22.09.24 – Caniçal und Ponta DelgadaHeute stand ein Umzug in den Norden der Insel an und die Wanderschuhe sollten zum ersten Mal zum Einsatz kommen

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An dem Morgen dauerte es etwas länger bis wir on the road waren, denn die Koffer mussten noch gepackt und im Mietwagen verstaut werden.
Unser erstes Ziel war das Walmuseum in Caniçal, das auf dem Weg lag. Leider öffnet das Museum nicht früher.

Wir waren zu früh dran und warteten die halbe Stunde. Vielleicht erwies sich das als Fehler, aber wahrscheinlich hätte es in Folge keinen Unterschied gemacht.
In den 1940er Jahren siedelte sich in Caniçal ein großes Walfangunternehmen an. Der Aufschwung dauerte allerdings nur bis 1986, als die Internationale Walfangkommission den kommerziellen Walfang verbot. Von 1940 bis 1981 fielen ca. 6000 Wale den Fängern zum Opfer. Das Museum ist nicht sehr groß, aber dennoch bekommt man Gänsehaut bei der Vorstellung, wie barbarisch die Meeressäuger getötet wurden.

Mit diesen schmalen Holzbooten fuhren die Walfänger hinaus und warfen die Harpunen von Hand.

Die Fänger mussten sehr nahe an das Tier, das oft größer als die Nussschale war und begaben sich dabei selbst in tödliche Gefahr.
Ich sah während dem Rundgang ständig Captain Ahab vor meinem geistigen Auge.
Nett gemacht war die Tauchsimulation in dem Yellow Submarine.

Wir waren nur 45 Minuten in dem Museum und hätten uns den Besuch besser auf den Rückflugtag legen sollen. Hinterher ist man immer schlauer.
Das Highlight an dem Tag sollte eigentlich die Wanderung zum Ponta de São Lourenço sein. Diese Idee hatten außer uns wohl noch Hunderte

. Bis zum Parkplatz war kein Durchkommen, denn die Autos parkten über 3 km rechts und links entlang der Straße. Selbst die weit entfernten Parkplätze waren belegt. Das machte keinen Sinn. Wo kommen bloß die ganzen Leute her

?
Wir fuhren zurück und zweigten am Kreisverkehr in Richtung Miradouro da Ponta do Rosto ab. Dort fanden wir einen freien Parkplatz. Die Aussicht ist zwar schön, doch viel Bewegung hat man bis zum Aussichtspunkt nicht.



Frustriert machten wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Unterkunft nach Ponta Delgada.
Unterwegs ist ein alter, einspuriger Tunnel mit Ampelregelung.

Danach fährt man tatsächlich 30 Minuten tunnelfrei und serpentinenreich über die Dörfer.
Obwohl wir vor 14 Uhr an der Unterkunft eintrafen, durften wir schon einchecken. Hier kümmert sich der Eigentümer noch persönlich um das Wohl der Gäste.

Wir stellten unser Gepäck im geräumigen Apartment ab und fuhren in den Nachbarort nach Sao Vincente zum Essen.
Dieser Küstenort hat eine Dichte an Restaurants, doch schon die Parkplatzsuche gestaltete sich schwierig. Mit viel Glück ergatterten wir einen Parkplatz und einen kleinen Tisch im Restaurant O Virgilio. Auch dieses Lokal war überwiegend von Einheimischen besucht. Wir bestellten uns gegrillten Thunfisch und serviert wurde eine Riesenportion, die nicht nur sehr lecker, sondern außergewöhnlich saftig war. Jede Menge Kartoffeln und Gemüse wurden dazu separat gereicht.

Pappsatt machten wir uns auf den Weg ins Apartment und packten unsere Koffer aus.
Der kleine Pool wurde noch getestet. Das Wasser war hier dermaßen frisch, dass selten weitere Schwimmer im Becken waren.
Den Abend wollten wir eigentlich auf der geräumigen Terrasse verbringen, doch lästige Stechmücken verhinderten den Tagesausklang an der frischen Luft.
Übernachtung: Casa da Capelinha, Ponta Delgada