebel verschwunden. Bei herrlichem Sonnenschein gehe ich wieder los. Erster Stopp ist gleich an der Puente Romano, im ehemaligen Wachturm Torre de la Calahorra, nach dem auch meine Unterkunft benannt ist, befindet sich das Museo Vivo de Al-Ándalus, das einen Einblick in das Leben in der arabischen Zeit in Andalusien gibt (EUR 4,50). Das Museum ist sicherlich kein Muss, sehr schön ist aber der Ausblick vom Dach des Turms.





Gegen 15 Uhr gehe ich dann in Richtung Mezquita, um 15.30 Uhr kann ich auf den Glockenturm steigen. Dies geht nur mit Führerin, die aber keine Erklärungen abgibt, sondern die Gruppe nur begleitet, vielleicht darauf achtet, dass niemand etwas runter wirft, denn sehr erfreulicherweise ist die Aussicht von den beiden Plattformen frei, kein Gitter oder Scheibe stört den Blick. Von hier oben sieht man dann auch, wie groß die Mezquita ist und wie die Kathedrale mitten hinein gebaut ist.







Ich nutze die Zeit, die wir hier oben haben natürlich bis zum Ende aus, ich bin ganz erstaunt, dass ich die Einzige bin, die anderen sind alle nach einem kurzen Rundgang gleich wieder hinuntergestiegen.

An der Flusspromenade mache ich eine Kaffeepause in der Sonne, dann spaziere ich nochmal zur Plaza de Corredera, nun bei Sonnenschein wirkt das doch viel netter.



Auch zur Plaza del Potro gehe ich nochmal


und dann ebenfalls nochmal ins Basilio Viertel. Ein weiterer sehr schöner Patio hat nun geöffnet, und auch hier wirken die Gassen und Plätze nun im Sonnenschein viel hübscher als heute Vormittag.








Am Alcázar vorbei


schlendere ich gemütlich zurück zur Puente Romano, die von der Abendsonne angestrahlt wird.




Gegen 18 Uhr bin ich zurück im Apartment.

Wetter: vormittags Hochnebel, ab ca. 14 Uhr sonnig, ca. 8-15°C
LG Christina