Autor Thema: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan  (Gelesen 206436 mal)

Paula

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #285 am: 19. November 2014, 13:07:14 »
Neid! das Festival ist ja toll, da hätte mir auch gefallen! die Bilder muss ich heute Abend meinem Freund zeigen.
Ich erinnere mich auch an die Püppchen in Takayama die statt Täfelchen in dem Tempeln hingen, hast du zufällig erfahren warum das so ist?
Sag mal war es in dem Museumsdorf tagsüber auch so kalt? Wir waren auch in so einem Museumsdorf, es hatte wohl so 18 Grad und ich fand es überall erschreckend kalt, vor allem wenn man bedenkt dass es da im Winter schneit und keine Heizung vorhanden ist.
Wir hatte in Takayama zum Glück ein Hotel mit funktionierender Heizung. War zwar auch nur Warmluftgebläse, ging aber immer.
Viele Grüße Paula

Flicka

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #286 am: 19. November 2014, 20:12:47 »
Die Temperatur im Hotel in Takayama war völlig problemlos, das war allerdings auch ein richtiges Ryokan, und ein besonders schönes noch dazu. Das eiskalte Zimmer war in der Herberge in Shirakawago. Dort war es auch tagsüber relativ kalt, und die Türen im Museumsdorf waren offen, also war es drinnen so wie draußen. Als ich den Tee getrunken habe, habe ich mit Jacke und Schal und mit kalten Füßen auf einer eiskalten Tatami-Matte gesessen, besonders anheimelnd war höchstens das Feuer unterm Kessel.  ;)

Dass ich zum Takayama-Festival gefahren bin, war usprünglich gar nicht geplant. Zuerst hatte ich eher an einen Besuch in Nagano und eine Wanderung auf dem alten Handelsweg gedacht, zu dem mir im Moment der Name nicht mehr einfällt. Erst als ich kurz vor der ersten Buchung stand, habe ich was über das Festival gelesen und dann die Reise noch etwas umgestellt, so dass es passte. Ich bin froh, dass das geklappt hat.  :)


Den nächsten Reisetag gibts voraussichtlich Anfang nächster Woche.

Susan

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #287 am: 21. November 2014, 19:06:11 »
Also diese roten Stoffpüppchen auf dem 3. Bild haben mich irgendwie an Kerlies verflossenen Leidenschaft, die Pokemons, erinnert  :zwinker:
Die Puppenspiele bzw. das ganze Festival würde mir auch gefallen. 
Liebe Grüße
Susan


Flicka

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #288 am: 25. November 2014, 18:09:01 »
15. April: Takayama


So richtig klappt es heute morgen nicht mit dem geplanten langen Ausschlafen. Ich bin schon so auf das frühe Aufstehen getrimmt, dass ich um sechs Uhr aufwache. Unter der Decke hervorkrabbeln will ich aber noch nicht und schaue noch ein wenig Fernsehen, bis ich mich schließlich aufraffe und um viertel nach neun das Hotel verlasse.

Zuerst gehe ich zum Bahnhof, denn ich will mir am dortigen Bus-Ticket-Center für die morgige Fahrt nach Matsumoto ein Ticket kaufen und im Bahnhof noch Plätze für drei Zugfahrten reservieren. Das Bus-Ticket kann ich mir überraschenderweise aber nicht kaufen, denn ich will ja erst morgen früh fahren, und Tickets für nicht reservierungspflichtige Busse werden offenbar immer nur für denselben Tag verkauft, erfahre ich, als ich an der Reihe bin. Aha, dann also morgen früh, denke ich, und finde, dass die Japaner es manchmal mit ihrem Just-in-time-Gehabe schon ein wenig übertreiben.

Im Bahnhof will ich dann noch die Züge reservieren. Es gibt es drei Schalter, an zwei von ihnen stehen Ausländer und halten alles auf. Dass das ältere Ehepaar an dem einen Schalter etwas länger braucht, kann ich ja noch verstehen. Aber das junge Paar aus Spanien oder Italien direkt vor mir ist der Inbegriff des schwierigen Kunden. Hier kann man Fahrkarten kaufen bzw. Sitzplätze reservieren, aber nicht seinen Urlaub planen lassen, letzteres wollen die beiden aber anscheinend. Zunächst müssen sie sich darüber klar werden, wo sie hier überhaupt sind und wo sie eventuell hinwollen. Sie wollen nach Tokio, stellen sie schließlich fest, und am liebsten wäre es ihnen, wenn sie morgen möglichst spät in Takayama starten und möglichst früh in Tokio ankommen. Zaubern kann der Mann hinterm Schalter aber nicht. Er sucht ihnen eine Verbindung heraus, die vom späten Vormittag bis in den frühen Nachmittag dauert, mit Umsteigen in Nagoya. Das führt zu Protest, nein, man wolle früher in Tokio sein. Dann müsse man früher in Takayama starten, rät der Mann hinterm Schalter geduldig, aber das führt zu erneutem Protest. Warum die Zugfahrt denn so lange dauere, will sie dann wissen. Ob das denn überhaupt die schnellste Verbindung sei? Um das zu überprüfen, lässt sie den armen Mann sämtliche Zwischenhalte der beiden Züge aufzählen, vermutlich in der Hoffnung, ihn als Schurken zu entlarven. Zwischendurch amüsieren sich die beiden dann noch darüber, dass die Schlange hinter ihnen inzwischen auf etwa fünfzehn Leute angewachsen ist und akzeptieren dann schließlich doch die vorgeschlagene Zugverbindung.

Ich kann nicht verhindern, dass ich mich ein bisschen fremdschäme. Japan ist ja wirklich effizient, und die Leute sind hilfsbereit, aber das ganze System funktioniert halt nur, wenn man sich selbst auch um die Einhaltung der Spielregeln bemüht und bescheiden, nett und höflich bleibt. Andererseits sollte ich wahrscheinlich nicht zu sehr die Nase über andere rümpfen. Wahrscheinlich bin ich in den letzten Wochen ständig selbst irgendwo angeeckt, ohne es überhaupt zu bemerken.

Jedenfalls weiß ich im Gegensatz zu dem Paar vor mir, wann ich wohin will und reiche das Blatt mit den Zugverbindungen über den Tresen, die ich mir heute morgen herausgeschrieben habe. Ein paar Minuten später habe ich meine Reservierungen und verabschiede mich mit einem „domo arigatou gozaimasu“, vielen herzlichen Dank.

