1. Oktober Alhambra: Calle Real bis AlcazabaJa, auch wir starten unseren Aufenthalt in Granada mit dem Besuch der Alqalá al Hamra, der roten Burg.
Christina hat ja schon ausführlich über den Eintritt dort geschrieben. Wir haben uns für die 72 Stunden Granada Card entschieden, Kosten 59,57 Euro pP. Damit ist der Eintritt zu mehr Sehenswürdigkeiten als wir je in drei Tagen besuchen könnten abgegolten. Außerdem haben wir jeweils neun Busfahrten und eine Runde mit der "Bimmelbahn" dabei. Auch dort muss zwingend eine Eintrittszeit für den Nasriden Palast angegeben werden. Anfang September war da für heute erst etwas ab 14 Uhr frei.
Wir fahren mit dem Roller dorthin, am einfachsten wäre die Route über die Stadtautobahn. Doch nachdem wir gestern gesehen haben wie dort gefahren wird, möchte mein Fahrer die lieber meiden.

Also geht es durch die Stadt und natürlich bergauf, denn nahezu jede Burg liegt ja zumindest auf einem Hügel. Bemerkenswert: Mopeds und Roller sind äußerst beliebte Fahrzeuge in Granada - kein Wunder bei den vielen schmalen Gassen. So viele wie hier haben wir nicht mal in Florenz gesehen.
Wir landen richtig bei den großen kostenpflichtigen Besucherparkplätzen. Dann wird es verwirrend. Zuhause hatte das Navy noch den speziell für die "Motos" angezeigt, hier oben findet es den nicht mehr

Auch beim herumkreiseln finden wir nur den für Fahrräder. Also fährt Kersten einfach die Straße weiter "irgendwo werden wir schon halten können" und siehe da, plötzlich taucht rechts so ein Moto-Parkplatz auf. Sogar recht nah am Eingang beim Ticketshop. Dort werden Karte und Ausweis zum ersten Mal gescannt. Kameras und Handtasche umgehängt, Rucksack und Helm wandern in ein Schließfach.
Dann spazieren wir die Calle Real entlang nach Westen.

Ein Blick durch die Hecke zum ehemaligen Kloster San Francisco

Es wurde 1495 gegründet und war das erste christliche Kloster in Granada nach der Eroberung der Stadt durch die Katholischen Könige im Jahr 1492. Errichtet wurde es auf den Überresten eines alten Nasridenpalastes. Nach langer Vernachlässigung und militärischer Nutzung, wurde das Gebäude restauriert und zum Parador umgebaut.
Die Pflege der Formschnitte braucht hier und da schon schweres Gerät

Links sehen wir die Grundmauern eines der Adelspaläste in der Alhambra. Wir kommen vorbei an einem kleinen arabischen Badehaus.
Die Ausstellung über den Komponisten und Gitarristen Ángel Barrios darin ist uns irgendwie entgangen. Daneben

Iglesia de Santa María de la Encarnación
hier die Gartenansicht
Es folgt der nicht zu übersehende Klotz des Palacio de Carlos V.
König Karl V. gab dieses Schloss 1527 in Auftrag, aber es wurde nie fertiggestellt, und er hat auch nie dort gelebt. Seine Nachfolger gaben sich zwar Mühe, doch die Arbeiten wurden immer wegen Verschuldung eingestellt. Erst im 20. Jahrhundert bekam die Bauruine ein Dach und wurde restauriert. Seit 1958 ist dort das Museum der Schönen Künste untergebracht. Interessant ist vor allem der kreisrunde Innenhof.


Ich kann Kersten nicht motivieren, das Museum zu besuchen.

Vor dem Palast gibt es einen nett angelegten Garten, ein prima Warte"saal" für den Eintritt zum Nasridenpalast.
Wir haben jedoch noch Zeit für eine weitere Besichtigung. Dazu gehen wir durch das so genannte Weintor (Puerta del Vino), eines der ältesten Bauten der Alhambra.

Heutzutage steht es relativ frei auf einem Platz, früher war es sicher mehr in die Wehranlagen eingebunden. Angeblich sollen hier die Weinvorräte gelagert worden sein, daher der Name. Andere sagen, dass hier die arabischen Wörter "Bib al-hamra'" (Rotes Tor oder Alhambra-Tor) und "Bib al-jamra" (Weintor),verwechselt wurden.

Auf der Innenseite (linkes Bild) soll sich über den Fenstern die Inschrift "Es gibt keinen Sieger außer Gott" befinden. Auf der Außenseite sieht man auf einem der Keilsteine einen Schlüssel mit Kordel, über den Sinn wird noch gerätselt. Vielleicht der zu einer geheimen Schatzkammer?
Wir gehen nun über den Plaza de los Aljibes, unter dem sich eine große Zisterne befindet. Jahrhundertelang haben die Bewohner Granadas von diesem Wasser getrunken, das ihnen von Wasserverkäufern mit Eseln hinunter in die Stadt gebracht wurde.
Vor uns erheben sich die gewaltigen Mauern und Türme von La Alcazaba, der Festung, die den Palast und die Stadt schützen sollte. Für die Besichtigung müssen wir wieder Granadacard und Ausweis vorzeigen. Das wird erneut eine Tour über Mauern und Türme. Von den Gebäuden innerhalb stehen nur noch die Grundmauern.



Torre de la Vela
Die Glocke auf dem Turm bestimmte den Tagesrhythmus und sandte Warnungen. Der Sage nach sollten junge Frauen, wenn sie die Glocke läuten, bald ihrem Ehemann begegnen.
Die Aussichten von hier aus gehen vor allem hinüber zum alten Viertel Albaicín und eine Mauer, ähnlich der in Albarracín, sowie nach unten auf Plätze und Innenhöfe der alten Herrenhäuser.
Nach der Besichtigung verschnaufen wir auf einer der Gartenbänke vor Carlos Schloss und warten auf unseren Eintritt zum Nasriden Palast
Fortsetzung folgt...