1. Tag – Montag, 19.05.2025
Wir haben eine ca. 8-stündige Autofahrt vor uns, einchecken in die Unterkunft können wir erst ab 16 Uhr, aber wir wollen trotzdem schon früh loskommen, um nicht in den morgendlichen Berufsverkehr bei Kaiserslautern und Saarbrücken zu kommen. Daher starten wir um 5.45 Uhr, die Autobahnen 63 und 6 sind dann ab Kaiserslautern dennoch schon gut voll, aber zum Glück können wir bald auf die ruhige französische Autobahn wechseln. Wobei es bei Metz auch Berufsverkehr gibt, ein kilometerlanger Stau in Richtung Innenstadt, wir können zum Glück daran vorbeifahren und erreichen so unseren traditionellen ersten Stopp am Autobahnrastplatz St. Privat hinter Metz gegen 7.30 Uhr – nun kann der Urlaub richtig beginnen.
Unser nächster Stopp ist gegen 10 Uhr ein Supermarkt bei St. Quentin, wir haben uns für die etwas längere Route über Amiens entschieden, da können wir Paris weiträumig umfahren. Hier tanken wir und füllen unsere Kühlbox mit den ersten französischen Leckereien, fürs Mittagessen nachher und fürs Frühstück die nächsten Tage.
Auf den wunderbar leeren Autobahnen geht es dann weiter bis wir gegen 12.15 Uhr an einem Rastplatz Mittagspause machen.
Auf der Weiterfahrt überlegen wir, ob wir in Fécamp, wo wir in unserem letzten Urlaub wohnten, eine kurze Pause machen, der Umweg wäre nicht allzu groß und Zeit genug hätten wir. Wir entscheiden uns dann aber dagegen, denn dann kämen wir später in den Berufsverkehr und jetzt gerade ist es noch schön ruhig.
Das war auf jeden Fall in zweierlei Hinsicht eine gute Entscheidung, an der Pont de Normandie (diese haben wir uns im letzten Urlaub näher angeschaut) wird gebaut und es ist nur eine Fahrspur pro Richtung frei, da ist später am Tag sicherlich Stau, jetzt kommen wir zwar langsam aber ohne Stopp durch und als wir in Dives-sur-Mer an unserer Unterkunft ankommen und nach einer Toilette fragen wollen, können wir, obwohl es erst 14.30 Uhr ist, schon einchecken. Das ist wirklich sehr nett und überhaupt ist der Service in dieser zur Pierre et Vacances Kette gehörenden Unterkunft extrem bemüht und freundlich. Zwei Tage vor unserer Abreise bekamen wir einen Anruf von der Rezeption (auf Englisch!) ob wir noch Fragen hätten und sie wollten uns eine gute Anreise wünschen, so etwas habe ich glaube ich noch nie erlebt. Und beim Einchecken wird (auch wieder auf Englisch) ausführlich die Umgebung erklärt, wir bekommen einen Plan und noch einige touristische Infobroschüren, dazu ein kleiner Smalltalk ob wir die Normandie schon kennen und wo es hier am schönsten ist.
Ich habe extra eines der kürzlich renovierten Apartments gebucht (natürlich zu einem höheren Preis als die nicht renovierten) und ein solches bekommen wir auch, sogar mit ein bisschen Meerblick. Wir sind zufrieden, müssen aber doch über einiges typisch französische schmunzeln, das (Schlaf)sofa im Wohnzimmer ist ein paar Zentimeter zu lang, so dass weder die Balkontüre noch die Tür zum Kinderschlafzimmer ganz geöffnet werden kann, es gibt einige zwar neue, aber funktionslose Lichtschalter und auf den beige gestrichenen Wandteilen sind Flecken von der weißen Farbe, die an anderer Stelle verwendet wurde und andersherum.
Wir richten uns ein wenig ein, aber der Sonnenschein zieht uns schnell wieder nach draußen. Wir spazieren am Yachthafen, der direkt vor der Unterkunft liegt entlang
und dann in die andere Richtung über eine Fußgängerbrücke ans Meer.
Der Strand hier gehört zu Cabourg, einer der bekannten traditionellen Badeorte in dieser Gegend (Marcel Proust hat hier viele Urlaube verbracht und seine Erlebnisse dabei in seinem endlos langen Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“, den ich mir mal vor ein paar Jahren beim Crosstrainern tatsächlich komplett als Hörbuch angehört habe, verarbeitet, Cabourg wird dort „Balbec“ genannt).
Noch ist ganz klar keine Saison, praktisch alle Rollläden an den Unterkünften entlang des Strandes, aber auch im Inneren des Orts sind geschlossen, dennoch sind wir längst nicht alleine unterwegs, auch Geschäfte und viele Restaurants sind geöffnet.
Wir gehen ein Stück am Strand entlang, wechseln dann auf die Promenade und drehen noch eine Runde durch die Straßen mit ihren schönen Villen.
Im kleinen Ortszentrum findet sich ein Carrefour Express, praktisch, da kaufen wir etwas fürs Abendessen ein, auf ein Restaurant haben wir heute keine Lust mehr (im Geschäft sind viele deutsche Jugendliche, die sich lautstark mit Chips und ähnlichem eindecken, die sind vermutlich auf Klassenfahrt).
Nach dem Abendessen im Apartment drehen wir gegen halb neun nochmal eine Spazierrunde um den Hafen und entlang der Flussmündung, das Licht ist so herrlich und wir entdecken dann auch noch ein malerisches altes Bootsgerippe, was für ein perfekter Tagesabschluss.
Wetter: sonnig, windig, ca. 10° - 18°C
Kosten: 4 Nächte Ferienwohnung Pierre et Vacances, Résidence Port Guillaume, Dives-sur-Mer, inkl. Bettwäsche, Handtücher, Endreinigung, EUR 384,73, gebucht über die Website von Pierre et Vacances
Obwohl ich die Route über Amiens gezogen habe und mir das auch angezeigt wird, ist in der eingebetteten Karte immer die Route über Paris drin, keine Ahnung warum.