Als ich die Straße Richtung Altstadt entlangschlendere, fällt mir die Werbung für ein Café auf. Also rein, endlich mal gemütlich frühstücken. Ich nehme Schokoladenkuchen und Kakao, die doppelte Schokodosis habe ich mir echt verdient, denn mein Fuß tut immer noch weh und der Schnupfen ist immer noch nicht weg. Die kurze Wanderung zur Ruine im Osten von Takayama habe ich jedenfalls schon gestrichen. Stattdessen gehe ich hinüber zu den Straßen, in denen heute die Festwagen aufgestellt sind. Sie glänzen in der Sonne, an vielen kann man sich mit einem der starken Wagenzieher fotografieren lassen. Die Männer sitzen in der Sonne zusammen und zischen schon mal das erste (oder zweite?) Bier. Das haben sie sich nach dem Umzug gestern auch wirklich verdient.








Heute morgen finden wieder Vorführungen der mechanischen Puppen auf den Festival-Wagen statt, aber die Straßen rund um die Wagen sind voll und sehe kaum etwas. Gut, dass ich mir gestern rechtzeitig einen Platz mit guter Sicht gesucht habe.




Ich verbringe den Vormittag damit, durch die Straßen von Takayama zu spazieren, bewundere die Festwagen, schaue in Geschäfte hinein, kaufe mir hier und da einen Snack und schaue auf dem Markt vorbei. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich im Laufe der Reise in einer Stadt gewesen bin, in der man so schön ohne besonderes Ziel herumspazieren kann.
































Zwischendurch gehe ich noch durch einen kleinen Supermarkt, der gar nicht mal so anders wirkt als die Supermärkte bei uns. Nur der Fisch liegt nicht als Feinkostartikel auf Eis hinter Glas, sondern wird neben der Gemüsetheke in Selbstbedienung angeboten. Natürlich gibt es hier auch meine besonderen Freunde, die Oktopusse.










Auch in einer Sake-Brauerei schaue ich vorbei. Dort wird zwar nur im Winter gebraut, aber man kann gegen eine geringe Gebühr etwas Sake verkosten. Und es gibt sogar kleine Sake-Fässer anlässlich des Festivals.






Schließlich setze ich mich gegen zwei Uhr in ein Café, trinke Bier und esse einen Burger aus Hida-Rind. Das Bier ist fotogen, der Burger weniger, und hier fällt mir ganz besonders auf, was ich in den letzten Wochen in Japan schon ein paar mal bemerkt habe: Es gibt zum Essen selten eine Serviette, sondern nur feuchte Tücher für die Hände vor dem Essen. Vielleicht wird erwartet, dass man sich mit dem winzigen Feuchttuch auch den Mund abtupft, vielleicht ist der gut erzogene Japaner aber auch in der Lage, alles unfallfrei in den Mund zu befördern. Ich bin es nicht, vor allem nicht, wenn ich in einen saftigen Burger beiße. Gut, dass ich noch Taschentücher dabei habe.




In einer Straße, die auf meinem Weg liegt, sind ein paar Essstände und Kirmesbuden aufgestellt. Ich kann zuschauen wie man Oktopusbällchen und Teigtaschen macht, kleine Jungen in Schuluniform schießen mit Gewehren auf Preise, es gibt Hello-Kitty-Süßigkeiten und der ein oder andere erschrockene dreinschauende Goldfisch wechselt den Besitzer.






Dann halte ich im Hotel erst mal einen Mittagsschlaf, schreibe endlich die Postkarten, die ich schon in Kyoto am Goldenen Pavillon gekauft habe und räume anschließend meinen Koffer um. Ich bin nur noch drei Nächte in Japan, also packe ich alles nach unten, was ich nicht mehr brauche und werfe auch die meisten Unterlagen weg. So, jetzt passen auch die neuen Souvenirs und Mitbringsel, unter anderem ein 300ml-Mini-Sakefass, hinein, und es ist sogar noch ein wenig Platz für weitere Souvenirs.

Am Abend unternehme ich einen letzten Spaziergang durch Takayama. Die Stadt liegt plötzlich wie ausgestorben da, so als müsste sie nach den letzten eineinhalb Tagen erst einmal tief Luft holen. Nur wenige Leute sind unterwegs, viele Läden sind geschlossen.




Die Festwagen stehen wieder im „Stall“. Er hier ist ganz alleine.




Aber hier wird noch ein wenig gefeiert.




Ich will den letzten Abend in Takayama mit einem guten Stück Hida-Rind beschließen, aber weder im „Le midi-i“, wo man „depuis 2001“ Hida-Rind à la francaise serviert, noch in einem der Lokale, wo es in Portionen zu 40 Gramm auf der Karte steht oder auf einem Foto halb über einem Nudelsuppenschälchen liegend gezeigt wird. Schließlich lande ich in einem kleinen Restaurant, das nur zwei Tische und ein paar Plätze an der Theke hat und bestelle einfach mal das teuerste: 150 g Hida-Rind für 4500 Yen, ca. 35 Euro, dazu frisch gezapftes Bier. Das war eine gute Wahl, stellt sich bald heraus. Ich bekomme eine heiße Platte an meinen Platz, dazu einen Teller mit dem Fleisch und ein paar Bohnen und Pilzen und darf das Fleisch selber braten, was ich dann auch tue. Wie schon vorgestern in Shirakawago ist das Fleisch auch hier butterzart. Das Foto zeigt übrigens die Hälfte der Portion.




Danach gehe ich zufrieden ins Hotel zurück. Die Nase ist immer noch zu, aber wenigstens gibt sie ansonsten Ruhe, und ich bilde mir ein, dass das langsame Umherschlendern auch dem Fuß ganz gut getan hat.

Ausgaben des Tages
Frühstück Y 700
Snacks und Getränke Y 1500
Abendessen Y 6.200
1 ÜN im Hodakaso Yamano Iori  Y 11.000
ein entspannter Tag in einer schönen kleinen Stadt: unbezahlbar

Andrea

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #289 am: 25. November 2014, 22:54:41 »
35€ für ein Essen und dann musst du es auch noch selbst zubereiten? Wenn´s nicht gelingt, dann ist wenigstens nicht das Restaurant Schuld  ;D Ich hatte sofort gedacht, dass ein Koch direkt zu dir an den Tisch kommt, als du von der heißen Platte schriebst...

Das letzte Bild aus dem Supermarkt habe ich erst für ein Heilmittelregal (japanisches Heilpflanzenöl und so) gehalten, aber unten stehen Tetrapacks... Oder gilt in Japan: "Viel hilft viel" ? ;)
Liebe Grüße, Andrea



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Flicka

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #290 am: 25. November 2014, 23:38:25 »
35€ für ein Essen und dann musst du es auch noch selbst zubereiten? Wenn´s nicht gelingt, dann ist wenigstens nicht das Restaurant Schuld  ;D Ich hatte sofort gedacht, dass ein Koch direkt zu dir an den Tisch kommt, als du von der heißen Platte schriebst...


Viel Tisch gabs da nicht. Ich habe an der Theke gesessen, und der einzige, den ich in dem Laden zu Gesicht bekommen habe, war der Mann hinter der Theke. Der hat Bier gezapft, den Gästen Essen gebracht und möglicherweise auch die Zutaten vorbereit. Zum Glück saßen neben mir schon zwei Amerikaner an der Theke, die mir sofort erklärt haben, dass ich jetzt mein eigener Koch bin. Ich habe wohl auch erst mal ein bisschen blöd geguckt.  ;)


Das letzte Bild aus dem Supermarkt habe ich erst für ein Heilmittelregal (japanisches Heilpflanzenöl und so) gehalten, aber unten stehen Tetrapacks... Oder gilt in Japan: "Viel hilft viel" ? ;)

Ich halte es für Fruchtsaft und Milchprodukte, aber ganz sicher bin ich nicht. Zumal man ja immer hört, dass das Milcheiweiß von vielen Leuten in Asien gar nicht vertragen wird. Vielleicht sind es auch Soja-Produkte oder Dressings für einen leckeren Oktopus-Salat?  ;)

Flicka

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #291 am: 18. Januar 2015, 09:05:33 »
16. April: Takayama – Matsumoto - Tokio


Heute morgen checke ich um viertel nach sieben Uhr aus, und zwar schweren Herzens. Das Ryokan in Takayama war neben dem Tempel in Koyasan bisher die schönste Unterkunft auf meiner Reise, mit persönlichem Service. An meinem Fach am Schuhregal stand mein Name, das fand ich schon mal sehr nett. Und ich musste nie nach meinem Zimmerschlüssel fragen oder die Zimmernummer nennen, sondern wurde vom Personal an der Rezeption sofort erkannt und ungefragt mit meinem Zimmerschlüssel beglückt. Das heiße Bad des Hotels habe ich wegen meiner Erkältung leider nicht ausprobiert, schade.

Nach dem Auschecken gehe ich zum Busterminal am Bahnhof und bin froh, dass es sich mit dem Fuß heute schon wieder deutlich besser läuft. Das Ticket ist schnell gekauft, dann muss ich noch zwanzig Minuten warten bis der Bus nach Matsumoto schließlich vorfährt. Netterweise übernimmt es der Busfahrer, das Gepäck der Fahrgäste zu verstauen, so kann ich entspannt in den nur halb besetzten Bus steigen und die Fahrt genießen. Die Route führt in knapp zweieinhalb Stunden durch die japanischen Alpen, durch Tunnel, über Pässe, vorbei an Wintersportorten und Heilbädern.






Um viertel nach zehn ist dann der Busbahnhof nahe dem JR-Bahnhof in Matsumoto erreicht. Ich gehe mit meinem Koffer erst mal in den Bahnhof, um für ihn ein schönes Schließfach zu suchen. Das findet sich zwar, es liegt aber in oberer Reihe, also muss ich den Koffer hochwuchten. Puh, geschafft, und jetzt schnell los zur Burg von Matsumoto. Bis dahin ist es nur etwas mehr als ein Kilometer zu gehen, und dank des ausgedruckten Plans finde ich (fast) ohne Umweg dorthin.

Die Burg von Matsumoto ist eine der schönsten und besterhaltenen Burgen Japans. Sie wurde bereits ab 1592 gebaut und 1635 um weitere Türme ergänzt. Wahrscheinlich wegen des dunklen Äußeren wird sie auch „Krähenburg“ genannt.






Ich kaufe mir ein Ticket und schaue mir die Burg von innen an. Zuerst muss man wie üblich die Schuhe ausziehen und bekommt eine Tüte, um sie mitzunehmen, denn man verlässt die Burg über einen anderen Ausgang. In der Burg selbst ist natürlich wieder alles effizient japanisch organisiert. Man wird durch einen abgesteckten Parcours geführt, und zwischendurch gibt es auch mal eine Abkürzung zum Ausgang für den eiligen Besucher. So eilig habe ich es zum Glück nicht und kann mir alles anschauen. Von innen kommt mir die Burg deutlich kleiner vor als von außen, und vor allem die Treppen sind eng und steil. Zu den beiden obersten Etagen führen die steilsten Treppen, auf denen zudem Gegenverkehr herrscht. Aber für die Mühe wird man oben dann auch mit einem schönen Blick über die ganze Burganlage und Umgebung belohnt. Den Blick auf die Japanischen Alpen mit ihren schneebedeckten Berggipfeln kann man aber leider nur erahnen.






















Zum Abschluss spaziere ich noch ein wenig durch die Parkanlage und am Burggraben entlang, wo natürlich das fast obligatorische Hochzeitspaar fürs Fotoshooting bereitsteht.
















Dann gehe ich wieder zurück zum Bahnhof, kaufe mir noch ein paar Backwaren, hole meinen Koffer und mache mich schließlich auf die Suche nach meinem Zug, dem Shinano Nr. 9 um 13.05 Uhr nach Nagano. Der richtige Bahnsteig ist auch schnell gefunden, aber wo hält der Wagen mit meinem reservierten Sitzplatz? Mehr oder weniger hilfreiche Schilder am Bahnhof zeigen an, wie die Züge aussehen, die hier halten. Leider habe ich keine Ahnung, wie ein Shinano aussieht, aber immerhin finde ich es kurz vor der Abfahrt heraus.






Mein Waggon hält dann übrigens doch nicht unter dem dafür vorgesehenen Schild, sondern etwa zehn Meter weiter, aber das kann ich verschmerzen und hüpfe an Bord. Der Koffer passt gerade so hinter die letzte Sitzreihe, und als ich selbst am Platz bin, fährt der Zug auch schon los. Die Fahrt dauert nur knapp fünfzig Minuten, dann erreicht der Zug auch schon Nagano.

Hier habe ich über eine halbe Stunde Zeit zum Umsteigen und erstehe an einem der Verkaufsstände eine Packung Kitkat in limitierter Geschmacksrichtung, nämlich mit japanischem Chili. Kitkat soll es in Japan ja in einem Dutzend Geschmacksrichtungen geben, nur gesehen hatte ich sie bisher noch nie. Am Bahnsteig kann ich noch ein Foto vom bereitstehenden „Asama“-Shinkansen machen. Der Waggon ist fast leer und füllt sich während der eineinhalbstündigen Fahrt nach Ueno auch kaum.






In Ueno anzukommen, ist dann ein ganz merkwürdiges Gefühl. Hier bin ich am allerersten Abend zum ersten mal durch Tokios Straßen gelaufen, völlig unbedarft, die ganze Reise noch vor mir. Jetzt finde ich meinen Weg zum Hotel schon quasi im Schlaf. Im Hotel weiß man, dass ich schon einmal hier war. Ob ich die Erklärung zu Zimmer, Hotel und heißem Bad nochmal bräuchte, fragt der Mitarbeiter. Ich brauche sie nicht, und das Einchecken ist innerhalb von zwei Minuten erledigt. Ich bilde mir zuerst ein, dass das Zimmer, dass ich jetzt bekomme, ein paar Zentimeter breiter ist als das erste, aber offenbar liegt das nicht am Zimmer, sondern daran, dass ich inzwischen die kleinen Zimmer gewöhnt bin, denn wie ich später feststelle, ist das Zimmer exakt gleich groß. Ein Blick hinunter auf den Teich zeigt, dass die Kirschblüte in Tokio vorüber ist. Hier sah es vor zwei Wochen noch ganz anders aus.




Im Zimmer bleibe ich nur ein paar Minuten, dann mache ich mich auf den Weg zur U-Bahn-Station Ueno. Die liegt direkt am Ueno-Bahnhof. Meine Suica-Card, die in Kyoto schon versagt hatte, versagt auch hier, dabei muss sie für die U-Bahnen in Tokio wirklich funktionieren. Ein kurzer Check am Schalter, dann bekomme ich die Karte wieder ausgehändigt, und jetzt geht sie auch. Keine Ahnung, ob sie defekt war und wodurch. Ich nehme die Ginza-Linie, die jetzt am Nachmittag zwar nicht leer ist, aber ich finde sogar noch einen Platz. An der Station Gaienmae steige ich aus und folge dem Schild „Jingu Stadium“. Heute gehe ich nämlich zu einem Baseballspiel. Die Swallows aus Tokio spielen heute gegen die Giants, ebenfalls aus Tokio, und ich bin gespannt auf das Lokalderby. Ein Baseballspiel habe ich bisher noch nie gesehen, auch nicht in den USA. Ich bin gespannt, was mich erwartet.

Das Spiel soll um 18.15 Uhr beginnen, und ich bin um halb sechs am Stadium. Eine Mitarbeiterin hilft mir, das richtige Tor zu finden, dort hilft man mir dabei weiter, meinen Platz zu finden. Ich setze mich und schaue erst mal vergnügt zu, wie die Teams unten ein paar Bälle werfen. Maskottchen treten auf, und auf der Leinwand werden die Spieler vorgestellt. Eine Cheerleadertruppe gibt es ebenfalls, man singt die Hymne der Swallows, und bevor das Spiel beginnt, erhebt man sich zur Nationalhymne. Ich mag das alles, und bei einem der Biermädchen bestelle ich mir dann noch für sündhaft teure 750 Yen ein Bier.
















Dann geht es aber los: Zuerst sind die Gäste am Schlag, und da wird leider ordentlich gepunktet. Aber dann wechseln die Teams, und der Spieler der Swallows erzielt gleich mit dem allerersten Schlag einen Homerun, da tobt das Stadion. Die Fans holen kleine Regenschirme hervor und schwenken sie, wie süß! Anscheinend machen sie das immer, wenn die Swallows abräumen.






Während des Spiels komme ich mit einem Mann aus Washington DC ins Gespräch. Der ist völlig hin und weg von den Sprechchören und Gesängen der Fans und erzählt mir, dass es in den USA bei Baseballspielen solche selbst organisierten Anfeuerungen nicht gibt. Ich muss leider zugeben, dass die Giants bessere Gesänge haben als die Heimmannschaft, die Swallows, und leider punkten die Giants auch öfter als die Swallows.












Das Ende des Spiels lasse ich dann aus und schiebe mich schon mal Richtung U-Bahn, denn bei der Vorstellung, mich eine Viertelstunde später mit all diesen Fans in die Züge zu quetschen, kriege ich schon Schweißausbrüche. Stattdessen humpele ich mit meinem bösen Fuß, der mir die steilen Treppen in Matsumoto offenbar übelnimmt, ohne Eile zurück und fahre wieder nach Ueno. Hm, nach dem Baseballspiel habe ich Lust auf Burger und Pommes Frites. Leider ist am Hard Rock Café Warten angesagt, also gehe ich weiter und kehre tatsächlich am zweitletzten Abend in Japan zum ersten mal in einem McDonalds ein.

Im Hotel wasche ich noch eine verstaubte Jeans in der Waschmaschine, erfahre in den Nachrichten, dass die Swallows leider mit sieben zu acht gegen die Giants verloren haben und schreibe das Reisetagebuch von heute. Und Geldzählen ist heute abend leider auch angesagt. Hm, noch 14.500 Yen. Davon werde ich morgen wahrscheinlich ca. 2000 Yen als Eintrittsgeld brauchen, evtl. 2000 Yen für ein Taxi am Flughafen und ca. 1500 Yen für ein Kofferschließfach und verschiedene U-Bahn-Fahrten. Also lege ich mir 6.000 Yen zurück, und die restlichen 8.500 Yen dürfen für Souvenirs und meine Verköstigung draufgehen.

Um kurz vor zwölf lege ich mich schlafen. Nur noch ein Tag Tokio, dann beginnt leider schon die Heimreise.


Ausgaben des Tages
Busticket Y 3190
Burg Matsumoto Y 610
Snacks und Getränke Y 2000
Baseballticket ?  (vorab gezahlt)
1 ÜN im Hotel Coco Grand Ueno Shinobazu Y 10.800

andi7435

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #292 am: 18. Januar 2015, 09:12:36 »
Klasse das es weitergeht und du weckst schon wieder Sehnsüchte. Vor allem die Busfahrt durch das Gebirge interessiert mich. Na mal sehen, wenn es wieder nach Japan geht.

Andreas

Andrea

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #293 am: 18. Januar 2015, 11:25:03 »
Ich finde es auch toll, dass es weiter geht.

Bei dem Bild von dem Hochzeitspaar ist mir aufgefallen, dass die Braut so eine Art Zehensandale trägt. Wie geht das mit Strümpfen? Bestimmt gibt es in Japan dafür extra Zehensocken.

Stellt euch mal hier FlipFlops mit Socken vor!  ;D
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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #294 am: 18. Januar 2015, 19:17:51 »
Ich finde es auch toll, dass es weiter geht.

Bei dem Bild von dem Hochzeitspaar ist mir aufgefallen, dass die Braut so eine Art Zehensandale trägt. Wie geht das mit Strümpfen? Bestimmt gibt es in Japan dafür extra Zehensocken.

Stellt euch mal hier FlipFlops mit Socken vor!  ;D

Wenn du genau schaust, siehst du, dass auch der Bräutigam solche "Flip Flops" trägt.  :)

Das sind traditionelle Sandalen, und man trägt sie traditionell tatsächlich mit weißen Socken. Wenn ich mich da an so manche Diskussion über deutsche Männer mit Sandalen und Tennissocken erinnere... ;)

Die Socken heißen Tabi. Es sind keine Zehensocken für jeden einzelnen Zeh, sondern nur mit einer Unterteilung, damit man die Sandalen anziehen kann. Wie die Sandalen heißen, weiß ich gar nicht. Die richtigen Schuhe mit Stegen unter der Sohle, die aber auch wie solche Zehensandalen am Fuß "halten", heißen Geta.


Klasse das es weitergeht und du weckst schon wieder Sehnsüchte. Vor allem die Busfahrt durch das Gebirge interessiert mich.


Die Fahrt war auch recht schön, und für mich auch sehr praktisch, um von Takayama nach Matsumoto zu kommen, aber in den japanischen Alpen gibt es sicher lohnendere Ziele. Ich persönliche fände ja die Tateyama Kurobe Alpine Route toll.
http://www.japan-guide.com/e/e7550.html

Man kann halt nicht alles in knapp 3 Wochen sehen...

Flicka

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #295 am: 24. Januar 2015, 17:16:15 »
17. April: Tokio


Der letzte richtige Urlaubstag hat begonnen. Für mich beginnt er schon vor Sonnenaufgang, denn ich wache um kurz vor fünf auf und fühle mich sogar ausgeschlafen. Hm, vielleicht färbt das Land langsam auf mich ab. Wahrscheinlich bin ich hier in Japan auf dem besten Weg, meine eigene Effizienz ins Unermessliche zu steigern und werde künftig regelmäßig mit nur vier Stunden Schlaf auskommen.

Trotzdem bleibe ich erst mal ganz ineffizient im Bett liegen, gehe schließlich frühstücken, packe meine Sachen und checke um halb acht aus. Der Koffer darf noch ein länger träumen und bleibt erst mal hier im Hotel, und ich mache mich auf den Weg nach Asakusa in der Nähe des Hotels. Dazu nehme ich am Ueno-Bahnhof die U-Bahn, die Ginza-Linie.

In der U-Bahn fällt mir mal wieder auf, wie sehr sich die „deutsche“ Aussprache der japanischen Ortsnamen und die tatsächliche Aussprache unterscheiden können. Für mich hieß Asakusa bei der Urlaubsvorbereitung immer Asakuuuhhhsa, mit Betonung auf der dritten Silbe. Aber eigentlich hätte mich mir vorher denken können, dass es so nicht sein kann: Das U wird im Japanischen teilweise als kurzer Laut, wie eine Mischung zwischen ü und e gesprochen und teilweise praktisch gar nicht. Also verkündet die Stimme über Lautsprecher natürlich, dass die U-Bahn nach „Asaksa“ fährt.

Nach drei Stationen steige ich aus. Hier ist schon die U-Bahn-Station an die nahe Sehenswürdigkeit, den Senso-ji-Tempel angepasst. Und am Eingang des Tempels stelle ich fest, dass auch in Japan gilt: Die Polizei, dein Freund und Helfer.






Der Senso-ji-Tempel ist ein buddhistischer Tempel, der der Legende nach darauf zurückgeht, dass im Jahr 682 zwei Fischer eine Statue der buddhistischen Göttin Kannon aus einem Fluss fischten, die immer wieder zu ihnen zurückkehrte, obwohl sie sie in den Flus zurückwarfen. In der Nähe wurde einige Jahre später der Tempel errichtet. Netterweise ist der Eintritt kostenlos, aber sein Geld kann der Reisende dafür problemlos an den Souvenirständen entlang des Wegs zur Haupthalle ausgeben. Jetzt sind die meisten Läden aber noch geschlossen und ich komme gut voran. Dafür bleibe ich ein paar Meter weiter hängen: Ein Kirschbaum! Offenbar eine der spät blühenden Sorten mit wunderschönen dichten Blüten.






















Am Tempel ist noch nicht viel los, aber langsam trudeln verschiedene Schulklassen ein. Drei ganz mutige Jungen fragen mich auf englisch, ob sie ein Foto mit mir machen dürfen und lassen beim Fotografieren dann vor Aufregung beinahe die Kamera fallen. Als ich wenig später ein paar Mädchen frage, ob ich sie fotografieren darf, kreischen sie sofort los, rücken ihre Sonnenbrillen zurecht und stellen sich in Pose. Dann wollen sie natürlich auch ein Foto mit mir und kucken sich einen Jungen aus, der das Foto machen soll. Der muss dann natürlich noch ein eigenes Foto mit mir bekommen. Alle schnattern aufgeregt durcheinander, und ich komme mir vor wie eine wundersame Erscheinung.




Nach dem Sensoji-Tempel fahre ich zurück zum Hotel, um meinen Koffer abzuholen. Auf dem Weg dorthin merke ich, dass mein Fuß wieder mehr schmerzt. Also mache ich langsam: Kein Tokio-Tempo, sondern Takayama-Tempo, nehme ich mir vor. Trotzdem wird der Transport des Koffers vom Hotel zur Tokio-Station wieder schweißtreibend, obwohl ich jede verfügbare Rolltreppe und jeden verfügbaren Aufzug nutze. Aber wenn man sich mit einem sperrigen Koffer bewegt, kann man das nur schwer im langsamen Takayama-Tempo tun, wenn um einen herum die Welt im Tokio-Tempo hastet.

In der Tokio-Station dann der Schreck: Ich finde erst mal kein freies Schließfach für meinen Koffer. Dabei will ich ihn hier zwischenparken, bevor ich heute abend von hier aus den Narita-Express hinaus zum Flughafen nehme. Wahrscheinlich hatten andere Leute ähnliche Ideen, jedenfalls sind alle großen Schließfächer belegt. Ratlos frage ich einen Mitarbeiter, der mir den Tipp gibt, noch ein Stück weiter zu gehen. Und tatsächlich: sozusagen in der letzten Ecke des Bahnhofs sind drei große Schließfächer frei. Puh, Glück gehabt. Zur Sicherheit mache ich noch ein paar Fotos von Schildern und Shops, die auf dem Weg zu den Schließfächern liegen, damit ich meinen Koffer später auch wiederfinde.

Jetzt erst mal raus aus dem Bahnhof. Ich nehme den Marunouchi-Eingang, der auf der Westseite des Bahnhofs am alten Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1914 liegt. Der Bahnhof sollte damals angeblich dem Amsterdamer Hauptbahnhof nachempfunden werden. Zumindest europäisch sieht er aus.




Von hier aus gehe ich weiter zum Kaiserpalast. Bis 1867 residierte dort der Shogun, der Japan faktisch regierte. Als im Jahr 1868 das Kaisertum neu begründet wurde und Tokio zur Hauptstadt wurde, wechselte der Kaiser von Kyoto hierher. Wenn man schon mal in Tokio ist, darf der Palast fehlen, auch wenn man eigentlich nur von weitem einen Blick darauf werfen kann. Aber der Blick ist dafür dann auch besonders fotogen. Unterschätzt habe ich nur, wie weit der Palast vom Bahnhof entfernt ist, nämlich fast eineinhalb Kilometer. Da bedankt sich der Humpelfuß natürlich herzlich. Wahrscheinlich hätte ich unterwegs doch besser auf den wild winkenden Taxifahrer reagieren und mich bequem hierher chauffieren lassen sollen.








Ich gehe ein Stück zurück und fahre dann mit der Hibiya-Linie zur Station Tsukiji. Die Gegend ist berühmt für den Fischmarkt, bei dem schon im Morgengrauen die Tunfisch-Auktion stattfindet. Jetzt ist es schon Mittag, zu spät für den eigentlichen Markt, aber ringsum bieten die Weiterverkäufer Fisch, Meeresfrüchte und Waren aller Art an. Wie ich hier erfahre, kann man Oktopus und andere Sachen sogar getrocknet kaufen.












In der Nähe des Fischmarkts soll es das frischeste Sushi geben, also setze ich mich in einem Lokal an die Theke und bestelle Sachen, von denen ich nicht weiß, was es ist. Bei den hinteren Sushis weiß ich es auch nach dem Essen nicht wirklich. Aber lecker schmecken die kleinen Häppchen.




Gestärkt stelle ich fest, dass es von hier aus nach Ginza eigentlich nicht mehr weit ist, jedenfalls auch nicht weiter als wenn ich zur U-Bahn Tsukiji zurückgehen oder komplizierte Wege mit anderen U-Bahn-Linien fahren würde. Auf dem Weg komme ich noch an einer Post vorbei, und mir fällt plötzlich ein, dass ich seit zwei Tagen die fertig geschriebenen und frankierten Postkarten mit mir herumschleppe. Also schnell hinein, und weil ich keinen Briefkasten finde, gebe ich sie am Schalter ab.

Ginza, eine der Haupteinkaufsmeilen Tokios, finde ich dann relativ langweilig. Hier sind zwar durchaus exklusive Kaufhäuser und Marken vertreten, aber elegant ist das Viertel nicht. Ein paar Gebäude sehen interessant aus, ansonsten stehen hier aber die üblichen klötzchenförmigen Häuser dicht an dicht an engen Straßen. Richtig großzügig wirkt eigentlich nur das altehrwürdige Ginza-Wako-Gebäude mit seinem Uhrturm. Ich schlendere durch das Mitsukoshi-Kaufhaus gegenüber und dope mich auf der Dachterrasse mit einem erfrischenden Bier, dann tut auch der Fuß nicht mehr so weh.














Von hier aus fahre ich mit der Ginza-Linie bis zur Station Suehirocho. Die liegt am Viertel Akihabara, Beiname „Electric Town“. Entsprechend dieses Namens gibt es hier vor allem Elektro-Artikel zu kaufen, allerdings sind hier auch Mangas und Animes stark vertreten. Und dann gibt es noch die Maid Cafés, in denen wie Zofen gekleidete hübsche junge Japanerinnen die Gäste bedienen. Auf den Straßen wird dafür Werbung gemacht, teils auf Plakaten, teils in menschlicher Form.












Beim Herumspazieren komme ich dann zufällig am Gundam-Café vorbei und erinnere mich: Da war doch was auf der Japan-Guide-Seite. Weil der schmerzende Fuß im Moment sowieso keine Lust hat, weiterzulaufen, gehe ich hinein und stelle fest: Hier geht es nicht um Maids, sondern um eine beliebte Anime-Serie, Gundam eben, wobei ich keine Ahnung habe, ob der streng schauende Roboter, der neben der Eingangstür platziert ist, Gundam ist bzw. ob Gundam überhaupt ein Roboter ist. Auf einem Bildschirm laufen Szenen und Musik der Serie. Die Speisen und Getränke sollen davon inspiriert sein, was sich mir zumindest beim bestellten Schokoeis nicht erschließt, aber mein Kiwi-Saft sieht immerhin nach atomar verstrahlter Kühlflüssigkeit oder etwas ähnlichem aus.




Ich gehe noch durch ein paar Manga-Läden und stelle fest: Die Titelbilder mit ballonbusigen Blondinen sind deutlich in der Überzahl. Manche sind allerdings auch ziemlich schräg.




Und dann finde ich auf dem Weg zur U-Bahn-Stationen noch einen alten Bekannten: Super Mario! Mit dem dicken Klempner habe ich in meiner Kindheit einige Stunden verbracht. ;)


 

Inzwischen ist es schon nach vier, und so langsam wird es Zeit für das letzte Ziel des Tages: Roppongi Hills. Ich nehme dorthin wieder die Hibiya-Linie. Das Ticket muss ich einzeln kaufen, denn inzwischen ist das Guthaben meiner Suica-Card aufgebraucht. Nach knapp drei Wochen Japan schaffe ich das natürlich mit links, denn auch hier gilt: Erst auf der großen Tafel die gewünschte Station mit dem dort angezeigten Fahrpreis suchen, dann ausreichend Geld einwerfen und die Taste mit dem benötigten Fahrpreis drücken. So erreiche ich eine Viertelstunde später souverän Roppongi Hills, ein erst vor ein paar Jahren neuerrichtetes Viertel um den Mori-Tower.




Im Mori-Tower kaufe ich ein sündhaft teures Ticket für insgesamt 2000 Yen und fahre hinauf in den 52. Stock zum „Tokio View“, einer Aussichtsplattform. Von hier aus hat man einen schönen Blick hinüber zum Tokio Tower. Der ist natürlich vom Eiffelturm inspiriert, aber ein paar Meter höher. Im Sunset-Café gönne ich mir einen Cocktail mit Blick auf das Häusermeer. Leider ist es heute nachmittag dann doch noch sehr dunstig geworden und man sieht nicht weit. Aber immerhin weit genug, um zu erahnen, dass das Häusermeer auch hinter dem Horizont nicht endet.






Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang fahre ich dann noch ein Stück höher zum Sky-Deck, einer Aussichtsplattform rund um den Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Gebäudes. Langsam geht die Sonne unter, und in den Straßen gehen die Lichter der Autos an. Auch der Tokio-Tower erstrahlt plötzlich. Wunderschön, so ein Sonnenuntergang über der Stadt.






Dann ist leider schon die Zeit des Aufbruchs gekommen. Ich muss erst mal zurück zur Tokio-Station und dort noch meinen Koffer finden. Zum Glück klappt das ohne großes Suchen, und um halb acht komme ich schließlich mit dem Koffer am Bahnsteig an, ab dem um kurz nach acht mein Zug fahren soll. Offenbar will Japan mich mit einem letzten Geschmack von Rush Hour verabschieden, denn hier steht man mal wieder quer über den Bahnsteig für die Vorortzüge an.




Mit dem Koffer komme ich hier nicht durch, ohne wieder blaue Flecke an Pendler-Schienbeine zu hauen, aber ich habe ja noch ausreichend Zeit und kann warten, bis der nächste Zug die Menschen aufgesaugt hat, bevor ich weitergehe. Während ich beobachte, wie sich hunderte und tausende Menschen im Business-Outfit in die Züge schieben, frage ich mich kurz, ob das hier alles wirklich real sein kann. Der öffentliche Nahverkehr hier in Tokio kommt mir vor wie ein Teil einer großen Computersimulation, mit der gerade jemand testet, wie viele Menschen man in möglichst kurzer Zeit ohne Massenpanik auf engen Raum quetschen und anschließend reibungslos wieder in alle Richtungen verteilen kann. Und ich in der roten Jacke mit dem großen Koffer bin der Störfaktor, um den sich alles andere herum geschmeidig verteilen muss. Sogar jetzt, wo ich einfach nur im Windschatten des allgemeinen Treibens vor einer Säule stehe, um nicht zu stören, bin ich ein Fremdkörper. Auf japanischen Bahnsteigen steht man nicht einfach nur so rum. Mehrfach schauen mich Leute irritiert an. Vielleicht fragen sie sich, ob ich den Anfang oder das Ende irgendeiner Schlange markiere, an der man sich anstellen muss. Plötzlich komme ich mir seltsam einsam vor und bin froh, als endlich der Narita-Express in den Bahnhof rollt.

Die Fahrt bis zum Flughafen Narita dauert heute abend etwas länger als tagsüber, weil der Zug unterwegs noch drei Zwischenhalte einlegt. Um viertel nach neun erreichen wir das Terminal 1. Auf der Suche nach dem Ausgang und nach dem Shuttlebus fürs Hotel muss ich meinen Pass vorzeigen, offenbar ist der ganze Flughafen ein Sicherheitsbereich, den man ohne Pass nicht betreten darf. Draußen ist dann zum Glück schnell die Haltestelle Nr. 16 gefunden, an der sämtliche Hotel-Shuttles halten. Also kann ich mir das Geld fürs Taxi sparen und stattdessen das kostenlose Shuttle nehmen. Ich will zum Nikko Narita Hotel, und das Shuttle kommt auch schon nach 10 Minuten. Nach weiteren 10 Minuten ist das Hotel erreicht, und um kurz vor zehn bin ich schon im Zimmer. Dort lege ich alles für morgen früh zurecht und gönne mir dann noch oben in der Hotelbar mit Blick auf den Flughafen zum Abschluss des Tages einen Daiquiri.

Ausgaben des Tages
U-Bahnfahrten Y ?
Sushi Y 1800
Snacks und Getränke Y 2500
Tokio View inkl. Skydeck Y 2000
1 Übernachtung im Hotel Nikko Narita 48 Euro (vorab gebucht)

Am letzten Urlaubstag die Sonne über Tokio untergehen zu sehen: unbezahlbar

Flicka

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #296 am: 25. Januar 2015, 08:41:15 »
18. April: Narita – Seoul – Frankfurt


Gestern morgen war ich vor fünf schon wach und fit, heute morgen komme ich beim Weckerklingeln um halb sechs kaum aus dem Bett. Der Koffer geht enttäuschend leicht zu, da hätte ich bestimmt noch ein paar zusätzliche Souvenirs unterbringen können. Um zehn nach sechs checke ich aus, und um kurz vor halb sieben fährt der Shuttlebus zum Flughafen ab. Dort ist noch alles ruhig, die Schalter öffnen kurz vor sieben, also muss ich noch etwas warten. Dann darf ich aber einchecken und erlebe mit, wie zwei Mitarbeiterinnen versuchen, meinen Koffer in die goldene First-Class-Tüte zu quetschen. Ich winke ab, danke, das muss wirklich nicht sein. Die Reise nach Hause wird mein Koffer auch überstehen, ohne vor den anderen Koffern als First-Class-Koffer anzugeben.

Asiana-Airlines scheint sich allerdings entschlossen zu haben, an meinem Rückreisetag den Spaßfaktor meiner Umsteigeverbindung ein wenig zu erhöhen. Ich habe in Seoul nur eine Stunde Zeit zum Umsteigen und weiß vom Hinflug, wie groß der Flughafen ist. Jetzt verkündet mir die Mitarbeiterin hinterm Schalter freundlich lächelnd, dass Asiana meinen Weiterflug ab Seoul um zehn Minuten vorverlegt hat. Also nur fünfzig Minuten Umsteigezeit, sehr schön. Zum Glück fühlt sich der Fuß heute morgen wieder besser an, denn der wird nachher in Seoul ganz schön was bringen müssen.

Hier in Tokio lasse ich es aber erst mal ruhig angehen, absolviere Sicherheits- und Passkontrolle, bekomme meinen Einreisezettel aus dem Pass entfernt und stattdessen einen Ausreisestempel. Dann bringe ich in einem der Geschäfte noch die letzten Yen unters Volk, unter anderem für winkende Glückskatzen und Radiergummis in Sushi-Form. Wie in Japan üblich, präsentieren die Restaurants auch hier am Flughafen ihre Angebote als perfekte Replikation im Schaufenster. Und in einer Buchhandlung bestätigt sich anhand der japanischen Reiseführer für Deutschland, was die Japaner in Deutschland am meisten interessiert: Schloss Neuschwanstein.






Der Airbus steht am Gate und wird beladen, und um 8.35 Uhr beginnt dann auch pünktlich das Boarding für den Flug um neun.




Ich fliege Business-Class und sitze in der zweiten Reihe, sehr schön, dann komme ich nachher wenigstens schnell aus dem Flugzeug, denke ich. Der Flug startet bald, und während wir quer über die japanische Hauptinsel fliegen, kann ich auf dem Bildschirm noch einmal ein paar der Städtenamen lesen, die ich auf meiner Reise besucht habe. Ich bin traurig, als wir schließlich das Meer erreichen und der Aufenthalt in Japan unwiderruflich zu Ende ist.




Fünf Minuten vor der anvisierten Landezeit setzt das Flugzeug dann auch tatsächlich in Seoul auf. Um zwanzig vor zwölf verlasse ich die Maschine und marschiere so stramm wie möglich die langen Gänge entlang zum Transferbereich. An der Sicherheitskontrolle ist nicht viel los, ca. 10 Leute sind vor mir. Ein Blick auf die Uhr verrät, dass ich noch Zeit für ein Foto habe, als mehrere Paare in traditioneller koreanischer Kleidung würdevoll und unbeeindruckt durch die Flughafenhektik schreiten.




Als ich dann ein wenig außer Atem um 11.53 Uhr am Gate ankomme, hat das Boarding noch nicht einmal begonnen. Und von einer 10 Minuten früheren Abflugzeit ist hier auch nichts bekannt, der Flieger soll wie geplant um halb eins starten. Hm, habe ich das falsch verstanden? Nein, auf der Boardkarte ist tatsächlich 12.20 Uhr als Abflugzeit angegeben. Sehr witzig.






Aber alles Beeilen und Hetzen ist vergessen, als ich schließlich das Flugzeug betreten darf. Wie ich feststelle, gibt es heute vier Leute in der First-Class: Einen anderen Passagier und mich und zwei Stewardessen. Acht von zehn Sitzen bleiben leer, und als ich mich umschaue, überlege ich unwillkürlich, wie viele japanische Hotelzimmer man wohl aus dem First-Class-Bereich machen könnte. Danach überlege ich nicht mehr viel, denn als meine Privat-Stewardess mit der Getränkekarte kommt, bestelle ich gleich mal selbstbewusst den Champagner und schlürfe schon das erste Glas, während das Boarding läuft. Weil die Stewardess beim ungefragten Nachschenken eine kleine Mücke in mein Glas befördert, muss sie natürlich noch eine zweite Sorte Champagner öffnen, und wenn der schon mal offen ist, muss ich natürlich auch den zweiten Champagner testen. Also schlürfe ich das zweite Glas, während das Flugzeug zur Startbahn rollt.

Der Flug nach Frankfurt geht dann bei gutem Essen im Alkoholrausch unter und wird im nachhinein nur verschwommene Erinnerungen hinterlassen.

Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle mit meinem Reisebericht verabschieden und mit euch auf die Reise und eure treue Begleitung mit einem Glas Champagner anstoßen.




Vielen Dank, dass ihr mich während des langen Berichts begleitet habt. Kampai!  :)




Fazit

Mir hat es Spaß gemacht, die Reise durch meinen Reisebericht ein zweites mal zu erleben, und vom PC daheim ist es auch deutlich weniger anstrengend als vor Ort.  :)

Natürlich kann ich nach nur drei Wochen Urlaub nicht behaupten, Insiderkenntnisse über Japan und die Japaner erworben zu haben. Trotzdem kann ich mir viele Dinge heute besser erklären, die vor dem Urlaub noch ein Rätsel für mich waren. In einem Land, in dem man auf engstem Raum zusammenlebt, schon als Schüler in eine Uniform gesteckt wird und später im Standard-Business-Outfit herumläuft und den zustehenden Urlaub größtenteils aus Loyalität zum Arbeitgeber verfallen lässt, sind es wahrscheinlich die kleinen Dinge, die wichtig sind: Die Fluchten in die Welt der Mangas und Animes oder hinaus in die Parks in den Zauber der Kirschblüten.

Für mich persönlich hat diese Reise viele emotionale Momente gebracht, positive wie negative. Ich war gerührt beim Hanami, ausgelassen beim Baseball, hier und da verärgert, wenn ich mal wieder warten musste und mehr als einmal nach einem langen Tag ziemlich erschöpft. Ich habe mich aber eigentlich immer und überall gut aufgehoben gefühlt, und dafür bin ich den vielen Japanerinnen und Japanern, die mir im Verlauf der Reise geholfen haben, sehr dankbar. Meine Angst, während der Reise wahlweise ahnungslos oder panisch aber hilflos in einem Zug ins Nirgendwo zu sitzen, hat sich zum Glück kein einziges mal erfüllt.

Ich habe im nachhinein überlegt, ob und was ich anders machen würde. Mich öfter mal hinsetzen, rasten und etwas vernünftiges essen und in geeigneten Fällen auch mal öfter Taxi fahren, statt mich mit Gepäck durch die U-Bahnhöfe zu quälen, das käme auf jeden Fall auf meine Liste. Vor allem in Kyoto hätte ich am An- und Abreisetag die Strecke zwischen Bahnhof und Hotel per Taxi absolvieren sollen, statt mich durch das Gewusel der U-Bahn zu quälen. Aber da hatte ich noch den Ehrgeiz, alles per öffentlichen Verkehrsmitteln zu absolvieren. Zum Glück bin ich in dieser Hinsicht im Verlauf der Reise etwas vernünftiger geworden. Andererseits gehört es auch zum Phänomen Japan dazu, die nicht endenden Menschenströme in Bahnhöfen und Zügen mitzuerleben.

Was die Auswahl der Reiseziele und Sehenswürdigkeiten angeht, würde ich mit dem Abstand von mittlerweile einem Dreivierteljahr vieles wieder genauso, anderes vielleicht anders machen. Die vielen Tempel waren jeder einzeln für sich genommen einen Besuch wert, in der Erinnerung verschwimmt aber vieles. Da wäre weniger vermutlich mehr gewesen. In Kyoto würde ich heute wohl den ein oder anderen Tempelbesuch zugunsten eines ausgedehnten Stadtbummels aus dem Besuchsprogramm nehmen.

So oder so, Japan ist in jedem Fall eine ausgedehnte Reise wert und wird mich als Besucherin auf jeden Fall wiedersehen!  :)

andi7435

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #297 am: 25. Januar 2015, 09:55:50 »
Danke für deinen Bericht und das Fazit. Du hast mir ja im Prinzip die letzte Angst vor Japan genommen und mit deinen Anleitungen konnte man sich sehr gut in den Öffis bewegen. Ich hätte sonst nicht gewusst, wie man richtig Bus fährt oder auch eine U-Bahnkarte kauft.
Deine Bilder von den Kirschblüten haben mir zumindest Lust auf ein zweites Mal Japan zur Kirschblüte geweckt.

Andreas

Andrea

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #298 am: 25. Januar 2015, 13:31:15 »
Danke für den tollen Bericht, liebe Flicka. Auch wenn ich durch Paulas Bericht schon einmal mit Japan konfrontiert wurde  ;) hat mir dein Bericht jetzt endgültig Lust auf das Land gemacht.

Wie immer habe ich die Reise mit dir genossen, schöne Fotos, informativer Text und genau die richtige Dosis Humor machen deine Bereiche immer zu einem Erlebnis.

Dankeschön!
Liebe Grüße, Andrea



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Flicka

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Re: Sakura, Sushi, Samurai - Im Frühling 2014 durch Japan
« Antwort #299 am: 25. Januar 2015, 18:58:39 »
Vielen Dank, dass ihr trotz vieler und langer Unterbrechungen meines Berichts bis zum Ende der Reise mit an Bord geblieben seid!  :)

Ich freue mich, wenn der Bericht geholfen hat und vielleicht noch anderen helfen wird, sich in Japan zurecht zu finden, weil ich selbst viel von Berichten und Beschreibungen anderer wagemutiger Westler profitiert habe.  :)

Mittlerweile liegt die Reise ja schon ein Dreivierteljahr zurück. Trotzdem habe ich vor ein paar Tagen, als ich mich mit einer Kollegin über Reiseerfahrungen ausgetauscht habe, immer noch eine richtige Gänsehaut gehabt, als ich ihr von den zauberhaften Kirschbäumen und den Begegnungen mit den Japanern erzählt habe. Auch der Abend in Kyoto, bei dem ich die Maiko-Tänze gesehen habe, ist mir sehr in Erinnerung geblieben.

Jetzt muss "nur" noch das Fotobuch über Japan gestaltet werden... Also auf ans Werk!  8)